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LEKSIKOLOGIJA I

LEKSIKOGRAFIJA

LEXIKOLOGIE UND
LEXIKOGRAPHIE
Sprache
“Die Sprache aber ist, als ein Werk der Nation und
der Vorzeit, für den Menschen etwas Fremdes; er ist
auf der einen Seite gebunden, aber auf der andern
durch das von allen früheren Geschlechtern in sie
Gelegte bereichert, erkräftigt und angeregt. Indem
sie dem Erkennbaren als subjektiv, entgegensteht,
tritt sie dem Menschen, als objektiv, gegenüber.” (W.
v. Humboldt, Über das vergleichende Sprachstudium)
Sprache
Mach Dich niemals über jemand lustig,
der gebrochen in Deiner Muttersprache
zu Dir spricht. Diese Person spricht
nämlich zumindest noch eine weitere
Sprache.
(https://www.sprachheld.de/zitate-sprache-sprachen-lernen/)
Sprache
Sprache besteht nicht nur aus
Grammatik und Vokabeln. Man sollte
sich der neuen Sprache – und somit
Kultur – vollkommen hingeben und sich
darin verlieren.
(Susanna Zaraysky im Sprachheld-Interview)
LEXIKOLOGIE-LEXIKOGRAPHIE
die Lexikologie Lexik-o-logie
die Lexik = der “Wortschatz”
gr. lexis = “Ausdruck, Wort”
-logie nach gr. logos = “Lehre”
die Lehre vom Wortschatz

die Lexikographie Lexik-o-graphie


die Lexik = der “Wortschatz”
das Lexikon nach gr. lexikon (biblion)
= “die Gesamtheit der Wörter”
= “das Wörterbuch”
-graphie nach gr. graphein “schreiben”
die Lehre von den Wörterbüchern
Literatur
König, Werner: dtv-atlas zur deutschen Sprache. München DTV 1994.
Pohl, Inge/ Horst Ehrhardt (Hrsg.): Wort und Wortschatz : Beiträge zur Lexikologie.
Tübingen 1995.
Schippan, Thea: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen 2002.
Schwarze, Chr./Wunderlich, D. (Hrsg.): Handbuch der Lexikologie. Königstein/Ts. 1985.
Athenäum (insbes. zur Lexikographie)
Lutzeier, Peter Rolf (Hrsg.): Studien zur Wortfeldtheorie. Studies in lexical field theory.
Tübingen 1993: Max Niemeyer Verlag
Schlaefer, Michael (2009): Lexikologie und Lexikographie. Eine Einführung am Beispiel
deutscher Wörterbücher. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
Harm, Volker (2015): Einführung in die Lexikologie. Darmstadt: WBG.
Wanzeck, Christiane (2010): Lexikologie. Beschreibung von Wort und Wortschatz im
Deutschen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
LEXIKOLOGIE
seit den 1960er Jahren innerhalb der Linguistik
eigenständig existierende Disziplin

Die Lexikologie ist innerhalb der Sprachwissenschaft


die Lehre von den Strukturierungen im Wortschatz.

Die Lexikologie erforscht und beschreibt den


Wortschatz einer Sprache und beschäftigt sich mit
sprachlichen Ausdrücken im Hinblick auf ihre interne
Bedeutungsstruktur und untersucht Zusammenhänge
zwischen einzelnen Wörtern, bzw. Lexikoneinträgen.
LEXIKOLOGIE
seit den 1960er Jahren innerhalb der Linguistik
eigenständig existierende Disziplin

Der Aufgabenbereich der allgemeinen Lexikologie:

Die allgemeine Lexikologie versucht zwischen den


einzelnen lexikalischen Bestandteilen (Morphemen,
Wörtern und festen Wortgruppen) Beziehungen und
Regeln festzustellen.
LEXIKOGRAPHIE

Die Lexikographie beschäftigt sich mit der


Erstellung und Abfassung von Wörterbüchern.

1. Die Lexikographie gibt es seit der Antike.

2. Die moderne Lexikographie greift nach


Ergebnissen der Lexikologie zurück.
Abgrenzung zur Grammatik
(Aufgaben und Definition)
Die Aufgabe:

Jede Grammatik beschreibt systematisch die formalen


Regularitäten einer natürlichen Sprache in Form eines
Nachschlagwerks oder Lehrbuchs.

Es handelt sich um:

phonologische
morphologische
und syntaktische Regularitäten
Abgrenzung zur Lexikographie
Die Lexikographie beschäftigt sich mit der
Erstellung von Wörterbüchern.

Die Lexikologie stellt die theoretischen Grundlagen


und Materialien für die lexikographische Tätigkeit
bereit und entwickelt die für die Dokumentation
des Wortschatzes einer Sprache erforderlichen
Prinzipien.
Abgrenzung zur Lexikographie

Die Lexikologie liefert die Grundlagen.


Die Lexikographie benutzt ihre Ergebnisse.

Die Lexikographie ist älter (seit der Antike).


Die Lexikologie ist jünger (seit etwa 1960).
WORTSCHATZ / LEXIK
ist die Gesamtmenge aller Wörter einer Sprache in
einem bestimmten Zeitpunkt.
In der deutschen Sprache gibt es etwa 400.000 Wörter.
Der Durchschnittsprecher verfügt über einen Wortschatz
von ca 6.000 bis 10.000 Wörter (1,5-2,5%).
Man unterscheidet zwischen
dem aktiven Gebrauch des Wortschatzes
und
dem passiven Gebrauch des Wortschatzes
Der passive Wortschatz wird vom Sinn her verstanden, er wird jedoch nicht
aktiv verwendet. Der aktive Wortschatz wird auch beim Sprechen benutzt, seine
Einsatzmöglichkeiten sind so weit bekannt, dass sinnvolle verständliche Sätze
damit geformt werden können.
WORTSCHATZ / LEXIK
Grundwortschatz ( etwa 2.000 Wörter)

Aufbauwortschatz (+ etwa 2.000 Wörter = 4000)

66 Wörter erfassen 50% eines Normaltextes


2.000 Wörter erfassen 85% eines Normaltextes
4.000 Wörter erfassen 95% eines Normaltextes
der absolute Anteil einzelner
Wortklassen in der deutschen Sprache
Nach der Duden-Grammatik gibt es etwa 400.000 Wörter

Der absolute Anteil von einzelnen Wortklassen:


(im Wörterbuch)

Substantive 50%
Verben 25%
Adjektive/Adverbien 25%
= 99,9%

alle anderen Wortklassen 400 Wörter = 0,1%


die Frequenz einzelner
Wortklassen in der deutschen Sprache
Nach der Duden-Grammatik gibt es etwa 400.000 Wörter

Die Frequenz von einzelnen Wortklassen:


(im Text)
Substantive 46.0%
Verben 19.3%
Adjektive 22.6%
Adverbien 6.7%
(Eigennamen = Subst.) 0.9%
95.5%
alle anderen Wortklassen 4.5%
Welche Arten von Wortschätzen kann man
voneinander unterscheiden?
1. nach Bedeutungsbeziehungen: Synonyme (Antonyme)
Homonyme, Polyseme
2. nach der Bildungsart: Simplizia, Ableitungen,
Zusammensetzungen
3. unter historischem Aspekt: Erbwörter, Lehnwörter,
Fremdwörter
4. nach regionalen und Dialekt, Fachsprache,
sozialen Schichtungen: Sondersprache
5. nach Stilschichten: normalsprachlich, gehoben,
bildungssprachlich, vulgär,
umgangssprachlich, salopp
Teildisziplinen der
Lexikologie
Lexematik (Beziehungen im Wortschatz)
Onomasiologie (Benennung)
Semasiologie (Bedeutung)
Etymologie (Herkunft und Entwicklung)
Onomastik (Eigennamen)
Phraseologie und Idiomatik (unregelmäßige Kombinationen)
Lexikalische Semantik (Lehre über die Bedeutung der
Lexeme)
Lexikographie (Wörterbuchschreibung)
Aktuelle Fragen zum Thema
1. Die Lexikologie ist innerhalb der Sprachwissenschaft die Lehre von
den Strukturierungen im Wortschatz. Seit wann etwa gibt Lexikologie
als eigenständige Disziplin innerhalb der Sprachwissenschaft
(Linguistik)?
2. Was untersucht die Allgemeine Lexikologie?
3. Die Grammatik beschreibt im Unterschied zur Lexikologie
systematisch die formalen Regularitäten einer natürlichen Sprache in
Form eines Nachschlagwerks oder Lehrbuchs. Welche Regularitäten
beschreibt sie?
4. Womit beschäftigt sich die Lexikographie?
5. Der Durchschnittsprecher der deutschen Sprache verfügt über einen
Wortschatz von 6.000 bis 10.000 Wörter (von insgesamt etwa 500.000).
Wie viel Wörter umfasst der deutsche Grundwortschatz, mit dem 85%
eines Normaltextes erfasst werden kann?

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