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Sitzung Schulmathematik I (Unterstufe) SoSe 2011


Sieben „dumme Fragen“ zur Unterstufenmathematik


 

Auf  den  nächsten  sieben  Seiten  finden  Sie  sieben  mehr  oder  weniger  „große“,  mehr  oder  weniger 
„dumme“ Fragen, einige sind stärker didaktischer, andere stärker elementarmathematischer Natur. Alle 
können sich im Rahmen des Mathematikunterrichts der Unterstufe stellen und stehen in unterschiedli‐
cher  Weise  stellvertretend  für  typische  Schwierigkeiten  der  Schüler(innen),  besondere  fachliche  und 
didaktische Herausforderungen der Unterstufenmathematik oder typische Defizite des derzeitigen Ma‐
thematikunterrichts.  

Nehmen Sie sich für die Beantwortung der Fragen jeweils 5 – 10 Minuten Zeit. Sie sollten nach Möglich‐
keit jeweils mit der Vorderseite des Blattes für Ihre Antwort auskommen. 

Die ausgefüllten Bögen werden von mir eingesammelt und wir kommen in den entsprechenden Sitzun‐
gen im Laufe des Semesters dann auf Ihre Antworten zurück und werden sie mit didaktischen Konzep‐
ten, Untersuchungen, Antworten und Ratschlägen in Beziehung  setzen, die die Mathematikdidaktik zu 
diesen Fragen erarbeitet hat. 

   
Frage 1: 

Warum braucht man beim Verzehnfachen einer Zahl lediglich eine Null anzuhängen? Gehen Sie auf zu 
Grunde liegende mathematische Gesetzmäßigkeiten/ Beziehungen ein! 

   
Frage 2: 

Warum ist „Minus mal Minus gleich Plus“? 

   
Frage 3: 

Hans‐Werner Heymann (1996) berichtet von einer „charakteristischen Szene“ mit seiner Tochter Katha‐
rina: Diese hatte „im Rahmen einer Hausaufgabe, unter ordnungsgemäßer Anwendung der Bruchrechen‐
regeln die Zahl 2 durch 1/4 dividiert“ und war zum korrekten Ergebnis 8 gelangt, welches Verwunderung 
hervorrief: „Wieso konnte das Ergebnis größer sein als der Dividend? Sie hatte doch ‚geteilt‘!“ (Heymann 
1996, S. 207). 

Wie würden Sie Katharina antworten? 

   
Frage 4: 

Im April (nicht am 1. April) 2010 meldete die Deutsche Presseagentur dpa: 

„Immer weniger Deutsche heiraten. Knapp ein Drittel der jungen Frauen und fast 40 Prozent der jungen 
Männer würden wohl ihr Leben lang ledig bleiben. Das berichtet die «Welt am Sonntag» unter Berufung 
auf aktuelle Studien. Gegenüber 1980 habe sich die Heiratswahrscheinlichkeit damit halbiert.“ 

Was ist falsch an dieser Pressemitteilung und wie müsste Sie korrekt lauten? 

   
Frage 5: 

Ist 0, 9 größer, kleiner oder gleich 1? Begründen Sie Ihre Antwort! 

   
Frage 6: 

Roberto  (11)  bekommt  in  einer  Untersuchung  von  Günther  Malle  (1993)  folgenden 
Text vorgelegt:  „Ein Knabe ist um zwei Jahre älter als ein Mädchen.“ 

Er  soll  diesen  Text  durch  eine  Gleichung  wiedergeben.  Er  bezeichnet  das  Alter  des 
Knaben mit X und das Alter des Mädchens mit Y, schreibt Y = X + 2 und zeichnet ne‐
benstehende Streckendarstellung. 

Wie  würden  Sie  Roberto  erklären,  dass  und  warum  seine  Lösung  nicht  richtig  ist  und  wie  die  richtige 
Lösung lautet? 

   
Frage 7: 

In  PISA  2003  wurde  folgende  Aufgabe  gestellt,  bei  der  immerhin  10%  der  deutschen  
Schüler(innen) gar keine und mehr als 10% nur falsche Antworten abgegeben haben: 

„Rechteckseigenschaften 

Schreibe möglichst viele Eigenschaften von Rechtecken auf.“ 

Lösen Sie die Aufgabe! 

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