AUSGABE 03/2004

Magazin für das technische Management rslschmidt.com

obo tics
FANUC R otern hat
nach Rob ungs-
Na ch fr a g e
ertig
Die große en, die eigene F tions-
o g a
FANUC b e w der A m
u to
ä t z u e rh ö hen, denn
Kapazit n Branchen
chst in alle
Bedarf wä

lace
Pick & P iner Minute
t k e in M ensch: In e ehmen
Das schaff s erkennen, aufn ter
née stan
210 Prali – und das mit kon
e n
und ableg Stunden
tu n g ü b er
Leis

im L abor
Roboter es Labors
e iß k it te l- Bereich ein wenn
Auch im W ihre Berechtigung,
oter eordnete
haben Rob u n d unterg
to n e
sie mono hren
usfü
Arbeiten a

ie rung
Humanis g, der
e A rb e it splätze we ße
kein Ma
Er nimmt i ist er in höchstem ie
Robote r, d a b e en n, d
sc h e
, d e n n e r hilft den M
human achen
chen-Job m
einen Kno

ob
Heißer J in der
R o b o te r geht‘s
de n Grad
Auch für h e r, w e nn er 300 uf
eiß a
Gießerei h luminium-Masseln
A
„warme“
e n a b st apeln muss
Palett
 Für jeden Industriezweig und vielfältige Aufgaben:
Roboter können Ihrer Produktion zu bislang unerreichter Effizienz,

Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Dynamik verhelfen.

Als marktführendes Unternehmen hat FANUC Robotics eines der größten

Schalten Sie auf „Automatik Pilot”. Produktspektren an Industrierobotern sowie Antriebs- und Steuerungs-

technik für die Fabrikautomation. Deshalb gibt es bestimmt einen

FANUC-Roboter, der auch Ihren Anforderungen gerecht wird.

Erfahrene Projektingenieure und Systempartner stehen als Fluglotsen

vom Take Off bis zur sicheren Landung Ihres Projektes bereit. Starten Sie

durch: Mit unserem „Automatik Pilot“ erreicht Ihre Produktivität eine

ungeahnte Höhe.

www.fanucrobotics.de

FANUC Robotics Deutschland GmbH

Bernhäuser Straße 22 · D-73765 Neuhausen a.d.F.
Tel.: +49 7158 187 250 · Fax: +49 7158 187 253
Ganz ohne Zeitlimit
kommt der Roboter aus und arbeitet rund um die Uhr ……………… Seite 4

Interview: Optimismus
in die Zukunft kennzeichnen die Aktivitäten von FANUC …………… Seite 7

Grenzenlose Flexibilität
für viele Aufgaben bieten neue ELEMATIC-Module …………………… Seite 8

Mit Vision-System
schaffen vier Roboter 210 Pralinées pro Minute ……………………… Seite 10

Das Analyse-Labor
öffnet seine Türen für die Roboter-Technik …………………………… Seite 12

Autotest: Der neue 7er BMW

mit viel Elektronik und bulligem Äußeren ……………………………… Seite 14

Werkzeugmaschinen
lassen sich auch von Robotern be- und entladen ……………………… Seite 16

Tendenz steigend
lautet die Prognose der Statistik für Roboter ………………………… Seite 18

Sehenswürdigkeiten
abseits der großen Straßen: die Schwebefähre ……………………… Seite 19

Innovationen
gibt es auch im ganz normalen Leben ohne Roboter ………………… Seite 20

Holz oder Metall

der Roboter hilft, das Material ist ihm völlig egal …………………… Seite 22

Sekundär-Aluminium
ist ein „heißes Eisen”, was die Temperatur angeht …………………… Seite 24

Editorial, Impressum, Autoren, Unternehmen …… Seite 26

rslschmidt.com 3
 HANDLING

„Intelligente Roboterzelle” senkt Maschinenkosten um 43 Prozent

Roboter arbeiten an jedem Tag

rund um die Uhr
von Bernhard Foitzik

Worauf kommt es beim Be- und Entladen von Maschinen an? Schnelle Taktzeiten, hohe
Flexibilität und ein hohes Maß an Standardisierung bei einzelnen Baugruppen sind wohl
die Trend bestimmenden Kriterien. Wer wüsste das besser als FANUC Robotics und ihre
Systempartner, die auf Kundenwunsch Werkzeugmaschinen mit Robotern automatisie-
ren. Oder den Roboter gleich als reguläre Option im Programm haben.
Keineswegs liegt das Augenmerk von
FANUC Robotics nur auf der Entwick-
lung der Roboter selbst. Die Kenntnisse
und die Weiter-Entwicklung von Ferti-
gungs-Prozessen, bei denen Roboter in-
tegriert werden, spielen eine mindestens
ebenso große Rolle. Intensive Entwick-
lungs-Arbeit leistet FANUC beispiels-
weise auf dem Gebiet „Beschicken von
Werkzeugmaschinen” mit Robotern. Da-
bei geht es um mehr als nur herauszufin-
den, ob ein Roboterarm länger oder kürzer
sein muss. Ziel ist es, den gesamten Ferti-
gungs-Prozess zu optimieren. Das gelingt
mit durchdachten Anlagen-Konzepten
und leistungsfähigen Einzel-Komponen-
ten, angefangen von der CNC-Steuerung
über Roboter, Software bis zum Sensor-
Einsatz, etwa in Form von Vision-Syste-
men.

Eine ganze Reihe von Funktionen wer-

den bei FANUC in einer Anlage mit Mo-
dellcharakter getestet. Nicht etwa als La-
WZM-Hersteller STAMA setzt auf die Kooperation mit FANUC Robotics, deren Robo- bormuster, sondern ganz konkret für die
ter-Steuerung sich durch standardisierte Hard- und Software-Schnittstellen an CNC
und PMC anbinden lässt.

Schnell, stark und zuverlässig sind sie Ob einfache oder komplizierte

alle: FANUC Roboter sind für die Auto-
matisierung rund um Maschinen ideale
Instrumente. Je nach Aufgaben-Stellung
kann das ein kleiner LR Mate sein, den
es in diversen Ausführungen bis hin zu
einer „wasserdichten” Variante gibt, oder
ein Groß-Serienmodell R-2000i mit einer
Traglast von bis zu 200 kg. Wenn es noch
schwerere Teile zu handhaben gilt, stehen
die neuen Schwerlast-Roboter mit einer
Traglast von bis zu 600 kg bereit.
Teile in einer Maschine bearbei-
tet werden, ist dem Roboter egal.
Schnell muss er sein und beweg-
lich obendrein, jedenfalls dann,
wenn er innerhalb des Maschinen-
Gehäuses installiert wird. Denn
da heißt es, Platz zu sparen. Dazu
kommt die kompakte Bauweise
der schnellen FANUC-Sechsach- Ready to go: FANUC Robotics hat auf Grund der
ser den Anwendern und System- hohen Nachfrage die Produktions-Kapazität deut-
Integratoren sehr gelegen. lich erweitert.

4 rslschmidt.com

(top_mount)
In der Top-Mount-Version hängen die
FANUC-Roboter an einer Verfahrschiene
über der Werkzeug-Maschine. Zur Flexi-
bilität gibt es die Platz-Ersparnis gratis.
Yamazaki Mazak hat mit einer e-bot-Cell 720 eine höchst flexible Fertigungs-Zelle im Einsatz, die einen vollen Monat
(30 Tage à 24 h = 720 h) mannlos arbeiten kann.
eigene Produktion. Mit der „intelligenten
Roboterzelle”, wie das Projekt genannt
wird, verfolgt FANUC mehrere Ziele:
• Automatisierte statt manueller
Beschickung
• Reduzierung der Anzahl an Spannvor-
richtungen
• geringeres Basis-Investment
• kürzere Inbetriebnahme
• stabiles, hohes Qualitätsniveau
• verbesserte Arbeitsbedingungen.
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Mit
der „intelligenten Roboterzelle” hat FA-
NUC die Maschinenkosten um 43 Pro-
zent reduziert. Basis dieser Erkenntnis
ist der Betrieb von zwei hochintegrierten
Anlagen. Um ein Maximum an Flexibili-
tät zu haben, entwickelte FANUC einen
Servogreifer, mit dem sich ein sehr brei-
tes Spektrum an Werkstücken handhaben
HANDLING
(DMP 60V)
Für das Gildemeister Drehzentrum DMP
60 V linear gibt es den FANUC-Roboter
als reguläre Option aus dem Katalog.
lässt. In Kombination mit der entspre-
chenden Software, der Soft float-Funktion
und dem 3D-Visionsystem, sind die FA-
NUC-Entwickler der „intelligenten Robo-
terzelle” schon sehr nahe gekommen.
Eine solche Verbesserung wie die genann-
ten 43 Prozent hängt im Einzelfall natür-
lich immer von der Ausgangs-Situation
ab. Nicht in jedem Fall kann der Maschi-
nensatz in dieser Größenordnung verbes-
sert werden. Ansatzpunkte ergeben sich
allerdings in vielen Fällen. Darauf sind
die einschlägigen Systempartner speziali-
siert und bieten Kosten effiziente und leis-
tungsfähige Lösungen an, vom Standard
bis zur individuellen Kunden-Zelle.
Ein wesentlicher Punkt des Roboter-Ein-
satzes an einem Bearbeitungs-Zentrum
der dritten Generation ist der mannlose
Betrieb über einen langen Zeitraum. Da-
für sind zwei Eigenschaften des FANUC-
Roboters besonders gefragt. Zum einen
müssen die Roboter alle technischen Vo-
raussetzungen erfüllen und entsprechend
leistungsstark sein. Zum anderen müssen
sie enorm zuverlässig sein.
In Zusammenarbeit mit Yamazaki Mazak
ist auch ein Projekt realisiert worden, das
in weiten Teilen der Fachöffentlichkeit
für Aufsehen gesorgt hat. In mehreren
Versionen ist bei Mazak eine Roboter-
zelle im Einsatz, die schlicht mit „e-Bot
Cell 720” bezeichnet wird. Das Prinzip
ist einfach. Ein Roboter bedient eine
Werkzeugmaschine. Der Clou verbirgt
sich hinter der „720” in der Typenbe-
zeichnung. 720 Stunden soll diese Zelle
mannlos arbeiten, das heißt 30 Tage lang
rund um die Uhr.
Die Liste an Beispielen für intelligentes
Beschicken ließe sich vielfältig fortset-
rslschmidt.com 5

In der Top-Mount-Version hängen die FANUC-Roboter an einer Verfahrschiene über
der Werkzeug-Maschine. Zur Flexibilität gibt es die Platz-Ersparnis gratis.
zen. So hat FANUC Robotics für einen
Werkzeug-Hersteller eine Anlage auto-
matisiert, bei der ein an einer Verfahrach-
se montierter Roboter gleich zehn Werk-
zeug-Maschinen miteinander verkettet.
Um maximale Bewegungsfreiheit zu ha-
ben, wurde ein Sechsachser hängend an
der Verfahr-Schiene appliziert. Die Ver-
fahrachse als siebte Achse ist vollständig
Für das Gildemeister Drehzentrum DMP
60 V linear gibt es den FANUC-Roboter
als reguläre Option aus dem Katalog.
in die Roboter-Steuerung eingebunden.
Die Integrations-Leistung bei einem wei-
teren Projekt geht noch deutlich darüber
6 rslschmidt.com
HANDLING
hinaus. Als der Schlierbacher Maschi-
nen-Hersteller Stama sein neues Vorzei-
geprojekt präsentierte, waren GE Fanuc
und FANUC Robotics wesentlich daran
beteiligt. Zum ersten Mal stellte Stama
eine Maschine vor, die zweispindliges
Fräsen mit fünf NC-Achsen und Drehen
beherrscht. Steuerung und Roboter aus
einer Hand zu erhalten, kommt Stama
sehr entgegen. Der System-Anbieter aus
Schlierbach kann nämlich seit zwei Jah-
ren eine deutlich stärkere Nachfrage be-
züglich Robotern verzeichnen – und von
denen hat FANUC Robotics eine reiche
Auswahl. Noch entscheidender als das
große Portfolio an Robotern unterschied-
lichster Traglast und Reichweite ist de-
ren einfache steuerungstechnische Inte-
gration oder Anbindung an die Maschi-
nen-Steuerung. Die CNC von GE Fanuc
erlaubt zum Beispiel das Stecken eines
Loader-Boards, das dann die Automati-
sierungs-Einheit bedient. Ebenfalls pro-
blemlos möglich ist die Kooperation über
standardisierte Datenbus-Verbindungen
wie FOCAS, I/O-Link oder Profibus zur
Roboter-Steuerung. Gründe für die Wahl:
„Die Technologie ist hervorragend, dazu
kommt die hohe Verfügbarkeit.”
Als reguläre Option gibt es FANUC-Ro-
boter an dem neuen Vertikal-Bearbei-
tungszentrum DMP 60V linear, einem
überzeugenden Ergebnis partnerschaftli-
Intelligente Roboterzelle . . .
heißt ein Projekt von FANUC, in dem
eine ganze Reihe von Funktionen mit
Modell-Charakter getestet werden.
Aber nicht als Labor-Muster, sondern
ganz konkret für die eigene Produk-
tion. Dabei geht es um verbesserte
Arbeitsbedingungen, stabiles, hohes
Qualitäts-Niveau und kürzere Inbe-
triebnahme-Zeiten. Wie kann eine
manuelle Beschickung automatisiert
werden? Wie lässt sich die Anzahl
der Spann-Vorrichtungen reduzieren?
Und alles mit einem geringeren Ba-
sis-Investment.
cher Entwicklungsarbeit von Gildemeis-
ter und FANUC. Die DMP 60 V linear
hatte aufgrund ihrer Leistungsdaten bei
Produktionsfachleuten schon bei ihrer
Premiere im vergangenen Jahr für Fu-
rore gesorgt. Zur EMO in Mailand legt
Deckel Maho Seebach, im Gildemeis-
ter-Konzern für Volumen-Maschinen im
unteren Leistungsbereich zuständig, jetzt
nach. Denn das hochproduktive, vertika-
le Bearbeitungs-Zentrum wurde mit ei-
nem neuen durchgängigen Automations-
Konzept vorgestellt. An diesem Konzept
sind gleich mehrere Technologiebereiche
von FANUC beteiligt. Denn das Bearbei-
tungs-Zentrum wird mit einer CNC-Steu-
erung von GE Fanuc, Servo- und Linear-
antrieben von Fanuc und einem Roboter
von FANUC Robotics ausgerüstet. In der
Summe der Fanuc-Leistungen liegt auch
das entscheidende Differenzierungs-
Merkmal gegenüber konventionellen Au-
tomations-Lösungen.
Direkt-Information
FANUC Robotics
Deutschland GmbH
Bernhäuser Str. 22
D-73765 Neuhausen
Fon (07158) 187 - 250
Fax (07158) 187 - 253
eMail: sales@fanucrobotics.de
Web: www.fanucrobotics.de
Ansprechpartner:
Michael Knaf
 INTERVIEW

FANUC erweitert Kapazitäten

Optimismus auf solider Basis

Das Interview führte Bernhard Foitzik, Neustadt

Auch wenn die Konjunktur noch nicht richtig angesprungen

ist, die Vertriebs-Mannschft von FANUC Robotics ist
auf Wachstum eingestellt. Die Produktions-Kapazitäten
wurden zukunftsorientiert ausgebaut, denn die Nachfrage
nach zuverlässigen und leistungsstarken Robotern nimmt
zu. Michael Knaf, Geschäftsführer von FANUC Robotics
Deutschland, sieht für sein Haus und die ganze Branche Michael Knaf, Geschäftsführer
optimistisch in die Zukunft. FANUC Robotics

In zwei Jahren, so heißt es aus Japan,
soll bei FANUC die „magische” Grenze
von 150.000 produzierten Robotern
erreicht sein. Welchen Stellenwert hat
dieses Ziel?
Michael Knaf: Solche Rekordzahlen al-
leine sagen noch wenig aus. Tatsache ist
aber, dass FANUC seine monatliche Pro-
duktions-Kapazität ja aufgrund der Nach-
frage erweitert hat. FANUC Robotics ist
so erfolgreich, weil wir ganz gezielt auf
Marktbedürfnisse hin entwickeln, zuver-
lässige Produkte und höchst produktive
Systeme in allen relevanten Marktberei-
chen haben und anbieten.
Gerade in Deutschland hat FANUC
Robotics im Wettbewerb weiteren Boden
gut gemacht. Wächst das Unternehmen
weiter über dem Branchen-Durchschnitt?
Michael Knaf: Wir haben im vergangenen
Geschäftsjahr mit einem Umsatz von rund
41 Millionen Euro ein sehr gutes Ergebnis
erzielt. Von diesem Niveau aus wollen wir
unsere Marktposition weiter verbessern.
Unser nächstes Ziel ist es, auf dem deut-
schen Markt die Nr. 2 zu werden.
Automobil-Industrie, das letztes Jahr gute
Auftragseingänge bescherte, lässt es die-
ses Jahr ruhiger angehen. Somit erwar-
te ich für dieses Jahr nur ein moderates
Wachstum der Branche. Nach wie vor ist
das Thema Automatisierung für den In-
dustriestandort Deutschland existenziell.
Der internationale Wettbewerb zwingt
Unternehmen aller Industriebranchen, in-
telligent zu automatisieren.
Da bietet sich die Messe „Automatica”
als neue Plattform zur Präsentation ja an.
Was erwarten Sie von der „Automatica”?
Michael Knaf: Meine Erwartungen gehen
in zwei Richtungen. Ich hoffe natürlich,
dass sich die sehr gute Vorarbeit aller Be-
teiligten auch in einer guten Messe nieder-
schlagen. Das heißt: qualifizierte Fachbe-
sucher, gute Kontakte und dass München
auch für das internationale Publikum zu
einem Ereignis wird. Nachdem sich die
Roboterwelt zwei Jahre lang nicht ge-
troffen hat und alle namhaften Hersteller
auf der „Automatica“ vertreten sind, ver-
spricht die Messe außerdem ein gut ausge-
stattetes Schaufenster für Neuheiten und
Weiter-Entwicklungen zu werden.
RobotLink oder Continous Turn. Im Ein-
zelfall muss man abwägen, welche Kom-
bination für den Anwender die beste ist.
Da alle diese Optionen von uns stammen,
sollte es keine Probleme an Schnittstellen
mit der Integration geben.
FANUC Robotics setzt sehr stark auf
das Geschäft mit Systempartnern. Verlie-
ren Sie damit nicht die Chance, Know-
how in einzelnen Branchen zu vertiefen?
Michael Knaf: Ganz und gar nicht. Denn
wir stehen ja mit den System-Integrato-
ren in einem intensiven Austausch. Diese
Kommunikation werden wir noch weiter
vertiefen und haben dazu auf der Ver-
triebsseite auch strukturell neue Voraus-
setzungen geschaffen. Im übrigen ist es
ja auch so, dass FANUC selbst in der ei-
genen Fertigung und Montage viel Erfah-
rung sammelt. Denn das Unternehmen hat
nicht nur eine hohe Fertigungstiefe, son-
dern in die hochautomatisierten Prozesse
eine durchgängige Qualitäts-Sicherung
integriert.
Was hat der Betreiber eines Roboter-
systems davon?

Das Potenzial an Automatisierung
scheint immer noch nicht ausgeschöpft.
Schlägt sich das in der konjunkturellen
Branchen-Entwicklung, speziell bei FA-
NUC Robotics auch nieder?
Michael Knaf: Nun ja, die aktuellen Bran-
chenzahlen lassen ja nicht gerade von ei-
nem Boom sprechen. Das große Zugpferd
Auch in diesem Jahr stellt FANUC
Robotics neue Produkte vor. Welche Ge-
meinsamkeiten gibt es da?
Michael Knaf: Beherrschendes Thema ist
sicherlich der ‚intelligente’ Roboter. Da
spielt die integrierte Sensorik ebenso eine
Rolle wie ein ausgereiftes Vision-System
von FANUC oder Software-Produkte wie
Michael Knaf: Abgesehen von dem enorm
hohen Entwicklungspotenzial und dem
hohen Leistungsstand profitiert der An-
wender a) von unserer Erfahrung und b)
durch eine extrem hohe Zuverlässigkeit
der Produkte. Wenn diese Produkte auf
den Markt kommen, müssen sie dem Be-
darf des Anwenders und unseren eigenen
hohen Ansprüchen genügen.

rslschmidt.com 7
 MODULTECHNIK

PAAL präsentiert zur „Automatica“ neue ELEMATIC-Module

Für grenzenlose Flexibilität:

Immer eine Achse voraus
von Uwe Rommel

Roboter-Module wachsen mit ihren Aufgaben. Ein neuartiges Konzept erlaubt bei der
Verwendung des selben Grundmoduls, Roboter mit 2, 4 oder 6 Achsen und mit Trag-
lasten von 5 bis 200 kg flexibel einzusetzen. Mit dem Roboter-Modul der ELEMATIC®
6000F Reihe geht PAAL vollkommen neue Wege. Es wurde vom Verpackungs-Spezia-
listen aus Remshalden bei Stuttgart in Zusammenarbeit mit PAAL Verpackungstechnik
aus Satteldorf bei Crailsheim entwickelt.

In der Verpackungsbran-
che werden heute für Top
Loading-Aufgaben noch
vielfach 2-Achs-Robo-
ter eingesetzt. Eine drit-
te Achse muss oft durch
umständliches Anbauen
einer weiteren Bewegung
nachträglich angebracht
werden. Dabei ist die heu-
te verfügbare Technologie
bereits wesentlich weiter fortgeschritten.
Mehr und mehr Endanwender erkennen
die Vorteile, die eine Verwendung von 4
bzw. 6 Achsen mit sich bringt.
Das im Jahr 2001 entwickelte Modul für
2- bis 4-Achs-Roboter erzielte bereits
bei der Premiere eine enorme Resonanz
bei den Kunden. Bis 2004 wurde diese
6000-Serie zur erfolgreichsten Maschine
der PAAL-Gruppe. Die Module sind heu-
te weltweit im Einsatz. Das Modul wurde
variabel und modular konstruiert. Eine
einfache und schnelle Dimensionierung
ist somit je nach Anforderung garantiert.
Für Verpackungs- und Automatisierungs-
Aufgaben steht meist wenig Platz zur Ver-
fügung, so dass gerade diese Baureihe op-
timal ins Hallenlayout eingepasst werden
kann. Zusätzlich zur Variabilität hat sich
die Herstellzeit eines 6000F-Moduls im
Vergleich zu früheren Modellen verkürzt.
Eine flexible Baugröße bedeutet aber
noch wesentlich mehr. Oft werden im
Verpackungsbereich Roboter und deren
Umfeld deutlich überdimensioniert. Für
leichte, kleine Aufgaben werden Robo-
Praktiziert den erfolgrei- werden. Die Roboter selbst liefern exakte
chen Einsatz von Fanuc- Zykluszeit-Angaben und zeigen die Aus-
Robotern bei Verpackungs- lastung des Roboters und verfügbare Re-
maschinen: Geschäftsführer serven an.
Claus Paal.
Vielfältige Kundenwünsche und Pro-
ter mit mehreren hundert Kilo- jekt-Anforderungen haben Anfang 2004
gramm Gewicht eingesetzt. Die- zur Einführung der neuesten Generation
ser Verbrauch an Material, Platz des 6000F-Moduls geführt. Das aktuel-
und späterem Energie-Einsatz le Modul realisiert zusätzlich zu den be-
kann vermieden werden. Ermög- stehenden 2- und 4-Achs-Lösungen auch
licht wird dies durch die optimal an die 6-Achs-Anwendungen. Der Flexibilität
Platzverhältnisse angepasste Baugröße sind damit keine Grenzen mehr gesetzt.
für das Modul und den für die jeweilige 6 Achsen bedeuten, dass man jeden in
Aufgabenstellung richtigen Roboter. Bei der Reichweite des Roboters befindli-
Bedarf ist beim 6000F-Modul sogar der chen Punkt im dreidimensionalen Raum
spätere Austausch eines Roboters inner- anfahren kann, und dabei auch noch das
halb des Moduls denkbar, so dass er mit Greifer-Werkzeug beliebig um jede Achse
seinen Aufgaben wachsen kann. drehen und wenden kann.
Je nach Aufgaben-Stellung können heute Mit Einführung der neuen Modulbaurei-
Roboter mit Traglasten von 6 bis 200 kg he wurde 2004 auch das so genannte Line
eingesetzt werden. Damit ist es möglich, Tracking, ein synchrones, mitfahrendes
den optimal auf die Traglast, die notwen- Greifen oder Ablegen, vorgestellt. Dies
dige Leistung und
die Reichweite abge-
stimmten Roboter zu
verwenden. Zyklus-
zeiten können fast
immer im Vorfeld mit
im Labor stehenden
Robotern simuliert
werden. Durch die
Verwendung hoch-
moderner 3D-Kon-
struktions-Systeme
kann das Gewicht
des Greifers zuvor si- Theoretisch unendlich erweiterbar: So sieht eine Fertigungsli-
muliert und errechnet nie aus, wenn mehrere 6000F-Module in Reihe geschaltet sind.

8 rslschmidt.com
 MODULTECHNIK
Preis des Roboter-Moduls. Von
dieser Tatsache waren viele
Kunden angenehm überrascht.
Grund ist die hohe Modulari-
tät der Module und die große
Stückzahl, in der diese Roboter
von den Herstellern gefertigt
werden. Die Auswahl der Mo-
dulgröße und der Roboter-Aus-
führung erfolgt alleine an Hand
rationaler Projekt abhängiger
Argumente.
Die Basis jeder Automatisierungs-Lösung stellt das
Einzelmodul dar, hier mit einem 4-Achs-Roboter. Nach Einführung der Modu-
le für 2 bis 4 Achsen in 2001
ermöglicht Drehachsen an Robotern mit wurde sehr schnell klar, dass das Markt-
4 und 6 Achsen. Das Line Tracking führt volumen für 2-Achs-Lösungen sehr klein
viele getaktete Anwendungen in eine ist. 2-Achs-Roboter bieten keine entspre-
kontinuierliche und damit ruhigere Ar- chende Flexibilität und können leicht
beitsweise über. Für Picker-Aufgaben im durch preisgünstigere Linearachsen er-
Single- oder Multi-Pick Betrieb bis etwa setzt werden. PAAL stattet jedes Modul
mit mindestens 4 Achsen aus, da die Ein-
schränkungen und Nachteile der 2-Achs-
Der System-Lieferant Lösung für PAAL nicht vertretbar sind.
Die PAAL-Gruppe gehört zu den
führenden Anbietern von Verpa- Ein Beispiel für die Vorteile von 4 und
ckungs- und Automatisierungs- mehr Achsen zeigt sich im vollautoma-
Technik. Mit über 200 Mitarbeitern tischen Kopfwechsel. Der Roboter ver-
an zwei Standorten wird eines der dreht sich dazu in eine Parkposition auf
umfassendsten Lieferprogramme der der Rückseite der Anlage und setzt den
Verpackungsbranche gefertigt. Hier- Greifer ab, um sich einen anderen zu ho-
zu gehören Wrap Around Maschinen, len. Des Weiteren sind Wartungs- und
Roboter-Anlagen zur Primär- und Se- Instandhaltungs-Positionen vorgesehen,
kundär-Verpackung von Produkten, in denen in komfortabler Position Ar-
Beutel-Verpackungssysteme, Seiten- beiten am Greifer vorgenommen werden
lader, Toploading-Module, Schach- können. Ein weiterer Vorteil: Das exak-
tel-Aufrichter, Schachtel-Aufzieher, te Positionieren der Produkte unter dem
Verschließer, Verdeckler, Papiersam- Roboter entfällt weitestgehend. Die Po-
mel-Packer, Picker-Einheiten sowie sitionen werden durch einfaches Teachen
Sondermaschinen. angefahren.
Ein großer Vorteil der eingesetzten Ro-
120 Picks je Roboter bietet sich damit boter-Steuerung ist die Standardisie-
erstmals eine kostengünstige Alternative rung. Die Steuerung bleibt die gleiche,
zu komplexen, teuren Pickerlinien. ob der Roboter 2, 4 oder 6 Achsen hat.
Die Bediener-Oberfläche und das Bedi-
Die Verbindung von Line Tracking und enpanel sind identisch. Die Steuerung
der Einsatz standardisierter Kamerasys- ist offen und dem Kunden jederzeit zu-
teme ermöglicht Produkte zu verarbeiten, gänglich. Außerdem steht weltweit in
die zufällig, also chaotisch, ankommen. fast allen Regionen Programmier-Ka-
Diese werden erkannt und aufgenommen. pazität zur Verfügung. Der Endanwen-
Gleichzeitig kann über einstellbare Para- der ist vom Hersteller vollkommen un-
meter eine Qualitätskontrolle vorgenom- abhängig und jederzeit in der Lage, von
men werden. Produkte, die definierten einfachen Teach-Tätigkeiten bis hin zu
Kriterien nicht genügen, bleiben auf dem komplexen Änderungen Arbeiten selbst
Band liegen und werden ausgeschleust. auszuführen. Alle Roboteranlagen ver-
fügen im Übrigen über eine IP-Adresse
Die Anzahl der Achsen des eingesetz- und können per Internet ferngewartet
ten Roboters hat keinen Einfluss auf den werden.
Flexibilität . . .
bezieht sich nicht allein auf den Ro-
boter. Auch das Umfeld, die soge-
nannte Peripherie, muss stimmen.
Darum hat Verpackungs-Spezialist
PAAL Roboter-Module entwickelt,
die mit ihren Aufgaben wachsen kön-
nen. Ein neuartiges Konzept erlaubt
bei Verwendung des selben Grund-
moduls den Einsatz von Robotern mit
2 bis 6 Achsen und mit Traglasten von
5 bis 200 Kilogramm. Die Module
lassen sich optimal ins Hallen-Layout
einpassen.
Die Verwendung von Standard-Robotern
der Weltmarktführer und die enge Zusam-
menarbeit in der Anwendungs-Optimie-
rung garantieren eine überwältigende Ver-
fügbarkeit der Anlagen. PAAL hat bereits
im Jahr 2000 die Produktion eigener Ro-
boter eingestellt und setzt seither erfolg-
reich Standard-Roboter führender Her-
steller ein. Zwischen den Herstellern und
PAAL besteht eine permanente und enge
Zusammenarbeit in den Bereichen Ent-
wicklung und Anwendungs-Optimierung.
Angesprochen von den großen Vorteilen
der ELEMATIC® 6000 Module, haben
Kunden mit Bedarf an Montage- und
Handlings-Systemen bereits bei PAAL
angeklopft. Die Vorteile des Maschinen-
baus aus der Verpackungsbranche, ver-
knüpft mit einer bisher nicht gekannten
Flexibilität, sind für sie höchst interessant.
Ein Spezialisten-Team für Factory Auto-
mation hat bei PAAL bereits die Arbeit
aufgenommen.
Direkt-Information
PAAL Verpackungsmaschinen
Föhrenbachstr. 14
73630 Remshalden
Fon (07151) 70 07-0
Fax (07151) 70 07-60
eMail: u.rommel@paal.com
Web: www.paal.com
Ansprechpartner:
Uwe Rommel
rslschmidt.com 9
 PICK & PLACE

Erste Fanuc Dual Arm Applikation mit Visual Line Tracking in Europa

210 Pralinées pro Minute

von Stefan Hänseler

Eine vom Systemhaus Robotec Solutions AG realisierte Pick & Place Roboterzelle auto-
matisiert das Verpacken verschiedenster Pralinen in Trays. Schlüssel-Element der Appli-
kation ist das in Europa erstmals eingesetzte Dual Arm System mit Visual Tracking von
Fanuc Robotics. Eine innovative Highspeed-Entwicklung, bei der ein Vision-System die
Koordinaten der Pickpositionen bei laufendem Förderband ermittelt und ein Kontrol-
ler zwei Roboter ansteuert. Zwei solche Systeme wurden als Einheit in eine Pick & Place
Zelle integriert. Eine Parade-Anwendung, welche die Performance dieser Fanuc-Neuent-
wicklung erst richtig sichtbar macht. Bei ersten Testläufen erreichte die voll autonome
Anlage über 320 Picks pro Minute.

Mit einer geschickten Automationslösung

im Verpackungsbereich sollen betriebli-
che Abläufe gestrafft und Kosten gesenkt
werden. Mit dieser Aufgaben-Stellung
trat die Firma Maramor Chocolates an
Robotec Solutions heran. Längerfristig
konkurrenzfähig bleiben und monotone,
repetative Arbeit reduzieren waren die
Hauptziele der amerikanischen Firma.
Dieses Unternehmen mit Sitz in Colum-
bus Ohio, produziert und vertreibt mit
rund 60 Mitarbeitern qualitativ hochwer-
tige Schokoladen-Produkte, vorwiegend
für den amerikanischen Markt. Die gut or-
ganisierte Firma hat in der Vergangenheit
schon viele ihrer Produktionsprozesse
teil- oder ganz automatisiert. Allerdings
kamen bisher noch keine 6-Achs-Indus-
trieroboter zum Einsatz. Durch internati-
onale Beziehungen der Robotec Solutions
AG wurde der Maramor Projektleiter auf

Die Arbeits-Aufgabe des Roboters: Er muss die chaotisch auf dem Förderband heran
geführten Pralinen „orten”, greifen und in die Ausformungen der Trays ablegen.

Die Bildschirm-Darstellung zeigt, wie der
Roboter die Pralinen per Vision-System
„sieht”, die roten Vierecke markieren die
Greifer-Stellung.
das Schweizer Systemhaus von Fanuc Ro-
botics aufmerksam. Schweizer Qualität
und Zuverlässigkeit sind auch in Amerika
bestens bekannt.
Nun entwickelte und baute das erfahrene
Engineering-Team von Robotec eine Lö-
sung für die anspruchsvolle Pick & Place
Aufgabe, welche auch auf die individu-
ellen Aspekte der Maramor-Produktion
Rücksicht nimmt. Nach intensiver Vorar-
beit wurde anfangs 2004 der Startschuss
zur Automatisierung des Verpackungspro-
zesses unter Einsatz geeigneter Industrie-
roboter gegeben. Es gilt, in diesem Pro-
zess-Schritt die Position und Orientierung
von mindestens 210 Pralinen pro Minute
auf einem Förderband zu erkennen, die-
se mit Robotern vom Band zu holen und
in Trays abzulegen. Nebst der sehr hohen
Kadenz wird auch eine hohe Zuverlässig-
keit der Anlage gefordert. Weiter sollen

10 rslschmidt.com

Gemeinsam geht’s besser: Um die 210
Pralinen pro Minute auch wirklich sauber
umsetzen zu können, arbeiten vier Robo-
ter parallel.
bis zu 20 verschiedene Pralinensorten
im Batchbetrieb auf der Anlage verpackt
werden können. Das Umrüsten soll da-
bei einen minimalen Zeitaufwand in An-
spruch nehmen.
Als zertifiziertes Systemhaus von Fanuc
Robotics arbeitet Robotec eng mit dem
European Headquarter von Fanuc in Lu-
xemburg zusammen. Nach einem ersten
Brainstorming war allen beteiligten klar,
dass die geforderte Anlagenverfügbarkeit
mit einem Pick & Place Deltaroboter nicht
garantiert werden kann. Kleinste Ausfall-
zeiten der Anlage würden dem Kunden
enorme Verluste einfahren. Es musste eine
Lösung gefunden werden, bei der nicht
ein Roboter allein die Verpackungsaufga-
be löst sondern mehrere. Weiter war den
Technikern von Robotec Solutions schnell
klar, dass die Anlage auch für eine etwaige
Produktionssteigerung skalierbar ausge-
legt werden muss.
Das Kernstück der realisierten Automa-
tionszelle ist ein neu entwickeltes Robo-
ter-Assambling aus dem Hause Fanuc.
Dieser weltgrösste Hersteller von Indus-
trierobotern bietet eine breite Palette von
bewährten Industrierobotern an. Integriert
in verschiedenste Systeme verrichten heute
bereits weit über 100.000 installierte Ro-
boter dieses Herstellers ihre Arbeit. Das
in Europa erstmals eingesetzte Visual Tra-
cking Dual Arm System besteht im wesent-
lichen aus 2 Hochleistungs-Industrierobo-
tern vom Typ M-6iB/6S mit je 6 elektri-
schen Servoantrieben, die von nur einem
Controller aus gesteuert werden. Aus Sicht
des Controllers sind die zwei Roboter ein
System mit 12 Achsen. Auf Grund dieser
Tatsache resultiert die beindruckende Per-
formance. Eine in der Karel Hochsprache
PICK & PLACE
programmierte Applikation verarbeitet bei
laufendem Förderband die Koordinaten-
daten der Teile, die ein Fanuc Vision 500i
über Fast-Ethernet in eine Queue des Con-
trollers schreibt. Auf dem Multitasking fä-
higen RJ-3iB Controller laufen gleichzei-
tig zwei weitere Software Applikationen,
die je einen Roboter verwalten und diesen
entsprechend an geforderte Pickpositionen
befehlen.
Um die Verfügbarkeit der Anlage zu garan-
tieren und um die vorgeschriebene Kadenz
zu erreichen, wurden im beschriebenen
Projekt zwei unabhängige Dual Arm Sys-
teme, insgesamt also mit 4 Robotern, ein-
gesetzt. Von der Produktion her kommend,
gelangen die fertigen, eng beieinander lie-
genden Pralinen auf ein Förderbandsys-
tem der Firma Interroll Axmann. Mit einer
Fahrgeschwindigkeit von rund 1.5 m/min
werden die Pralinen in die Pick & Place
Anlage gefördert. Jedes der beiden Dual-
Armsysteme ist im Eintrittsbereich mit
einer Bildverarbeitungskamera (Vision)
versehen, das die Pralinen auf dem Band
Die Lösung ist das spezielle Greifsystem:
Jeder Roboter fährt in der Zykluszeit von
1,09 Sekunden drei Pickpositionen an, wo
der Vakuumgreifer zum Picken ausgefah-
ren wird.
lokalisiert und entsprechend die Koordi-
naten- und Orientierungsdaten an das Ro-
botersystem weitergibt. Am Fördersystem
angebracht ist ein Encoder, der den beiden
Robotersystemen das für die Aufsynchro-
nisierung der Roboter auf die Förderstre-
cke nötige Feedback der Bandbewegung
gibt. Die Robotergreifer sind mit je drei
Vakuumsystemen von Piab ausgestattet.
Die anfallenden Pick-Anforderungen wer-
den durch den Kontroller gleichmäßig auf
die vier Roboter verteilt. Auf diese Weise
werden alle Roboter ähnlich belastet, was
die Wartungsaufgabe erheblich verein-
facht. Innerhalb der beiden entkoppelten
Lust auf Süßes . . .
kann den Fanuc-Robotern wirklich
nicht attestiert werden, die pro Mi-
nute 210 Pralinées per Vision-System
erkennen, greifen und in Trays able-
gen. Ehrlich: Bei einer Zykluszeit von
etwas mehr als einer Sekunde bleibt
einer „Naschkatze” auch gar nicht
genug Zeit. Dank ihrer „Zucker-Ent-
haltsamkeit” und wegen der guten
Übersicht überantwortet der amerika-
nische Pralinen-Hersteller Maramor
Chocolates seinen Robotern sogar 20
verschiedene Praliné-Sorten.
Dual Arm Systemen arbeiten jeweils beide
Roboter simultan autonom. Der entspre-
chende Roboter fährt jeweils drei Pickpo-
sitionen an, wo je ein Vakuumgreifer zum
Picken ausgefahren wird. Die geladenen
Pralinen werden in einem vierten Schritt
in ein für jede der vier Stationen, durch ein
unabhängiges Förder- und Vereinzelungs-
system bereitgestelltes Tray abgelegt.
Die Projektvorgaben konnten durch den
Roboter-Einsatz erreicht werden. Die Ro-
boterzelle verrichtet seit Inbetriebnahme
für Testläufe ihre kalkulierte Arbeit zur
vollen Zufriedenheit und wird neben der
Senkung der Produktionskosten zusätz-
lich einen nicht zu unterschätzenden Mar-
ketingwert für den Kunden darstellen. Er-
folgsbestimmende Kriterien waren dabei
die enge Zusammenarbeit zwischen Lie-
ferant und Kunde, ein zeitgemässes Pro-
jektmanagement, innovative Ideen und
das ausgewiesene Know-how von Robo-
tec Solutions AG.
Direkt-Information
Robotec Solutions AG
Seetalstrasse 2
CH-5703 Seon
Fon +41(0) 62 775 39 00
Fax +41(0) 62 775 39 01
eMail: info@robotec-ag.com
Web: www.robotec-ag.com
Ansprechpartner:
Nick Koch
rslschmidt.com 11
 LABORTECHNIK

„LabRobots” entlastet Laboranten von monotonen Arbeiten

Roboter im Analyse-Labor
von Michael Duessel

Auf den ersten Blick kommt es dem Betrachter „spanisch” vor: Wie soll ein Roboter in ei-
nem Labor arbeiten können, wo doch nichts produziert wird, außer Mess- und Test-Ergeb-
nisse? Doch, auch im Labor gibt es monotone Arbeiten von untergeordneter Qualität, die
– bisher wenigstens – von qualifizierten Laboranten ausgeführt werden mussten. Die Ent-
wicklungs-Ingenieure vom System-Partner easTec haben den Roboter Labor fähig gemacht.
Jetzt kann sich der Laborant um wichtigere Dinge kümmern, hat mehr Zeit für Auswertun-
gen und überlässt dem „maschinellen Kollegen” die ungeliebte Arbeit des Siebens.

In der Medizintechnik sind Roboter in
den Labors seit langem einbezogen und
erledigen als „maschinelle Kollegen” die
monotonen Arbeiten. Überall in der In-
dustrie, wo es Schüttgüter gibt, hat man
es mit Korngrößen und Größenverteilun-
gen zu tun. Diese Partikelgrößen werden
in einem eigenen oder externen Labor
untersucht. Dies geschieht teils aus Grün-
den der Qualitätssicherung, insbesondere
bei Baustoffen, oder um sicherzustellen,
dass der Kunde auch wirklich die Mate-
rialgröße bekommt, die er wünscht. Die
Branchen, die sich mit Partikel-Analyse
auseinandersetzen, sind, wie schon be-
merkt, Baustoff-Produzenten, (Zement,
Sande, Kies, Splitt, Schotter, etc.) oder
die Grundstoff-Industrie (Kaolin, Quarz,
etc.) als auch die Lebensmittel-Industrie
(Zucker, Mehl, Salz). Alle diese Industrie- Natürlich gibt es auch Lösungen
zweige müssen sich mit der Partikel-Ana-
lytik, insbesondere mit der Sieb-Analyse
auseinandersetzen.
Die Arbeitszelle „LabRobots” nimmt dem Laboranten alle der optischen Vermes- Der Roboter bedient hauptsächlich ein
monotonen Arbeiten ab, schnell und präzise.
Bisher war dies mit einer manuellen und Laboranten, dessen Arbeit wird nur ver-
monotonen Arbeit eines Laboranten ver- einfacht.
bunden. Jeder kann sich sicherlich noch
an das Sieben von Sand zur Sandkasten- „LabRobots” ist eine patentierte Roboter-
zeit erinnern. Diese Prozedur ist im Labor zelle, die den monotonen Teil der Labo-
die selbe geblieben, wenn sie gleichwohl rantenarbeit erledigt. Der Laborant stellt
wissenschaftlicher ist. Dabei werden Sie- einen Behälter mit Probematerial ab, den
be in verschiedenen Maschenweiten auf- Rest erledigt „LabRobots” mittels eines
einander gestellt und eine vorher
gewogene Menge Schüttgut wird
auf dem Siebturm aufgegeben.
Das darunter befindliche Rüttel-
gerät siebt anschließend ab.
Der Inhalt in den Sieben wird
verwogen und als Resultat er-
hält man die Kornverteilung des
Schüttgutes, die sich grafisch
und tabellarisch abbilden läßt.
mit optischer Kornform-Analyse
mittels Bilderkennung und opti-
scher Vermessung, welche aber Die Computermaske der Bedienstation zeigt die
entscheidende Bestückung für das Quarzsandwerk Strobel, wel-
Nachteile hat: che diese innovative Entwicklung angestoßen hat.
Das Sieb bleibt
der Maßstab.
Ein optisch ver-
messenes Schüttgut ver- Fanuc-Industrieroboters. Der 6-Achs Ro-
hält sich auf einem Sieb boter „LR Mate” bietet hier viele Vorteile.
völlig anders, es folgt der Er ist kostengünstig und variabler als rei-
Mathematik des Chaos ne Labor-Roboter. Dabei ist die Wieder-
(bedingt durch längliche, holgenauigkeit ausgesprochen gut, wie es
fischförmige Kornfor- für diese Präzisionsarbeit auch notwendig
men). Durch mathemati- ist. Die „LabRobots-Zelle” wird je nach
sche Verfahren wird An- Anspruch unterschiedlich mit Sensorik
näherung an das Sieben bestückt.
gesucht. Doch auch bei
sung benötigt man den oder mehrere Siebrüttelgeräte, die er aus

12 rslschmidt.com

Der Arbeitspaltz des Roboters im Labor des Quarzsand-Werkes Strobel: Ein Teil der
Probe wird als „Aufzeichnung” von ihm archiviert.
dem Siebspeicher bestückt; eine Präzisi-
onswaage zum Verwiegen des Materials
und eine Reinigungs-Station in welcher
der „LR MATE” die Siebe nach Gebrauch
gereinigt wieder im Speicher abstellt. Um
die Sieb-Analysetürme herum besteht
natürlich die Möglichkeit, weitere Mess-
technik oder Material-Vorbehandlung
zu integrieren. So wird die Probe vorher
Einfache Arbeiten werden vom Roboter
erledigt: Der „LR-MATE” baut im Labor
einen Siebturm für eine Analyse auf.
LABORTECHNIK
Auch wenn der Job einfach und monoton
ist, beim Verwiegen des Restmaterials in
der Auffangschale kommt es doch auf
Präzision und Wiederhol-Genauigkeit an.
auf die richtige Testmenge dosiert und ein
Probeteil wird als Nachweis archiviert.
Der Roboter ist in der Lage, mittels
Analyse-Station, Farbwert und Feuch-
tigkeit zu messen, gegebenenfalls das
Material zu trocknen, bevor es gesiebt
wird. Natürlich kann „LabRobots” mit
Sensorik für optische Kornverteilung
ausgerüstet werden, oder der Roboter
schwenkt Labor-Stangensiebe zur Be-
stimmung der Kornform. Der Greifer
des Roboters ist zusätzlich mit Druck-
luft ausgestattet, mit dem der „LR
MATE” nach jeder Absiebung seinen
Arbeitsplatz säubert. Dies sorgt natür-
lich bei den Betrachtern immer für ein
Schmunzeln.
Einen weißen
Arbeitsmantel . . .
muss der „LR-MATE“ von Fanuc
nicht anziehen, nur weil er im
Labor arbeitet. Die Engineering-
Ingenieure von easTec haben dem
6-Achs-Roboter den Weg in den
„Reinraum” Labor ermöglicht, weil
er dort den Laboranten monotone
Arbeiten abnimmt. Und sie haben
ihm beigebracht, sich dort im Labor
ordentlich zu benehmen: Der Greifer
des Roboters ist mit einer Druckluft-
Düse ausgerüstet, mit der er seinen
Arbeitsplatz vorbildlich säubert.
Ein Rechner mit einer individuellen Soft-
ware lässt den Roboter Aufträge abarbei-
ten und kommuniziert mit den Sensoren
und Waagen. Anschließend werden die
Analyse-Ergebnisse in einer Datenbank
archiviert. Aus dieser Datenbank lassen
sich Reporte und Grafiken als Qualitäts-
nachweis erstellen, die der Kunde zu dem
gekauften Material erhält.
„LabRobots” ist für jeden Industriebe-
trieb ein effektive Hilfe, der beständig
Analysen durchführen muss. Hier amor-
tisiert sich eine solche Zelle in kurzer
Zeit, sowohl kaufmännisch als auch durch
die Qualitätssicherung. In der Kies- und
Sand-Industrie können heute nur wenige
Werke die aktuellen Vorschriften des Qua-
litäts-Managements erfüllen. Ein Zusam-
menschluss von mehreren Werken in einer
Region zur Erstellung von Analysen wäre
ein Lösungsansatz.
Direkt-Information
easTec GmbH
Dr.-von-Fromm-Str. 9
92637 WEIDEN
Fon (0961) 38 15 – 108
Fax (0961) 38 15 – 190
eMail:
michael.duessel@eastec.de
Web: www.labrobots.de
Ansprechpartner:
Michael Duessel
rslschmidt.com 13
 AUTOTEST

BMW 7er:
Bayerisches Flaggschiff mit neuem Design

Elektronik-Bomber
von Norbert Schmidt

Hat BMW mit seinem neuen 7er den gleichen Fehler

gemacht wie Konkurrent Mercedes mit seiner S-Klas-
se von 1991? Zugegeben, so monströs wie der Mercedes
ist der neue 7er nicht geraten, wenn ihm auch ein recht bulliges Aussehen nicht abgespro-
chen werden kann. Und doch: Sicher werden viele BMW-Fans der eleganten Linienfüh-
rung des Vorgängers nachtrauern. Dafür ist der neue 7er zum Maßstab dessen geworden,
was heute mit moderner Elektronik im Auto möglich ist.

Um es gleich vorweg zu nehmen, am neu- Fahren” voll

en 7er-Modell von BMW gibt es technisch
nichts zu meckern. Das Flaggschiff des
Münchner Automobil-Herstellers wird
wirklich (und endlich) dem Werbe-Spruch
aus alten Tagen „BMW – aus Freude am
gerecht. Habe ich meinen alten
735-iL-Testwagen im März 1988 noch
stehen gelassen und bin lieber mit mei-
nem Saab 9000 im Schneesturm nach
Stuttgart gefahren, müsste ich das heute
nicht mehr tun. Denn mit
dem Modul Dynamische Stabilitäts Cont-
rol (DSC) verfügt der 7er serienmäßig über
ein Fahrwerks-Regelsystem mit Traktions-

14 rslschmidt.com
 AUTOTEST

modus, das eine Schleuderneigung schon Ihn Bulle zu nennen. . .

im Ansatz erkennt und das Fahrzeug in-
nerhalb von Millisekunden stabilisiert. ist sicherlich übertrieben. Und doch:
Damit kann der Fahrer eines neuen 7er Der neue 7er kommt nicht so schlank
genauso entspannt durch Wasser gefüllte und elegant daher wie sein Vorgän-
Spurrillen und über Eisplatten fahren wie ger. Besonders gewöhnungsbedürf-
der Fahrer eines Front getriebenen Fahr- tig ist die Heckansicht mit dem Kof-
zeugs. Er kann im wahrsten Sinne des ferraum-Deckel, der wie aufgesetzt
Wortes Freude am Fahren haben. wirkt. Dafür sind die inneren Werte
des 7er vorläufig unübertroffen: Elek-
Denn durch den Einsatz aktiver Fahr- tronik, Elektronik und nochmal Elek-
werks-Regelsysteme wird die Wirkung tronik. So lassen sich natürlich die
physikalischer Kräfte spürbar reduziert, Der Kofferraum ist gut zugänglich, glatt- physikalischen Nachteile des Hinter-
etwa bei Bodenwellen oder in Kurven. flächig und mit hochwertigem Velours rad-Antriebs kompensieren – nur darf
Wer noch eins drauf setzen mag und die ausgestattet. Wie groß er allerdings ist, die Elektronik dann nie ausfallen.
Sicherheit noch steigern will, der wählt verschweigt das Prospekt.
Dynamic Drive. Das interessante Extra
kostet 2.600 € zusätzlich. Aber die Basis die Lang-Versionen werden von Haus aus
der tollen Fahr-Eigenschaften des neuen gen das mit dem Satz: „Denn wer weiß, mit der „billigen” Leder-Austattung ge-
7er liegt natürlich im Leichtbau-Fahr- dass er die Straße nur verlässt, wenn er liefert. Das Navigations-System könnte
werk mit Aluminium-Integral-Hinterach- möchte, fährt gelassener.” wohl auch zum Standard dieser Klasse
gehören, das lässt sich BMW mit 2.400
Zu den elektronischen High-lights des € bezahlen. Auch der Regensensor – ein
neuen BMW 7ers gehört zweifellos der praktisches Extra für 110 € - gehört nur
i-Drive, dessen zentrales Bedien-Ele- beim 735Li, 745i, 745Li, 740d und natür-
ment, der Controller auf der Mittelkon- lich beim 760i und 760Li zur Serien-Aus-
sole, erheblichen Diskussionsstoff ver- stattung. Das ist dann wohl Klassenkampf
ursachte. Ich habe ihn nicht so proble- im automobilen Oberhaus.
matisch empfunden, wenn er doch sehr
gewöhnungsbedürftig ist – aber dafür ist Mit der Motorleistung von 200 kW (272
i-Drive ja auch ein völlig neues Konzept. PS) beim 735i ist das fast 2,5 Tonnen
Mit dem Controller, auf den auch der Bei- schwere Fahrzeug ausreichend kräftig
fahrer bequem Zugriff hat, werden sämt- ausgelegt und lässt sich zügig bewegen.
liche Komfort-Funktionen gesteuert. Die Die Prospekt-Angabe des durchschnitt-
häufig benutzten Primär-Funktionen wie lichen Kraftstoff-Verbrauchs geht aber
Blinker und Scheiben-Wischer dagegen weit an der Realität vorbei: 10,7 l/100 km
Der Bayerische Löwe draußen vor dem sind über Hebel und Schalter leicht er- stehen dann 14,39 Litern auf 100 Kilome-
Kanzleramt in Berlin: Wäre Edmund Stoi- reichbar. Als wenig praktisch hat sich der ter in der Praxis gegenüber. Das wird den
ber Kanzler, dürfte der 7er BMW drinnen Wahlhebel für das automatische Getriebe Käufer eines 7er BMW sicher kalt lassen,
stehen. erwiesen. Er ist hinter dem Lenkrad plat- aber wem will dann das Prospekt in die
ziert und nicht gleich als Wahlhebel er- Tasche lügen?
kennbar. Dafür kann man leicht anstoßen
se und Doppelgelenk-Federbein-Vorder- und ungeplante Reaktionen hervorrufen.
achse – ebenfalls aus Aluminium – die
eine hervorragende Straßenlage, höchs- Der Innenraum des Siebeners ist großzü- Direkt-Information
te Fahrsicherheit und ein bestechendes gig, gediegen und mit edlen Materialien
Fahrverhalten ermöglichen. Auch an den ausgestattet. Auf allen vier Sitzen lassen BMW AG
Sicherheits-Elementen wie Crashverhal- sich bequem und entspannt lange Stre-
ten, Seiten-Aufprallschutz, Air-Bag-Kon- cken komfortabel zurück legen. Das darf Petuelring
D-80809 München
zeption und den Bremsen gibt es nichts man auch von einer Limousine erwarten,
Fon (089) 3 82 - 23023
zu mäkeln. BMW hat ein völlig neues die zwischen 61.500 € (730i) und 117.300
Fax (089) 3 82 - 702 30 23
Sicherheits-Konzept entwickelt, das wäh- € (760Li) kostet. Und doch ist das Luxus-
rend der Fahrt nichts dem Zufall überlässt. Gefährt dann noch nicht komplett. Eine eMail: info@bmwgroup.com
Die Münchner Autobauer setzen auf das umfangreiche Liste an Sonder-Ausstat- Web: www.bmwgroup.com
Feingefühl ihres DSC und die neue, groß tungen suggeriert dem Käufer, dass er sei-
dimensionierte Bremsanlage mit Alu- nen 7er individuell austatten kann. Dass Ansprechpartner:
Faustsattelbremsen an den Vorderrädern, dazu auch die Ledersitze (Preise zwischen Reinhard Fretschner
die exzellente Verzögerungswerte ermög- 2.620 € und 4.820 €) gehören, mag bei
lichen. Die BMW-Werbestrategen würdi- dieser Preisklasse verwundern. Lediglich

rslschmidt.com 15
 WERKZEUGMASCHINE

ROBAX-System von HandlingTech zum Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen

Tiefbohrmaschine mit
Knickarm-Roboter-Zelle
von Jörg Hutzel

In ihrer Bewegungsfreiheit sind Knickarm-Roboter unübertroffen und anderen Be- und

Entlade-Einrichtungen an Werkzeugmaschinen weit überlegen. Sie ermöglichen im RO-
BAX-System von HandlingTech ideale Rationalisierungs-Lösungen. Mit einem integrier-
ten Palettierer nutzt der Werkzeugmaschinen-Hersteller TBT Tiefbohrtechnik die Ein-
satzflexibilität der Roboterzellen zur Automatisierung seiner Vorserien-Fertigung.

Die Wahl der richtigen Be- und Entlade-

Einrichtung an Tiefbohrmaschinen hängt
erheblich von den Prozesszeiten der je-
weiligen Werkstücke ab. Wie in allen Be-
reichen der industriellen Fertigung - so
auch hier - fordern außerdem kleiner wer-
dende Losgrößen und steigende Varian-
ten-Vielfalt zunehmend höchste Flexibi-
lität. Moderne 6-Achs-Knickarm-Roboter
sind darin durch ihre Bewegungsfreiheit
gegenüber klassischen Applikationen wie
Taktbänder oder Portallader überlegen.
Diese Vorteile nutzt TBT Tiefbohrtechnik
für Vorserien-Fertigungen mit einer RO-
BAX Roboterzelle von HandlingTech an
einer universellen Tiefbohrmaschine ML
200.

TBT Tiefbohrtechnik (www.tbt.de) unter-

stützt seine Kunden beim Kauf von Tief-
bohrmaschinen durch die Darstellung und
Optimierung der Prozess-Technologie am Mit einer integrierten ROBAX-Zelle nutzt der Werkzeugmaschinen-Hersteller TBT Tief-
Kundenteil. In der Regel werden Vorse- bohrtechnik die Einsatzflexibilität des Roboters zur Automatisierung seiner Vorserien-
Fertigung.
Die Beweglichkeit . . .
rien noch vor Auslieferung einer neuen keit im Durchmesserbereich von 0,7 bis
des Fanuc-Roboters ermöglicht das Maschine gefertigt. Das vielfältige Teile- 15 Millimeter, je nach Ausführung mit 1
sichere Handling unterschiedlichster spektrum in kleineren und mittleren Los- bis 4 Spindeln, zurückzuführen ist. Für
Kundenteile. Dabei kann er sogar größen erfordert ein Höchstmaß an Flexi- die flexible Vorserien-Fertigung wurde
komplexe Werkstücke präzise in bilität. Diese wird für die Werkstück-Be- eine 2-spindlige Version gewählt und eine
die Aufspannung einlegen. Bei der arbeitung von der Tiefbohrmaschine ML ROBAX-Roboterzelle zum Be- und Ent-
Tiefbohrmaschine ML 200 hat der 200 und für das Be- und Entladen durch laden adaptiert.
Roboter seine Feuertaufe schon den 6-achsigen Fanuc-Hochgeschwin-
bestanden, weitere Einsätze bei digkeits-Roboter im ROBAX-System ge- Kern der ROBAX-Zelle ist ein Fanuc
anderen Maschinen werden folgen. währleistet. Hochgeschwindigkeits-Roboter mit 6
So nutzt TBT Tiefbohrtechnik Achsen. Der vielseitige Industrie-Ro-
Roboterzellen zur Automatisierung Die ML 200 ist eine der erfolgreichsten boter M-6iB/6S gehört zu den weltweit
ihrer Vorserien-Fertigung. Maschinen von TBT Tiefbohrtechnik, schnellsten seiner Klasse und ist für ein
was auf ihre universelle Einsatzmöglich- breites Spektrum von Anwendungen, bei

16 rslschmidt.com

denen größere Handfertigkeit verlangt
wird, geeignet. Mit bis zu 951 Millimeter
Reichweite und einer Wiederhol-Genauig-
keit von besser als ± 0,08 Millimeter steht
genügend Arbeitsraum und die erforder-
liche Präzision für Be- und Entlade-Auf-
gaben an Werkzeugmaschinen zur Verfü-
gung. Der in der Grundausführung bereits
mit erhöhter Schutzart IP 65 ausgestattete
Roboter ist in einer Standardzelle mit al-
len relevanten Sicherheitseinrichtungen
auf einem stabilen Schweißgestell mon-
tiert. Zur Reduzierung der Maschinen-
Stillstandszeiten erfolgt der Werkstück-
wechsel mit einem Doppelgreifer.
In der ROBAX-Zelle ist ein standardi-
sierter Palettierer zur Aufnahme von 12
Werkstückträger-Paletten mit leicht ein-
stellbarem Universal-Inlay integriert. Da-
rin können Wellen- oder Flanschteile bis
20 Millimeter Durchmesser und 450 Mil-
limeter Länge bereit gestellt werden. Nach
Eingabe von 6 neuen Teachpunkten - und
im äußersten Fall einem Greiferwechsel
für spezielle Werkstückgeometrien - kann
der Automatikbetrieb für die nächste Vor-
serie beginnen. Mit dieser flexiblen Auto-
mation können die in kleinen und mittle-
ren Losgrößen zu fertigenden Vorserien
wirtschaftlich ausgeführt werden.
Den Hauptvorteil der Automation auf Ba-
sis eines 6-Achsen-Knickarm-Roboters
Präzision ist neben Flexibilität und hoher Arbeitsgeschwindigkeit beim Be- und Entla-
den einer Werkzeugmaschine ein wichtiges Kriterium.
WERKZEUGMASCHINE
sieht Dipl.-Ing. Wolfgang Klein,
Vertriebsleiter bei TBT Tiefbohr-
technik GmbH + Co. in der Ein-
satzflexibilität: „Die hohe Beweg-
lichkeit des Knickarmroboters im
ROBAX-System ist entscheidend,
um unterschiedlichste Kundentei-
le mit einer Automations-Lösung
bewältigen zu können. Durch die
Freiheitsgrade in 6 Achsen lassen
sich sogar komplexe Werkstü-
cke in die Aufspannung positi-
onsgerecht einfuttern, ohne dass
mechanische Anpassungen an
Vorrichtungen oder Umbauten an
Zuführ-Einrichtungen notwendig
sind. Die Roboterzelle kann ein-
fach und schnell an neue Werkstü-
cke angepasst werden. Außerdem
ist das System nicht nur für unsere
ML 200, sondern ebenso für ande-
re Maschinentypen geeignet und
bietet gleichzeitig auch für unsere
Kunden eine sinnvolle Rationali-
sierungslösung.”
Der erfolgreiche Einsatz bei TBT
Tiefbohrtechnik zeigt, dass Knick-
arm-Roboter nicht nur für Handlingauf-
gaben geeignet sind, sondern auch für
anspruchvolle Teilezuführungen an Werk-
zeugmaschinen effiziente und flexible Au-
tomations-Lösungen ermöglichen. Durch
den modularen Aufbau der ROBAX-Sys-
So eng wie möglich – so groß wie nötig: der Ar-
beitsraum des Fanuc-Roboters hat einen gerin-
gen Platzbedarf.
teme sind die verwendeten Komponenten,
insbesondere Greifer und Palettierer, indi-
viduell anpassbar. Selbst die Anbindung
an Werkstück-Transportsysteme ist in den
Standardzellen von HandlingTech bereits
vorgesehen. Einen enormen, zusätzlichen
Rationalisierungsnutzen bietet die Mög-
lichkeit, weitere Prozessoperationen wie
Prüfen, Entgraten, Bürsten, Reinigen usw.
in die Roboterzelle zu integrieren. Bei
TBT Tiefbohrtechnik soll die vorhandene
Roboterzelle noch durch eine Mess-Stati-
on ergänzt werden.
Im Jahr 2003 ist der Umsatz der Herstel-
Direkt-Information
ler von Robotik + Automation um 7 % auf
6,5 Mrd. € gestiegen. Damit wurde deut-
HandlingTech
lich mehr als 2 % Umsatzwachstum er-
Automations-Systeme
reicht, als am JahresanfangGmbH
prognostiziert
war. Zum Vergleich: Die Entwicklung im
Plieninger Strasse
Maschinenbau ist um 44
2 % rückläufig. Die
D-70567 Stuttgart
Hersteller von Robotik dagegen konnten
Fon (0711) 7 26 29-0
den Umsatz in 2003 um 4 % auf 1,8 Mrd.
Fax (0711) 7 26 29-33
€ steigern. “Schuld” an diesem Erfolg ist
vor alleminfo@handlingtech.de
eMail: die Automobil- und Automo-
bil-Zuliefer-Industrie, die an ihren Inves-
Web: www.handlingtech.de
titons-Plänen weitestgehend festgehalten
hat.
Ansprechpartner:
Jörg Hutzel
rslschmidt.com 17

Automation sichert Arbeitsplätze – bei Herstellern und Anwendern
Der Roboter ist im Aufwind
von Joachim Rohwedder
Die 190 Unternehmen, die sich im VDMA in der Sparte Robotik + Automation organi-
siert haben, bieten rund 25.000 Menschen Lohn und Brot. Dass sich daran in 2004 nichts
ändert, liegt an der guten Auftragslage. Die Wachstumsprognose für 2004 liegt bei fünf
Prozent. Der erwartete Branchen-Umsatz wird an der Grenze der 7 Mrd. Euro gesehen.
Und es geht weiter aufwärts.
Im Jahr 2003 ist der Umsatz der Herstel-
ler von Robotik + Automation um 7 % auf
6,5 Mrd. € gestiegen. Damit wurde deut-
lich mehr als 2 % Umsatzwachstum er-
reicht, als am Jahresanfang prognostiziert
war. Zum Vergleich: Die Entwicklung im
Maschinenbau ist um 2 % rückläufig. Die
Hersteller von Robotik dagegen konnten
den Umsatz in 2003 um 4 % auf 1,8 Mrd. €
steigern. „Schuld” an diesem Erfolg ist vor
allem die Automobil- und Automobil-Zu-
liefer-Industrie, die an ihren Investitons-
Plänen weitestgehend festgehalten hat.
In Deutschland wurden 2003 insgesamt
13.400 Roboter neu installiert, was einer
Steigerung um 12 % entspricht. Das mar-
kiert einen Installations-Rekord, der sicher
auch durch die zahlreichen Modell-Anläu-
-
18 rslschmidt.com
ROBOTERSTATISTIK
fe in der Automobil-Industrie be- Branchen-Umsatz 833 Mio. €. Für 2004
flügelt war. Nachdem die Zahl der wird mit einem Umsatz-Wachstum von
Neuanläufe in 2004 deutlich gerin- 10 % auf 930 Mio. € gerechnet. In Eu-
ger sein wird, kommt es vermehrt ropa setzt die Branche etwa 2,1 Mrd. €
auf die Investitionsbereitschaft der um. Dabei ist der Welt-Umsatz in etwa
General Industry an. Vor diesem gleich verteilt zwischen Amerika, Asien
Hintergrund könnten die Roboter- und Europa.
Systeme in 2004 trotzdem einen
Zuwachs von 5 % verzeichnen. Welche Trends sind zu beobachten?
Die großen System-Integratoren, die
Bei den Roboter-Anwendungen ihren Kunden Schlüssel fertige Lösun-
dominierte 2003 das Handhaben, gen anbieten, werden zunehmend glo-
zweitwichtigste Anwendung ist bal aktiv und organisieren ihren Vertrieb
nach wie vor das Welt weit. Diese
Schweißen. In den Unternehmen pro-
kommenden Jah- fitieren davon, dass
ren dürfte es zu- die Nachfrage nach
nehmend gelingen, Kunden spezifischen
auch kleinere und Lösungen weiter zu-
mittlere Unterneh- nimmt. Gleichzeitig
men mit Robotern steigt die Nachfrage
auszurüsten. Ein nach einfacheren,
Trend ist dabei leistungsfähigen
in „persönlichen Systemen.
Assistenten” zu
sehen, die direkt mit dem Werker in ei-
nem gemeinsamen Arbeitsbereich ohne
Schutzgitter mit Menschen interagieren. Direkt-Information
Fortschritte in der Steuerungstechnik,
bei der Roboter-Sicherheit und bei den VDMA
Mensch-Maschine-Schnittstellen werden Robotik + Automation
es dem Roboter ermöglichen, den Werker
mobil zu begleiten und ihm beim Schwei- Lyoner Str. 18
ßen, Palettieren oder Manipulieren „zur D-60528 Frankfurt/Main
Hand” zu gehen. Fon (069) 66 03 - 15 90
Fax (069) 66 03 - 25 90
Diese Perspektiven verdeutlichen, war-
um die industrielle Bildverarbeitung auch eMail: thilo.brodtmann@vdma.org
weiterhin der „Shooting-Star” von Robo- Web: www.vdma.org
tik + Automation ist. Seit Jahren gelingt
es diesen Herstellern, zweistellige Um- Ansprechpartner:
satz-Zuwächse zu erzielen. Nach einer Thilo Brodtmann
Steigerung um 15 % in 2003 erreichte der
 SEHENSWÜRDIGKEIT

Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal

Sicher in den Seilen hängend

von Norbert Schmidt

Wenn Sie auf der Bundes-Autobahn A7 zwischen Hamburg und Flensburg auf der
Autobahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal fahren, können Sie sie sehen, wenn Sie
nach Westen schauen: die Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal. Besser gesagt:
Sie sehen die Eisenbahnbrücke, an der sie hängt.

Was Sie nicht sehen,

dass diese Eisenbahn-
brücke zwischen 1911
und 1913 aus 17.740
Tonnen Stahl und 3,2
Mio. Nieten gebaut
wurde. Aber aus der
Nähe sehen Sie, dass
es ein gewaltiges Bau-
werk ist, das 68 Meter
hoch ist und eine lich-
te Höhe von 42 Metern
misst. Die ist notwen-
dig, um auch großen
Schiffen die Durch-
fahrung des Nord-Ost-
see-Kanals zu ermög-
lichen. Um diese Höhe
zu erreichen, müssen
die Gleise wegen der
Kanalnähe des Bahn-
hofs auf einer Länge
von 4,3 Kilometern in
einer Schleife geführt
werden. Die eigentliche Kanalbrücke diagonal geführten Seilen und schwebt
ist nur 317 Meter lang.
Die zweite Besonderheit der Brücke denn Schiffe haben hier Vorfahrt. Die
hängt unten an ihr dran: die Schwe- Schwebefähre transportiert Fahrzeuge
befähre. Sie hängt an langen, zum Teil und Personen kostenlos und steht heute
Abseits. . .
der großen Straßen – und oft gar nicht
weit weg davon – finden sich interes-
sante Sehenswürdigkeiten, an denen
man acht- uns rastlos vorbei fährt.
Nehmen Sie sich einfach ein paar
Minuten Zeit auf der sonst stressigen
Geschäftsreise, machen Sie Rast, und
schauen Sie auf eine technische Meis-
terleistung: die Schwebefähre über
den Nord-Ostsee-Kanal.
Wenn Sie von der A7 kommen, fah-
ren Sie am BAB-Kreuz Rendsburg
schwingungsfrei über den Kanal. Na-
türlich nur, wenn kein Schiff kommt,
unter Denkmal-
schutz. Als mu-
seales Bauwerk Richtung Rendsburg. Die Autobahn
hat sie natürlich geht in eine Bundesstraße über. Dann
ihre Bedeutung fahren Sie unter der Eisenbahnbrücke
als wirtschaftli- durch. Achtung: Kurz danach geht eine
ches Transport- kleine Straße rechts ab. Dann nochmal
mittel an einen rechts und wieder links – aber hier gibt
Straßentunnel es eine Beschilderung – und Sie stehen
abgegeben. Da- vor der Schwebefähre.
rum ist sie auch
nicht so leicht zu
finden. www.rendsburg.de

rslschmidt.com 19
 INNOVATION

Der Einser-BMW . . .
steht ab 18. September 2004 bei den Händlern
in den Verkaufsräumen. Der Fahrspaß mit dem
4,23 Meter langen Kompakt-Fahrzeug fängt bei
19.800 € an, wie BMW jetzt mitteilte. Für dieses
Geld gibt es aber nur den 116i mit 85 kW (115
PS). Der 120d mit einem 2-Liter-Diesel-Aggregat
in Common-Rail-Technik und 120 kW (163 PS)
dagegen kostet 24.400 €. Zur Serien-Ausstattung
gehören unter anderem 16-Zoll-Runflat-Reifen
mit Pannen-Anzeige, ein Fahr-Stabilitätssystem
inklusive Notbrems-Erkennung, Traktions-Re-
gelung, Differenzial-Sperre, Kurven-Bremshilfe
und ABS – sowie sechs Airbags und ein zwei-
stufiges Bremslicht.
Aber fahren müssen
Sie noch selber –
der BMW-Händler
macht’s möglich.
BMW AG
80788 München
Fon: (089) 382 – 0
www.bmwgroup.com
Null-Emissionen . . .
ermöglicht
das Xcell-
sisTM HY-80
Brennstoff-
zellen-Sys-
tem, mit
dem MAN seinen Niederflur-Linienbus ausrüstet.
So kann der 18 Tonnen schwere Bus eines Tages
- nach der Erprobung auf dem Münchner Flugha-
fen - völlig geruchlos durch die Stadt fahren. Den
Antrieb übernehmen zwei Drehstrom-Asynchron-
Motoren mit je 75 kW Leistung, den Strom liefert
die Brennstoffzelle. In einem Bereich von 250 bis
450 Volt werden bis zu 68 kW an ungeregeltem
Gleichstrom erzeugt. Das Brennstoffzellen-Sys-
tem wiegt etwa 220 kg und verfügt über eine sehr
hohe Dynamik und kann die Leistung in weniger
als einer Sekunde von 0 auf 90 Prozent steigern.
Der elektrische Fahrantrieb ist durch hohen Fahr-
komfort, geräuscharmen Betrieb und ruckfreies
Anfahren gekennzeichnet. Der Wasserstoff wird
gasförmig in Behältern auf dem Fahrzeugdach
gespeichert und deckt mit einer Menge von knapp
40 kg den Tagesbedarf – etwa 300 km – ab. Dafür
sind adäquat 140 Liter Diesel notwendig.
Als Maßschneider . . .
für Mehrfach-
Schrauber positi-
oniert sich Atlas
Copco Tools im
Markt. Dabei
entfällt das sonst
so Zeit raubende
Engineering. Ein Baukasten aus lauter tausend-
fach bewährten, lagermäßig geführten Bauteilen
macht’s möglich. Man wählt lediglich eine von drei
Bauformen und den gewünschten Spindeltyp. Weil
alles andere in den drei Standard-Konfigurationen
festgelegt ist, muss man sich nur noch entschei-
So klein wie ein
Streichholz . . .
ist der Mini-Sensor BES 516-3048. Der induktive
Sensor misst nur 3 mm im Durchmesser und ar-
beitet mit einem Schaltabstand von 3 mm. Dazu
wiegt er weniger als 0,7 Gramm (ohne Kabel) und
bietet doch alle Vorteile eines induktiven Mess-
prinzips. Der induktive Näherungs-Schalter ga-
rantiert dem Anwender – O-Ton Balluff – hohe
Betriebssicherheit und weniger Montage- und
Justier-Aufwand. Beim BES 516-3048 ist sogar
Wie ein Ei auf Rädern . . . 50 Prozent kürzer . . .
sieht der Caravan
T@B XL aus.
Seine Form ist
Programm, denn
die Stromlinien-
form macht ihn
ernorm windschnittig und ermöglicht höhere Ge-
schwindigkeiten. Wie schnell er wirklich „geht”,
haben die KNAUS TABBERT GROUP und der
Porsche-Tuner TECHART auf dem Michelin Dri-
ving Center nördlich von Berlin bewiesen: Mit
genau 199,53 km/h waren der Porsche Cayenne
Turbo (510 PS) und der T@B XL (1.100 kg Leer-
gewicht) unterwegs. Das war deutscher Rekord
und Welt-Jahresbestleistung im Gespannfahren
mit Serien-Caravans. „Der fährt ja wie an der
Schnur gezogen”, urteilt denn auch Rennfahrer
Harald Müller, „der würde weitaus höhere Ge-
schwindigkeiten wegstecken.” Das wird er wohl
auch noch machen, denn der Weltrekord im Ge-
spannfahren liegt derzeit bei 207 km/h.
den, ob man einen vertikal, horizontal oder hori-
zontal drehbaren Mehrfach-Schrauber will. Sechs
gesteuerte Spindeln sind möglich, jede für bis zu
320 Nm. Elektro-Spindeln und zugehörige Steu-
erungen sind aus dem PowerMACS-Programm
für Schraub-Automaten oder aus den gesteuerten
Handschraubern der Tensor-S-Schraubklasse oder
– wenn keine Dokumentation nötig ist – aus dem
Tensor-DS-Programm auswählbar. Da bleibt kein
Wunsch mehr offen.
ATLAS COPCO TOOLS
45141 Essen
Fon: (0201) 21 77 – 0
www.atlascopco.com
die komplette Auswerte-Elektronik im Edelstahl-
Gehäuse integriert. Das macht ihn unempfindlich
gegen Schocks, Vibrationen und elektromagneti-
sche Felder. So kann er problemlos auch in rauher
Industrie-Umgebung eingesetzt werden. Erhält-
lich sind die Mini-Sensoren in Kabel-Ausführung
oder mit M5-Stecker. Vorläufig gibt es keinen
kleineren.
BALLUFF GmbH
73765 Neuhausen
Fon: (07158) 173 – 189
www.balluff.de
sind die Mess-Zeiten an der Koordinaten-Mess-
maschine PRISMO, wenn der VAST Navigator
integriert ist. Denn der VAST Navigator braucht
keine Ringlehren, er kommt mit dem Kugel-Nor-
mal aus. Außerdem hängen Messungen mit dem
VAST Navigator nicht von den Maßen oder der
Raumgeometrie der einzelnen Elemente ab. He-
lix-Scanning ermöglicht es, einen Zylinder als
ein Element
in einer ein-
zigen konti-
nuierlichen
Schrauben-
linie abzu-
tasten. Trotz
der außeror-
dentlich
hohen Ge-
schwindig-
keit, heißt es bei Zeiss, werden die Mess-Daten
sehr präzise ermittelt.

MAN Nutzfahrzeuge KNAUS TABBERT GROUP CARL ZEISS

80995 München 94118 Jandelsbrunn 73446 Oberkochen
Fon: (089) 15 80 – 24 85 Fon: (08583) 21 – 225 Fon: (07364) 20 – 3539
www.man-nutzfahrzeuge.de www.knaus-tabbert-group.de www.zeiss.de/imt

20 rslschmidt.com

Mythos Porsche 911
(1. Teil)
Auf der IAA 1963 in Frankfurt wurde der
Typ 901 als Nachfolger des legendären
Porsche 356 vorgestellt. Das neue Mo-
dell sollte sportliche Fahrleistungen er-
möglichen und dabei alltagstauglich und
komfortabel sein. Der neu entwickelte
6-Zylinder-Boxermotor ist ein enger Ver-
wandter des Renn-8-Zylinders, der An-
fang der 6oer Jahre entwickelt wurde.
Aus zwei Litern Hubraum mobilisierte der
erste 911er 130 PS bei 6.100 1/min und
erreichte eine für die damalige Zeit be-
eindruckende Höchstgeschwindigkeit von
210 km/h. Die Technik stimmt, der Name
„Typ 901” nicht, denn der Autobauer Peu-
geot legte Einspruch ein, weil er sich die
“Null in der Mitte” für den französischen
Markt gesichert hatte. Porsche wich auf
die Bezeichnung „911” aus: Der „Elfer”
war geboren.
Charakteristisches Erkennungsmerkmal
des „911 S”, der 1966 auf den Markt kam,
waren die 5 Zoll breiten Leichtmetall-Fel-
gen, die als „Fuchs-Felgen” – benannt
nach dem Hersteller – in die Geschichte
eingingen. Der „S” erlebte eine Leistungs-
steigerung: Aus dem Zwei-Liter-Motor
wurden jetzt 160 PS heraus geholt. Auch
das Fahrwerk wurde verbessert, und als
INNOVATION
erster Gran Turismo der Welt hatte der
„911 S” innen belüftete Bremsscheiben.
Als eine Cabrio-Version des „911” wurde
1965 auf der IAA eine völlig neue Kon-
struktion vorgestellt,
der „911 Targa”. Der
Name ist eine Hom-
mage an das berühmte
sizilianische Straßen-
Rennen Targa Florio,
bei dem Porsche ins-
gesamt 11 Siege feiern
konnte. Das charakteristische Merkmal
des „Targa” ist der fest stehende Sicher-
heits-Bügel, der zum Einen die passive
Sicherheit erhöht und zum Anderen die
Karosserie verwindungssteifer macht. Das
Faltdach lässt sich abnehmen und im Kof-
ferraum verstauen.
Seine Renntradition lässt Porsche mit dem
Namen „Carrera”aufleben, der 1972 in die
Nomenklatur des „911er” aufgenommen
wird. Die Bezeichnung geht auf ein in
den 50er Jahren weltberühmtes Rennen in
Mexico – die Carrera Panamerikana – zu-
rück, bei der Porsche mit dem „356” und
dem „550 Spyder” Erfolge feiern konn-
te. 1972 wird ein reinrassiger Leichtbau-
Sportwagen vorgestellt, der aus 2,7 Litern
Hubraum 210 PS heraus holt und mit einer
Höchstgeschwindigkeit über 240 km/h
aufwarten kann. Von „Null auf 100” be-
schleunigt der „Carrera” in 6,3 Sekunden.
Ihn charakterisiert ein Heckspoiler, das als
„Entenbürzel” zum Wahrzeichen dieses
911er-Modells wurde.
Porsche AG
Porscheplatz 1
70435 Stuttgart-Zuffenhausen
Fon: (0711) 9 11 – 58 05
Fax: (0711) 9 11 – 58 88
www.porsche.com
ip p
Perfektes Sprechen
Bucht
Was nützt Ihnen die beste technische Ausbil-
dung, wenn Sie dann Angst haben, den Mund
aufzumachen und was Gescheites zum Besten
geben zu müssen? Nein, das Erzählen von
Witzen ist hier nicht gemeint.
Es ist in der Tat oft so, dass das Kommunikati-
ons-Knowhow, das man sich im Laufe seines
Lebens - größtenteils unbewusst – angeeignet
hat, in der beruflichen Praxis nicht ausreicht.
Es müssen schließlich viele Gespräche mit
Kollegen, Kunden und Mitarbeitern geführt
werden. Der TaschenGuide „Gesprächstech-
niken” will helfen, Sie mit grundlegenden
Werkzeugen der Gesprächsführung vertraut
zu machen. Sie erfahren, wie Sie Gespräche
Ziel orientiert vorbereiten und analysieren.
Sie lernen Techniken kennen, die Ihnen hel-
fen, Gespräche aktiv und konstruktiv zu ge-
stalten.
Aber was tun Sie, wenn Ihnen – was Sie sicher
schon oft erlebt haben – ein pfiffiges Gegenar-
gument oder ein dummer Spruch die Luft rau-
ben? Dann sollten Sie schlagfertig reagieren
können und Ihnen die passende Antwort nicht
erst nach Stunden einfallen.
Ohne ein Mindestmaß an Schlagfertigkeit
fällt es schwer, sich zu behaupten, Verhand-
lungen zu führen oder eine Präsentation zu
halten. Schlagfertigkeit ist nützlich, beruf-
lich und privat. Doch kann man Schlagfer-
tigkeit überhaupt lernen? Ist das nicht eher
eine Begabungssache? Gewiss haben manche
Menschen einen Startvorteil. Das ändert aber
nichts daran, dass Sie Ihre Schlagfertigkeit
beträchtlich erhöhen können: durch geziel-
tes Training und den Rückgriff auf bewährte
Techniken.
Dafür will der Buchtrainer „Schlagfertigkeit”
da sein. Mit über 50 praktischen Übungen will
er Ihnen helfen, Ihre persönliche Schlagfertig-
keit zu verbessern. Ganz gleich, ob Sie sich
einzelne Übungen heraus nehmen oder das
ganze Trainings-Programm absolvieren, am
Ende werden Sie feststellen, dass Schlagfer-
tigkeit oft nur eine Frage der gründlichen Vor-
bereitung ist.
„Gesprächstechniken” von Anja von Kanitz
Taschen-Buch, 6,60 € • ISBN 3-448-05976-5
„Schlagfertigkeit” von Matthias Nöllke
Taschen-Buch + CD, 9,90 €
• ISBN 3-448-05974-9
Haufe Mediengruppe Freiburg, Berlin
München
rslschmidt.com 21
 PALETTIEREN

10 Jahre HUW: 10 Jahre im Dienst der Humanisierung

Der Roboter –
starker und schneller Helfer
von Norbert Schmidt

1994 ist HUW Systempartner von Fanuc Robotics geworden mit dem Ziel, die Holz-In-
dustrie zu erobern. Schließlich ist es dem Roboter völlig gleich, welches Material er in
die „Hand” nimmt. Und beim Stapeln von 70 kg schweren Möbel-Paketen wird deutlich,
welchen humanen Dienst der Roboter dem Menschen erweist. Der richtige Greifer ist oft
entscheidend für den Erfolg. Deshalb entwickelt und baut HUW auch seine Greifer selbst
– die Peripherie natürlich auch.

„Wir liefern schlüsselfertige Roboter-Zel- verpackte Zerlegmöbel auf Euro-Palet-

len”, beschreibt Hans-Ulrich Wienke, Ge-
schäftsführer von HUW Robotersysteme,
das Leistungs-Spektrum seines Enginee-
ring-Unternehmens, „für alle Branchen
und Arbeitsaufgaben.” Dass zahlreiche
Applikationen in der Möbel-Industrie
stehen, hat einen einfachen Grund: Blom-
berg liegt inmitten der westfälischen Mö-
bel-Industrie. Und die wollte Wienke ero-
bern, denn zum Zeitpunkt seines Start-up
gab es in der Möbel-Industrie so gut wie
keine Roboter. So war denn auch der Mö-
bel-Hersteller Schieder sein erster Kunde.
„Wir haben Schieder eine Roboter-Anlage
zum Abstapeln von Möbelpaketen gelie-
fert”, erinnert sich Wienke an den ersten
Auftrag, „ein Roboter musste in Karton
ten abstapeln.” Zum Einsatz kam schon
damals ein Fanuc-Roboter, ein S 420 iF,
der die 70 kg schweren Pakete handeln
musste. Die Motivation war eindeutig die
Humanisierung der Arbeit, denn die zwei
Mitarbeiter, die den Job vorher machten,
waren schon beträchtlich belastet. Denn
sie mussten 10 Pakete pro Minute von
der Rollenbahn auf die Euro-Palette le-
gen, 12 Pakete pro Palette bis zu einer
Stapel-Höhe von 1,5 Metern. Ein wahrer
Knochen-Job.
Die neueste HUW-Anlage hat wieder
Schieder-Möbel bekommen. An eine
bestehende Spanplatten-Kaschieranlage
wurde eine Roboter-Zelle zum Depalettie- Auf den Greifer kommt es an: Dem Robo-
ren installiert. Die Lösung ist so gut, dass ter ist es egal, welches Material er bewegt,
er muss nur die richtige „Hand” konstru-
iert bekommen.

Wienke sie zum Patent angemeldet hat. In

dieser Zelle müssen die Platten vereinzelt
der Kaschier-Anlage zugeführt werden.
Das Besondere des Verfahrens: Der Span-
platten-Stapel wird leicht gekippt, und der
Depalettier-Roboter zieht die Platten dia-
gonal vom Stapel. Die Taktzeiten in der
im 3-Schicht-Betrieb arbeitenden Anlage
liegen zwischen 4 und 5 Sekunden. „Das
ist ein ideales Betätigungsfeld für die
High-speed-Variante des Fanuc-Roboters
M-410iHS”, beurteilt Wienke die Robo-
ter-Qualitäten. Die Betriebs-Erfahrungen
sind denn auch so gut, dass der HUW-
Sichtbarer Unternehmens-Erfolg: Zum 10-jährigen Bestehen von HUW wurde eine Kunde bereits eine dritte Anlage in Be-
neue Halle bezogen, die mit 1.600 m2 eine Verdoppelung der Kapazität darstellt. trieb genommen hat.

22 rslschmidt.com

Beim Be- und Enladen einer Kaschier-Anlage für Spanplattenteile müssen die High-
speed-Roboter richtig hinlangen: 15 Zyklen pro Minute im 3-Schicht-Betrieb sind
gefordert.
Neben zahlreicher Aktivitäten in der All-
gemeinindustrie, zählt HUW Europa weit
mit 49 Anlagen – 21 Anlagen stehen allein
bei Schieder-Möbel – in der Möbel-Indus-
trie zu den Marktführern. Eine weitere
Stapeln von 70 kg schweren Möbelpake-
ten: Es müssen 10 Pakete pro Minute prä-
zise auf die Euro-Palette abgelegt werden.
führende Marktposition bekleidet HUW
in Europa bei den Herstellern von Star-
ter-Batterien. In dieser Branche sind 22
Anlagen von HUW im Einsatz. Seit 1994
bis heute haben 85 Anlagen die Werkhal-
PALETTIEREN
len verlassen. 80 Prozent der Applikatio-
nen stellen Lösungen im Palettier- und im
Depalettier-Bereich sowie beim Kommis-
sionieren dar.
Bei den unterschiedlichen Arbeits-Auf-
gaben der Roboter wird deutlich, dass
dem Greifer eine besondere Bedeutung
zukommt. „Wir entwickeln und bauen
alle Greifer in der eigenen Fertigung”,
markiert Wienke seine Marktstellung,
„denn wir sehen uns als System-Löser, der
schlüsselfertige Roboter-Zellen nach den
Leistungs-Anforderungen unserer Kunden
konzipiert.” Darum hat HUW auch eine
eigene Versuchs-Halle eingerichtet, in der
konkrete Anforderungs-Profile simuliert
werden, und sich Kunden und Roboter-
Interessierte mit der Roboter-Technik ver-
traut machen können. Es soll, so die Idee,
ein möglichst klares und emotionsloses
Bild von der Roboter-Technik entstehen.
Schließlich ist es dem Roboter völlig egal,
ob er rohe Bretter, Spanplatten, Kartons,
Marmelade oder Batterien in die „Hand”
nimmt.
Immer steht die Humanisierung der Arbeit
im Vordergrund, auch wenn es Arbeits-
kräfte gibt, die die oft schweren und ein-
tönigen Handlings-Arbeiten an Holz-Be-
arbeitungsmaschinen ausführen wollen.
„Aus unserer Sicht ist es unzumutbar”,
erläutert Wienke seine Motivation, „ei-
nem Menschen auf Dauer solchen Ge-
Humanisierung . . .
Ist das Hauptmotiv für die Holz- und
Möbel-Industrie, wenn Roboter zum
Einsatz kommen. Und es ist auch
das Hauptmotiv von System-Anbie-
ter HUW, der als Marktführer dieser
Branchen angesehen werden kann.
Da der Greifer die Schlüssel-Stellung
für den Roboter-Einsatz einnimmt,
sind HUW-Anlagen überall einsetz-
bar, denn die Greifer werden im Hau-
se individuell und optimal für die Ar-
beits-Aufgaben zugeschnitten.
wichts-Belastungen auszusetzen.” Dass
HUW von Anfang an mit Fanuc-Robotern
arbeitet, liegt zum einen am Engagement
von Michael Knaf, Geschäftsführer von
Fanuc-Robotics Deutschland, der Wienke
beim Start unterstützt hat, und zum ande-
ren an der Bediener-Freundlichkeit der
Geräte. Sicher ein wichtiger Faktor für
Branchen, die ihr Roboter-Potenzial erst
zu einem geringen Prozentsatz ausschöp-
fen und denen die Erfahrung mit dem Au-
tomatisierungs-Mittel Roboter weitestge-
hend fehlt.
Zum 10-jährigen Bestehen von HUW und
als Ausdruck des Erfolges im Markt wur-
de gerade ein neues Verwaltungs-Gebäude
und eine neue Fertigungs-Halle bezogen,
die mit 1.600 m2 eine Verdoppelung der
Kapazität darstellt. „Damit”, so Wienke,
„sehen wir uns den Anforderungen unserer
Kunden bestens gerüstet.”
Direkt-Information
HUW-Robotersysteme
Westerholz 6
32825 Blomberg
Telefon: (0 52 35) 9 74 62
Telefax: (0 52 35) 9 74 65
E-mail:
info@huw-robotersysteme.de
www.huw-robotersysteme.de
Ansprechpartner:
Hans-Ulrich Wienke
rslschmidt.com 23
 GIESSEREI

LINGL Anlagenbau automatisiert erfolgreich auch

in der Aluminiumbranche

Roboter stapeln Masseln

aus Sekundär-Aluminium
von Frank Appel

Während die LINGL-Gruppe als Maschinen- und Anlagenbauer weltweit einen führen-
den Ruf in der grobkeramischen Industrie genießt, ist das Unternehmen auch seit län-
gerem in anderen Branchen als Automatisierungs-Spezialist erfolgreich. LINGL’s Ruf
als Problemlöser für komplexe Aufgaben in schwierigen Umgebungen bewog die Ent-
scheider der Karl Konzelmann Metallschmelzwerke GmbH & Co .KG zum wiederholten
Male zu Investitionsvorhaben in ihren Werken mit LINGL zu realisieren.

Der weltweit fünftgrößte Sekundär-Alu- Flüssig-Aluminium zur direkten

miniumhersteller Karl Konzelmann Me- Weiterverarbeitung an die End-
tallschmelzwerke GmbH & Co. KG mit kunden geliefert oder in Barren-
Sitz in Hannover und Neu-Ulm zählt zu form, der so genannten „Mas-
den weltweit führenden Sekundär-Alu- sel” umgegossen. Das Gewicht
miniumherstellern. Das Unternehmen der gegossenen Masseln liegt
verfügt über eine Fertigungskapazität von je nach Kokillenform zwischen
über 150.000 t Sekundär-Aluminium und 4 und 10 Kilogramm.
ist mit einem Umsatz von über 200 Mio. €
im Jahr 2003 das drittgrößte Aluminium- Die Firma Konzelmann betreibt
Recyclingunternehmen in Europa. am Standort Neu-Ulm u.a. zwei Adäquat dem Asbest-Anzug des Menschen: Gut er-
Produktionslinien für Sekun- kennbar sind die Hitzeschilde zum Schutz des Robo-
Unter Sekundär-Aluminium wird Alumi- där-Aluminium-Masseln. Der ters und der Greifer-Peripherie.
nium bezeichnet, das durch Umschmelzen Aluminium-Schrott wird in
von Schrott (Neuschrott aus der laufenden diesen beiden Linien zuerst in zwei erd- Als Stapelanlagen der Produktionslinien
Aluminium-Verarbeitung oder Altschrott gasbeheizten Drehtrommel-Öfen unter waren bisher konventionelle Portalsyste-
von gebrauchten Aluminium-Produkten) einer Decke von flüssigem Schmelzsalz me im Einsatz, welche die Möglichkei-
gewonnen wird. „Sekundär” bezeichnet geschmolzen. Der Legierungs-Produkti- ten, kundenspezifische Masselpakete zu
dabei die Tatsache, dass dieser Werkstoff on in den Drehtrommel-Öfen sind Raffi- stapeln, stark limitierten. Dieses Manko
nationsstufen nachgeschaltet. musste durch verstärkten Personaleinsatz
Die erschmolzene Legierung ausgeglichen werden, wobei hier die Ar-
wird hierzu in schwenkbare beitsbedingungen unter extremer Hitze
Warmhalteöfen geleitet und und starker Staubentwicklung denkbar
dort durch den Zusatz von Raf- ungünstig sind: Die „abgekühlten” Alu-
finationsmitteln gereinigt. Das minium-Barren weisen an der Stapelstelle
erschmolzene Aluminium wird immer noch über 300 °C auf. Des Weite-
sodann auf zwei so genannten ren befriedigten die erreichten Verfügbar-
Gießbändern zu Masseln ver- keiten der mittlerweile veralteten Anlagen
gossen. Die Kokillen werden nicht mehr. Das vor Ort tätige Manage-
auf dem Gießband weitertrans- ment erkannte schon früh, dass an dieser
portiert und durchlaufen dabei empfindlichen Stelle der Produktionslinie
Die Herausforderung für LINGL und Konzelmann: eine kurze Kühlstrecke. Am Investitionsbedarf bestand und beauftrag-
mannloses Palettieren der noch 300 Grad heißen Ende des Gießbandes werden te die Firma LINGL im Jahre 2000 mit der
Aluminium-Masseln durch einen Fanuc-Roboter. die Masseln aus den Kokillen Entwicklung eines Konzeptes zur flexib-
gelöst und einer Massel-Stapel- len Automatisierung der Massel-Stape-
nicht unmittelbar aus dem Erz, sondern anlage zugeführt. Die fertig gestapelten lung.
aus zweiter Hand hergestellt wird. Dieses Masseln werden schlussendlich noch um- Hierbei sollten verschiedene Anforderun-
Sekundär-Aluminium wird entweder als reift und können dann versendet werden. gen und Wünsche erfüllt werden. So sollte

24 rslschmidt.com

die Anlage sehr flexibel sein, um auf die
ständig sich verändernden Kundenwün-
sche bezüglich der Palettierung der Alu-
minium-Masseln reagieren zu können.
Das Umstellen der Palletierschemen soll-
te auf Knopfdruck geschehen, ohne dass
weitere mechanische Umstellarbeiten er-
forderlich werden. Alles Anforderungen,
für die ein Industrieroboter ideal geeig-
net ist. Die Leistung der Anlage, die im
harten 3-Schicht-Betrieb an bis zu sieben
Tagen der Woche arbeitet, sollte 6 t/h oder
umgerechnet 1000 Masseln pro Stunde
betragen. LINGL erhielt nach mehreren
Planungsschritten, bei denen das Kon-
zept gemeinsam mit dem Kunden variiert
und überarbeitet wurde, im Juli 2000 den
Auftrag zur Umrüstung der ersten Linie.
Überzeugen konnte LINGL hierbei durch
seine Expertise in der Automatisierung
von Produktionsabläufen, welche sich
im realisierten Konzept niedergeschlagen
hat. Projektleiter Ulf Heimbold: „Die von
uns erarbeitete flexible Roboterlösung
konnte voll überzeugen – und unsere Er-
fahrung in anspruchsvollen Umfeldern
half technische Risiken zu eliminieren.“
Am Ende des kundenseitig schon vorhan-
denen Gießbandes beginnt dabei LINGL’s
Leistungsumfang mit einer Lösevorrich-
tung der Aluminium-Masseln aus den
Stahlkokillen. Die Masseln werden da-
nach auf eine Rollenbahn übergeben. Als
besonderes Feature können mittels einer
Auswerferstation Masseln, welche den
Perfekt durch den Roboter gestapelt: ver- tes Standard-Softwarepaket. Aufwändige
sandfertige Masseln-Pakete warten auf Umbauten an der Anlage gehören nun ein
ihre Fahrt zum Konzelmann-Kunden.
Qualitäts-Anforderungen nicht genügen,
seitlich aus dem Gruppierband ausge-
schleust werden. Um die konischen Mas-
seln Platz sparend zu gruppieren, wird
mittels einer speziellen Wendeeinrichtung
jede zweite Massel um 180 Grad gewen-
det. Die nachfolgende Gruppierstrecke
gruppiert die Masseln bis zum Erreichen
der pro Lage erforderlichen Anzahl auf.
GIESSEREI
Außerdem werden die Masseln mit einer
Einrichtung zusätzlich quer gerichtet. Pro
Linie stapelt ein Fanuc M-410i HW Vier-
achs-Roboter die Masseln zu fertigen Ver-
sandpaketen. Dabei greift und stapelt der
Roboter pro Arbeitstakt maximal sieben
Masseln.
Der speziell für die Aufgabe entwickelte
Greifer verfügt über eine Lagen-Abtas-
tung. Diese erkennt eventuelle Höhenun-
terschiede der Masseln an der Absetzstelle
und verhindert so wirksam Schäden durch
Kollision. Dabei ist die gesamte Sensorik
und die Steuerungstechnik hitzegekapselt
installiert. Hierzu Elektromeister Manfred
Hussak: „Die Kombination des bewährten
Fanuc 410 HW mit der robusten ‚LINGL-
Hand‘ gab uns die Sicherheit, dass nichts
schief geht.”
Der Roboter setzt die Masseln Lage für
Lage auf Paletten ab. Dabei bestehen
zwei prinzipielle Möglichkeiten zur Bil-
dung der Palettenlage: Entweder wird
eine Aluminium-Palette oder eine spezi-
elle Stahl-Hilfspalette über eine quer an-
geordnete Zuführkette bereitgestellt. Der
Roboter greift dann von dort aus die Pa-
lette und setzt diese auf die Setzstelle ab.
Der gebildete Versandpaket-Stapel wird
schlussendlich auf einer Kettenbahn aus-
geschleust und steht zur Abnahme per Ga-
belstapler bereit.
Die Steuerung der Anlage wurde in der
bewährten Siemens S7-Technologie aus-
geführt, welche über eigens von LINGL
entwickelte, standardisierte Schnittstellen
mit der Fanuc-RJ3-Steuerung des Robo-
ters kommuniziert. Dabei ermöglicht die
Steuerung der Stapelanlage eine Umstel-
lung der kundenbezogenen Stapelformate
mit nur einem Knopfdruck. Die Stapel-
schema-Programmierung wird zum Kin-
derspiel durch ein von LINGL entwickel-
für allemal der Vergangenheit an.
Besonders hervorzuheben ist die vorbild-
lich Zusammenarbeit mit dem Kunden:
Zur Minimierung der Stillstandszeit der
Anlage wurde akribisch von den Projekt-
fachleuten das Umbau-Szenario vorge-
plant. Mit Erfolg, denn die Anlage wurde
innerhalb kürzester Zeit eingebaut und
konnte sofort ihren bis heute störungsfrei-
en Betrieb aufnehmen. Durch die Wahl
Heiße Ware . . .
haben die Fanuc-Roboter bei Kon-
zelmann in den „Händen”. Denn die
Masseln aus Sekundär-Aluminium,
die sie auf Paletten abstapeln, sind
trotz einer gewissen Abkühlung im-
mer noch 300 Grad heiß. Dass die
eingesetzten 4-Achs-Roboter hier
humanitäre Arbeit leisten, steht au-
ßer Frage. Dass ihr Einsatz aber auch
eine Leistungs-Steigerung der Anla-
gen bewirkt hat, macht die Investition
noch interessanter. Darum brauchte
LINGL auch gar nicht lange auf den
Anschluss-Auftrag zu warten, um die
zweite Linie in gleicher Weise zu au-
tomatisieren.
des Fanuc-Roboters arbeitet nun die ge-
samte Anlage sicherer und schneller als
früher und bietet darüber hinaus Vorteile
in ihrer Flexibilität. Elektromeister Man-
fred Hussak meint: „Das Projekt war ein
voller Erfolg – der Roboter wird optimal
eingesetzt und die Verfügbarkeit der Anla-
ge hat sich erheblich verbessert.”
Begründet in der reibungsfreien Auftrags-
abwicklung, der hervorragenden tech-
nischen Umsetzung und dem vorbildli-
chen Service, konnte LINGL weiter bei
Konzelmann punkten. So hat LINGL im
September 2001 auch den Auftrag erhal-
ten, die zweite Linie zu automatisieren.
Das Fazit: Eine Partnerschaft mit LINGL
ist auch in anderen Branchen erfolgreich
– LINGL’s Erfolgsrezept dabei ist die
akribische Suche nach der sinnvollsten
technischen Lösung aus einer Vielzahl
von Lösungsmöglichkeiten im Sinne kon-
sequenter Kundenorientierung.
Direkt-Information
HANS LINGL Anlagenbau und
Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG
Nordstr. 2
D-86381 Krumbach
Fon (0731) 97 51 - 186
Fax (0731) 97 51 - 210
eMail: w.pfeuffer@lingl.com
Web: www.lingl.com
Ansprechpartner:
Walter Pfeuffer
rslschmidt.com 25
 INTERN

Editorial

Der Roboter ist eben

doch ein (r)echter Helfer
In der deutschen Bevölkerung ist das Image
des Roboters immer noch recht negativ, ob-
wohl doch seine humanitäre Leistung wirk-
lich groß ist. Zugegeben, der Roboter hat Beteiligte Firmen:
auch Arbeitsplätze gekostet. Dass er aber die
Arbeitswelt des Menschen „menschlicher” BMW AG
gemacht und durch seine Produktivität auch D-80788 München
Arbeitsplätze erhalten hat, wird zu wenig an- Seiten 14, 15
erkannt.
Wer möchte schon an einem Fließband ste- easTec GmbH
hen und 300 Grad heiße Aluminium-Masseln D-92637 Weiden
abstapeln? Diese Knochen-Arbeit überlassen Seiten 12, 13
wir gern einem Automaten, oder? Und da
kennen Sie sicher aus eigener Erfahrung noch HandlingTech GmbH
viele Beispiele, wo ein Roboter – auch außer- D-70567 Stuttgart
halb von Gießereien – unter sehr schlechten Seiten 16, 17
Arbeits-Bedingungen tätig ist und den Men-
schen entlastet. Wollen wir das außer Acht HUW-Robotersysteme
lassen? Ich finde, wir sollten fair zu ihm sein. D-32825 Blomberg
Der Roboter macht also unser Arbeit leichter. Seiten 22, 23
Er ist eben eine Maschine, die eine Bewe-
gungs-Kinematik hat, die unserem mensch- FANUC Robotics Deutschland GmbH
lichen Arm ähnlich ist. Aber deshalb verteu- D-73765 Neuhausen
feln? Wir verteufeln die Werkzeug-Maschi- Seiten 4, 5, 6, 7
nen doch auch nicht, nur weil wir den Dreh-
meißel nicht mehr selber halten müssen. Und HANS LINGL GmbH & Co.KG
wie ist das mit unseren Autos, die ja bekannt- D-86381 Krumbach Impressum:
lich des Deutschen liebstes Spielzeug sind? Seiten 24, 25
Ja, Sie haben Recht, das Auto ist eine techni- Herausgeber:
sche Errungenschaft, die uns das Leben leich- PAAL Verpackungsmaschinen RSL-Redaktionsbüro
ter macht, und die kein einziger Mensch mehr D-73630 Remshalden Postfach 10 24 18
missen will. Und jetzt frage ich Sie: Wo ist der Seiten 8, 9 86014 Augsburg
Unterschied zwischen Auto, Werkzeug-Ma- Zweibrückenstr. 20
schine und Roboter? ROBOTEC Solutions AG 86157 Augsburg
Das vorliegende „industrie-report”-Heft mit CH-5703 Seon
FANUC Robotics Deutschland und seinen Seiten 10, 11 Redaktion:
System-Partnern gibt Ihnen eine kleine Über- Norbert Schmidt
sicht, was heute mit Robotern so alles mög- VDMA Robotik + Automation Fon (0821) 99 13 92
lich ist. Und es zeigt auch, wo der Mensch der D-60528 Frankfurt/Main Fax (0821) 99 13 95
Maschine Roboter einfach nicht das Wasser Seite 18 Funk (0171) 99 709 17
reichen kann. eMail: n.schmidt@rslschmidt.com
Ergo: Nutzen wir die Leistungs-Fähigkeit des Autoren: internet: www.rslschmidt.com
Roboters doch für uns aus, und freuen wir
uns, dass es findige Köpfe gibt, die immer Satz, Grafik, Layout:
Frank Appel
wieder neue und auch außergewöhnliche Ro- www.kamp-grafik.de
Michael Duessel
boter-Einsätze realisieren!!! Bernhard Foitzik Druck und Gesamt-Herstellung:
Viel Spaß beim Umsetzen eventuell neu ge- Stefan Hänseler Senser Druck GmbH
wonnener Erkenntnisse. Jörg Hutzel 86199 Augsburg
Joachim Rohwedder
Uwe Rommel Auflage dieser Ausgabe:
Ihr Norbert Schmidt 10.000 Exemplare

26 rslschmidt.com
 Für jeden Industriezweig und vielfältige Aufgaben:
Roboter können Ihrer Produktion zu bislang unerreichter Effizienz,

Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Dynamik verhelfen.

Als marktführendes Unternehmen hat FANUC Robotics eines der größten

Schalten Sie auf „Automatik Pilot”. Produktspektren an Industrierobotern sowie Antriebs- und Steuerungs-

technik für die Fabrikautomation. Deshalb gibt es bestimmt einen

FANUC-Roboter, der auch Ihren Anforderungen gerecht wird.

Erfahrene Projektingenieure und Systempartner stehen als Fluglotsen

vom Take Off bis zur sicheren Landung Ihres Projektes bereit. Starten Sie

durch: Mit unserem „Automatik Pilot“ erreicht Ihre Produktivität eine

ungeahnte Höhe.

www.fanucrobotics.de

FANUC Robotics Deutschland GmbH

Bernhäuser Straße 22 · D-73765 Neuhausen a.d.F.
Tel.: +49 7158 187 250 · Fax: +49 7158 187 253