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Neues von Rohde & Schwarz

Modulares TETRA-Mobilfunksystem –
autark, tragbar und schnell aufgebaut

Universelle EMI-Software für


vielfältige Messaufgaben

Komplette Betriebs- und Messtechnik


für das digitale Fernsehen

2004/IV

184
HEFT 184 2004 / IV 44. Jahrgang

ACCESSNET®-T Cube ist ein TETRA-Kommu-


nikationssystem für den mobilen Einsatz, das
modular aufgebaut ist und sich dadurch höchst
flexibel in der Anwendung zeigt. Es kann als
„Stand-alone“-System betrieben werden, lässt
sich aber auch in bestehende Netze integrieren
(Seite 4).
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Der Signalgenerator R&S®SMU wird ständig


weiterentwickelt. Dies spiegelt sich auch in
MOBILFUNK
den drei Beiträgen in diesem Heft wider, die
über Neuigkeiten zu diesem High-End-Gerät TETRA-Funksysteme
berichten (ab Seite 16).
TETRA-Mobilfunksystem ACCESSNET®-T Cube
Autarkes modulares TETRA-System – tragbar und schnell aufgebaut ............................4

Funkmessplätze
Universal Radio Communication Tester R&S®CMU200
Konkurrenzlos hoher Testdurchsatz in der Produktion von Handys .................................8
Vielfältige Tests von Applikationen im (E)GPRS-Mobilfunk ...........................................10
Komfort und Flexibilität – Erfolgsfaktoren für Mobilfunk-Messplätze ...........................13

Signalgeneratoren
Signalgenerator R&S®SMU200A
Digitaler Fading-Simulator mit konkurrenzlosen Eigenschaften ....................................16
CDMA2000®- und 1xEV-DV-Signale für anspruchsvolle Testszenarios .........................19
3GPP-FDD-HSDPA-Signale komfortabel erzeugt ............................................................22

Ein Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH 3 hilft Protokolltester


an Bord der Internationalen Raumstation ISS bei Protokolltester R&S®CRTU-W / CRTU-G
der Ortung von Kabelfehlstellen (Seite 28).
Effizienter zu eigenen 2G/3G-InterRAT-Testszenarios ...................................................25

Mess-Tipp
Leistungsmesser R&S®NRP
Leistungsmessung im Mobilfunk: mit „Recall Standard“ schnell am Ziel .....................26

ALLGEMEINE MESSTECHNIK
Referenz
Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH3
Foto: NASA
Bewährungsprobe in der Internationalen Raumstation ISS ..........................................28

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Spektrumanalysatoren
Spektrumanalysatoren R&S®FSP / FSU / FSQ
Hochgenaue Messung absoluter Pegel mit Spektrumanalysatoren .............................32

Signalanalysatoren
Signalanalysator R&S®FSQ
Analyse von VSB-Signalen mit der Option R&S®FSQ-K70..............................................34

Netzwerkanalysatoren
Aus der Zusammenarbeit zwischen Vektor-Netzwerkanalysator R3860A von Advantest
Advantest, Suss MicroTech Test Systems und Differentielle Messungen bis 20 GHz direkt auf dem Wafer .........................................36
Rohde&Schwarz ist eine automatisierte Kom-
plettlösung für differentielle Messungen direkt
auf dem Wafer entstanden, die bis 20 GHz ver- Signalgeneratoren
wendet werden kann (Seite 36). Mikrowellen-Signalgeneratoren R&S®SMR
Universelle Sweep-Generatoren für die Netzwerkanalyse ............................................39

EMV/FELDSTÄRKE
Testsysteme
EMI-Mess-Software R&S®EMC32-E+
Der Generalist für die komplette Störemissionsmesstechnik ........................................42

RUNDFUNKTECHNIK
Datacasting
MPEG-2-Monitoring-System R&S®DVM
Fernsehen – nur Bild und Ton? Nicht beim digitalen Fernsehen! .................................46
Der neue digitale TV-Standard DVB-H ermög- Betriebs- und Messtechnik für den neuen digitalen TV-Standard DVB-H ....................50
licht die effiziente Übertragung multimedialer
Inhalte zu mobilen Empfängern. Das digitale
Fernsehen glänzt aber auch mit Datendiensten,
die auf großes Interesse stoßen. Mit einem voll-
ständigen Produktportfolio für die Mess- und
WEITERE RUBRIKEN
Betriebstechnik unterstützt Rohde & Schwarz
diese Entwicklung (Seite 46 und 50). Kurznachrichten ...............................................................................................................54

Impressum Herausgeber: Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München
Support-Center: Tel. 018 05 12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Telefax (089)4129-
137 77 · Redaktion und Layout: Ludwig Drexl, Redaktion – Technik (München) · Fotos: Rohde& Schwarz
Printed in Germany · Auflage deutsch, englisch, französisch, russisch und chinesisch 90 000 · Erscheinungs-
weise: ca. viermal pro Jahr · ISSN 0548-3093 · Bezug kostenlos über die Rohde & Schwarz-Vertretungen
Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Beleg gern gestattet.
R&S® ist eingetragenes Warenzeichen der Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.
CDMA2000® ist eingetragenes Warenzeichen der Telecommunications Industry Association (TIA USA). Die Bluetooth-Wortmarke und -Logos
sind Eigentum von Bluetooth SIG, Inc., und ihre Verwendung ist für Rohde& Schwarz lizensiert.

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MOBILFUNK TETRA-Funksysteme

TETRA-Mobilfunksystem ACCESSNET®-T Cube

Autarkes modulares TETRA-System –


tragbar und schnell aufgebaut
ACCESSNET®-T Cube ist ein TETRA- Nach Kundenwünschen tems leicht zu planen und zu realisieren.
entwickelt Obwohl ACCESSNET®-T Cube in erster
Kommunikationssystem für den Linie für den mobilen Einsatz vorgese-
Bereits im Vorfeld der Entwicklung hen ist, lässt es sich selbstverständlich
mobilen Einsatz, das modular aufge- von ACCESSNET®-T Cube betrieb auch als Festinstallation in einem Fahr-
Rohde&Schwarz intensive Marktana- zeug oder Container betreiben.
baut ist und sich dadurch höchst lysen und befragte potenzielle Anwen-
der aus den Bereichen Behörden und Alle Module sind in Standard-Aluminium-
flexibel in der Anwendung zeigt. Es Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gehäuse mit Schwingrahmen einge-
(BOS), Militär, Hilfsdienste (THW), aber baut, die den sicheren Transport und
kann als „Stand-alone“-System auch private Netzbetreiber nach deren Betrieb der eingebauten COTS-Tech-
Anforderungen an ein mobiles TETRA- nik unter rauen Transport- und Umge-
betrieben werden, lässt sich aber Kommunikationssystem. Dabei kris- bungsbedingungen gewährleisten. Die
tallisierten sich die Grundanforderung Module wurden nach aktuellen Indus-
auch in bestehende Netze integrieren. heraus: triestandards entwickelt; wo es sinn-
◆ Einfach zu transportieren, so dass es voll ist, sind MIL-Standards berücksich-
Erste Systeme wurden bereits kurz per Kfz oder Hubschrauber schnell an tigt. Alle Stecker, einschließlich der HF-
den Einsatzort gebracht werden kann Stecker, sind als Schnellsteckverbinder
nach der Markteinführung bestellt ◆ Schneller und unkomplizierter Aufbau in der Schutzklasse IP-65* ausgelegt. So
vor Ort erhält der Anwender ein robustes und
und befinden sich im Einsatz. Die ◆ Betriebsbereitschaft in wenigen zuverlässiges System, spart aber die
Minuten Kosten, die für ein vollständig nach MIL-
Erfahrungen damit zeigen, dass sie ◆ Einfaches ändern der Konfiguration Standard entwickeltes System aufzu-
bzw. der Betriebsparameter vor Ort – bringen wären. Dieses Vorgehen bei der
die Anforderungen der Nutzer in vieler ein „Muss“ für den praxisgerechten Entwicklung technischer Systeme wird
Einsatz weltweit, auch im militärischen Bereich,
Hinsicht erfüllen. zunehmend akzeptiert.
Diese und viele andere Anforderun-
gen fanden Eingang in die Entwick- Da unterschiedliche Einsätze des Sys-
lung des TETRA-Kommunikationssys- tems verschiedene Farbgebungen erfor-
tems ACCESSNET®-T Cube, das als COTS- dern – z.B. müssen Systeme für friedens-
System (Commercial Off-the-Shelf) aus sichernde Missionen grau-beige sein –,
Standardkomponenten abgeleitet und sind die Module darüber hinaus auch
entwickelt wurde. noch in Olivgrün und in Blau lieferbar.

ACCESSNET®-T Cube basiert auf den glei-


Die Systembausteine – chen Komponenten wie auch das „große“
komplett modular ACCESSNET®-T [*]. Die einheitliche Hard-
ware- und Software-Basis der TETRA-
ACCESSNET®-T Cube ist vollständig Systemtechnik von Rohde&Schwarz
modular aufgebaut, alle Module haben bietet beste Grundvoraussetzungen für
einheitliche Abmessungen und keines niedrige Kosten und garantiert darüber
wiegt mehr als 50 kg (BILD 1 und 2). hinaus einen wirklichen Synergieeffekt
* IP: International Protection; Kennzeichnung
von Gehäusen durch das international gültige Dank dieser Vorgaben ist die Logistik bei der Weiterentwicklung.
IP-Kurzzeichen. für den Transport und Einsatz des Sys-

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BILD 1 Das TETRA-Funksystem ACCESSNET®-T Cube ist in wenigen Minuten betriebsbereit.

Basisstationsmodul ◆ Sende- und Empfangseinheit Server befindet sich im BSM, über eine
◆ E1- und LAN-Schnittstellen für geschützte LAN-Verbindung lässt sich
Herzstück in ACCESSNET®-T Cube ist externe Anbindung ein Client mit ihm verbinden. Bereits
das Base Station Module (BSM) mit der ◆ Heiz- und Kühlelemente handelsübliche Laptops mit LAN-Schnitt-
TETRA Outdoor Base Station (TOB). Steht stelle erfüllen die Systemanforderungen
eine Gleichspannungsquelle mit 48 V Für erhöhten Kommunikationsbedarf ist für Client-Rechner. Für den Einsatz von
und eine Sende- und Empfangsantenne das BSM auch mit zwei TETRA-HF-Trä- ACCESSNET®-T Cube unter rauen Umge-
zur Verfügung, kann das BSM bereits gern lieferbar; der zweite Träger lässt bungsbedingungen ist ein besonders
als einzelliges System genutzt werden. sich auch für (1+1)-Redundanz vorhal- geschützter Laptop lieferbar (BILD 3).
Aufbau und Inbetriebnahme nehmen ten. ACCESSNET®-T Cube ist als Stand-
nur ca. zehn Minuten in Anspruch, nach alone-System nutzbar, es kann aber Der NMS hat für die Flexibilität von
dem Anschluss der Spannungsversor- auch an ACCESSNET®-T-Vermittlungen ACCESSNET®-T Cube eine besondere
gung und der Antennen ist das System angeschlossen werden und bestehende Bedeutung. Ist z.B. die eingestellte Fre-
einsatzbereit. Das BSM beinhaltet fol- Netze erweitern. quenz am Einsatzort schon von ande-
gende Komponenten: ren Systemen belegt, könnte das den
◆ Lokale Vermittlungseinheit Der Netzwerk-Management-Server Betrieb des Cube-Systems verhin-
◆ Netzwerk-Management-Server (NMS) arbeitet als Client/Server. Der dern. Doch über den Client für das

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MOBILFUNK TETRA-Funksysteme

Beispiele für Einsatzmöglichkeiten von ACCESSNET ®-T Cube

Demonstrationen Modul (BEM) für den Betrieb mit einer Sende- und Empfangs-
Transporte mit Material aus der Wiederaufbereitungsanlage antenne. Ist eine Verbindung zur Leitstelle oder in das Tele-
im französischen La Hague nach Deutschland sind regelmä- fonnetz erforderlich, wird das Kommunikationssystem ein-
ßig Ziel von Demonstrationen. Die Einsatzkräfte haben die fach um ein ISM ergänzt. Bei Anbindung an das Telefonnetz
Aufgabe, die Transporte zu begleiten und für die Sicherheit können z.B. auch Gespräche von TETRA-Endgeräten in GSM-
von Demonstranten und Passanten zu sorgen. Seit ca. drei Netze geführt werden.
Jahren verfügen die dafür zuständigen Behörden in diesem
Gebiet über ein TETRA-Funksystem ACCESSNET®-T von Vor Beginn der Veranstaltung werden die Endgeräte an die
Rohde&Schwarz, das die vertrauliche und gesicherte Kommu- verschiedenen Organisationen ausgegeben, bei einem Scha-
nikation gewährleistet. Das installierte Netz versorgt ein defi- densfall können Abstimmung und Einsatzanweisungen von
niertes Gebiet und hat eine berechnete Kapazität. Aber keine der Leitstelle erfolgen. Selbstverständlich werden TETRA-
noch so gewissenhafte theoretische Planung kann alle realen Funktionen wie die dynamische Gruppenbildung (DGNA), bei
Gegebenheiten abdecken. Es können sich Versorgungslücken der Gruppen aufgabenbezogen von der Leitstelle zusammen-
ergeben, die nicht vorhersehbar sind, z.B. dann, wenn von gestellt werden und die Endgeräte ihre Zuweisung über das
geplanten Routen abgewichen werden muss. TETRA-System bekommen, unterstützt. Mit DGNA verstreicht
keine wertvolle Zeit für die Abstimmung. Die Zuweisung
Probleme dieser Art sind mit ACCESSNET®-T Cube einfach zu geschieht im Hintergrund ohne Aktivitäten der Gruppenteil-
lösen. Schnell ist es zum neuen Einsatzort transportiert und nehmer, die bisherigen Gruppen bleiben erhalten und nur bei
in Betrieb genommen, und ebenso schnell ist es in das statio- einem Gruppenruf an die neue Gruppe werden sie in die Kom-
näre TETRA-System integriert. Zu diesem Zweck wird eine munikation mit eingebunden. Die Vertraulichkeit ist jederzeit
S0-Leitung (128 kBit/s) an das ISM angeschlossen und sofort gewährleistet und bei Bedarf können die verschiedenen Grup-
können Gespräche aus und in die Funkzelle des Cube-Systems pen miteinander kommunizieren.
geführt werden. Besonders wichtig für die Sicherheitskräfte
ist, dass ihre Leitstelle in die Kommunikation einbezogen ist. Out-of-Area-Einsätze
Das bestehende TETRA-Netz wird mit diesen Maßnahmen Dieser Begriff bezeichnet Einsätze an Orten, an denen keine
also um eine Zelle erweitert, ohne dessen Leistungsmerkmale Funkkommunikation möglich ist, weil es keine Infrastruktur
einzuschränken. gibt oder die vorhandene nicht mehr verfügbar ist, z.B. nach
Hochwasserkatastrophen oder Erdbeben sowie bei friedenssi-
Großveranstaltungen chernden militärischen Einsätzen.
Bei Großveranstaltungen muss für die Sicherheit tausender
Besucher gesorgt werden, keine leichte Aufgabe für die Ver- In solchen Situationen muss innerhalb kürzester Zeit eine
anstalter und vor allem für die BOS-Kräfte, zu denen u.a. Poli- Infrastruktur für die Funkkommunikation aufgebaut und
zei, Rettungsdienste, THW und Feuerwehren zählen. Finden in Betrieb genommen werden. Aber auch die Anbindung
diese „Events“ in abgelegeneren Landesteilen statt, z.B. um der verschiedenen externen Systeme – soweit vorhan-
bei Rallyes die Lärmbelästigung für Unbeteiligte zu minimie- den – muss möglich sein. Anforderungen, unter denen sich
ren, sind Versorgungslücken oder mangelnde Netzkapazität ACCESSNET®-T Cube bewährt. Der Aufbau und die Inbetrieb-
keine Seltenheit. Extra ein stationäres Netz für solche Ereig- nahme eines Funknetzes ist innerhalb von wenigen Minuten
nisse zu installieren ist wirtschaftlich meist nicht vertretbar. erledigt, externe Systeme mit Übergängen in fremde Funk-
Hier bietet sich ACCESSNET®-T Cube für Firmen an, die sich netze oder Telefonnetze sind mit dem ISM schnell eingebun-
auf den Verleih von Kommunikationssystemen spezialisiert den. Müssen weite Gebiete funkversorgt werden, lassen sich
haben. mehrere BSM über Richtfunkverbindungen oder – wenn mög-
lich – über E1-Leitungen an die Vermittlung anschließen.
Für solche Veranstaltungen empfiehlt sich die Grundversion Dadurch steht in kurzer Zeit ein mehrzelliges mobiles TETRA-
mit einer Spannungsversorgung (PSM), einem Basisstations- System für die Kommunikation der Einsatzkräfte bereit.
modul (BSM) für zwei TETRA-HF-Träger und einem Branching-

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Konfigurations- und Fehlermanage- Antennenkopplung
ment im NMS lässt sich die Konfigura-
tion vor Ort innerhalb weniger Minuten Für die Verwendung von mehr als
ändern. Dazu wird beispielsweise die einem TETRA-HF-Träger wären bis zu
Sende- und Empfangsfrequenz im Client sechs Antennen erforderlich. Das „Bran-
eingegeben, an das Cube-System über- ching Equipment Module“ (BEM) macht
tragen und nach dem Neustart arbeitet diesen Aufwand überflüssig. Es enthält
das BSM auf den neuen Frequenzen. Die ein Antennenkoppelnetzwerk, so dass
Endgeräte müssen nicht extra eingestellt mit zwei Antennen gearbeitet werden
werden, da sie bei entsprechender Pro- kann, die mindestens sechs Meter von-
grammierung den Frequenzbereich nach einander entfernt – am besten auf zwei
einem Systemkanal scannen. Antennenmasten – montiert sind.

Spannungsversorgung Vermittlung
BILD 3 Laptop für den Outdoor-Einsatz.
Bei wechselnden Einsatzorten ist die ver- Besondere Anforderungen verlangen
fügbare Spannungsversorgung oft nicht auch spezielle Lösungen, z.B. wenn
bekannt. Dann kommt das Power Supply man ein mobiles, mehrzelliges Gesamt-
Module (PSM) für die Versorgung der system aufbauen oder Übergänge in
Module zum Einsatz. Es kann Eingangs- andere Kommunikationsnetze bereitstel-
spannungen von wahlweise 24 V oder len muss. Dann findet das Vermittlungs-
48 V DC sowie 90 V bis 264 V AC verar- modul (Interconnection & Switching len und Gateways zur Verfügung. Ver-
beiten, optional ist auch ein Einschub für Module ISM) Anwendung, mit dem schiedene Schnittstellenkarten erlau-
12 V DC verfügbar. Bei fehlender Primär- ein transportables mehrzelliges TETRA- ben den Anschluss analoger oder digi-
Spannungsversorgung oder für den Netz für den mobilen Einsatz realisier- taler Systeme und Netze, sie bieten z.B.
unterbrechungsfreien Betrieb ist ein Bat- bar ist. Es stellt neben einer leistungs- S0- bzw. S2M- / E1-Schnittstellen. Auch
tery Pack Module (BPM) lieferbar. fähigen Vermittlung auch Schnittstel- eine A-CAPI-Software-Schnittstelle, die
den Anschluss kundenspezifischer Appli-
kationen an das Cube-System ermög-
licht, wird durch Einsatz eines Gateway-
Rechners im ISM realisiert. Die A-CAPI-
Schnittstelle ist auch in ACCESSNET®-T-
Funksystemen vorhanden, wodurch die
gleichen Applikationen auch im Cube-
System nutzbar sind.
Harald Haage

Weitere Informationen und Datenblatt unter


www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: Cube)

LITERATUR
[*] ACCESSNET®-T – das digitale Mobilfunk-
system von Rohde & Schwarz. Neues von
Rohde & Schwarz (2003) Nr. 178, S. 6–13.
BILD 2 Jedes Module von ACCESSNET®-T Cube wiegt weniger als 50 kg. Links: Basisstation, rechts oben: Strom-
versorgung, rechts unten: Antennenkoppler.

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MOBILFUNK Funkmessplätze

Universal Radio Communication Tester R&S®CMU200

Konkurrenzlos hoher Testdurchsatz


in der Produktion von Handys
In der Produktion werden die Bisherige Abgleichstrategien Damit lässt sich prinzipiell jeder Zeit-
vergleichsweise gemütlich schlitz eines Frames für einen Abgleich-
Sende- und Empfangspegel schritt nutzen.
Bisher übliche Prozeduren stellen beim
(RSSI = Receiver Signal Strength Indi- Senderabgleich (TX Calibration) jede Fre- Die Frequenzeinstellung geschieht im
quenz/Pegel-Kombination einzeln am Frame-Raster. Da die Einschwingzeiten
cator) von GSM-Telefonen über den Telefon ein und der Messplatz ermittelt der Synthesizer grundsätzlich das Mess-
den tatsächlichen Sendepegel bei jeder ergebnis verfälschen, wird die Dauer
gesamten Frequenzbereich abge- Frequenz. Beim Empfängerabgleich (RX eines Zeitschlitzes (577 µs) pro Frame
Calibration) wird jede Frequenz/Pegel- vom Abgleich ausgeklammert und für
glichen. Bisherige Abgleichproze- Kombination einzeln am Messplatz ein- das Einschwingen reserviert. Smart
gestellt und das Telefon protokolliert die Alignment verwendet dafür Zeitschlitz 7;
duren benötigen dafür – abhängig jeweils empfangenen Pegel. Aus den die Zeitschlitze 0 bis 6 stehen für den
Ergebnissen von Messplatz und Telefon Abgleich zur Verfügung.
von der Anzahl der zu messenden werden Korrekturwerte abgeleitet und
im Telefon gespeichert. Empfängerabgleich
Frequenz/Pegel-Kombinationen – BILD 1 und 2 zeigen den typischen
Etwas schneller geht es mit der „Power Verlauf des Sendesignals aus dem
mehrere 10 Sekunden. Die Soft- versus Slot“-Messung im R&S®CMU200: R&S®CMU200 und die dazu gehörige
Sie beschleunigt den Senderabgleich um Konfiguration. Im ersten Zeitschlitz des
ware-Option R&S®CMU-K47 (Smart den Faktor 8 (= Anzahl der Zeitschlitze ersten Frames wird ein FCH (Frequency
pro Frame). Dazu muss das Telefon in Correction Channel) gesendet, den das
Alignment@GSM-MS) nutzt die der Lage sein, auf jedem der acht Zeit- Telefon detektiert und zur Frequenzsyn-
schlitze eines Frames mit unterschiedli- chronisation nutzt. Die restlichen Zeit-
Gegebenheiten der Frame/Slot- chem Pegel zu senden. schlitze werden mit Dummy-Bursts
gefüllt. Ein angenehmer Nebeneffekt ist,
Struktur in GSM geschickt aus und dass das Ergebnis der Frequenzsynchro-
Rasant mit Smart Alignment nisation auch zum Abgleich des VCOs im
erledigt ihren Anteil am Abgleich- Telefon verwendet werden kann.
So richtig rasant geht es aller-
prozess bei maximal 50 Frequenzen dings mit der neuen Option Smart In den weiteren Frames werden SCHs
Alignment@GSM-MS. Nachdem die (Synchronisation Channels) mit frei kon-
und jeweils sieben Pegeln in nur Evolution des GSM-Standards den Tele- figurierbaren Pegeln gesendet. SCHs
fonen Multislot-Fähigkeit verliehen hat, verfügen über eine verlängerte Trai-
0,25 Sekunden. lässt sich diese Eigenschaft konsequent ningssequenz und erleichtern dem Tele-
für die signifikante Beschleunigung fon damit die zeitliche Synchronisation.
der Abgleichprozedur nutzen, denn die Messmittel ist dabei das Telefon selbst,
Handys können da es die Ergebnisse liefert, die zur
◆ in jedem Zeitschlitz eines Frames mit Ermittlung der Korrekturwerte für den
unterschiedlichem Pegel senden Empfangspegel nötig sind.
◆ den Pegel jedes Zeitschlitzes eines
Weitere Informationen und Datenblatt unter Frames auswerten Die Anzahl der selektierten Frequen-
www.rohde-schwarz.com ◆ die Kanalstruktur jedes Zeitschlitzes zen bestimmt die Zyklusdauer der Sende-
(Suchbegriff: CMU200)
eines Frames erkennen sequenz, die damit bei maximal 230 ms
(= 50 Frame-Perioden) liegt.

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Senderabgleich Kombinierter Abgleich Fazit
BILD 3 und 4 zeigen den typischen Ver- Da bei GSM die Frequenzbereiche für
lauf des Sendesignals des Telefons Uplink und Downlink durch den Duplex- Die Option R&S®CMU-K47 versetzt den
und die Konfiguration des Senderab- abstand getrennt sind und sich folglich flexibel einsetzbaren Universal Radio
gleichs. Nach dem Start der Messung nicht überlappen dürfen, können Emp- Communication Tester R&S®CMU200
triggert der erste Zeitschlitz des ersten fänger- und Senderabgleich gleichzei- in die Lage, die Möglichkeiten, die der
Frames die Messfolge, die ohne wei- tig vorgenommen werden. Das führt zu Standard GSM und moderne GSM-Tele-
tere Interaktionen bis zum Ende abläuft. einer zusätzlichen Halbierung der Pro- fone bieten, so geschickt zu nutzen, dass
Abschließend können sämtliche Ergeb- zesszeit, wodurch sich in dieser Betriebs- der Abgleich eines GSM-Handys in der
nisse abgeholt und die Korrekturwerte art ein Telefon in der besagten knappen Produktion – der die Testzeit im Wesent-
für die Sendepegel des Telefons ermit- Zeit von nur 0,25 s abgleichen lässt. lichen bestimmt – in konkurrenzloser
telt werden. Die Anzahl der selektier- Geschwindigkeit möglich ist.
ten Frequenzen bestimmt auch hier die Dieter Tiroch
Messdauer, die ebenfalls bei maximal
230 ms liegt.

Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Sendepegel Telefon Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5
Generatorpegel

. . . . . .
Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

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Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz

Sprung zur nächsten Frequenz


FCH-Burst

Dummy-
SCH-Bursts SCH-Bursts SCH-Bursts SCH-Bursts Bursts 1 bis 7 Bursts 1 bis 7 Bursts 1 bis 7 Bursts 1 bis 7 Bursts 1 bis 7
Bursts

1 Frame = 4,6 ms Zeit 1 Frame = 4,6 ms Zeit

BILD 1 Empfängerabgleich: Typischer zeitlicher Verlauf des Sendesignals vom BILD 3 Senderabgleich: Typischer zeitlicher Verlauf des Sendesignals vom Telefon.
R&S®CMU200.

BILD 2 Empfängerabgleich: Konfiguration der Sendesequenz am R&S®CMU 200. BILD 4 Senderabgleich: Konfiguration der Empfangssequenz am R&S®CMU200.

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MOBILFUNK Funkmessplätze

Universal Radio Communication Tester R&S®CMU200

Vielfältige Tests von Applikationen


im (E)GPRS-Mobilfunk
Eine neue Software-Option zum Neue Mehrwertdienste … Die derzeit verfügbaren Applikationen
lassen sich u.a. hinsichtlich Echtzeit-
R&S®CMU200 ermöglicht den Test Gaben sich die Anwender zu Beginn anforderungen, Fehlersicherheit, Punkt-
des Mobilfunk-Zeitalters noch zufrie- zu-Punkt-, Punkt-zu-Multipunkt- oder
von Applikationen für 2,5G-Mobil- den, wenn sie nahezu überall telefonie- Broadcast-Kommunikation beliebig
ren konnten, so nutzen sie heute ein unterscheiden. Eine gemeinsame Basis
telefone. Damit kann beispiels- erheblich erweitertes Kommunikations- und Zugangsmöglichkeit zu den meisten
angebot. Über moderne Mobiltelefone, Anwendungen bietet das IP-Protokoll,
weise in einer simulierten (E)GPRS- die mit großflächigem Farb-Display und das den Datenaustausch über Netzwerk-
integrierter Digitalkamera ausgestat- grenzen hinweg sicherstellt. Es hat mit
Netzwerkumgebung das Senden oder tet sind, tauschen sie Fotos und Video- dem Internet einen weltweiten Sieges-
sequenzen aus, Surfen im Internet oder zug angetreten und sich zum internatio-
Empfangen von Multimedia Message laden Videos. Zunehmende Beliebtheit nalen Standard in der Datenkommunika-
gewinnt auch der Sprachservice Push- tion entwickelt. In der Regel sind diese
Services (MMS), das Browsen to-Talk, der – basierend auf dem Daten- Anwendungen auch in der Funkkommu-
dienst Voice over IP – einer Gruppe von nikation nach dem Client-Server-Prin-
im Internet oder Video-Streaming Personen die preisgünstige Sprachkom- zip realisiert. Hierbei stellt beispiels-
munikation im Walkie-Talkie-Modus weise ein Internet-Server einer Viel-
getestet werden. Neben den bereits ermöglicht. zahl von Benutzern (Clients) auf Anfrage
die gewünschte Applikation auf deren
bekannten HF-Parametermessungen Für all diese Dienste bieten die moder- Mobiltelefonen zur Verfügung.
nen Mobilfunkgenerationen die notwen-
von Leistung, Spektrum oder digen technischen Voraussetzungen, sie Für den Einsatz einiger IP-basierter
stellen die Hersteller von Messgeräten Applikationen im Mobilfunk sind zusätz-
Modulation lassen sich u.a. auch aber gleichzeitig vor neue Herausforde- liche Signalisierungsroutinen notwendig.
rungen. Genügte es in der Vergangen- So informiert beispielsweise das MMS-
der Datendurchsatz anzeigen oder heit, die Eigenschaften des Senders oder Center beim Übertragen einer MMS
Empfängers eines Mobilfunkgerätes zu über GPRS- oder EGPRS(EDGE)-Mobil-
Protokolle analysieren. testen, so müssen nun zusätzliche Tests telefone den Empfänger per Short Mes-
den reibungslosen Betrieb der unter- sage Service (SMS) über die Bereitstel-
schiedlichsten Anwendungen sicher- lung der Nachricht und fordert ihn auf,
stellen. Ein Szenario, in dem sich der diese abzuholen.
R&S®CMU200 hervorragend bewährt,
denn dank seines flexiblen Plattformkon- Das Feld möglicher Anwendungstests
zepts hält er mit der Evolution im Mobil- umfasst einfache Go/NoGo-Tests, Per-
funk problemlos Schritt und wird den formance-Analysen, Untersuchungen
neuen Anforderungen bei Applikations- der Wechselwirkung verschiedener, zeit-
tests bestens gerecht. gleich ablaufender Applikationen auf
einem Mobilfunktelefon bis hin zur Prü-
fung der Interoperabilität zwischen zwei
… bedingen zahlreiche Tests Telefonen. Für den Test von Anwendun-
gen auf einem Mobiltelefon simuliert der
So vielseitig wie das Spektrum der ange- R&S®CMU200 ein Funknetzwerk, wobei
botenen Applikationen ist, so vielfältig an den Funkmessplatz angeschlos-
43238/16
sind auch die dafür erforderlichen Tests. sene externe Rechner die jeweils not-

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
wendigen Server bereitstellen (BILD 1).
Eine zusätzliche Herausforderung ist
die nähere Untersuchung der häufig zu BILD 1
Simulation eines Funknetzes durch den
Beginn notwendigen Protokoll- und Sig-
R&S®CMU 200. Per Ethernet an den Funk-
nalisierungsprozeduren (Enabler), die in messplatz angeschlossene PCs stellen den
der Regel den Einsatz von Protokolltes- oder die Server bereit.
tern erfordern, z.B. des R&S®CRTU-G [1]. ��������
Dank des gemeinsamen Plattformkon-
zepts lassen sich die gewonnenen Daten
zwischen dem R&S®CMU200 und dem
R&S®CRTU-G austauschen und weiter
untersuchen.
BILD 2
Durchsatz der zwi-
schen Mobiltelefon
(E)GPRS-Applikationstests mit und Server ausge-
dem R&S ®CMU200

����������
tauschten IP-Daten-
pakete.

���
Nach umfangreichen Erweiterun-
gen am Protokoll-Stack erlaubt der
R&S®CMU200 einfach durch Aktivie-
rung einer neuen Software-Option nun
auch den Test von Applikationen über
GPRS- und EGPRS(EDGE)-Mobilfunktele-
fone. Dies ist nach dem Applikationstest
für CDMA2000® [2] ein weiterer Stan-
dard, der von diesem Funkmessplatz ent-
sprechend unterstützt wird und sein fle-
xibles Konzept hinsichtlich Zukunfts-
sicherheit zeigt. Mit der neuen Soft-
ware-Option können über ein soge-
nanntes IP-Gateway nahezu beliebige BILD 3 Der R&S®CMU 200 zeichnet auch verschiedene Übertragungsprotokolle auf.
IP-basierte Applikationen im Packet-Ori-
ented Mode getestet werden. Außer
dem einfachen Funktionsnachweis lässt
sich auch untersuchen, ob verschie-
dene zeitgleich auf einem Mobiltele-
fon aktivierte Applikationen störungs-
frei ablaufen. GPRS und EGPRS, die
Weiterentwicklungen des GSM-Stan-
dards, erreichen Datenübertragungs-
raten von bis zu 171,2 kbit/s bzw.
473,6 kbit/s und ermöglichen damit den
Einsatz einer Vielzahl von Anwendun-
gen, teilweise sogar mit Echtzeitanforde-
rungen. Außer der Anzeige des augen-
blicklichen Datendurchsatzes der zwi-
schen Mobiltelefon und Server ausge-
tauschten IP-Pakete (BILD 2) zeichnet
der R&S®CMU200 auch verschiedene
Übertragungsprotokolle auf (BILD 3).
Dieses Feature bietet Entwicklern die

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MOBILFUNK Funkmessplätze

Möglichkeit, zusätzlich zum IP-Protokoll


eine Reihe weiterer funkspezifischer Pro-
tokolle, wie beispielsweise RLC (Radio
Link Control) oder MAC (Medium Access
Control), genau zu analysieren. Unbe-
rührt von diesen Aktionen können auf
dem R&S®CMU200 – wie bisher – die
von GPRS- oder EGPRS-Mobilfunktele-
fonen ausgesendeten HF-Signale bezo-
gen auf Leistung, Spektrum oder Modu-
lation gemessen und untersucht werden
(BILD 4). Im Gegensatz zum bisheri-
gen Sendertest erfolgt die Messung im
Rahmen der Übertragung der Applika-
tionsdaten und nicht mehr auf Basis
zufällig generierter PRBS (Pseudo-
random Binary Sequence). Sind zwei
R&S®CMU200 vorhanden, so lassen sich
die Applikationstests für sogenannte
Data-End-to-End-Tests erweitern, bei-
spielsweise zum Prüfen des Austauschs
BILD 4 Selbstverständlich kann der R&S®CMU 200 während des Applikationstests auch die von GPRS- oder einer MMS zwischen zwei Mobiltelefo-
EGPRS-Mobilfunktelefonen ausgesendeten HF-Signale bezogen auf Leistung, Spektrum oder Modulation messen.
nen (BILD 5). Ist nur ein R&S®CMU200
Hier das Beispiel für die Spektrumsmessung Due to Modulation des Senders eines Mobiltelefons.
verfügbar, lässt sich das Senden und der
BILD 5 Messaufbau für sogenannte Data-End-to-End-Tests, beispielsweise zum Prüfen des Austauschs einer etwas verzögerte Empfang einer MMS-
MMS zwischen zwei Mobiltelefonen. Nachricht mit einem Mobiltelefon auch
mit Hilfe der Loop-Back-Einstellung im
MMSC realisieren.

Starke Hilfe im Entwicklungs-


labor

Die neue Software-Option R&S®CMU-K92


zum R&S®CMU200 bietet Entwicklern
von Applikationen erstmals die Möglich-
keit, ihre Arbeiten im Labor auf Mobilte-
lefonen in einem simulierten Funknetz zu
testen. Das Hauptaugenmerk liegt hier-
bei auf dem Nachweis eines reibungs-
losen Ablaufs der Applikation auf dem
Mobiltelefon unter normalen Betriebs-
und Funkbedingungen. Für die Applika-
tionen, die sich in „Mobile-originated“-
und „Mobile-terminated“-Applikationen
aufteilen lassen, bedeutet dies die erste
realitätsnahe Bewährungsprobe nach
vorausgegangenen Simulationstests auf
dem Entwicklungsrechner. Bei Tests von
Mobile-originated-Applikationen wird
auf dem Mobiltelefon die Datenkommu-

12
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
nikation initiiert, beispielsweise durch Eine weitere Einsatzmöglichkeit bietet
den Aufruf eines integrierten Browsers sich Netzbetreibern, die mit diesen Weitere Informationen und Datenblatt unter
www.rohde-schwarz.com
mit anschließendem Zugriff auf die Applikationstests neue Mobiltelefone vor (Suchbegriff: CMU200)
Daten eines mit der Ethernet-Schnitt- einer Zulassung in ihren Netzen prüfen,
stelle des R&S®CMU200 verbundenen um den reibungslosen Betrieb sicherzu-
Web-Servers. Der Test einer Mobile-ter- stellen.
minated-Applikation wäre zum Beispiel LITERATUR
[1] Protokolltester R&S®CRTU-G: Testzeiten
das Senden einer SMS, entweder von reduzieren durch Automation. Neues von
einem an den Messplatz angeschlosse- Ausblick Rohde & Schwarz (2004) Nr. 182,
S. 16 –17.
nen Rechner oder direkt vom Messplatz
[2] Universal Radio Communication Tester
an das Mobiltelefon. Der Stellenwert von Applikationstests R&S®CMU 200: Test von CDMA2000®-
in der Mobilfunktechnik gewinnt zuneh- Datenapplikationen. Neues von
Rohde & Schwarz (2004) Nr. 182,
Entwickler von Mobiltelefonen können mend an Bedeutung, Rohde&Schwarz
S. 11–13.
mit Hilfe dieser neuen Option erstmals trägt dem durch fortlaufende Weiter-
die HF-Parameter des Senders eines entwicklungen auf diesem Gebiet Rech-
Telefons während der Ausführung der nung. Die Zulassungsstellen haben auf
Applikationen untersuchen. Stromver- die geänderten Einsatzprofile in der
brauch, erzielbare Datenraten bei unter- Mobilfunkkommunikation reagiert und
schiedlichen Signalpegeln oder bei- stellen mit genau spezifizierten Testsze-
spielsweise das Verhalten unter Fading- narios sicher, dass durch entsprechende
Bedingungen lassen sich hierbei im Tests auf Anwendungsebene der unge-
Detail analysieren. störte Betrieb der Mobilfunknetze auch
in Zukunft gewährleistet ist.
Thomas A. Kneidel

Moderne Mobilfunkssysteme glänzen Universal Radio Communication Tester R&S®CMU200

mit ständig neuen Innovationen, Komfort und Flexibilität – Erfolgs-


welche die Handy-Hersteller vor faktoren für Mobilfunk-Messplätze
immer komplexere Herausforderungen Automatische Zeitschlitz- stellt werden müssen, damit der Mess-
konfiguration platz das erwartete Szenario erzeugt. Ein
in den Entwicklungslabors und in der moderner Mobilfunk-Messplatz muss
Durch die Erweiterung des GSM-Stan- deshalb in der Bedienung neue Wege
Produktion stellen. Für die Lösung dards auf Paket-Datendienste (GPRS und gehen. Im Universal Radio Communica-
EGPRS) stieg die Komplexität der Mobil- tion Tester R&S®CMU200 stand hierzu
dieser schwierigen Aufgaben ist ein funksysteme gewaltig. Ein Messplatz, bisher ein Konfigurator für das GSM-
der dieser Situation gerecht wird, muss System zur Verfügung, der automa-
Mobilfunk-Messplatz unersetzlich, der alle relevanten Szenarios abdecken. tisch die optimale Zeitschlitzkonfigura-
Dies erfordert – vor allem beim Einsatz tion entsprechend den Möglichkeiten
mit dem rasanten Innovationstempo in Entwicklungslabors – die Möglich- des Telefons und des gewünschten Ver-
keit, viele Parameter individuell einstel- bindungstyps auswählt [*]. Dieser Zeit-
Schritt hält und bei dem der Bedien- len zu können. Das kann den Anwen- schlitzkonfigurator wurde nun um einen
der allerdings vor schier unlösbare Pro- automatischen Messkonfigurator und
komfort trotzdem nicht zu kurz kommt. bleme stellen, z.B. bei der Frage, welche einen Assistenten erweitert.
der zahlreichen Parameter wie einge-

13
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Funkmessplätze

Automatische Messungen einzustellen, wählt man im zelnen Zeitschlitzes, d. h. die zulässige


Messkonfiguration Assistenten die Voreinstellung „EGPRS Restsendeleistung eines Mobiltele-
8PSK“ (BILD 2). Dies aktiviert den auto- fons ändert sich von Zeitschlitz zu Zeit-
Aktiviert der Anwender den Konfigurator, matischen Zeitschlitz- und den auto- schlitz (BILD 3 rechts). Dabei ist die
so stellt der Messplatz nach dem Ver- matischen Messkonfigurator sowie Bewertung der zulässigen Restsende-
bindungsaufbau die Messungen auto- einen evtl. vorhandenen zweiten Sender leistung in einem nicht aktiven Zeit-
matisch optimal auf die Zeitschlitzkon- (Option R&S®CMU-B95) für den BCCH; schlitz schwierig, wenn dieser von zwei
figuration der aktuellen Verbindung ein desweiteren werden der Network-Sup- aktiven Zeitschlitzen mit unterschiedli-
und wechselt in das am wahrschein- port-Parameter auf „GSM + EGPRS“, die cher Leistung umgeben ist, da im nicht
lichsten benötigte Menü. In den meisten Service Selection auf „Packet Data“ und aktiven Zeitschlitz das Off Power Limit
Fällen muss der Anwender dabei keiner- das Coding Scheme auf „MCS9“ gestellt. des vorhergehenden aktiven Zeitschlit-
lei Änderungen an der Konfiguration vor- zes zu irgend einem Zeitpunkt durch
nehmen. So werden z.B. bei der Multi- das Off Power Limit des nachfolgen-
slot-Power-Ramp-Messung die Anzahl Limit-Bewertung den aktiven Zeitschlitzes ersetzt werden
der darzustellenden Zeitschlitze und der muss. Für welche Interpretation der
Messzeitschlitz so eingestellt, dass mög- Komfort zeigt der R&S®CMU200 auch Anwender sich auch entscheidet, der
lichst viele aktive Zeitschlitze bei gleich- bei der Einstellung des Off Power Limits R&S®CMU200 beherrscht beide; per
zeitig größter Auflösung am Bildschirm bei Multislot-Verbindungen. In der Auswahlschalter lässt sich zwischen
darstellbar sind (BILD 1). Praxis gibt es für diese Messung zwei diesen umschalten.
Interpretationen. Eine davon bezieht das
Off Power Limit für alle Zeitschlitze auf
Hilfe per Assistent den Zeitschlitz mit der höchsten Leis- BER-Suchroutine
tung, d.h. die zulässige Restsendeleis-
Mit Hilfe des Assistenten konfiguriert tung eines Mobiltelefons auf nicht akti- Die Ermittlung des absoluten HF-Pegels
der Anwender den kompletten Mess- ven Zeitschlitzen ist über alle Zeitschlitze für ein definiertes Bitfehler-Verhältnis
platz in einem einzigen Bedienschritt gleich (BILD 3 links). Die zweite Inter- ist äußerst zeitaufwändig und händisch
für die gewünschte Messaufgabe. Um pretation bezieht das Off Power Limit kaum durchführbar. Auch hier unter-
den R&S®CMU200 z.B. für 8PSK-EGPRS- auf die individuelle Leistung jedes ein- stützt der R&S®CMU200 den Anwen-

BILD 1 Mit dem Messkonfigurator stellt der R&S®CMU 200 automatisch je nach Verbindungstyp und aktiver Zeitschlitzkombination die Multislot-Power-Ramp-Messung und die
Spektrumsmessungen optimal ein. Das Beispiel links zeigt die gewählten Power-Ramp-Messeinstellungen für eine Verbindung mit zwei aktiven Uplink-Zeitschlitzen, rechts sind die
gewählten Einstellungen für eine Verbindung mit vier aktiven Uplink-Zeitschlitzen zu sehen.

14
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
der mit einer komfortablen Suchrou-
BILD 2
tine. Diese ändert je nach Abstand zum Mit dem Assis-
gewünschten Bitfehler-Verhältnis auto- tenten lässt sich
matisch die Mittelungstiefe der Mes- der R&S®CMU 200
in einem einzi-
sung und die Schrittweite der HF-Pegel- gen Bedienschritt
änderung und findet so sehr schnell den für eine bestimmte
absoluten HF-Pegel für ein definiertes Messaufgabe
optimal einstel-
Bitfehler-Verhältnis. len. Der Anwen-
der wählt hierzu
lediglich aus einer
Liste die passende
Neue GSM-Funktionalität Aufgabe, den Rest
erledigt der Mess-
platz selbsttätig.
Von großer Bedeutung für Anwender
ist – neben dem Bedienkomfort –, dass
ein Messplatz auch die relevanten Funk-
tionalitäten eines Mobilfunk-Standards
abdeckt. Auch hier ist der R&S®CMU200
immer aktuell. So ist er mit der neues-
ten Software in der Lage, neben vielen
anderen neuen Funktionalitäten zusam- Fazit
Weitere Informationen und Datenblatt unter
men mit der Option R&S®CMU-B95 auch
www.rohde-schwarz.com
einen PBCCH für (E)GPRS-Paket-Daten- Der Universal Radio Communication (Suchbegriff: CMU200)
übertragungen bereitzustellen. Ebenso Tester R&S®CMU200 vereint Flexibilität,
ist eine Umschaltung zwischen zwei- Bedienkomfort, Messgeschwindigkeit, LITERATUR
und dreistelliger MNC in allen GSM- Funktionalität und Präzision. Diese Aus- [*] Universal Radio Communication Tester
Netzen verfügbar. Mit der neuen Option gewogenheit ist der Grund dafür, dass R&S®CMU 200 – Nützliches (nicht nur)
für die (E)GPRS-Mobilfunk-Entwicklung.
R&S®CMU-K26 unterstützt er auch er bei Anwendern in allen Bereichen der Neues von Rohde & Schwarz (2004)
GT800, die chinesische Variante des Mobilfunkmesstechnik so erfolgreich ist. Nr. 181, S. 14–15.
R-GSM-Standards. Rudolf Schindlmeier

BILD 3 Der R&S®CMU200 kann das Off Power Limit sowohl auf den Zeitschlitz mit der höchsten Leistung (links) als auch auf jeden einzelnen Zeitschlitz beziehen (rechts). Dabei
bereitet dem Messplatz der u.U. notwendige große Dynamikbereich bei Bezug auf den einzelnen Zeitschlitz keine Probleme.

15
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Signalgeneratoren

Signalgenerator R&S®SMU200A

Digitaler Fading-Simulator mit


konkurrenzlosen Eigenschaften
Bei der Funkübertragung von Signalen Fading mit allen Kanalmodellen sprechend der Vorgabe im 3GPP-Stan-
dard simuliert. BILD 2 und BILD 3 zeigen
kommt es zu vielfältigen Beeinträchti- Zum Durchführen dieser Messungen ist Beispiele für Basisbandsignale, die statio-
ein Fading-Simulator erforderlich, der närem und dynamischem Fading unter-
gungen und Störungen, z.B. zu Dopp- die verschiedenen Kanalmodelle nach- worfen wurden.
bildet, die bei einer Signalübertragung
lerverschiebungen und konstruktiven vom Sender (z.B. eine Basisstation) zum
mobilen Empfänger (z.B. eine Mobil- Unerreichte Signalqualität
oder destruktiven Überlagerungen von station) auftreten können. Diese Kanal-
modelle bestehen i.d.R. aus der Über- Die im R&S®SMU gewählte rein digi-
Mehrwegeausbreitungen, die auch lagerung von untereinander unab- tale Realisierung des Fading-Simulators
hängigen, statistisch modellierten bietet zahlreiche Vorteile:
noch unterschiedliche Signallaufzeiten Einzelpfaden. Die Fading-Optionen ◆ Auf- und Abwärtsmischung sowie
R&S®-B14 und -B15 zum Signalgenera- A/D- und D/A-Wandlung eines übli-
haben können. Um die Robustheit tor R&S®SMU200A (BILD 1) ermögli- chen HF-Fading-Simulators entfal-
chen das Modellieren sowohl stationärer len. Das Ergebnis ist eine hervorra-
von Funksystemen gegenüber diesen als auch dynamischer Systeme (Kasten gende, bisher unerreichte Signalqua-
rechte Seite). Bei stationären Systemen – lität auch bei Signalen mit additivem
Kanaleigenschaften sicherzustellen, mit konstanten Laufzeiten in den Pfaden Rauschen.
– sind die einzelnen Fading-Pfade sowohl ◆ Der Fading-Simulator ist in den Sig-
sind in den Mobilfunkstandards im Pfadprofil als auch in der Pfadver- nalgenerator integriert, dies ermög-
zögerung frei einstellbar. Dynamische licht eine Systemlösung mit niedri-
entsprechende Messungen mit defi- Systeme, bei denen plötzlich neue Aus- gen Kosten, geringem Gewicht und
breitungspfade entstehen oder sich das wenig Platzbedarf. So stehen z.B. bei
nierten Kanalmodellen vorgeschrieben. Laufzeitverhalten ändert, werden ent- Ausstattung mit allen Optionen zwei
unabhängige Signalgeneratoren ein-
schließlich Fading- und Rauschge-
BILD 1 Der Vektorsignalgenerator R&S®SMU 200 A bietet zwei komplette digital modulierbare nerierung in einem Gerät mit vier
Signalgeneratoren in einem Gerät.
Höheneinheiten zur Verfügung, wie
es z.B. für Performance-Tests an
3GPP-FDD-Basisstationen nach
TS 25.141 erforderlich ist.
◆ Die Fading-Simulatoren in den beiden
Pfaden können bei Bedarf auf mehr-
fache Weise verschaltet werden, das
Spektrum der Anwendungsmög-
lichkeiten erweitert sich dadurch
beträchtlich (z.B. für Tests von
Receive und Transmit Diversity).

Mit bis zu 40 Pfaden für Multipath


Fading und einer Verzögerungs-Auf-
lösung von bis zu 10 ps für höchste
43985/2

Ansprüche an die erreichbare Orts-


auflösung ist der Fading-Simulator

16
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 2
Basisbandsignal mit QPSK-Modulation und Rechteckfilter, das
Rice Fading unterworfen wurde (1 Pfad, stationäres Fading).
Durch die eingestellte Nachleuchtdauer am Oszilloskop ist deut-
lich die Variation der Konstellationspunkte in Phase und Ampli-
tude durch den Fading-Simulator zu erkennen.

BILD 3
Basisbandsignal mit ASK-Modulation (nur ein 1-Bit, dann viele
0-Bits), das dynamischem Fading (Moving Propagation) unter-
worfen wurde. Pfad P1 steht, Pfad P2 bewegt sich zeitlich relativ
dazu, was durch die eingestellte lange Nachleuchtdauer am
Oszilloskop deutlich zu erkennen ist.

Der R&S ®SMU bietet alle Fading-Profile


Fast-Fading-Profile fangsamplitude eines bewegten Empfän-
Besonderheiten der
Simulieren schnelle Schwankungen des Sig- gers, wie sie z. B. durch landschaftliche oder
nalpegels, die sich aus dem Wechsel zwi- topographische Gegebenheiten (Fahrt durch Fading-Option zum R&S ®SMU
schen konstruktiver und destruktiver Interfe- eine Senke) auftreten kann. Wirkt multi-
renz bei Mehrwegeausbreitung ergeben. plikativ auf die Pfaddämpfung, der Multi- ◆ Zweikanal-Fading mit variabler
plikationsfaktor ist zeitvariant und logarith- Verschaltungsmöglichkeit und
Pure Doppler Fading Simuliert einen misch normalverteilt.
korrelierbaren Pfaden
direkten Übertragungspfad, bei dem durch
die Bewegung des Empfängers eine Dopp- Suzuki Fading Ist Log Normal Fading mit ◆ Extrem hohe Signalgüte
lerverschiebung auftritt. gleichzeitig aktivem Rayleigh-Profil. ◆ Visuelle Übersicht über die Konfi-
guration des Fading-Simulators
Rayleigh Fading Bildet ein Funkfeld nach, Dynamisches Fading
Simuliert die dynamischen Ausbreitungs- ◆ Einfache Bedienung
wie es durch Streuung an Hindernissen im
Signalweg entsteht (Gebäude, etc.). bedingungen gemäß der im Standard 3GPP ◆ Multipath Fading mit bis zu
vorgegebenen Testfälle. 40 Fading-Pfaden
Rice Fading Modelliert ein Rayleigh-Funk- ◆ Sehr hohe Auflösung der Verzöge-
feld zusammen mit einem starken direkten Birth Death Propagation Simuliert plötz-
rung von bis zu 10 ps
Signal. liche Laufzeitänderungen, z.B. beim unver-
mittelten Verschwinden und Neuerscheinen ◆ Umfangreiche Auswahl vordefi-
Slow-Fading-Profile eines Signals (beispielsweise wenn ein tele- nierter Einstellungen gemäß den
Simulieren langsame Pegeländerungen, die fonierender Fußgänger um die Ecke eines Testspezifikationen aller wichtigen
z. B. durch Abschattungseffekte (z. B. in Tun- Gebäudes geht).
Mobilfunkstandards
nels) auftreten können.
Moving Propagation Simuliert langsame
Log Normal Fading Simuliert eine zusätz- Laufzeitänderungen.
liche, langsame Schwankung der Emp-

17
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Signalgeneratoren

zum R&S®SMU für alle denkba-


ren Anwendungen im Bereich Ent-
wicklung, Forschung und Test bes-
tens gerüstet. Die technische Realisie-
rung mit hochmodernen FPGAs und
18 × 18-Bit-Multiplizierern sichert die
Anpassungsfähigkeit für künftige Anfor-
derungen. Nicht zuletzt dank seiner ein-
fachen Installation und Nachrüstbarkeit,
die aufgrund der digitalen Realisierung
ohne jede Kalibrierung erfolgen kann, ist
der Fading-Simulator konkurrenzlos.

Die übersichtliche Bedienung über ein


Blockschaltbild und voneinander unab-
hängige Menüs machen seine Konfi-
guration für alle Anforderungen denk-
bar einfach (BILD 4). Grafische Anzeigen
erlauben eine permanente visuelle Kon-
trolle der erzeugten Signale. Eine breite
Auswahl an vordefinierten Einstellun-
gen gemäß der Spezifikationen der wich-
tigsten Mobilfunkstandards ermöglichen
komplexe Einstellungen mit nur einem
BILD 4 Der Fading-Simulator zum R&S®SMU ist sehr einfach und sicher zu bedienen: Das Blockschaltbild zeigt
„Klick“, trotzdem sind für den Experten seine Verschaltung und die ausgewählte Konfiguration. Die Pfadtabelle gibt einen Überblick über die numerischen
alle wichtigen Parameter individuell ver- Einstellungen, und die Pfadgrafik erlaubt eine schnelle visuelle Kontrolle der aktiven Pfade.
änderbar.
Wolfgang Kufer; Silvia Brunold

Weitere Informationen zum R&S ®SMU200A


Permanente Weiterentwicklung, das sind u.a. die Kennzei- Fading-Option (Seite 16); CDMA2000®- und 1xEV-DV-Sig-
chen des Signalgenerators R&S®SMU. Dies spiegelt sich nale für anspruchsvolle Testszenarios (Seite 19); 3GPP-FDD-
auch in den Artikeln wider, die in Neues von Rohde &Schwarz HSDPA-Signale komfortabel erzeugt (Seite 22). Artikel in frü-
erschienen sind. Kaum ein Heft, in dem nicht eine Erweite- heren Heften (unten) sowie umfangreiches weiteres Informa-
rung zu diesem Generator vorgestellt wird. Allein in dieser tionsmaterial und Handbücher finden Sie auf den Internet-
Ausgabe beschäftigen sich drei Beiträge mit ihm: Die neue Seiten von Rohde&Schwarz unter www.rohde-schwarz.com.
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren
0,4 Numerische Grenze Numerische Grenze
von 18 dB von 18 dB
Wahrscheinlichkeit p

−x2
Signalgenerator R&S®SMU 200A 1 Die beiden grundsätzlichen Zweipfad-Konfigurationen des
Schnittlinie

0,3 p= ⋅ e 2σ
2
R&S®SMU:
σ ⋅ 2π
Rauschen – ein Ärgernis? BILD 1a
0,2 Durchgehend zweipfadig, d. h. mit zwei Basisbandgeneratoren und
Nicht mit der neuen Rausch-Option! zwei HF-Pfaden (zwei Signalgeneratoren in einem). Dies ist die
geeignete Konfiguration, wenn man beide Pfade unabhängig von-
BILD 1 0,1 einander einsetzen will. Auch für viele Empfängertests, bei denen
Der Signalgenerator R&S®SMU 200A Definiert stören zum Test von 3GPP-FDD-Basisstationen 68% Nutz- und Störsignal große Leistungsunterschiede oder Frequenz-
Links: I/Q-Plot eines Rauschsignals vom Rauschgenerator
abstände aufweisen (z.B. Out of Band Blocking), ist dies die opti-
nach TS 25.141 gefordert sind. R&S®SMU-K62. Die Farben kennzeichnen die Häufigkeitsver- 95%
male Konfiguration.
teilung, mit abnehmender Häufigkeit von innen nach außen. 0
mit seiner herausragenden Signal- In der Praxis wird das vom Signalge- Rechts: Schnitt durch den I/Q-Plot, mit einer numerischen –8 –6 –4 –2 0 2 4 6 8
nerator R&S®SMU 200 A im Basisband Der als Software-Option realisierte Grenze von 18 dB. x /σ
qualität überzeugt auch in anspruchs- erzeugte Nutzsignal mit dem vordefi- Rauschgenerator R&S®SMU-K62 bietet
nierten AWGN-Signal des optionalen zwei unterschiedliche Modi. Zum einen
vollsten Applikationen [*]. Häufig Rauschgenerators R&S®SMU-K62 über- kann das Rauschsignal zum Basisband-
lagert. Viele Telekommunikationsstan- signal addiert werden (Modus Addi-
muss der Anwender das „ideale“ dards fordern gerade diese Kombination tive Noise), zum anderen lässt es sich BILD 2 So einfach ist der Rauschgenerator R&S®SMU-K62 zu bedienen: Das Ausgangssignal vom Basisband kann
aus Nutz- und Störsignal, weshalb den als reines Rauschsignal auf den Träger als Grafik im Blockschaltbild eingeblendet oder großformatig in einem eigenen Fenster angezeigt werden (BILD 3).
Signal aus diesem Generator jedoch AWGN-Signalen in der Nachrichtentech- modulieren (Modus Noise Only). Bei
44106
nik eine große Bedeutung zukommt. 2-pfadiger Konfiguration des Generators
gezielt stören oder beeinflussen. Das stehen zwei unabhängige Rauschgene-
Sendersignale mit weißem, gaußschem ratoren zur Verfügung – dies eröffnet
Zauberwort dafür ist AWGN (Additive Rauschen zu überlagern ist ein wichti- eine Vielzahl neuer Applikationen. Vektorsignalgenerator R&S®SMU 200A
ges Standardverfahren, z. B. zum Bestim-
White Gaussian Noise). Doch auch men der Empfängerempfindlichkeit. Das Summensignal aus Nutz- und Komplexe Signalszenarios mit
„Weiß“ kennzeichnet hierbei eine kon- Rauschsignal lässt sich bequem ohne
BILD 1
Visionär: Der neue Vektorsignal- dieses Störsignal sollte „ideal“ sein. stante spektrale Leistungsdichte, d. h. aufwändige Messmittel visuell überprü- geringem Aufwand
generator R&S®SMU 200A bietet aufeinander folgende Rauschwerte sind fen: Entweder als kleine Grafik im Block-
zwei komplette digital modulierbare
Ein Widerspruch? Nicht mit dem statistisch voneinander unabhängig. Die schaltbild, die lediglich der Übersicht Der High-End-Vektorsignalgenerator Zweipfadig schnell zum Ziel nerator (ARB), der von der Simulations-
Signalgeneratoren in einem Gerät
43 985/1

und erleichtert den Überblick mit Rauschleistungsdichte ist gauß- und dient (BILD 2), oder in einem eigenen Weitere Informationen und Datenblätter Software R&S WinIQSIM™ voll unter-
einem neuartigen Bedienkonzept. neuen optionalen Rauschgenerator über der Frequenz gleichverteilt (BILD 1). Fenster als großes Diagramm mit einem sowie ein elektronischer Konfigurator im R&S®SMU 200 A kann zwei komplette Ein komplett zweipfadiger R&S®SMU stützt wird. Damit können auch Mehrträ-
Typische Anwendungen für den Rausch- Mehr an Informationen (BILD 3). Dank Internet unter (d. h. mit zwei Basisbandgeneratoren gersignale als Störer verwendet werden.
www.rohde-schwarz.com
R&S®SMU-K62 … generator sind Bitfehler- oder Blockfeh- hochmoderner FPGAs ist die Rausch- (Suchbegriff: SMU200A) digital modulierbare Generatoren in und zwei HF-Pfaden, BILD 1a) anstelle So lässt sich beispielsweise der Emp-
lermessungen in Abhängigkeit vom ein- option R&S®SMU-K62 zudem bestens zweier separater Generatoren bietet fänger einer 3GPP-Mobilstation bei star- BILD 1b
Vektorsignalgenerator R&S®SMU 200A gestellten C/N-Verhältnis, wie sie z. B. gerüstet für künftige Anforderungen. einem Gerät enthalten [1]. Dies bringt große Vorteile. Eine klassische Anwen- ker Netzaktivität testen (d. h. die Basis- Zwei Basisbandgeneratoren können auch auf einen HF-Pfad
geroutet werden, um sehr komplexe Signale auf einer Träger-
Gerhard Miller; Frank-Werner Thümmler LITERATUR dung dafür ist der Test von Empfän- station sendet gleichzeitig auf benach- frequenz zu erzeugen. In diesem Fall ist, wie abgebildet, kein
Die Kunst der Signalgenerierung [*] Vektorsignalgenerator R&S®SMU 200A:
Die Kunst der Signalgenerierung. Neues
nicht nur 50% Platzersparnis, sondern gern mit beaufschlagtem Störsignal. Ein barten Trägerfrequenzen). Eine weitere zweiter HF-Pfad erforderlich. Ist aber einer vorhanden, so könnte
dieser sogar ein weiteres (unmoduliertes) Signal erzeugen.
von Rohde &Schwarz (2003) Nr. 180, S.
Pfad des R&S®SMU erzeugt das Nutzsig- Anwendung ist die gleichzeitige Simula-
Ein großer Wurf: Der R&S®SMU200 A Modularer Aufbau für oberen Frequenzgrenze bis zu 2,2 GHz „Ideale“ Eigenschaften durch rein digital erzeugte Signale – ein Überblick 21–27. erschließt auch Anwendungen, die nal, der andere das Störsignal. So lassen tion verschiedener Mobilfunkstandards.
anwendergerechte Lösungen oder 3 GHz installieren. Die untere Fre- sich beispielsweise Tests an 3GPP-Basis- Hierbei erzeugt beispielsweise ein Pfad
überzeugt als Nachfolger der erfolg- quenzgrenze ist bei allen Optionen Große skalierbare Rauschbandbreite 1 kHz bis 60 MHz Wichtig Unkorrelierte I- und Q-Pfade bisher nicht oder nur unter hohem stationen nach TS 25.141 durchfüh- ein 3GPP-Signal, der andere einen GSM- BILD 2 2480
Der neue Vektorsignalgenerator 100 kHz. Beide HF-Pfade sind über die Kaum messbare Welligkeit im Rauschleistungsdichte- Entscheidend Reproduzierbare Tests durch interne digi- BILD 3 Links: 3GPP-Nutzsignal (Bandbreite 3,84 MHz); Mitte: Rauschsignal (Bandbreite 12,4 MHz); Rechts: Summensignal. ren, wozu sowohl unmodulierte als auch Träger. Mit einem R&S®SMU mit zwei Pfaden kann getestet
werden, wie gut der Empfänger einer WLAN-Karte 2470
reichen Signalgeneratoren R&S®SMIQ R&S®SMU 200A basiert auf einer leis- interne Basisbandsektion des Genera- spektrum 0,01 dB innerhalb der gewählten Bandbreite tale Signalerzeugung mit Pseudo-Noise-Generatoren bei Aufwand möglich waren. QPSK-modulierte Störsignale benötigt funktioniert, wenn in der gleichen Umgebung
tungsfähigen Systemplattform mit tors I/Q-modulierbar. Der erste HF-Pfad In weitem Bereich variierbar C/N- bzw. Eb/N0-Verhältnis gleichzeitiger großer Periodenlänge des AWGN-Signals werden. Auch die Addition von Rau- Zwei Basisbandgeneratoren eines 2460
Frequenz / MHz

ein Bluetooth-Netz aktiv ist. Dabei wird ein


hinsichtlich Flexibilität und Perfor- schnellem Rechner und SVGA-Farbdis- kann außerdem mit externen analogen zwischen –30 dB und 30 dB Kaum vorstellbar Interne Periodendauer zwischen 317 schen (AWGN) ist in beiden Pfaden rea- R&S®SMU können aber auch auf einen Signalszenario erzeugt, wie hier im Zeit-Frequenz-
2450
Diagramm abgebildet. Basisband A erzeugt das
play (800 Pixel × 600 Pixel). Er bietet I/Q-Signalen moduliert werden. Crest-Faktor 18 dB Deutlich über den Anforderungen Jahren bei minimaler Bandbreite und etwa zwei Tagen bei lisierbar [2]. HF-Pfad geroutet werden (BILD 1b). Ihre Bluetooth-Signal einschließlich der Frequenz- 2440
mance. Er ist der erste High-End- bei nur vier Höheneinheiten Größe den aktueller Mobilfunkstandards, die mind. 12 dB fordern maximaler Bandbreite (für 3GPP FDD mit einer Bandbreite Signale lassen sich digital addieren, sprünge (hier ein Bluetooth-Master und ein -Slave
Minimalste Abweichungen von der eingestellten Nutz-/ von 3,84 MChip/s ergibt sich eine Periodendauer von Ein High-End-Generator wie der gegebenenfalls mit Leistungs- und Fre- – gelbe und rote Balken). Basisband B generiert ein 2430
Platz für bis zu zwei HF-Pfade, wobei der Die Basisbandsektion des R&S®SMU ist
WLAN-Signal bei 2462 MHz (symbolisiert durch den
Generator, der zwei komplette digital Anwender für den ersten HF-Pfad unter komplett digital aufgebaut und kann bis Rauschleistung (<0,1 dB) etwa einem Monat, für GSM mit 270,833 ksymb/s eine R&S®SMU bietet allerdings Messmetho- quenzoffset. Damit erzeugt der Gene- hellblauen Bereich). 2420
vier verschiedenen Frequenzoptionen zu zwei I/Q-Basisbandgeneratoren auf- Unabhängig gegenüber Temperaturdrift, Frequenz- von 427 Tagen) den, die weit über solche Standard- rator überaus komplexe Signalszena-
2410
modulierbare Signalgeneratoren in wählen kann (obere Frequenzgrenze nehmen. Deren Ausgangssignale lassen gang und Nichtlinearitäten durch Verzicht auf A/D- und szenarios hinausgehen. Denn jeder rien, die realen Bedingungen sehr nahe
D/A-Umsetzer R&S®SMU-Basisbandgenerator enthält kommen. 2400
2,2 / 3 / 4 / 6 GHz). Darüber hinaus sich im Basisband mit einem Frequenz- 0 5 10 15 20
einem Gerät enthalten kann. lässt sich ein zweiter HF-Pfad mit einer versatz versehen und auch addieren. einen leistungsfähigen Kurvenformge- Zeit / ms

21 38 39 36 37
Neues von Rohde&Schwarz Heft 180 (2003/ IV) Neues von Rohde & Schwarz Heft 182 (2004/ II) Neues von Rohde & Schwarz Heft 182 (2004/ II) Neues von Rohde & Schwarz Heft 183 (2004/ III) Neues von Rohde &Schwarz Heft 183 (2004/ III)

Die Kunst der Signalgenerie- Rauschen – ein Ärgernis? Nicht mit der neuen Rausch- Komplexe Signalszenarios mit geringem Aufwand:
rung: Heft 180 (2003), Seite Option: Heft 182 (2004), Seite 38 – 39. Heft 183 (2004), Seite 36 – 38.
21 – 27.

18
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Signalgenerator R&S®SMU200A

CDMA2000 ®- und 1xEV-DV-Signale


für anspruchsvolle Testszenarios
Die Erweiterung des Standards CDMA2000 ® mit 1xEV-DV- Alle Basisstationstests mit nur
Erweiterung einem Generator
CDMA2000® für immer höhere Daten-
Der vom 3GPP2-Gremium erarbei- Um die Kriterien der Spezifikation 3GPP2
raten in beiden Übertragungsrich- tete Standard CDMA2000® (3GPP2 C.S0010-B für die Minimalanforderun-
C.S0002-C) beinhaltet seit Release C gen von CDMA2000®-Basisstationen zu
tungen stellt neue Anforderungen an die Erweiterung 1xEV-DV (1x Evolution erfüllen, müssen deren Empfänger mit
Data & Voice). Sie bietet im 1x-Modus einer Reihe von Nutz- und Störsignalen
die Entwicklung von Basisstationen – der zu IS95 rückwärtskompatibel ist – getestet werden.
Datenraten bis 3,09 Mbit/s im Forward
und Endgeräten. Der Signalgene- Link (Basisstation zu Endgerät). Die neue Für die Messung der Empfängerleistung
CDMA2000®-Option R&S®SMU-K46 erzeugt der R&S®SMU Access-, Con-
rator R&S®SMU200A bietet ab sofort erzeugt diese sog. Paketkanäle der trol- und Traffic-Kanäle der verschie-
Radio Configuration 10 (RC 10), zusätz- denen Radio Configurations im 1x-
CDMA2000®-Signale einschließlich der lich zu den regulären, in der Regel für Modus. Das AWGN-Modul (Option
Sprachkommunikation genutzten Kanä- R&S®SMU-K62) addiert Kanalrauschen
1xEV-DV-Erweiterung, beispielsweise len. Damit ist der R&S®SMU ein unent- mit der für die Messung erforderlichen
behrliches Werkzeug für den Test neuer Präzision. Der optionale Fading-Simula-
für Verstärker- und Empfängertests. Empfängerbausteine. tor R&S®SMU-B14 (Seite 16) ermöglicht
zudem Tests unter Fading-Bedingungen.
Durch die im Generator vollständig imple-
mentierte Kanalcodierung sind keine
zusätzlichen Tester für das Bitfehler-
Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten verhältnis erforderlich: Die Basisstation
für CDMA2000®-Signale im Basisband
kann durch Auswertung der CRC-Felder
direkt die im Standard vorgeschriebene
FER-Messung (Frame Error Rate) am
empfangenen Signal vornehmen.

Auch das Ermitteln der Nachbarkanal-


unterdrückung des Empfängers ist kein
Problem für den R&S®SMU. Bei ent-
sprechender zweipfadiger Ausstattung
genügt ein Generator, um Stör- und
Fading mit AWGN-Simulator Nutzsignal mit dem im Standard gefor-
vordefinierten mit hoher Präzision
Profilen derten Leistungsunterschied von 87 dB
zu erzeugen. Wie einfach der Generator
zu konfigurieren ist, zeigt BILD 1.

Beliebig konfigurier- BILD 1


barer Störer im Gerade bei komplizierten Messungen bewährt
HF-Pfad B sich das Blockschaltbild auf dem Bildschirm
des R&S ® SMU, mit dem der Generator bequem
konfiguriert werden kann.

19
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Signalgeneratoren

Downlink-Signale ohne ◆ Für den Test von Leistungsverstär- Hälfte von BILD 3 finden sich verschie-
Einschränkungen kern am HF-Ausgang der Basisstation dene Messresultate, z.B. der erkannte
sind praxisnahe Signale erforderlich, Modulationstyp 8PSK.
Im Forward-Link unterstützt der wie sie der R&S®SMU erzeugt. Die
R&S®SMU insgesamt vier beliebig ein- schwankende Ausgangsleistung der Das zweite, mit 16QAM beaufschlagte
stellbare Basisstationen pro Trägerfre- „gebursteten“ Paketkanäle stellt hohe Subpaket belegt einen anderen Code-
quenz. Innerhalb jeder simulierten Basis- Anforderungen an die Leistungsver- raum. BILD 4 zeigt in der oberen Hälfte
station sind alle Control-Kanäle des stärker der Basisstation die Code-Domain-Belegung in umge-
Standards sowie bis zu acht unabhängig ◆ Empfängertests unterstützt der Gene- kehrter Bit-Reihenfolge. Unten ist das
konfigurierbare Traffic-Kanäle verfügbar, rator mit vollständig kanalcodierten Konstellationsdiagramm des zweiten
deren Konfiguration beliebig gewählt F-PDCHs und F-PDCCHs. Zusätzlich zu Subpakets dargestellt.
werden kann. Die Kanalcodierung lässt den Paketkanälen lassen sich eben-
sich für jeden Fundamental-, Supple- falls alle regulären Control- und Nutz- Für das dritte Subpaket wird wieder ein
mental- und Dedicated-Control-Subkanal Kanäle aktivieren anderer Coderaum belegt (BILD 5 oben);
eines Traffic-Kanals innerhalb der vom der untere Teil des Bildes zeigt den zeit-
Standard vorgeschriebenen Parameter lichen Verlauf der Leistung für alle Sub-
frei einstellen. So lassen sich komplexe R&S ®SMU und R&S ®FSQ – pakete und spiegelt die Grafik in BILD 2
Testszenarios aufsetzen, die weit über ein ideales Paar wider.
die Tests in 3GPP2 C.S00011-B hinaus-
gehen. BILD 2 zeigt ein Beispiel für Einstellun- Das hier gezeigte Beispiel gibt einen klei-
gen eines F-PDCHs. Es sind vier Sub- nen Einblick in die vielfältigen Möglich-
pakete eines Datenpakets aktiv, deren keiten des Signalgenerators R&S®SMU.
Beliebig komplexe 1xEV-DV- zeitlichen Verlauf die Grafik darstellt. Die flexiblen Kombinationsmöglichkeiten
Szenarios Jedes Subpaket ist unterschiedlich kon- aller Kanaltypen bei gleichzeitig voll-
figuriert. Es finden verschiedene Modu- ständig implementierter Kanalcodie-
Für die Paketkanäle der Radio Configu- lationsarten, eine unterschiedliche Bele- rung lassen keine Wünsche mehr offen.
ration 10 (1xEV-DV) bietet der R&S®SMU gung des Code-Raums sowie verschie- Damit steht selbst anspruchsvollsten
noch mehr Flexibilität. 1xEV-DV nutzt dene Subpaketlängen Verwendung. Verstärker- und Empfängertests nichts
freien Coderaum und verfügbare Aus- Zusätzlich zum F-PDCH ist noch ein Pilot mehr im Wege.
gangsleistung der Basisstation, um den aktiv. Gernot Bauer
Endgeräten Datendienste mit hoher
Datenrate zur Verfügung zu stellen. Das Untersucht man dieses Signal mit dem Die wichtigsten Abkürzungen
verwendete Konzept der inkrementellen Signalanalysator R&S®FSQ, so erkennt AWGN Additive White Gaussian
Noise
Redundanz, gepaart mit leistungsfähi- man den Piloten und die neun beleg-
CRC Cyclic Redundancy Check
gen Turbo-Codes, gewährleistet die opti- ten Codes des ersten Subpakets (obere
FER Frame Error Ratio
male Ausnutzung der Kanalkapazität. Hälfte in BILD 3). Die gefundenen Walsh- F-PDCH Forward Packet Data
Codes stimmen mit den in BILD 2 auf- Channel
Zwei Anwendungen stehen dabei im gelisteten überein; PDCH wird jeweils F-PDCCH Forward Packet Data
Vordergrund: als Kanaltyp angezeigt. In der unteren Control Channel

Optionen zum R&S ®SMU200A für den Test von


CDMA2000 ®-Applikationen

R&S®SMU-K46 Digitaler Standard CDMA2000® / 1xEV-DV


R&S®SMU-K62 Additive White Gaussian Noise (AWGN) Weitere Informationen zum
R&S®SMU-B14 Fading-Simulator R&S®SMU 200 A auf Seite 18

R&S®SMU-B203 HF-Pfad B – 100 kHz bis 3 GHz

20
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 2
Beispiel für eine 1xEV-DV-Signalkonfiguration
im R&S®SMU.

Walsh-Codes
mit der Länge 32
des ersten Subpakets

Die eingestellten Walsh-Codes


aus BILD 2

16QAM, siehe BILD 4

BILD 3
Messung des ersten Subpakets: Kanaltabelle und
Messergebnisse.

16QAM des zweiten


Subpakets

BILD 4
Code Domain und Konstellation des
zweiten Subpakets.

Zeitlicher Signalverlauf
entspricht der Grafik
in BILD 2

BILD 5
Code Domain des dritten Subpakets (oben),
zeitlicher Verlauf der Signalleistung (unten).

21
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Signalgeneratoren

Signalgenerator R&S®SMU200A

3GPP-FDD-HSDPA-Signale
komfortabel erzeugt
Mit der neuen Option Wozu HSDPA, und was ist neu TX-Messungen auf Knopfdruck
daran?
R&S®SMU-K43 ist der Signalgenerator Obwohl 3GPP FDD mit HSDPA ein sehr
Bis zur Release 4 war der gesamte Stan- komplexer Standard ist, werden für
R&S®SMU200A für Tests von Basis- dard 3GPP FDD verbindungsorientiert einige Tests (speziell an Verstärkern und
ausgelegt, d.h. die Funkressourcen ähnlichen Komponenten) relativ ein-
stationen (Node Bs) und Endgeräten werden in diesem Fall einem bestimm- fache Messsignale benötigt. Für diese
ten Nutzer so lange exklusiv bereit- Fälle bietet der R&S®SMU vorgefer-
(UEs) einsetzbar, die 3GPP Release 5 gestellt, wie die Verbindung besteht. tigte Testmodelle an, die schnell aus der
HSDPA erweitert 3GPP nun auch um obersten Bedienebene heraus aktiviert
(HSDPA) unterstützen. Er bewältigt Paketdienste, die sich bezüglich ihrer werden können. BILD 1 zeigt ein Beispiel
Anforderungen in zwei wesentlichen für die EVM-Messung an einer Basis-
alle erforderlichen Signalisierungsauf- Punkten vom bisherigen Ausbau unter- station.
scheiden:
gaben – von einfachen Komponenten- ◆ Es werden höhere Spitzendatenraten
benötigt (z.B. für den Download einer Empfängertests an
tests bis hin zu anspruchsvollen Internet-Seite), allerdings mit länge- Basisstationen
ren Pausen zwischen den Anforde-
Performance-Tests mit kanalcodierten rungen (z.B. die Zeit für das Lesen der Während es beim Komponententest
Seite) ausreichend ist, wenn die Modulations-
Echtzeitdaten und der Simulation des ◆ Die Echtzeitanforderungen sind gerin- parameter (z.B. Symbolrate, Filter, Häu-
ger, wodurch fehlerhafte Blöcke wie- figkeitsverteilung der Signalamplituden)
Funkkanals. derholt werden können (dadurch korrekt sind, müssen beim Empfänger-
steigt der Nettodatendurchsatz, weil test die Signale zusätzlich noch den kor-
der Fehlerschutz des Codes geringer rekten Rahmenaufbau und Dateninhalt
sein darf) aufweisen. Als Daten finden zumeist
kanalcodierte PRBS-Folgen Verwendung,
Beiden Anforderungen wird HSDPA mit es können aber auch vorberechnete
der Einführung von drei neuen Kanä- Datenlisten oder sogar dynamisch Daten
len gerecht. Im Downlink werden in Echtzeit über USB eingespeist werden.
HS-SCCH (Control-Kanal) und bis zu
15 HS-PDSCHs (Datenkanäle) zwischen Das Signal selbst wird dabei von einem
den mobilen Endgeräten im Zeitmulti- DSP und einem FPGA erzeugt, was Ein-
plex aufgeteilt, d.h. es erfolgt eine zeit- stellzeiten von deutlich unter einer
lich verschachtelte Übertragung der Sekunde ermöglicht. BILD 2 zeigt den
Pakete. kompletten Messaufbau. Getriggert von
der Basisstation simuliert der R&S®SMU
Im Uplink hat nun das Endgerät (z.B. ein codiertes Signal eines Endgeräts. Die
ein Handy) die Möglichkeit, den kor- Basisstation macht Modulation, Sprei-
rekten Empfang eines Pakets über den zung und Kanalcodierung rückgängig
HS-DPCCH zu quittieren (ACK/NAK) und und wertet das Bit- bzw das Blockfehler-
zusätzlich noch ein Wunsch-Modulations- Verhältnis intern aus.
schema anzugeben (CQI).
44104

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 1 Bequeme Auswahl eines Testsignals für EVM-Messungen an HSDPA-Basisstationen.

Trigger Signal

R&S®SMU 200 A Basisstation (Node B)


PRBS

I I
USB HF BER-
FPGA /
DSP FPGA Modulator Demodulator DSP Aus-
ASIC
wertung
Q Q
Liste

Kanalcodierung Spreizung HF-Modulation HF-Demodulation Entspreizung Kanaldecodierung

BILD 2 Prinzipdarstellung des Empfänger-Tests an Basisstationen.

BILD 3 Einstellmöglichkeiten beim HS-DPCCH.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Signalgeneratoren

Auch wenn derzeit in der Messvorschrift 384 kbit/s erheblich gesteigert hat. Die Alle 3GPP-FDD-Testfälle für Basisstatio-
TS25.141 nur einfachste HS-DPCCH- neue Option unterstützt Nutzdatenraten nen und Endgeräte lassen sich mit
Kanäle gefordert sind, unterstützt die bis 2,3 Mbit/s (H-Set 1 bis 5), was einer einem einzigen Generator abdecken.
Option R&S®SMU-K43 diesen neuen physikalischen Datenrate von 3,6 Mbit/s Außer dem zweiten HF-Pfad (für
Kanal mit allen denkbaren Parame- entspricht. Transmit Diversity Tests) werden dann
tern, damit auch komplexe Reaktionen auch der AWGN- und der Fading-Simu-
des Endgeräts simuliert werden können Auch bei diesen anspruchsvollen Tests lator benötigt. Nachdem die verfügbaren
(BILD 3). überzeugt der R&S®SMU mit seinem Fading-Profile bereits für HSDPA-Tests
komfortablen Bedienkonzept: Bei der erweitert worden sind, ist der Signalge-
Auswahl des H-Sets setzt er alle nötigen nerator R&S®SMU200A mit der Option
Empfängertests an Endgeräten Parameter auf normenkonforme Werte -K43 perfekt gerüstet für den Test von
(BILD 4). Beim Test muss man nur noch Komponenten und Geräten nach dem
Diese Art von Tests stellt besonders die Nummer des H-Sets (z.B. 3) und die Standard 3GPP Release 5.
hohe Anforderungen an die Mess- Modulationsart (z.B.16QAM) einstel- Thomas Braunstorfinger
technik, da sich die maximale Daten- len und der Messkanal (bestehend aus
rate im Downlink von bisher lediglich einem HS-SCCH und vier HS-PDSCHs)
wird simuliert.

BILD 4 Auswahl eines HDSPA-Messkanals (links); rechts der Ausschnitt aus der Messvorschrift TS 25.101 Table A.27: Fixed Reference Channel H-Set 3.

Parameter Einheit Wert


Nominal Avg. Inf. Bit Rate kbit/s 1601 2332
Inter TTI Distance TTIs 1 1
Number of HRQ Processes Processes 6 6
Information Bit Payload (NINF) Bits 3202 4664
Number Code Blocks Blocks 1 1
Binary Channel Bits per TTI Bits 4800 7680
Total Available SMLs in UE SMLs 57600 57600
Number of SMLs per HRQ Process SMLs 9600 9600
Coding Rate 0,67 0,61
Number of Physical Channel Codes Codes 5 4
Modulation QPSK 16QAM

Glossar
3GPP FDD Third Generation Partnership Project Name eines Normierungsgremiums (www.3gpp.org) und zugleich offizieller Name
des Mobilfunkstandards. Die Variante FDD (Frequency Divison Duplex) hat die größte Bedeutung und ist in Japan und Europa
bereits im Einsatz
UMTS Universal Mobile Telephone Standard Überwiegend in Europa verwendet als Synonym für 3GPP (FDD)
WCDMA Wideband Code Division Multiple Access Mehrfachzugriffsverfahren, oftmals synonym für UMTS/3GPP (FDD) verwendet
HSDPA High Speed Downlink Packet Access Technologie, welche die Nutzdatenrate im Downlink deutlich erhöht
Node B Bei 3GPP FDD wird die Basisstation an der Transportschicht in zwei physikalische Geräte unterteilt. Node B ist der Teil, der die
physikalische Schicht einschließlich der Luftschnittstelle beinhaltet
UE User Equipment So heißen bei 3GPP die Endgeräte; kann sowohl ein Mobiltelefon, ein PDA oder eine PCMCIA-Karte sein
HS-PDSCH High Speed Physical Downlink Shared Channel Datenkanal für HSDPA im Downlink, fester Spreizfaktor 16
HS-SCCH High Speed Shared Control Channel Steuer-Kanal für HSDPA im Downlink, fester Spreizfaktor
HS-DPCCH High Speed Dedicated Physical Control Channel Steuer-Kanal für HSDPA im Uplink
H-Set Downlink-Messkanal für HSDPA-Empfängertests an Endgeräten

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Protokolltester

Protokolltester R&S®CRTU-W / CRTU-G

Effizienter zu eigenen 2G/3G-


InterRAT-Testszenarios
Der R&S®CRTU-W setzt mit seiner Intelligenter Ansatz reale Anwendungen wie Sprache oder
Datenapplikationen können in den Test-
komfortablen und mächtigen TTCN- Aufgrund der enormen Parametervielfalt ablauf einbezogen werden. Die derzeit
des 3GPP-Standards und der verschie- verfügbaren Beispielszenarios für die CS-
Schnittstelle die Standards im Confor- denen Anwendungsfälle stellt die UMTS- Domain decken folgende Systemüber-
Protokollentwicklung hohe Anforderun- gänge zwischen den Netzen der zweiten
mance-Testbereich. Mit der Software- gen an eine Programmierschnittstelle. und dritten Mobilfunkgeneration ab:
Mit der Software-Option „Medium Level ◆ Handover einer CS-Sprach- oder
Option MLAPI (R&S®CRTU-WT02) C++ Application Programming Interface Daten-Verbindung von UMTS nach
(MLAPI)“ wurde ein intelligenter und GSM und umgekehrt (inkl. U-Plane)
wird die führende Position auch viel beachteter Kompromiss zwischen ◆ Cell Reselection von UMTS nach GSM
Flexibilität und Komfort gefunden [1, 2]. und umgekehrt
bei forschungs- und entwicklungs- Dieses Werkzeug lässt sich nun auch für ◆ InterRAT-Messungen unter Zuhilfe-
effiziente Tests der Systemübergänge nahme von Compressed Mode auf
nahen Tests angestrebt. Die Erwei- zwischen 2G- und 3G-Netzen einsetzen. UMTS-Seite
Hierzu wurde die umfangreiche GSM- /
terung dieser intelligenten Program- GPRS- / EDGE-Funktionsbibliothek des Künftige Szenarios werden ebenso die
Protokolltesters R&S®CRTU-G in C++- PS-Domain mit einbeziehen und insbe-
mierschnittstelle um 2G/3G-InterRAT- Module gekapselt und dem Anwender sondere die Übergänge zwischen GPRS
zur Verfügung gestellt. Entsprechend der und UMTS beschreiben.
Funktionalität komplettiert das „Medium-Level“-Philosophie der 3G-sei-
tigen Programmierschnittstelle erlauben Einheitliche Werkzeuge
mögliche Einsatzfeld kombinierter diese neuen Module auch beim GERAN- Der Einsatzbereich der auf dem
Protokoll-Stack bevorzugt den Zugriff R&S®CRTU-W installierten Software-
R&S®CRTU-W- / CRTU-G-Systeme. auf die Service Access Points der Layer3- Werkzeuge wurde in Richtung GERAN
Ebene. Mit abgedeckt ist das Aufsetzen erweitert. Als zentrale Steuereinheit
der darunter liegenden Kanalstruktur, setzt der Project Explorer die angeschlos-
sogar bis hin zu absichtlichen Fehlkonfi- senen Protokolltester R&S®CRTU-G mit
gurationen der unteren Layer. Dank ein- auf. Ebenso erlaubt der Message Com-
facher Makros, mit denen Zustandsma- poser nun das Konfigurieren von GERAN-
schinen definiert werden können, lassen spezifischen Nachrichten. Und im Mes-
sich komplexere verzweigte Abläufe effi- sage Analyzer, dem mächtigen Werk-
zient programmieren. Denkbar ist selbst- zeug zur Analyse von Nachrichtenfolge
Weitere Informationen und Datenblatt unter verständlich auch die einfache Simula- und -inhalten, fließen die synchronisier-
www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: CRTU) tion dynamischen Verhaltens durch line- ten Signalisierungsdaten aus beiden
are Programmierung einzelner Ereignis- Welten (UMTS und GERAN) in einer Log-
LITERATUR abfragen. Datei sortiert zusammen. Dem Anwen-
[1] Protokolltester R&S®CRTU-G / -W:
Aus 2 mach 1 – Software-Option für die der bietet sich damit eine einheitliche,
2G/3G-Systemsimulation. Neues von Beispielszenarios komfortable und moderne Benutzer-
Rohde&Schwarz (2003) Nr. 178, Vordefinierte Beispielszenarios erleich- schnittstelle.
S. 22–24.
[2] Protokolltester R&S®CRTU-W: Effizi- tern die Programmierung komplexer Test- Holger Jauch
ente Programmierschnittstelle für die anwendungen. Im Unterschied zu den
UMTS-Protokollentwicklung. Neues von in TTCN formulierten Conformance-Test-
Rohde&Schwarz (2004) Nr. 182,
S. 17–20. fällen steht dabei nicht nur der Test auf
Signalisierungsebene im Fokus. Auch

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
MOBILFUNK Mess-Tipp

Leistungsmesser R&S®NRP

Leistungsmessung im Mobilfunk:
mit „Recall Standard“ schnell am Ziel
Der Leistungsmesser R&S®NRP 14 Mobilfunk-Setups zumessen. Lediglich die Frequenzgang-
korrektur für den Messkopf muss der
(BILD 1) stellt zahlreiche Modi Komplexe Signalformen machen die Dar- Anwender noch einstellen. Einfach die
stellung der Leistungshüllkurve unum- PRESET-Taste an der Frontplatte des
für Messungen an den komplexen gänglich, z.B. um Signaldetails wie Leistungsmessers drücken, „Standard
Überschwinger, Störspitzen oder Stör- Recall“ wählen, im Fenster „Preset“ den
Signalformen heutiger Kommuni- impulse zu untersuchen, die einen Anteil Mobilfunkstandard auswählen, den Soft-
am Leistungswert haben, aber auch für key „Recall“ drücken und schon ist der
kationsstandards wie GSM, EDGE, die Definition von Zeitfenstern (Gates) R&S®NRP fertig konfiguriert (BILD 3). Es
[1, 2]. Für diese Messungen empfiehlt müssen nicht einmal die Ausschlusszei-
DECT etc. bereit: Continuous-, sich der Scope-Modus im R&S®NRP. ten errechnet und gesetzt werden, alles
Man wählt die grafische Messwert- stellt das Messgerät automatisch ein.
Average-, Burst-, Timeslot-, Timegate- darstellung aus, nimmt die Triggerein- Auch alle notwendigen Triggerbedingun-
stellungen vor und definiert horizontal gen – das Grundgerät kennt sechs ver-
und Scope-Modus. Für diese Modi und vertikal den gewünschten Bildaus- schiedene – werden durch Aufrufen der
schnitt. Für Messungen im Zeitfenster „Recall Standard“-Funktion richtig ein-
sind umfangreiche Einstellmöglich- muss noch zusätzlich Anfang und Ende gestellt. Das Handbuch zum R&S®NRP
definiert werden, um den Leistungsbe- enthält eine Liste aller vorkonfigurierten
keiten vorhanden, die dem Anwender reich in einem Signal genau einzugren- Parameter.
zen. Insgesamt stehen bis zu 16 ver-
ein hohes Maß an Flexibilität bei den schiedene Parameter für die Konfigura-
tion der Zeitfenster im Scope-Modus zur Automatik und komplexe
Messungen bieten. Doch es geht auch Verfügung. Messungen kein Widerspruch

einfacher: Mit der Funktion „Recall Der Aufruf von „Recall Standard“ kon-
„Recall Standard“ aufrufen und figuriert alle im R&S®NRP vorhande-
Standard“ kann man durch drücken der R&S ®NRP ist messbereit nen Messmodi vollständig, der Anwen-
der kann den für seine Applikation am
von wenigen Tasten die Konfiguration Doch es geht auch einfacher: Die Funk- besten geeigneten Modus auswählen.
tion „Recall Standards“ nimmt dem Standardmäßig wird z.B. für „geburs-
auch automatisch durchführen lassen. Anwender die Konfiguration weitge- tete“ Signale der Scope-Modus als Vor-
hend ab, er muss nur aus 14 gängi- einstellung verwendet. Durch simples
gen Mobilfunk-Setups auswählen und Wechseln der Einstellparameter kann
der Leistungsmesser konfiguriert sich der Anwender sowohl „Gate“ als auch
selbst. Es stehen nicht nur TDMA-Stan- „Timeslot“ aufrufen, um erste Messun-
dards zur Auswahl, sondern auch alle gen durchzuführen. Soll eine höhere
gebräuchlichen CDMA-Standards wie Genauigkeit erreicht werden, ruft
z.B. TD-SCDMA, WCDMA/3GPP FDD man im Sensor-Menü unter „Mode…“
sowie CDMA2000® (BILD 2). den entsprechenden Modus auf und
der R&S®NRP ist bereit für die Mes-
Vier Tastendrucke am Grundge- sung. Sind eher exotische Einstellun-
rät R&S®NRP genügen, um z.B. bei gen gewünscht oder will der Anwen-
einem GSM/EDGE-Signal einen ganzen der spezielle Messungen durchfüh-
BILD 1 Der Leistungsmesser R&S®NRP.
Rahmen-Inhalt mit allen aktiven Zeit- ren, so stehen zusätzlich tiefergehende
schlitzen ohne großen Aufwand durch- Menüs zur Verfügung. Das Konfigurieren
43877/4
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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
des gesamten Modus von Hand entfällt
damit. Sind die passenden Einstellun- Mobilfunk-Standard
Weitere Informationen, Bedienhandbücher
gen für eine Applikation durchgeführt, 1 Bluetooth® DH1 und Datenblatt unter
lassen sie sich ohne Aufwand in einer 2 Bluetooth® DH3 www.rohde-schwarz.com
3 Bluetooth® DH5 (Suchbegriff: NRP)
Setup-Liste im Menü „File“ mit individu-
ellem oder vorgegebenem (Setup 1 bis 4 CDMA2000®
5 DECT LITERATUR
19) Namen speichern. [1] Leistungsmesser R&S®NRP – Evolu-
6 GSM/EDGE
tion in der Leistungsmessung: Intelli-
7 NADC/DOWNLINK gente Sensor-Technologie. Neues von
8 NADC/UPLINK Rohde & Schwarz (2002) Nr. 174,
Viel Komfort auch bei S. 12 –16.
9 PDC/DOWNLINK
Fernsteuerung 10 PDC/UPLINK
[2] Leistungsmesser R&S®NRP – Evolution
schreitet voran – neue Funktionen und
11 TD-SCDMA Messköpfe. Neues von Rohde&Schwarz
Auch bei der Fernsteuerung des 12 WCDMA/3GPP FDD (2003) Nr. 180, S. 42 – 44.
R&S®NRP profitiert man von der Funk- 13 WCDMA/3GPP TDD DL [3] Bedienhandbuch zum Leistungsmesser
tion „Recall Standard“. Beim Initialisie- R&S®NRP.
14 WCDMA/3GPP TDD UL
ren des Leistungsmessers für eine Mes-
sung kann im Vorfeld auf eine Über- BILD 2 Der Leistungsmesser R&S®NRP
unterstützt 14 Mobilfunk-Setups.
tragung der Einzelparameter verzich-
tet werden [3]. Hier ein Beispiel für eine
Befehlssequenz von nur fünf „Remote BILD 3 Nur vier Tastendrucke und der R&S®NRP ist messbereit für komplexe Signalszenarios.

Control“-Befehlen für GSM/EDGE, die


der Leistungsmesser für die Messköpfe
R&S®NRP-Z11 bzw. -Z2x soweit einstellt,
dass erste Messwerte vom Messkopf an
den Controller übermittelt werden:

*RST
:SYST:STAN:PRES „GSM/EDGE“
(Aufruf von GSM/EDGE)
:SENS:FREQ 935E6

(Frequenzabhängiger Korrekturwert für
das Messergebnis)
:SENS:FUNC „POW:TSL:AVG“
(Aufruf des Timeslot-Modus im Menü
Sensor)

:READ?
(Triggern der Messung und abholen des
Messwerts)

Diese Beispiele zeigen, dass der gezielte


Einsatz der Funktion „Recall Standard“ �
im Leistungsmesser R&S®NRP die Bedie-
nung des Geräts bei komplexen Messun-
gen wesentlich vereinfacht – ein Blick in
das Handbuch lohnt sich!
Dr. Markus Banerjee


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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Referenz

Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH3

Bewährungsprobe in der
Internationalen Raumstation ISS
Mit dem R&S®FSH3 (BILD 1) reali- Zeitsignalsystem in der wurde die Elektronikeinheit mit einem
Erprobungsphase Progress-Raumtransporter nachgelie-
sierte Rohde&Schwarz einen hoch- fert und von den Kosmonauten instal-
GTS (Global Transmission Services) ist liert (BILD 3).
wertigen Spektrumanalysator im ein neues System zur weltweiten Über-
mittlung von Zeitsignalen an Empfän-
Handheld-Format, der sich durch ger am Boden – z.B. an Armband- oder Gefragt: Hightech-Analysator
Kfz-Borduhren –, das zur Zeit im Rahmen mit Federgewicht
geringes Gewicht, niedrige Leistungs- eines Pilotexperiments an Bord der Inter-
nationalen Raumstation ISS (BILD 2) Bei der ersten Inbetriebnahme im Feb-
aufnahme und gute HF-Performance erprobt wird. Es ist das erste kommer- ruar 2002 zeigten sich jedoch Abwei-
zielle Experiment auf der Raumstation, chungen von der vorausberechneten
auszeichnet [*]. Einer dieser Hightech- GTS soll nach Abschluss der Erprobungs- Empfangsfeldstärke am Boden. Die Tele-
phase in eine Betreibergesellschaft metrie, die sowohl an Bord der ISS als
Analysatoren wird zur Zeit an Bord überführt werden. Durch eine neu ent- auch über die Bodenstation durchge-
wickelte kryptographische Modulation führt wurde, wies jedoch nominelle
der Internationalen Raumstation ISS lassen sich auch weitere Dienste wie Werte auf. Als eine der möglichen Ursa-
Diebstahlschutz für Kraftfahrzeuge oder chen für die Abweichung identifizierte
für die Ortung von Kabelfehlstellen die Ortung von Gegenständen realisie- man zwei HF-Kabelstränge, die bereits
ren (z.B. Container oder Diebesgut). vor dem Start installiert worden waren
eingesetzt. und sich seit zwei Jahren im All befan-
Das GTS-System besteht aus einer akti- den. Die Stränge mit einer Gesamtlänge
ven phasengesteuerten (phased array) von 29 m sind über spezielle vakuum-
BILD 1 R&S®FSH3 mit VSWR-Messbrücke für
vektorielle Reflexionsmessungen. Antenne außerhalb der ISS und einer dichte Koaxialübergänge vom Innen-
Elektronikeinheit im Inneren des russi- raum des Service-Moduls nach außen
schen Service-Moduls, der Raumkap- geführt, liegen also teilweise außerhalb
sel, in der die Experimente durchge- der Raumstation im Weltraumvakuum
führt werden. Die Elektronikeinheit ent- und können deshalb nicht ohne Weite-
hält einen hochstabilen Quarzoszilla- res überprüft werden.
tor, Sender für das UHF- und das L-Band
und einen Steuerrechner, der die Sende- Mit einem an Bord befindlichen Multi-
signale per Software in Echtzeit erzeugt. meter ließ sich lediglich Kurzschluss oder
Sie wird von einer eigenen Bodenstation Kabelbruch ausschließen. Für die Mes-
in Stuttgart direkt gesteuert und gemes- sung der HF-Eigenschaften musste also
sen, ansonsten arbeitet der Steuerrech- ein leichtes, mobiles Gerät beschafft
ner autonom und sorgt auch für die rich- werden, das auch batteriebetrieben
tige Ansteuerung der Antenne, die durch arbeiten kann und mit einen Laptop
eine speziell geformte Richtcharakte- fernsteuerbar ist – ein Gerät wie der
ristik die starken Unterschiede der Frei- Spektrumanalysator R&S®FSH3. Da auf
raumdämpfung zwischen der Nadir- und der Raumstation Laptops zur Grundaus-
der Horizontrichtung ausgleicht. stattung gehören, wäre es also „nur“
nötig, den etwa 2 kg schweren Analy-
Die Antenne wurde bereits im Dezember sator zur Raumstation zu transportie-
1998 vor dem Start des Service-Moduls ren: Bei Kosten von 20000 US$ pro Kilo-
in Moskau montiert. Im Sommer 2000 gramm zählt jedes Gramm!

28
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Foto: NASA

BILD 3
Der Kosmonaut Deschurow installiert die
Elektronikeinheit für das GTS.

BILD 2
Gemeinschaftsprojekt, an dem sich mehrere
Länder beteiligen: Die Internationale Raum-
station (International Space Station, ISS), ein
bemanntes wissenschaftliches Labor im All.
Foto: NASA

29
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Referenz

Außerdem gab es noch viele Fragen zu entfernt und durch ein spezielles Netz- unterzogen. Auch bei diesen Strapa-
klären: Übersteht der R&S®FSH3 die teil zur Anpassung an die Stromversor- zen bewährte sich der Spektrumanaly-
extremen Belastungen beim Transport gung in der ISS ersetzt. Zum Schluss sator und erhielt so endlich seine „Start-
ins All? Arbeitet seine Elektronik auch überzog man die Innenseiten des Gehäu- erlaubnis“. Im Dezember 2003 wurde er
unter der erhöhten Strahlenbelastung in ses komplett mit selbstklebender Alu- der russischen Partnerfirma RSC-Ener-
400 km Höhe? Erfüllt der Spektrumana- folie, um die Brandschutzauflagen zu gia übergeben, die ihn mit der Progress-
lysator die Sicherheitsauflagen der ISS, erfüllen. Nach diesem Umbau funktio- Kapsel im Februar 2004 zur ISS trans-
damit er weder die Mannschaft gefähr- nierte der R&S®FSH3 auf Anhieb wieder portierte.
det noch die Bordelektronik stört? Die ohne Probleme, obwohl ein Betrieb ohne
wichtigste und als erstes zu klärende Akkus von der Firmware nicht vorgese- In der Zwischenzeit hatte man die Pro-
Frage aber war: Kann der R&S®FSH3 die hen ist (BILD 4). zedur zur Installation der Software
fast 30 m langen Kabel mit diversen Ste- R&S®FSH View und zur Durchführung
ckern überhaupt noch sicher messen der Messungen an die ISS-Mannschaft
oder ist die Kabeldämpfung dafür zu Auf Herz und Nieren geprüft hochgeladen und am 18. März war es
hoch? dann endlich soweit: Der R&S®FSH3
Die nächste Hürde, die es zu nehmen wurde installiert und die Messungen
Um sich darüber Gewissheit zu verschaf- galt, waren mechanische Schütteltests. konnten beginnen (BILD 5).
fen, stellte man den gesamten Aufbau Auch hier gab sich der Analysator keine
in Moskau mit Hilfe des Ersatzflugmo- Blöße, denn die Qualitätsstandards bei
dells der Antenne und des Bodensimu- Rohde&Schwarz sind so anspruchs- Ein Star verglüht
lators des Service-Moduls nach. Der voll, dass auf weitere mechanische Tests
R&S®FSH3 wurde in den Modus zur verzichtet werden konnte. Auch bei der Wie erhofft, arbeitete der R&S®FSH3
Kabelfehlstellenortung geschaltet und Überprüfung auf EMV bzw. Störabstrah- trotz der erhöhten Strahlenbelastung
die Kabel geprüft. Die Messung war lung wurden minimale Werte gemes- einwandfrei. Die Messdaten wurden per
ein voller Erfolg: Der Spektrumanalysa- sen, welche die ISS-Bordelektronik nicht Laptop vom Spektrumanalysator an das
tor konnte trotz der großen Kabellängen gefährden konnten, so dass keine wei- ISS-Telemetriesystem übertragen und
sogar noch die Laufzeitunterschiede der teren Abschirmmaßnahmen erforder- am 22. März 2004 zur Auswertung an
Phasenschieber-Elemente in der akti- lich waren. die Bodenstation übergeben. Die Mes-
ven Antenne anzeigen und sich damit in sung zur Kabelfehlstellenortung brachte
dieser ersten Runde klar für den unge- Schließlich standen noch Thermal- und es ans Licht: Es waren deutlich die Stoß-
wöhnlich anspruchsvollen Einsatz qua- Vakuumtests an, denn solche außerge- stellen der Kabelsteckverbindungen zu
lifizieren. wöhnlichen Belastungen treten beim sehen sowie zwei weitere, bei der Simu-
„irdischen“ Betrieb des R&S®FSH3 nicht lation am Boden nicht nachvollziehbare
auf. Dazu wurde der Spektrumanalysa- Nadeln im Diagramm (BILD 6). Diese
Ab ins „Fitness-Center“ tor in einer Klimakammer einem Tempe- Störungen scheinen zumindest teilweise
raturbereich von –50°C bis +50°C aus- die Ursache für die verminderte Signal-
Nun musste der R&S®FSH3 noch für den gesetzt, extremen Bedingungen, wie sie qualität zu sein und werden im Moment
Start und den Betrieb in der Raumsta- beim Start vom russischen Weltraum- genauer untersucht. Bis zur endgülti-
tion fit gemacht werden. Wie bei COTS- bahnhof Baikonur vorkommen können. gen Klärung verbleibt der R&S®FSH3
Produkten (Commercial Off-the-Shelf) Da es in der Progress-Transportkapsel noch an Bord der ISS und wird dann mit
erforderlich, zerlegten die Sicherheitsex- auch zu einem Druckverlust kommen einem Progress-Transporter zurückge-
perten das Gerät komplett und unterzo- könnte, blieben dem Messgerät ent- schickt, um beim Wiedereintritt in die
gen es einer gründlichen Inspektion. Vor sprechende Tests nicht erspart. Ohne Erdatmosphäre zu verglühen.
allem PVC-haltige Materialien und Elek- Probleme überstand der R&S®FSH3 in Dr. Felix Huber
trolyt-Kondensatoren können die Astro- einem Tank Vakuen bis 400 mbar. (Steinbeis Transferzentrum Raumfahrt)
nauten gefährden und müssen daher
getauscht werden. Für die Kondensato- Um sicherzustellen, dass das Gerät keine
ren im Schaltnetzteil gab es aber keine giftigen Stoffe abgibt, wurde es, in
Alternative, so dass diese zusammen mit Polyethylenschaumgummi verpackt, in
einem Absorbermaterial in Teflonhüllen einem hochtemperaturbeständigen Sack
gekapselt wurden. Die Akkus wurden für 72 Stunden einem Ausgasungstest

30
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 5
Nach strapaziösen Tests und einer weiten Reise endlich am Ziel:
Der Spektrumanalysator R&S®FSH 3 in der ISS, die Messungen
können beginnen.

Foto: RSCE
Foto: TZ Raumfahrt
BILD 4 Fit gemacht für einen Ausflug ins Weltall: Der R&S®FSH 3
nach dem Umbau. Vor allem PVC-haltige Materialien und Elektrolyt-
Kondensatoren könnten die Astronauten gefährden und mussten daher
ausgetauscht werden.

BILD 6
Ergebnisse der Kabelfehlstellenortung: Stoß-
stelle einer Kabelverbindung (Marker D1),
Marker D2 und D4 unerwünschte Störstellen,
Übergang Raumstation nach außen zur Antenne
(Marker D3), Antenne (Marker D5).

Weitere Informationen und Datenblatt unter


www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: FSH3)

LITERATUR
[*] Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH3:
Zahlreiche Ergänzungen und ein neues
Modell. Neues von Rohde & Schwarz
(2004) Nr. 181, S. 32–35.

31
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004 /IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Spektrumanalysatoren

43946

Spektrumanalysatoren R&S®FSP / FSU / FSQ

Hochgenaue Messung absoluter


Pegel mit Spektrumanalysatoren
Das hochgenaue Messen absoluter Eine starke Kombination tion aus Analysator und Leistungsmes-
ser, welche die Vorteile beider Geräte
Signalpegel war bisher die Domäne Jeder Entwickler kennt das Problem mit vereint.
der Leistungsmessung: Spektrumanaly-
von Leistungsmessern, z.B. des satoren können Pegelwerte relativ zu Genau hier setzt die Option Power
einem Bezugswert genau und linear Sensor Measurements R&S®FS-K9 an.
R&S®NRP von Rohde&Schwarz. Mit messen. Geht es aber um die absolute Sie erlaubt das Anschließen der Mess-
Genauigkeit des Bezugswerts, so muss- köpfe zum Leistungsmesser R&S®NRP
der neuen Option R&S®FS-K9 ändert ten diese Messgeräte bislang immer direkt an die Spektrumanalysatoren
den Leistungsmessern mit ihren präzi- R&S®FSP, FSU und FSQ und stellt die
sich das, sie macht auch die Spektrum- sen Messköpfen den Vortritt lassen, da präzisen Ergebnisse der Messköpfe auf
deren absolute Pegelgenauigkeit um dem Bildschirm der Analysatoren dar
analysatoren R&S®FSP, FSU und FSQ den Faktor 5 bis 10 über der von Analy- (BILD 1). Die Analysatoren werden damit
satoren liegt. zu Leistungsmessern und bieten Funktio-
zu präzisen Leistungsmessern. nen wie Nullabgleich (Zeroing), Mess-
Betrachtet man dagegen Dynamik, zeiteinstellung und Auswahl der Anzei-
Messgeschwindigkeit oder Selektivität geeinheit direkt in ihren Bedienmenüs
Weitere Informationen und Datenblätter der Leistungsmessung, so wendet sich an. Für die beste Genauigkeit der Pegel-
unter www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: Gerätekurzbezeichnung) das Blatt zugunsten der Spektrumanaly- messung lässt sich die Frequenzgang-
satoren. Ideal wäre also eine Kombina- korrektur des Messkopfes wahlweise mit

32
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
der eingestellten Mittenfrequenz oder
der Frequenz des Markers verknüpfen.

Und plötzlich ist der Wunschtraum Wirk-


lichkeit und der Spektrumanalysator
misst mit der Absolutgenauigkeit des
Leistungsmesskopfs. Dazu misst man
mit der Option R&S®FS-K9 den Pegel der
Signalquelle entweder nacheinander mit
dem Leistungsmesskopf und dem Spek-
trumanalysator, oder – bei vorhandenem
Leistungsteiler – auch gleichzeitig. Über-
trägt man die so ermittelte Pegeldiffe-
renz in einen Korrekturfaktor (Transdu-
cer Factor), so zeigt der Marker anschlie-
ßend den gleichen Wert an wie der Leis-
tungsmesser (BILD 2). Wird nun der BILD 1 Anzeige der gemessenen Leistung am Bildschirm des Spektrumanalysators.
Pegel der Signalquelle variiert, so lassen
sich die absoluten Pegelstufen mit dem
Analysator sehr genau messen.

Fazit

Mit der Option R&S®FS-K9 werden


die Spektrumanalysatoren von
Rohde&Schwarz zu hochgenauen Leis-
tungsmessern mit per Auflösefilter ein-
stellbarer Selektivität, kombiniert mit
hoher Empfindlichkeit und Messge-
schwindigkeit – auch bei Verwendung
thermischer Leistungsmessköpfe. Durch
die Vielzahl der verfügbaren Messköpfe
lässt sich für praktisch jeden Anwen-
dungsfall die beste Kombination zusam-
menstellen (BILD 3). Aufgrund der gerin-
gen Messunsicherheiten eignet sich
prinzipiell jeder Typ für die Bezugsmes-
sung. Mit den thermischen Messköp- BILD 2 Abgleich der Markeranzeige mit dem Leistungsmesser mittels Korrekturfaktor (rot markiert).

fen R&S®NRP-Z51 und R&S®NRP-Z55


lassen sich prinzipbedingt die geringsten Typ Funktion / Technologie Messbereich Frequenzbereich
Messunsicherheiten erreichen. Als gene- R&S®NRP-Z11 Universal Power Sensor –67 dBm bis 23 dBm 10 MHz bis 8 GHz
relle Faustregel für alle Messköpfe sollte R&S®NRP-Z21 Universal Power Sensor –67 dBm bis 23 dBm 10 MHz bis 18 GHz
der Bezugspegel aber mindestens 15 dB R&S®NRP-Z22 Universal Power Sensor –57 dBm bis 33 dBm 10 MHz bis 18 GHz
über der unteren Messgrenze des Leis- R&S®NRP-Z23 Universal Power Sensor –47 dBm bis 42 dBm 10 MHz bis 18 GHz
tungssensors liegen, damit die Einflüsse R&S®NRP-Z24 Universal Power Sensor –42 dBm bis 44 dBm 10 MHz bis 18 GHz
von Nullpunktdrift und Rauschen ver- R&S®NRP-Z51 Thermal Power Sensor –30 dBm bis 20 dBm DC bis 18 GHz
nachlässigbar bleiben. R&S®NRP-Z55 Thermal Power Sensor –30 dBm bis 20 dBm DC bis 40 GHz
Ottmar Steffke R&S®NRP-Z91 Average Power Sensor –67 dBm bis 23 dBm 9 kHz bis 6 GHz

BILD 3 Diese Leistungsmessköpfe können an die Spektrumanalysatoren R&S®FSU / FSP / FSQ angeschlossen
werden.

33
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalanalysatoren

Signalanalysator R&S®FSQ

Analyse von VSB-Signalen mit der


Option R&S ®FSQ-K70
Während beim europäischen Fern- Erweiterte Messmöglichkeiten entfernt – wie bei herkömmlichen analo-
gen Fernsehsignalen üblich – das untere
sehstandard DVB im Zuge der Digi- Die Option Vektorsignalanalyse Seitenband. Dies führt zu einer nahezu
R&S®FSQ-K70 [2, 3] unterstützt bereits gaußförmigen Verteilung der Ampli-
talisierung der Kabelfernsehnetze seit ihrem Erscheinen die Analyse von tudenstufen im Imaginärteil (unten in
QAM-Signalen. Jetzt erweitert ein VSB- BILD 2).
zunehmend QAM 1)-Verfahren Einzug Demodulator ihren Einsatzbereich und
bietet alle bei QAM üblichen Analyse- Die bei der Dimensionierung von End-
finden, kommt in den USA eine möglichkeiten (z.B. EVM (Error Vector verstärkern zu beachtenden unver-
Magnitude), Augendiagramm). Selbst- meidlichen Einflüsse von Nichtlineari-
digitale Variante der Restseiten- verständlich unterstützt die Option Vek- täten lassen sich wie gewohnt über die
torsignalanalyse die traditionellen Mes- AM/AM- bzw. AM/ϕM-Konversionskur-
bandmodulation zum Einsatz. Im sungen wie Konstellationsdiagramm, ven kontrollieren und optimieren. BILD 4
Modulation-Accuracy-Tabelle (BILD 1) zeigt beispielhaft das Messergebnis für
US-Fernsehstandard ATSC 2) wird sowie statistische und spektrale Aus- einen Verstärker.
wertungen. Neu hinzugekommen ist die
8VSB [1] als digitales Übertra- Messung VSB-typischer Parameter wie
z.B. Pegelfehler des Pilotträgers. Fazit
gungsverfahren verwendet. Mit der
Mit den Darstellungsmöglichkeiten in Alle Messmöglichkeiten und Auswer-
Option R&S®FSQ-K70 sind ab sofort der R&S®FSQ-K70 lässt sich am Beispiel tungen der Option Vektorsignalanalyse
von 8VSB und 64QAM die Verwandt- stehen auch für die digitale Restsei-
Messungen an VSB Signalen möglich. schaft der beiden Modulationsverfahren tenbandmodulation VSB zur Verfügung.
sehr einfach veranschaulichen. BILD 2 Damit ist die Vektorsignalanalyse an
und 3 zeigen die jeweiligen Wahrschein- HF-, ZF- und an Basisbandsignalen mit
lichkeitsverteilungen an den Entschei- einem einzigen Messgerät möglich. Egal
dungszeitpunkten (vgl. Konstellations- ob VSB oder QAM, ob in Amerika oder
diagramm in der oberen Bildhälfte). Die Europa, die Option Vektorsignalanalyse
Modulationsarten haben gemeinsam, R&S®FSQ-K70 hat immer den passenden
dass im Realteil (horizontale Achse im Demodulator parat.
Weitere Informationen und Datenblatt unter
www.rohde-schwarz.com Konstellationsdiagramm) acht Amplitu-
(Suchbegriff: FSQ-K70) denstufen möglich sind. 64QAM über- Da der neue VSB-Demodulator ohne
trägt im Imaginärteil ebenfalls acht Amp- zusätzliche Mess-Hardware auskommt,
litudenstufen, wodurch sich die Daten- genügt ein einfaches Update auf die
LITERATUR
rate verdoppeln lässt. 8VSB hingegen neueste Firmware-Version des R&S®FSQ.
[1] „Digital Television – A Practical Guide
for Engineers”. Walter Fischer, Springer Jochen Pliquett
Verlag 2003.
[2] Signalanalysator R&S®FSQ – Applika-
tions-Software für die präzise Vektorsig-
nalanalyse. Neues von Rohde & Schwarz
(2003) Nr. 178, S. 32 – 34.
[3] Signalanalysator R&S®FSQ – Neue
Funktionen der Option Vektorsignal-
analyse R&S®FSQ-K70. Neues von
Rohde&Schwarz (2004) Nr. 181,
S. 27–29.
1) Quadrature Amplitude Modulation.
2) Advanced Television Systems Committee.

34
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 1
Konstellationsdiagramm und
Modulation-Accuracy-Tabelle
bei 8VSB.

BILD 3 Verteilung von Real- und Imaginärteil bei 64QAM.

BILD 2 Verteilung von Real- und Imaginärteil bei 8VSB.

BILD 4
AM/AM- und AM/ϕM-Konversions-
kurven eines Verstärkers.

35
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Netzwerkanalysatoren

Vektor-Netzwerkanalysator R3860A von Advantest

Differentielle Messungen bis 20 GHz


direkt auf dem Wafer
Entwicklung und Herstellung von Vollautomatische Komplett- entstanden, die bis 20 GHz verwen-
lösung det werden kann (BILD 2 und 4). Suss
ICs verschlingen enorme Investi- MicroTech ist ein renommierter Anbie-
In den letzten Jahren werden zuneh- ter von Wafer-Messplätzen mit langjähri-
tionen, von denen ein großer Teil mend differentielle oder symmetri- ger Erfahrung auf dem Gebiet der Wafer-
sche Bauelemente eingesetzt, vor allem Messungen.
für die Aufbau- und Verbindungs- für die Handyherstellung, aber auch
für andere neue Technologien wie bei- Als Vektor-Netzwerkanalysator in diesem
technik (Packaging) der ICs einge- spielsweise WLAN-Anwendungen. Zur System dient der R3860A von Advantest
Messung solcher Bauelemente direkt (BILD 1), der – nicht zuletzt wegen seiner
setzt werden muss. Um unnötige auf dem Wafer benötigt man einen Mehrtorarchitektur in zwei Modellen
4-Tor-Netzwerkanalysator mit differen- bis 8 GHz oder bis 20 GHz – für Messun-
Kosten durch das Packaging fehler- tiellen Messfunktionen, einen Wafer- gen an differentiellen Bauelementen
Messplatz mit differentiellen HF-Sonden hervorragend geeignet ist [*]. Alle not-
hafter ICs zu vermeiden, nimmt man und Steuer-Software. wendigen Messfunktionen wie Embed-
ding und Deembedding, Simulation von
die messtechnische Charakterisie- Aus der Zusammenarbeit zwischen Symmetrierübertragern und Impedanz-
Advantest, Suss MicroTech Test Sys- anpassung können in einer grafischen
rung und Funktionsprüfung bereits tems und Rohde&Schwarz ist eine auto- Übersichtsdarstellung definiert werden.
matisierte Komplettlösung für differen- Im Vordergrund steht dabei vor allem die
auf dem Wafer vor. tielle Messungen direkt auf dem Wafer Messung der differentiellen S-Parameter,
die sog. Mixed-Mode-Analyse. Sie
untersucht beispielsweise die Gleich-
taktunterdrückung, mit der man den
BILD 1 Der Netzwerkanalysator R3860A von Advantest kombiniert die Messungen an passiven
Komponenten, Mischern, symmetrischen Bauteilen und komplexen Modulen in nur einem Gerät. Einfluss von Störstrahlung auf das Test-
objekt ermitteln kann.

Für die Mehrtorkalibrierung bietet der


Analysator die Kalibrierverfahren TOSM /
SOLT mit einem automatischen 4-Tor-
Kalibrierkit. Für Messungen auf Wafer-
Ebene wird mit einzelnen Kalibrierstan-
dards eine vollständige 4-Tor-Kalibrie-
rung vorgenommen – und zwar direkt
auf dem Wafer. Damit vermeidet man
zusätzliches Embedding / Deembed-
ding und legt die Kalibrierebene auf die
Spitzen der Sonden. Die Kalibrierstan-
dards können direkt auf dem Wafer pro-
zessiert sein, werden aber üblicher-
weise vom Hersteller der Sonden als
sog. Kalibriersubstrat mit angeboten.
Die Kalibrier-Software SussCal steu-
ert die Sonden und den Netzwerkana-
lysator, setzt dessen Einstellungen und

36
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 3
Durchverbindung (Thru) zwischen zwei differentiellen Sonden.
Foto: Suss Microtech

BILD 2
Differentielle
Dual-|Z|-Sonde.

BILD 4
Differentielle Messungen
direkt auf dem Wafer mit dem
Advantest Netzwerkanalysator
R3860A.

Foto: Suss Microtech


37
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Netzwerkanalysatoren

Die Struktur der Dual-|Z|-Sonden besteht


aus Ground – Signal – Ground – Signal
– Ground (GSGSG), so dass das diffe-
rentielle Signal an den beiden S-Spit-
zen anliegt. Erwünscht ist natürlich nur
das differentielle symmetrische Signal,
nicht aber unsymmetrische Anteile.
Unterschiedliche Querschnitte und Län-
gendifferenzen können zu einer sol-
chen Modenkonvertierung führen. Um
diese zu vermeiden, sind die Kontakte
der Sonden halbkreisförmig angelegt
und präzise in MEMS-Technologie aus-
geführt (Micro Electro Mechanical Sys-
tems).

Nach der Kalibrierung kann dann die


eigentliche Messung beginnen, bei-
spielsweise an differentiellen Filtern
(BILD 5).

BILD 5 Analyse eines differentiellen Filters mit dem Netzwerkanalysator R3860A von Advantest.

Fazit

Die Erweiterung der bisher üblichen


automatisiert so den Kalibriervorgang. kurzen Durchverbindung (Thru). Eine unsymmetrischen Messungen auf sym-
Die elektrischen Längen sowie das kapa- ausreichend gute Kontaktierung der metrische erfordert eine Kombination
zitive und induktive Verhalten der Kali- Sonden auf dem Wafer ist gegeben, aus schnellem Multiport-Netzwerkanaly-
brierstandards auf dem Substrat sind wenn die S-Parameter S11, S22, S33 und sator, differentiellen Sonden und spezi-
bekannt, die Software kann sie also S44 kleiner als 20 dB sind. Eine Durch- ellen Kalibriersubstraten. Eine vollauto-
beim Kalibiervorgang berücksichtigen. verbindung zwischen zwei differentiellen matische Komplettlösung für differenti-
Sonden zeigt BILD 3. elle Messungen direkt auf dem Wafer ist
nun verfügbar.
Ablauf von Positionierung und Jetzt kann der eigentliche Kalibrierpro- Andreas Henkel
Kalibrierung zess beginnen. Die Position der Sonden
bleibt dabei konstant, während der
Als erstes wird die Position der |Z|-Sonde Wafer mit Hilfe der Steuer-Software so Weitere Informationen und Datenblatt unter
justiert und der Wafer und das Kalibrier- verschoben wird, dass nacheinander die www.rohde-schwarz.com
substrat in jeweils ein zugeordnetes Kalibrierstandards auf dem Wafer kon- (Suchbegriff: R3860A)

Koordinatensystem mit X, Y, Z und Theta taktiert werden (SOLT).


eingerichtet (Alignment-Prozess). Nach
dem Definieren des Nullpunkts in der Für differentielle Messungen ist es von
Software (Home Position) ist die automa- entscheidender Bedeutung, dass die ver-
tische Positionierung der Sonden mög- wendeten Sonden hoch symmetrisch
lich. Die Kalibrier-Software SussCal ver- sind, ein sicheres und wiederholbares
waltet bis zu drei Koordinatensysteme Kontaktverhalten aufweisen und tole-
LITERATUR
und kann zwischen diesen automatisch rant gegenüber Höhenversatz sind. Die
[*] Netzwerkanalysator R3860A von
wechseln. differentiellen Dual-|Z|-Sonden von Suss Advantest: Netzwerk- und Komponenten-
Microtech erfüllen beide Voraussetzun- analyse leicht gemacht. Neues von
Rohde & Schwarz (2003) Nr. 180,
Anschließend prüft man die Qualität gen und sind deshalb bestens für Wafer-
S. 39 – 41.
der Kontaktierung durch Messen einer Tests in der Produktion geeignet (BILD 2).

38
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

Mikrowellen-Signalgeneratoren R&S®SMR

Universelle Sweep-Generatoren
für die Netzwerkanalyse
Die Mikrowellengeneratoren Mitlaufsysteme für jeden Zweck chern oder -teilern durchführen lassen,
weil die Frequenz-Sweeps von Genera-
R&S®SMR sind gefragte Signalquellen Die Verbindung eines Mikrowellen-Sig- tor und Analysator entsprechend ver-
nalgenerators R&S®SMR mit einem setzt eingestellt werden können. Alle
für den Frequenzbereich bis 60 GHz. der Spektrumanalysatoren R&S®FSP Modelle der Generatorfamilie R&S®SMR
oder R&S®FSU ergibt ein Mitlaufsys- verfügen von Haus aus über die dafür
Dank ihrer hervorragenden techni- tem für die skalare Netzwerkanalyse erforderliche Schnittstelle; die Spektrum-
(BILD 1), mit dem sich auch Messun- analysatoren lassen sich mit der Option
schen Eigenschaften, der kleinen gen an frequenzumsetzenden Vierpo- R&S®FSP-B10 damit leicht nachrüsten.
len wie Mischern, Frequenzvervielfa- Doch damit nicht genug: Die spezielle
Abmessungen und dem außerordent-

lich interessanten Preis-/Leistungs-

Verhältnis sind sie aus Forschung,

Entwicklung und Produktion nicht

mehr wegzudenken. Dank einer

speziellen Schnittstelle sind alle Gene-

ratoren mit den Spektrumanalysatoren

R&S®FSP oder R&S®FSU zu einem

Mitlaufsystem für die skalare Netz-

werkanalyse kombinierbar, das bezüg-

lich Frequenzbereich, Dynamik und

Ablaufzeit keine Wünsche offen lässt.

BILD 1
Perfekt aufeinander abgestimmt:
Die Generatoren R&S®SMR und die Analy-
satoren R&S®FSP oder R&S®FSU bilden ein
43389/6

leistungsfähiges Mitlaufsystem für die skalare


Netzwerkanalyse.

39
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

Schnittstelle der Generatoren erlaubt


IEC-Bus
auch den Betrieb mit den vektoriel-
len Netzwerkanalysatoren R&S®ZVR, AUX AUX CONTROL
ZVC, ZVM und ZVK, die je nach Modell
IEC2
den Frequenzbereich bis 40 GHz abde- REF REF

cken. Das Messen frequenzumsetzen-


der Messobjekte wird damit zum Kinder-
spiel (BILD 3). R&S®SMR50 HF Messobjekt
(z. B. Bandpassfilter) R&S®FSU50
mit Option R&S®FSP-B10
Step-Sweep
BILD 2 Transmissionsmessung mit R&S®SMR 50 und Spektrumanalysator R&S®FSU 50.
Das Zusammenwirken eines R&S®SMR
mit einem Spektrum- oder vektoriellen
Netzwerkanalysator basiert auf einer
Funktion, die allen Rohde&Schwarz- tisch; bei frequenzumsetzenden Mess- nation sind Messungen bis 50 GHz pro-
Generatoren schon als Grundausstat- objekten (Frequenzteiler und -vervielfa- blemlos möglich. Alle Parameter der
tung in die Wiege gelegt wurde – dem cher, Mischer usw.) ist ein entsprechen- Messung (Start- und Stoppfrequenz,
List Mode. In dieser Betriebsart wird der Frequenzversatz eingestellt. HF-Pegel, Sweep-Zeit usw.) werden
zunächst eine Liste mit Frequenz- und nur am Spektrumanalysator eingestellt.
zugeordneten Pegelwerten angelegt. BILD 2 zeigt als Beispiel eine Transmis- Neben der Messung der Transmissions-
Der Generator kann nun per Auto Mode sionsmessung (Betrag von S21) mit werte von Vierpolen aller Art lassen sich
oder externem Trigger schrittweise diese einem R&S®SMR50 und einem auch Ober- und Nebenwellenabstände
Liste abarbeiten. Enthält sie aufstei- R&S®FSU50. Mit dieser Gerätekombi- ermitteln.
gende Frequenzwerte bei konstantem
Pegel, so wird ein quarzgenauer, digi-
taler Step-Sweep ausgeführt, der sehr
R&S®ZVK
schnell ablaufen kann.
Trigger
IEC2
Grundsätzlich lassen sich diese Listen BLANK
manuell oder per Fernsteuerung anle-
gen. Beim Einsatz des R&S®SMR als
Mitlaufgenerator erzeugt der Spektrum- 200 MHz bis 7 GHz Port 1 Port 2 741 MHz
oder der vektorielle Netzwerkanalysator
die erforderliche Liste automatisch und Mischer 1 Mischer 2

lädt sie über den IEC-Bus in den Gene-


rator – ganz ohne Zutun des Anwen-
ders. Anschließend aktiviert der Analy-
Messobjekt 2f
sator per Fernsteuerung den List Mode f
(Frequenzumsetzer)
im Generator. Hat dieser einen Fre-
quenzpunkt abgearbeitet, quittiert er 8,141 GHz bis 3,6 GHz
das mit einem BLANK-Signal, worauf 14,941 GHz
der Analysator erneut triggert, usw.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass R&S®SMR R&S®SMR
sowohl Generator als auch Analysa-
HF HF
tor jeweils auf der richtigen Frequenz
stehen, bevor der Analysator eine Mes-
sung auslöst. Für Messobjekte, die nicht IEC-Bus
frequenzumsetzend arbeiten (Dämp-
fungsglieder, Verstärker, Filter u.ä), BILD 3 Messung eines doppelt frequenzumsetzenden Empfänger-Frontends mit R&S®SMR und
sind diese Frequenzen natürlich iden- R&S®ZVK.

40
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
monischen gestellt, um die Messfehler
IEC-Bus
in Grenzen zu halten. Diese Anforderun-
gen erfüllen alle Mitglieder der Familie
X-Axis SWEEP IN Inter-
face R&S®SMR bestens.
Z-Axis POS Z Bus
BILD 4 zeigt den Messaufbau für Trans-
PULSE Modulator missionsmessungen (Betrag von S21) an
Drive
R&S®SMR HF
Skalarer Netzwerk- einem Vierpol. Während bei den Geräte-
mit Option Analoger analysator HP 8757
Messobjekt Messkopf kombinationen mit Spektrum- oder vek-
Frequenz-Rampen- (z.B. Bandpassfilter)
Sweep toriellen Netzwerkanalysatoren die
Generatoren von den Analysatoren
BILD 4 Transmissionsmessung mit dem R&S®SMR und dem skalaren Netzwerkanalysator HP 8757. gesteuert werden, ist es beim Betrieb
mit dem HP 8757 umgekehrt. Alle wich-
tigen Parameter wie Start- und Stoppfre-
quenz, Frequenzmarken, Sweep-Zeit und
Die hervorragenden Selektivitäts- und ◆ R&S®SMR an Mischer 1 auf Frequenz- HF-Pegel werden am R&S®SMR einge-
Linearitätseigenschaften der Spektrum- Sweep von 8,141 GHz bis 14,941 GHz stellt. Nach jeder Neueinstellung sendet
analysatoren resultieren in einer Mess- der Generator sowohl die Start- als auch
dynamik von bis zu 80 dB – ein großer Die Pegel sind so einzustellen, dass der die Stoppfrequenz per IEC-Bus an den
Vorteil gegenüber dem Einsatz tradi- Umsetzer korrekt arbeiten kann. Alle Ein- HP 8757, der die Werte dann auf seinem
tioneller skalarer Netzwerkanalysato- stellungen, auch die der beiden Gene- Display anzeigt. Anschließend über-
ren, die ja hochfrequenzseitig extrem ratoren, werden über die komfortable nimmt der R&S®SMR die Steuerung des
breitbandig arbeiten. Um mit traditio- Bedienoberfläche am R&S®ZVx vorge- gesamten Sweep-Ablaufs. Die Aufgaben
nellen skalaren Netzwerkanalysato- nommen. des HP 8757 bleiben auf das Messen
ren wenigstens ca. 60 dB Messdynamik und Anzeigen beschränkt; lediglich
zu erreichen, muss niederfrequenz- grundsätzliche Einstellungen müssen an
seitig stark gefiltert werden, was die Analoger Rampen-Sweep dem Analysator vorgenommen werden.
Messgeschwindigkeit gravierend her-
absetzt, z.B. auf einige Sekunden pro Die Option Analoger Rampen-Sweep Der HP 8757 kann im DC- oder im AC-
Sweep-Durchlauf. Auch hier zeigt sich R&S®SMR-B4 erweitert die Signalgene- Modus betrieben werden. In BILD 4 ist
der Messaufbau nach BILD 2 deutlich ratoren der Familie R&S®SMR um eine der Aufbau für den AC-Modus gewählt.
überlegen; je nach gewählter Einstel- Funktion, die dem analogen Frequenz- Bei Betrieb im DC-Modus kann die Ver-
lung sind bis zu drei Frequenzdurchläufe Sweep traditioneller Wobbelgeneratoren bindungsleitung vom Modulator-Drive-
pro Sekunde möglich. entspricht. Der mit dieser Option gene- Ausgang des HP 8757 zum PULSE-Ein-
rierte Frequenzdurchlauf ist somit voll für gang des R&S®SMR entfallen. Im DC-
BILD 3 zeigt Messungen an einem Fre- den Betrieb traditioneller skalarer Netz- Modus ist die Empfindlichkeit je nach
quenzumsetzer mit einem Eingangsbe- werkanalysatoren wie dem bekannten verwendetem Messkopf auf ca. –55 dB
reich von 200 MHz bis 7 GHz. Die feste HP 8757 geeignet. Je nach Einstellung beschränkt, während sich im AC-Modus
Zwischenfrequenz am Ausgang beträgt lassen sich bis zu zehn komplette Durch- eine um 3 dB bis 4 dB bessere Empfind-
741 MHz. Mit diesem Messaufbau kann läufe pro Sekunde erreichen. In den lichkeit ergibt.
z.B. die Mischverstärkung über der Fre- höheren Mikrowellenbereichen werden Wilhelm Kraemer
quenz ermittelt werden – eine Stan- solche Netzwerkanalysatoren zusammen
dardmessung an Empfangsteilen. Die mit Diodenmessköpfen noch in großer
dazu erforderlichen Frequenzeinstellun- Zahl eingesetzt, da sie eine preisgüns-
gen sind: tige Alternative zu vektoriellen Netzwerk-
◆ R&S®SMR an Mischer 2 fest auf analysatoren oder zu Systemen mit
3,6 GHz Spektrumanalysatoren sind. Aufgrund
◆ Empfangsfrequenz des R&S®ZVK fest der Breitbandigkeit der Diodenmess- Weitere Informationen und Datenblätter zu
auf 741 MHz köpfe werden allerdings strenge Anfor- den einzelnen Geräten unter
www.rohde-schwarz.com
◆ Generator des R&S®ZVK auf Frequenz- derungen an die Abstände der Harmoni-
(Suchbegriff: Gerätekurzbezeichnung)
Sweep von 200 MHz bis 7 GHz schen, Subharmonischen und Nichthar-

41
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
EMV/ FELDSTÄRKE Testsysteme

44174

Bereits mit der EMI-Mess-Soft- EMI-Mess-Software R&S®EMC32-E+

ware R&S®EMC32-E bietet Der Generalist für die komplette


Rohde&Schwarz ein leistungsfähiges Störemissionsmesstechnik
Werkzeug für die rechnergesteuerte Störaussendungen vollständig Steuerbar ist auch eine Vielzahl von
unter Kontrolle Zubehör für die EMI-Messtechnik, wie
Messung von Störemissionen nach Mast- und Drehtischsysteme, MDS-Zan-
Die neue EMI-Mess-Software gengleitbahnen, Netznachbildungen und
zivilen Standards und für die auto- R&S®EMC32-E+ – Nachfolger der Schalteinheiten für das Umschalten von
bewährten EMI-Software R&S®ES-K1 – Messwandlern und Antennen.
matische Ablaufsteuerung von Mess- ist das jüngste Mitglied der modernen
32-Bit-Software-Plattform R&S®EMC32
vorgängen an [1, 2]. Das neue Modul von Rohde&Schwarz und läuft auf Vielseitig und komplett
den aktuellen Betriebssystemen ausgerüstet
R&S®EMC32-E+ erweitert den Windows® 2000 / XP. Ihre Aufgabe
ist die präzise und vollständige Erfas- Das Konzept der R&S®EMC32-E berück-
Umfang der Grundversion mit zahlrei- sung, Auswertung und Dokumenta- sichtigt unterschiedliche Einsatzschwer-
tion von Funkstörspannung, -leistung punkte: Der erfahrene Spezialist definiert
chen starken Leistungsmerkmalen – und -feldstärke. Die anfallenden Mes- alle Testvorlagen und Messparameter
sungen können rein manuell oder teil- selbst, während ein Anwender, der sich
z.B. im Bereich der militärischen Stör- und vollautomatisiert sowohl nach zivi- nicht in alle Normen und Standards ver-
len als auch nach militärischen Stan- tiefen will, mit Hilfe vordefinierter Test-
messtechnik – und deckt nun den dards durchgeführt werden. Die Soft- vorlagen, Grenzwertlinien und vollauto-
ware unterstützt neben den aktuellen matischer Messungen schnell und sicher
Messbedarf für das Erfassen elektro- EMI-Messempfängern und Spektrum- zuverlässige und reproduzierbare Ergeb-
analysatoren von Rohde&Schwarz nisse erzielen kann.
magnetischer Störungen komplett ab. auch zahlreiche ältere Messempfänger.

42
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
In der weiterentwickelten Software Messung gestrahlter Störungen ◆ Störemissionen mit Antennen nach
R&S®EMC32-E+ wurde der Umfang an ◆ Elektrische Feldstärke mit Antennen- EN55025 (Automotive)
integrierten Vorlagen mit den Bereichen mast und Drehtisch ◆ Systemtest mit direkter oder gestrahl-
MIL-STD, Automotive und Störleistungs- ◆ Elektrische Feldstärke mit der EMV- ter Signaleinspeisung
messung komplettiert. Darüber hinaus Messzelle S-LINE einschl. Freifeld-
wurden die Möglichkeiten bei der Aus- Korrelation Messung der normalisierten Mess-
wahl der Einstellparameter und der spe- ◆ Elektrische Feldstärke mit GTEM- platzdämpfung (NSA)
ziellen Anpassung automatisierter Mess- Zellen (GHz-Transversal-Elektro-Mag- ◆ Bestimmung der „Normalized Site
abläufe an die individuelle Messaufgabe netische Zellen) einschl. Freifeld- Attenuation“ mit Breitbandantennen
und -umgebung erweitert. Auch die Korrelation oder mit
Zahl der Verknüpfungen mit bestimm- ◆ Magnetische / Elektrische Feldstärke ◆ abgestimmten Halbwellendipolen
ten Aktionen während eines Scan- oder nach MIL-STD 461 C / D / E
Sweep-Ablaufs hat sich erhöht, so dass
selbst hohe Ansprüche hinsichtlich Fle-
xibilität, Messgeschwindigkeit und Inter-
aktivität erfüllt werden (BILD 1). Hinzu
kommen eine Backup- / Restore-Funk-
tion zur einfachen und schnellen Siche-
rung von Messdaten und der Gerätekon-
figuration in zyklischen Abständen sowie
die Funktion „Systemtest“ (System
Check), die in den militärischen Normen
in Verbindung mit einem Signalgenera-
tor u.a. zum Verifizieren des Signalpfads
vorgeschrieben ist (BILD 2).

Für automatische EMI-Messabläufe


stellt die Software folgende vordefi-
nierte Messarten zur Verfügung, ein- BILD 1 Jede Phase eines Scan- oder Sweep-Ablaufs kann mit bestimmten Aktionen verknüpft werden. Diese
Aktionen reichen von der Einblendung von Nachrichten während des Testablaufs über einstellbare Wartezeiten bis
schließlich der entsprechenden Grenz- hin zur Programmierung oder Fernsteuerung anderer Geräte, z. B. per USB- oder IEC-Bus-Schnittstelle.
wertlinien und Analyseverfahren:

Messung geleiteter Störungen


◆ Störspannung mit Tastkopf (einzelner
Messpunkt)
◆ Störspannung mit Netznachbildung
(Einleiter-, Zweileiter-, Vierleiter-
Systeme)
◆ Störstrom mit Stromzange (einzelne
Leitung)
◆ Störleistung mit Absorberzange und
Gleitbahn
◆ Störstrom mit Stromzange nach
MIL-STD 461C / D / E
◆ Störspannung / Störstrom nach
EN55025 (Automotive)
◆ Systemtest mit direkter oder einge-
koppelter Signaleinspeisung
BILD 2 Einstellung der Gerätekonfiguration für die Messung nach MIL-STD 461E RE102 (Radiated Emission) in
der Ansicht Systemtest (System Check) und das Eingabefenster für die Parameter des Systemtests.

43
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
EMV/ FELDSTÄRKE Testsysteme

Automatische Funkstör- Bildung über eine einstellbare Anzahl Fazit


messungen optimal anpassen von Maximumpegeln, z.B. zur bevor-
zugten Erfassung auffälliger Schmal- Anwender rechnergesteuerter Stör-
Unabhängig davon, ob eine Messung bandstörer. Die folgende Akzeptanzana- emissionsmessungen erwarten von
der Störspannung, Störleistung oder lyse schließt irrelevante Punkte aus und einer modernen Software ein möglichst
Störfeldstärke durchgeführt wird, eine optionale Maximabildung limitiert universelles und bedienerfreundliches
besteht ein automatischer Testablauf abschließend die Gesamtzahl der Nach- Werkzeug für die zuverlässige Erfassung,
zunächst aus den Phasen Vormessung, messpunkte (BILD 4). Auswertung und Dokumentation der
Datenreduktion, Maximierungsmessun- Messresultate. Entscheidende Auswahl-
gen, Endmessung und Report-Erstellung. Mit der Auswahl „interaktive Datenre- kriterien sind Zeitersparnis bei gleich-
Bei der R&S®EMC32-E+ ist der Ablauf duktion“ hat der Anwender die Möglich- zeitiger optimaler Reproduzierbarkeit
der Testphasen sehr flexibel, er lässt keit, die Ergebnistabelle der Datenreduk- und Genauigkeit der Ergebnisse, klares
sich an unterschiedlichste Testbedingun- tion nochmals zu editieren und die Liste Bedienkonzept sowie hohe Stabilität
gen und -vorgaben anpassen: So kann der zu untersuchenden Frequenzen zu und Zukunftssicherheit. Zusätzlich erfor-
anstelle einer erneuten, zeitintensiven verändern. dert die Ausführung von automatisier-
Vormessung auch ein existierendes Vor- ten EMI-Messungen eine möglichst fle-
messergebnis verwendet werden, z.B. Bei Aktivierung der Auswahl „flexibler xible Anpassung an die vielfältigen Mess-
für die Bewertung der Daten mit einer Testablauf“ kann nach erfolgter Daten- aufgaben und individuellen Messumge-
gegenüber der ersten Messung geän- reduktion per Dialog der weitere Test- bungen. Dies verlangt vom Hersteller ein
derten Grenzwertlinie oder anderen Ein- ablauf für den aktuellen Frequenzteilbe- hohes Maß an Erfahrung in der Gestal-
stellungen für die Datenreduktion, Fre- reich übersprungen und sofort mit dem tung und Auslegung der Software. Die
quenzoptimierung und / oder Mast- und nächsten Bereich fortgesetzt werden. Software R&S®EMC32-E+ entspricht
Drehtischpositionierung (BILD 3). diesen Anforderungen in hohem Maße.
Für einige Tests nach MIL-STD461C Karl-Heinz Weidner
Alternativ zum Ergebnis der Datenreduk- beginnt die Datenreduktion mit einer
tion kann im Messablauf auch mit einem Schmalband- / Breitband-Unterschei-
bereits vorhandenen Endmessergeb- dung nach der Tuning-Methode oder mit
nis aus einer früheren Messung weiter- dem Peak/Average-Vergleich. Die wei-
gearbeitet werden, um z.B. nur die End- tere Behandlung und abschließende
messung zu wiederholen. Die anschlie- Bewertung mit den Schmalband- / Breit-
ßenden Testphasen zur Pegel- und Fre- bandgrenzwerten erfolgt dann für beide Weitere Informationen und Datenblatt unter
quenzpräzisierung sind dann optional. Ergebnistabellen separat (BILD 5). www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: EMC32-E+)
Eine weitere Möglichkeit, den automati-
schen Testablauf an spezielle Vorgaben Zukunftssicher auf lange Sicht
anzupassen besteht darin, die datenre-
duzierten und frequenzoptimierten Vor- Der modulare Aufbau der 32-bit Soft-
messpunkte durch eine bestehende ware-Plattform R&S®EMC32 und das fle- EMI Measurement Software ¸EMC32-E+

Frequenzliste zu ersetzen, z.B. um nur xible Gerätetreiberkonzept haben sich


For manual and automated EMI measurements

Efficient Flexible Future-oriented


� Graphical operating concept � Measurements of RFI voltage, � Modular program structure
RFI power a � Data storage in text format
measurement systems � Support of measurements to civil and � Report generation also as PDF,
� Menu-guided, intuitive user interface military standards (CISPR, EN, ETS,
for all measurements FCC, VCCI, VDE, MIL-STD, DEF-STAN) � 32-bit software, for Windows XP

bestimmte Frequenzen zu analysieren. sowohl bei den bisher erfolgten Anpas-


� � Manual, semi-automated and fully and Windows 2000
management automated EMI measurements
� - � Combined use possible with all
tion current EMI test receivers/analyzers
� Online help from Rohde & Schwarz
� Drivers for numerous accessory
components included

Eine solche Frequenzliste kann auch zu sungen und Erweiterungen als auch bei
den bereits ermittelten Frequenzpunkten der Entwicklung neuer applikationsspezi-
hinzu genommen werden (BILD 3). fischer Module bestens bewährt. Gleich- LITERATUR
zeitig ist sichergestellt, dass sich die [1] EMV-Mess-Software R&S®EMC 32:
Umfassende EMI- und EMS-Messun-
Die Datenreduktion selbst besteht Software R&S®EMC32-E+ auch an künf- gen quasi auf Knopfdruck. Neues von
– mit Ausnahme einiger Tests nach tige Messaufgaben, Normenänderungen Rohde & Schwarz Nr. 172 (2001),
MIL-STD461C sowie mit S-LINE- und oder neue Hardware-Anforderungen S. 27 – 29.
[2] EMV-Mess-Software R&S®EMC 32-E:
GTEM-Zelle – aus der Suche nach den schnell und sicher anpassen lässt. Automatische Messung der Funkstörfeld-
lokalen Frequenzmaxima über die vor- stärke. Neues von Rohde & Schwarz
gegebenen Teilbereiche und wahlweise Nr. 179 (2003), S. 23–25.

parallel dazu aus einer zusätzlichen Peak-

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
BILD 3 Editor für die Testvorlage einer automatischen Messung der wird hier ein bereits vorhandenes Messergebnis verwendet. Zusätzlich zu
Funkstörfeldstärke mit den Einstellelementen für die Parameter von Daten- den aus Datenreduktion und Frequenzzoom ermittelten Frequenzen werden
reduktion, Frequenz- und Pegeloptimierung einschl. Mast / Drehtischposi- die Werte aus einer separaten Frequenzliste für die weitere Analyse heran-
tionierung, Endmessung und Report-Erstellung. Anstelle der Vormessung gezogen.

BILD 4
Editor für die allgemeine Datenreduktion: An die Teilbereichs-
maximumbildung (unterer Pfad) und / oder Peak-Bildung mit
optionaler Begrenzung auf eine feste Anzahl von Ergebnis-
sen (oberer Pfad) schließen sich eine Akzeptanzanalyse mit
Bezug auf frei wählbare Grenzwertlinie(n) und eine weitere
optionale Maximabegrenzung an. Zusätzlich kann das Ergeb-
nis während der Messung editiert werden (Auswahl „Interak-
tive Datenreduktion“). Ist „Flexibler Testablauf“ aktiv, lassen
sich anschließende Abschnitte im Testablauf bei Bedarf über-
springen.

BILD 5
Editor der Datenreduktion für MIL-STD 461C mit Schmal-
band- / Breitbandunterscheidung nach der Tuning- oder Pk-AV-
Methode: Die Schmalbandpunkte werden nach Begrenzung
auf eine feste Anzahl mit dem Schmalbandgrenzwert bewer-
tet. Die pro Oktave vorgegebene Anzahl von Breitbandpunkten
wird mittels einer Teilbereichsminimumbildung zusätzlich dort
um Punkte des Rauschens ergänzt, wo keine Breitbandstö-
rer ermittelt wurden. Auf die anschließende Bandbreitenkor-
rektur bezogen auf 1 MHz oder die Auflösebandbreite folgt die
Bewertung mit dem Breitbandgrenzwert.

45
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
RUNDFUNKTECHNIK Datacasting

MPEG-2-Monitoring-System R&S®DVM

Fernsehen – nur Bild und Ton?


Nicht beim digitalen Fernsehen!
Digitale Datendienste bereichern das Umfassende Analysen Neben der korrekten Referenzierung
zum Auffinden des Datendienstes im
Fernsehen und treffen auf großes Inte- Das digitale Fernsehen eröffnet mit MPEG-2-Transportstrom benötigt der
seinen fehlergeschützten Übertragungs- Empfänger noch Zusatztabellen mit
resse bei Zuschauern, Netzbetrei- kanälen und der hohen Bandbreite eine Informationen, welchen Teil der Daten
Vielfalt neuer Datendienste, die weit er in welcher Weise verwenden soll. Es
bern und Lieferanten von Programm- über die vom analogen Fernsehen her sind Hinweise zu MHP-Applikationen
bekannten – wie Videotext oder Unter- enthalten, z.B. der Name des Startpro-
inhalten. Das MPEG-2-Monitoring- titel – hinausgehen. Die Entwicklung gramms (Java Initinal Class) in der AIT.
dieser Dienste schreitet rasch voran, Ebenso gibt es Tabellen für DVB-H- und
System R&S®DVM mit der Option Normungsgremien und Systemgruppen IP-Dienste (INT) oder für den System
wie MPEG, DVB, MHEG, ACAP, OCAP, Software Update der Settop-Boxen
R&S®DVM-K11 analysiert alle für ATSC und ARIB haben jedoch einheitli- (UNT). Alle diese Tabellen lassen sich
che Protokolle und Strukturen festgelegt, mit dem Tabelleninterpreter übersicht-
DVB spezifizierten Übertragungs- damit Dienste unterschiedlicher Anbie- lich darstellen und kontrollieren.
ter mit einheitlicher Hardware genutzt
mechanismen für Datendienste werden können. Nicht zu vergessen die eigentlichen
Daten, Applikationen oder Inhalte, die
einschließlich DVB-H. Das MPEG-2-Monitoring-System ein Dienst liefert. Die Übertragungspro-
R&S®DVM analysiert mit der Option tokolle sind nicht für alle Datendienste
Data Broadcast Analysis R&S®DVM-K11 identisch. So wird z.B. eine MHP-Appli-
alle für DVB spezifizierten Übertragungs- kation (siehe dazu auch Kasten Seite 48)
mechanismen für Datendienste ein- per Object Carousel übertragen, eine
Die wichtigsten, im Artikel nicht schließlich DVB-H (BILD 3). Es kontrol- komplexe Struktur unterschiedlicher
ausgeschriebenen Abkürzungen liert die Signalisierung sowie die Syntax DSM-CC Sections (DSI-, DII- und DDB-
ACAP Advanced Common Application und das Timing aller Protokoll-Ele- Sections mit BIOP-Nachrichten). Für
Platform
mente, wodurch die Funktion und Effi- eine bessere Übersicht stellt die Option
AIT Application Information Table
ARIB Association of Radio Industries and zienz der Signale umfassend getestet R&S®DVM-K11 diese grafisch in Form
Businesses werden kann. So prüft das R&S®DVM einer Baumstruktur dar (Fenster „Pro-
ATSC Advanced Television Systems die Signalisierung der Datendienste; sie tocol“ in BILD 1). Außer den Elemen-
Committee
gewährleistet, dass die Settop-Boxen ten zum Transport der Daten interessiert
BIOP Broadcast Inter ORB Protocol
CRC Cyclic Redundancy Check die empfangenen Dienste auch dar- auch die Struktur der eigentlichen Daten
DDB Download Data Block stellen können. Bei normgerechter (Applikation). Im Falle der MHP-Applika-
DII Download Info Indication Signalisierung ist der Datendienst in der tion bestehen die Daten aus Verzeich-
DSI Download Server Initiate Transportstrom-Baumstruktur im Klar- nissen, Dateien, Verweisen auf Streams
DSM-CC Digital Storage Media – Command
text aufgeführt. Nicht normgerechte oder auch aus zeitgebundenen Verwei-
and Control
INT IP/MAC Notification Table Signalisierung deckt das R&S®DVM sen (Stream Events). Zur Ermittlung des
IP Internet Protocol schnell auf. Damit der Anwender den Inhalts (Content) und der Kennzeich-
MAC Medium Access Control Überblick behält, zeigt die Option Data nung der Übertragungselemente (Pro-
MHEG Multimedia and Hypermedia informa- Broadcast Analysis in der Overview-Dar- tocol) muss also zunächst die Übertra-
tion coding Experts Group
stellung alle Referenzierungen (Descrip- gungsstruktur analysiert werden. All
MHP Multimedia Home Platform
PES Packetized Elementary Stream toren) dieses Dienstes an und liefert dies – einschließlich der übersichtlichen
PID Packet Identifier auch die Tabelle, in der diese Descripto- Darstellung – erledigt das R&S®DVM
OCAP Open Cable Application Platform ren stehen (BILD 1). automatisch bei Auswahl eines Daten-
UNT Update Notification Table dienstes.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Entspricht der vom R&S®DVM ermittelte vice (VPS), dem Wide Sreen Signalling finden. Durch Messen des Zeitverhal-
Inhalt nicht der ursprünglichen Applika- (WSS) oder dem Subtitling wird ein PES- tens lässt sich ein Datendienst dahin-
tion, wird es zu Problemen im Empfän- Protokoll verwendet. Auch diese Struk- gehend optimieren. Die Ladezeit von
ger kommen. In solchen Fällen bietet tur ist komplex, kann aber mit dem Inter- Modulen zeigt deutlich, wie lange es
die Interpreter- und Raw-Data-Funktion preter aufs Bit genau kontrolliert und im ungünstigsten Fall dauern kann, bis
im R&S®DVM die Möglichkeit, die Ver- analysiert werden. Als besonderes Fea- im Empfänger der entsprechende Pro-
weise (DSI-, DII- und BIOP-Nachrich- ture werden beim Videotext und VPS die grammteil oder das zugehörige Hinter-
ten) zu kontrollieren und zu analysieren. Inhalte interpretiert angezeigt. grundbild nachgeladen ist. Diese Mes-
BILD 2 zeigt beispielhaft die Darstellung sungen ersparen das Ausprobieren und
einer DII. Neben der einwandfreien Struktur eines Erstellen von Messreihen (Maximalwert-
Datendienstes ist eine kurze Reaktions- ermittlung) und eröffnen zusammen
Bei anderen Datendiensten, z.B. beim zeit (Performance) ein wichtiger Punkt, mit der gemessenen modulspezifischen
Videotext, dem Video Programming Ser- um Akzeptanz bei den Zuschauern zu Datenrate eine effektive Optimierung

BILD 1
Bedienoberfläche
des R&S®DVM mit
der Option Data
Broadcast Analy-
sis in der Ansicht
Overview.

BILD 2
Interpreter-Funk-
tion der Option Data
Broadcast Analysis.

Anwendungen Übertragungsmechanismus (Protokoll)


MHP / MHEG-5 application download DVB Object Carousel
System Software Update (SSU) DVB Data Carousel
IP data transmission DVB-H Multi-protocol Encapsulation
BILD 3
Teletext, Subtitle, VPS, WSS, Data Streaming
Übersicht der für DVB spezifizierten
Private Data Transmission
Anwendungen und Übertragungs-
Private Data Transmission Data Piping mechanismen.

47
Neues von Rohde& Schwarz Heft 184 (2004 /IV)
RUNDFUNKTECHNIK Datacasting

des Datendienstes im Carousel-Gene- Dienst im Transportstrom belegt. Das dienste. Schon in der Grundausstat-
rator. BILD 4 zeigt die Darstellung der Messen der Datenrate einzelner Dienste tung erkennen die Geräte der Fami-
Übertragungszeit eines Moduls. ist mit dem R&S®DVM genauso einfach lie R&S®DVM alle in BILD 3 aufgeführ-
möglich wie das Messen der Datenrate ten Datendienste, geben die Grund-
Das Zeitverhalten hängt aber auch von von allen anderen Elementen des Trans- parameter wie zugehörige PID und Typ
der Datenrate ab, und diese ist von portstroms. des Datendienstes an und messen die
großer wirtschaftlicher Bedeutung. Da Datenraten.
sich in der Regel mehrere Programm-
und Dienste-Anbieter einen Transport- Fazit Mit der Option R&S®DVM-K11 – die für
strom teilen und die Kosten normaler- alle Geräte der Familie R&S®DVM ver-
weise proportional zur jeweiligen Daten- Rohde&Schwarz unterstützt mit der fügbar ist – sind darüber hinaus alle
rate auf die Benutzer aufgeteilt werden, Familie R&S®DVM bereits heute die beschriebenen tiefergehenden Analysen
will jeder wissen, welche Datenrate sein Analyse aktueller und künftiger Daten- und Messungen möglich.
Thomas Tobergte; Harald Weigold

Datendienste beim digitalen Fernsehen ping, Browsen auf Internet-Seiten der Fernsehanstalten, Fern-
sehzeitschriften mit einheitlichem und von den Settop-Boxen
Hier ein kurzer Überblick über die Vielzahl denkbarer – und zum unabhängigem Layout und Einblendung eines Gebärdenspre-
Teil bereits heute verfügbarer – Datendienste: chers für Gehörlose. MHP ist eigentlich als genormtes Betriebs-
system für Settop-Boxen zu sehen; die MHP-Applikationen, die
Informationsdienste (Text, in der Regel erweitert um multime- mit dem Transportstrom übertragen werden, sind Java-Pro-
diale Elemente): gramme oder HTML-Dokumente, die auf diesem Betriebssystem
◆ Informationen zum gerade gesendeten Programm ausgeführt werden; die Programme oder die HTML-Dokumente
◆ Fernsehprogrammübersichten definieren also die jeweilige Funktionalität.
◆ Nachrichten aller Art
BILD 5 zeigt ein Beispiel für die interaktive TV-Applikation
Interaktive oder mit dem Fernsehprogramm verknüpfte „T-commerce“ für MHP-, ACAP- und OCAP-Plattformen. Die
Anwendungen:
◆ Untertitel
◆ Einbindungen des Zuschauers in das aktuelle Programm
◆ Spiele BILD 5 Beispiel für eine MHP-, ACAP- und OCAP-Applikation.

Dienste, die einen Rückkanal erfordern:


◆ Pay per View / Video on Demand
◆ Homeshopping / Homebanking
◆ Gewinnspiele
◆ E-Mail

Dienste, welche die Hardware der Zuschauer steuern:


◆ Systemgestützte Programmierung und ggf. Steuerung von
Video-Recordern
◆ Automatische Software-Updates der Settop-Boxen

Für die Realisierung dieser Dienste wurde bis heute eine Viel-
zahl an Plattformen und Protokollen geschaffen. So erweitert
der Datendienst MHP (Multimedia Home Plattform) den Fern-
sehempfänger über die Settop-Box zur multimedialen Konsole.
Er unterstützt zahlreiche Funktionen. z.B. Spiele, Homeshop-

48
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Weitere Informationen und Datenblatt unter
www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: DVM)
LITERATUR
Wehefritz, Karsten: Messtechnische Beurtei-
lung von Protokollen für den Datenrundfunk.
Fernseh- und Kinotechnik 57 (2003), H. 12,
S. 565–572.

R&S®DVM 400
BILD 4 Timing-Analyse eines Moduls im Object Carousel.

Applikation kann an Werbespots gekoppelt werden und ermög- können. Es gibt aber auch Datendienste, die diesen Schutz
licht es den Zuschauern, direkt vom Fernsehgerät aus Artikel zu nicht benötigen und die zur Übertragung das PES-Protokoll
bestellen. Die Applikation wurde von der Firma Nionex erstellt (sog. Data Streaming) verwenden, z.B. das DVB-Subtitling-
und basiert auf deren Produkt „pontegra“. Die Übertragung des System. Damit lassen sich grafisch ansprechende Untertitel ins
Programms erfolgt über das für DVB genormte Protokoll Object Bild einblenden. Die benötigten Daten werden in einem eige-
Carousel. nen Datenkanal separat zum Videosignal übertragen, mit dem
Vorteil, dass die Untertiteltexte für den Film in unterschiedli-
Der Datendienst SSU (System Software Update) ermöglicht es chen Sprachen zugeführt werden können, ohne dass eine neue
den Herstellern von Settop-Boxen, Geräte beim Kunden mit der Codierung des Films erfolgen muss.
aktuellsten Firmware auszustatten und somit Funktionserwei-
terungen und Fehlerbehebungen durchzuführen. Die Firmware Ebenfalls PES-strukturiert sind VBI-Datendienste. Unter
wird dazu als Datendienst parallel zum Fernsehprogramm nach diesem Begriff sind verschiedene Anwendungen zusammenge-
einem standardisierten Verfahren ausgestrahlt (Data-Carousel- fasst, die beim analogen Fernsehsignal in der vertikalen Aus-
Protokoll und Signalisierung über UNT). tastlücke (Vertical Blanking Interval VBI) „transportiert“ werden.
Das digitale Fernsehen überträgt diese Signale in einem eige-
Eine andere Art von Firmware- bzw. Programm-Download reali- nen Datenkanal. Die digitalen Empfänger / Settop-Boxen fügen
siert der Datendienst IP-Downstreaming. Er nutzt als Alterna- die Signale wieder passend in das analoge Videosignal für
tive zu DSL die hohe Kapazität des TV-Übertragungskanals für den Fernsehempfänger ein, so dass die Decoder in den Analog-
das Herunterladen großer Datenmengen (Musik oder Videos) geräten verwendet werden können. Der Vorteil dieser Methode
zum Internetbenutzer (PC mit DTV-Empfangskarte). Der dafür ist, dass für bereits gut akzeptierte Datendienste des analo-
erforderliche Rückkanal lässt sich z.B. über eine Telefonver- gen Fernsehens, z.B. für den Teletext, bestehende Infrastruktu-
bindung (Modem) realisieren. Dieses Downstreaming findet ren problemlos weiter verwendet werden können (Editierwerk-
temporär zwischen Client und Server mit festen MAC- und IP- zeuge, Generatoren und Decoder). Weitere Beispiele neben
Adressen statt. Hierzu gibt es das genormte Übertragungsver- Teletext sind:
fahren MPE (Multiprotocol Encapsulation), welches für DVB-H ◆ Videorecorder Programming System VPS
noch erweitert wurde. Dieser brandneue Datendienst wurde ◆ Wide Screen Signalling WSS
speziell für den mobilen Empfang auf tragbaren, batteriebe-
triebenen Geräten entwickelt. Die Ausstrahlung von DVB-H Zu guter Letzt gibt es proprietäre Dienste, deren Struktu-
erfolgt bereits im Testbetrieb (ausführlicher Artikel zu DVB-H ren nicht näher genormt sind. Für deren Übertragung wird
auf Seite 50). das Data-Piping-Protokoll verwendet (Einbettung der Daten
in MPEG-2-Transportpakete). BILD 3 zeigt eine Übersicht aller
Alle diese Dienste verwenden Protokolle, die mit einer Check- Anwendungen und Übertragungsmechanismen.
summe (CRC) auf Fehler in der Übertragung überprüft werden

49
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
RUNDFUNKTECHNIK Datacasting

Betriebs- und Messtechnik für den


neuen digitalen TV-Standard DVB-H
Der neue digitale TV-Standard Video goes mobile verbessert ein zusätzlicher Fehlerschutz
auf IP-Ebene (MPE Forward Error Correc-
DVB-H, eine Erweiterung von DVB-T, Mobilfunkindustrie und Rundfunk-Netz- tion) die Empfangsqualität. DVB-H ver-
betreiber wollen verstärkt multimediale fügt über die bei DVB-T üblichen Modu-
ermöglicht die effiziente Übertragung Inhalte wie TV- und Video-Strea- lationsmodi hinaus über einen weite-
ming für mobile Empfänger anbieten. ren, den 4-k-Modus. Dieser Kompromiss
multimedialer Inhalte zu mobilen Dafür ist DVB-H prädestiniert, denn zwischen 8k (begrenzte Geschwindig-
für einen möglichst geringen Ener- keit, große Gleichwellennetze (SFN)) und
Empfängern [*]. Mit einem vollstän- gieverbrauch der mobilen Endgeräte 2k (sehr hohe Geschwindigkeit, kleine
werden die Daten nicht kontinuier- SFNs), sorgt auch bei hoher Geschwin-
digen Produktportfolio für Mess- lich gesendet, sondern in Datenpake- digkeit für einen stabilen mobilen Emp-
ten, sog. Bursts, gebündelt (IP Encap- fang. Über TPS-Bits (Transmission Para-
und Betriebstechnik unterstützt sulation). Durch dieses Zeitschlitzver- meter Signalling) wird signalisiert, ob
fahren kann sich ein mobiles Endge- und welche DVB-H-Features der Emp-
Rohde&Schwarz die Entwicklung der rät zwischen den Datenpaketen aus- fänger verwendet.
schalten und dadurch bis zu 90% Ener-
neuen Dienste. gie sparen. Bei hohen Paketverlusten

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Realisierung von DVB-H-Netzen Messempfänger
Der Echtzeit-TV-Messempfänger Von DVB-T zu DVB-H
Es gibt mehrere Szenarios, wie R&S®EFA für analoge und digitale Sys-
DVB-H-Netzwerke tatsächlich ausgestal- teme identifiziert schnell und gezielt DVB-H (Digital Video Broadcasting
tet sein können. Gerade für eine erste Fehlerquellen. Ein DVB-T-Demodula- for Handhelds) ist die Anpassung
kostengünstige Realisierungsphase ist tor analysiert das HF-Signal, demodu- des weltweit erfolgreichen digitalen
es sehr wahrscheinlich, dass gemischte liert es und stellt am Ausgang zur Wei- terrestrischen TV-Standards DVB-T
DVB-T- / DVB-H-Netze entstehen, also terverarbeitung ein Echtzeit-MPEG-2- an die Anforderungen einer mobi-
DVB-H-Dienste in existierende DVB-T- Signal bereit. Die DVB-H-spezifische TPS- len Nutzung, insbesondere mit bat-
Netze implementiert werden (BILD). Signalisierung wird ausgewertet. teriebetriebenen Handheld-Geräten.
Folgende Ziele wurden mit DVB-H
Derzeit laufen erste DVB-H-Pilotprojekte MPEG-2-Analysefamilie erreicht:
in verschiedenen Ländern, bei den meis- Im digitalen Basisband (MPEG-2) ◆ Ermöglicht die Übertragung von
ten sind Produkte von Rohde&Schwarz hilft das MPEG-2-Monitoring-System multimedialen Diensten
im Einsatz. Das Unternehmen unterstützt R&S®DVM, DVB-H-Implementierun- ◆ Energieeinsparung bei Endgeräten
seine Kunden in vielfältiger Weise dabei, gen zu analysieren, zu überwachen durch Zeitschlitzverfahren (Time
bestehende Produkte fit für DVB-H zu und zu kontrollieren. Die übertragenen Slicing)
machen. Im Folgenden ein kurzer Über- DVB-H-Services werden angezeigt. Mit ◆ Gute Performance bei mobilem
blick über die wichtigsten Produkte der Option Data Broadcast lassen sich Empfang durch 4k-Modulations-
aus der Mess- und Betriebstechnik, im Datenstruktur und Inhalte prüfen sowie Modus
Kasten auf Seite 52/53 weitere Details. Timing-Messungen durchführen. Per ◆ Gute Empfangsqualität auch
Knopfdruck werden die IP-Inhalte des bei hohen Paketverlusten durch
DVB-H-Service extrahiert und „gestre- zusätzlichen Fehlerschutz
Messtechnik amt“. Damit stellt das R&S®DVM alle (MPE-FEC)
Funktionen für eine komplette Protokoll-
MPEG-2-Recorder / -Generator analyse zur Verfügung.
Mit dem DTV Recorder Generator
R&S®DVRG lassen sich digitale
MPEG-2-Videoströme verschiedenster For- Betriebstechnik DVB-Transportströme ein. Mit der Option
mate aufzeichnen und wiedergeben. Für R&S®DIPH beherrscht er Time Slicing,
den R&S®DVRG ist eine umfangreiche Datacasting MPE-FEC und Multiprotocol Encapsu-
DVB-H Stream Library verfügbar, die den Der Data Inserter R&S®DIP010 ist ein lation für normgerechte DVB-H-Daten-
Anwendern Referenz-DVB-H-Signale für wichtiges Element innerhalb eines ströme und unterstützt sowohl das Inter-
Tests zur Verfügung stellt. Diese Bibliothek DVB-H-Systems. Er fügt die multime- netprotokoll IPv4 als auch das künftige
enthält auch Videoinhalte, die mit MPEG- dialen IP-Inhalte der DVB-H-Dienste in IPv6.
4, WM9 (VC1) oder H264 codiert wurden.

Testsender Playout-Center für


TS
gemischten DVB-H- /
Das neue Broadcast Test System DVB-T-Betrieb.
DTV-Dienste TS
R&S®SFU bietet in der Funktion eines
Mess-Senders die neuesten Übertra- TS
8k

gungsstandards, darunter auch DVB-T


PSI- / SI-Daten
und DVB-H. Weitere weltweit einge-
DVB-T-Modulator
4k

führte Standards, die als Software-Option TS-


Multi- TS HF
MPE

2k

integrierbar sind, erweitern die Plattform


DVB-H IP encapsulator

plexer
zu einem Multistandardsystem. Die her-
DVB-H TPS
Time Slicing MPE FEC

ausragenden Merkmale des Testsystems IP-Daten TS


sind die Simulation des Übertragungs-
kanals durch Überlagerung mit definier-
ten Rauschsignalen und die vollständige
Kanalübertragungssimulation (Fading). Neu für DVB-H

51
Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
RUNDFUNKTECHNIK Datacasting

Sendertechnik
Die TV-Senderfamilie R&S®Nx7000 Das Produktportfolio für DVB-H-
bietet Lösungen für digitale und analoge
Sender, VHF und UHF, in den Leistungs-
klassen von 10 W bis 20 kW. Basisband / Quelle
Alle DVB-T-TV-Sender für Klein-, Mittel- DTV IP Inserter/Generator
und Hochleistung mit den Steuer- R&S®DIP010
sendern R&S®SV700 und R&S®SV702 ◆ Unterstützung von Time Slicing,
FEC und Signalisierung der
können für DVB-H aufgerüstet werden.
Datendienste über IP/MAC noti-
Lediglich ein Soft- und Firmware- fication table für das Generieren
Upgrade ist nötig, um den 4k-Modula- von DVB-H-kompatiblen Daten-
tions-Modus und die TPS-Signalisierung strömen
zu unterstützen. Damit sind die Sender ◆ Einfügen zusätzlicher Daten
(IP-Pakete) in MPEG-2-TS
der Serie 7000 vollständig kompatibel zu ◆ Nutzung spezieller MPEG-2-
DVB-H. Ressourcen (Null Packets)
Simone Gerstl ◆ Einfügen von Daten in Echtzeit
mit 15 Mbit/s
◆ DVB-konforme Signalisierung von Datendiensten
◆ Zwei Betriebsarten: MPEG-2-Einfüge- und MPEG-2-Generator-Modus
◆ TS-Schnittstellen für Eingabe und Ausgabe: ASI, SPI

DTV Recorder/Generator
R&S®DVRG
◆ Abspielen und Aufzeichnen von
MPEG-2- / DVB-H-TS
◆ Endlos-Generierung von TS
◆ Umfangreiche Bibliothek ein-
schließlich DVB-H-Signale
◆ DVB-H-Ströme mit Multiprotocol
Encapsulation, Time Slicing, FEC
◆ Software-Multiplexer für das
Weitere Informationen, Broschüren und Erzeugen applikationsspezifi-
Datenblätter unter scher MPEG-2- / DVB-H-TS
www.dvb-h.rohde-schwarz.com
bzw. unter
www.rohde-schwarz.com

HF- / Basisbandanalyse
Video goes mobile – with DVB-H
TV-Messempfänger R&S®EFA
◆ Anzeige der DVB-H-Signalisierung
(TPS-Bits)
◆ Anzeige des Interleaver-Modus
◆ Unterstützung des 2k- und des 8k-
Eine ausführliche Darstellung des Produktport- Modus
folios von Rohde&Schwarz zu DVB-H finden ◆ Demodulation, Analyse und Über-
Sie im Flyer „Video goes mobile“, der auf den
wachung in Echtzeit
Internet-Seiten zum Download bereitsteht.
◆ Verschiedene analoge und digitale
TV-Standards
LITERATUR ◆ Große Auswahl an Messfunktionen
[*] DVB-H – Neue digitale Multimedia-
◆ Alarme für verschiedene Messfunktionen (werden intern gespeichert)
Dienste für mobile Endgeräte. Neues von
Rohde&Schwarz (2004) Nr.182,
◆ TS-Ausgänge: ASI und SPI
S. 50–53. ◆ Option MPEG-2-Decoder

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Betriebs- und Messtechnik von Rohde&Schwarz (Auszug)
Modulator / Sender
DVB-T-Senderfamilie R&S®NV/NW7000 /
R&S®SV7002
◆ Vollständig kompatibel zu DVB-H (4k und TPS)
◆ Upgrade vorhandener Sender durch Software-Austausch
◆ Ausgangsleistungen von 10 W bis 10 kW
◆ Komplettlösungen für VHF und UHF
◆ Viele gemeinsame Eigenschaften der verschiedenen Serien
gewährleisten Kostenersparnis bei Vorratshaltung für Ersatz-
teile, Wartung und Training
◆ Einfache Anpassung an Änderungen des Standards
◆ Herausragende Fernsteuerungseigenschaften: Web-Server,
SNMP, Parallelbus, Bit-Bus
◆ Verschiedene Redundanzkonzepte: Vorstufen-Reserve,
passive und aktive Reserve, (n+1)-Reserve)
◆ Kompakte und flexible Lösungen im Kleinleistungsbereich

Broadcast Test System R&S®SFU


◆ Standardkonforme DVB-H-Signalgenerierung: In-depth Interleaver, TPS-Träger-
signalisierung
◆ DTV-Multistandard-Testplattform (100 kHz bis 3 GHz)
◆ Großer Ausgangspegelbereich für Empfänger- und Chiptest-Anwendungen
◆ Digitale Rauschquelle (AWGN) für Übertragungssimulationen
◆ Fading-Simulator mit bis zu 40 Pfaden
◆ Interne Basisbandsignalgenerierung
◆ BER-Messung
◆ Eingänge für ASI, SPI, SMPTE 310M und Testsignale

Digital Video Measurement System R&S®DVM400


◆ Echtzeit- und Detailanalyse von MPEG-2- / DVB-H-TS
◆ Gleichzeitige Überwachung von bis zu 20 TS
◆ Abspielen und Aufzeichnen von MPEG-2- / DVB-H-TS
◆ DVB-H data broadcast analysis
◆ Streaming von DVB-H-IP-Inhalten

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
KURZNACHRICHTEN International

Rohde & Schwarz Japan bietet


International Headquarters eigenen Reparatur- und War-
Award für Rohde & Schwarz in tungsservice
Singapur
Ein neues Service Center
Rohde& Schwarz Singapur der Rohde& Schwarz Japan
ist eines der innovativsten K.K. in Saitama übernahm
Unternehmen der Region. am 1. November die War-
tung und Reparatur von
Außer dem Service und Sup- Rohde& Schwarz-Geräten.
port Center waren in kurzer Diese Aufgabe hat bisher die
Folge das Rohde &Schwarz Advantest Customer Support
Learning Center sowie das Corporation erfolgreich wahr-
Regionale Development & genommen.
Applications Center aufge-
baut worden. Dafür erhielt das Bereits in den vergangenen zwei
Unternehmen nun den Inter- Jahren hat Rohde &Schwarz
national Headquarters Award, seine Präsenz in Japan verstärkt.
der vom Singapore Economic So wurde 2003 das Support
Development Board (EDB) ver- Center Japan (SCJ) in Tokio ein-
liehen wird. Teo Ming Kian, gerichtet. Im März 2004 eröff-
Chairman des EDB, über- nete Rohde &Schwarz Vertriebs-
reichte den Preis an Friedrich büros in Shin-Yokohama, Osaka
Schwarz – den Vorsitzenden und Tokyo. Mit dem neuen Ser-
der Geschäftsführung – per- vice Center in Saitama wird das
sönlich. Darüber hinaus lobte Unternehmen seinen japani-
er die herausragende unter- schen Kunden Marketing, Ver-
Friedrich Schwarz (links), der Vorsitzende der Rohde & Schwarz-Geschäftsführung,
bekommt von Teo Ming Kian, Chairman des EDB, den International Headquarters Award.
nehmerische Leistung von trieb, Support und Wartung für
Rohde& Schwarz in Singapur. alle seine Produkte aus einer
Hand anbieten. Rohde& Schwarz
nimmt sich damit der spezifi-
schen Anforderungen dieses
Wachstumsmarktes noch inten-
siver an und möchte so seine
Marktposition in Japan weiter
verbessern.
Rohde &Schwarz SIT GmbH
auf der SYSTEMS 2004

In der IT-Security Area –


dem Publikumsrenner auf
der SYSTEMS in diesem
Jahr – hat Rohde&Schwarz Verschlüsselungssystem
SIT seine bewährten Ver- für die NATO
schlüsselungslösungen prä-
sentiert. Die Rohde&Schwarz SIT
GmbH hat einen Auftrag
Mit der ATM-Version der der NATO-Beschaffungs-
R&S®SITLine wurde eine stelle NC3A erhalten. Das
Lösung zur Breitbandver- Tochterunternehmen der
schlüsselung vorgestellt. Auch Rohde&Schwarz GmbH& Co.
Dr. Günther Beckstein, Baye- KG wird demnach Geräte des
rischer Staatsminister des ISDN-High-End-Verschlüsse-
Innern und stellvertretender lungssystems ELCRODAT 6-2
Ministerpräsident, besuchte – wie bereits zuvor schon an
den Messestand. Vertriebs- deutsche Behörden und die
Dr. Günther Beckstein (links), Bayerischer Staatsminister des Innern und stellvertretender
leiter Harry Kaube erläuterte Bundeswehr – nun auch an
Ministerpräsident, besuchte auf der SYSTEMS den Messestand von Rohde & Schwarz.
dem Minister den Einsatz von die NATO liefern.
ELCRODAT 6-2-Geräten zur
Absicherung der ISDN-Kom- Das ELCRODAT 6-2 wurde vom
munikation. NATO-Militärausschuss als
System für den ISDN-Basis-

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
anschluss der abzusichernden Exklusiver deutscher Distributor
NATO-ISDN-Geräte ausgewählt. von EXFO E.O. Inc. Erfolge im Mobilfunk
Die multifunktionalen Krypto-
geräte sind für die Ver- und Ent- Die Rohde & Schwarz Vertriebs Mehrere Mobilfunknetz-
schlüsselung von Telefonaten, GmbH übernimmt ab sofort auf betreiber setzen den
Fax- und Datenübertragungen dem deutschen Markt exklu- Radio Network Analyzer
auf allen Sicherheitsstufen ver- siv den Verkauf der Telekom- R&S®TSMU und den Hand-
wendbar. Damit sind auch Mes- munikations-Produkte der EXFO held Spectrum Analyzer
saging-Systeme und Videokonfe- Electro-Optical Engineering R&S®FSH3 als Standard-
renzen geschützt. So wird künf- Inc. (NASDAQ: EXFO, TSX: EXF). messgeräte ein.
tig die Kommunikation zwischen Die Produktpalette des kanadi-
den NATO-Nutzern auch über schen Telekommunikationsaus- Die T-Mobile International
das öffentliche ISDN gesichert. rüsters umfasst im Wesentli- nutzt den Radio Network Ana-
chen Testlösungen für alle rele- lyzer R&S®TSMU inzwischen
vanten leitungsgebundenen und als Standardmessgerät. Der
optischen Netzwerke sowie für kompakte UMTS-PN-Scan- Der Radio Network Analyzer R&S®TSMU deckt
die physikalisch-optische Mess- ner ist für die Planung und die Bereiche Netzplanung, Netzaufbau, Optimie-
technik. den Aufbau von Mobilfunk- rung, Qualitätssicherung und Service ab.
netzen der dritten Genera-
Modernes Funknetz für die tion konzipiert. Bei den euro-
neue Metro in Lissabon päischen Netzbetreibern ist
der R&S®TSMU bereits Stan-
R&S BICK Mobilfunk, ein dard speziell für den UMTS-
Tochterunternehmen von Netzaufbau und die Funknetz-
Rohde & Schwarz, wird im Auf- Software-basierte Funkgeräte optimierung.
trag der Siemens SA – Infor- für die Schweizer Luftwaffe
mation & Communication ein Auch der handliche R&S®FSH3
TETRA-Funksystem für das Light Im Rahmen einer Beschaffung ist jetzt europaweit bei eini-
Rail Metro System Metro Sul do von taktischen Funkgeräten gen T-Mobile- und Vodafone-
Tejo (MST) in Lissabon liefern hat sich die Schweizer Luft- Töchtern sowie bei E-Plus und
und in Betrieb nehmen. Dieses waffe armasuisse für Funkge- O2 im Einsatz. Der Spektrum-
System bildet zukünftig das räte vom Typ R&S®M3TR ent- analysator wird überwiegend
Rückgrat eines rechnergesteu- schieden. bei Applikationen rund um die
erten Betriebsleitsystems, das Antennenanlagen von Mobil- Der R&S®FSH 3 stellt alle HF-Analysefunktionen
Fahrgäste an zentralen Halte- Diese ersetzen die bisherigen funk-Basisstationen verwen- zur Verfügung, die Entwickler, Servicetechniker
stellen mittels Displays aktuell Funkgeräte SE-229 der Schwei- det. und Installations- und Wartungstrupps für die
über Fahrtzeiten und andere zer Armee und definieren damit täglichen Aufgaben brauchen.
Daten informiert. Zusätzlich wird den neuen Standard SE-239. Und dass er sogar im Weltraum, und zwar in der
Internationalen Raumstation ISS eingesetzt wird,
das Betriebs- und Fahrpersonal Die Software-basierten Funk-
ist in diesem Heft ab Seite 28 zu lesen.
der Metro das TETRA-System als geräte der Familie R&S®M3TR
Sprechfunknetz nutzen. Durch von Rohde & Schwarz vereini-
die Vielzahl von Anwendungs- gen mehrere komplexe Funk-
möglichkeiten des TETRA-Netzes verfahren in einem Gerät. Sie Rohde & Schwarz und NTT für Hersteller von Mobilfunk-
lassen sich die Betriebskosten sind mittels Software erwei- DoCoMo entwickeln gemein- geräten unerlässlich sind, um
für die Kommunikation erheblich terbar und unterstützen ver- sam Testfälle die Interoperabilität der Mobil-
senken. Das neue Funksystem schiedene Funkdienste. Im Jahr geräte bereits vor den Feldver-
soll 2005 in Betrieb gehen. 2003 wurden mehrere Produkte Rohde&Schwarz hat zusam- suchstests zu überprüfen.
in Labor- und Feldtests evalu- men mit dem japanischen
Ein wichtiger Grund für die Auf- iert. Das Funkgerät R&S®M3TR Telekommunikationsriesen Die Testfälle beinhalten alle
tragserteilung war die Integra- in der VHF-UHF-Version über- NTT DoCoMo, Inc. 80 Test- Erfahrungen, die NTT DoCoMo
tion des ACCESSNET®-T-Sys- zeugte auch während des Ein- fälle entwickelt, um die Inter- bei der Inbetriebnahme seines
tems in das VICOS-Leitstellen- satzes beim World Econo- operabilität zwischen dem NTT- 3G-Mobilfunknetzes gesammelt
system von Siemens. Diese mic Forum in Davos. Die Firma DoCoMo-Netzwerk und Gerä- hat. Rohde&Schwarz ist maß-
Kopplung hatte R&S BICK Mobil- Roschi Rohde & Schwarz AG mit ten der dritten Mobilfunkge- geblich an der Entwicklung der
funk beim Funknetz für die Sitz in Ittigen, die Schweizer neration zu testen. Damit soll offiziellen 3GPP-Testspezifika-
Würzburger Straßenbahn erfolg- Vertretung von Rohde &Schwarz, die störungsfreie Funktion der tion beteiligt und somit idealer
reich realisiert. wird die Geräte 2005 ausliefern. verschiedenen Mobilfunkge- Entwicklungspartner. Mit dem
räte unter realen Netzbetriebs- japanischen Mobilfunkkonzern
bedingungen sichergestellt ist bereits die Entwicklung von
werden. NTT DoCoMo ist über- ca. 185 weiteren Testfällen bis
zeugt, dass diese Testszenarios Herbst 2005 geplant.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 184 (2004/IV)
Neues von Rohde & Schwarz 184 (2004/ IV) · PD 0758.0100.71

www.rohde-schwarz.com
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München · Postfach 801469 · 81614 München
Support Center: Tel. (0 18 05)12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Fax (0 89) 41 29-1 37 77

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