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Neues von Rohde & Schwarz

EMI Test Receiver dringt in neue


Messgeschwindigkeitsbereiche vor

In einem Gerät: Phasenrauschmessplatz


und High-End-Spektrumanalysator

Kompakte UHF-Kleinleistungssender
schließen Lücken in Versorgungsgebieten

2006/II

190
HEFT 190 2006 / II 46. Jahrgang

Die neuen EMI Test Receiver R&S®ESU


­erfüllen alle zivilen und militärischen
­Standards für Störemissionsmessungen, die
sie mit höchster ­Präzision und unerreichter
Messgeschwindigkeit durchführen (Seite 39).
44849

MOBILFUNK
Versorgungs-Messsysteme
Radio Network Analyzer R&S®TSMU
Interferenzen in GSM-Netzen ­automatisch aufspüren......................................................4

Testsysteme
HF-Performance-Testsystem R&S®TS9970
Abstrahlcharakteristiken räumlich darstellen und auswerten........................................10

Der R&S®TSMU, ein kompaktes Versorgungs- Protokolltester


messsystem für WCDMA- und GSM-Netze, Protokolltester R&S®CTRU-W
spürt mit der Option R&S®TSMU-K13 Stör- Validierte Tests für Videotelefonie in 3G-Netzen.............................................................13
quellen bei Gleichkanal- und Nachbarkanal­
interferenzen in GSM-Netzen automatisch auf
(Seite 4). R&S®CRTU / R&S®CMU200
Testfälle für „Push to talk over ­Cellular“..........................................................................16

Spektrumanalysatoren
Spektrumanalysatoren R&S®FSP / R&S®FSU
Analyse von HSDPA- und HSUPA-­Signalen.....................................................................19

Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH3


Code-Domain-Leistungsmessung an 3GPP-Basisstationen ...........................................22

WPAN / WLAN / WWAN


Signalgeneratoren / -analysatoren
Eine Software zum Testsystem R&S®TS 9970
Signalgeneratoren R&S®SMx / Analysatoren R&S®FSQ / R&S®FSL
wertet die Abstrahlcharakteristiken von Handy- WiMAX wird mobil – neue Messlösungen sind gefragt . ..............................................24
Antennen aus und vereinfacht die Entwick-
lungsarbeit sowie die Zertifizierung und Report-
generierung (Seite 10).
ALLGEMEINE MESSTECHNIK
Signalanalysatoren
Spektrumanalysator R&S®FSL
Analyse von TV-Signalen in ­Kabelnetzen.........................................................................28


Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Phasenrauschmessplätze
Signalquellenanalysator R&S®FSUP
Phasenrauschmessplatz und ­Spektrumanalysator bis 50 GHz........................................30

Messempfänger
Messempfänger R&S®FSMR
Hochpräzise Sensormodule ­vereinfachen Messungen...................................................34

Technologie
LXI – der neue LAN-Standard für das Vernetzen von Messgeräten...............................36
Einzigartig: Als Kombination aus Phasen-
rauschmessplatz und Highend-Spektrumana-
lysator bietet der neue Signalquellenanalysator
R&S®FSUP alle Funktionen zum vollständigen EMV/FELDSTÄRKE
Charakterisieren von Oszillatoren (Seite 30).
Messempfänger
EMI Test Receiver R&S®ESU
Höchste Präzision bei bisher ­unerreichter Messgeschwindigkeit..................................39

Spektrumanalysatoren
Spektrumanalysator R&S®FSU
Funktionsumfang erweitert für EMI-Pre-Compliance-Messungen.................................44

RUNDFUNKTECHNIK
Mit den Leistungsmessmodulen R&S®NRP-
Z27 / -Z37 zum Messempfänger R&S®FSMR Referenz
sind Absolutpegelmessungen hochgenau und UKW-Rundfunksender für ­Auslandseinsätze der Bundeswehr......................................48
komfortabel, denn sie machen den Anschluss-
wechsel zwischen Messempfänger und Leis-
tungsmesser überflüssig (Seite 34). U-Bahn Shenzhen mit DVB-T-Sender­technik von Rohde&Schwarz...............................50

Fernsehsender
UHF-Kleinleistungssenderfamilie R&S®SV8000
Leistung ist nicht immer eine Frage der Größe...............................................................52

Generatoren
Transportstrom-Bibliothek R&S®DV-H264
Transport- und Elementarströme für den Kompressionsstandard H.264.......................55

weitere rubriken
Kurznachrichten................................................................................................................57
Versorgungslücken werden am besten mit
Kleinleistungssendern aus der UHF-Senderfami-
lie R&S®SV8000 abgedeckt. Die Geräte zeich-
nen sich durch Kompaktheit, Flexibilität und Impressum Herausgeber: Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München
intelligente Reservesysteme aus (Seite 52). Support-Center: Tel. (018 05) 12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Fax (089) 4129-
137 77 · Redaktion und Layout: Ludwig Drexl, Redaktion – Technik (München) · Fotos: Rohde & Schwarz
Printed in Germany · Auflage deutsch, englisch und französisch 80 000 · Erscheinungsweise: ca. viermal pro
Jahr · ISSN 0548-3093 · Bezug ­kostenlos über die Rohde& Schwarz-Vertretungen · Nachdruck mit Quellen­
angabe und gegen Beleg gern gestattet.
R&S® ist eingetragenes Warenzeichen der Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.
CDMA2000® ist eingetragenes Warenzeichen der Telecommunications Industry Association (TIA USA). Die Bluetooth®-Wortmarke und -Logos
sind Eigentum von Bluetooth SIG, Inc., und ihre Verwendung ist für Rohde& Schwarz lizensiert.


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MOBILFUNK Versorgungs-Messsysteme

44820/2

BILD 1 Der R&S®TSMU kann Gleichkanal- und Nachbarkanalinterferenzen in GSM-Netzen während


einer Testfahrt automatisch erkennen, analysieren und die Ergebnisse darstellen.

Radio Network Analyzer R&S®TSMU

Interferenzen in GSM-Netzen
­automatisch aufspüren
Der R&S®TSMU ist ein kompaktes Interferenzen – eine häufige ten auftretenden Störungen in Funknet-
Störquelle in Funknetzen zen aufzuspüren, die Interferenzen. Die-
Versorgungsmesssystem für WCDMA- sen ist mit herkömmlichen Messmitteln
Neben Faktoren wie attraktiven Prei- nur sehr schwer und unter hohem Zeit-
und GSM-Netze. Mit der Option sen, passender Produktpalette, umfas- aufwand beizukommen. Vergleichsweise
sendem Diensteangebot sowie dem rich- einfach sind solche Aufgaben dagegen
R&S®TSMU-K13 spürt er in GSM- tigen Marketing ist vor allem auch die mit dem Spezialisten für die Analyse der
technische Qualität eines Funknetzes Empfangsbedingungen in Mobilfunk-
Netzen Störquellen bei Gleichkanal- ausschlaggebend für das Image und den netzen: mit dem Radio Network Ana-
wirtschaftlichen Erfolg von Netzbetrei- lyzer R&S®TSMU von Rohde&Schwarz
und Nachbarkanal­interferenzen auto- bern. Doch gerade die Qualität von Funk- (BILD 1). Zusammen mit der Mess-Soft-
netzen sicherzustellen und zu optimie- ware R&S®ROMES kann er auf Mess-
matisch auf, wertet sie aus und zeigt ren ist für die Betreiber eine ständige fahrten Interferenzen automatisch auf-
Herausforderung und Notwendigkeit. spüren, auswerten und die Ergebnisse
die Ergebnisse an. Unter anderem gilt es, die am häufigs- übersichtlich darstellen.


Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Die Ursachen für Interferenzen sind viel- Wie entstehen Interferenzen in GSM-Netzen?
fältig. Funknetze sind nie „fertig“, stän-
Es gibt vielfältige Definitionen für Inter- bedient. Auf dem Träger C0 der Serving Cell,
dig werden sie erweitert, sei es durch ferenzen, die folgenden Ausführungen dem so genannten BCCH-Träger, sendet die
die Inbetriebnahme zusätzlicher Basis- beschränken sich daher auf typische Pro- Basisstation im Zeitschlitz T0 die Informatio-
stationen oder durch Hinzufügen wei- bleme im Funkfeld. Die häufigsten Interfe- nen, mit denen das Endgerät die Zelle iden-
terer Sendekanäle. Meist müssen diese renzen entstehen durch Wechselwirkungen tifizieren und sich auf sie synchronisieren
der GSM-Nutzfrequenzen. Die Folge sind kann. Die verbleibenden Zeitschlitze dienen
Änderungen unter großem Zeitdruck
Gleich- oder Nachbarkanal­interferenzen, dem Transport von Verkehrsdaten (Gesprä-
vorgenommen werden – mit entspre- die zu erheblichen Empfangsproblemen che oder Nutzdaten). Die Kanäle C1 und C2
chend hohen Anforderungen an Fre- führen. Aber auch Störfrequenzen, die sind für die Verkehrsdaten vorgesehen. Die
quenzplanung und Netzbetrieb. Nicht von außen auf ein Netz einwirken, können vier anderen Basisstationen senden ebenfalls
Interferenzen hervorrufen, z.B. Abstrahlun- auf ihrem jeweiligen BCCH und den Kanälen
selten beeinflussen diese Maßnahmen
gen nicht abgeschirmter Maschinen oder C1 und C2 Daten aus, sind aber an der Kom-
deshalb existierende, auf die ursprüng- militärisch genutzte Frequenzen. munikation mit dem Endgerät momentan
lichen Funkszenarios optimierten Fre- nicht aktiv beteiligt.
quenzpläne. Weitere Störquellen können BILD 2 zeigt ein Funkszenario mit fünf
falsch eingestellte Frequenzen oder Trä- Basisstationen (BTS), von denen eine Alle Interferenzen, die diesem Szenario ent-
als Serving Cell (SC) aktiv das Endgerät sprechend auftreten, bei dem also gleiche
ger aus anderen Netzen sein, und das oder benachbarte Kanäle die aktuelle SC stö-
sowohl im eigenen als auch im Nachbar- ren können, sind in BILD 3 dargestellt. Dem
land. Im grenznahen Bereich sind Stö- GSM-Standard entsprechend sendet der
rungen durch Interferenzen noch häufi- BCCH mit maximaler Leistung und in jedem
Zeitschlitz (ggf. nur Dummy Bursts) und ist
ger anzutreffen.
SC BTS 3 BTS 4 daher permanent und am stärksten zu emp-
20 69 20 fangen. Die Verkehrskanäle Cx (C1 und C2)
25 40 33
70 26 10 sind während der acht Zeitschlitze – abhän-
Die Komponenten des Systems BTS 1
90
gig vom jeweiligen Verkehrsaufkommen –
BTS 2 unterschiedlich ausgelastet, zudem kann ihre
zur GSM-Interferenzanalyse 20 25
15 40 Sendeleistung auch geregelt werden. Ihre
53 Gesamtleistung ist in der Regel niedriger als
Für die Interferenzanalyse in GSM-Net- die des BCCH-Trägers und die durch sie ver-
zen sind folgende Komponenten erfor- SC BTS 1 BTS 2 BTS 3 BTS 4 ursachten Störungen sind deshalb meist als
derlich (BILD 6): C0 20 90 25 69 20 geringer einzustufen. Der R&S®TSMU misst
(BCCH) von den acht Zeitschlitzen des BCCH-Trägers
◆ PC für die Messungen (z.B. Notebook)
C1 25 20 40 40 33 also nur den T0 und wertet ihn aus (BILD 4).
◆ Radio Network Analyzer R&S®TSMU Die anderen Zeitschlitze werden aus den
C2 70 15 53 26 10
◆ Mess-Software R&S®ROMES einschl. oben angeführten Gründen in der Bewer-
der Funktionalität für die GSM- BILD 2 Funkszenario mit fünf Basisstatio- tung nicht berücksichtigt. Im Falle einer C0Cx-
nen, von denen eine als Serving Cell dient. In Interferenz (Verkehrskanal Cx stört C0-Kanal)
Interferenz­analyse
der Tabelle sind die Kanalnummern übersicht- wird daher nur der zum Cx gehörende BCCH
◆ Option GSM Network Scanner lich dargestellt. als Störfrequenz bewertet.
R&S®TSMU-K13
◆ Test-Mobiltelefon (z.B. Sagem OT290
mit Unterstützung des C/I-Para-
meters) und Treiber für R&S®ROMES
◆ GPS-System mit Treiber für Mögliche Interferenzkanäle Interferenztyp
R&S®ROMES C0 der Serving Cell (Kanal 20) C0 von BTS 4 (Kanal 20) C0C0
◆ Liste der GSM-Basisstationen des C1 von BTS 1 (Kanal 20) C0Cx
Netzbetreibers C1 der Serving Cell (Kanal 25) C0 von BTS 2 (Kanal 25) CxC0
C2 von BTS 3 (Kanal 26) CxCx (Nachbarkanal)
C2 der Serving Cell (Kanal 70) C0 von BTS 3 (Kanal 69) CxC0 (Nachbarkanal)

BILD 3 Zusammenstellung aller Interferenzen, die im Funkszenario in BILD 2 entstehen können.

BILD 4 C0 T0 T1 T2 T3 T4 T5 T6 T7
Die acht Zeitschlitze des BCCH-Trägers.
FCCH, SCH, BCCH, CCCH


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MOBILFUNK Versorgungs-Messsysteme

Mit fünf Schritten zum Ziel gültigen Pegelwerte des Interferenzsig-


nals gefiltert und zusammen mit den
Die GSM-Interferenzanalyse läuft Informationen aus der BTS-Liste aus-
prinzipiell in fünf Schritten ab: gegeben.
1. Das Testmobiltelefon befindet sich
im Modus Dauergespräch, z.B. im Die Messdatenerfassung und Inter-
Sprachanruf. Es werden die Para- ferenzanalyse geschieht in Echtzeit,
meter RxLev, RxQual und – soweit bereits während der Messung werden
vom Telefon unterstützt – auch der die Interferenzen und die Ergebnisse
Parameter C/I analysiert. der Analyse angezeigt und alle erfassten
. Überschreiten diese Parameter eine Messwerte im Speicher abgelegt. Somit
oder mehrere festgelegte Schwellen- ist es auch nachträglich möglich, durch
werte, identifiziert sie der Scanner als Ändern der Schwellenwerte die Krite- BILD 5 Gleichkanalsignale werden identifiziert
und getrennt angezeigt.
Interferenzfrequenzen (BILD 8). rien für die Interferenzanzeige zu modi-
3. Ermittlung potenzieller Störfrequen- fizieren.
zen durch Vergleich des momentanen
Serving-Cell-Kanals mit Gleich- oder Ablauf der Messung im Detail und
Nachbarkanälen, die in der BTS-Liste Auswertung der Ergebnisse
aufgeführt sind und innerhalb des Wie bei jedem Messgerät sind auch
vom Anwender vorgegebenen Radius hier Vorbereitungen zu treffen, um opti- BILD 7 Ablauf der GSM-Interferenzmessungen im Detail.
liegen (BILD 9). male Ergebnisse zu erzielen (BILD 7).
4. Vergleich der mit dem GSM-Netz- Nach dem Starten der Mess-Software Setup von R&S®ROMES
werkscanner gemessenen Cell Identi- R&S®ROMES ist die gewünschte Karte Laden der gewünschten Karte,
Laden der BTS-Liste sowie der Treiber
ties (CI) mit den in der Basisstations- und eine Basisstationsliste zu laden. mit Einstellung der Messmodi für
liste stehenden CI potenzieller Stör- Danach werden die Treiber für das Test- Option R&S®TSMU-K13,
Testmobiltelefon und GPS
frequenzen mobiltelefon und den GSM-Netzwerk-
5. Anzeige der gefundenen Ergebnisse scanner aufgesetzt. Alle diese Einstel- Einstellen
in Klartext (mit Name der Zelle aus lungen lassen sich später über Konfigu-
der BTS-Liste). rationsmenüs durch Aufruf eines „Work-
Aktivieren der Anwenderfenster
space“ einfach laden.
Das Analysesystem erfasst mit bis zu 80
Messungen pro Sekunde alle vorgewähl- Einstellmöglichkeiten für den Analyse-
ten GSM-Kanäle. Außer Kanalnummer algorithmus Definieren von Trigger-
und Pegel decodiert es zeit- und orts- BILD 10 zeigt die zahlreichen Möglich- und Alarmschwellen
bezogen die Parameter CI, MNC, MCC, keiten, Interferenzkriterien zu definie- im Fenster „Frequency Reuse“

LAC und BSIC. Für diese Messungen ist ren, die BTS-Liste zu verwenden und
keine Netz­autho­risierung mittels SIM- die Messwerte der Top-N-Liste opti-
Karte notwendig. Findet das System auf mal anzulegen. Alle Messergebnisse
Messen

Erfassen der Messdaten


einem Kanal unterschiedliche BCCH-Trä- werden übersichtlich in Fenstern prä- Speichern aller Daten orts- und
ger, so kann es diese – abhängig von sentiert. Die Anzeige der Interferenzen zeitbezogen in eine Datei
ihrem Signalabstand – über die CI als erfolgt dabei detailliert nach Art (C0C0,
verschiedene Gleichkanalsignale identifi- C0Cx …), Leistung, Zeitdauer und Weg-
zieren und getrennt anzeigen (BILD 5). strecke mit Angabe der störenden BTS
(Name aus BTS-Liste) und bei Verwen- Anzeige der Ergebnisse in Echtzeit
oder
Innerhalb eines definierbaren Zeitfens- dung des „Coupled Focus“ auch in der Aufruf der Messdaten
Auswerten

ters misst das Analysesystem die N Kartendarstellung (BILD 11). Alle Inter- aus der Datei
stärksten BCCH-Träger und legt sie in ferenzen werden zudem übersichtlich
einem Pool ab. Aus diesem werden bei in der Reuse-Event-Liste dargestellt. Ein
der Analyse, abhängig von den einge- Export der Messergebnisse in Planungs-
stellten Interferenzbedingungen und den Tools ist möglich. Interpretieren und Auswerten
der Messdaten
Messungen des Mobiltelefons, die end-


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R&S®ROMES Notebook Batt. 12 V DC
einschl. Windows XP,
Installiert
1,8 GHz,
Software auf Notebook USB oder
512 MByte RAM, GPS
GSM Network
20 GByte Festplatte RS-232-C
Scanner
Fire Wire 12 V DC
Radio Network Analyzer PPS
BTS-Liste R&S®TSMU
USB oder mit GSM Network Scanner
RS-232-C (Option R&S®TSMU-K13)
GSM-
Testmobil-
12 V DC
telefon
Batt. 12 V DC

BILD 6 Zusammenstellung der notwendigen Komponenten für die GSM-Interferenzanalyse.

BILD 8 Frequency Reuse Event Display mit Liste der Interferenzen, abhängig von den eingestellten Schwellenwerten.

BILD 9 Frequency Reuse C0 Display.

Marked
interference frequency 1

Step 3
Steps 4 and 5

Data of
interference
frequency 1


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MOBILFUNK Versorgungs-Messsysteme

Bereits nach wenigen Einsätzen Fazit Die wichtigsten Abkürzungen


amortisiert
Rohde&Schwarz präsentiert mit dem ARFCN Absolute Radio Frequency Channel
War in der Vergangenheit ein enormer Radio Network Analyzer R&S®TSMU ein ­Number
Zeitaufwand erforderlich, um Interferen- hochwertiges Analyse-Tool für Funkver- BCC Base Station Color Code
zen aufzuspüren und eindeutig zuzuord- sorgungsmessungen. Mit den entspre- BCCH Broadcast Control Channel
nen, so ist mit dem Radio Network Ana- chenden Optionen ausgestattet hilft BSIC Base Station Identity Code
lyzer R&S®TSMU in nur kurzer Zeit und diese kompakte Lösung Netzbetreibern BTS Base Transmitter Station
ohne zusätzliche manuelle Nacharbeit nicht nur in GSM-Netzen, sondern unter- C/I Carrier-to-Interference-­Performance
eine automatische Analyse einschließ- stützt diese auch beim Aufbau und der CI Cell Identity
lich Klartextdarstellung der störenden Optimierung von WCDMA- und HSDPA- CCCH Common Control Channel
Basisstationen möglich. Die Software Netzen. FCCH Frequency Correction ­Channel
R&S®ROMES macht die Handhabung Christian Fischer; Johann Maier LAC Location Area Code
besonders bedienungsfreundlich, flexi-
MCC Mobile Country Code
bel und effizient.
MNC Mobile Network Code
NCC Network Color Code
SC Serving Cell
SCH Synchronization Channel

Weitere Informationen und Datenblätter Die Besonderheiten des R&S ® TSMU


zum R&S®TSMU und zur R&S®ROMES unter
www.rohde-schwarz.com mit der GSM-Option R&S ® TSMU-K13
(Suchbegriff: TSMU / ROMES)
◆ Effiziente und zeitsparende Optimierung von
GSM- / GPRS- / EDGE-Funknetzen, unabhän-
gig von der Infrastruktur
◆ Alle GSM-Frequenzen (GSM450 / 850 / 900 /
1800 / 1900 / GSM-E / GSM-R)
◆ Multikanal-Fähigkeit innerhalb eines Mess-
Setups
◆ Größere Messgeschwindigkeit und höhere
Messgenauigkeit als Testmobiltelefone
LITERATUR
Radio Network Analyzer R&S®TSMU: Mobile
◆ Keine Netzauthorisierung mittels SIM-Karte
Messungen in GSM-Netzen mit bisher erforderlich
unerreichter Qualität. Neues von ◆ Kombiniertes Arbeiten mit GSM- / GPRS- /
Rohde&Schwarz (2005) Nr. 186, S. 4 –7.
EDGE-Testmobiltelefonen für Triggerung und
Signalisierung
◆ Ermittlung von Roaming-Problemen und Inter-
ferenzen, die z.B. von Netzen benachbarter
Länder herrühren
◆ Automatische Messung und Demodulation
Kurzdaten R&S®TSMU mit Option R&S®TSMU-K13 aller GSM-Kanäle off-the-air
Empfindlichkeit <–112 dBm
Pegelfehler ±1 dB
◆ Decodierung von Systeminformationen des
Minimales C/I für die jeweils erste Decodierung von Typs 1 bis 4 wie NCC, BCC, CI, LAC, MNC,
CI, MNC, MCC, LAC, etc. >2,5 dB MCC; Ausgabe von ARFCN und HF-Pegel
Messrate für Pegelmessung mit Decodierung von
CI, BSIC, LAC, MNC, MCC bis zu 80 Kanäle/s sowie Name und Position der Basisstation
Zykluszeiten (typ. / max.) ◆ Liefert Versorgungsmessdaten, d.h. einen
GSM900 1,54 s / 3 s Messwert pro Zeitstempel und Position
GSM1800 4,65 s / 9 s
GSM-R 0,25 s / 0,5 s


Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
C/I-Triggerschwelle Radius für
die BTS-Suche

Anzahl der
Störfrequenzen
im Zeitfenster
Grenzwerte für
die Analyse
RxLev- / RxQual-
Typ der
Triggerschwellen
Störfrequenzen
für Hopping- oder
Non-Hopping-Modus

BILD 10 Menü zur Definition der Schwellenwerte für die Interferenzanalyse.

BILD 11 Alle Messergebnisse und Zusammenhänge übersichtlich auf einen Blick.


Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Testsysteme

HF-Performance-Testsystem R&S®TS9970

Abstrahlcharakteristiken räumlich
darstellen und auswerten
Das Testsystem R&S®TS9970 (BILD 1)

ermittelt u.a. gemäß CTIA-Stan-

dard die räumliche Abstrahlcharakte-

ristik von Handy-Antennen. Es redu-

ziert dabei die gemessenen Daten auf

eine zweidimensionale Darstellung

im Polardiagramm. Eine neue Zusatz-

Software macht die dritte Dimension

wieder sichtbar.

44 370/4

BILD 1 Das Testsystem R&S®TS 9970 ermittelt wichtige HF-Eigenschaften drahtloser Kommunika­
tionsgeräte unter realistischen Betriebsbedingungen.

Besser in 3D eines Prüflings zu erkennen. Schwie-


rig wird es jedoch bei vielen Messpunk-
Die Messwerte zur Beurteilung der ten und einer komplexen Charakteristik.
Weitere Informationen und Datenblatt zum Abstrahlcharakteristik z.B. von Handy- In solchen Fällen erleichtert die Erwei-
Testsystem unter www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: TS9970) Antennen liegen tabellarisch oder zwei- terung R&S®RPS16-3D zur Software
LITERATUR dimensional grafisch als Polardiagramm R&S®RPS16 die Arbeit, denn sie erzeugt
[*] Test Plan for Mobile Station OTA Perfor- vor. Sind nur wenige Messpunkte vor- schnell und einfach ein dreidimensiona-
mance, Revision 2.1; CTIA Certification; handen, ist es für Experten kein Pro- les Bild – und ist damit eine große Hilfe
April 2005
blem, die Stärken und Schwächen in der Entwicklung und Zertifizierung.

10
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Einsatz in der ­Entwicklung

Welchem Entwickler würde es nicht


helfen, die gemessenen Daten quasi
in die Hand nehmen zu können, um
sie genauer zu untersuchen? Genau
das ist mit der neuen Software mög-
lich: Sie errechnet in Sekundenbruch-
teilen aus den gemessenen Daten ein
dreidimensionales Abbild und stellt es
am Monitor dar (BILD 2). Es lässt sich
interaktiv rotieren oder per Zoomfunk-
tion an gewünschten Stellen genauer
unter die Lupe nehmen. Die Daten kön-
nen den Messwerten entsprechend ein-
gefärbt werden, was die schnelle visu-
elle Bewertung erleichtert. Mit einem
Marker wählt man spezielle Messpunkte
und bekommt detaillierte Informationen.
Außerdem kann man sich den horizon-
talen und vertikalen Schnitt durch die
Messdaten anzeigen lassen.
BILD 2 3D-Graph mit platziertem Marker und horizontaler sowie vertikaler Schnittinformation.
Die Software macht das Auswerten der
gemessenen Daten schnell und einfach.
Für Präsentationszwecke und zur Doku-
mentation bietet sie außerdem die Mög- Information

lichkeit, die individuelle Ansicht in die File Header

R&S RPS16 Measurement Result: CTIAGSM_810 hor + ver

Zwischenablage zur Weiterverarbeitung


TestType=TX
Channel=810
Band=1900 MHz
Frequency=1909.800000MHz
xxxxxxxxxxx
SAM Phantom, Right

zu kopieren, als Grafik zu speichern oder


Battery BL-5C
13.01.2005
Check meas. camera slide open

ohne weitere Bearbeitungsschritte direkt


Calculated Values

Total Radiated Power (dBm) 24,9854


Peak EIRP (dBm) 33,0538
Directivity (dBi) 8,0685
EIRP Theta90 Phi0 EIRP Theta90 Phi180 NHPRP 45° (dBm) 23,6198

an einen Drucker zu schicken.


NHPRP 30° (dBm) 22,1004
Front/Back Ratio 14,8834
PhiBW (°) 86,8
PhiBW Up (°) 41,2

Information
PhiBW Down(°) 45,5
ThetaBW (°) 59,2
ThetaBW Up(°) 11,5
ThetaBW Down(°) 47,6
Boresight Phi (°) 315,0
Boresight Theta (°) 135,0
Maximum Power (dBm) 33,0538
Minimum Power (dBm) 6,8021
Average Power (dBm) 25,2553
Max/Min Ratio (dB) 26,2517
File Header
Max/Avg Ratio (dB)
Min/Avg Ratio (dB)
7,7985
-18,4533

Reports für die Zertifizierung R&S RPS16 Measurement Result: CTIAGSM_810 hor + ver

TestType=TX
EIRP Theta90 Phi90 EIRP Theta90 Phi270 Channel=810
Band=1900 MHz
Bei der Zertifizierung liegt das Haupt- Frequency=1909.800000MHz
xxxxxxxxxxx
augenmerk auf dem Generieren über- SAM Phantom, Right
Battery BL-5C
13.01.2005
sichtlicher und aussagekräftiger Reports, Check meas. camera slide open

welche die wichtigsten Merkmale


Calculated Values
zusammenfassen. Auch dafür ist die- EIRP Theta0 Phi0 EIRP Theta180 Phi0

Data.Rp; 19.05.2006 13:01:05


Total Radiated Power (dBm) 24,9854 Data.Rp; 19.05.2006 13:01:05
ses Visualisierungs-Tool prädestiniert: Peak EIRP (dBm)
Directivity (dBi)
33,0538
8,0685
Nach dem Laden der Messdaten sind
EIRP Theta90 Phi0 BILD EIRP
3 Mit nurPhi180
Theta90 wenigen Mausklicks gene- NHPRP 45° (dBm)
NHPRP 30° (dBm)
23,6198
22,1004
riert die Software übersichtliche Reports. Front/Back Ratio 14,8834
mit nur zwei Mausklicks der Ausdruck Das Layout der verschiedenen Graphen-
PhiBW (°)
PhiBW Up (°)
86,8
41,2
der wichtigsten berechneten Daten ansichten ist einstellbar.
PhiBW Down(°)
ThetaBW (°)
45,5
59,2
ThetaBW Up(°) 11,5
sowie eine Übersicht über die verschie- ThetaBW Down(°) 47,6
Boresight Phi (°) 315,0
denen Ansichten der Prüflingscharakte- Boresight Theta (°)
Maximum Power (dBm)
135,0
33,0538
Minimum Power (dBm) 6,8021
ristik generiert (BILD 3). Die momentan Average Power (dBm) 25,2553
Max/Min Ratio (dB) 26,2517
implementierte Reportfunktion orientiert Max/Avg Ratio (dB)
Min/Avg Ratio (dB)
7,7985
-18,4533
sich an den in [*] definierten charakte-
ristischen Werten. Für weitergehende

11
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EIRP Theta90 Phi90 EIRP Theta90 Phi270
MOBILFUNK Testsysteme

individuelle Wünsche beim Generieren Converted Data Die zweite Register- gedruckt oder als Grafik gespeichert
der Reports lassen sich die berechneten karte enthält in tabellarischer Form die werden. Außerdem ist es möglich, Grafi-
Daten und die Grafiken in Programme wichtigsten charakteristischen Werte. ken mit verschiedenen fest eingestellten
wie Microsoft Word oder Excel expor- So z.B. TRP (Total Radiated Power) / Ansichten zu generieren.
tieren. TIS (Total Isotropic Sensitivity), Maxi-
mum, Minimum, 3-dB-Öffnungswin- Pictures Auf der letzten Registerkarte
kel usw., sowie die Daten der horizonta- besteht die Möglichkeit, eine Übersicht
Einfach bedient len und vertikalen Messung, aus denen bzw. Vorschau der zuvor generierten
die resultierenden Gesamtdaten berech- Grafiken anzusehen und eine Auswahl
Die wichtigsten Eingaben sind in einer net und ebenfalls in einer Tabelle zusam- davon – oder alle – zu speichern.
Toolbar zusammengefasst (BILD 4). Wei- mengetragen wurden. Diese tabella-
tere Einstellmöglichkeiten befinden sich rische Übersicht kann ebenfalls aus-
in der Menüleiste. Je nach momenta- gedruckt oder zur weiteren Verarbeitung Intuitives Arbeiten in drei
nem Arbeitsschritt stehen dem Anwen- über die Zwischenablage in Excel einge- ­Dimensionen
der unterschiedliche Registerkarten zur fügt werden.
Auswertung der Daten zur Verfügung, Das Arbeiten in der dreidimensionalen
die über folgende Reiter angewählt wer- Graph Die drei folgenden Register- Darstellung ist dank einer raffinierten
den: karten enthalten die dreidimensionale Verknüpfung der dargestellten Daten
Darstellung der Messdaten – jeweils mit den Mausbewegungen sowie einer
Raw Data Auf der ersten Register- getrennt in Gesamtdaten, horizontale intuitiven Mausbelegung eingängig und
karte wird der Inhalt der geladenen Datei und vertikale Daten. Jede Ansicht kann effizient. Verschiedene Voreinstellun-
angezeigt. Er lässt sich in die Zwischen- mit den Schaltflächen in der Toolbar in gen stehen zur Verfügung, z.B. für die
ablage kopieren oder direkt ausdrucken. die Zwischenablage kopiert, direkt aus- Linienfarben oder die Darstellung der
Oberfläche. Aber auch die Verwendung
anwenderdefinierter Farben ist möglich.
Für das grafische Aufbereiten von Mes-
sungen mit einer geringen Anzahl von
Messpunkten und um in solchen Fällen
Marker zwischen Messpunkte setzen zu
BILD 4 Die Bedienoberfläche der Software R&S®RPS 16-3D.
können, ist eine zweistufige Interpola-
tion verfügbar.

Fazit

Mit der Software R&S®RPS16-3D von


Rohde&Schwarz steht ein Postpro-
cessing Tool für das Auswerten von
Abstrahlcharakteristiken zur Verfügung,
das die Entwicklungsarbeit wie auch die
Zertifizierung und Reportgenerierung
vereinfacht. Holen Sie sich damit die
dritte Dimension Ihrer Messdaten wie-
der zurück!
Andreas Ulm

12
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Protokolltester

Protokolltester R&S®CRTU-W

Validierte Tests für


Videotelefonie in 3G-Netzen
Mobilfunkstandards der 3. Genera- Leitungsvermittelte Verbindung Der Standard 3G-324M

tion wie UMTS bieten die Möglich- Der erste Lösungsansatz der Standardi- Ausgehend vom Standard H.324, der die
sierungsgremien sah vor, alle mobilen audiovisuelle Kommunikation in öffent-
keit zur mobilen Videotelefonie, also Videoanwendungen auf dem Internet- lichen analogen Telefonnetzen fest-
Protokoll (IP) basieren zu lassen. Diese legt, wurde für die Mobilfunknetze mit
zum gleichzeitigen Übertragen von paketvermittelte Übertragung schied ihrer vergleichsweise hohen Anfäl-
jedoch aus, weil aktuelle mobile IP-Netz- ligkeit gegen Übertragungsfehler das
Audio- und Video-Signalen. Dafür werke größtenteils noch zu hohe Ver- Protokoll 3G-324M entwickelt. Erwei-
zögerungen bei der Übertragung aufwei- tert um besondere Audio- und Video-
haben die Standardisierungsgremien sen, bislang keinen hinreichenden QoS Codecs für den Mobilfunk organisiert
(Quality of Service) über die gesamte es den Austausch von Audio, Video,
Richtlinien spezifiziert, wonach Video- Verbindungsdauer sicherstellen und im Daten und Signalisierungsinformatio-
Vergleich zu leitungsvermittelnden Net- nen über jeweils eigene logische Kanäle
telefonate über leitungsvermittelte zen eine mehrfach höhereBandbreite auf einem gemeinsamen transparenten
erfordern. Deshalb kommen für mobile 64-kbit/s-Kanal in Sende- und Empfangs-
Verbindungen auf Basis des 3G-324M- Videoapplikationen augenblicklich nur richtung (BILD 1).
leitungsvermittelte Echtzeit-Verbindun-
Protokolls zu führen sind. Ob sich ein gen in Frage. Von zentraler Bedeutung in 3G-324M-
Systemen sind die Multiplexer, über die
Mobiltelefon konform zu diesen Richt- die verschiedenen logischen Kanäle
zusammenlaufen. Nach dem erfolg-
linien verhält, lässt sich nun erstmalig

mit Hilfe validierter Tests mit dem

Protokolltester R&S®CRTU-W über-

prüfen und ggf. zertifizieren. Control Video I/O Audio I/O Daten

BILD 1
Prinzip eines
3G-324M-Systems,
einem Derivat des Command & Video-Codecs Audio-Codecs Data
Standards H.324. Control H.263 G.723.1 Sharing
H.245 (MPEG-4) AMR Protocols

Logischer
LC 0 LC 1 LC 2 LC 3
Kanal

Multiplexer
H.223
mit Annexen A&B

3G-Modem

13
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Protokolltester

reichen Verbindungsaufbau zwischen mit, also die Informationen über die ver- Millisekunden entscheidend für
zwei Mobiltelefonen legen die Multiple- fügbaren Audio- und Video-Codecs, die die Akzeptanz
xer entsprechend dem 3G-324M-Pro- Kapazität des Multiplexers sowie den
tokoll den höchsten gemeinsam unter- Umfang der unterstützten Funkoptionen. Maßgeblichen Einfluss auf die Akzep-
stützen „Mobile Level“ als ihren „Start Um mögliche Konflikte bei Öffnungspro- tanz und den Erfolg der Videotelefonie
Level“ fest. Mit der Wahl des Start zeduren von bidirektionalen Kanälen zu haben die Dauer des Verbindungsauf-
Levels wird das Format und die Struk- vermeiden, bestimmt das Protokoll, wel- baus, die Größe der zeitlichen Verzöge-
tur der zu übertragenden Informationen ches der jeweiligen Endgeräte als Mas- rung sowie die Genauigkeit der Synchro-
bestimmt. Darauf teilen sich die Endge- ter bzw. Slave fungiert und im Zweifels- nisation von Sprache und Bild. Der Ver-
räte ihre jeweiligen Leistungsmerkmale fall die Kontrolle übernimmt. bindungsaufbau bei Videotelefonie ist

BILD 2 Vollständige Decodierung einer ASN.1-Nachricht (Abstract Syntax Notation) des H.245-Protokolls.

Sequenz

Ausgewählte Nach-
richt aus der Sequenz

Bewertung

14
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
mit rund vier Sekunden zwar doppelt so BILD 3
Auszug aus einer
lang wie bei reiner Sprachtelefonie, liegt
Message-Log-Datei.
aber innerhalb noch allgemein akzeptier-
ter Grenzen.

Verzögerung und Synchronisation bei


Audio und Video beeinflussen nachhal-
tig die Wahrnehmung mobiler Video-
telefonieteilnehmer. So sollte die Ende-
zu-Ende-Latenz nicht mehr als 150 ms
betragen; moderne mobile Videoser-
vices haben jedoch Verzögerungen bis
zu 300 ms. Erhebliches Verbesserungs-
potenzial steckt hier in einer geeigneten
Realisierung des Multiplexers, über den
der gesamte Datenfluss abgewickelt
wird und der maßgebliche Ursache für
Verzögerungen ist.

Teilnehmer empfinden Video-Gespräche


erst dann als natürlich, wenn der Bild-
Ton-Versatz (Lippensynchronität) nicht
mehr als 50 ms beträgt. Da jedoch die
Bearbeitung eines Videosignals wesent-
lich länger dauert als die eines Sprach- Während des Ablaufs eines Testfalls Ausblick
signals, müssen für eine zufriedenstel- zeichnet der Protokolltester in einer
lende Lippensynchronisation die Audio- Message-Log-Datei die ausgetauschten Eingeschränkte Video-Services, wie
daten im Multiplexer entsprechend ver- Signalisierungsinformationen auf (BILD 2 zum Beispiel MMS (Multimedia Mes-
zögert werden. und 3). Durch Aktivieren mehrerer Fil- saging Service für Bilder, Videoclips
ter lässt sich diese Datenmenge unter und Ton) werden schon heute per IP
den verschiedensten Gesichtspunkten im Mobilfunknetz ausgetauscht. Bis IP-
Unverzichtbar: Die Testlösung für eine mögliche spätere Analyse auf- basierte Echtzeit-Videokommunikation
von Rohde & Schwarz bereiten. Ein ausgeklügelter Algorithmus möglich sein wird, sind Hersteller von
erleichtert und visualisiert das Verfolgen Handys für die Videotelefonie auf das
Rohde&Schwarz bietet mit der Option der Nachrichten über die einzelnen Pro- Protokoll 3G-324M und entsprechende
R&S®CRTU-WF01 zum Protokolltester tokollschichten. Zusätzlich zu den Sig- Testmöglichkeiten angewiesen. Dafür
R&S®CRTU-W die Möglichkeit, mit vali- nalisierungsinformationen werden die sind die bereitgestellten Testfälle von
dierten Testfällen die Videotelefonie- Audio- und Video-Informationen in sepa- Rohde&Schwarz für eine Zertifizierung
Funktionalität von WCDMA-Mobiltele- raten Dateien aufgezeichnet und stehen nicht nur unverzichtbar, sondern darüber
fonen zu überprüfen bzw. zu zertifizie- für eine Nachbearbeitung und Analyse hinaus auch ein leistungsstarkes, ent-
ren. Mit diesen Testfällen, die Bestand- zur Verfügung. wicklungsbegleitendes Hilfsmittel.
teil des Dokuments GCF WI-19 (Global Thomas A. Kneidel
Certification Forum WorkItem) sind, lässt
sich nachweisen, ob die Signalisierung,
also der Austausch von Steuer- und Kon-
trollinformationen, gemäß der Spezifika-
tion erfolgt. Ferner lässt sich mit spezi-
fikationskonformen Nutzdaten die kor- Weitere Informationen und Datenblatt zum
R&S®CRTU unter
rekte Wiedergabe einer Videotelefonie- www.rohde-schwarz.com
sequenz auf Mobiltelefonen prüfen. (Suchbegriff: CRTU)

15
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Protokolltester

R&S®CRTU / R&S®CMU200

Testfälle für
„Push to talk over ­Cellular“
Der neue Dienst „Push to talk over Das Handy als Walkie-Talkie ausreichende Penetration des Marktes.
Denn nur wenn es genügend PoC-fähige
Cellular“ (PoC) als Applikation in Der von der Open Mobile Alliance (OMA) Mobiltelefone am Markt gibt, ist der
verabschiedete Standard PoC V1.0 neue Dienst für Endkunden interessant.
Handys ermöglicht die Halbduplex- baut auf dem IP Multimedia Subsys-
tem (IMS) auf. Er ermöglicht daher eine Außer der reinen Sprachübertragung
Kommunikation mit mehreren Nutzern, provider-übergreifende Kommunikation, von „1–1“ oder „1–Many“ bietet PoC
auch über Landesgrenzen hinweg. Ein- verschiedene Möglichkeiten, die Über-
wie man es von einem Walkie-Talkie schränkungen wie sie aktuell mit ande- tragung zu beeinflussen. Zum Beispiel
ren Standards bestehen, zum Beispiel wird im Manual Answer Mode jede
kennt. Rohde&Schwarz hat dafür ein gleicher Mobiltelefontyp als Vorausset- Sprachnachricht erst bestätigt, bevor sie
zung, gehören mit OMA PoC der Vergan- vom PoC-Client ausgegeben wird.
umfassendes Testpaket im Programm. genheit an. Der Weg ist also frei für eine

Umfangreiche Protokolltests
für PoC

PoC setzt zu einem großen Teil auf


BILD 1 ATE-Desktop mit gestartetem PoC-Testfall. bewährte IP-basierte Protokolle, wie das
Session Initiation Protocol (SIP), Real-
time Transport Protocol (RTP), RTP Con-
trol Protocol (RTCP) und das Session
Description Protocol (SDP). Dafür sind
diese Protokolle um PoC-spezifische
Parameter erweitert worden.

Diese Erweiterungen und das richtige


Zusammenspiel der verwendeten Pro-
tokolle werden durch die vom Global
Certification Forum (GCF) klassifizierten
Testfälle überprüft. Hierbei ist zu beach-
ten, dass die OMA die Testfälle definiert,
und diese dann von GCF übernommen
werden.

Auf Basis des Application Test Environ-


ments R&S®CRTU-ATE (BILD 1) bietet
Rohde&Schwarz für PoC V1.0 nun das
umfassende Testpaket R&S®CA-AC02
an. Es basiert auf den von GCF klassi-
fizierten Testfällen und bietet darüber
hinaus die Möglichkeit, auf einfache
Weise eigene Tests zu definieren.

16
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Analog zu MMS [1] wird für die PoC- Durch die Trennung der Testfälle von Der Nachrichtenfluss, die zu testenden
Testfälle ein spezieller PoC-Testserver den funktionalen Elementen im Testser- Parameter sowie die Antwortnachrich-
R&S®CA-AA02 benötigt. Dieser dient ver wurde die Komplexität der verschie- ten können dabei flexibel definiert wer-
nicht nur als Basis für die Testfälle, son- denen Protokolle für den Nutzer stark den. Somit ist die PoC-Testsuite von
dern unterstützt auch den funktionalen vereinfacht. Er kann so ohne detaillierte Rohde&Schwarz nicht nur für Confor-
Test von PoC-fähigen Mobiltelefonen. Kenntnis des Protokolls die gewünsch- mance-Tests interessant, sondern bie-
ten Nachrichten und Parameter einfach tet durch ihre Flexibilität auch vielseitige
Der PoC-Testserver R&S®CA-AA02 bietet zusammenstellen. Einsatzmöglichkeiten in der Entwicklung:
folgende Testmodi [2]: ◆ Regression Testing
◆ Conversation Mehrere PoC Clients Wie auch bei MMS, sind die Testfälle in ◆ Stabilitätstests
können sich unterhalten der eXtensible Markup Language (XML) ◆ Test der Unempfindlichkeit gegenüber
◆ Echo Ein PoC Client bekommt seine definiert und können somit ohne kom- fehlerhaften Nachrichten (Robustheit
eigenen Sprachnachrichten zurück plizierte Werkzeuge erweitert bzw. ver- der Implementierung)
◆ Record Die Sprachnachrichten wer- ändert werden. Ein einfacher Text- oder ◆ Prüfen des Verhaltens bei konformen
den als Datei gespeichert XML-Editor genügt. Abarten der Protokolle

BILD 2 Analyse nach durchgeführtem PoC-Test – hier der Nachrichtenfluss.

17
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Protokolltester

Entscheidend bei Protokolltests sind die und schnelle Weise eigene Testfälle
erzeugten Analysen des getesteten Sze- und Szenarios zu definieren. Daher sind Weitere Informationen und Datenblatt zum
R&S®CMU 200 und zum R&S®CRTU-W / -G
narios (Message Flow, Log File). Hier die PoC-Test­suites R&S®CA-AA02 und unter www.rohde-schwarz.com
bietet die PoC-Testsuite nicht nur eine R&S®CA-AC02 nicht nur für Confor- (Suchbegriff: Typenbezeichnung)
anschauliche Fehleranalyse, sondern mance-Tests interessant, sondern auch
darüber hinaus einen grafisch aufberei- für die Entwicklung von PoC-fähigen
LITERATUR
teten Nachrichtenfluss zwischen dem Endgeräten. [1] R&S®CRTU-W / -G: MMS-Tests an
Device Under Test (DUT) und dem Test- Stefan Diebenbusch Multimedia-Handys. Neues von
Rohde & Schwarz (2005) Nr. 185, S. 4–6.
server. Eventuelle Fehler in der Imple-
[2] R&S®CMU200 / CRTU-W / G: Standar-
mentierung lassen sich so exakt und disierte Testlösungen für PoC-Mobiltele-
schnell bestimmen (BILD 2). fone. Neues von Rohde & Schwarz (2005)
Nr. 188, S. 14 –16.

Anbindung

Das Application Test Environment


R&S®CRTU-ATE läuft auf jedem han-
delsüblichen Rechner mit Windows XP
oder 2000. Dieser benötigt eine IP-Ver-
bindung zu einem Mobilfunkmessplatz
R&S®CMU200 oder zu einem Protokoll-
tester R&S®CRTU-G / -W mit entspre-
chender Software (BILD 3). Da PoC ein
rein IP-basierter Dienst ist, lässt er sich
unabhängig vom verwendeten Radio
BILD 3 Testsoftware-Programm zum R&S®CMU 200 und zum R&S®CRTU-W / -G.
Access Network (RAN) einsetzen. Daher
können zum Beispiel Standards wie (Validierte) Testfälle
WCDMA, GSM/GPRS oder CDMA2000®
als RAN verwendet werden.
VT
Die Flexibilität von IP und der PoC-Test- MMS PoC
Künftige Testfälle Videotelefonie
¸CA-AC 01 ¸CA-AC 02 ¸CRTU-WF 01
suite von Rohde&Schwarz ermöglichen
es, die Testsuite nicht nur über einen
Systemsimulator zu betreiben, sondern
für Entwicklungszwecke auch ein DUT –
z.B. über ein Test- bzw. Live-Netzwerk – Server einschließlich Analyse- und Entwicklungs-Tools
anzubinden. Die einzige Voraussetzung
ist eine direkte IP-Verbindung zwischen
PoC-Client und Testserver. MMS PoC
Künftige
(Multimedia (Push-to-Talk
application enabler
Message Service) over Cellular)
und Toolbox
¸CA-AA 01 ¸CA-AA 02
Zusammenfassung

Die integrierte PoC-Testlösung von


Rohde&Schwarz ermöglicht es, PoC- Framework / Desktop / Message Logging
ATE – Application Test Environment ¸CA-AP 01
Implementierungen einfach und kom-
fortabel nach GCF-Kriterien zu tes- Application Testing Serving Scenario
ten. Die verfügbaren Testfälle basie- (E)GRPS / WCDMA / CDMA2000® (E)GRPS / WCDMA
ren auf den Spezifikationen der Open ¸CMU-K92 / -K96 / -K87 ¸CRTU-GD 04 / -WD 04

Mobile Alliance. Die Struktur der Test-


¸CMU 200 ¸CRTU-G / -W ¸CRTU-W
fälle hilft dem Anwender, auf einfache

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Spektrumanalysatoren

43836

Spektrumanalysatoren R&S®FSP / R&S®FSU

Analyse von HSDPA- und HSUPA-


­Signalen
Mit den Firmware-Optionen High Speed Packet Access temressourcen an Nutzer gebunden sein
konnten, die sie gar nicht benötigten –
R&S®FS-K73 / -K74 können die Spek- Eines der Ziele bei der Entwicklung der eine unnötige Verschwendung.
3G-Systeme war es, die Datenübertra-
trumanalysatoren R&S®FSP und gungsgeschwindigkeit im Vergleich zu Diese Umstände sowie die Konkur-
den 2G-Systemen deutlich zu vergrößern. renz durch andere Funktechnologien
R&S®FSU sowie der Signalanalysator Schon mit den ersten Releases des 3GPP- wie Wi-Fi und WiMAX veranlassten
WCDMA-Standards wurde eine maxi- das 3GPP-Normierungsgremium, den
R&S®FSQ Code-Domain-Messungen male Transferrate von 384 kbit/s erreicht Funkstandard weiter zu verbessern. Die
– eine beachtliche Steigerung, die den Ziele waren eine Steigerung des Daten-
an HSDPA- und HSUPA-Signalen für Nutzern den Download von E-Mails oder durchsatzes und eine Reduzierung der
das Videotelefonieren erlaubte. Netz- Zugriffszeiten.
WCDMA FDD durchführen. anbieter konnten neue Dienste wie
mobiles Fernsehen oder den Download Die Weiterentwicklung lief in zwei
von Video-Clips anbieten. Die neuen Schritten ab, wobei immer die Kom-
Möglichkeiten kamen gut an, damit patibilität zu vorhandenen Netzwer-
wuchs aber auch der Bedarf an Übertra- ken im Auge behalten wurde. Mit
gungskapazität weiter. High Speed Downlink Packet Access
(HSDPA) können im Downlink Trans-
Eine Einschränkung der ersten Release ferraten bis 14 Mbit/s erreicht werden.
waren die leitungsvermittelten Verbin- Rohde&Schwarz stellte dafür frühzeitig
dungen. Sie hatten zur Folge, dass Sys- die Messtechnik bereit [*].

19
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Spektrumanalysatoren

Mit High Speed Uplink Packet Access In der ersten Release von WCDMA Für HSDPA wurden die Anforderungen
(HSUPA) – dem zweiten und jüngsten bekam jeder Teilnehmer im Downlink weiter verschärft: Der Fehlervektor ist
Schritt zur Erweiterung des Standards – einen spezifischen Code in der Code auf <12,5% festgelegt, außerdem muss
vergrößert sich die Uplink-Kapazität auf Domain für die Nutzdaten zugeordnet. ein wesentlich komplexeres Signal ver-
5,76 Mbit/s. HSDPA und HSUPA zusam- Dieser Code wird als DPCH bezeichnet, wendet werden, was die EVM-Messung
men werden auch als HSPA bezeich- er ist immer QPSK-moduliert. Auch bei sehr anspruchsvoll macht. Für Anwender
net (High Speed Packet Access). Da die HSDPA bekommt jeder Teilnehmer einen der Option R&S®FS-K74 ist das kein Pro-
erreichten Transferraten die von der ITU DPCH für die Nutzdaten und für Steu- blem, denn mit ihrem internen EVM von
für 3G-Systeme definierten 2 Mbit/s bei erinformationen zugewiesen. Zusätz- nur <1,5% beeinflusst sie das Messer-
weitem übertreffen, werden WCDMA- lich teilt sich ein Mobilgerät für den gebnis praktisch nicht.
Netze mit HSPA-Fähigkeit auch als 3.5G- Empfang von Daten einen oder meh-
Systeme bezeichnet. rere schnelle Kanäle (HS-PDSCH) mit Im Uplink wird die Modulation HPSK ver-
anderen Nutzern. Über einen oder meh- wendet, die man auch als „Scrambled
rere HS-SCCH signalisiert die Basissta- dual BPSK“ betrachten kann. HSPA ist
HSPA-Messungen mit den tion, an welches Endgerät sie Daten eine Multicode-Übertragung, bei der der
­ nalysatoren R&S ®FSx
A senden wird. Die Modulation ist QPSK Spitzenwert des Signals gegenüber dem
oder 16QAM, abhängig von den Ausbrei- Signal-Mittelwert von ca. 3,5 dB auf ca.
Um Hersteller von Endgeräten und Netz- tungsbedingungen. 6,5 dB zunimmt. Dies hat einen größeren
werkkomponenten bei der Entwicklung „Stress“ für den Modulator und den Leis-
von HSUPA-Lösungen zu unterstützen, Die Firmware des Analysators muss die tungsverstärker im Endgerät zur Folge.
hat Rohde&Schwarz bereits einen Teil verschiedenen Modulationsarten erken- Neue Testprozeduren, die den Aufbau
seiner Messtechnikpalette an die neuen nen, damit sie die Signale korrekt demo- des Signals beschreiben, sind in Ent-
Anforderungen angepasst. Zudem ist dulieren kann. Die Option R&S®K74 erle- wicklung. Der Fehlervektor darf 12,5%
das Unternehmen beim ETSI-Standar- digt das automatisch (BILD 1). betragen, allerdings muss er mit einem
disierungsgremium aktiv an der Erstel- Signal gemessen werden, das einen
lung von HSDPA- und HSUPA-Testfällen Für den Test von HSDPA-­Basisstationen höheren Crest-Faktor aufweist. Die
beteiligt. spezifiziert der Standard 3GPP TS25.141 Option R&S®FS-K73 unterstützt die Mes-
eine neue Messung zum Ermitteln der sung von Multi-Code-EVM (BILD 2).
Für die Produktfamilie der Signal- und Modulationsqualität. Die Signale für
Spektrumanalysatoren R&S®FSQ, FSP diese Messung, die Steuerungskanäle,
und FSU hat Rohde&Schwarz die Appli- Verkehrskanäle sowie 2, 4 oder 8 HSDPA-
kations-Firmwarepakete R&S®FS-K72 / Kanäle mit 16QAM beinhalten, sind
-K73 / -K74 um HSUPA ergänzt. Neben im Test Model 5 enthalten; mit ihnen
HSDPA-Funktionalität bieten sie damit wird der Fehlervektor (EVM) ermittelt. Die wichtigsten Abkürzungen
auch umfangreiche Funktionen für Sen- Die Anwendung von Test Model 5 für BPSK Binary Phase Shift Keying
dermessungen an HSUPA-Basisstatio- diese Messung stellt wesentlich höhere CPICH Common Pilot Channel
nen und -Modulen. Die R&S®FS-K74 Ansprüche an die Basisstationen. DPCH Dedicated Physical Channel
wird in die R&S®FS-K72 integriert und E-DPDCH Enhanced Dedicated Physi-
stellt Modulationsmessmöglichkei- In früheren Releases dienten zwei Mes- cal Data Channel
ten für HSDPA- und HSUPA-Signale im sungen für das Ermitteln der Modulati- HPSK Hybrid Phase Shift Keying
Downlink zur Verfügung. Die Option onsqualität: der Peak Code Domain Error HS-PDSCH High Speed Physical
Downlink Shared Channel
R&S®FS-K73 deckt HSDPA- und HSUPA- (PCDE) und der Fehlervektor. Letzterer
HS-SCCH High Speed Shared Control
Messungen im Uplink ab. wird mit einem oder optional zwei akti-
Channel
ven Codes gemessen. Der PCDE stellte
PCDE Peak Code Domain Error
Modulation höherer Ordnung die Entwickler von Sendern vor eine
P-CCPCH Primary Common Control
Die Anpassung der Modulation an die anspruchsvolle Aufgabe, weil das Sig- Physical Channel
jeweiligen Ausbreitungsbedingungen nal einen höheren Crest-Faktor aufweist PICH Pilot Channel
ist eine verbreitete Methode, um den und den Sender entsprechend mehr QPSK Quadrature Phase-shift
Datendurchsatz zu erhöhen. Mehrere „stresst“. Der geforderte PCDE von ca. Keying
Standards wie GSM/EDGE, 1xEV-DO –33 dB entspricht einem Gesamt-Vektor- S-CCPCH Secondary Common Control
oder Wi-Fi machen davon Gebrauch. fehler von 30%. Physical Channel

20
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Vollständige Demodulation bis auf
Bit-Ebene BILD 1
Rot markiert: Die
Um Modulation und Codierung anpas-
Software hat auto-
sen zu können, überwachen Basisstation matisch die Modu-
und Handy ständig die Ausbreitungs- lationsart 16QAM
erkannt.
bedingungen und melden sich gegensei-
tig die aktuellen Verhältnisse. Außerdem
tauschen sie aus, ob die Demodulation
erfolgreich war oder ob die Übertragung
wiederholt werden muss.

Die Analyse-Firmware demoduliert das


Signal bis auf Bit-Ebene (BILD 3). Zusam-
men mit der großen Tiefe des Speichers
im R&S®FSQ, der bis 100 Frames auf-
nehmen kann, ist sie ein hervorragen-
des Werkzeug für die Analyse der oben
beschriebenen Signalisierungsvorgänge.
BILD 2
Johan Nilsson
Oben im Bild ist die
Code Domain im
Q-Anteil des Sig-
nals dargestellt.
Das Signal ent-
hält verschiedene
Codes, der rot mar-
kierte Code ist
ein E-DPDCH mit
1920 kbit/s.

Weitere Informationen, Datenblatt und BILD 3


Broschüre unter Demodulation bis
www.rohde-schwarz.com auf Bit-Ebene.
(Suchbegriff: FS-K73 / -K74)

LITERATUR
[*] Analysatoren R&S®FSP / FSU / FSQ: Test
von HSDPA-Basisstationen. Neues von
Rohde&Schwarz (2004) Nr. 181,
S. 16–17.

21
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
MOBILFUNK Spektrumanalysatoren

Handheld Spectrum Analyzer R&S®FSH3

Code-Domain-Leistungsmessung
an 3GPP-Basisstationen
Seit nunmehr drei Jahren wird

der Handheld Spectrum Analyzer

R&S®FSH3 für alle notwendigen

Messaufgaben bei Installation und

Wartung von Mobilfunk-Basissta-

tionen vielfach eingesetzt. Mit der

neuen Software-Option R&S®FSH-K4

ist jetzt auch die Code-Domain-Power-

Analyse für 3G-Basisstationen

verfügbar, samt der Bestimmung von

EVM und Scrambling-Code.

43888/2e
BILD 1 Egal ob bei Neu­installation oder Wartung einer Mobilfunk­basisstation, Vorort­-Untersuchung
von Fehler­stellen in HF-Kabeln oder bei Anwendungen in der Entwicklung und im Service – der
R&S®FSH 3 bietet mit seinen zahlreichen Messfunktionen ein breites Anwen­dungsspektrum.

Messungen der Code-Domain- Für die Code-Domain-Analyse wurde der


Weitere Informationen und Datenblatt unter Power im Feld R&S®FSH3 jetzt um zusätzlichen Spei-
www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: FSH3) cher für I/Q-Daten erweitert. Damit kann
Bisher war die Analyse der Code- er einen Signalausschnitt mit ca. 1,2 ms
Domain-Power von 3G-Basisstationen Dauer aufzeichnen, was ausreicht, um
High-End-Spektrumanalysatoren vor- die für die Code-Domain-Analyse nöti-
behalten. Aufgrund ihrer Größe und gen Code-Kanäle zu finden und ihre Leis-
ihres Gewichts sind diese jedoch nur tung und sonstigen Eigenschaften zu
bedingt für den Einsatz im Feld geeig- bestimmen.
net. Der R&S®FSH3 (BILD 1) dagegen
wurde speziell für den Einsatz vor Ort Als Ergebnis liefert der R&S®FSH3 außer
entwickelt: Er ist kompakt und leicht und der Gesamtleistung des 3G-Signals auch
außerdem unabhängig vom Stromnetz die Leistungswerte folgender Code-
betreibbar. Kanäle:

22
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
◆ Common Pilot Channel (CPICH) BILD 2
Alle Ergebnisse wer-
◆ Primary Common Control Physical den übersichtlich in
Channel (P-CCPCH) Tabellenform am Dis-
◆ Primary Synchronisation Channel play des R&S®FSH 3
dargestellt.
(P-SCH)
◆ Secondary Synchronisation Channel
(S-SCH)

Die Analyse der Signalqualität bie-


tet jedoch noch mehr: Für den Com-
mon Pilot Channel (CPICH) und den Pri-
mary Common Control Physical Chan-
nel (PCCPCH) ermittelt der Analysator
auf Wunsch zusätzlich den Betrag des
Fehlervektors EVM (Error Vector Mag-
BILD 3
nitude). Wesentlichen Einfluss auf die Anzeige aller gefun-
Signalqualität hat auch der Signal/ denen Scrambling-
Codes mit zugehöri-
Rausch-Abstand. In einem WCDMA-Sys-
ger CPICH-Leistung.
tem ist hier der Wert für das Verhält-
nis von Chip-Energie (Ec) zu Störsignal-
leistungsdichte (I0) maßgebend. Selbst-
verständlich unterstützt der R&S®FSH3
auch diese Messung (BILD 2). Schließ-
lich wird auch die Trägerfrequenzabwei-
chung (Carrier Frequency Error) gemes-
sen und angezeigt. Dabei lässt sich die
Messgenauigkeit erhöhen, wenn man
die Referenzfrequenz der Basisstation
direkt in den R&S®FSH3 einspeist.

Unentbehrlich: Level Adjust


und Scrambling-Code-Suche acht Scrambling-Codes samt der dazu- Fazit
gehörigen CPICH-Leistung angezeigt.
Mit welcher Leistung sendet die Basis- Sortiert wird die Liste automatisch nach Installation oder Wartung einer Basis-
station? Mit welchem Scrambling-Code der Höhe der Leistung (BILD 3). station ohne R&S®FSH3? Kaum vor-
sind die Code-Kanäle verschlüsselt? Das stellbar, denn mit den Optionen Vector
sind die wesentlichen Fragen vor dem In der Praxis sind also für die Anzeige Transmission and Reflection Measure-
Beginn der Messungen an einer Basis- der Code-Domain-Messwerte nur vier ments (R&S®FSH-K2), Distance-to-Fault
station. Die Antwort darauf ermittelt Bedienschritte nötig: (R&S®FSH-B2) und der neuen Option
der R&S®FSH3 selbst. Ein Knopfdruck ◆ 3GPP-CDP-Funktion wählen Code-Domain-Power-Analyse (R&S®FSH-
auf die Funktion „Level Adjust“ genügt, ◆ Mittenfrequenz eingeben K4) bietet der Analysator alles, was
und der Analysator sucht die optimale ◆ Pegeleinstellung mit „Level Adjust“ das Herz des Technikers höher schla-
Pegeleinstellung für die anliegende optimieren gen lässt – und das alles in einem hand-
Leistung. Ein weiterer Knopfdruck, und ◆ Scrambling-Code suchen lassen lichen und leichten Gerät.
der Scrambling-Code der Basisstation Rainer Wagner
wird ermittelt und automatisch für die Hat die Basisstation zwei Antennen, so
Decodierung der Code-Kanäle verwen- kann zusätzlich ausgewählt werden, auf
det. Auch ein schneller Überblick über welche Antenne der R&S®FSH3 synchro-
benachbarte Basisstationen ist möglich. nisieren soll (Antenna Diversity).
Auf Wunsch werden in einer Liste bis zu

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
WPAN / WLAN / WWAN Signalgeneratoren / -analysatoren

Signalgeneratoren R&S®SMx / Analysatoren R&S®FSQ / R&S®FSL

WiMAX wird mobil –


neue Messlösungen sind gefragt
Die Funktechnologie WiMAX unter- Sorgt für Mobilität: Der neue Für mobile Anwendungen wird das
­Standard IEEE 802.16e-2005 erweiterte Verfahren OFDMA eingesetzt,
stützt mit Verabschiedung des Stan- das verschiedene Teilnehmer gleichzei-
WiMAX (Worldwide Interoperability for tig bedienen kann. Es fasst mehrere phy-
dards IEEE 802.16e-2005 jetzt auch Microwave Access) war ursprünglich sikalische Träger zu Unterkanälen (Sub-
angetreten, breitbandige Kabelnetze wie channels) zusammen und teilt den Teil-
mobile Anwendungen. Verbunden DSL zu ersetzen. Mit der Verabschie- nehmern je nach benötigter Bandbreite
dung des Standards IEEE 802.16e-2005 eine entsprechende Anzahl dieser Unter-
damit sind neue Herausforderungen unterstützt WiMAX nun auch mobile kanäle zu. Welche Kanäle wann und
Anwendungen. Dies ist zum einen Erwei- wem zugeordnet sind, wird in „Kar-
an die ­entsprechende Messtechnik. terungen in der MAC-Ebene zu verdan- ten“, den so genannten Downlink- oder
ken, die den Aufbau der Kommunikation Uplink-Maps, festgelegt. Permutations-
und die Aufbereitung der Daten organi- algorithmen (DL-PUSC, DL-FUSC, UL-
siert. Aber auch die physikalische Ebene PUSC, …) sorgen dabei für die Zuord-
des Standards wurde deutlich weiter- nung der physikalischen Träger zu den
entwickelt. Unterkanälen. Diese Algorithmen wech-
seln über der Zeit und definieren so ver-
Bei stationären Anwendungen wird schiedene Zonen.
hauptsächlich das Mehrträgerverfah-
ren OFDM [1] verwendet, das alle Teil- Im Vergleich zu OFDM kann bei OFDMA
nehmer nacheinander bedient. Dabei zusätzlich auch die Zahl der Träger vari-
sind alle Träger jeweils einem einzigen ieren (128, 512, 1024 oder 2048). Damit
Nutzer zugeordnet und weisen pro Zeit- lässt sich die Modulation optimal an die
schlitz die gleiche Modulationsart und Übertragungsbedingungen bei unter-
Leistung auf. schiedlichen Bandbreiten anpassen.

Diese umfangreichen Erweiterungen auf


der physikalischen Ebene stellen neue
Anforderungen an die Messtechnik. Auf-
BILD 1 Über die Zonentabelle lassen sich verschiedene Zonen innerhalb eines Frames
gabe der Signalerzeugung ist es, Daten
sowie mehrere Segmente in einer Zone konfigurieren.
und Modulation für die verschiedenen
Nutzer gemäß Standard zu codieren, auf
die entsprechenden Träger zu verteilen
und die Karten zu erzeugen. Bei der Sig-
nalanalyse werden anschließend die Trä-
ger den Karten entsprechend wieder
den verschiedenen Nutzern zugeordnet,
demoduliert und die Messergebnisse für
Multi- den Anwender anschaulich dargestellt.
segment-
Zone
Weitere
Zonen

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
WiMAX-Signale mit den Vektor- Bursts teilen dem Empfänger alle erfor- für zwei Antennen. Damit zeigt ein
signalgeneratoren R&S ®SMx derlichen Details über den Signalaufbau R&S®SMU200A mit zwei Basisband-
mit; Empfängertests sind so schnell und und zwei HF-Pfaden seine Vorteile: Mit
Die neue Option R&S®SMx-K49 – die einfach durchgeführt. dieser Konfiguration können beide STC-
für die Generatoren R&S®SMU200A, Sendesignale gleichzeitig erzeugt wer-
SMJ100A und SMATE200A sowie Die neue Option bietet zusätzlich Trans- den. Damit ist der Weg frei für den Test
mit der Software R&S®WinIQSIM2 für mit Diversity (Space-Time Coding, STC) zukünftiger MIMO-Anwendungen.
den Arbitrary Waveform Generator
R&S®AFQ100A verfügbar ist – erzeugt
OFDM- bzw. OFDMA-Signale entspre-
chend den Standards 802.16-2004 bzw.
802.16e-2005. Die aktuelle Firmware-
Erste PUSC-Zone FUSC-Zone PUSC-Zone
Version 2.02 beinhaltet ein „Multi-Car-
mit drei Segmenten
rier-System“, mit dem der Generator
auch dann WiMAX-Mehrträgerszenarios
erzeugen kann, wenn er nur mit einem
Segment 0
Basisband- und HF-Pfad ausgestattet ist.
Dafür wählt man im WiMAX-Hauptmenü
des Generators das gewünschte Szena-
rio, das einfach per Knopfdruck als Kur- Segment 1
venform gespeichert wird und anschlie-
ßend dem Multi-Carrier-System als Ein-
gangssignal zur Verfügung steht. Dieses
berechnet daraus ein Gesamtsignal mit Segment 2
dem eingestellten Frequenzabstand der
Einzelsignale.

Im Menü Frame Configuration definiert


man die Zonen innerhalb eines Frames
sowie die Segmente innerhalb einer
Zone. Im Beispiel in BILD 1 ist die erste
PUSC-Zone mit drei Segmenten belegt. BILD 2 Grafische Darstellung der Bursts (grün) innerhalb der Zonen.
Es folgen eine FUSC-Zone sowie eine
weitere PUSC-Zone. BILD 2 stellt die
BILD 3 Konfigurationsmenü für die Bursts innerhalb einer Zone.
Belegung der Bursts – also den einem
Nutzer zugeordneten Bereich in der DL-
Map – innerhalb der Zonen im zeitlichen Transmit
Diversity
Verlauf grafisch dar. Der R&S®SMU mit zwei
erzeugt diese Grafik auf Knopfdruck und Antennen
veranschaulicht in Echtzeit die aktuell
eingestellte Signalkonfiguration.

Im Konfigurationsmenü für Bursts las-


sen sich bis zu 64 unterschiedlich kon-
figurierte Bursts pro Zone einstellen
(BILD 3). Für jeden Burst sind die Modu-
lationsarten QPSK, 16QAM und 64QAM
sowie die vollständige Kanalcodie-
rung mit Standard-Faltungscodes oder
Kanalcodierung mit Automatisches Generieren von FCH-,
Turbo-Codes verfügbar. Die automatisch DL-MAP- und UL-MAP-Bursts ist möglich
Faltungs- und Turbocodes
erzeugten FCH-, DL-MAP- und UL-MAP-

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
WPAN / WLAN / WWAN Signalgeneratoren / -analysatoren

Signalanalyse mit dem usw. auf einen Blick (BILD 6). Speziell halb werden in einem Untermenü EVM
R&S ®FSQ bei OFDMA-Anwendungen ist es wich- und Leistung für jeden Nutzer zusätzlich
tig, diese Daten auch für die jeweiligen einzeln aufgelistet. Auch die demodu-
Die neue Option R&S®FSQ-K93 ist eine Nutzer einzeln verfügbar zu haben. Des- lierten Rohdaten, der „Bitstream“, kön-
Erweiterung der Option R&S®FSQ-K92
für den Signalanalysator R&S®FSQ; sie
unterstützt die Standards IEEE 802.16-
2004 OFDMA und IEEE 802.16e-2005.
Messungen an WiMAX-OFDMA-Sig-
nalen sind direkt mit dem Analysator
möglich, ein externer PC ist nicht erfor-
derlich.

Um z.B. Signale von Basisstationen ana-


lysieren zu können, muss die DL-Map
genau definiert werden. Die neue Option
stellt dafür einen komfortablen Editor zur
Verfügung, mit dem man die Anzahl der
Nutzer und Modulationsarten, die Zahl
der aktiven Unterkanäle sowie die Art
und Zahl der Permutationszonen festlegt
(BILD 4). Diese Karte kann auch direkt
vom R&S®SMU, sofern er mit einem
R&S®FSQ verbunden ist, eingelesen
werden oder man verwendet die Einstel-
lungsdateien des Generators. Die Option BILD 4 Definition der DL-Map. Das WiMAX-Signal besteht aus einer PUSC-Zone, die analysiert
R&S®FSQ-K93 wird zukünftig die DL- wird (siehe Haken in erster Tabelle) und einer FUSC-Zone. Die zweite Tabelle zeigt die Burst-Anord-
nung; sie lässt sich auch grafisch darstellen.
Maps selbsttätig erkennen und so auto-
matisches Demodulieren ermöglichen.
BILD 5 Der obere Teil zeigt das aufgezeichnete Signal (Leistung über Zeit). Der untere Teil des Bil-
Sind die weiteren Parameter wie Fre- des zeigt das Konstellationsdiagramm. Da verschiedene Bursts unterschiedliche Modulationen auf-
quenz, Schutzintervall, Aufzeichnungs- weisen, sind 64QAM, 16QAM und QPSK zu erkennen.
zeit usw. festgelegt, wird die Messung
gestartet. Wie schon von der Option
R&S®FSQ-K92 bekannt, kann die Kanal-
einschätzung bei der Signalanalyse
während der Präambel oder während
der gesamten Datenübertragung erfol-
gen. Auch die Tracking-Parameter lassen
sich an die jeweiligen Messaufgaben
anpassen. Nach dem Start sieht man
den gemessenen Burst am Bildschirm
(BILD 5). Ein grüner Balken am unteren
Rand zeigt, dass der Puls erkannt und
demoduliert wurde.

Nun lassen sich alle wesentlichen Daten


für die Analyse von WiMAX-OFDMA-
Signalen abfragen. Eine Liste zeigt alle
wichtigen Parameter wie EVM, I/Q-Feh-
ler, Frequenz- und Symbolzeitfehler

26
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
nen ausgelesen werden. Außer diesen lung von WiMAX-Applikationen sind, z.B. Fazit:
numerischen Daten erzeugt die Option Spektrum-Flatness, Konstellationsdia- Eine komplette Messlösung
R&S®FSQ-K93 auch Grafiken, die ein gramm, EVM über den Trägern (BILD 7)
notwendiges Hilfsmittel bei der Entwick- oder über den Symbolen. Der Signalgenerator R&S®SMx und
der Signalanalysator R&S®FSQ erge-
ben eine komplette Messlösung für die
physikalischen Eigenschaften statio-
närer und mobiler WiMAX-Anwendun-
gen. Sie sind auch die Grundlage für
spezielle WiMAX-Systemlösungen von
Rohde&Schwarz, z.B. Radio-Confor-
mance-Testsysteme. Da zudem auch der
Spektrumanalysator R&S®FSL aufgrund
seiner in dieser Preisklasse einzigartigen
Demodulations­bandbreite zur Analyse
von WiMAX-Signalen verwendet wer-
den kann, steht eine günstige Lösung
für Produktions­anwendungen ebenfalls
zur Verfügung. Der R&S®FSL weist zwar
nicht die extrem guten HF-Eigenschaften
des R&S®FSQ auf – es steht etwas weni-
ger Empfindlichkeit zur Verfügung, z.B.
um 10 dB kleinere EVM-Werte –, für Pro-
duktionszwecke ist das aber durchaus
ausreichend.
BILD 6 Liste aller interessanten Parameter, gemittelt über alle Bursts, die innerhalb des Aufzeich- Gernot Bauer; Dr. Wolfgang Wendler
nungszeitraums erkannt wurden.
Die wichtigsten Abkürzungen
EVM Error Vector Magnitude
FCH Frame Control Header
FUSC Fully Utilized Subchannel
BILD 7 Darstellung der EVM-Werte über den physikalischen Trägern, hier mit NFFT von 1024. Die ­Allocation
Lücken in den Kurven zeigen, dass nicht alle Träger genutzt werden (PUSC-Zone).
MAC Medium Access Control
MIMO Multiple Input Multiple Output
OFDM Orthogonal Frequency Division
Multiplexing
OFDMA Orthogonal Frequency Division
Multiple Access
PUSC Partially Utilized Subchannel
­Allocation
QAM Quadrature Amplitude Modula-
tion
QPSK Quadrature Phase Shift Keying

Weitere Informationen und Datenblätter


unter www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriffe: Typenbezeichnung)

LITERATUR
[1] Signalgenerator R&S®SMU200 A /
Signalanalysator R&S®FSQ: Komplette
Messlösung für WiMAX-Anwendungen.
Neues von Rohde & Schwarz (2005)
Nr. 187, S. 33 –37.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalanalysatoren

Spektrumanalysator R&S®FSL

Analyse von TV-Signalen in


­Kabelnetzen
Eine neue Applikations-Software Messungen an analogen und stärkern oder an Hausübergabepunk-
digitalen TV-Signalen ten. Für jede Messung bietet die Option
erweitert den Anwendungsbereich R&S®FSL-K20 – ausgehend von einer
Ausgestattet mit der neuen Option Cable Kanaltabelle – die passenden Vorein-
des Spektrumanalysators R&S®FSL für TV Measurements R&S®FSL-K20 ver- stellungen. Der typische Ablauf einer
eint der R&S®FSL (BILD 1 und 2) die Vor- Messung z.B. an einem Kabel ist damit:
Messungen an analogen und digitalen züge eines vollwertigen Spektrumana- Kanaltabelle auswählen, Kanalnum-
lysators mit denen eines TV-Analysa- mer einstellen, fertig! Dabei ist es uner-
TV-Signalen in Kabelnetzen. Service- tors. Er zeigt sich dabei äußerst vielseitig, heblich, ob analoge und digitale Kanäle
unabhängig davon, ob er für die turnus- gemischt vorliegen – die R&S®FSL-K20
techniker führen mit einem einzigen mäßige Wartung von Kabelnetzen, für beherrscht alle typischen Messungen
die Entwicklung von TV-Komponenten in allen wichtigen TV-Standards, ein-
Knopfdruck komplette Messungen oder im Service eingesetzt wird. Wäh- schließlich CSO und CTB in der analo-
rend im Labor Wert auf flexible Einstell- gen Welt sowie MER, Constellation und
durch, und auch im Laboreinsatz barkeit gelegt wird, zählt bei Arbeiten im APD in der digitalen (BILD 3 bis 7). Die
Kabelschacht vor allem eines: Schnel- meisten Messungen sind sogar „In Ser-
glänzt die Option mit vielseitiger les und einfaches Durchführen der erfor- vice“ möglich, d.h. ohne das gezielte
derlichen Messungen, am besten auf Abschalten einzelner Kanäle durch den
Einstellbarkeit. Knopfdruck. Netzbetreiber. Selbstverständlich kön-
nen Anwender im Labor die Gerätevor-
Was ist das Besondere an Messungen einstellungen per Hand an ihren konkre-
in Kabelnetzen? Meist sind die gleichen ten Messfall anpassen.
Messungen in vielen Kanälen zu wieder-
holen, und das auch noch an verschie- Vordefinierte oder selbst erstellte Kanal-
BILD 1 Der Spektrumanalysator R&S®FSL: denen Messpunkten, wie etwa an Ver- tabellen reduzieren die Bedienschritte
Kompakt, gut tragbar …
für Messungen in Kabelnetzen auf ein
Minimum, indem sie dem Anwender
typische Kanalraster zur Verfügung stel-
len. Einmal aufgebaute Tabellen lassen
sich durch Kopieren auf Messtrupps ver-
teilen. Über komfortable Dialoge sind die
mitgelieferten Kanaltabellen einfach an
die örtliche Senderbelegung anpassbar.

Der R&S®FSL zeigt sich als unentbehr-


licher Helfer: leistungsfähig, vielseitig
und einfach zu handhaben.
Thomas Reichert, Jochen Pliquett

44277/10_n

Weitere Informationen und Datenblatt unter


www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: FSL)

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Modus „Off Service“
Modus „In Service“
Analog-TV
Spectrum ✓ ✓
Carriers: Pegel und Frequenzen von Bild- und Tonträgern ✓
C/N (Carrier to Noise Ratio) ✓ ✓
CSO (Composite Second (Order) Beat) ✓ ✓
CTB (Composite Triple Beat) ✓
Video Scope ✓
Vision Modulation ✓
Hum ✓
Digital-TV
Spectrum ✓ ✓
Modulation Errors: EVM, MER, Phase Jitter, Carrier Frequency ✓
Offset, Symbol Rate Offset, Carrier Suppression, Quadrature Off-
set, Amplitude Imbalance
Constellation ✓
Echo Pattern: Channel Impulse Response ✓
Channel Power ✓ ✓
APD (Amplitude Probability Distribution) ✓ ✓
CCDF (Cumulative Complementary Distribution Function) ✓ ✓
TV-Analysator
44277/14

Tilt ✓ ✓

BILD 2 … sowie für den Einsatz im Feld gut geschützt. BILD 3 Die Option Cable TV Measurements beherrscht alle typischen Messungen an
analogen und digitalen TV-Signalen.

BILD 4 Vision-Modulation-Messung eines analogen TV-Signals.


BILD 5 Einstell-Menü für analoge TV-Signale.

BILD 6 Ergebnistabelle mit Modulationsfehlern eines digitalen TV-Signals. BILD 7 Die Option R&S®FSL-K20 unterstützt alle wichtigen TV-Standards.

Analog-TV Digital-TV
B / G, D / K, I, K1, L, M, N QAM J.83/A (DVB-C Europe)
QAM J.83/B (US Cable)
QAM J.83/C (Japanese Cable)
PAL, NTSC, SECAM 16QAM bis 1024QAM
Symbolraten 0,1 bis 7,15 Msymb/s

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Phasenrauschmessplätze

Signalquellenanalysator R&S®FSUP

Phasenrauschmessplatz und
­Spektrumanalysator bis 50 GHz
Der neue Signalquellenanalysator Messungen auf Knopfdruck … ßer als bei Messungen mit einem Spek-
trumanalysator. Für den R&S®FSUP trifft
¸FSUP (BILD 1) ist einzig- Bei einfachen kommerziellen Anwendun- das nicht zu, er erledigt Messungen mit
gen reicht für die Messung des Phasen- Phasenkomparator auf Knopfdruck. Und
artig. Als Kombination aus Phasen- rauschens ein Spektrumanalysator meist äußerst flexibel ist er auch, so dass man
aus, z.B. der R&S®FSP mit der Applika- den Messaufbau problemlos an spezielle
rauschmessplatz und High-End-Spek- tions-Firmware für Phasenrauschmes- Anforderungen anpassen kann. Sowohl
sungen R&S®FS-K40 [1]. Sind die Anfor- externe als auch interne Referenzquel-
trumanalysator bietet er alle Funk- derungen an Genauigkeit und Flexibili- len sind verwendbar. Die Entscheidung,
tät aber höher, wie beispielsweise beim an welcher Quelle die Regelung des 90°-
tionen zum vollständigen Charakteri- Untersuchen von DROs, SAW- oder YIG- Phasenversatzes am Komparator erfol-
Oszillatoren, ist die Messung mittels der gen soll, steht dem Anwender frei.
sieren von Oszillatoren. Und ist damit PLL- oder Phasenkomparator-Methode
vorzuziehen (siehe Kasten). Ebenso wie die Messparameter Band-
das ideale All-in-One-Messgerät zur breite, Filtertyp und Anzahl der Mittelun-
Gewöhnlich erfordert die Phasenkom- gen ist auch der Offsetfrequenzbereich
Entwicklung hochwertiger Sende- und parator-Methode aufwändige Messauf- komfortabel konfigurierbar. Der Menü-
bauten. Auch der Aufwand zum Kali- aufbau gleicht dem in der Applikations-
­Empfangsmodule. brieren des Messplatzes ist deutlich grö- Firmware R&S®FS-K40 und macht die

44 473/4

BILD 1
Der R&S®FSUP ist eine weltweit einzigartige Gerätekom-
bination aus Spektrumanalysator und Phasenrauschmess-
platz bis 50 GHz.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Bedienung – vor allem den Wechsel zwi-
schen verschiedenen Messmodi – für Das Prinzip der Phasenkomparator-Messmethode
den Anwender gewohnt einfach. Vor-
definierte Einstellungen für schnelle oder Diese Methode mischt das Signal des Messobjekts mit dem Signal aus einer Refe-
besonders stabile Messungen erleich- renzquelle. Haben beide Signale die gleiche Frequenz, erhält man am Ausgang des
tern die Handhabung zusätzlich. Mischers oder Phasenkomparators eine Gleichspannung, die mit dem Rauschen
aus Messobjekt und Referenzquelle überlagert ist (BILD 2). Sind die Signale am
Nach dem Start der Phasenrauschmes- Phasenkomparator um 90° phasenversetzt, ist das reine Phasenrauschen messbar.
sung zeigen die Texteinblendungen Das Amplitudenrauschen ist in diesem Fall bis zu 30 dB unterdrückt. Bei einem Pha-
„Unlocked“, „Locking“ oder „Locked“ den senversatz von 0° erhält man nur das Amplitudenrauschen.
Zustand der Regelschleife bzw. ob die
PLL eingerastet ist und eine erfolgreiche
Messung beginnen kann. Die Schleifen- Messobjekt
bandbreite lässt sich an die jeweiligen
Anforderungen anpassen, die Spannung
am Phasendetektor wird während der $J = 90°
Messung angezeigt. Phasenkomparator

Referenzquelle

… und weitere komfortable


Funktionen
PLL
Ein effizienter Algorithmus kann zudem
alle sinusförmig angeregten Störlinien BILD 2 Prinzip der Phasenkomparatormethode: Das Referenzsignal wird mit dem Signal des
während der Messung auflisten, die bei- Messobjekts gemischt; am Ausgang ist nach einem Tiefpass das Phasenrauschen messbar. Die
Regelung des 90°-Versatzes erfolgt an der Referenzsignalquelle.
spielsweise durch Netzfrequenzstörun-
gen oder durch die Phasendetektorfre-
quenz verursacht werden (BILD 3). Alter-
nativ besteht die Möglichkeit, definierte
Störlinien herauszurechnen und zu
unterdrücken. Das Gerät zeigt auch inte-
grale Parameter wie die Rest-Phasen-
oder Rest-Frequenzmodulation (Resi-
dual FM/ϕM) oder RMS Jitter an. Stan-
dardmäßig bezieht die Berechnung den
gesamten Messbereich ein; der Anwen-
der kann die Integrationsgrenzen aber
auch selbst definieren.

Für genaue Messungen an Oszillatoren


ist es notwendig, dass das Phasenrau-
schen des internen Referenzsignals im
Vergleich zu dem des Messobjekts ver-
nachlässigbar ist. Die interne Quelle des
R&S®FSUP zeigt hervorragende Phasen-
rauschmesswerte (BILD 4): Bei einer Ein-
gangsfrequenz von 1 GHz und einem
Frequenzoffset von 10 kHz beträgt er
–134 dBc(1 Hz), bei einem Frequenzoff- BILD 3 Typische Messung mit der Phasenkomparatormethode: Am Display sind Signalfrequenz,
Pegel und Residual Noise abzulesen. Ungewollte Störlinien erkennt der R&S®FSUP automatisch, sie
set von 10 MHz nur –170 dBc(1 Hz). lassen sich ausblenden. Auch eine Liste der Störlinien (rechts oben im Display) mit genauer Frequenz-
angabe wird eingeblendet.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Phasenrauschmessplätze

Phasenrauschen verringern mit analysators hinausgehende interessante zusätzlicher Ausgang mit negativer Ver-
Kreuzkorrelation Features, z.B. die Messfunktion „Spu- sorgungsspannung vorhanden.
rious Emissions“. In einer Liste definiert
Die Option R&S®FSUP-B60 rüstet den man verschiedene Sweep-Bereiche mit Praxisgerecht ist die Möglichkeit, bei
Signalquellenanalysator mit einem zwei- bestimmten Parametern, in denen der konstanter Versorgungsspannung
ten parallelen Empfangspfad bis 8 GHz Analysator automatisch nach Stör- und die Abstimmspannung zu verändern
aus (BILD 5). Dies erlaubt die Kreuzkor- Nebenlinien sucht. Dabei wertet das (Abstimmkennlinie) oder umgekehrt bei
relation zwischen den beiden symmetri- Gerät bis zu 100000 Messpunkte aus konstanter Abstimmspannung die Ver-
schen Pfaden, womit das nicht korre- und listet das Ergebnis in einer Tabelle sorgungsspannung zu variieren (DC-
lierte Eigenrauschen der beiden Refe- auf. Abhängigkeiten). Auch eine Kombina-
renzquellen eliminiert wird. Die Empfind- tion aus beiden Varianten (Pushing)
lichkeit ist somit nicht mehr durch das Eine weitere wichtige Funktion zum Cha- steht zur Verfügung. Zusätzlich kann das
Phasenrauschen der internen Referenz- rakterisieren von Signalquellen ist die Gerät nicht nur charakteristische Para-
quellen begrenzt. Die Dynamik verbes- Messung der Nachbarkanalleistung. meter der Grundwelle, sondern auch die
sert sich damit – je nach Anzahl der Mit- Komfortable Funktionen im R&S®FSUP der Oberwellen messen. Für die Skalie-
telungen – um bis zu 20 dB (BILD 6). helfen dabei, diese Messung schnell rung der x-Achse besteht die Wahl zwi-
durchzuführen. Dafür stehen Stan- schen der Abstimmspannung oder der
dardeinstellungen zur Verfügung, der Frequenz.
High-End-Spektrumanalysator Anwender kann die Kanalbreiten und
integriert -abstände aber auch selbst definieren.
Der große Dynamikbereich des Geräts Fazit
Der Signalquellenanalysator R&S®FSUP setzt zudem Maßstäbe bei der Signal-
enthält einen High-End-Spektrumana- quellenanalyse. Mit seiner maximalen Eingangsfrequenz
lysator, mit dem das Phasenrauschen von 50 GHz und der weltweit einzigarti-
auch direkt im Spektrum gemessen wer- Im Zeitbereich arbeitet der R&S®FSUP gen Kombination aus Phasenrausch-
den kann. Bei dieser Methode wird die ähnlich wie ein AM- / FM- / ϕM-Demo- messplatz und Spektrumanalysator in
spektrale Leistungsdichte in den Sei- dulator und zeichnet das Oszillatorsig- einem Gerät ist der R&S®FSUP das opti-
tenbändern bestimmt. Der Zeitaufwand nal über der Zeit auf. Dabei lassen sich male Instrument für Entwicklung und
ist höher; die Empfindlichkeit dagegen Einschwing- oder Schaltvorgänge von Fertigung: Die Investitionen für die Sig-
niedriger, weil der Träger nicht unter- Hochfrequenzquellen mit hoher Auf- nalquellenanalyse sind deutlich geringer,
drückt wird und somit der Dynamik- lösung darstellen. die Messaufbauten sind übersichtlicher
bereich stark eingeschränkt ist. Außer- und die Flexibilität größer. Alle Funktio-
dem kann keine Kreuzkorrelation durch- nen sind auch via LAN oder GPIB fern-
geführt werden und Amplituden- und Oszillatoren komplett steuerbar, so dass sich der Signalquel-
Phasenrauschen sind nicht unter- ­charakterisieren lenanalysator einfach in Fertigungslinien
scheidbar. Die Berechnung bzw. Unter- integrieren lässt.
drückung von Nebenlinien ist für den Um die Kennlinien eines Oszillators auf- Hagen Eckert; Dr. Wolfgang Wendler
Anwender komplizierter. zunehmen und dessen Phasenrauschen
mittels der Phasenkomparator-Methode
Doch die Messung des Phasenrau- messen zu können, muss der Anwender
schens mit dem Spektrumanalysator ist die Versorgungs- und Abstimm­spannung
für manche Anwendungen unabdingbar, für den Oszillator genau einstellen. Dafür
denn damit lassen sich deutlich größere bietet der R&S®FSUP zwei unabhängige, Weitere Informationen und Datenblatt unter
Frequenzoffsets messen. Somit ist diese sehr rauscharme DC-Ausgänge, deren www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: FSUP)
Methode als notwendige Ergänzung für Versorgungs- und Abstimm­spannungen
Phasenrauschmessungen zu sehen und in übersichtlichen Menüs einzeln ein- LITERATUR
unerlässlich beim Messen von Oberwel- stellbar sind (BILD 7). In welcher Rei- [1] Spektrumanalysatoren R&S®FSP /
len oder Störlinien. henfolge die verschiedenen Spannun- FSU / FSQ: Phasenrauschmessplätze
in einzigartiger Qualität. Neues von
gen beim Start der Messung zugeschal- Rohde & Schwarz (2005) Nr. 186,
Der R&S®FSUP bietet über den norma- tet werden sollen, ist ebenfalls definier- S. 24 –26.
len Funktionsumfang eines Spektrum- bar. Für spezielle Anwendungen ist ein

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Referenz- Regel- ¸FSUP
Generator 1 schleife
Oberwellen-
LNA 1
BILD 4 Typisches Phasenrauschen der internen Referenzquelle generator
A/D
des R&S®FSUP bei verschiedenen Eingangsfrequenzen.
–20
HF- Signal-
–40 26 GHz Teiler Display
Eingang verarbeitung
SSB-Phasenrauschen in dBc

18 GHz
–60 10 GHz
–80 3 GHz
1 GHz A/D
–100 Oberwellen- LNA 2
generator
–120
Referenz- Regel-
–140 Generator 2 schleife Option R&S®FSUP-B60
–160
–180 BILD 5 Prinzip der Kreuzkorrelation zur Erhöhung der Empfindlichkeit bei
1 Hz 10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 100 kHz 1 MHz 10 MHz 30 MHz ­Phasenrauschmessungen.
Offset-Frequenz

BILD 6
Die Messung an einem Oszillator mit nach-
geschaltetem Filter veranschaulicht die
Verbesserung der Empfindlichkeit durch
die Kreuzkorrelation. Die gelbe Kurve zeigt
eine Messung ohne Kreuzkorrelation, bei
den beiden anderen Messungen wurde sie
angewendet. Es ist gut zu erkennen, wie –
je nach Anzahl der Mittelungen – eine Ver-
besserung der Empfindlichkeit bis 20 dB
erreicht wird.

BILD 7
Menü zur Einstellung der
DC­-Anschlüsse und des
Anschlusses für negative
Versorgungsspannung.

Die wichtigsten Abkürzungen


DRO Dielectric Resonator Oscillator
PLL Phase-Locked Loop
SAW Surface Acoustic Wave
VCO Voltage-Controlled Oscillator
YIG Yttrium-Iron Garnet

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Messempfänger

Messempfänger R&S®FSMR

Hochpräzise Sensormodule
­vereinfachen Messungen
Mit den neuen Leistungsmess- Pegelkalibrierung mit höchster Bisher liefen solche Messungen so ab:
Genauigkeit Zunächst wurde der Leistungsmess-
modulen R&S®NRP-Z27 / -Z37 zum kopf an das Messobjekt angeschlossen
Leistungsmesser, Modulations- und und die Absolutleistung ermittelt; der
Messempfänger R&S®FSMR (BILD 1) Audio­analysator sowie hochwertiger Messwert diente als Referenz für die
Spektrumanalysator in einem Gerät: folgenden Messungen. In einem zwei-
sind Absolutpegelmessungen hoch- das ist der Messempfänger R&S®FSMR ten Schritt wurde der Messkopf abge-
[*], der Spezialist für hochgenaue schraubt und ein Verbindungskabel zwi-
genau und sehr komfortabel, denn Messaufgaben bei der Kalibrierung von schen dem HF-Eingang des Messemp-
Signalgeneratoren und Dämpfungsglie- fängers und dem Messobjekt ange-
sie machen den Anschlusswechsel dern. Er ist prädestiniert für das Mes- schlossen. Der Pegel wurde bei unver-
sen des Ausgangspegels von Signal- änderter Generatoreinstellung mit dem
zwischen Messempfänger und Leis- quellen, wobei deren Pegel typisch im Messempfänger gemessen und auf die-
Bereich +10 dBm bis –130 dBm lie- sen Referenzwert normiert. Mit dieser
tungsmesser überflüssig. gen. Die neuen Leistungsmessmodule Normierung konnte dank der extremen
zum R&S®FSMR ermöglichen hoch- Linearität und dem großen Messbereich
genaue Pegelmessungen bei größtem des R&S®FSMR nun mit höchster Abso-
Komfort, denn sie enthalten einen Leis- lutgenauigkeit gemessen werden. Für
tungsmesskopf und einen Signalteiler, Messungen auf mehreren Frequenzen
die das umständliche und fehlerbehaf- waren diese Schritte bei jeder Messfre-
tete Wechseln des Anschlusses von quenz zu wiederholen.
Leistungsmesskopf und Messempfänger
überflüssig machen. Mit den neuen Leistungsmessmodu-
len R&S®NRP-Z27 / -Z37 geht das nun
wesentlich komfortabler und auch
genauer, denn Leistungsmesser und
BILD 1 Der R&S®FSMR mit angeschlossenem Leistungsmessmodul R&S®NRP-Z27. Messempfänger sind über einen inte-
grierten Leistungsteiler parallel ange-
schlossen. Dadurch entfällt der zeit-
raubende und fehlerbehaftete Wech-
sel zwischen Leistungsmesser und
Messempfänger. Zusätzlich bieten diese
Messköpfe noch den Vorteil, dass sie
alle notwendigen Korrekturen auto-
matisch durchführen (siehe Kasten).
Warum also umständlich messen, wenn
es doch so einfach geht?
Michael Wöhrle

44439/2

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Genauigkeit ist Trumpf: Was die Leistungsmessmodule zum Messempfänger R&S ®FSMR auszeichnet

Auf den ersten Blick enthalten die neuen Leistungsmessmodule bindungskabel. Der Kalibrierdatensatz des Leistungsteilers wird ein-
nichts Besonderes: Einen Leistungsteiler, der einen Teil der Aus- malig bei der Fertigung ermittelt und ist dann fester Bestandteil des
gangsleistung des Prüfobjekts an den Messempfänger weiterlei- Leistungsmesskopfes. Die individuellen Reflexionskoeffizienten eines
tet, und einen thermischen Leistungssensor, der die Leistung des Messempfängers R&S®FSMR werden ebenfalls während der Fer-
Prüflings misst (BILD 2). Eine übliche Anordnung, die so oder ähn- tigung gewonnen und können bei Bedarf aktualisiert werden. Den
lich schon öfter aufgebaut wurde. Doch wer sich damit begnügt, hat Rest erledigt der intelligente Leistungsmesskopf: Er kompensiert die
bereits (Genauigkeit) verloren. Rückwirkung mit den gespeicherten Kalibrierdaten des Leistungs-
teilers und dem Reflexionskoeffizienten des R&S®FSMR. Den Refle-
xionskoeffizienten bekommt er per USB vom Messempfänger mit-
Eingang USB (SENSOR)
A geteilt, der auch während der Leistungsmessung die Eichleitung in
zum R&S®FSMR der 10-dB-Stellung fixiert. Es fehlt nur noch das Verbindungskabel;
Thermoelektrischer
6 dB dafür wird ein armiertes, phasenstabiles Mikrowellenkabel des
Leistungssensor (RF INPUT)
Marktführers eingesetzt. Es ist zuverlässig und robust, sogar wenn
Leistungsteiler und
man versehentlich darauf tritt.
Dämpfungsglied

BILD 2 Prinzip der Leistungsmessmodule R&S®NRP-Z27 / -Z37. Das Ergebnis all dieser Maßnahmen kann sich in jeder Hinsicht
sehen lassen (BILD 3). Ein angenehmer Nebeneffekt der Charakteri-
sierung des Leistungsteilers: Das Frequenzraster für die Kalibrierung
Der Kern des Problems: die unzureichende Isolation des Leistungs- des gesamten Messkopfes konnte auf 100 MHz erhöht werden.
teilers. Sie führt dazu, dass der Leistungssensor registriert, wenn Damit steht einer wirtschaftlichen Rekalibrierung, auch an anwen-
der andere Ausgang des Leistungsteilers fehlangepasst ist oder derspezifischen Leistungskalibriersystemen, nichts mehr im Wege.
sich diese Fehlanpassung ändert: Jedes Biegen am Verbindungs- Thomas Reichel
kabel, jedes Umschalten der Eichleitung des Messempfängers oder
gar ein Wechsel des Messempfängers würde sich sofort mit vergrö-
ßerter Mess­unsicherheit bemerkbar machen. Wollte man die Anord-
nung gar kalibrieren, bräuchte man alle 10 MHz einen Kalibrierpunkt 0,15
– eine Spline-Interpolation zwischen den Kalibrierpunkten voraus- 0,1
Anzeigedifferenz in dB

gesetzt.
0,05

Rohde & Schwarz kombinierte mehrere Maßnahmen, damit die Leis- 0


Messunsicherheit
tungsmessmodule R&S®NRP-Z27 / -Z37 trotz ihrer extremen Genau- –0,05 lt. Datenblatt
igkeit mit einem Messkomfort aufwarten, wie man ihn sich besser
–0,1
kaum wünschen kann. Als Erstes wurde in den Leistungsteiler ein
6-dB-Dämpfungsglied integriert, das die Isolation um 12 dB erhöht. –0,15
Dadurch verringert sich die Unsicherheit der Leistungsanzeige 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26
auf Grund der genannten Effekte bereits um den Faktor 4. Dies ist Frequenz in GHz
zwar mit einem Pegelverlust verbunden, doch der Messempfänger
R&S®FSMR gleicht das mit seiner konkurrenzlos hohen Empfindlich- BILD 3 Ergebnis der Vergleichsmessung zwischen einem Leistungs-
keit mühelos aus. messkopf R&S®NRP-Z37 und – als Referenz – einem Abschlussmess-
kopf R&S®NRV-Z55. Letzterer ist direkt auf ein Primärnormal der Physi-
kalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) rückführbar, d. h. er wurde dort
Als Nächstes wurde die noch immer unzureichende Isolation in Höhe kalibriert. Der Leistungsmesskopf R&S®NRP-Z37 ist ebenfalls auf Pri-
von nominal 24 dB durch numerische Kompensa­tionsmaßnahmen märnormale der PTB rückführbar, allerdings auf andere und unter Zwi-
weiter erhöht. Die „Zutaten“ dafür: ein im 12,5-MHz-Raster vollstän- schenschaltung von drei weiteren Kalibrierhierarchien. Die geringen
dig charakterisierter Leistungsteiler, die Kenntnis des komplexen Messunterschiede machen die hohe Qualität des Leistungsmessmoduls
Reflexionskoeffizienten des R&S®FSMR und ein phasenstabiles Ver- R&S®NRP-Z37 und der verwendeten Kalibrierkette deutlich.

Weitere Informationen unter www.rohde-schwarz.com Kurzdaten R&S®NRP-Z27


(Suchbegriff: NRP-Z27 / -Z37) Frequenzbereich DC bis 18 GHz
Pegelbereich –24 dBm bis +26 dBm
LITERATUR Anschluss N-Stecker
[*] Messempfänger R&S®FSMR – Kompakt: Kalibrierung von
­Signalgeneratoren mit nur einem Gerät. Neues von Rohde & Schwarz Kurzdaten R&S®NRP-Z37
(2005) Nr.185, S. 18 –21. Frequenzbereich DC bis 26,5 GHz
– Messunsicherheiten bei HF-Pegelmessungen mit dem Pegelbereich –24 dBm bis +26 dBm
Messempfänger R&S®FSMR. Application Note 1MA92 von Anschluss 3,5-mm-Stecker
Rohde&Schwarz.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Technologie

LXI – der neue LAN-Standard für


das Vernetzen von Messgeräten
LXI – der Nachfolger von GPIB Gegensatz zum GPIB-Interface mit seiner
technologisch bedingt begrenzten Trans-
Der LXI-Standard (LAN eXtensions for ferrate konnte die Ethernet-Technolo-
Instrumentation) zur Ansteuerung von gie kontinuierlich „beschleunigt“ wer-
Messgeräten und Testsystemen vereint den. Von anfänglich mageren 3 MBit/s
die Vorteile von Rack&Stack-Geräten sind heute 100Base-T- und Gigabit-LANs
mit ihren GPIB-Schnittstellen und ihren Stand der Technik – weitere Steigerun-
leistungsfähigen Firmware-Funktionen gen sind in Entwicklung.
Der Standard LXI beruht auf Ethernet, mit den Vorzügen modularer, kompakter
VXI- / PXI-Systeme (siehe Kasten rechte Einen zusätzlichen Schub erhielt
dem weit verbreiteten Kommuni- Seite). LXI baut auf dem Ethernet-Stan- Ethernet durch die Verbreitung des
dard auf und definiert eine einheitliche, Internets, ein LAN-Interface ist heute
kationsstandard für LANs. Dies ist interoperable LAN-Implementierung, mit Standard in jedem PC. Auch die neuen
der Messgeräte einfach in modulare Wireless-Technologien erweitern die
einer der Gründe für die breite Unter- Testsysteme integriert werden können. LAN-Möglichkeiten um zusätzliche Appli-
Der LAN-Standard ist rückwärtskompati- kationen.
stützung, die LXI durch führende bel zu vorangegangenen Versionen und
schützt dadurch bereits getätigte Inves- Genügend Gründe also für führende
Messgeräte­hersteller erfährt. titionen. Messgerätehersteller, den neuen Stan-
dard LXI zu unterstützen. In LXI-Gerä-
Ethernet hat eine lange Tradition: Etwa ten sind Web-Server integriert, die es
zeitgleich zum Aufkommen der GPIB- ermöglichen, Schnittstellen- und Geräte­
Schnittstelle wurde mit der Entwicklung einstellungen einfach über einen Web-
dieser Technologie begonnen und diese Browser vorzunehmen. Die Program-
ebenfalls standardisiert (IEEE802.3). Im mierschnittstelle für die Test-Software

BILD 1 Hybrides LXI-Testsys- BILD 2 Die Funktionalität der drei LXI-Geräte­


tem unter Einbeziehung von Gerä- klassen.
Router oder ten mit Schnittstellen gemäß VXI/
Switch PXI und GPIB (RS-232-C).
Class A
LXI Hardware Trigger Bus

Class B
Gerät mit Gerät mit Gerät mit Gerät mit Gerät mit IEEE 1588 Synchronization
Router oder
LXI-Schnittstelle LXI-Schnittstelle LXI-Schnittstelle LXI-Schnittstelle LXI-Schnittstelle
Switch
Class C
• Ethernet LAN Interface
• Web Server for Interface
Adapter Adapter Adapter • VXI-11 Protocol
LXI/GPIB LXI/PXI LXI/VXI • IVI Instrument Driver

VXI
PXI
GPIB

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
sind IVI-C- oder IVI-COM-Treiber (IVI: das LAN Configuration Initialize (LCI) – Class-C-Geräte werden über die in der
Interchangeable Virtual Instrumentation). zum Zurücksetzen der LAN-Konfiguration IVI Foundation vereinheitlichten IVI-Trei-
Zusätzlich sind in LXI als Erweiterungen – ermöglichen eine einfache Integra- ber (APIs) programmiert. Die Architektur
für Trigger- und Synchronisationsfunktio- tion dieser LXI-Geräte in ein LAN-basier- dieser Treiber mit ihrer Interoperabilität
nen das Precision Timing Protocol (PTP) tes Testsystem. Eine einheitliche Schnitt- ist eine wichtige Voraussetzung für die
des Standards IEEE1588 zur Synchroni- stelle erlaubt die Konfiguration der Systemintegration.
sation von Uhren in LAN-Knoten sowie Geräte über einen Web-Browser.
ein achtkanaliges Hardware-Trigger-
interface vorgesehen. Auch der Aufbau
hybrider Testsysteme, die VXI- / PXI-Sys-
teme und klassische GPIB-Geräte über GPIB – seit 30 Jahren bewährt
LXI-Adapter einbinden, werden künftig
Die GPIB-Schnittstelle ist seit über 30 Jahren der Standard zur Ansteuerung von Messgeräten
möglich sein (BILD 1).
in automatischen Testsystemen. In unzähligen Implementierungen und Systemen hat sie sich
als zuverlässig und flexibel erwiesen. Konsequent wurde sie über die Jahre weiterentwickelt,
um die Integration von Testsystemen schneller und kostengünstiger zu machen: Der Standard
Drei LXI-Geräteklassen wurde durch Vereinheitlichung der Programmierbefehle (SCPI) erweitert und darauf aufset-
zend die Entwicklung einer einheitlichen Treiberarchitektur sowie die Definition von APIs für
Messgeräteklassen (IVI-Treiber) vorgenommen.
LXI-kompatible Geräte bzw. Module wer-
den in die drei Klassen A, B und C einge- Heute stößt das GPIB-Interface zunehmend an seine Grenzen – zum einen hat es sich nie als
teilt, wobei die Funktionalität der Klas- Standard-PC-Schnittstelle etablieren können (und muss deshalb nachgerüstet werden), zum
sen aufeinander aufbaut (BILD 2). Alle anderen ist die Transferrate technologisch bedingt mit maximal 1 MByte/s sehr begrenzt.
Geräte dieser drei Klassen lassen sich je
nach Anforderung und Applikation in ein
Testsystem integrieren und auch kom- Weit verbreitet: VXI und PXI
binieren.
Parallel zu den klassischen „Rack&Stack“-Messgeräten mit GPIB-Schnittstelle wurden ins-
besondere für MIL- sowie Luft- und Raumfahrt-Testsysteme kompakte, auf Kartenbustechnolo-
Class C gie basierende Systeme entwickelt (VME- bzw. PCI-Bus). Diese Technik wurde ständig erwei-
LXI-Geräte gemäß Class C sind durch die tert und etablierte sich als Standard (VXI und später PXI). Diese modularen Steckkarten-Mess-
gemeinsame LAN-Implementierung cha- geräte und -Systeme sind in vielen Testanwendungen im Einsatz, die hohen Datendurchsatz
rakterisiert. Dazu gehört auch die Mög- und kompakte Abmessungen erfordern. Ein Nachteil der VXI- und PXI-Systeme ist das erfor-
derliche Modul-Chassis zur Aufnahme der Steckkarten und der notwendige Slot-0-Controller
lichkeit, LXI-Geräte in einem LAN über zur Ansteuerung der Module.
das Discovery-Protokoll gemäß VXI-11
automatisch zu detektieren. Weitere BILD 3 zeigt die Entwicklung der verschiedenen Systeme und Standards im Lauf der Zeit.
Festlegungen und Funktionen wie z.B.

BILD 3 Die Entwicklung von GPIB, VXI und PXI im Vergleich zur LAN-Technologie Ethernet.

GPIB VXI PXI


World-wide
TRS IBM Windows Web cPCI Rapid IO PCI
80 PC VME ISA EISA PCI MCA PCI-X Express

1970 1972 1977 1980 1982 1985 1990 1994 1997 2000 2004
1981 1984 1989 1991

LXI
ARPAnet Ethernet Standard Ethernet Gbit- 10-Gbit-
3 Mbit/s 10 Mbit/s IEEE 802.3 100 Mbit/s Ethernet Ethernet

1969 1980 1985 1990 1995 2000 2004

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
ALLGEMEINE MESSTECHNIK Technologie

Class B LXI-Geräte busartig oder sternförmig


Class-B-kompatible Geräte ver- Das LXI-Konsortium zusammenschalten (BILD 4). Damit sind
fügen zusätzlich über die im Standard Triggerkabellängen bis 20 m realisierbar.
IEEE1588 festgelegten Synchronisati- Das LXI-Konsortium wurde im Sep- Die Triggerkanäle sind einzeln als Input-
onsmechanismen. Damit ist in einem tember 2004 mit dem Ziel gegründet, bzw. Output-Kanäle konfigurierbar und
100Base-T-LAN eine hochpräzise Zeit- einen offenen, auf LAN-Technologie bieten auch eine Wired-Or-Funktion.
synchronisation von besser als 10 ns basierenden Standard für Testsysteme
erreichbar. Diese Technik vermeidet zu definieren. Mittlerweile umfasst es Class-A- und Class-B-Geräte können
weitgehend die LAN-typischen Latenz- weit über 40 Mitglieder, wobei fast alle über LAN-Messages (sowohl UDP- als
zeiten und garantiert ein präzises Timing, namhaften Messgerätehersteller, viele auch TCP/IP-Messages) Software-Trig-
wie es für Messtechnik-Anwendungen Systemintegratoren und auch Endkun- ger generieren bzw. empfangen – wie
unabdingbar ist. den vertreten sind. Rohde&Schwarz ist bisher in Testsystemen auch. Damit kön-
seit November 2004 strategisches Mit- nen LXI-Geräte aber auch untereinan-
Die Basis dafür sind gemeinsame Timer glied und damit zusammen mit acht der, d.h. ohne Mitwirkung des Control-
Events, die auf absoluten Uhrzeiten weiteren Firmen im Board of Directors lers, kommunizieren (Peer to Peer). Die
basieren, und mit denen deshalb die des Konsortiums vertreten Konfiguration der verschiedenen Trigger-
Abläufe in Testsystemen sehr genau syn- (www.lxistandard.org). und Synchronisationsmöglichkeiten in
chronisierbar sind. Daten, die über das LXI ist über ein erweitertes IVI-Interface
LAN übertragen werden sollen, kön- (LXI Sync) vom Controller aus möglich.
nen per „Zeitstempel“ mit dem exakten
Erfassungszeitpunkt versehen werden. Class A
Damit lassen sich die erfassten Daten LXI-Geräte gemäß Class A sind zusätzlich Erste Spektrumanalysatoren
auch in verteilten Systemen aus unter- zu den Funktionen der beiden anderen weltweit mit LXI-Validierung
schiedlichen Quellen korrelieren. Gerade Geräteklassen mit einem achtkanaligen
die Möglichkeit, auch weit verteilte Sys- Hardware-Triggerinterface ausgerüstet Das LXI-Konsortium hat bereits die Stan-
teme über das Precision Timing Protocol (LVDS-Schnittstelle). Über diese Schnitt- dardkonformität erster Geräte bestätigt:
des Standards IEEE1588 exakt zu trig- stelle, deren Steckertyp, Kontaktbele- Rohde&Schwarz hat im Februar 2006
gern und zu synchronisieren, eröffnet gung und elektrische Eigenschaften im als weltweit erste Spektrumanalysatoren
ganz neue Applikationen. LXI-Standard definiert sind, lassen sich die Geräte der Familien R&S®FSL, FSP,
FSU und FSQ als LXI-Class-C-konform
zertifiziert, diese dürfen in Zukunft das
LXI-Logo tragen.

Als strategisches Mitglied des LXI-Kon-


BILD 4 Class-A-Geräte sind mit einem LXI-Hardware-Triggerinterface ausgestattet und können bus-
sortiums treibt Rohde&Schwarz die Ent-
artig- oder sternförmig zusammengeschaltet werden.
wicklung voran: Das erste Plug-Fest
außerhalb der USA fand am Haupt-
Verteiler (Hub)
sitz des Unternehmens in München im
April 2006 statt, über 65 Vertreter von
Geräteherstellern, Systemintegratoren,
Kunden und der Presse nahmen daran
teil. Während dieses Treffens wurden
die Signalgeneratoren R&S®SMU und
R&S®SMATE ebenfalls als LXI-konform
getestet und zertifiziert.
Jochen Wolle

Trigger-Bus-Abschlusswiderstände Trigger-Bus-Abschlusswiderstände

Sternförmig Busartig (Daisy chain)

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EMV/ FELDSTÄRKE Messempfänger

EMI Test Receiver R&S®ESU

Höchste Präzision bei bisher


­unerreichter Messgeschwindigkeit
Die Empfänger R&S®ESIB – weltweit Das Neue im Überblick Extrem schnell im
Zeitbereichs-Scan
Nummer eins für EMV-Emissions- Die neuen Empfänger zeigen eine bis-
her unerreichte Messgeschwindigkeit: Messungen, wie sie in EMV-Labors
messungen nach zivilen und militäri- Ein FFT-basiertes Verfahren beschleu- durchgeführt werden, sind meist zeit-
nigt Übersichtsmessungen um Größen- aufwändig, vor allem wenn es sich um
schen Standards – werden abgelöst. ordnungen und senkt so die Kosten pro unbekannte Messobjekte handelt. Zwar
Messung deutlich. Eine Echtzeit-ZF-Ana- reduzieren Verfahren wie die Vormes-
Die neuen EMV-Störmessempfänger lyse und umfangreiche Reportfunktionen sung mit dem Spitzenwert-Detektor und
sind weitere Highlights. Die CISPR16- die Nachmessung mit dem Quasi-Peak-
R&S®ESU (BILD 1) legen den Schwer- 1-1-konformen Empfänger sind für alle Detektor auf ausgewählten Frequen-
Emissionsmessungen nach zivilen und zen die Gesamtmesszeit erheblich, trotz-
punkt auf höchste Produktivität – und militärischen EMV-Normen konzipiert, dem erfordern allein die Vormessungen,
haben alle Spektrumanalysefunktionen wie sie im Rahmen von Emissionsmes-
das bei ­gesteigerter Messgenauigkeit. integriert und stehen für die Frequenz- sungen zwischen 30 MHz und 1000 MHz
bereiche 20 Hz bis 8 GHz / 26,5 GHz / durchzuführen sind, nicht selten einen
40 GHz zur Verfügung. Zeitaufwand von mehreren ­Stunden.

BILD 1 Die neuen EMI Test Receiver R&S®ESU übertreffen ihre Vorgänger nicht nur hinsichtlich
der Messgeschwindigkeit, sondern weisen auch eine höhere Aussteuerbarkeit, ein niedrigeres Eigen­
rauschen und eine geringere Messunsicherheit auf.

44499/5

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EMV/ FELDSTÄRKE Messempfänger

Denn um Impulsstörer sicher zu erfas- Manuelle Messungen leicht der immer den aktuellen, den gemittel-
sen, muss man die Beobachtungszeit pro gemacht ten oder den maximalen bzw. minimalen
Frequenzpunkt mindestens so groß wäh- Messwert dar. Bei modulierten Signalen
len wie den reziproken Wert der Puls- Für das Identifizieren von EMV-Störquel- wird in der MAX-Hold-Darstellung das
frequenz. Und das dauert: Wird z.B. der len sind manuelle Messungen nach wie Spektrum nach und nach aufgefüllt, bis
oben genannte Frequenzbereich mit vor effektiv. Der R&S®ESU bietet dafür alle vorkommenden spektralen Maxima
einer Auflösebandbreite von 9 kHz unter- ein großes, leicht ablesbares LC-TFT-Dis- erreicht sind (BILD 5). Auch impulsför-
sucht, fallen bei einer Schrittweite von play, auf dem sämtliche wichtigen Infor- mige Signale füllen die MAX-Hold-Dar-
4 kHz insgesamt 242500 Messwerte an. mationen auf einen Blick zu sehen sind. stellung auf, bis das Spektrum vollstän-
Das ergibt bei 10 ms pro Messwert eine Außer der numerischen Anzeige der dig dargestellt ist. Die MIN-Hold-Dar-
Gesamtdauer von 45 Minuten – für nur Messwerte der verschiedenen Detekto- stellung dagegen unterdrückt impulsför-
eine einzige Vormessung. ren werden diese gleichzeitig mit ana- mige Signale, während sie Sinussignale
logen Bargraphen visualisiert (BILD 3). unverändert zeigt. Mit der Kombination
Doch wie lassen sich die Messzeiten Damit erkennt man unmittelbar den Ein- aus MAX-Hold- und MIN-Hold-Darstel-
verkürzen? Ein schon lange diskutierter fluss von Änderungen am Messobjekt. lung lassen sich z.B. CW-Störer mit sehr
Ansatz dafür sind Messungen im Zeit- Wird am Empfänger die Frequenz ver- geringen Pegeln innerhalb eines Fern-
bereich [1]. Im R&S®ESU ist der rasante ändert, folgt die Bargraphanzeige unter- sehsignals gut identifizieren.
Zeitbereichs-Scan für Übersichtsmes- brechungsfrei dem Signal, ganz so wie
sungen, basierend auf der Fast-Fourier- man es vom klassischen Messempfänger
Transformation (FFT), erstmalig in einem gewohnt ist, und erleichtert so die Geplante Standards –
EMI-Messempfänger verfügbar (BILD 2). Suche nach dem höchsten Signalpegel. jetzt schon überprüfbar
In diesem Modus tastet er nicht, wie Zusätzlich wird der höchste Pegelwert
im obigen Beispiel mit nur 9 kHz, son- und die zugehörige Frequenz registriert Moderne Funkdienste wie der Mobil-
dern mit einer Breite bis 7 MHz aufeinan- und angezeigt. funk oder aktuelle Hörfunk- und Fern-
der folgende Bereiche des Frequenzspek- sehsysteme verwenden digitale Verfah-
trums in der ZF-Ebene, also hinter der Audiodemodulatoren für AM und FM ren zur Nachrichtenverarbeitung und
Vorselektion, ab. Er berechnet jedes Teil- helfen beim Identifizieren von Signalen, -übertragung. Für die Bewertung der
spektrum per Fast-Fourier-Transformation z.B. wenn Umgebungsstörer bei Freifeld- Wirkung von Impulsstörungen auf Funk-
in einem Durchgang mit der gewünsch- messungen erkannt werden sollen. systeme wird immer noch der Quasi-
ten Auflösung. Diese Teilspektren erge- Peak-Detektor eingesetzt, der bereits vor
ben aneinander gehängt das vom klassi- Die beste Abstimmhilfe aber ist die Echt- über 60 Jahren mit dem Aufkommen des
schen Empfänger gewohnte Bild. zeit-ZF-Analyse (BILD 4). Sie wird paral- Hörfunks beschrieben wurde [2]. Zahl-
lel zur Bargraphmessung in der unteren reiche Untersuchungen in den letzten
Der Geschwindigkeitsgewinn ist ekla- Bildschirmhälfte eingeblendet und ver- Jahren haben jedoch gezeigt, dass die-
tant: Bei gleicher Messgenauigkeit und schafft einen Eindruck vom Signalspek- ser Detektor für diese Funkdienste nicht
Empfindlichkeit braucht der R&S®ESU trum rund um die eingestellte Frequenz. geeignet ist [3].
statt der oben genannten 45 Minuten Außer einem schnellen Überblick über
nun weniger als 20 Sekunden – eine die Belegung des Spektrums außerhalb Die Suche nach einer besseren Bewer-
Beschleunigung um den Faktor 150! Die des eigentlichen Messkanals zeigt sie tungscharakteristik ergab als optimalen
verwendeten Algorithmen können alle bei großer ZF-Bandbreite die spektrale Kompromiss eine Kombination aus RMS-
Signalformen, vom CW-Signal bis hin Verteilung eines modulierten Signals im Detektor und linearem Mittelwert-Detek-
zu Normimpulsen, richtig messen und Messkanal. Auch Störungen eines emp- tor mit einer Instrumenten-Zeitkonstante
bewerten. fangenen Nutzsignals sind schnell zu [4]. Dieser so genannte CISPR-RMS-
erkennen, seien es CW-Störer, die als Detektor ist zur Normung vorgeschla-
Auf diese schnelle Vormessung, die mit unmodulierte Träger erscheinen, oder gen (Details zum neuen Detektor siehe
Spitzenwert-, Mittelwert- oder RMS- impulsartige Störungen, die als schmale Seite 46).
Detektor durchgeführt wird, folgt auf ein- Linien, meist über den Bildschirm lau-
zelnen kritischen Frequenzen die Nach- fend, dargestellt werden. Um Entwicklern und EMV-Testern
messung mit den normgerechten Detek- bereits jetzt die Möglichkeit zu geben,
toren für die Störbewertung, z.B. mit Der Messempfänger stellt von aufeinan- Störaussendungsmessungen mit die-
Quasi-Peak, CISPR AV und CISPR RMS. der folgenden Messabläufen entwe- sem Detektor durchzuführen, ist er in

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Empfänger-
Vorselektion Breitband- A/D-
und Mischer ZF-Filter Umsetzer
BILD 2
A Verarbeitungsstufen im Zeitbereichs-Scan. Nach Vorselektion
RAM
D und Mischer wird die ZF bandbegrenzt und digital gewandelt.
Alle Werte werden im RAM gespeichert. Der Hauptprozessor
20,4 MHz berechnet mittels FFT die Teilspektren.

Haupt-
Prozessor

BILD 3 Die CISPR-Detektoren mit MAX-Hold-Anzeige.

70
Average
60 RMS-AV
Bewertungsfaktor in dB

Quasi-Peak
50 20 dB / Dekade
Peak
40
Eckfrequenz
30

20
BILD 4 Bildschirmdarstellung in der Betriebsart ZF-Analyse.
Oberer Teil: Numerische Anzeige von Empfängerfrequenz und Pegel für max. drei verschiedene Detek- 10 20 dB / Dekade
toren mit paralleler, quasianaloger Balkenanzeige (RBW = 120 kHz; Messzeit 100 ms).
0
Unterer Teil: Spektrum um die Empfängerfrequenz und Marker-Peak-Messung (RBW = 10 kHz; Span 1 10 102 103 104 105 106
500 kHz). Ein Störsignal wird so auf bis zu drei verschiedene Arten gleichzeitig analysiert: messtech- fP in Hz
nisch mit normgerechten Detektoren, akustisch mit dem Audiodemodulator und visuell per ZF-Analyse.
BILD 6 Die vorgeschlagene Bewertungscharakteristik des CISPR-
RMS-(RMS-AV)-Detektors (blau) im Vergleich zu den aktuellen
Detektoren Peak, Quasi-Peak und Mittelwert für das Frequenzband
CISPR C / D (30 MHz bis 1000 MHz).

BILD 5 Die ZF-Analyse ist eine sehr komfortable Möglichkeit, um den Empfänger auf die genaue
Signalfrequenz abzustimmen und um Signale zu identifizieren und ihre Bandbreite abzuschätzen.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EMV/ FELDSTÄRKE Messempfänger

die R&S®ESU-Modelle standardmäßig Vielfältige Anwendungen über Fazit: Ein großes Vorbild wird
implementiert (BILD 6). Wie der CISPR- die EMV hinaus übertroffen
RMS-Detektor wurden auch alle ande-
ren Detektoren wie Peak, Mittelwert, Auch der R&S®ESU bietet das bewährte Als Marktführer für EMV-Messtech-
Quasi-Peak, CISPR AV und RMS in Digi- und effektive Designkonzept, bei dem nik beweist Rohde&Schwarz seit Jah-
taltechnik realisiert. Dies garantiert eine ein EMI-Messempfänger und ein voll- ren Kompetenz in Sachen Störmess-
absolut langzeitstabile und reproduzier- wertiger Spektrumanalysator – in die- empfänger. Die bisherigen Spitzenmo-
bare Bewertung der Messergebnisse. sem Fall der der Highend-Spektrumana- delle R&S®ESIB haben sich bewährt und
lysator R&S®FSU [5] – in einem Gerät sind als Referenzgeräte weltweit aner-
kombiniert sind. Damit steht ein Funk- kannt. Die neuen R&S®ESU übertref-
Dokumentation auf Knopfdruck tionsumfang zur Verfügung, der auch die fen ihre Vorgänger nicht nur hinsichtlich
Anforderungen in Entwicklungslabors der Messgeschwindigkeit, sondern wei-
Die Dokumentation von EMV-Mess- in hohem Maße erfüllt und damit einen sen auch eine höhere Aussteuerbarkeit,
ergebnissen muss einfach und schnell zu weiteren Beitrag zur Kostenreduzierung niedrigeres Eigenrauschen und gerin-
erstellen, aussagekräftig und vollständig leistet. gere Messunsicherheit auf – und das
sein. Kein Problem mit dem leistungs- bei wesentlich kompakterem Design und
fähigen Report-Generator des R&S®ESU, Neben den Standardfunktionen des deutlich geringerem Gewicht. Schnellere
mit ihm verfügt der Anwender über ein Spektrumanalysators sind zahlreiche und gleichzeitig präzisere Messungen
Werkzeug, das auf Knopfdruck kom- automatische Messfunktionen enthal- leisten einen wichtigen Beitrag zur wei-
plette Test-Reports erzeugt, ohne dass ten: teren Steigerung des Kundennutzens.
externe Software erforderlich ist (BILD 7 ◆ Leistungsmessung im Frequenz- und
und 8). Zeitbereich (Kanal / Nachbarkanal) Zusätzliche Funktionen wie die Zeit-
◆ Signalstatistik APD (Amplitude Pro- bereichsanalyse zur Untersuchung des
Für die Ausgabe in eine Datei stehen die bability Distribution) 1) zeitlichen Verhaltens eines Störers, das
gängigsten Formate zur Verfügung: ◆ CCDF (Complementary Cumulative Starten eines kompletten Messablaufs
◆ PDF als Standard für die Dokumen- Distribution Function) mit Vormessung, Datenreduktion und
tation ◆ Rausch- und Phasenrauschmessun- Nachmessung auf Knopfdruck sowie der
◆ RTF (Rich Text Format) für das Wei- gen integrierte Reportgenerator machen es
terverarbeiten und Ergänzen in Text- ◆ Messung des Intercept-Punkts drit- dem Anwender noch leichter, komplexe
verarbeitungsprogrammen ter Ordnung Messaufgaben einfach und komfortabel
◆ HTML für das komfortable Betrach- zu lösen – ein schneller Return-of-Invest-
ten mit einem Web-Browser Mit dieser Kombination aus Flexibilität ment ist damit sichergestellt.
und dem breiten Einsatzbereich eines Matthias Keller; Karl-Heinz Weidner
Die Datei mit dem Test-Report wird auf hochwertigen Spektrumanalysators mit
der eingebauten Festplatte oder auf den spezifischen Eigenschaften eines
einem Memory-Stick gespeichert. Alter- Störmessempfängers ist der R&S®ESU
nativ ist auch das Speichern über die außer für Zertifizierungsmessungen
Ethernet-Schnittstelle auf einem Netz- nach den einschlägigen EMV-Normen
werk-Server möglich. auch für alle allgemeinen Labor-Mess-
anwendungen bestens geeignet, z.B.
während der Entwicklungsphase eines
Produktes und für die Messung von
Funkparametern in EMV-Labors.

1) Dabei handelt es sich nicht um die in CISPR


16-1-1 definierte Messfunktion, deren Realisie-
rung aber für den R&S®ESU geplant ist.

42
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
BILD 7 Editierbare Vorlagen zur individuellen Gestaltung von Reports. BILD 8 Mit der Vorschaufunktion wird der Report überprüft. Unterschiedliche Zoomstufen pas-
Auch ein eigenes Logo wird mit der Kopfzeile ausgegeben. Es lassen sich sen die Darstellung an den Bildschirm an. Mehrere Messungen lassen sich in einem einzigen
unterschiedliche Reportvorlagen konfiguieren und speichern. Report zusammenfassen.

Weitere Informationen und Datenblatt unter Kurzdaten R&S®ESU


www.rohde-schwarz.com Frequenzbereich 20 Hz bis 8 GHz / 26,5 GHz / 40 GHz, je nach Modell
(Suchbegriff: ESU) Frequenzgenauigkeit Alterung 1 × 10 –7/Jahr, optional 2 × 10 –8/Jahr
Spektrale Reinheit <–120 dBc (1 Hz), typ. –123 dBc (1 Hz) bei 10 kHz
Amplitudenmessunsicherheit <0,6 dB (f ≤ 3,6 GHz)
<2,0 dB (3,6 GHz ≤ f ≤ 8 GHz)
LITERATUR <3,0 dB (8 GHz ≤ f ≤ 40 GHz)
[1] Keller, C., Feser, K.: „A New Method of 1-dB-Kompressionspunkt >+13 dBm nominal (≤3,6 GHz; ohne Vorselektion)
Emission Measurement“. In 2002 IEEE HF-Dämpfung 0 dB bis 75 dB in 5-dB-Schritten
International Symposium on EMC Digest, Impulsfestigkeit (10 µs; Eingang 2) 450 V / 20 mWs
19. bis 23. August 2002, Minneapolis, Frequenzablauf
USA, S. 599–604. im Empfängerbetrieb Scan-Tabelle mit max. 10 Teilbereichen und
[2] Heirman, D., Stecher, M.: „A History of   unterschiedlichen Einstellungen, wahlweise für
the Evolution of EMC Regulatory Bodies   Zeitbereichs-Scan (FFT) und Frequenz-Scan
and Standards” in Proc. EMC 2005 Zürich. im Analysatorbetrieb Span > 10 Hz: 2,5 ms bis 16 000 s
[3] Stecher, M.: „Weighting of Interfe- Zero-Span (0 Hz): 1 μs bis 16 000 s
rence According to its Effect on Digital Detektoren Max. / Min. Peak, RMS, Average, Quasipeak,
Communication Services”, Proc. IEEE   CISPR AV, CISPR RMS
EMC Symposium 98, Denver, USA. Bandbreiten 3 dB 10 Hz bis 10 MHz in Schritten von 1 /2 / 3 / 5
[4] CISPR 16-3 Amd. 2 f1 Ed. 2.0: 6 dBm (EMI) 10 Hz, 100 Hz, 200 Hz, 1 kHz, 9 kHz, 10 kHz,
Background material on the definition of   100 kHz, 120 kHz, 1 MHz
the RMS / Average weighting detector Rauschanzeige (Empfängerbetrieb; AV-Detektor,
for measuring receivers. Vorverst. ein; 0 dB HF-Dämpfung)
[5] Spektrumanalysator R&S®FSU: Beste 100 kHz (BW = 200 Hz) <–10 dBµV
HF-Werte – High-End-Analysato- 10 MHz (BW = 9 kHz) <–18 dBµV
ren der dritten Generation. Neues von 30 MHz (BW = 120 kHz) <–7 dBµV
Rohde&Schwarz (2001) Nr. 171, 1 GHz (BW = 1 MHz) <4 dBµV (R&S®ESU 8)
S. 20–25. 3 GHz (BW = 1 MHz) <6 dBµV (R&S®ESU 8)

43
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EMV/ FELDSTÄRKE Spektrumanalysatoren

44 822
BILD 1 Der Spektrumanalysator R&S®FSU erledigt nun auch EMI-Pre-Compliance-Messungen
reproduzierbar, zuverlässig und schnell.

Spektrumanalysator R&S®FSU

Funktionsumfang erweitert für


EMI-Pre-Compliance-Messungen
Die Spektrumanalysatorfamilie Entwicklungszeit verkürzen Messaufgaben EMI-Bandbreiten, neu-
este Detektoren, erhöhte Sweep-Auf-
R&S®FSU (BILD 1) ist nun auch für Moderne Produkte glänzen mit innovati- lösung und logarithmische Frequenzach-
ven Eigenschaften und sind trotzdem sen – und helfen damit, kostbare Ent-
EMI-Pre-Compliance-Messaufgaben in kürzester Zeit entwickelt und markt- wicklungszeit zu sparen.
reif. Und damit nicht genug – es sind
einsetzbar: Sie bietet EMI-Band- auch noch umfangreiche Messungen
zur Sicherung ihrer elektromagnetischen Das Neue im Detail
breiten, neueste EMI-Detektoren, Verträglichkeit durchzuführen. Da liegt
der Wunsch nahe, die im Labor einge- Alle Geräte der Spektrumanalysator-
erhöhte Sweep-Auflösung und setzten Spektrumanalysatoren auch für familie R&S®FSU mit Betriebssystem
die EMI-Aufgaben einzusetzen. ­Windows XP und ab Firmware-Version
­logarithmische Frequenzachsen. 3.91 verfügen über diese neuen Eigen-
Z.B. die High-End-Spektrumanalysato- schaften. Damit stehen für EMI-Pre-Com-
ren R&S®FSU [1], die dank ihrer hohen pliance-Messungen zwischen 20 Hz und
Messgeschwindigkeit und -genauigkeit 50 GHz fünf Modelle mit unterschiedli-
sowie wegen ihrer hohen Dynamik in chen Frequenzbereichen zur Verfügung
Entwicklung und Produktion unent- (BILD 2).
behrlich sind. Sie bieten nun für EMI-

44
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
CISPR-Bandbreiten (6 dB) für die Das ist neu: Das Messen bei kritischen Frequenzen
­richtige Impulsbewertung mit hohen Signalpegeln, die den Grenz-
Für entwicklungsbegleitende EMV- ◆ 6-dB-Bandbreiten bzw. Bandbrei- wert überschreiten oder nahe dran lie-
Messaufgaben wie das Lokalisieren ten nach CISPR 16-1-1 gen, ist dagegen Endmessungen vorbe-
von Störquellen mittels Tastköpfen oder 200 Hz, 9 kHz, 120 kHz, 1 MHz halten, bei denen Detektoren mit CISPR-
Nahfeldsonden reicht häufig eine quali- ◆ EMI-Messdetektoren Zeitkonstanten eingesetzt werden. Die
tative Beurteilung mit durchschnittlicher Pk, QP, RMS, AV sowie CISPR-AV Messzeit für die Endbewertung beträgt
Genauigkeit aus. Müssen jedoch Stör- und CISPR-RMS dann ca. eine Sekunde, damit auch Ein-
spannungs-, Störleistungs- oder Störfeld- ◆ Auflösung beim Sweep zelimpulse oder niedrige Pulsfrequen-
stärkemessungen an einem Messobjekt 30001 Messpunkte, logarithmische zen richtig erfasst werden. Bisher führte
zusammen mit Messaufbauten und Kop- Frequenzachse man diese Messungen mit dem Quasi-
peleinrichtungen durchgeführt und die Peak-Detektor für Breitbandstörun-
Ergebnisse mit Grenzwerten verglichen gen und mit dem Mittelwertdetektor für
werden, ist eine präzise, reproduzier- Schmalbandstörer durch. Die neueste
bare, quantitative Bewertung erforder- Ausgabe der Basisnorm CISPR16-1-1
lich. Dies geschieht bei vorgeschriebe- (2006-03) ordnet auch dem linearen Mit-
nen CISPR-Bandbreiten mit Quasi-Peak- telwertdetektor Zeitkonstanten zu. Die-
oder Mittelwertdetektoren entsprechend duktfamilienstandards (EN55011 bis ser wird von Rohde&Schwarz als CISPR-
den Frequenzbändern. Für die Bänder EN55025) zu vergleichen, ist die Ver- Average-Detektor (CAV) bezeichnet – zur
A bis D sind die Messbandbreiten als 6- wendung von CISPR-Messbandbreiten Unterscheidung vom linearen Mittel-
dB-Bandbreite und für das Band E als und -Detektoren vorgeschrieben. Detek- wertdetektor (Average), der keine Zeit-
Impulsbandbreite spezifiziert: toren mit CISPR-Zeitkonstanten sind konstanten berücksichtigt. Durch die
CISPR Band A (9 kHz bis 150 kHz): jedoch aufgrund des geforderten Ein- Korrektur mit Instrumenten-Zeitkonstan-
Bres = 200 Hz schwingverhaltens langsamer und daher ten (je nach CISPR-Band unterschiedlich)
CISPR Band B (150 kHz bis 30 MHz): für schnelle Vormessungen nicht geeig- ergibt sich – im Vergleich zur einfachen
Bres = 9 kHz net. Mittelwertbewertung – eine Pegel-
CISPR Band C (30 MHz bis 300 MHz): anhebung bei niedrigen Pulsfrequenzen.
Bres = 120 kHz Für schnelle Vormessungen wählt man Ein Signal mit fP = 1 Hz wird demnach
CISPR Band D (300 MHz bis 1 GHz): deshalb eine kurze Messzeit, bei der im CISPR-Band A / B um 7,4 dB höher
Bres = 120 kHz man unter Verwendung von Spitzenwert- bewertet. In den CISPR-Bändern C / D /
CISPR Band E (1 GHz bis 18 GHz): und Mittelwertdetektoren hohe Störpe- E beträgt die Anhebung sogar 11,3 dB
Bres = 1 MHz gel und deren Frequenzen ermittelt. Der (BILD 3). Die neue Ausgabe der Norm
R&S®FSU bietet dafür einen schnellen CISPR16-1-1 bewertet also „strenger“.
Die meisten Spektrumanalysatoren ver- Sweep-Ablauf bei gleichzeitiger Darstel- Der CISPR-AV-Detektor wird nach einer
wenden mehrstufige Einzelkreise und lung von bis zu drei Kurven von unter- Übergangszeit durch Referenzierung auf
geben 3-dB-Bandbreiten an. Filter für schiedlichen Detektoren (beispielsweise CISPR16-1-1 (2005) auch in die jeweili-
EMV-Aufgaben in der Störmesstech- Pk+ und AV). gen Produktfamilienstandards einfließen.
nik müssen jedoch die 6-dB-Bandbreite
einhalten. Der R&S®FSU bietet deshalb
unter der Funktion FILTER TYPE eine
umfassende Auswahl: Auflösebandbrei-
ten von 10 Hz bis 50 MHz (als 3-dB-Filter- BILD 2
angabe), FFT-Filter, Kanalfilter, RRC-Filter Die High-End-Spektrumanalysatorfamilie R&S®
R&S®FSU mit fünf Modellen zwischen 20 Hz FSU 3
und auch CISPR-Filter mit 6-dB-Angabe
und 50 GHz ist aufgrund ihrer herausragenden R&S®FSU 8
von 200 Hz bis 1 MHz für kommerzielle HF-Eigenschaften in Entwicklung und Produk-
Externer Mischer
EMV-Standards (z. B. EN-Normen). tion geschätzt. R&S®FSU 26 110 GHz

R&S®FSU 46
Neuer EMI-Messdetektor CISPR-AV
(CAV) R&S®FSU 50
Um die Amplituden von Störsignal-
20 Hz 3,6 GHz 8 GHz 26,5 GHz 46 GHz 50 GHz
spektren mit den Grenzwerten aus Pro-

45
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
EMV/ FELDSTÄRKE Spektrumanalysatoren

Neuer EMI-Messdetektor CISPR-RMS EMI-Grenzwertlinien, Transducer- hausinterne Standards der Automobil-


(CRMS) Tabellen industrie, lassen sich schnell durch Ein-
Seit Einführung des QP-Detektors zur Für Pre-Compliance-Messaufgaben zur gabe der Werte für Stützpunkte in Tabel-
Bewertung der Störungen von AM-Sig- Ermittlung von Störemissionen bieten lenform programmieren und speichern.
nalen bis 30 MHz vor mehr als 60 Jah- die Spektrumanalysatoren R&S®FSU Anschließend sind sie in der Auswahl
ren hat sich viel getan: Inzwischen sind Grenzwertlinien für Produktstandards, aktivierbar.
Mobilfunknetze, digitaler Rundfunk und die auf einfache Art aktiviert werden
Fernsehen sowie Multimediageräte können und schon während des Mess- Bei der Verwendung von zusätzlichen
Stand der Technik. Sie alle arbeiten mit ablaufs bei Überschreitungen zu Anzei- Dämpfungsgliedern und Impulsbegren-
digital modulierten Signalen. Bis dato gen führen (LIMIT CHECK). Abwei- zern, für die Berücksichtigung von Kabel-
fehlte jedoch eine verlässliche, standar- chende Grenzwerte, beispielsweise für dämpfungen, des Frequenzgangs eines
disierte Bewertungsschaltung für solche
Signale und deren Störspektren. Die bis-
her verwendeten Detektoren Pk, QP und
AV zeigen eine Über- bzw. Unterbewer-
tung von Impulsstörungen, die je nach 0
Pk
BILD 3
Mobilfunkstandard zu unterschiedli- Der CISPR-Average-
chen Störwirkungen führen können. Um Detektor (CAV) ent-
–20
hält im Vergleich Rel. Pegel in dB CISPR-AV
die Reproduzierbarkeit von Messungen fP = 1 Hz
zum linearen Mit-
zu verbessern, wurden daher seit län- 7,4 dB Band A / B:
telwert-Detek- –40
AV Tmeter = 160 ms
gerer Zeit Messreihen benutzt und Ver- tor eine Instru-
ment-Zeitkonstante
gleiche mit einer Bewertungsschaltung mit anschließen- –60
angestellt. Diese Bewertungsschaltung der Maximalwert- 10 100 1000
bildung. Die Bewer- Impulsbreite in ms
basiert auf einer Kombination aus RMS-
tung niedriger Puls-
Detektor und nachgeschaltetem Mit- frequenzen ist dem- Pk
0
telwertdetektor (einschließlich Zeitkon- nach höher, d. h. es
stante für die Instrumentenanzeige). Die erfolgt eine „schär-
fere“ Bewertung. –20 CISPR-AV
Ergebnisse wurden auf Symposien welt-
Rel. Pegel in dB

fP = 1 Hz
weit diskutiert und schließlich mit ent- AV 11,3 dB Band C / D / E:
–40
sprechenden Korrekturkurven im CISPR- Tmeter = 100 ms
RMS-Detektor (CRMS) berücksich-
–60
tigt (BILD 4). Der neue Detektor für die 10 100 1000
Bewertung digital modulierter Signale Impulsbreite in ms
ist in einem CDV (Commitee Draft for
Vote) eingearbeitet und liegt den natio-
nalen Komitees zur Verabschiedung vor.
BILD 4 80
Die Spektrumanalysatorfamilie R&S®FSU Der CISPR-RMS- RMS-AV Band E
Detektor (CRMS) 70 RMS-AV Band C / D
beinhaltet bereits jetzt neben allen gän-
Bewertungsmaß in dB

ist ein Normenvor- RMS-AV Band B


RMS-AV Band A
gigen EMI-Messdetektoren Pk, QP, RMS, schlag zur Bewer- 60
tung impulsförmi-
AV auch die neuen Detektoren CISPR-AV
ger Signale. Die 50
und CISPR-RMS. Korrekturkurven
für die Gewichtung 40
unterschiedlicher
Pulsfrequenzen 30
sind nach CISPR-
Band A bis E unter- 20
schiedlich.
10

0
1 10 100 1000 10000 100 000 1 000000
fP in Hz

46
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
externen Vorverstärkers oder von Anten- Sweep mit bis zu 30001 Messpunkten Die Ergebnisse von EMV-Messungen
nenkorrekturfaktoren werden Korrek- Die wählbare Anzahl an Messpunkten werden meist mit logarithmischer Ska-
turwerte in so genannten Transducer- während eines Sweep-Durchlaufs wurde lierung über der Frequenz dargestellt.
Tabellen angelegt. Der Analysator rech- erhöht: Der Analysator erlaubt bis zu Mit der Funktion SWEEP LOG liefert der
net diese je nach Applikation und Akti- 30001 Messpunkte pro Kurvendarstel- R&S®FSU die Messpunkte über loga-
vierung in die aktuellen Messwerte ein, lung – Standardmessgeräte bieten dafür rithmisch skalierter Frequenzachse und
ohne dass dabei die Ablaufgeschwin- nur 501 oder 625 Messpunkte. Diese erleichtert so den direkten Vergleich
digkeit beeinflusst wird. Dies erhöht die hohe Auflösung des R&S®FSU gewähr- mit Grafiken, die beispielsweise mit Full-
Messgenauigkeit und die Reproduzier- leistet eine größere Treffsicherheit beim Compliance-Messempfängern durch-
barkeit der Messwerte. Wiederauffinden kritischer Störfrequen- geführt wurden (BILD 5 und 6).
zen zur Endbewertung.

Zusammenfassung

Der R&S®FSU erledigt nun auch EMV-


Messungen auf Pre-Compliance-Ebene
BILD 5
*RBW 9 kHz
Beispielmessung für
reproduzierbar, zuverlässig und schnell
VBW 100 kHz
Ref 87 dBMV/m *Att 10 dB SWT 1.85 s geleitete Störemis- dank seiner neuen EMV-Funktionen wie
1 MHz 10 MHz sionen im Bereich CISPR-Bandbreiten, neuesten CISPR-
80 A 150 kHz bis 30 MHz.
LIMIT CHECK PASS
Der R&S®FSU zeigt Detektoren, Grenzwertlinien, Berück-
1 PK* 70
CLRWR EN55022Q Grenzwertlinien sichtigung von Korrekturwerttabellen
mit LIMIT-CHECK- und logarithmischer Sweep-Darstellung
60
EN55022A TDF Funktion, logarith-
mische Darstellung mit bis zu 30001 Messpunkten. Mit die-
2 AV* 50
CLRWR mit 8001 Mess- sen Funktionen und seiner leistungs-
40 punkten sowie die starken Hardware liefert der Analysa-
Verwendung der
30 Bandbreite von tor einen wichtigen Beitrag bei entwick-
9 kHz (6 dB) am lungsbegleitenden Messaufgaben, EMV-
20 Display.
Pre-Compliance-Messungen oder bei der
10 Lösung schwieriger EMI-Messprobleme
0 im Vorfeld einer Produktentwicklung.
Volker Janssen
-10
Center 2.121320344 MHz Span 29.85 MHz

*RBW 120 kHz


BILD 6
VBW 1 MHz Beispiel für die
Ref 107 dBMV/m *Att 0 dB SWT 340 ms Messung einer
100 MHz gestrahlten Stör-
100 A emission im
Bereich 30 MHz bis
1 PK* 90
CLRWR 1000 MHz. Das Dis-
play am R&S®FSU
80
TDF zeigt eine logarith- Weitere Informationen und Datenblatt unter
2 AV* 70 mische Darstellung www.rohde-schwarz.com
CLRWR mit 8001 Mess- (Suchbegriff: FSU)
60 punkten, 120 kHz
(6 dB) Auflöseband-
50 breite und die Ver-
wendung eines LITERATUR
40 Transducers TDF [1] Spektrumanalyzer R&S®FSU – Beste HF-
(Antennenkorrektur- Werte: High-End-Analysatoren der dritten
30 Generation. Neues von Rohde & Schwarz
tabelle).
(2001) Nr. 171, S. 20–25.
20
– CISPR 16: 2003-11: Specification for radio
disturbance and immunity measuring
10
apparatus and methods.
Center 173.2050808 MHz Span 970 MHz

47
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
RUNDFUNKTECHNIK Referenz

UKW-Rundfunksender für
­Auslandseinsätze der Bundeswehr
Für die weltweiten Einsätze der Kontakte aufbauen und in der jeweiligen Landessprache auf-
v­ erbessern mit Hörfunk zubauen und stetig zu verbessern. Das
Truppe für Operative Information hat Aufbereiten der Signale und Abstrahlen
Der Truppe für Operative Information von Hörfunkprogrammen geschieht über
die Bundeswehr zehn bewegliche der Bundeswehr unterliegt es, mit ver- bewegliche UKW-Rundfunksendeanla-
schiedensten Informationsmaterialien gen (BILD 1).
UKW-Rundfunksendeanlagen bei der und Rundfunkprogrammen den Kon-
takt zur Bevölkerung in den internatio-
R&S Systems GmbH bestellt. nalen Einsatzgebieten der Bundeswehr

BILD 1 Die bewegliche UKW-Rundfunksendeanlage mit dem Rüstsatz (links), der Sendeantenne auf
dem 25-m-Antennenträger (Mitte) und der Sendekabine (rechts).

48
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Gefragt: Know-how in der
­Systemintegration

Die R&S Systems GmbH gewann im April


2005 den Auftrag, die bereits vorhande-
nen UKW-Rundfunksendeanlagen der
Bundeswehr um zehn weitere zu ergän-
zen. Von Vorteil war, dass das Unterneh-
men über viele Jahre ein umfangreiches
Know-how im Bereich der Integration
von Systemen für mobile Anwendun-
gen militärischer wie auch ziviler Kun-
den erworben hatte, denn die Heraus-
forderung war nicht gering: Die Anla-
gen mussten baugleich zu bereits beste-
henden Systemen gefertigt werden. Es
gab keine Fertigungsunterlagen und die
bereits vorhandenen Systeme standen
als Muster nicht zur Verfügung, da sie
sich ständig im Einsatz befinden.
BILD 2 Die Sendekabine mit den Stromverteilungen (links), dem UKW-Sender (Mitte) und dem Sys-
tem zur Notprogrammversorgung (rechts).
Dank der guten Zusammenarbeit zwi-
schen Auftraggeber, Zulieferfirmen und
der R&S Systems GmbH konnte das Pro-
jekt in der vorgegebenen Zeit realisiert
werden – Ende 2005 übergab die R&S
Systems GmbH die zehn neuen Systeme bedient wird der Sender über den VHF- dio nicht möglich ist. Dafür sind profes-
an die Bundeswehr. FM-Steuer­sender R&S®SU135, der auch sionelle Audiogeräte wie Stereo-Kas-
die Trägerfrequenz und die Modulation settenrecorder, MiniDisc-Recorder, CD-
erzeugt. Die Kühlung des Senders über- Player sowie ein Audio-Codec zur Über-
Die Systeme im Überblick nimmt eine Frischluftzuführung an der tragung von Audiodaten über ISDN ein-
Rückseite, für die Kühlung der Kabine gebaut. Eine digital/analoge Kreuz-
Das Sendesystem ist zusammen mit sorgt eine Teilklimaanlage. Bei extrem schiene dient als Eingangsmatrix, die
dem System zur Notprogrammversor- heißen klimatischen Bedingungen lässt wahlweise das Studio, den Fernmelde-
gung in eine Fernmeldekabine integriert sich Kaltluft aus der Teilklimaanlage zur anschluss oder bei Notprogrammversor-
(BILD 2). Das Radioprogramm wird aus Kühlung der Verstärkerendstufen des gung eines der Audio-Geräte mit dem
einem Hörfunkstudio, das in einer sepa- Senders beimischen. FM-Sender verbindet. Über einen digi-
raten Fernmeldekabine untergebracht talen Dynamik-Prozessor und einen
ist, entweder über eine direkte Kabelver- Die Sendeantenne besteht aus vier über- Begrenzer lassen sich die Audiosignale,
bindung, per Fernmeldeleitung oder über einander angeordneten Dipolen und ist die in unterschiedlicher Qualität vorlie-
einen Ballempfänger zum Sender über- auf einem mobilen Antennenträger mon- gen, für die Sendung optimieren.
tragen. tiert, auf dem sie eine Abstrahlhöhe von Klemens Schwadorf
27 m erreicht.
VHF-FM-Sender R&S®SR605E1
Kernstück des Systems ist der VHF- Notprogrammversorgung
FM-Sender R&S®SR605E1 von Das System zur Notprogrammver-
Rohde&Schwarz (BILD 2), in dem sorgung (BILD 2) lieferte die Firma
zwei VHF-Verstärker R&S®VU320 für Thum+Mahr GmbH. Mit ihm lassen sich
eine Ausgangsleistung von maximal vorproduzierte Radioprogramme aus der
5 kW im Frequenzbereich 87,5 MHz Sendekabine ausstrahlen, wenn die Pro-
bis 108,0 MHz sorgen. Menügeführt grammzuführung aus dem Hörfunkstu-

49
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
RUNDFUNKTECHNIK Referenz

U-Bahn Shenzhen mit DVB-T-Sender­


technik von Rohde&Schwarz
Die an der Grenze zu Hongkong Bewährte Zusammenarbeit Freilaufendes SFN

­gelegene und stark wachsende süd­ Das Shenzhen Broadcasting Transmis- Das im Kontrollzentrum aufbereitete
sion Center (SBTC), das mit der tech- Basisbandsignal wird an die Kopfsta-
chinesische Metropole Shenzhen nischen Durchführung des DVB-T-Projek- tion gegeben, welche die Programme
tes betraut war, entschied sich für eine über handelsübliche Glasfaserkabel
versorgt als erste Stadt in China Lösung mit Rohde&Schwarz-Sendern. nahezu zeitgleich in die einzelnen Stre-
Ausschlaggebend für diese Entschei- ckenabschnitte einspeist (BILD 2). Es
die Passagiere in der neu gebauten dung waren neben dem attraktiven Preis handelt sich also um ein „freilaufendes“
auch die jahrelange gute Zusammen- SFN-System, das nicht, wie sonst üblich,
U-Bahn mit Fernsehprogrammen arbeit und die positiven Erfahrungen mit über GPS-Empfänger synchronisiert wird.
Rohde&Schwarz im Bereich analoger TV- In jedem Streckenabschnitt speist ein
per DVB-T. Sender. So decken dort beispielsweise 50-W-Verstärker R&S®VH610A2 (BILD 1)
zwei 20-kW-Sender von Rohde&Schwarz [1] ein 1 5/8"-Schlitzkabel. Da die Ferti-
seit 1998 ein Einzugsgebiet mit ca. 16 gungstoleranzen der 50-W-Verstärker
Millionen Einwohnern ab. sehr gering sind, reicht eine typische

BILD 1 Der 50-W-Verstärker R&S®VH 610 A2 (im Bild unten) ergibt zusammen mit dem Steuersender R&S®SV 702 (im Bild oben) eine kompakte Einheit.

43 927/1

50
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
BILD 2 Prinzipieller Aufbau des DVB-T-Systems für die
Kontrollzentrum U-Bahn-Station
U-Bahn in Shenzhen.
Glasfaserkabel
Kopfstation
Unterbrechung im Schlitzkabel

Optischer Sender

1080 m 1075 m 1810 m 1264 m 1357 m 1859 m 671 m 679 m 1985 m 1022 m 944 m 1386 m 1005 m 644 m

Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer


Teiler Teiler Teiler Teiler Teiler Teiler Teiler

Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer Optischer


Empfänger Empfänger Empfänger Empfänger Empfänger Empfänger Empfänger

50-W- 50-W- 50-W- 50-W- 50-W- 50-W- 50-W-


Verstärker Verstärker Verstärker Verstärker Verstärker Verstärker Verstärker

CDMA CDMA CDMA CDMA CDMA CDMA CDMA


HF-Weiche HF-Weiche HF-Weiche HF-Weiche HF-Weiche HF-Weiche HF-Weiche
GSM GSM GSM GSM GSM GSM GSM

Entzerrereinstellung in den Vorstufen delsübliche DVB-T-Empfänger in den ROHDE&SCHWARZ China in enger


aus, um alle im Netz befindlichen Ver- U-Bahn-Wagen, die das Signal aus den Zusammenarbeit mit dem SBTC durch.
stärker zu entzerren. Eine den Verstär- Schlitzantennen empfangen, versorgen
kern nachgeschaltete HF-Weiche kop- die Passagiere während der Fahrt mit Das System in der U-Bahn ist bereits die
pelt die Mobiltelefone der Passagiere an den Programmen. dritte Anwendung von DVB-T in öffent-
das CDMA- oder GSM-Netz. lichen Verkehrsmitteln in China: Mehr
Das DVB-T-System ist seit über einem als 4000 Busse in Beijing und mehrere
In der Kopfstation (BILD 3) kommen zwei Jahr in Betrieb und wird mit dem Aus- hundert Busse in Guangzhou sind bereits
Steuersender R&S®SV702 [1] zum Ein- bau des U-Bahn-Netzes in Shenzhen mit DVB-T-Empfängern bestückt und bie-
satz, die in passiver Reserve arbeiten. ebenfalls erweitert. Die Installation und ten den Passagieren Unterhaltung wäh-
Die Fernbedienung erfolgt über die Sen- Inbetriebnahme des Systems führte rend der täglichen Verkehrsstaus.
dersteuerung R&S®NetCCU700 [2]. Han- Gerhard-Karl Strauss

BILD 3 Die Kopfstation in der U-Bahn Shenzhen speist die Programme ein.
Weitere Informationen und Datenblätter
unter www.rohde-schwarz.com
(Suchbegriff: SV7002 / NetCCU700)
A/V ASI Digitaler Digitaler ASI ASI Steuersender HF
LITERATUR Encoder Mikrowellen- Mikrowellen- R&S®SV 702
[1] UHF-Senderfamilie R&S®SV 7002: Sender Empfänger
DTV-Kleinleistungssender – modular R&S®NetCCU
Schalter
auf engstem Raum. Neues von 700
Rohde&Schwarz Nr. 178 (2003), S. 48–50. A/V ASI ASI HF
Optischer Optischer
[2] Sendersteuerung R&S®NetCCU 700: Encoder Sender Empfänger Steuersender
Sendersteuerung und Fernüber- ASI
R&S®SV 702
wachung in einem Gerät. Neues von
Rohde&Schwarz Nr. 179 (2003), S. 26–28.

51
Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
44514/5
RUNDFUNKTECHNIK Fernsehsender

BILD 1 Frontansicht des 25-W- (DVB-T / -H) bzw. 30-W- (ATSC) Verstärkers R&S®VH 6020 A2 mit
dem Steuersender R&S®SX 800 (oben).

UHF-Kleinleistungssenderfamilie R&S®SV8000

Leistung ist nicht immer eine Frage


der Größe
Nach der ersten Ausbauphase digi- Bewährtes kombiniert Der Steuersender R&S®SX800 [1]
wurde vor einem Jahr zusammen mit
taler Rundfunk-Netzwerke mit Kleinere Siedlungsgebiete, Täler oder der neuen Mittelleistungs-Sendergene-
Versorgungslücken in digitalen Rund- ration R&S®Nx8200 [2] vorgestellt. Als
Sendern hoher Leistung folgt die Opti- funk-Netzwerken werden am besten voll digital arbeitendes und äußerst kom-
mit den Kleinleistungssendern der UHF- paktes Gerät mit nur einer Höheneinheit
mierung der Versorgungsgebiete. Senderfamilie R&S®SV8000 abgedeckt verarbeitet er Signale entsprechend den
(BILD 1). Diese zeichnet sich durch Kom- wichtigsten digitalen Standards vom
Dabei gilt es, Lücken, die nicht paktheit, Flexibilität und intelligente Basisband bis zum HF-Ausgangssignal.
Reservesysteme aus und kombiniert
versorgt werden oder wo die Feld- moderne digitale Technik mit bewähr- Die Endstufen R&S®VH60xxA2 haben
ter und zuverlässiger Verstärkertechnolo- ihre hohe Zuverlässigkeit bereits in der
stärke zu gering ist, zu schließen. gie (BILD 2): Vorgängerserie R&S®SV7002 bewiesen
und konnten deshalb unverändert über-
nommen werden.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Einer für alle – der Die wichtigsten Eigenschaften Die Endstufen R&S ®VH60xx A2
­Steuersender R&S ®SX800 – Flexibilität durch Modularität
◆ DTV-Standards: DVB-T / -H und
Die vollständig digitale Signalverarbei- ATSC Das zuverlässige Verstärkerdesign von
tung im Steuersender setzt Maßstäbe ◆ Frequenzbereich 470 MHz bis Rohde&Schwarz auf Basis von LDMOS-
hinsichtlich Signalqualität und Zuver- 862 MHz (UHF Band IV und V) Leistungstransistoren findet durch-
lässigkeit. Dank dieser Technik kann für ◆ DVB-T- / -H-Ausgangsleistungen gängig in allen UHF-Verstärkern von
alle gängigen digitalen TV-Standards 5 W bis 400 W (RMS) Rohde&Schwarz Anwendung. Die Ver-
(DVB-T / -H, ATSC) die gleiche Hardware ◆ Web, SNMP (optional) stärker R&S®VH60xxA2 sind in ver-
verwendet werden. Der R&S®SX800 ◆ Adaptive Digital Equalization (ADE) schiedenen Versionen erhältlich. Für
berücksichtigt alle Besonderheiten digi- optional DVB-T / -H sind Module mit 12 W, 25 W,
taler Netzwerke wie den Betrieb der ◆ Flexible Reservekonfiguration 50 W und 100 W verfügbar. Für ATSC
Sendeanlagen in Gleichwellennetzen ◆ Kompakt (ab drei Höheneinheiten) sind Leistungen von 15 W, 30 W, 70 W
oder den Einsatz hierarchischer Modu- oder 130 W nutzbar. Durch Kombination
lation. Und zukunftssicher ist er natür- der vier Verstärkermodelle für die Klein-
lich auch, da seine Software leicht per leistungssenderfamilie R&S®SV8000
Update an Veränderungen oder an künf- Ein Neustart des Steuersenders nach sind Konfigurationen mit Ausgangsleis-
tige Standards angepasst werden kann. kurzem Ausfall der Stromversorgung tungen von 5 W bis 400 W (RMS) im
würde zusätzliche kostbare Sendezeit Frequenzbereich 470 MHz bis 862 MHz
Ein optionaler Demodulationszweig verstreichen lassen. Mit dem optionalen erzielbar. Jeder Verstärker enthält eine
ermöglicht die adaptive digitale Ent- Akku-Pack lässt sich das vermeiden. eigene Stromversorgung sowie eine
zerrung (ADE), die das Ausgangssignal eigene Kühlung. Schutzschaltungen
während des Betriebs auf bestmögliche Die eingebaute Ethernet-Schnittstelle überwachen die Temperatur und das
Qualität optimiert. Sollte ein Kanalwech- ermöglicht auf einfache Art und Weise VSWR in den einzelnen Modulen. Sys-
sel erforderlich sein, lässt sich das Sen- die Ansicht aller Parameter mit einem teme mit zwei, drei oder vier Kopplern
desystem mittels ADE per Knopfdruck herkömmlichen Browser. Ein SNMP- ermöglichen den Aufbau redundanter
vorentzerren. Agent (optional) erlaubt die Integration Systeme – auch bei kleinen Leistungen.
der Systeme in eine bestehende Infra-
struktur zur Fernüberwachung.

BILD 2 Prinzipieller Aufbau der Kleinleistungssenderfamilie R&S®SV 8000.

Steuersender R&S®SX 800 Endstufe Richtkoppler


(optional)
HF +13 dBm Kanalfilter HF
Ethernet (optional) 5 W bis 400 W RMS
Eingangs-
4 × ASI Mainboard HF-Schnittstelle (DVB-T / -H)
schnittstellen

Akku-Pack
Stromversorgung
(optional)
Endstufen-Konfigurationen:
Ethernet

Sendersteuerung R&S®NetCCU 800


Ethernet
(optional / für Standby-Systeme)

VHF od. DVB-T-Empfänger- ASI-Verteiler


UHF RF IN Karte (optional) (optional)
ASI IN
R&S®VH6010 A2
R&S®VH6020 A2
R&S®VH610 A2 2 × R&S®VH 610 A2
R&S®VH620 A2 2 × R&S®VH 620 A2 3 × R&S®VH 620 A2 4 × R&S®VH 620 A2

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
RUNDFUNKTECHNIK Fernsehsender

Alles im Griff: Sendersteuerung Messrichtkoppler auf den Eingang der


R&S ®NetCCU 800 Karte zurück, kann diese als Monitoring- Weitere Informationen unter
www.rohde-schwarz.com
Empfänger die Qualität des Senderaus- (Suchbegriff: Typenbezeichnung)
Die auch in R&S®SV8000-­Systeme gangs überwachen. Alternativ lässt sie
integrierbare Sendersteuerung sich als kostengünstige Signalzuführung
R&S®NetCCU800 [3] (BILD 3) bietet für den Sender verwenden. Aus diesem LITERATUR
[1] Steuersender R&S®SX 800: Multistandard-
mehrere Anwendungen. Sie ermöglicht Grund wird ein Off-Air-Signal demodu- Steuersender für ATV und DTV. Neues
z.B. die lokale Bedienung des Senders liert und verarbeitet, was zu einem feh- von Rohde & Schwarz (2005) Nr. 186,
über ein Farb-Display und ein Tasten- lerkorrigierten Datenstrom führt. Die- S. 4 1 – 43.
[2] UHF-TV-Sender R&S®NH / NV 8200:
feld. In allen R&S®SV8000-Reservekon- ser so genannte Re-Transmitter-Aufbau Luftgekühlte Sender für das mittlere
figurationen fungiert sie darüber hinaus kann aufgrund der langen Signaldurch- Leistungssegment. Neues von
als übergeordnete Umschalteinheit, laufzeit nur in Mehrfrequenznetzwerken Rohde & Schwarz (2005) Nr. 185,
S. 40 – 42.
wobei sie mit den einzelnen Sendern zum Einsatz kommen. [3] Sendersteuerung R&S®NetCCU 800:
über Ethernet kommuniziert. Dadurch Gemeinsame Sendersteuerung für
können auch alle Parameter der einzel- FM- und TV-Sender. Neues von
Rohde & Schwarz (2005) Nr. 188,
nen Systeme über die Sendersteuerung Fazit S. 4 4 – 45.
R&S®NetCCU800 angezeigt werden –
lokal oder in der Ferne. Durch den modularen und flexiblen
Aufbau der Senderfamilie können alle
Zur Anzeige von Vor- und Rücklauf- Anforderungen in digitalen Fernseh-
leistung werden Messrichtkopp- netzen abgedeckt werden. Alle Geräte
ler an den vorgesehenen Eingang der sind auf höchste Verlässlichkeit hin
R&S®NetCCU800 angeschlossen (optio- entwickelt, die vorgestellten Optionen
nal). Eine Verteilung des Eingangsdaten- erlauben individuelle Erweiterungen der
stroms, etwa für Reservekonfigurationen, grundlegenden Senderfunktionalität. Ob
übernimmt ein optional einsteckbarer als Tischgerät oder als System aus meh-
ASI-Verteiler. reren Sendern in einem Gestell, die Sen-
derfamilie R&S®SV8000 lässt sich viel-
Auch eine DVB-T-Empfängerkarte lässt seitig an individuelle Anforderungen
sich in das Gerät integrieren. Führt anpassen.
man das HF-Ausgangssignal von einem Hannes Strobel
44 316/1

BILD 3 Die optionale Sendersteuerung R&S®NetCCU 800 dient als lokale Bedieneinheit oder als Umschalteinheit für Reservekonfigurationen. Zudem lässt
sich eine DVB-T-Empfängerkarte für Monitoring- oder Re-Transmitter-Anwendungen sowie ein ASI-Verteiler integrieren.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
RUNDFUNKTECHNIK Generatoren

Transportstrom-Bibliothek R&S®DV-H264

Transport- und Elementarströme für


den Kompressionsstandard H.264
Die nächste Innovation beim digi- Datenaufkommen schrumpfen ca. 50%, verringert also die erforderli-
für HDTV che Übertragungskapazität und damit
talen Fernsehen steht bevor: Ein neuer die Kosten für den „Transport“ der Fern-
H.264 ist das Kürzel für den neuen Bild- sehbilder zu den Zuschauern. Zusam-
Standard für die Kompression der daten-Kompressionsstandard. Das Ver- men mit weiteren Fortschritten bei den
fahren ist auch bekannt unter den Codierungs-, Modulations- und Feh-
Bilddaten. Für Tests in diesem Umfeld Begriffen MPEG-4/Part10 oder MPEG-4/ lerkorrekturverfahren, wie sie z.B. der
AVC (Advanced Video Coding). Im Prin- Standard DVB-S2 aufweist, wird die
präsentiert Rohde&Schwarz eine zip handelt es sich um eine Weiterent- neue Methode das Ausstrahlen hoch-
wicklung von MPEG-2 (H.262). Die neue auflösender Fernsehprogramme (High
neue Signalbibliothek. Methode reduziert die Datenmenge um Definition TV – HDTV) effektivieren und
damit vorantreiben.

Die Transportstrom-Bibliothek R&S®DV-H264 enthält eine umfassende Sammlung von Transport- und Elementarströmen hoher Qualität für den Test von
Fernsehgeräten, Set-Top-Boxen, Displays und Decodern.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
RUNDFUNKTECHNIK Generatoren

Eine umfassende Transport- die Simulation des Normalbetriebs –,


strom-Sammlung … bietet die Sammlung auch „echte“ Test- Weitere Informationen und Datenblätter
unter www.rohde-schwarz.com
bilder, die sich messtechnisch auswer- (Suchbegriff: Typenbezeichnung)
Für die breite Einführung dieser neuen ten lassen. Außer der Monitor-Geo-
Technik stellt Rohde&Schwarz die kom- metrie (4:3 / 16:9), Farb- und Field/
plette Messtechnik zur Verfügung – ein Frame-Darstellung sind auch Signale für LITERATUR
Baustein aus diesem vollständigen Port- den Test der Störfestigkeit (EMC) von [1] Digital Video Measurement System
R&S®DVM 400: Umfassende
folio ist die neue Transportstrom-Biblio- Empfangsgeräten enthalten. Insgesamt MPEG-2-­Analyse – auch mobil. Neues
thek R&S®DV-H264. Aus dieser umfas- also eine unbestechliche Referenz, wel- von Rohde & Schwarz (2004) Nr. 182,
senden Sammlung von Transport- und che die Entwicklung und Produktion von S. 46 – 49.
[2] Broadcast Test System R&S®SFU: Univer-
Elementarströmen hoher Qualität las- Fernsehgeräten, Set-Top-Boxen, Dis- selle Messplattform für das digitale
sen sich auf einfache Weise reproduzier- plays und Decodern begleitet. Fernsehen. Neues von Rohde & Schwarz
bare Testszenarios zusammenstellen, mit (2004) Nr. 183, S. 39 – 43.
[3] MPEG-2-Generatoren R&S®DVG /
denen Fernsehstudios, Netzwerkbetrei- R&S®DVRG: Transportstrom-Signalbiblio-
ber und Produzenten von Fernsehtech- … für exzellente Messtechnik thek für umfassende Tests in der Produk-
tion. Neues von Rohde & Schwarz (2003)
nik-Geräten ihre Dienste und Produkte
Nr. 177, S. 37 – 39.
schnell und mit großer Testtiefe prü- Die Bibliothek ist verfügbar für [4] Transportströme für DVB-H generie-
fen können. Die zugehörigen Tonsignale ◆ das Digital Video Measurement Sys- ren und analysieren. Neues von
Rohde & Schwarz (2005) Nr. 188,
sind codiert nach AC-3 oder MPEG-1 tem R&S®DVM400 [1], die universelle
S. 42– 43.
Layer II. Die Bibliothek enthält Signale Transportstrom-Messplattform,
mit allen gebräuchlichen Bildwechselfre- ◆ das Broadcast Test System
quenzen und Bildgrößen. Dazu gehören R&S®SFU [2]
auch die für die Fernsehwelt noch exo- ◆ sowie für den DTV Recorder / Genera-
tischen Formate aus dem Bereich des tor R&S®DVRG [3].
Films:
◆ 24 Bilder pro Sekunde, 1080 Zeilen, Sie enthält alle Elementarstromdaten
Vollbildverfahren (progressive scan) als separate Dateien. Dadurch kön-
und nen Anwender mit der Software Advan-
◆ 23,97 Bilder pro Sekunde, 1080 Zeilen, ced Stream Combiner R&S®DV-ASC von
Vollbildverfahren Rohde&Schwarz [4] ganz einfach Trans-
als auch Signale mit portströme ihren spezifischen Anforde-
◆ 25, 29,97 und 30 Bildern pro Sekunde, rungen entsprechend zusammenstellen.
SDTV (480, 576 Zeilen im Zeilen-
sprungverfahren (interlace)) und
HDTV (1080 Zeilen im Zeilensprung- Fazit
verfahren)
sowie Signale mit Auch mit dieser neuen Signalbibliothek
◆ 50, 59,94 und 60 Bildern pro Sekunde, begleitet Rohde&Schwarz das digitale
HDTV (480, 576 u. 720 Zeilen, Vollbild- Fernsehen weiter in die nächste Evolu-
verfahren) tionsphase, so dass Displays mit dem
Zertifikat „HD ready“ auch wirklich bald
Auch hinsichtlich der Bildinhalte ist alles HDTV zeigen werden – also das Kino für
Wichtige dabei. Neben zwei Live-Trailern Zuhause.
zur visuellen Begutachtung – sozusagen Harald Weigold

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
KURZNACHRICHTEN International

Rund 150 Bluetooth®-Tester für Neues TETRA-Netz für den


LG Electronics Korea Nahverkehr in der Region
Rhône und Lyon
Der neue Bluetooth®-Stan-
dard V2.0 + EDR steigert im Die Kommunikation der Ver-
Vergleich zu den bisherigen kehrsbetriebe im Groß-
Standards V1.1 und V1.2 die raum Lyon wird in Zukunft
Datenübertragungsrate um über das TETRA-System
den Faktor 3. Um zu gewähr- ACCESSNET®-T abgewickelt.
leisten, dass die Datendienste Den Auftrag, das System
auch mit dem neuen Stan- zu liefern, erhielt R&S BICK
dard stabil laufen, greift der Mobilfunk im April dieses Jah-
koreanische Konzern für Tests res von seinem französischen
der relevanten EDR-Para- Systempartner Sabatier SA.
meter auf Messtechnik von Hauptauftraggeber ist der Ver-
Rohde & Schwarz zurück. kehrsverbund Sytral (Syndicat
Mixte des Transports pour
Visitenkartenaustausch via le Rhône et l‘Agglomération
Handy oder Musik-Down­ Lyonnaise).
loads aus dem Internet – mit
Bluetooth® bietet LG Electro- Vor der Vergabe hatte das Sys-
nics seinen Kunden interessante tem einen Lasttest zu absolvie-
Applikationen auf topaktuellen ren, der die Erweiterungsmög-
Mobiltelefonen. Für die Produk- lichkeit und Leistungsfähigkeit
tion seiner Bluetooth®-fähigen bestätigte. Der Netzbetreiber
Mobiltelefone hat LG Electro- Keolis, ein Tochterunternehmen
nics in Korea rund 150 Bluetooth- der französischen Eisenbahnge-
Tester von Rohde & Schwarz sellschaft SNCF, wird das Sys-
bestellt. Ausschlaggebend tem überwiegend als Daten- BSI-Präsident Dr. Udo Helmbrecht (l.) übernimmt von Henning Krieghoff,
für die Entscheidung war die funknetz einsetzen. Das zukünf- dem Geschäftsführer der Rohde & Schwarz SIT GmbH, das 2000ste Ver-
hohe Messgeschwindigkeit des tige TETRA-System soll GPS- und schlüsselungsgerät ELCRODAT 6-2.
R&S®CBT 32. Testzeiten und Wartungsdaten aller Busse und
-kosten in der Produktion las- Straßenbahnen des Verkehrsver-
sen sich damit erheblich redu- bundes an die Kommandozen-
zieren. Besteht zudem die Not- trale übertragen. Zusammenarbeit stärkt DVB-T-Sender für Mordowien
wendigkeit, Audiosignale zu ­Vertrauen in deutsche
generieren und zu analysie- ­Verschlüsselungstechnologie Ende letzten Jahres ging in
ren, sind die Bluetooth®-Tester Mordowien das regionale
von Rohde & Schwarz dafür mit Internationale Organisationen DVB-T-Netz an den Start.
der Option R&S®CBT-B41 nach- und Behörden setzen verstärkt Damit hat die Republik das
rüstbar. auf das deutsche ISDN-Krypto­ erste digitale Rundfunknetz
system ELCRODAT 6-2: Dem- in der Russischen Föderation.
nächst werden weltweit 2000 Die digitalen Sender für die TV-
Geräte bei NATO, EU sowie Stationen hat Rohde&Schwarz
deutschen Sicherheitsbehör- geliefert.
den im Einsatz sein.
Realisiert wurde das Projekt von
Das ­ELCRODAT 6-2 ist in enger der mordowischen Vertretung
Zusammenarbeit zwischen dem der OJSC „Volga-Telecom“, den
Bundesamt für Sicherheit in der Auftrag für Rohde&Schwarz
Informationstechnik (BSI) und konnte die Moskauer Nieder-
der Rohde&Schwarz SIT GmbH lassung von Rohde&Schwarz
entstanden. Am 6. März über- gewinnen. Insgesamt werden
gab Geschäftsführer Henning sechs Teilregionen Mordowiens
Krieghoff im Rohde&Schwarz- mit zehn Fernseh- und vier
Werk Memmingen offiziell das Radiosendern versorgt.
2000ste Gerät an den BSI-Prä-
sidenten Dr. Udo Helmbrecht. Die Republik Mordowien gehört
zur Russischen Föderation und
liegt im Zentralteil der Russi-
schen Ebene zwischen Oka und
Sura. Ihre Hauptstadt ist Saransk.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
KURZNACHRICHTEN International

Rohde &Schwarz kooperiert intensiv mit Hochschulen


Bundesweiter Wettbewerb für Netzwerkanalysator für
Jung-Ingenieure ­Universität Hannover

Mit dem Fallstudienwett- Im Rahmen einer Kooperation


bewerb zeigt Rohde & Schwarz übergab Rohde & Schwarz der
inzwischen zum dritten Mal, Universität Hannover einen
dass Kooperationen zwischen vektoriellen Netzwerkanalysa-
Universitäten und Wirtschaft tor. Professorin Ilona ­Rolfes
keine trockene Angelegenheit vom Lehrstuhl für Hochfre-
sein müssen. quenztechnik in Hannover
nahm den R&S®ZVA 24 von
Raus aus dem Hörsaal, rein in Jörg Fries, Leiter Produkt-
eine Fragestellung aus der Pra- management Spektrum- und
xis. So hieß es auch dieses Jahr Netzwerkanalyse sowie EMV-
für über 120 Studierende von elf Messtechnik, entgegen.
deutschen Universitäten. Für die
Jung-Ingenieure ist der Wett- Die Studierenden entwickeln
bewerb eine gute Gelegenheit, Theorien für bestimmte Pro-
ihr theoretisches Wissen am blemstellungen, programmieren Josef Kirchner (2. v. r.) , Fachgebietsleiter Rundfunkmesstechnik, übergibt den
Arbeitsalltag eines Ingenieurs und verifizieren die Ergebnisse R&S®FSH3-TV an Prof. Dr. Markus Stichler (2. v. l.). Wertvolle Tipps erhielt der Profes-
zu messen. Unter dem Motto: mit dem Gerät. Diese werden sor auch von Mathias ­Leutiger (l.) und Christoph Balz (r.).
HDTV – get it now! war dies- dann mit Rohde & Schwarz aus-
mal eine messtechnische Frage­ getauscht. „Für uns ist das eine
stel­lung aus dem Bereich des Bereicherung, weil der Lehrstuhl
hochauflösenden Fernsehens unsere Arbeit durch zusätzli-
zu bear­beiten, zunächst in einer che Forschungsbeiträge wertvoll
­Vorrunde an den Hochschulen ergänzen kann“, kommentiert
selbst. Kompetente lokale Jurys Christian Evers, Leiter Center of
bewerteten die Lösungen und Competence Mikrowellenent-
bestimmten je ein Team pro Uni wicklung und -produktion sowie
für die Endrunde in München. Mikroelektronik. Mit Hilfe des
Am 23. Juni 2006 traten die 45 Analysators können nun auch
Teilnehmerinnen und Teilnehmer Praktika in den HF-Labors der
der Schlussrunde in elf Grup- Universität absolviert werden.
pen im Technologiezentrum von
Rohde & Schwarz gegeneinander
an. Der Preis für die überzeu-
gendste Lösung ging diesmal an
die Universität Dortmund.
www.fallstudienwettbewerb.de/

Rohde & Schwarz-Geschäftsführer Michael Vohrer (rechts) und der Dekan der Fakultät
Elektrotechnik, Prof. Dr. Ulrich Wagner, unterzeichnen den Kooperationsvertrag.

Professorin Ilona Rolfes freut sich über


den vektoriellen Netzwerkanalysator
R&S®ZVA 24, den Jörg Fries präsentiert.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Neues Büro in Hongkong

Zum 1. Juli 2006 wird in


Hongkong das Büro der
Fachhochschule Rosenheim wird mit ROHDE & SCHWARZ Hong
R&S®FSH3-TV ausgestattet Kong Ltd. operativ.

Die Zusammenarbeit mit den Hoch- Fünf Mitarbeiter werden sich um


schulen wird weiter intensiviert. den Vertrieb vor Ort kümmern.
Um einheitlich als Unternehmen
Kürzlich hat Rohde & Schwarz der Fach- am Markt aufzutreten, über-
hochschule Rosenheim einen Handheld- nimmt Rohde & Schwarz Hong
TV-Analysator R&S®FSH3-TV überreicht. Kong damit die Vertriebsrechte
40 Diplom- und Masterstudenten pro vom bisherigen Distributor Elec­
Semester werden an dem Gerät geschult. tronic Scientific Engineering
Sie sammeln damit erste Erfahrungen in Ltd. Geschäftsführer und Regio-
der Analyse von Fernsehsignalen. Seine nal Manager ist Heino ­Gregorek,
einfache Bedienung prädestiniert den General Manager in Hongkong
R&S®FSH3-TV für den Einsatz im Prakti- ist Frank Wong. ­Gregorek ist
Repräsentativ in Hongkong: Rohde & Schwarz in Kowloon.
kumsbetrieb. Rohde & Schwarz rechnet bereits seit fünf Jahren Director
damit, dass sich das Interesse der Stu- Regional Support für Asien/Pazi-
denten für das Unternehmen in Diplom- fik und seit über 25 Jahren bei
arbeiten und Praktika äußert. Rohde & Schwarz.

ROHDE & SCHWARZ Hong Kong WiMAX-Forum™ wählt Willkommen im Club


Ltd. Rohde & Schwarz als Hersteller
Unit 1608-1609, Level 16, für RCT-Systeme aus Für seine Kunden organisierte
Tower 1 Rohde&Schwarz China im Mai
Grand Century Place Das WiMAX-Forum™ (WMF), erneut ein User Club Mee-
193 Prince Edward Road West eine Non-Profit-Organisation ting für die Anwender zivi-
Kooperation mit der Technischen Mongkok, Kowloon von Unternehmen, hat es sich ler Radiomonitoring-Systeme,
­Universität unter Dach und Fach Hong Kong zur Aufgabe gemacht, die Kom- das in diesem Jahr in Wuhan
Tel. +85 22264 30 patibilität und die Interoperabi- in der Provinz Hubei statt-
Bereits im letzten Jahr erhielten die Fax. +85 2226426 99 lität breitbandiger Wireless-Pro- fand. Bereits seit den 90er Jah-
Technische Universität (TU) als auch dukte voranzubringen und zu ren dient das Meeting als Platt-
die Fachhochschule (FH) München zertifizieren. Nun haben die Cer- form für den Erfahrungsaus-
Geräte und Software in Höhe eines EADS Astrium trainiert bei tification and Technical Wor- tausch zwischen Anwendern
sechsstelligen Betrages zur Ausstat- Rohde & Schwarz UK king Groups (TWG/CWG) des über die Rohde&Schwarz-Tech-
tung ihrer Labors. WMF Rohde&Schwarz als einer nik. Rohde&Schwarz kann hier-
Um sich mit der Hochfre- der Hersteller für Radio Con- bei wertvolle Anregungen für
Die TUM verpflichtet sich im Koope- quenztechnik, Spektrum- formance Tester (RCT) gemäß die weitere Produktentwick-
rationsvertrag zur Empfehlung geeig- und Netzwerkanalyse ver- Mobile WiMAX Standard IEEE lung gewinnen, da immer wie-
neter Studenten für Praktika, Werkstu- traut zu machen, kamen im 802.16e ausgewählt. Das Test- der neue Trends vorgestellt und
dententätigkeiten und Abschlussarbei- Juli insgesamt 24 Mitarbei- system R&S®TS8970 ist auf der diskutiert werden. Das Treffen
ten. Außerdem sollen gemeinsame tech- ter von EADS Astrium für Grundlage validierter Testfälle findet alle ein bis zwei Jahre in
nische Workshops zu aktuellen Themen ein Grundlagentraining zu Referenzlösung für die Zertifizie- jeweils wechselnden Provinzen
durchgeführt werden. Das Unternehmen Rohde & Schwarz UK. rung von WiMAX-Endprodukten, in China statt.
bekommt darüber hinaus die Möglich- die gemäß Spezifikation 802.16e-
keit, sich werbewirksam auf Veranstal- Die Trainings hatten neben der 2005 gefertigt werden. Neben Mitarbeitern der Nieder-
tungen und in relevanten TU-Medien zu Theorie auch praktische Inhalte: lassung Peking waren auch Teil-
präsentieren. Die Teilnehmer konnten das nehmer von Rohde&Schwarz
Rohde & Schwarz-Produktport- München sowie zahlreiche
Rohde&Schwarz rekrutiert mehr als die folio ausprobieren und Messun- Ehrengäste aus Industrie und
Hälfte der Berufseinsteiger aus Absol- gen mit Netzwerk- und Spek- Politik anwesend.
venten der Technischen Universität trumanalysatoren, Signalgenera-
sowie der Fachhochschule München. toren und Leistungsmessern vor-
nehmen.

Rohde & Schwarz UK bietet diese


Trainings Schlüsselkunden aus
dem MIL-Bereich als Extra-Ser-
vice an.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 190 (2006/II)
Neues von Rohde & Schwarz 190 (2006/ II) · PD 5210.5515.71

www.rohde-schwarz.com
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München · Postfach 801469 · 81614 München
Support Center: Tel. (0 18 05)12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Fax (0 89) 41 29-1 37 77

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