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353/2003
(abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen
I.P.
„Heimatgefühl und Leben in Bayern“ so titelt die Generationenstudie 2009 der Hanns-
Seidel-Stiftung.
Glaubt man den Ergebnissen dieser Studie, dann ist es offensichtlich in Bayern gelungen,
die Sehnsüchte der Menschen zu stillen, die anerkannten Werte hervorzuheben und diese
auch in großem Umfang zu leben. Heimat und Heimatgefühl sind auch heute mit hoher
Emotionalität verbunden. Dies hat zur Folge, dass man Heimat vor allem dort ansiedelt, wo
man enge soziale Kontakte hat, lebt und auch geboren ist. Heimat löst Gefühle wie Verbun-
denheit, Zugehörigkeit, Vertrautheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Spaß, Geborgenheit,
Gedenkfeier an der Mühlbacher Klause… 9
Schutz und Sicherheit aus.
Grundvoraussetzung für die Bildung einer positiven und starken Identität mit der Heimat
Jahresrückblick des BTSK … ………………… 3 sind auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ohne sie kann Heimat
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………15 mit ihren spezifischen Ausprägungen im Hinblick auf Landschaft, Kultur, Traditionen und
Brauchtum, aber auch Mundart und Mentalität der Menschen, nicht positiv erlebt werden.
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16
Erfreulich ist es, dass es laut Studie zwischen Jung und Alt keine unterschiedlichen Sicht-
Berichte aus Bayern ………………………………17 weisen im Hinblick auf die Notwendigkeit der Existenz von Werten und Grundüberzeugun-
Die Seite der Marketenderinnen gen gibt. Und so führen die hohe Identifikation mit Bayern und das intensive bayerische
und Jungschützen ……………………………… 21 Heimatgefühl dazu, dass die Bayern mit großem Selbstbewusstsein und dem sprichwörtli-
Wir gratulieren …………………………………… 22 chen „Wir-Gefühl“ ihre Position innerhalb Deutschlands und Europas wahrnehmen.
Aufgrund der Stammesverwandtschaft kann angenommen werden, dass eine ähnliche
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 25
Umfrage in Tirol ein gleiches Ergebnis erbracht hätte. Die Begeisterung der Tiroler Bevölke-
Schützenjahrtage ……………………………………30 rung beim Landesfestumzug ist ein Indiz dafür.
Totengedenken …………………………………… 31 Es drängt sich die Frage auf, ob die Globalisierung und Internationalisierung mit dem
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 gleichzeitig verfolgten Ziel der Überwindung der Nationen noch ungebrochen im Trend lie-
gen. Noch glaubt man, in einer Welt zu leben, die sich immer schneller dreht, in der soziale
Termine 2010 ……………………………………… 32
Strukturen und Bindungen verschwinden und in der das individuelle Glück im Vordergrund
steht. Die Umfrage dokumentiert möglicherweise einen Wendepunkt. Und deshalb sollten
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Landesschießen
Um die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Lan-
desschützenbund und dem Südtiroler Sportschüt-
zenverband zu fördern, wurde mit den Gilden in
allen Bezirken der Landesteile auf KK-Ständen ein
gemeinsames Landesschießen organisiert.
Die Eröffnung erfolgte traditionell am 29. Mai
am Bergisel, dem Tag der zweiten Bergiselschlacht
von 1809 (Ehrenkompanie Wilten). Das im Juni (Foto: Militärkommando Tirol,
Presseabteilung)
durchgeführte Landesschießen war leider von ver-
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Die Ehrentribüne vor der Hofburg beim Landesfestumzug mit Bürgermeisterin Hilde Zach, LHptm. Lorenzo Dellai (Trentino), LHptm. Luis Durnwalder (Südtirol),
LR Beate Palfrader (2. Reihe), LHptm. Günther Platter (Tirol), Bundespräsident Heinz Fischer mit Gattin Margit, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Jo-
sef Pröll, Luise van Staa mit ihrem Gatten Landtagspräsident Herwig van Staa und der 3. Nationalratspräsident Martin Graf (im Hintergrund).
(Foto: Aus: „Der Landesfestumzug Tirol 2009 - Geschichte trifft Zukunft“, Verlag Edition Tirol)
Frontabschreitung nach der Bundeshymne: LKdt. Sarnthein, die LHptm. Dellai, Platter, Durnwalder und Bundespräsident Fischer. Als Ehrenkompanie beeindruck-
te die Kompanie Breitenbach am Inn mit 101 angetretenen Marketenderinnen und Schützen. (Foto: „Andreas Fischer“ - Aus „Dolomiten“, 21. 9. 2009)
nie Breitenbach an Inn und Kommandanten, Präsidenten und Obleute des Brenners auf beiden Beinen. Südtirol kann sich wie bisher auf
der Traditionsverbände des historischen Tirol mit ihren Landesfahnen Österreich verlassen“.
sowie den Beginn des Landesfestumzuges. Unter dem Motto „Unsere Jugend – Unsere Zukunft“ führten 3.000
Nach Abspielen der Bundeshymne und der Frontabschreitung mit Jugendliche aus allen Landesteilen, davon 898 Jungschützen (778 vom
dem Bundespräsidenten und den drei Landeshauptleuten Platter, Durn- BTSK und 120 vom SSB) mit ihren Betreuern, den Festumzug an und
walder und Dellai erfolgte unter dem Kommando von Hptm. Josef Gru- beeindruckten nicht nur die weiteren Ehrengäste wie Bundeskanzler
ber eine erstklassige Salve der mit 101 Marketenderinnen und Schützen Faymann, Vizekanzler Pröll, Nationalratspräsident Graf, Landtagsprä-
ausgerückten Ehrenkompanie. Das Abspielen der Tiroler Landeshymne, sident van Staa, Bgm. Zach (Innsbruck), Bgm. Spagnolli (Bozen), Bi-
die symbolische Überreichung der Fahnenbänder an die drei Schützen- schof Scheuer, die Generalvikare, die Äbte der Hochstifte u.v.m. mit
bünde (BTSK, SSB und WSB), das obligatorische „Schnapsl“ und die ihrer Begeisterung und ihren Einlagen. Als sichtbares Zeichen für eine
Ansprachen von LHptm. Platter und Bundespräsident Fischer gaben gemeinsame Zukunft wurden eine von 40 Jugendlichen getragene Eu-
dem Landesüblichen Emp- ropafahne und ein Trans-
fang eine besondere Note. parent „Wir Jungschützen
Günther Platter sagte bauen Tirol“ mitgetragen
unter anderem in seiner sowie ein aus 2.009 Dahli-
Ansprache: „Heute ist un- en zusammengesetzter Ti-
ser Tag; Geschichte trifft roler Adler unserer Jungs-
Zukunft. Vor 200 Jahren chützen mitgeführt.
haben Andreas Hofer und Der Jugend folgten die
mit ihm viele Tiroler um Landestrachtenverbände,
ihre Freiheit gekämpft. Ti- die Sängerbünde, der Tiro-
rol ist heute frei im Herzen ler Landes- und der Südti-
Europas. In diesem Europa roler Sportschützenbund,
werden wir die Grenzen in der Kameradschaftsbund,
unseren Köpfen überwin- die Blasmusikverbände,
den. Schauen wir mit Res- Freiheitskämpfer, Kaiserjä-
pekt zurück und mit Opti- ger und Kaiserschützen,
mismus nach vorne“. das Österr. Bundesheer, die
Bundespräsident Fischer Mittelschul- und Studen-
meinte: „Tirol ist ein ge- tenverbindungen sowie die
schichtsbewusstes und zu- Partisaner- und Landsturm-
kunftsorientiertes Land. gruppen.
Tirol hat nicht vergessen, Die LKdt. Bacher, Ca-
was vor 200 Jahren ge- drobbi, Sarnthein und der
schehen ist, nicht verges- LHptm. des BBGSK Stei-
sen den Vertrag von Saint ninger sowie die jeweiligen
Germain und die schändli- Bundesleitungen führten
che Behandlung von Hitler Es war ein besonderer Tag für die Führung der Schützen der Alpenregion: LKdt. Paul Bacher unter dem Trommelwirbel
und Mussolini. Heute steht (SSB), LHptm. Karl Steininger (BBGSK), LKdt. Dr. Otto Sarnthein (BTSK) und LKdt. Carlo des Ötztaler Schützenba-
Tirol nördlich und südlich Cadrobbi (WTSB) defilieren an den Ehrengästen vorbei. (Foto: Michael Wedermann) taillons die Schützen der
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Sonstige Veranstaltungen:
Zusätzlich zu diesen Festlichkeiten haben die Bezirke, Bataillone
und Kompanien im gesamten Bundesland zahlreiche Gedenk- und
Festveranstaltungen zur Erinnerung an die Freiheitskämpfe von 1809
durchgeführt oder diesbezügliche Ausstellungen organisiert. Darüber
hinaus wurden viele Kapellen und Denkmäler renoviert. Die Vielzahl
der Veranstaltungen, die leider aus Platzgründen nicht einzeln ange-
führt werden können, wie auch deren Inhalte und Visionen haben
nicht nur den Stellenwert der eigenen Geschichte in der Bevölkerung
aufgezeigt, sondern geben auch Zeugnis davon, wie die eigene Ge-
schichte in einer objektiven Form aufgearbeitet und die Zukunft mit
den daraus gewonnenen Erkenntnissen mit Optimismus angegangen
werden kann.
(Foto: Militärkommando Tirol, Presseabteilung) Aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen zum Gedenkjahr
1809-2009 werden wir auch in den nächsten
ausschusses für ihren Beitrag zum Landesfestumzug und überreichten
Ausgaben der Tiroler Schützenzeitung in einem Rückblick
persönlich die bezughabenden Erinnerungsmedaillen und Fahnenbän-
darüber berichten.
der.
Gedenken an die Schlacht an der Kriegen viel Leid und Schmerz ertragen müssen. Heute ist der Frieden
das kostbarste Gut, das wir haben. Dieser Frieden ist keine Selbstver-
Mühlbacher Klause ständlichkeit“, sagte der LHptm. Ein friedliches Zusammenleben sei
nur dann möglich, wenn auch die Schwachen, die Minderheiten, ge-
MÜHLBACH - Zum Ausklang des heurigen Gedenkjahres 1809- schützt werden. Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Durnwalder rief
2009 gedachten am 7. November Schützen aus Nord-, Süd-, die Anwesenden dazu auf, allen Menschen mit Respekt zu begegnen
Welsch-Tirol und Bayern sowie viele Bürger dies- und jenseits des und das Anders-Sein zu akzeptieren. Insbesondere für Süd-Tirol sei es
Brenners der am 8. November 1809 ausgetragenen Schlacht an der wichtig, die Chancen des vereinten Europas zu nutzen. Durnwalder
Mühlbacher Klause. ging auf die Geschichte und ihre Denkmäler ein. So sagte er: „Der
Zwischen den geschichtsträchtigen Mauern der Klause versammel- Einsatz für Freiheit und Unabhängigkeit ist ein Bestreben, das auch in
ten sich zahlreiche Bürger im Gedenken an die in den Freiheitskämp- der heutigen Zeit noch Gültigkeit hat.“ (. . .) Weiters griff er die Denk-
fen gefallenen Tiroler. Bgm. Franz Gruber begrüßte zahlreiche Ehren- mäler an, die eine falsche Nachricht vermitteln wollen und damit als
gäste, darunter LHptm. Luis Durnwalder, Europaparlamentarier Her- Provokateure dienen: „Denken Sie nur an das Siegesdenkmal, dort ist
bert Dorfmann, die LAbg. nie gesiegt worden ... denken
Martha Stocker und Pius Sie nur an die Beinhäuser, dort
Leitner, die LKdt. Paul Ba- sind keine Italiener beerdigt,
cher und Otto Sarnthein, den die hier gefallen sind für die
LHptm. Karl Steininger, ELt. Verteidigung des Landes.“ Des-
Univ.-Prof. SR Dr. Franz halb müsse man schauen, ob es
Heinz von Hye und den Bgm. ehrliche Denkmäler sind, denn
der Partnergemeinde Volders, ansonsten verbreiten sie Lü-
Maximilian Harb. Mit sei- gen. Höhepunkt der Veranstal-
nem Amtskollegen aus tung war neben der Toteneh-
Volders blickte Gruber auf rung der von der Bürgerkapelle
die historischen Ereignisse Mühlbach und der Ehrenfor-
rund um das Jahr 1809 und mation der „Senseler“ Schüt-
auf das 25-jährige Bestehen zenkompanie Volders aufge-
der Partnerschaft zwischen den Gemeinden Mühlbach und Volders zu- führte Österreichische Zapfenstreich. Die Segnung der Gedenktafel
rück. Diese grenzüberschreitende Freundschaft solle auch weiterhin und der Fahnenschleifen durch Pfarrer Hugo Senoner und Pater Rein-
von den Bürgern und Vereinen gepflegt werden, wünschten sich die ald Romaner bildeten den Abschluss der Feier, die von den Schützen-
Bürgermeister. „Die heutige Feier soll nicht nur eine Ehrung unserer kompanien Mühlbach und Volders, der Bürgerkapelle und Feuerwehr
gefallenen Landsmänner sein, sondern ein Zeichen des Mutes und der Mühlbach organisiert worden war. Mit der Landeshymne, gespielt von
Hoffnung“, sagte Gruber. Luis Durnwalder betonte den hohen Wert des der Bürger- und der Schützenkapelle Meransen, wurden die Teilneh-
Friedens und der Freundschaft. „Unser Volk hat in den verschiedenen mer verabschiedet.
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Das Schützenbataillon Stubai wurde mit der ehrenvollen Aufgabe zur Durchführung
des „Alpenregionstreffen der Schützen 2010“ beauftragt.
Als Kommandant des Bataillons Stubai erlaube ich mir, die Schützen aus der gesamten Alpenregion dazu recht herzlich einzuladen!
Aus organisatorischen Gründen und um die Aufmarschpläne rechtzeitig an euch übermitteln zu können, bitte ich um Anmeldung
bis spätestens 28. Februar 2010, entweder an die e-Mail-Adresse: alpenregionstreffen2010@gmx.at
oder an die Kontaktadresse: Baon-Schriftführer Lt. Toni Erhard, Blutschwitzerweg 17, A-6166 Fulpmes.
Weitere Informationen und das download-Anmeldeformular
sind unter der Internetadresse: www.alpenregionstreffen2010.at erhältlich.
Tel.: +43(0)69911866514 oder +43(0)6649156805
Programm:
Samstag, 29. 5. 2010
18°° Uhr: Festlicher Akt mit Heldenehrung am Kirchplatz
18.30 Uhr: Fahnenübergabe der Gebirgsschützenkompanie Ohlstadt an das Baon Stubai
19.00 Uhr: Festumzug der anwesenden Formationen zum Festzelt
19.30 Uhr: Konzert der Stimmungsmusikkapelle Ohlstadt
Anschließend: Musik und Unterhaltung mit dem Stubaier Trio „STS“
Organisation:
Bei allen Ortseinfahrten nach Fulpmes stehen Ordnerdienste für die Parkplatzeinweisungen.
Nach der Ankunft in Fulpmes sollte sich ein Vertreter der Kompanie (Musikkapelle) beim Festbüro im Musikpavillon melden:
Anwesenheitsmeldung, Tischreservierung, Ausgabe der Verpflegungsbons und der Festabzeichen.
Aufstellung bis 9.00 Uhr bei den gekennzeichneten Kompanieschildern in der Medrazerstraße, beginnend beim Musikpavillon
in Fulpmes. In der Aufstellungsstraße gibt es schon morgens Imbisse und Getränke zu kaufen.
Bitte die Beginnzeiten zu beachten, um Verzögerungen im Festablauf zu verhindern!
Die „Taferlbuben“ sind selbst mitzubringen!
Die Fahnenträger nehmen ohne Begleitoffiziere hinter dem Altar Aufstellung. Für Marketenderinnen und ältere Schützen
gibt es Sitzgelegenheiten hinter den Ehrengästen. Während der Feldmesse bitte keinen Schnapsverkauf und das Rauchverbot beachten.
Das Schießen ist während des gesamten Festes nur den Ehrenkompanien und den gemeldeten Böllerschützen erlaubt!
Sie erreichen uns von Innsbruck und dem Brenner über die Brennerautobahn – Ausfahrt Schönberg
oder über die Brennerbundesstraße.
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der Festumzug in das Ortszentrum von Prutz. rung zu berichten weiß, war eine wackere des Kampfes in der Tullenau niedergeschrie-
Nach Auflösung fuhren die anwesenden For- Bäuerin die erste, die in aller Eile ein paar ben: „Conflictus turbulentus, clamorosus, sed
mationen und Ehrengäste zur Hauptschule, Bretter aus der Brücke riss und so den Über- victoriosus.“ Es war wirklich ein Kampf, der
wo im Saal das Festkonzert der Musikkapelle gang unmöglich machte. Zielsicheres Sperr- bei den Oberländern mit großer Verwirrung
Prutz unter der Leitung von Kpm. Rudi Pa- feuer der in den Häusern beiderseits des Flus- begann, mit lautem Getöse weitergeführt
scher mit Texten und Szeneneinspielungen ses liegenden Schützen machte es unmöglich, wurde, dann aber mit einem glänzenden Sieg
des Theaterstückes „Auf in die Pontlatz“ die Brücke wieder instandzusetzen. vollendet werden konnte.
stattfand. Jetzt blieb kein anderer Ausweg mehr, als Meine sehr verehrten Damen und Herren,
einen Durchbruch nach Ladis zu versuchen. in dieser Stunde wollen wir unserer Vorfah-
Herr Landeskommandant, geschätzte Kom- Die feindlichen Kugeln schlugen bereits im ren gedenken, jenen Frauen und Männern, die
mandanten, liebe Marketenderinnen und Lader Schlossweiher ein, doch auch dieser sich damals in höchster Not und Verzweif-
Schützenkameraden, verehrte Anwesende, Durchbruchsversuch scheiterte am erbitterten lung, aber letztlich mit Heldenmut und un-
meine sehr verehrten Damen und Herren. Widerstand der Tiroler. Burscheidt ließ dar- bändigem Freiheits- und Verteidigungswillen
aufhin die Häuser in Entbruck in Brand set- der Übermacht von Bayern, Sachsen und
Sie werden sich schon gewundert haben, zen und versuchte im Schutz der hereinbre- Franzosen entgegengestellt haben.
dass ich Sie heute Abend nicht als „verehrte chenden Dunkelheit den Rückzug nach Pont- Gedenken wollen wir aber auch der Opfer
Festgäste“ begrüßt habe. Dies aus einem ein- latz. auf Seiten der Angreifer. Diese Männer und
fachen Grund: Wir feiern heute kein Schüt- Der Übertritt über die bewachte Brücke Burschen waren zum Großteil nicht freiwillig
zenfest im herkömmlichen Sinne, sondern wir schien zu gelingen, da rollten die ersten in den Krieg gezogen, sondern waren zwangs-
begehen eine Feierstunde im Gedenken an je- Steinlawinen von den steilen Hängen. Einige rekrutiert und an die Front geschickt worden.
ne Ereignisse vor genau 200 Jahren, als sich konnten noch entkommen und zurück nach Stellvertretend für deren Opfer soll jene Bege-
vom 8. auf den 9. August 1809, hier, in und Landeck flüchten, für Burscheidt’s Leute gab benheit stehen, die sich auf dem Rückzug von
um Prutz, die Bevölkerung in höchster Not es aber kein Entkommen mehr. 800 Mann der Pontlatzbrücke zugetragen haben soll: Auf
und Bedrängnis wagemutig den vordringen- wurden gefangen genommen und nach Meran diesem Rückzug soll ein Jüngling der Sach-
den Bayern entgegengestellt hat. gebracht. Die reiche Beute umfasste 100 Pfer- sen-Armee voller Angst die steilen Abhänge
Wir haben vorhin die Salutschüsse der de, zahlreiche Gewehre und eine Kanone. hinaufgeschaut haben. Da erblickt er die auf-
Böllerkanonen von den Anhöhen herunter ge- Doch auch für jene, die sich nach Landeck getürmten Steinlawinen und sieht eine Bäue-
hört. Für uns heute ein schaurig-schönes retten konnten, waren die Angriffe der Tiroler rin, die gerade die Axt erhebt. „So nicht, Ma-
Schauspiel, damals aber bittere Realität und noch nicht vorbei. Unter dem lebhaftesten dame“ ruft er hinauf, doch es ist schon zu
das Zeichen höchster Kriegsgefahr. Ich glau- Feuer der Schützen ging es über Zams bis spät. Die Axt saust herunter, durchtrennt die
be, niemand von uns kann auch nur annä- nach Imst. Beim Engpass in Saurs, wo eben- Halteseile und die todbringende Fracht don-
hernd ermessen, in welch tödlicher Bedrohung falls die Brücke abgetragen worden war, wur- nert ins Tal.
sich die Bevölkerung damals befunden hat den wieder von Frauen und Mädchen Steinla- Im August 1809 war beinahe alles so wie
und welche Ängste und Gefühle der Verzweif- winen abgelassen. Heftig umkämpft und von damals im Juli 1703. Frankreich ist die
lung geherrscht haben. herbeigeeilten Ötztaler Stürmern verteidigt stärkste Militärmacht. Diesmal marschiert
Was war geschehen? Am 8. August 1809 war die Brücke in Imst, sodass die zurück- Napoleon gegen Europa. Und bayerische und
zog Oberst Burscheidt mit einem Bataillon drängenden Truppen über Mieming auswei- französische Truppen marschieren wieder ge-
Bayern, Franzosen und Sachsen von Landeck chen mussten. Auf ihrem Weiterweg nach gen Tirol. Die Bayern und Franzosen hatten
ins Oberinntal. Bald hatten sie die enge Zirl gab es noch weitere Verluste in Telfs aber eines noch immer nicht gelesen: Die
Schlucht von Pontlatz erreicht und setzen beim „Meaderloch“ und bei der Telfer Inn- jahrhundertealte Tiroler Wehrverfassung und
über die Brücke. 1703 hatten die Verteidiger brücke. deren Zuzugsordnung, die einzigartig waren
die Pontlatzbrücke abgetragen, 1809 blieb sie Von den ins Oberland ausgerückten 1.400 in Europa. Die Veständigung der Schützen
intakt. So konnten die Truppen ungehindert Mann kehrten letztlich noch 258 nach Inns- funktionierte wieder perfekt, fast so wie im
über das Tullenfeld in Richtung Prutz weiter- bruck zurück. Zeitalter von SMS und e-Mail. Die Kreidefeu-
ziehen. Im Wald oberhalb des Tullenfeldes Die Kriegstaktik der Oberländer, die schon er leuchteten von Kufstein bis zum Gardasee.
hatten sich die Aufgebote der umliegenden 1703 und 1799 so erfolgreich war, wurde Die Schützen waren bereit, sie blieben für den
Gerichte bereits festgesetzt und wurden lau- auch diesmal angewandt. Geschickt nutzten Feind aber unsichtbar. Niemand hat es da-
fend durch neu eintreffende Schützenkompa- die Schützen jede mögliche Deckung. Aus mals für möglich gehalten, dass wild ent-
nien und herbeieilende Bewohner der Umge- dem Hinterhalt, hinter allen Ecken und zwi- schlossene Landesverteidiger durch ihre
bung verstärkt. schen Bäumen und Büschen blitzte es gefähr- Kenntnis des Landes kampferprobten Berufs-
Als die Truppe die Pontlatzbrücke passiert lich hervor. Die bayerischen Grenadiere, die soldaten überlegen sind.
hatte, schickten die seitlich an den Hängen wie alle Soldaten der Napoleonischen Kriege Bezeichnend dafür ist auch jener Brief,
aufgestellten Schützen ihre ersten Salven ab. für den Kampf auf offenem Feld gedrillt wor- den General Lefebvre nach der verlorenen 3.
Jetzt erst erkannten die Bayern die tödliche den waren, verloren daher bald die Übersicht. Bergiselschlacht am 13. August 1809 an
Gefahr. Trotzdem gelang es, eine bayerische Ihre Offiziere verteilten sie nicht im Gelände, Kaiser Napoleon schrieb: „Es sei also gesagt,
Kompanie zur Bewachung der Pontlatzbrücke sondern hielten die Truppen - nach der Tra- dass ich meinen ersten Rückzug im Leben vor
abzustellen und mehrere Stoßtrupps auf die dition der Zeit - eng zusammen. Damit aber rasenden Bauern antreten musste. . . . Diese
bewaldeten Anhöhen zu schicken. ermöglichten sie den Scharfschützen erst Wilden in Tirol stiegen mit rasendem Ge-
Währenddessen erkämpfte sich Burscheidt recht, gezielt in die geschlossenen Haufen schrei ins Inntal herab, das Kruzifix an der
mit der Hauptmacht den Zugang zum Weiler hineinzuschießen. Den Rest besorgten, wie Spitze, mit ihren Priestern, rasend wie die
Entbruck, um über die dortige Brücke wieder schon 1703, die gefürchteten Steinlawinen in Tiger . . . . „
ans andere Innufer übersetzen zu können, di- der Enge von Pontlatz. In den Freiheitskämpfen 1809 haben die
rekt hinein nach Prutz. Dort aber war die In klassischer Kürze, wie es eben nur die Tiroler eben nicht nur ihr Land verteidigt, sie
Brücke abgetragen worden – von mutigen lateinische Sprache erlaubt, hat ein Kurat im haben auch den Glauben gegen die Französi-
Prutzer Frauen. Wie die örtliche Überliefe- Sterbebuch von Kauns die einzelnen Phasen sche Revolution und ihre Folgen geschützt,
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Das von der Bundesversammlung des BTSK im April 2009 bestellte und für die Schützenzeitung verantwortliche
Mitglied der Bundesleitung Stephan Gstraunthaler kann wegen beruflicher Überlastung diese Funktion nicht
mehr ausüben und hat daher seinen Rücktritt erklärt.
Die Agenden werden bis zur Namhaftmachung eines neuen Verantwortlichen dankenswerterweise von Klaus
Leitner (Schützenkompanie Sistrans) übernommen.
Beiträge und digitale Bilder für die Schützenzeitung wie bisher bitte ausnahmslos an die e-Mail-Adresse:
zeitung@tiroler-schuetzen.at oder an die Postadresse dtp Tyrol, Landseestr. 15, 6020 Innsbruck.
Wetter und - als besonderer Höhepunkt - Reichenhall die am weitesten östlich gelegene diese wichtige Versammlung zu sein und hei-
2006 beim Besuch von Papst Benedikt in der Kompanie Ausrichter der Bundesgeneralver- ßen die Landeshauptmannschaft und die Ver-
Münchner Residenz. Die Bundesgeneralver- sammlung, diesmal trifft man sich in Gar- treter aller 47 bayerischen Kompanien herz-
sammlung findet zum ersten Mal bei uns misch, eine der westlichsten Kompanien. Wir lich in Garmisch willkommen.
statt. Im letzten Jahr war mit der Kompanie freuen uns, am 21. März 2010 Gastgeber für Peter Ehrhardt
Gauführung bestätigt
WOLFRATSHAUSEN (hh) - Die im Loisachgau zusammengefassten
sechs Gebirgsschützenkompanien Benediktbeuern/Ried, Bichl, Beuer-
berg, Kochel, Königsdorf und Wolfratshausen haben kürzlich in der
Gauversammlung in Wolfratshausen die Hauptmannschaft bestätigt.
Bei den im Dreijahresturnus stattfindenden Wahlen gab es keine
Veränderungen. Neben dem Kassenbericht und dem umfangreichen
Rückblick gab es viele Termine für 2010 zu besprechen. Hauptpunkt
war der Patronatstag in Benediktbeuern, wo am Vorabend, am 1. Mai
um 19 Uhr, am Dorfplatz eine Serenade stattfindet. Am 2. Mai ist dort
der Patronatstag der Bayrischen Gebirgsschützen mit über 4.000 Teil-
nehmern.
Gedenken in Waakirchen
„Hier erlebt man, was Bayern im Kern zusammenhält und stark
macht.“ Mit diesen Worten fasste der Bayerische Ministerpräsident
Horst Seehofer seine Eindrücke vom alljährlichen Gedenktag in
Waakirchen zusammen. Er hatte bei der Übernahme der Schutzherr-
schaft zugesagt, zu dieser Traditionsfeier zu kommen und er hielt
Wort. Die Gebirgsschützen konnten auch Bundesministerin Ilse Aig-
ner, den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber, die
Abgeordneten Alexander Radwan (MdL) und Herbert Frankenhauser
(MdB), den Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer und den Regie-
Sie führen den Loisachgau: v. l. Matthäus Hammerl, Gauschriftführer, Bene- rungspräsidenten Christoph Hillenbrand sowie die Landräte Dr. Ja-
diktbeuern/Ried; Alois Schwaiger, Gaukassier, Beuerberg; Michael Bromberger, kob Kreidl, Miesbach, und Sepp Niedermaier, Tölz, begrüßen.
1. Gau-Hptm., Beuerberg; Georg Schwaiger, 2. Gau-Hptm., Kochel
Vorweihnachtliches Arbeiten mit den Danach machten wir die Lichter in den Laternen an und Frau Schu-
macher führte uns auf die Stationen Kinderambulanz, Kinderinfektion,
Höttinger Jungschützen Kinderonkologie, Säuglingsintensiv und Frühgeborenenintensiv der
Kinderklinik. Dort konnten wir unsere Laternen abgeben und auch mit
INNSBRUCK – Am 3. und am 10. Dezember traf ich mich mit mei- ein paar Kindern sprechen.
nen Jungschützen jeweils zu einer Gruppenstunde in unserem Schüt- Am meisten taugte es unseren Mädchen und Buben auf der Säug-
zenheim. lingsstation.
Dort bastelten wir unsere Laternen (mit elektrischen Kerzen) für Frau Ulrike Schumacher beantwortete geduldig alle Fragen unserer
Kinder im Landeskrankenhaus Innsbruck. Gruppe zu allen Stationen. Die Heimfahrt verlief sehr ruhig und nach-
Am 18. 12. wurden Marcel Lubei, Daniel Januschke, Fabian Floss- denklich. Am Schluss sagte ein Kind zu mir: „Mir wissen eigentlich
mann, Lukas Hauser, Gabriele Schneider, Denise Poschauko und JS- gor nit, wia guats mir dahoam zu Weihnachten habm“.
Betr. Silvia (alle in Tracht) von Univ.-Prof. Dr. L. B. Zimmerhackl und Allein mit dieser Aussage wusste ich, dass sie den Sinn dieser Ak-
seiner Oberschwester Ulrike Schumacher sehr nett empfangen. Sie tion erfasst hatten.
durften auch einer Vorstellung für weniger kranke Kinder mit den
Künstlern „Raz und Faz“ beiwohnen. Silvia Januschke, JS-Betr.
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Sepp ist seit 27 Jahren bei den Schützen und ist Gründungsmitglied
der Kompanie Andrian. Bei ihm zuhause trafen sich zahlreiche Kame-
raden und gratulierten ihm im Namen der Kompanie. Hauptmann Ste-
fan Barbieri überreichte dem Jubilar eine Geburtstagsscheibe und
Gerhard Schmidhofer, Mag. Franz Mair, Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, dankte für seinen Einsatz. Die Schützenkompanie Andrian wünscht
Hannes Schatz, Obm. Josef Zeindl mit Gattin Rosa, Josef Ampferer, Hans- ihrem Oberjäger Josef Eder viel Gesundheit und noch viele Jahre in
peter Kostenzer, Stanis Enthofer, Franz Mair und Alfons Putzer beim Erin-
nerungsfoto (v.l.).
den Reihen der Schützen.
Schützenhochzeiten
Das Jubelpaar EHptm. Herbert und Midi Schöffauer mit Hptm. Peter Unter-
lechner und den Marketenderinnen Daniela Steinlechner (l.) und Sabrina Kof-
ler.
ein.
➀ VILLNÖSS – Am 30. Mai
2009 gaben sich die Brixner
Marketenderin Ilona Tink-
hauser und der Villnößer
Olt. Peter Runggatscher das
➃ „Ja“-Wort. ➄
➁ MÜHLBACH - Am 20. Juni
vermählten sich Petra Per-
tinger und Markus Semmler auf der Fanealm in Vals.
➂ MÖLTEN - Am 22. August 2009 läuteten in Afing die Hochzeitsglocken für Manuela Reichhalter und Gerold Mittelberger.
➃➄ TARRENZ- Am Sommer 2009 rückte die Schützenkompanie Tarrenz gleich zweimal aus, um Gratulationen dem Gewehrschützen Gastl
Dietmar & Barbara sowie Stangl Werner & der langjährigen Marketenderin Michaela zu überbringen.
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Gesamttiroler Schützenchronik
Auf den Spuren von Andreas Hofer
ALDEIN - Die Schüler der 4. und 5. Klasse der Grundschule Aldein
haben sich auf Initiative der Kompanie in den vergangenen Wochen
intensiv mit der Geschichte Tirols um 1809 auseinandergesetzt und
unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“ einen Quiz beantwortet.
Kürzlich fand die Prämierung der Gewinner statt.
Bei dem Projekt der Grundschule und der Kompanie Aldein erfuhren
die Schüler nicht nur Wissenswertes über Andreas Hofer, sondern auch
über die Geschehnisse um 1809 im Unterland und in Aldein. „Heutzu-
tage aber müssen wir unser Land nicht mehr mit Waffen verteidigen“,
erklärte Angelika Pichler in Vertretung der Schützenkompanie. „Unse-
re Aufgabe ist es, die Tiroler Kultur und Tradition zu pflegen, die Um-
welt zu schützen und den Väterglauben zu leben“, spannte Pichler den
Bogen zur Gegenwart und Zukunft. Vor der Preisverteilung mussten
die Schüler nochmals ihr Wissen um die Geschichte unter Beweis stel-
Die historische Fahne von 1849 konnte nach Renovierungsarbeiten an die
len. „1, 2 oder 3, letzte Chance.... vorbei!“, tönte es in der Turnhalle der Kompanie „Seliger Kaiser Karl I.“ Anpezo Hayden zurückgegeben werden.
Schule. Dabei zeigten die Schüler auf, dass sie im Unterricht aufgepasst
und gar einiges gelernt hatten. „Wir Lehrpersonen haben die Schüler
die Fahnenübergabe vorgenommen hatten, kämpften an den verschie-
auf die Quizfragen inhaltlich vorbereitet, beim Ausfüllen jedoch keine
denen Frontabschnitten, viele kehrten nicht mehr zurück und bald
Hilfestellung mehr gegeben“, erklärte Monika Ploner in Vertretung der
geriet sie in Vergessenheit. Im Jahre 2002 wurde bei Umbauarbeiten
Lehrpersonen.
im Hotel Post die Fahne in ihrer Originalschutzhülle gefunden. Im
Oktober 2003 wurde sie in einem Festakt in Anwesenheit der höchsten
örtlichen Würdenträger und der Tiroler Schützen nach 88 Jahren von
Haymo von Grebmer der Schützenkompanie in Cortina d’Ampezzo zu-
rückgegeben. Eine glorreiche Vergangenheit war zurückgekehrt, denn
jene Fahne symbolisierte einen unsichtbaren Faden, der nie zerrissen
worden war und dadurch wieder ans Licht kam. Das Ampezzo hatte
seine geschichtliche Heimat Tirol wieder gefunden, im Sinne einer
Erneuerung von Brüderlichkeit und Solidarität mit dem ganzen Tiro-
lervolk, die die Zeit nie ausgelöscht hatte.
Fahne restauriert
CORTINA D'AMPEZZO - Heuer wurde nach langen Restaurierungs-
arbeiten der Schützenkompanie Anpezo Hayden „Seliger Kaiser Karl I.“
die historische Fahne aus dem Jahr 1849, zurückgegeben werden. Die
Fahne war ein Geschenk Kaiser Franz Josephs I. und nach dem I. Welt-
krieg verloren gegangen. Das Gewebe wurde von Frau Christine Früh-
auf aus Mestre, die Malerei von Frau Mariangela Mattia aus Belluno
meisterhaft restauriert. Die Fahne war vor der Abfahrt an die Front von
den Ampezzaner Standschützen 1915 nach Bruneck ins Hotel Post, Sitz
des 5. Rayons der Tiroler Front, gebracht und dem Hotelbesitzer, Herrn Beim Denkmal für Josef Daxer wurde von der Schützenkompanie Hopfgarten
von Grebmer, anvertraut worden. Jene Ampezzaner Standschützen, die ein Kranz niedergelegt.
26 Nr. 1/2010
Ernst Zeindl, Bauhofer Klaus, Doris Auer, Hildegard Flöck mit Kindergarten-
kindern und Hptm. Klaus Volland (v.l.) bei der Scheckübergabe.
und 60er Jahren. Er mahnte, der schleichenden Assimilierung nicht und ihre beispielhafte Treue zur Kompanie, zum Tiroler Schützenwesen
gleichgültig gegenüber zu stehen und sich für die Ausübung des und zur Heimat Tirol mit einer Ehrung ausgezeichnet (siehe letzte Sei-
Selbstbestimmungsrechtes und die Wiedervereinigung Tirols einzuset- te!). Die Ansprache hielt BGf. Elmar Thaler, der die Ehrungen gemein-
zen. sam mit Hptm. Roland Seppi und Bgm. Peter Gasser durchführte. Die
Nach der Gedenkrede folgte die Ehrensalve der Schützenkompanie Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Absingen der Tiroler Lan-
Taufers. Zur Melodie des „Guten Kameraden“ wurde in der Schloss- deshymne, die zugleich auch die Gemeindehymne von Natz-Schabs
Kreuz-Kapelle ein Kranz niedergelegt und der Männerchor sang das ist.
Andreas-Hofer-Lied.
Zum Schluss dankte Hptm. Rudi Oberhuber allen Schützen und Mit-
bürgern für die große Teilnahme an der Gedenkfeier und die Unterstüt-
50-Jahr-Feier in Schlanders
zung bei der Restaurierung des Nepomuk-Stöckls.
SCHLANDERS - 1959 ist die Schlanderser Schützenkompanie wie-
dergegründet worden und seit 30 Jahren pflegt die Kompanie eine
Tiroler Tag: Freundschaft und Partnerschaft mit den Schützen von St. Anton am
Abschlussfeier des Gedenkjahrs Arlberg.
Die Marketenderin kredenzt den Ehrengästen nach dem Landesüblichen Emp- Ehrengäste und Geehrte vor dem Tiroler Adler: EMjr. Hans Graber, LKdt.-Stv.
fang ein Schnapsl. Mjr. Sepp Kirchler, Fhr. Othmar Schönthaler, EOlt. Herbert Schuster, Bez.-Mjr.
Christian Stricker, FLt. Werner Schuster, Hptm. Norbert Alber, Hptm. Karl Pfit-
scher, Olt. Uwe Frank, Vize-Bgm. Monika Holzner Wunderer, Senator Manfred
Nach der Meldung an den BGf. Elmar Thaler marschierte die Kom- Pinzger, Lt. a.D. Robert Tappeiner, Vertreter der Gemeinde von St. Anton Ge-
panie zum Landesüblichen Empfang am Dorfeingang. Dort vereinigte meinderat Sepp Chodakowsky (v.l.).
sie sich mit der Schützenkompanie „Alte Pfarre“ Natz zur Ehrenkom-
panie dieses Tages. Hptm. Roland Seppi führte die Meldung an LHptm.- Diese beiden Jubiläen wurden am 24. Oktober in Schlanders gefei-
Stv. Hans Berger durch, dann wurde die Front abgeschritten. ert. Nach der Begrüßung durch Hptm. Karl Pfitscher folgten die Gruß-
Im Anschluss gab es eine Neuigkeit für Schabs und eine große Über- worte von Vize-Bgm. Monika Holzner Wunderer und dem St. Antoner
raschung für alle Anwesenden: Der erste Kanonenschuss seit 90 Jah- Vertreter Josef Chodakowsky. Der Hptm. der St. Antoner Kompanie
ren. Die Schabser Schützen haben sich einen Originalnachbau einer Norbert Alber freute sich über die langjährige Partnerschaft und erin-
österreichischen Kanone aus dem Jahr 1865 anfertigen lassen. nerte sich an viele positive Momente in diesen Jahren. „Wir sind zwar
Danach zog man unter den Klängen der Musikkapelle Schabs zur hl. nicht mehr frisch wie vor 30 Jahren, aber die Zusammenarbeit geht
Messe in die Pfarrkirche St. Margareth ein. Der „Große Österreichische weiter und das ist wichtig“, so Hptm. Alber. Viele Aktionen seien ge-
Zapfenstreich“ wurde nach der Messe auf dem Dorfplatz aufgeführt. Es macht, viele Zeichen im Sinne der Gesamt-Tiroler Verbundenheit ge-
waren bewegende Minuten unter den Fahnen der Schützen, Tirols und setzt worden.
Österreichs. Nach dem Abschluss des Zapfenstreiches mit der Bundes- Weiters sprachen Bez.-Mjr. Christian Stricker und LKdt.-Stv. Sepp
hymne wurden zum Zeichen dieses Freudentages drei Kanonenschüsse Kirchler die Grußworte. Hptm. Karl Pfitscher hielt im Anschluss Rück-
abgegeben. blick und stellte die Festbroschüre vor.
Im Rahmen der anschließenden Feierlichkeiten mit Verleihung von Höhepunkte der Feier waren die Übergabe der Schützenscheibe „30
sechs Erbhoftiteln, 21 Gemeindehrungen und der Ernennung von Dr. Jahre Partnerschaft Schlanders – St. Anton“ an Hptm. Norbert Alber
Josef March zum Ehrenbürger, wurden auch sechs Kameraden unserer und die Verleihung der Verdienstzeichen mit Ehrenurkunde der Kom-
Schützenkompanie „Peter Kemenater“ für ihren langjährigen Einsatz panie Schlanders in Gold an Hptm. Pfitscher und EOlt. Herbert Schus-
ter, in Silber an Flt. Werner Schuster und Fhr. Othmar Schönthaler, in
Bronze an Olt. Uwe Frank, Robert Tappeiner und Bernhard Matzohl.
Schützenjahrtage
JOCHBERG - Hptm. Fritz Noichl wurde bei der Jahreshauptver-
sammlung nach 21 Jahren an der Spitze ebenso wie der gesamte
Vorstand wiedergewählt. Die Marketenderinnen-Brosche für 11 Jahre
Treue zur Kompanie erhielt Karin Noichl und Julia Vötter für 5 Jahre
aktiven Einsatz (Langjährige siehe letzte Seite!).
Sebastian Tratter
Wir gedenken unserer Verstorbenen
VINTL- Die Schützenkompa-
nie „Bartlmä von Guggenberg“
Richard Messavilla der Kompanie, über 12 Jahre Ob- Vintl trauert um EOlt. Sebastian
mann und 15 Jahre als Obm.- Tratter, der am 30. Oktober im
BRIXEN - Die Kompanie „Pe- Stv.. Alter von 88 Jahren verstorben
ter Mayr“ Brixen trauert um ih- Für seine treuen Dienste wur- ist.
ren Kameraden Gründungsmit- de ihm die Bronzene Verdienst- Der „Tratta Woscht“ war einer
glied Richard Messavilla, der am medaille des Bundes der Tiroler der Initiatoren zur Wiedergrün-
6. August 2009 im Alter von 74 Schützenkompanien verliehen. dung der Kompanie im Jahre
Jahren verstorben ist. 1971. Viele Jahre lang war er als
Olt. tätig und wurde schließlich
zum EOlt. ernannt. Am 3. No-
vember begleitete ihn die Kom-
panie mit einigen Abordnungen
aus der Nachbarschaft auf seinem
EOlt. Johann Stelzer † letzten Weg.
bensjahr und seit dem Jahre
1978 Gründungsmitglied unserer
Kompanie.
Seit der Gründungsversamm-
lung am 8. Juli 1977 bekleidete
er das Amt des FLt., mit einer
kurzen Unterbrechung als Ober- Thomas Plattner †
Richard Messavilla †
leutnant von 1980 bis 1983, bis
zu seinem altersmäßig und ge-
Die Kompanie Schlaiten ver-
sundheitsbezogenen Rücktritt im
Die Schützenkameraden ver- abschiedete sich mit drei Ehren-
Jahre 2001.
abschiedeten sich von ihm mit salven am offenen Grab. Baon-
Die Kompanie verabschiedete
einer Ehrensalve und der Weise Mjr. Anton Wolsegger würdigte
sich am 23. April 2009 am Dorf-
vom „Guten Kameraden“. in seiner Grabrede die Verdienste
friedhof in Jenesien.
des Verstorbenen. Sebastian Tratter †
Termine 2010
14. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier im Kloster St. Romedius
20. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
21. Februar: Segnung des Peter-Mayr-Denkmals in Bozen
21. Februar: Andreas-Hofer-Landesfeier beim Sandwirt im Passeier
14. März: Bundesversammlung des WTSB in Kronmetz
21. März: Bundesgeneralversammlung des BBGSK in Garmisch
17. April: Bundesversammlung des SSB in Bozen
25. April: Bundesversammlung des BTSK in Innsbruck
Gründungsfest der Kompanie St. Vigil
2. Mai: Patronatstag in Benediktbeuern
16. Mai: Aktivierungsfest der Kompanie Tscherms
Wiedergründungsfeier der Kompanie Kalisien in Villazzano (Welschtirol)
30. Mai: Alpenregionsfest in Fulpmes/Stubaital
13. Juni: 30 Jahre Bataillon Chiemgau + 40 Jahre GSK Neubeuern in Neubeuern
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
„Heimatgefühl und Leben in Bayern“ so titelt die Generationenstudie 2009 der Hanns-
Seidel-Stiftung.
Glaubt man den Ergebnissen dieser Studie, dann ist es offensichtlich in Bayern gelungen,
die Sehnsüchte der Menschen zu stillen, die anerkannten Werte hervorzuheben und diese
auch in großem Umfang zu leben. Heimat und Heimatgefühl sind auch heute mit hoher
Emotionalität verbunden. Dies hat zur Folge, dass man Heimat vor allem dort ansiedelt, wo
man enge soziale Kontakte hat, lebt und auch geboren ist. Heimat löst Gefühle wie Verbun-
denheit, Zugehörigkeit, Vertrautheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Spaß, Geborgenheit,
Gedenkfeier an der Mühlbacher Klause… 9
Schutz und Sicherheit aus.
Grundvoraussetzung für die Bildung einer positiven und starken Identität mit der Heimat
Jahresrückblick des BTSK … ………………… 4 sind auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ohne sie kann Heimat
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………15 mit ihren spezifischen Ausprägungen im Hinblick auf Landschaft, Kultur, Traditionen und
Brauchtum, aber auch Mundart und Mentalität der Menschen, nicht positiv erlebt werden.
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16
Erfreulich ist es, dass es laut Studie zwischen Jung und Alt keine unterschiedlichen Sicht-
Berichte aus Bayern ………………………………17 weisen im Hinblick auf die Notwendigkeit der Existenz von Werten und Grundüberzeugun-
Die Seite der Marketenderinnen gen gibt. Und so führen die hohe Identifikation mit Bayern und das intensive bayerische
und Jungschützen ……………………………… 21 Heimatgefühl dazu, dass die Bayern mit großem Selbstbewusstsein und dem sprichwörtli-
Wir gratulieren …………………………………… 22 chen „Wir-Gefühl“ ihre Position innerhalb Deutschlands und Europas wahrnehmen.
Aufgrund der Stammesverwandtschaft kann angenommen werden, dass eine ähnliche
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 25
Umfrage in Tirol ein gleiches Ergebnis erbracht hätte. Die Begeisterung der Tiroler Bevölke-
Schützenjahrtage ……………………………………30 rung beim Landesfestumzug ist ein Indiz dafür.
Totengedenken …………………………………… 31 Es drängt sich die Frage auf, ob die Globalisierung und Internationalisierung mit dem
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 gleichzeitig verfolgten Ziel der Überwindung der Nationen noch ungebrochen im Trend lie-
gen. Noch glaubt man, in einer Welt zu leben, die sich immer schneller dreht, in der soziale
Termine 2009/2010 …………………………… 32
Strukturen und Bindungen verschwinden und in der das individuelle Glück im Vordergrund
steht. Die Umfrage dokumentiert möglicherweise einen Wendepunkt. Und deshalb sollten