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Allgemeines
In der Ausstattung des THW finden sich in der 2. Bergungsgruppe sowie den Fachgruppen
Brückenbau, Infrastruktur und Logistik Schweißgeräte. Diese müssen regelmäßig wieder-
kehrend von zur Prüfung befähigten Personen geprüft werden. Die notwendigen Prüfun-
gen sind in DIN EN 60974-4 (VDE 0544-4) vorgegeben. DIN EN 60974-4 (VDE 0544-4)
wurde im Mai 2017 neu herausgegeben. Die alte Ausgabe von Oktober 2011 darf noch bis
25.08.2019 angewendet werden. In dieser Unterlage soll jedoch nur auf die Neufassung
der Norm eingegangen werden.
1. Grundlagen 6
1.1 Lichtbogenverfahren 6
1.1.1 Lichtbogenhandschweißen 6
1.1.2 Metall-Schutzgasschweißen 7
1.1.3 WIG-Schweißen 7
1.1.4 Plasma-Schneiden 8
1.2 Gefahren durch elektrischen Strom 8
1.2.1 Erhöhte elektrische Gefährdung 9
1.2.2 Begrenzter Betrieb ohne erhöhte elektrische Gefährdung 10
1.2.3 Schweißbrenner maschinell geführt 10
1.2.4 Unter Wasser mit Person im Wasser 10
1.3 Messung der Leerlaufspannung 10
2. Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen 13
2.1 Prüfvorschriften 13
2.2 Erforderliche Prüfausstattung 13
2.3 Praktische Durchführung der Prüfung 14
2.3.1 Sichtprüfung 14
2.3.2 Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises 14
2.3.3 Isolationswiderstand 15
2.3.3.1 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis 15
2.3.3.2 Isolationswiderstand zwischen Schweißstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 16
2.3.3.3 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 17
2.3.3.4 Isolationswiderstand von Einrichtungen der Schutzklasse II gegen
berührbare Oberflächen 17
2.3.4 Messung des Berührungsstrom 18
2.3.4.1 Berührungsstrom des Schweißstromkreises 18
2.3.4.2 Berührungsstrom bei Normalbetrieb 19
2.3.5 Messung des Schutzleiterstrom 20
2.3.6 Messung der Leerlaufspannung 21
2.3.7 Funktionsprüfung 24
3. Dokumentation der Prüfergebnisse 26
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Lichtbogenverfahren 6
Abbildung 2 Lichtbogenhandschweißen/Elektroden-Schweißen 7
Abbildung 3 Metall-Schutzgasschweißen 7
Abbildung 4 WIG-Schweißen 8
Abbildung 5 Kennzeichnung für erhöhte elektrische Gefährdung 9
Abbildung 6 Alte Kennzeichnungen für erhöhte elektrische Gefährdung 10
Abbildung 7 Messung der Leerlaufspannung 11
Abbildung 8 ARC WELDING ADAPTER von Safetytest 12
Abbildung 9 SECULOAD von Gossen Metrawatt 12
Abbildung 10 Messung der Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises 15
Abbildung 11 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse I 15
Abbildung 12 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse II 16
Abbildung 13 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Schweißstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 16
Abbildung 14 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 17
Abbildung 15 Messung des Isolationswiderstandes zwischen dem Netzstromkreis von
Geräten der Schutzklasse II und berührbaren Oberflächen 17
Abbildung 16 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Geräten der
Schutzklasse I 18
Abbildung 17 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Geräten der
Schutzklasse II 18
Abbildung 18 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK I 19
Abbildung 19 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK II 19
Abbildung 20 Messung des Schutzleiterstroms mit dem direkten Verfahren 20
Abbildung 21 Messung des Schutzleiterstroms mit dem Differenzstromverfahren 20
Abbildung 22 Messung der Leerlaufspannung 21
Abbildung 23 Messung der Leerlaufspannung mit dem ARC WELDING ADAPTER 22
Abbildung 24 Anschluss mit Krokodilklemmen 23
Abbildung 25 Messung der Leerlaufspannung mit dem SECULOAD 24
Abbildung 26 Prüfablauf für Lichtbogenschweißgeräte 25
Abbildung 27 Dokumente zum Prüfwesen im THW Extranet 27
1.1 Lichtbogenverfahren
Beim Lichtbogenschweißen wird durch die Energie eines elektrischen Lichtbogens, das zu
verschweißende Material aufgeschmolzen. Durch die eventuelle Zugabe weiteren
Materials werden die Werkstücke miteinander verbunden. In der Technik unterscheidet
man verschiedene Lichtbogenverfahren. Dies sind:
Lichtbogenverfahren
Abbildung 1 Lichtbogenverfahren
1.1.1 Lichtbogenhandschweißen
Beim Lichtbogenhandschweißen – auch Elektroden-Schweißen genannt – brennt der
Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer abschmelzenden Elektrode. Die Elektrode
liefert den Zusatzwerkstoff. Die stabförmige Elektrode wird in den Elektrodenhalter ein-
gespannt und vom Schweißer oder der Schweißerin an der Nahtstelle geführt. Die Elekt-
rode ist im Allgemeinen umhüllt. Die Umhüllung schmilzt ebenfalls ab. Durch die frei
werdenden Gase und die entstehende Schlacke wird das Schmelzbad und der Lichtbogen
vor der Außenluft geschützt. Nach dem Erkalten der Schweißverbindung wird die Schla-
cke entfernt.
Abbildung 2 Lichtbogenhandschweißen/Elektroden-Schweißen
1.1.2 Metall-Schutzgasschweißen
Beim Metall-Schutzgasschweißen unterscheidet man das MIG-Verfahren (Metall-Inert-
Gas-Verfahren) und das MAG-Verfahren (Metall-Aktiv-Gas-Verfahren). Der Lichtbogen
brennt hier zwischen dem automatisch zugeführten (abschmelzenden) Schweißdraht und
dem Werkstück. Ein separat zugegebenes Gas schützt den Lichtbogen und das Schmelz-
bad vor der Außenluft. Je nach zu verschweißendem Material ist das MIG- oder MAG-
Verfahren auszuwählen.
Abbildung 3 Metall-Schutzgasschweißen
1.1.3 WIG-Schweißen
Beim WIG-Schweißen (Wolfram-Inert-Gas-Verfahren) brennt der Lichtbogen zwischen
einer nicht abschmelzenden Elektrode aus Wolfram und dem Werkstück. Ein separat zu-
geführtes Argon-Schutzgas schütz den Lichtbogen und das Schmelzbad vor der Außen-
luft. Falls erforderlich wird Zusatzwerkstoff von Hand oder durch eine spezielle Kalt-
drahtzufuhr zugegeben.
1.1.4 Plasma-Schneiden
Beim Plasma-Schneiden brennt der Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden
Elektrode und dem Werkstück. Durch eine Düse und zugeführte Druckluft wird der Licht-
bogen eingeschnürt. Dies erhöht die Intensität und Stabilität des Lichtbogens. Durch die-
se Einschnürung entsteht im Brenner ein hocherhitztes ionisiertes Gas (Plasma) das den
Lichtbogen auf das Werkstück überträgt.
K 42V
Abbildung 6 Alte Kennzeichnungen für erhöhte elektrische Gefährdung
1 kW
0,2 kW
10 nF 6,8 mF V
0 - 5 kW max. Speicher
Netzspannung
Messschaltung Multimeter L PE N
Umpolen!
Netzstecker
Netztrennschalter
2.1 Prüfvorschriften
Die notwendigen Prüfungen Lichtbogenschweißeinrichtungen sind in „DIN EN 60974-4
(VDE 0544-4): Mai 2017 Lichtbogenschweißeinrichtungen – Teil 4: Wiederkehrende In-
spektion und Prüfung“ enthalten.
W =
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
2.3.3 Isolationswiderstand
2.3.3.1 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis
Der Isolationswiderstand ist zwischen Netzstromkreis und Schweißstromkreis zu messen.
Der Grenzwert beträgt 5,0 MW.
MW =
500V
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
MW =
500V
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
Anmerkung: Diese Messung ist bei Prüfgeräten, die nicht über einen speziellen Prüfablauf
für Lichtbogenschweißgeräte verfügen, nicht über die Prüfdose des Prüfgerätes möglich.
Die Messung muss bei diesen Prüfgeräten über separate Prüfleitungen erfolgen. Nicht bei
allen am Markt verfügbaren Prüfgeräten ist dies möglich.
MW =
500V
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
MW =
500V
Prüfgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
mA Netzspannung
Messgerät L PE N
1. Messung
Netzstecker
2. Messung Netztrennschalter
mA Netzspannung
Messgerät L PE N
1. Messung
Netzstecker
2. Messung Netztrennschalter
mA Netzspannung
Messgerät L PE N
Netzstecker
Netztrennschalter
mA Netzspannung
Messgerät L PE N
Netzstecker
Netztrennschalter
mA
Messgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
Netzspannung
L PE N
mA
Messgerät
Netzstecker
Netztrennschalter
1 kW
0,2 kW
10 nF 6,8 mF V
0 - 5 kW max. Speicher
Netzspannung
Messschaltung Multimeter L PE N
Umpolen!
Netzstecker
Netztrennschalter
Die folgende Abbildung zeigt die Messung der Leerlaufspannung mit dem ARC WELDING
ADAPTER von Safetytest. Zum Anschluss an das Lichtbogenschweißgerät wurden Bürs-
tensonden eingesetzt. Dabei ist zu beachten, dass zwischen den beiden Schweißausgän-
gen eine Spannung anliegt die den Prüfer oder die Prüferin gefährden kann. Zur Anzeige
der Spannung wurde das IronMeter von HT-Instruments eingesetzt.
2.3.7 Funktionsprüfung
Alle sicherheitstechnisch relevanten Funktionen müssen auf einwandfreien Betrieb getes-
tet werden.
Schutzklasse I Schutzklasse II
Schutzleiterwiderstand
Nein
£ 0,3 W
(1)
Ja
Isolationswiderstand
Netzstromkreis-Schweißstromkreis
Nein
³ 5,0 MW Nein
Ja Ja
Isolationswiderstand Isolationswiderstand
Schweißstromkreis - Schutzleiterstromkreis Netzstromkreis - berührbare Oberflächen
Nein
³ 2,5 MW ³ 5,0 MW Nein
Ja Ja
Isolationswiderstand
Netzstromkreis - Schutzleiterstromkreis
Nein
³ 2,5 MW
Ja
Nein
£ 10 mA Nein
Nein
£0,5 mA Nein
Ja Ja
Schutzleiterstrom
Nein
£ 10 mA
Ja
Leerlaufspannung
Nein Nein
Typenschild
± 15 %
Grenzwert eingehalten
Prüfung bestanden
(1) Grenzwert gilt nur für die ersten 5 m. Bei längeren Leitungen bzw. Nennströmen
>16 A Erläuterungen in der Prüfanweisung beachten.
Die durchgeführte Prüfung ist gemäß den Vorgaben des THW zu dokumentieren.
Hat der Prüfling die Prüfung bestanden, ist der Prüfling mit einer Prüfplakette zu verse-
hen, auf der der nächste Prüftermin dokumentiert wird. Auf der Prüfplakette sollte der
nächste Prüftermin vorzugsweise mechanisch gekennzeichnet werden (Lochzange o. ä.).
Hat der Prüfling die Prüfung nicht bestanden, ist der Prüfling als „Defekt“ zu kennzeich-
nen und der weiteren Verwendung zu entziehen. Der oder die Vorgesetzte ist zu informie-
ren.
Über die Dokumentation des Prüfergebnisses hinaus ist es erforderlich, einmal pro Prü-
fungstag zu dokumentieren, welche Mess- und Prüfgeräte (Hersteller, Typ und Serien-
nummer bzw. Inventarnummer) für die Prüfungen eingesetzt wurden.
Quellennachweis
Autoren/-innenverzeichnis
Erarbeitet durch/OE/am:
· Matthias Korth, THW-BuS in Hoya, 01.06.2017