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1 SEDIMENTIEREN ..................................................................................................................................... 2
2 KLASSIEREN ............................................................................................................................................. 6
3 FLOCKUNG UND FLOTATION.............................................................................................................. 8
3.1 FLOCKUNG (FIOCCULATION, COAGULATION)........................................................................................ 8
3.2 FLOTATION (FLOTATION)...................................................................................................................... 8
4 ZENTRIFUGIEREN................................................................................................................................... 9
4.1 PRINZIP UND AUFBAU DER FILTER- UND SEDIMENTIERZENTRIFUGEN .............................................. 10
4.2 SEDIMENTIER-ZENTRIFUGEN .................................................................................................... 11
4.2.1 Schälrohr-Zentrifugen................................................................................................................... 11
4.2.2 Teller-Zentrifugen ......................................................................................................................... 12
4.2.3 Schneckenaustragszentrifuge ........................................................................................................ 12
4.3 FILTRIER-ZENTRIFUGEN ............................................................................................................. 14
4.3.1 Vertikalkonus-Zentrifuge............................................................................................................... 14
4.3.2 Schub-Zentrifuge ........................................................................................................................... 14
4.3.3 Pendel-Zentrifuge.......................................................................................................................... 15
4.3.4 Siebschnecken-Zentrifuge.............................................................................................................. 15
4.3.5 Taumel-Zentrifuge......................................................................................................................... 15
5 TROMMELFESTIGKEIT ....................................................................................................................... 16
5.1 MATERIALFESTIGKEITEN .................................................................................................................... 17
6 ZYKLON.................................................................................................................................................... 19
6.1 TRENNTEILCHENGRÖßE....................................................................................................................... 20
6.2 DRUCKVERLUST UND ZYKLONAUSLEGUNG ........................................................................................ 21
6.3 KONSTRUKTIVE AUSFÜHRUNGEN ....................................................................................................... 21
6.4 HYDROZYKLON .................................................................................................................................. 23
7 FILTER ...................................................................................................................................................... 25
7.1 GRUNDLAGEN ..................................................................................................................................... 25
7.2 FILTERMITTEL ...................................................................................................................................... 25
7.3 FILTERHILFSMITTEL .............................................................................................................................. 26
7.4 BERECHNUNG ....................................................................................................................................... 26
7.5 DISKONTINUIERLICHE FILTER ............................................................................................................... 26
7.6 KONTINUIERLICHE FILTER .................................................................................................................... 28
8 GASREINIGUNG...................................................................................................................................... 31
8.1 GASFILTER ........................................................................................................................................... 31
8.1.1 Gewebefilter................................................................................................................................. 31
8.1.2 Elektrofilter................................................................................................................................... 33
8.2 ABSCHEIDER ........................................................................................................................................ 34
8.2.1 Trockenabscheider ...................................................................................................................... 34
8.2.2 Nassabscheider ........................................................................................................................... 34
8.2.3 Abscheidung von Flüssigkeitströpfchen ................................................................................... 36
9 AUSWAHL MECHANISCHER TRENNEINRICHTUNGEN............................................................. 37
APA – mechan.Stofftrennung Seite 2 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
1 Sedimentieren
Berechnungsgrundlagen (Sinkgeschwindigkeit von Partikeln in einer Dispersionsphase
(=kontin.Phase), Quer- u. Längsströmung im Absetzraum (=Becken), …) s. Vortrag!
APA – mechan.Stofftrennung Seite 3 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
APA – mechan.Stofftrennung Seite 4 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
APA – mechan.Stofftrennung Seite 5 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
APA – mechan.Stofftrennung Seite 6 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
2 Klassieren
Das linke Bild zeigt einen Steigsichter zur kontinuierlichen Trennung einer Schüttung im
Korngrößenbereich um 1 mm in zwei Kornklassen. Dazu werden die Schüttgutteilchen
durch ein zentrales Zulaufrohr und einen Verteilkegel in den kreisringförmigen Trennraum
geleitet. Die Luftgeschwindigkeit im Ringraum wird so eingestellt, dass das Grobgut nach
unten sinkt und das Feingut nach oben getragen wird. Der Ringraum ist demzufolge so zu
dimensionieren, dass darin die Luftgeschwindigkeit zwischen den Sinkgeschwindigkeiten
der Teilchen des Grobguts und des Feinguts liegen. Solche Apparate werden auch zur
Abtrennung von Staub, Fein- oder Faserteilchen aus Schüttungen eingesetzt. Sie werden
deshalb auch als pneumatische Reiniger bezeichnet.
Im rechte Bild ist ein Aufstromklassierer für Grobgut. Die zulaufende Suspension gelangt
durch ein Tauchrohr in den Trennapparat. Von unten tritt durch einen Anströmboden
zusätzliches Wasser ein. Dieses erzeugt mit den abgesunkenen Feststoffteilchen ein
Fließbett. Die Geschwindigkeit im Fließbett wird so hoch gewählt, daß sie über der
Austragsgeschwindigkeit für die feinen Teilchen liegt. Das Feingut wird deshalb im
Ringraum neben dem Tauchrohr nach oben ausgetragen. Das Grobgut tritt durch den in der
Überlaufhöhe verstellbaren Schwanhals. Dadurch läßt sich die Trennzone im Apparat
festlegen. Gegenüber gewöhnlichen Aufstromklassierern zeichnet sich der beschriebene
Apparat durch eine wesentlich höhere Trennschärfe aus.
Es sei hier erwähnt, dass auch die Flotation ein ausgezeichnetes Mittel zur Klassierung
von Feststoffteilchen sein kann.
APA – mechan.Stofftrennung Seite 8 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
Allgemein:
Feine Teilchen sedimentieren laminar. Ihre Sinkgeschwindigkeit ist deshalb dem Quadrat der
Teilchengröße proportional.Feine Teilchen sedimentieren nur sehr langsam. Unterhalb einer
Teilchengröße von etwa 0,01 mm (10 µm) wird die Sedimentation bereits durch molekulare
Bewegungsvorgänge beeinflußt. In Flüssigkeiten bleiben Teilchen bei Größen unter etwa
0,001 mm (1 µm) dauernd in der Schwebe. Die minimale Absetzgeschwindigkeit für einen
wirtschaftlichen Einsatz von Sedimentationsapparaten liegt bei etwa 10 -5 m/ s. Die
Sedimentation durch Schwerkraftwirkung ist deshalb auf Teilchengrößen über rund 0,01 mm
(10 µm) begrenzt. Durch Flockung oder Flotation können trotzdem auch feinere Teilchen
mittels Schwerkraftsedimentation aus Suspensionen abgeschieden werden.
3.1 Flockung (fiocculation, coagulation)
zur Flockung mischt man der Suspension vor der Sedimentation mit Rührern oder in
turbulenten Rohrströmungen Flockungsmittel (flocculating agents) wie Eisenchlorid,
Aluminiumsulfat oder synthetische makromolekulare Substanzen bei. Diese führen zur
Agglomeration mehrerer feiner Teilchen zu wesentlich größeren Flocken mit einer
entsprechend höheren Sedimentationsgeschwindigkeit. Zahlreiche Feststoffteilchen
(insbesondere frische Mahlprodukte) neigen zur Eigenflockung, bei der die Teilchen ohne die
Zugabe von Flockungsmitteln zu größeren Verbänden agglomerieren. Die Eigenflockung
kann durch langsam laufende Rührer gefördert werden (mechanische Flockung).
3.2 Flotation (flotation)
Bei der F l o t a t i o n werden die Festoffteilchen durch aufsteigende Gasblasen aus
Suspensionen transportiert. In der Bodenzone des Flotationsbeckens werden durch
Einblasen von Gasen (meist Luft) aus porösen Böden oder Düsen feine Blasen erzeugt
(pneumatische Flotation). Die Blasen können auch durch Druckerniedrigung
(Entspannungsflotation) oder Erwärmen vorher mit Gasen gesättigter Suspensionen gebildet
werden. Als weitere Möglichkeiten zur Erzeugung feiner Gasblasen gelangen die Begasung
mit Rührern, die Zufuhr von Gas und Suspension in Mischdüsen und die Elektrolyse der
kontinuierlichen Phase (elektrolytische Flotation) zur Anwendung.
Die Teilchen der Suspension, welche durch die diskontinuierliche (= disperse-) Phase
schlecht benetzt werden, neigen dazu, sich an der Oberfläche der aufsteigenden
Gasblasen anzulagern. Sie sammeln sich schließlich in der sich über der Suspension
bildenden Schaumschicht an und werden von dort durch Räumwerkzeuge entfernt.
Die Teilchen der Suspension, welche von der kontinuierlichen (= Dispersions-) Phase gut
benetzt werden, haften nicht an den Gasblasen und bleiben in der Suspension zurück.
Durch die Flotation können deshalb Stoffe selektiv aus einer Suspension entfernt werden.
Die Flotation hat daher auch als Klassierverfahren besondere Bedeutung und wird
beispielsweise zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus Erzen und zur Kohleaufbereitung
in großem Umfang eingesetzt. Erwähnenswert ist auch die Entfernung von Druckerschwärze
aus Altpapier oder die Abtrennung von Proteinen aus wässerigen Lösungen.
Da auch Teilchen mit sehr geringer Dichtedifferenz zur kontinuierlichen Phase abgetrennt
werden können, ist die Flotation in der Abwasserreinigung eine interessante Alternative zur
konventionellen Flockungssedimentation. Wenn die Feststoffe nicht genügend
wasserabstoßend sind, müssen der Suspension Chemikalien beigemischt werden. Durch die
Wahl und die richtige Dosierung entsprechender Flotationsmittel können die
Benetzungseigenschaften der Feststoffteilchen und damit die Selektivität der Flotation gezielt
beeinflußt werden.
APA – mechan.Stofftrennung Seite 9 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
4 Zentrifugieren
Bei der Sedimentation feiner Teilchen treten besonders im Falle eines geringen
Dichteunterschieds zwischen Teilchen und Fluid sehr große Absetzzeiten auf.
Bei Suspensionen könnte in solchen Fällen neben der Flockung und der Flotation auch
durch Erwärmen eine gewiße Erhöhung der Absinkgeschwindigkeit erreicht werden. Dies
wäre aber mit einem hohen Energieaufwand verbunden und würde infolge der dadurch
verstärkten thermischen Bewegung der Flüssigkeitsmoleküle bei sehr feinen Teilchen nicht
zum Ziel führen.
Beim Zentrifugieren wird die Schwerkraft als treibende Kraft durch die Fliehkraft ersetzt. Da
in Zentrifugen Zentrifugalbeschleunigungen bis über 100.000 g (!) erreicht werden,
können auch Trennaufgaben bewältigt werden, die mit der Schwerkraftsedimentation nicht
oder nur mit unverhältnismäßig großen Apparatevolumina durchführbar wären.
Normale Zentrifugen Super Zentrifugen Ultra Zentrifugen
200 – 4.000 g 4.000 – 50.000 g bis über 100.000 g
Die kontinuierliche Filtration hingegen ist ohne sehr großen konstruktiven Aufwand (z.B.
Drucktrommelfilter) nur als Vakuumfiltration möglich. Der maximale Druckverlust in Kuchen
und Filtermittel ist dann auf Werte unter etwa 0,85 bar begrenzt. In diskontinuierlich
arbeitenden Druckfiltern sind zwar wesentlich höhere Differenzdrücke möglich - der Aufwand
zur Kuchenentfernung ist aber oft erheblich. Hier sind die Zentrifugen überlegen, da die
Kuchenentnahme bei den Zentrifugen aus offenen Trommeln erfolgen kann (Druckaufbau
in der Zentrifugentrommel statt in einer Pumpe).
Das Zentrifugieren ist ein mechanisches Trennverfahren zur Trennung von Suspensionen
und von Emulsionen mit Hilfe der Fliehkraft.
Durch Zentrifugieren könnten auch Rauch und Nebel getrennt werden. Dazu genügen aber
i.allg. die viel einfacher aufgebauten Zyklone.
Die Filterzentrifugen (filtering centrifuges): hier wird die auf die kontinuierliche Phase (=
Dispersionsphase) wirkende Fliehkraft genutzt und
die Sedimentierzentrifugen (sedimentation centrifuges): hier wird die auf die verteilte
Phase (= disperse Phase) wirkende Fliehkraft genutzt.
4.1 PRINZIP und Aufbau der Filter- und Sedimentierzentrifugen
Die Filterzentrifugen weisen durchlässige Trommeln auf. Die Sedimentierzentrifugen
besitzen Vollmanteltrommeln. Unter der Fliehkraftwirkung wird das zulaufende Gemisch an
den Trommelmantel geschleudert und bildet dort einen rotierenden Suspensionsring.
Prinzip von Filter- und Sedimentierzentrifugen (siehe untere Bilder):
A) Filterzentrifuge mit gelochter Trommel:
1 Suspensionszufuhr mit Verteilung über ganze Trommelbreite, 2 Suspensionsring, radial
strömend, 3 Kuchen, 5 radialer Filtrataustritt
B) Sedimentierzentrifuge mit Vollmanteltrommel
1 Suspensionszufuhr, 2 Suspensionsring, 4 Schlamm, 6 Austritt der geklärten Flüssigkeit
über Überlauf.
Überlauf-
Wehr
Berechnungsgrundlagen:
Die überschlägige Berechnung kann meist mit der Stokes'schen Formel erfolgen, wobei g durch
die Zentrifugalbeschleunigung z ersetzt wird. Stokes deshalb, weil die Wandergeschwindigkeit
von kleinen Teilchen nach außen einer „schleichende Strömung“ entspricht.
2π n 2π r n
mit : Fz = m a z = m rm ω 2 ω = 2π f = u = rω = u2 = r 2 ω²
60 60
u² u²
wird : a z = rm ω 2 = rm 2
=
rm rm
f Drehfrequenz [1/s]
n Drehzahl [U/min]
u Umfangsgeschwindigkeit [m/s] Zentrifugentrommelausschnitt:
rm mittlerer Radius für die Berechnung der Drehbeschleunigung
wz Absetzgeschwindigkeit der Teilchen in der Trommel [m/s]
az Beschleunigung [m/s²]
ra + ri
rm =
2
APA – mechan.Stofftrennung Seite 11 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
az d p ² ( ρ p − ρ fl )
wz = unter der Βedingung, dass: Re < 0,5
18 η f
⎛ 2π n ⎞
2
⎜ ⎟ r
a z ⎝ 60 ⎠ m
zm = = mittlerer Beschleunigungswert (Æ Vielfaches der Schwere-
g g
beschleunigung g).
Da die Zentrifuge meist nur max. bis zur Hälfte gefüllt wird, kann angenommen werden:
ri = 0,7 ra Æ rm = 0,85 ra
4.2 SEDIMENTIER-ZENTRIFUGEN
Problem bei den meisten Zentrifugen ist die Lagerung (fliegende Welle)
4.2.1 Schälrohr-Zentrifugen
diskontinuierlich kontinuierlich
t = 3 - 15 min (für geringeren Feststoffgehalt)
4.2.2 Teller-Zentrifugen
Werden auch Separatoren genannt. Vorwiegend zum Trennen von Emulsionen und feinen
Suspensionen. Hohe Drehzahlen. ("Rahmschleuder").
Zu wesentlich höheren Durchsätzen, bei gleichem Bauvolumen kommt man durch eine Konstruktion, die
sich auch als „rotierender“ Lamellenklärer umschreiben läßt.
Die Suspension tritt durch den Zulauf in die Zentrifuge ein und wird von unten zum ersten rotierenden
Teller geführt. Zwischen den Tellern erfolgt die Trennung, wenn der Feststoff durch die Zentrifugalkraft
gegen die Wand des oberen Tellers gedrückt wird und nach unten bzw. nach außen wandert, während
die flüssige Phase den Weg zwischen den Tellern nach oben fortsetzt. Der Feststoff wird von der
Trommelwand mit Hilfe einer Schnecke entfernt und ausgetragen. Die Trommel rotiert (mit etwas
geringerer Drehzahl), um die Teller nicht allzu stark abzubremsen.
Zulauf
Filtrat
Schlamm
Schnecke
n1 > n2
∆n: 20 - 70 U/min
n2
n1
4.2.3 Schneckenaustragszentrifuge
werden als Dekanter (scroll-type centrifuge) bezeichnet. Die Suspension gelangt durch eine
Hohlwelle und durch die Förderschnecke auf den rotierenden Suspensionsring in die
Vollmanteltrommel. Der Feststoff (ρp > ρF) sedimentiert zur Trommelwand wobei die geklärte
Flüssigkeit über ein Wehr zum Flüssigkeitsaustritt gelangt. Der Schlamm wird in umgekehrter
Richtung über den konischen Trommelteil mit Hilfe der Förderschnecke (die sich mit einer etwas
geringerer Drehzahl als die Trommel dreht) aus dem Suspensionsring gefördert. Vor dem
Austritt aus der Trommel wird der Schlamm nach dem Austauchen aus dem Suspensionsring
entwässert. Diese Schlammentwässerung der Dekanter ist gegenüber den anderen
Sedimentationszentrifugenbauarten ein wesentlicher Vorteil. Mit Dekantern lassen sich
Suspensionen mit Feststoffvolumenanteilen bis zu 60 % verarbeiten.
Durch entsprechende Änderung der Wehrhöhe und des Volumenstroms findet der Dekanter
auch als Klassierer Verwendung. Die Strömung im Dekanter wird durch die mit einer
Differenzdrehzahl mitrotierende Schnecke gegenüber jener in gewöhnlichen
Vollmantelzentrifugen erheblich komplizierter. Zur Erhöhung der Absetzgeschwindigkeit wird oft
auch mit Flockungsmitteln gearbeitet.
APA – mechan.Stofftrennung Seite 13 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
n1 n2
Zulauf
Schlamm
Filtrat
Das „Austauchen“ des Schlamms aus dem Suspensionsring ist in der nachfolgenden Skizze zu sehen:
Industrielle Ausführung eines Dekanters:
4.3 FILTRIER-ZENTRIFUGEN
Meist 3 Vorgänge:
1. Filtrierung
2. Waschen (Einsprühen von Waschflüssigkeit)
3. Trocknen
4.3.1 Vertikalkonus-Zentrifuge
Aufgabe
Filtrat
Aufgabe
Filtrat
APA – mechan.Stofftrennung Seite 15 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
4.3.3 Pendel-Zentrifuge
Pendelstütze
3 Stützen =
statisch
M
Filtrat Fz
Feder verhindert Kippen
4.3.4 Siebschnecken-Zentrifuge
Ähnlicher Aufbau wie bei der Schneckenaustrags-Zentrifuge, nur mit einer Siebtrommel außen.
n1 n2
Trübe-
Zulauf
Schlamm
4.3.5 Taumel-Zentrifuge Filtrat
Der normalen Rotation wird eine exzentrische Taumelbewegung überlagert, die zu einer
periodisch schwankenden Änderung der Fliehkraft und somit zu einer Auflockerung des
Kuchens führt.
Aufgabe
Schälmesser
tangentialer
Austrag
Filtrat
Hohlwelle für die
Welle für die Hauptdrehung
Taumelbewegung
APA – mechan.Stofftrennung Seite 16 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
5 Trommelfestigkeit
F
2 F/2
h
rfl
σ F da
F di
s 2
rst
σ
F/2
F
σ= F = Fst + Ffl A=2sh
A
πn
Fst = mst rst ω² Ffl = mfl rfl ω² ω=
30
da 2 (d a3 − di3 )
rst = rfl =
π 3π ( d a2 − di2 )
da π h π h
mst = s ρ st m fl = (d a2 − di2 ) ρ fl
2 8
r, s, h [mm]
n [min-1]
σ [N/mm²]
APA – mechan.Stofftrennung Seite 17 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
5.1 Materialfestigkeiten
APA – mechan.Stofftrennung Seite 18 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
Beispiel:
Untersucht werden soll die Absetzzeit von 20 m3 Suspension in einem Absetzbecken und in
einer kontinuierlichen Zentrifuge.
Versuche ergaben eine Partikel-Absetzgeschwindigkeit im Standzylinder von 10-5 m/s.
Das Absetzbecken sei 1,4 m tief.
Die in Frage kommende Zentrifuge hat einen Außen∅ von 0,8 m, eine Länge von 1 m und eine
Drehzahl von 500 U/min.
a) ist die Drehzahl bei einer Werkstofffestigkeit von Re = 250 N/mm² und einer 5-fachen
Sicherheit noch zulässig?
b) wie groß ist die Anlaufleistung? (Motordimensionierung)
APA – mechan.Stofftrennung Seite 19 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
6 Zyklon
6.1 Trennteilchengröße
Die sich im Zyklon einstellende räumliche Strömung ist sehr kompliziert und läßt sich
auch mit aufwendigen Ansätzen nur näherungsweise beschreiben (Zweiphasenströ-
mung, räumliche Sekundärströmungen, Turbulenzeinfluß auf den Absetzvorgang).
Die in einem Zyklonabscheider erreichbare Trennteilchengröße läßt sich aber mit
einem sehr einfachen Modell schon recht gut abschätzen.
Entscheidend für die Feststoffabscheidung sind die Strömungsverhältnisse entlang
der im Bild strichpunktiert angedeuteten, gedachten Zylindermantelfläche mit
dem Innenradius des Tauchrohrs ri und der Länge zi.
Grob vereinfacht, läßt sich die Strömung im Bereich dieser Fläche als ebene
Wirbelströmung mit der Bedingung
wu r = konstant
aus der Umfangsgeschwindigkeit am Eintritt in den Zyklon berechnen. Versuche an
Zyklonabscheidern haben gezeigt, dass die Beziehung
wu r m = konstant
die wirklichen Verhältnisse besser wiedergeben. Damit erhalten wir die gesuchte
Umfangsgeschwindigkeit we an der Stelle r = re zu:
wui = ri ωi = we (re / ri) m
Je nach Zyklonbauart (Tangentialeinlauf wie im Bild gezeigt, Einlaufspirale oder
axialer Einlauf mit Schaufelkranz), geometrischen Verhältnissen, Feststoffbeladung
und Eintrittsgeschwindigkeit liegt der Wert des Exponenten
m zwischen 0,5 und 1.
Die längs der Höhe zi als konstant angenommene Radialgeschwindigkeit an der Stelle
ri wird aus der Kontinuitätsgleichung bestimmt:
.
wri = V/ (2 π ri zi )
Die nach obiger Gleichung berechnete Umfangsgeschwindigkeit bewirkt eine entspre-
chende Fliehkraft auf die Teilchen. Hier können wir auf das bei den Sedimentierzen-
trifugen Berechnete zurückgreifen. Da wir vor allem an der Abscheidung möglichst
feiner Teilchen interessiert sind, können wir die durch die Fliehkraft bedingte Sedi-
mentation der dispersen Phase als laminar annehmen.
Die Absetzgeschwindigkeit der Teilchen an der Stelle r = ri kann deshalb mit der
Winkelgeschwindigkeit ω = ωi berechnet werden. An der Stelle r = ri müssen Partikel
mit der Trennteilchengröße gerade in der Schwebe bleiben.
r ω 2 d p ² ( ρ p − ρ fl )
Der Partikeldurchmesser dp = dT aus der Gl.: wz =
18 η f
berechneten Sinkgeschwindigkeit muß somit jenem der Radialgeschwindigkeit aus
der Gl. (siehe schon oben!) entsprechen. Somit ergibt sich:
APA – mechan.Stofftrennung Seite 21 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
V& ri ωi d p ² ( ρ p − ρ fl ) V& ri ωi d p ² ( ρ p − ρ fl )
2 2
ρ f wi2
∆p = (c fi + c fe )
2
Die beiden Widerstandsbeiwerte können nach Barth-Muschelknautz ermittelt
werden. Werte für cfe ca. 1 bis 5 und cfi ca. 10 bis 50 .
6.4 Hydrozyklon
sehr feiner Trennschnitt (z.B. 10 - 200 µm bei Dichte 2600 kg/m3 und einem
Zulaufdruck von 1,5 - 0,2 bar )
Überlauf
fein + Wasser fein + Wasser
Hydrozyklon Tauchrohr
Zulauf
grob
(Trübe)
Unterlaufdüse
Wirkung:
Zentrifugalkraft, wobei diese mit abnehmenden Radius immer
größer wird. Beschleunigungen bis über 1000g. Grobtrennung im
Außenwirbel, Feintrennung im Innenwirbel. Je länger der
konische Teil, desto besser die Trennung. Damit das Wasser
über die Innendüse den Zyklon verlässt, muss deren
Durchmesser größer sein als der Durchmesser der Auslaufdüse.
Bei geeigneter Unterlaufdüse erfolgt eine Eindickung des Un-
terlaufes je nach Kornfeinheit auf ca. 20 - 50% Restfeuchte (Gew
%), d.h. das Gut kann direkt auf Deponie gefahren werden und
entwässert dort.
Durch die hohen Geschwindigkeiten und Kräfte muss die Auskleidung abriebfest sein:
Weichpanzerung (Kunststoff oder Naturgummi)
Hartpanzerung (Hartmetall, Porzellan, Schmelzbasalt)
VT:
• geringer Raumbedarf
• großer Durchsatz
• trennscharf
• einfache Herstellung
• keine bewegten Teile
• kontinuierlich
• preisgünstig
• freie Werkstoffwahl
• Energiebedarf geringer als Zentrifugen
APA – mechan.Stofftrennung Seite 24 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
NT:
• Eindickung nur bis zu einem gewissen Grad möglich
• Energiebedarf wesentlich höher als bei anderen Klassierern
• bei hoher Trennschärfe sind mehrere HZ parallel zu HZ-Batterien geschaltet
• hoher Wasserverbrauch (wird durch Kreislaufführung vermindert)
Sonderform: Taschenzyklon
Mit durch Unterdruck selbstöffnender Unterlaufdüse. Ergibt, einen wesentlich größeren
Durchsatz, bei wenig Restfeuchte, und allerdings etwas schlechterer Trennschärfe
Z-Batterie
Unterdruckregelung
LINATEX -
Taschenzyklon
Fg
∆h
Rohr unterbrechen
APA – mechan.Stofftrennung Seite 25 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
7 Filter
7.1 Grundlagen
Def.: Trennen grober bis feinster, schwerabsetzender (=sedimentierbarer) Suspensionen
mit mittlerem bis kleinem Feststoffgehalt, durch poröse Filterschicht und
Filterkuchen.
Einteilung nach
Semipermeable Membran
7.2 Filtermittel
7.3 Filterhilfsmittel
7.4 Berechnung
Ab einer gewissen Zeit te hat eine Druckzunahme keinen wesentlichen Einfluss mehr auf
die Filtriergeschwindigkeit und somit auf den Durchsatz. Dann ist es besser, den
Filtriervorgang abzubrechen und mit einer frischen Filterschicht neu zu beginnen.
Ultrafilter Trübe
Filtertuch A Schnitt A - A
Trübe
F F
Holm
Filtrat
A
Am häufigsten von allen Filtertypen : Druck-, Saug- und Anschwemmfilter (normal bis
zu 15 bar Überdruck)
Teilweises Waschen des Filterkuchens.
VT: Anzahl der Filterelemente kann angepasst werden
geringe Restfeuchte.
automat. Feststoffaustrag möglich
NT: Filtrierung nur solange möglich, bis Hohlräume ausgefüllt sind
Filterkerze
Schnell-
Trübe
Verschlus
APA – mechan.Stofftrennung Seite 28 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
Scheiblerfilter
Filtrat
Feder
Zusammenklappbarer
Tellerfilter
a) Außenzellenfilter Pressluft
Waschen
Lochtrommel
Quirl
APA – mechan.Stofftrennung Seite 29 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
b) Innenzellenfilter
Messer
Aufgabe
Kuchen
Segment
Einlauf
Segment
Filtrat
c) Planfilter
d) Bandfilter
Trübe
Kunststoff- oder
Vakuum+
Vakuum + Wasch-
wasser
Filterband
Bandwäsche Filtrat
Absaugkasten
Druckdrehfilter
Siebtrommel Mitnehmer
Zulauf
Für einfache Filtrieraufgaben
Siebbandpresse
Pressen
Aufgabe
Lochtrommel
Vorpressen
Entwässerung
APA – mechan.Stofftrennung Seite 31 HTL-Wels Autor DI J.Lehner
8 Gasreinigung
Abscheiden von Feststoff- und Flüssigteilchen aus Gasen.
8.1 Gasfilter
8.1.1 Gewebefilter
Einteilung:
Das Hauptproblem der Gasfilter besteht in der Beseitigung des abgeschiedenen Staubes
(Filterkuchen) von der Filteroberfläche.
Filtergewebe:
2) Synthesefaser: Bspl.: PE
VT: bessere chemische- und Temperaturbeständigkeit
NT: geringerer Abscheidegrad
Materialaufbau: Abreinigungsvorgang:
a) Saugschlauchfilter
b) Pulsair-Filter
Staubluft
Zellrad
Rohgas
Austragsschnecke
Staub Rohgas
SAUGSCHLAUCHFILTER PULSAIRFILTER
Betriebsarten:
„Offline“ - Betrieb:
„Online“ - Betrieb:
8.1.2 Elektrofilter
Reingas
_
8.2 Abscheider
Nutzung der Massenträgheitskräfte zum Abscheiden von festen und flüssigen Teilchen.
8.2.1 Trockenabscheider
Kammerabscheider
l
Die Luftgeschwindigkeit wird verzögert w
auf ca. 0,1 bis 1 m/s .
Abscheidegrad: 0,4 bis 0,6 h
w
VT: billig
NT: großer Raumbedarf
niedriger Abscheidegrad
Prallabscheider
8.2.2 Nassabscheider
Verlagerung des Problems der Gasreinigung auf die Wasserreinigung. Wird dort
angewendet, wo z.B. hoher Feuchtigkeitsgehalt den Einsatz von Tuchfiltern unmöglich
macht, bzw. wo gleichzeitig auch absorbiert wird..
Abscheidegrad bis 99,9 % Grenzkorn: 0,1 µm bis 1 µm
Rotationszerstäuber
Saugzug-Ventilator
Der Gasstrom kann den Wassertröpfchen
ausweichen, die Feststoffteilchen sind zu Reingas
träge dafür und bleiben an den Tröpfchen
haften. Der Antrieb des Rotors erfolgt nur
durch Rückstoss allein. Achtung auf die Lagerung
richtige Tröpfchengröße. (Eventuell
Tröpfchenabscheider nachschalten)
Waschflgkt. Rippen
niedriger Druckverlust: ca. 100 mm WS
Beispiel:
Gesucht ist theor. Leistung des
. Rotor
Gebläses bei V = 50 m3/s? Rohgas
Lamellenabscheider
Peerless-Abscheider:
speziell zur Wasserabscheidung in Erdgasleitungen
Fangrinne
Akustische Abscheider
a) liegend b) stehend
Rohgas Reingas
Demister
min 300
max 150
min
Halbschale
L ≈ 3 x φD
Gasgeschw. 2 - 5 m/s
100 – 150 mm