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1883-1993 Knotenpunkte
RAL-K-2
Aktuelle Hinweise
AH-RAL-K-2
Ausgabe 1993
Vorbemerkung
Diese Richtlinien haben zur Verbesserung des Verkehrsablaufs und zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit in planfreien Knotenpunkten beigetragen. Sie haben sich in der
Praxis bewährt und werden bis zu einer generellen Neubearbeitung Geltung behalten.
Dies gilt insbesondere für die unter Ziffer 2.2 der RAL-K-2 formulierten
grundsätzlichen Sicherheitskriterien.
Inhaltsübersicht
1. Allgemeines
1.1 Geltungsbereich
1.2 Gestaltungsgrundsätze
1.2.1 Umweltverträglichkeit
1.2.2 Wegweisung
2. Knotenpunktsysteme
3. Verbindungsrampen
3.1 Querschnitte
3.2 Linienführung
3.2.1 Lageplan
3.2.2 Höhenplan
4.1 Ausfahrten
4.2 Einfahrten
4.3 Verflechtungen
5.1 Anwendungsbereiche
5.2 Gestaltung
6. Ausstattung
6.1 Beschilderung
6.1.1 Wegweisung
6.1.2 Verkehrslenkung
6.2 Fahrbahnmarkierung
7.1 Einfahrbereiche
7.2 Ausfahrbereiche
7.3 Verflechtungsbereiche
8. Schrifttum
1. Allgemeines
Der Geltungsbereich derRAL-K-2 umfaßt „den Neubau, den Ausbau und den Umbau
von Knotenpunkten an Autobahnen uns sonstigen anbaufreien Kraftfahrzeugstraßen
mit Richtungsfahrbahnen außerhalb bebauter Gebiete. Für planfreie Knotenpunkte an
sonstigen Straßen sind die Grundsätze dieser Richtlinien sinngemäß anzuwenden.“
Die mit den RAS-N-1988 erfolgte Einteilung der Straßen in Kategoriengruppen und
Kategorien ermöglicht nunmehr eine einfachere und klarere Definition des
Geltungsbereichs.
1.2 Gestaltungsgrundsätze
1.2.1 Umweltverträglichkeit
Beim Neubau und der wesentlichen Änderung von Straßen sollen die Auswirkungen
auf die Umwelt in allen Entwurfsstufen geprüft werden.
Auch bei den Überlegungen zur Auswahl der Knotenpunktsysteme ist daher den
Fragen der Auswirkungen auf die Umwelt bereits in einem frühen Stadium
nachzugehen. Dies setzt eine Analyse der entscheidungserheblichen
Umweltschutzgüter in dem von den Lösungen betroffenen Raum und eine
Abschätzung der Auswirkungen der einzelnen Lösungen auf die Umweltschutzgüter
voraus. Das Ergebnis der Abschätzung ist bei der Entscheidung für eine bestimmte
Lösung zu berücksichtigen und in der Planfeststellung offen zu legen.
1.2.2 Wegweisung
Wegweisung unterstützt die Verkehrsführung und muß im Einklang mit der baulichen
Anlage und den betrieblichen Elementen, wie z. B. Markierung, stehen. Sie ist für die
Orientierung und Wegfindung im Knotenpunkt entscheidend.
Das Aufstellen von Verkehrszeichen allein führt in der Regel nicht zu einer
wesentlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Wenn bauliche Maßnahmen nicht oder erst später realisierbar sind, kann die
Sicherheit und Leistungsfähigkeit planfreier Knotenpunkte auch durch den Einsatz
moderner Verkehrsbeeinflussungstechniken – wie z. B. Einfahrhilfe durch
belastungsabhängige Geschwindigkeitsregelungen auf der Hauptfahrbahn oder
Zuflußregelung durch Fahrstreifensignalisierung – erhöht werden.
Inzwischen gewonnene Erfahrungen [1] zeigen, daß auch weniger aufwendige und
damit konstengünstigere Lösungen anwendbar sind. Außerdem sehen die RAS-N in
der Kategoriengruppe A drei Kategorien von Autobahnen (zweibahnigen Straßen) vor
(s. Abschnitt 1), denen unterschiedliche Entwurfsgeschwindigkeitsbereiche
zugeordnet sind. Die vorliegenden AH-RAL-K-2 gehen davon aus, daß Autobahnen
der Straßenkategorien A I und A II aufgrund der vorherrschenden Funktionen
ungefähr gleichartige und hohe Betriebsbedingungen und somit Entwurfsstandards
haben sollten und nur für Autobahnen der Straßenkategorie A III deutliche
Standardreduktionen zu vertreten sind.
Ergänzend zu den unter Ziffer 2. und 3. der RAL-K-2 und in Abschnitt 1 der AH-
RAL-K-2 aufgeführten Gestaltungsgrundsätzen und Vorüberlegungen und zum Teil
abweichend von Ziffer 4.1 der RAL-K-2 ist bei der Wahl des Knotenpunktsystems
von folgenden Grundsätzen auszugehen:
Von den in den RAL-K-2 dargestellten Grundsystemen haben sich im Hinblick auf
die Qualität des Verkehrsablaufes, die Leistungsfähigkeit, die Kosten, die
Flächeninanspruchnahme und die Umweltauswirkungen die Knotenpunktsysteme
Trompete, Dreieck und Kleeblatt als am häufigsten anwendbare Grundformen
(Regellösungen) bewährt. Die Systeme Windmühle und Malteserkreuz werden nur
selten angewendet [10].
Den Vorteilen des Kleeblattes (Bild 2) steht als Nachteil gegenüber, daß in den
Verflechtungsstrecken Verkehrsstärken von mehr als ca. 1 500 Kfz/h nicht ohne
weiteres mit ausreichender Qualität des Verkehrsablaufes abgewickelt werden
können.
Zur Berücksichtigung der Erfordernisse von Verflechtungsstrecken sind bereits bei
der Systemausbildung von Kleeblättern für alle drei Straßenkategorien (A I, A II, A
III) die nachfolgenden Hinweise zu beachten [6].
Falls diese und die im Abschnitt 4.3 genannten Bedingungen nicht eingehalten
werden können, sind Verteilerfahrbahnen anzuordnen. Wird bei ihnen die gewünschte
Qualität des Verkehrsablaufes in der Verflechtungsstrecke nach Abschnitt 4.3
unterschritten, so ist das Knotenpunktsystem zu ändern. Das kann z. B. durch den
Ersatz einer Schleifenrampe durch eine halbdirekt geführte Rampe erfolgen (vgl.
RAL-K-2 Ziff. 4.3.3.2).
3. Verbindungsrampen
3.1 Querschnitte
3.2 Linienführung
3.2.1 Lageplan
Ve [km/h] 30 40 50 60 70 80
minR [m] 25 45 75 120 175 250
3.2.2 Höhenplan
Mehrere Forschungsarbeiten [5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13] befassen sich mit der
Problematik des Ausfahrens, Einfahrens und Verflechtens in planfreien
Knotenpunkten. Die Ergebnisse dieser Arbeiten lassen sich zu den nachfolgenden
Empfehlungen zusammenfassen. Dabei finden auch praktische Erfahrungen aus der
Beobachtung des sich wandelnden Fahrverhaltens Eingang.
4.1 Ausfahrten
Als Variante zum Ausfahrttyp A 4 (vgl. RAL-K-2, Abb. 34) ist in Bild 5 als
Ausfahrttyp 5 eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung einer Ausfahrt mit
Fahrstreifensubtraktion [12] dargestellt. Die Anwendung dieses Ausfahrttyps wird bei
ständig starken Abbiegeströmen empfohlen, um eine Überlastung von Fahrstreifen 1
vor der Ausfahrt zu vermeiden. Die Ummarkierung älterer Autobahnausfahrten kann
nach Abschnitt 7 erfolgen. Ein Nachteil des Ausfahrttyps A 5 ist die insbesondere bei
schlechten Sichtverhältnissen erschwerte Orientierung gegenüber dem Ausfahrttyp A
4. Die Schilderbrücken sollen deshalb zur Verbesserung von Erkennbarkeit und
Begreifbarkeit beleuchtet sein.
5: Ausfahrttyp A 5 [12]
Die Länge L1 der Aufweitung richtet sich nach der örtlichen Trassierung und soll
200 m nicht unterschreiten. Die Länge der Breitstrichmarkierung soll 150 m nicht
unterschreiten, um falsch eingeordneten Fahrzeugen noch einen Fahrstreifenwechsel
zu ermöglichen, und dort beginnen, wo die Aufweitung des mittleren Fahrstreifens
eine Breite von 5,50 m erreicht hat.
4.2 Einfahrten
Neue Einsatzgrenzen (Bild 6) ergeben sich für die Einfahrttypen E 1 bis E 5 aus der
Anhebung der Grenzbelastung zwischen ein- und zweistreifigen Verbindungsrampen
von 1 000 Kfz/h auf 1 200 Kfz/h (vgl.Bild 3) und aus der Anhebung der zulässigen
Verkehrsstärken in einstreifigen Einfahrten nach Bild 7.
Diese Summe kann auf ca. 1 800 Kfz/h erhöht werden, wenn die zulässige
Höchstgeschwindigkeit für die durchgehende Fahrbahn auf 80 km/h beschränkt wird.
Die Richtwerte gelten für etwa gleich starke Einfahr- und Ausfahrströme mit
Abweichungen innerhalb der Grenzen 40 % bis 60 %.
Einbahnig zweistreifige Straßen haben nach den RAS-N (vgl. Bild 1,) in der Regel
plangleiche Knotenpunkte. Im bestehenden Netz finden sich jedoch auch zweistreifige
Straßen, die mit planfreien Knotenpunkten ausgestattet sind und sich im
Betriebsablauf unterschiedlich bewährt haben. Entwurfsempfehlungen für diese
Betriebsart werden deshalb in künftigen Regelwerken auf der Grundlage derzeit
laufender Forschungsarbeiten zu behandeln sein. Aufgrund von Ergebnissen
wissenschaftlicher Untersuchungen [1, 3] und bisheriger Erfahrungen lassen sich
jedoch bereits einige Hinweise geben.
5.1 Anwendungsbereiche
5.2 Gestaltung
6. Ausstattung
Für die Ausstattung planfreier Knotenpunkte sind seit Einführung der RAL-K-2
weitere Vorschriften und Richtlinien in Kraft getreten.
6.1 Beschilderung
6.1.1 Wegweisung
6.1.2 Verkehrslenkung
Verkehrslenkungstafeln, wie sie unter Ziffer 6.2 der RAL-K-2 behandelt werden, sind
inzwischen auch Bestandteil der StVO.
6.2 Fahrbahnmarkierung
Für die Fahrbahnmarkierung planfreier Knotenpunkte gelten die „Richtlinien für die
Markierung von Straßen (RMS)“, Ausgabe 1980, insbesondere die RMS 2, Ziffer 2.2.
Die dort beschriebene Geometrie der Markierungen ist sinngemäß auch dann
anzuwenden, wenn bei Knotenpunkten älterer Bauart die empfohlenen Mindestlängen
der Einfahr-, Ausfahr- oder Verflechtungsbereiche baulich nicht vorhanden bzw. mit
einfachen Maßnahmen nicht herzustellen sind.
Planfreie Knotenpunkte, die nach den RAL-K-2 entworfen und gebaut wurden,
entsprechen hinsichtlich Sicherheit und Leistungsfähigkeit den verkehrstechnischen
Anforderungen. Daneben finden sich im Straßen- und Autobahnnetz aber ncoh
zahlreiche planfreie Knotenpunkte älterer Bauart, die diesem Entwurfsstandard nicht
in allen Einzelbereichen entsprechen. Ein „richtliniengemäßer“ Umbau solcher
Knotenpunkte scheitert in vielen Fällen an Kostenaufwand, Eingriffserheblichkeit
oder fehlender Durchsetzbarkeit.
7.1 Einfahrbereiche
7.2 Ausfahrbereiche
7.3 Verflechtungsbereiche
a)
s. Knotenpunkte – RAL-K-2 – Aktuelle Hinweise – BMV ARS 29/93
1)
Vorschlägen zur Differenzierung der Querschnittsbreiten von
Verbindungsrampen [1.4] sowie der Längen von Ein- und
Ausfädelungsspuren [1] nach den Straßenkategorien A I bis A III konnte
sich der Ausschuß mehrheitlich nicht anschließen.