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VEREIN

DEUTSCHER
INGENIEURE
VDI
PRESSEINFORMATION 193/95
23.6.1995

Richtlinie VDI 3576 (Entwurf)

Schienen für Krananlagen;


Schienenverbindungen, Schienenbefertigungen, Toleranzen

Hrsg.: Verein Deutscher Ingenieure,


VDI-Qesellschaft Fordertechnik Materialfluß Logistik
Ausgabedatum: Juli 1995 Preis: DM 69.70
EinsprUche bis 31. Januar 1996
Die Ausgabe vom Oktober 1966 wird mit
Erscheinen dieses Entwurfs zurückgezogen.
Vertrieb: Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin,
‘kJ Tel.: 030 / 2601 - 2260, Fax: 030 / 2601 - 1260.

Die Richtlinie VDI 3576 von 1983 wurde vom VDI-Ausschuß 81 “Kran8”
überarbeitet. Die internationalen Normungsarbeiten der ISO sind seit
1989 weitergegangen. Das Technicat Committee TC 96iSC8 der 190 hat
für das Projekt 0811 Tranes - Tolsrancas of Cranes ahd Tracks - Travel
5 and Traverse - Part 1: General (Future ISO 12847-1)” 1994 einen Ent-
wurf zum Druck vorabschiedet.

Die richtungsgebenden Grundlagen zu den Herstelltoleranzen der beiden


Richtlinien VDI 3571 und VDI 3576 wurden im VDI-Ausschuß 61 bersten
und von der deutschen Delegation im TC 96 bei alten ISO-Sitzungen
b-4 vertreten. Die im ISO-Dokument festgelegten Toleranzen stimmen mit
Tabelle 3 der Richtlinie und der t. Zt. in Bearbeitung befindlichen Richt-
linie VDI 3571 überein. Die nach ISO von zwei auf vier erweiterten Tole-
ranzklassen wurden in Tabelle 3 übernommen und sind zwischen Her-
stellern und Eletreibern von Kranbahnen und Kranen entsprechend zu ver-
15 einbaren, Die Empfehlungen der Richtknie VDI 3676 Abschnitt 1 bis 4
sind von den Festlegungen der ISO nicht betroffen und bilden Entschei-
dungshilfen für Hersteiler und Betreiber von Krananlagen. Die Empfeh-
lungen zum Abschnitt 6 - Auswirkungen von betriebsbedingten Einflüs-
sen auf Funktion und Betriebssicherheit - sollen vom Betreiber beachtet
20 werden.

:II: Abdruck hanararfrei. Belegexemplar erbetem.


‘I
UW’EREIN DEUTSCtiER INGfNICURC PRESXSXttCPfZRR HERRMANN FC’STANSCHRIFT: POSTFACH IO 11 39 40002 Oi$WK’RF
lUEFON(OZ 11bX ld-2761541 MO2 Ill62 14-575 l’X8 SB0 525 LIEfERAN~l~~.h’~CKE.ST~~d4.4~239DLISS~~
ICS 53.020.20 VDI-RICHTLINIEN bt3 Juli 1995

VEREIN Schienen für Krananlagen VDI 3576


DEUTSCHER Schienenverbindungen,
INGENIEURE Schienenbefestigungen, Toleranzen Entwurf

Rails for crane runways Einsprüche bis 31.1.1996 an


Rail connections, Verein Deutscher Ingenieure
Rail fastening Systems, Tolerantes VDI-Gesellschaft Fördertechnik Materialfluß Logistik
Postfach 70 7739
40002 Düsseldorf

f eo- - . e- - b’ - b b b

Inhalt Seite

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Schienen für Krananlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.1 Allgemeines zur Auswahl der Schienen. , . . . . , . , , . . . . . . . 2
1.2 Gebräuchliche Schienenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.3 Beispiele für Sonderschienen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Schienenverbindungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.2 Geschweißter Stumpfstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , . . . 3
2.3 Schienenstoß mit Laschenverbindung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.4 Schienenstoß ohne Verbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Schienenbefestigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3.1 Auf Stahlträgern. . . . . . . . . . . . . . ,. . . . . . . . . . . . . . . 5
3.2 Auf Betonträgem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.3 Auf Schwellen. . , . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , . . . 10
4 Bewertung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.1 Bewertung der Schienenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
4.2 Bewertung der Schienenverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
5 Herstelltoleranzen für Neubau, Umbau und Instandsetzung von
Kranbahnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
6 Auswirkungen von betriebsbedingten Einflüssen auf Funktion
und Betriebssicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
6.1 Allgemeines zu Betriebstoleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
6.2 Erläuterung verschiedener Kenngrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Zitierte Normen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Weitere Normen und Unterlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , . , 17

* l e- - . 0’ - l - - b b b

‘,2b :
,‘NI VDI-Gesellschaft Fördertechnik Materialfluß Logistik
Ausschuß Krane

VDI-Handbuch Materialfluß und Fördertechnik, Band 1


-2- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten Q Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995

Vorbemerkung Art der Schienenführung


Diese Richtlinie behandelt das Verlegen von Schie- Schienenauflagerung
nen auf Stahlträgem, Betonträgem und auf Schwel- Außerdem ist bei Anbringung von Wind- und/oder
len, Sie ist &ltig’,fti Kranbahnen. Kippsicherungen der erforderliche Platzbedarf - un-
Die fachgerechte Verlegung der Schienen ist fur ter Beachtung der Schienenbefestigungen und evtl.
einen störungsfreien Betrieb ausschlaggebend, denn vorhandener Laschenverbindungen - von Bedeutung.
Instandsetzungen an Schienen ‘verursachen hohe Hochstegige Schienen nach DIN 5901, 5902 und
Kosten und längere Stillstandszeiten 20501 eignen sich wegen ihres großen Widerstands-
Die richtige Auswahl der.Schienenart, der Schienen- bzw. Trägheitsmomentes besonders Iür die Verlegung
befestigung, der Werkstoffe für ‘Kranbahn und auf Beton (bei nicht durchgehender Auflage) und
Schiene sowie die konstruktive Ausbildung haben auf Schwellen. Sie sind hierbei in wirtschaftlicher Hin-
die Lebensdauer der Anlagen großen Einfluß. Lös- sicht den Kranschienen nach DIN 536 überlegen.
bare Schienenverlegung ist im allgemeinen zu bevor- In ‘Fällen besonderer Beanspruchung werden Schie-
zugen. nen und Laufräder aus Stahlen höherer Festigkeit
Zweckmäßige Untergrundvorbereitung, geeignete bzw. mit entsprechender Wärmebehandlung (Ver-
Schienenstöße, Einhaltung der Herstell-Toleranzen güten, Härten) eingesetzt. Berechnungsgrundlagen
u.a. verhindern vorzeitigen Verschleiß an Schienen fIir Laufräder und Schienen sind in DIN 15 070 fest-
und Laufrädern, verringem Schienenbruche und Be- gelegt. 1
triebsausfalle. Die zweckmäßige Auswahl der Schienenarten erfolgt
Die spätere Nachrichtmöglichkeit der Kranbahnträ- nach den in Abschnitt 4.1 aufgeführten Bewertungs-
ger sollte bei Neubau berücksichtigt werden. kriterien,
Zum Unterbau für die Schienenverlegung auf
Schwellen sind in Abschnitt 3.3.1 sehr ausführliche 1.2 Gebräuchliche Schienenarten
Hinweise gegeben, da hierüber kaum Schrifttum vor-
Flach- bzw. Vierkantschienen
liegt.
Um die Anzahl der Baustellenstöße gering zu halten, tm Die Herstellung erfolgt aus warm-
gewalztem Stahl nach DIN 1017
sind die Schienen in möglichst großen Längen anzu- oder 1014.
liefern. Längen bis zu 50 m wurden in besonderen
Fällen schon eingebaut. Die Überprüfung der m Werkstoffe sind zweckmäßig nach
DIN EN 10025 auszuwählen, wo-
Schweißstöße mittels zerstörungsfreier Prüfverfah-
ren wird empfohlen, bei die Verwendung von FE 510
D 1 wegen der normalerweise übli-
Werden Schienenunterlagen verwendet, so sind diese chen Befestigung durch Schwei-
zweckentsprechend auszuwählen und zu verlegen. ßen empfohlen wird.
Die Auswirkungen auf die Spannungsverteilung in
Kranschienen nach DIN 536
der Unterkonstruktion sind zu beachten.
Teil 1 und Teil 2
Die zu vereinbarende Zuordnung der Toleranzklasse Werkstoff: Stahl mit einer Zugfe-
nach Abschnitt 5 soll im Wettbewerb gleiche techni- stigkeit von mindestens 690 N/
sche Anforderungen an das Fahrverhalten eines Kra- mm*. Um höhere Standzeiten und
nes sicherstellen. Radkräfte zu erzielen, wird Stahl
mit einer Zugfestigkeit von minde-
stens 880 Nimm’ nach DIN 536
empfohlen.
j Schienen für Krananlagen
1 .l Allgemeines zur Auswahl der Schienen Form A, DIN 536 Teil 1
Hierfti gelten die Festlegungen nach DIN 15070. Für Die Schienen werden sowohl auf
eine zweckmäßige Auswahl der Schienen sind die Stahlträgem als auch durchlau-
folgenden wesentlichen Punkte zu beachten: fend auf Stahllamellen mit oder
ohne elastische Unterlagen auf
Werkstoffpaarung SchienetLaufrad Beton verlegt.
Größe der Radkräfte (Radkraft, Seitenkraft,
*gs~afi) Form E DIN 536 Teil 2
Laufraddurchmesser, Fahrgeschwindigkeit Einsatzmöglichkeit ausschließ-
und Betriebsdauer lich auf Stahlträgem.
Alle Rechte vorbehalten 63 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 -3-

Schienen bis 20 kg/m 2.2 Geschweißter Stumpfstoß


nach DIN 5901 Teil 1 Der geschweißte Stumpfstoß ist bei allen Schienen-
Werkstoff: Stahl mit einer Min- arten möglich und bei hochbelasteten und stark be-
destzugfestigkeit von 440 N/mm2 fahrenen Bahnen heute allgemein üblich. Damit die-
für S 7 bzw. 540 Nimm* fti S 10 ser Stoß die hohen Radlasten ohne Schaden aufneh-
bis S 20. men kann, sind Schienenwerkstoff und Technologie
des Schweißens sorgfältig aufeinander abzustimmen.
Schienen über 20 kg/m
nach DIN 5902 Teil 1 Das Auswechseln von Schienenstücken ist schwierig.
Werkstoff: Stahl mit einer Zug- Angewendet werden alle Schweißverfahren. Beste
festigkeit von mind. 690 N/mm*. Ergebnisse bringen Abbrennschweißung und Ther-
mitschweißung’) mit nachfolgender allseitiger Bear-
Schienen aus Stählen mit 765 bzw.
beitung des Schweißstoßes, besonders auch des
880 N/mm* Zugfestigkeit sind
Schienenfußes. Die Schienen müssen daher allseitig
handelsüblich.
zugänglich sein.
Schienen nach UIC
Für Reparaturschweißungen hat sich auch das Licht-
Schienen nach dieser Norm sind in bogen-Handschweißen gut bewährt.
Abmessung und Form denen nach
Die technischen Anforderungen fti geschweißte
DIN 5902 Teil 1 ähnlich.
Kranschienenstöße sind nach SEB 368 100 festge-
1.3 Beispiele für Sonderschienen legt. Als Verbindungsschweißung kommt vorzugs-
weise die Gießschmelzschweißung (Thermit-
Schienen nach DIN 20501 Schweißung’)) und die Lichtbogen-Handschweißung
Werkstoff: in Betracht. Ausführliche Angaben zu diesen Her-
Stahl von mind. 690 N/mm* stellverfahren, weitere Anforderungen, Prüfungen
und sicherheitstechnische Hinweise sind in diesem
Dicks tegige Schienen
Stahl-Eisen-Betriebsblatt enthalten.
Die Ausführung ist nicht genormt.

Stahl mit mind. 690 N/mm* Zugfe- 2.3 Schienenstoß mit Laschenverbindung
Bei Schienen nach DIN 5901 Teil 1, DIN 5902 Teil 1,
DIN 20501 übernehmen die Laschen nach DIN 5901
PRi 85 R MRS 125 MR 151 MRS 221 Teil 2, DIN 5902 Teil 2 und DIN 20501 die Weiterlei-
Kinmm 102 120 150 220 tung der auftretenden Kräfte. Die Laschenverbindung
Hinmm 152 180 150 160 ist auf ausreichende Tragfähigkeit zu überprüfen und
152 180 220 220 möglichst im Bereich geringer Schienenbiegebean-
Finmm
J, in cm4 3068 6225 4271 6862 spruchurig anzuordnen oder hierfür bauliche Maß-
J, in cm4 975 2250 3656 8168 nahmen vorzusehen, siehe hierzu z.B. Bild 10. Die
Stoßverbindung ist infolge des Bohrens aufwendig.
Diese Schienen werden vorwiegend durchlaufend auf Bei Flach- bzw. Vierkantschienen, Kranschienen
Stahllamellen mit oder ohne elastische Unterlagen Form A nach DIN 536 Teil 1 und Kranschienen
auf Beton oder auf Schwellen verlegt. Form F nach DIN 536 Teil 2 ist eine Verbindung mit
Laschen nicht durchführbar.
Kerbwirkungen auf die Kranbahnträger sind an den
Stoßstellen der Schienen zu beachten. Bei Betonbah-
2, Schienenverbindungen nen sind im Stoßbereich geeignete konstruktive Maß-
nahmen beanspruchungsabhängig zur Vermeidung
2.1 Allgemeines
von Schäden in der Betonbahn durchzuführen, z.B.
Der Schienenstoß ist gegenüber dem Trägerstoß bzw. örtliche Druckverteilungslamellen bzw. -träger oder
der Betonbalkenfuge möglichst versetzt anzuordnen, durchgehende Unterlagen aus Stahl.
auch wenn die Schienen durchlaufend geschweißt
sind. Schienenstöße sind der Höhe und Seite nach zu
egalisieren, um Kranfahrstöße zu verringern.
Außer-bei geschweißten Stumpfstößen ist bei allen
ande& Stößen auf ausreichende Seitenführung zu ‘) Geschützte Herstellerbezeichnung der Firmen Th. Goldschmidt AG
achten. und Elektro-Thermit GmbH
-4- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten Q Verein Deutscher Ingenieure, DOsseldorl 1995

2.3.1 Schienenlaschen 2.3.3 Schrägstoß


Flach- und Winkel- Auch dieser Stoß ist in
laschen der Fertigung einfach.
nachDIN 5901 Teil 2 für Er ist durch den schrä-
Schienen bis 20 kglm gen Schienenschnittnur
nachDIN 5901Teil 1. geringfügig aufwendi-
Werkstoff: Stahl mit ei- ger als der Stumpfstoß.
ner Zugfestigkeit von Der stetige Übergang
mind. 360N/mm*. führt zu guten Laufei-
genschaftendesKranes.
Flach- und Gelenk- Die Spitzen neigenjedoch zum Ausbrechenwegen
laschen der starkenQuerschnittsschwächung. Darum werden
nachDIN 5902Teil 2 für die Spitzen manchmal in der Höhe leicht abge-
Schienenüber 20 kg/m schrägt.
nachDIN 5902Teil 1. Die möglichenLängenänderungen sind durchdie ge-
Werkstoff: Stahl mit ei- normtenAnschlußmaße-Lochung Schiene/Lasche -
ner Zugfestigkeit von begrenzt.Sollen größereAbweichungenaufgenom-
mind. 360 N/mm* fm men werden, so sind besondereVorkehrungenzu
AFL und BFL 24; treffen.
Stahl mit einer Zugfe-
stigkeit von mind. 2.4 Schienenstoß ohne Verbindung
490N/mm* für alle übri- DieserSchienenstoßist nur möglich, wenn die Schie-
genGrößen. nenendenim Stoßbereichzur Vermeidungvon Ver-
formungenauf dem Trägeroderauf der Schwellebe-
Flachlaschen
festigt werden. Die Auflage der Enden ist darum
sorgfältigherzustellen.Der SchienenstoßohneVer-
nach DIN 20501 für bindungder Schienenenden ist bei Einbeziehungdes
Schienennach gleicher Schienenquerschnittesin die Festigkeitsrechnungdes
DIN (Grubenbahnen). Kran- oderKranbahnträgersnicht möglich.
Werkstoff: Stahl mit ei-
ner Zugfestigkeit von 2.4.1 Stumpfstoß
mind. 360N/mm*. Er ist in der Fertigung am einfachstenherzustellen.
Ausbrechender Kanten und Stößedes Kranesbeim
Fahrensind nicht zu vermeiden.Daher wird er nur
bei leichtenoderwenig benutztenKrananlagenange-
wendet. Bei handbetriebenenBrückenkranenist er
2.3.2 Stumpfstoß allgemein üblich. In diesen Fällen genügt der
Diese Stoßartist bei La- Stumpfstoß den gestellten Anforderungen.Beson-
schenverbindungendie dersbei langenBahnenbereitendie Dehnungsfugen
übliche Ausführung.Sie Schwierigkeiten,
ist wegen des glatten
und kurzen Schienen- 2.4.2 Schrägstoß
schnittes am wenigsten Hier gilt dasin Abschnitt 2.3.3 Gesagte.Der Schräg-
aufwendig. Kranfahr- stoß wird heute allgemein angewendet,wenn die
stößesindjedochunver- Schienenmit dem Kran- oder Kranbahnträgerver-
meidbar. Längenverän- schweißtwerdenund der Stumpfstoßnicht mehr ver-
derungendurch Tempe- tretbarist.
ratureinwirkungen füh-
ren zu größerenSpalten 2.4.3 Stufenstoß
und härteren Stößen. Die Ausführung des Stufenstoßesverursacht die
Die Stoßkantenwerden höchstenKosten. Die Laufeigenschaftensind nicht
verformt, auch Ausbre- ganzso gut wie beim Schrägstoß.Sie könnenverbes-
chenist nicht zu vermei- sertwerdendurch leichtesAnfasender Schienenen-
den. den.
Alle Rechte vorbehalten Q Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 -5-

Der Stufenstoß ist ge- Schienen auf elastischer Unterlage ermöglichen eine
eignet bei langen Kran- einwandfreie Lasteinleitung in die Unterkonstruktion
bahnen, bei denen mit und verhindern die Punktbelastung sowie ein Ein-
stärkeren Dehnungsän- arbeiten des Schienenfußes in die Auflagefläche. Das
derungen gerechnet Kranfahrwerk wird geschont, Geräusche werden re-
werden muß. duziert und Vibrationen gedämpft.
Eine Kombination von Vollelastische Befestigung
-t--------i Stufen- und Schrägstoß Zusätzlich zu der ela-
UL / ist möglich. Verstellmslglichkeit
‘Form A D/N536 stischen Unterlage
wird die Schiene gegen
Abheben durch eine
3 Schienenbefestigungen elastische Klemmung
gesichert (z.B. elasti-
Bei der Lagerung von Schienen gibt es die Möglich-
scher Werkstoff zwi-
keit der starren, der halbelastischen sowie der voll-
schen Klemmplatte
elastischen Befestigung.
und Schienenfuß, Ver-
Starre Befestigung wendung von federn-
Hierbei wird die Schiene starr mit dem Auflager ver- den Spannklemmen,
bunden, Einsatz von Federrin-
gen zum Niederdrük-
a) angeschweißte Schiene
ken der Klemmplatte).
b) Schiene mit Paß- oder HV-Schraubenverbindung Zum Vorteil der halb-
befestigt, die durch den Fuß gehen elastischen Befesti-
c) Schiene mit starr angeschraubten Klemmen gehal- gung kommt hinzu,
ten daß die Schwellbean-
d) Sicherung gegen Schub durch feste Anschläge spruchurig in den
Klemmschrauben ver-
Bei den Möglichkeiten a) und b) ist ein nachträg-
licher Schienenaustausch erschwert. mindert wird. Geräu-
sche sowie Vibrationen
Bei dieser Befestigungsart sind nachstehende Punkte werden zusätzlich re-
zu beachten: duziert. Die Schiene
- Ausbildung der Dehnungsfugen kann frei arbeiten (si-
- Qualität und Ausführung der Schweißnähte nusförmige Durchbie-
- definierte Lasteinleitung in die Unterkonstruktion gung), freie Ausdeh-
- Sicherung der Befestigungsschrauben nung bei Temperatur-
schwankungen.
- Vermeidung der Einarbeitung des Schienenfußes
in die Auflagefläche Die Kombination der Klemmung mit elastischen Ele-
menten auf und unter dem Schienenfuß vermindert
Die Schweißnähte sind den auftretenden Kräften ent-
ein Pumpen und reduziert gleichzeitig den Verschleiß
sprechend auszubilden.
der Unterlage.
Der Kerbfall ist zu beachten. Andererseits kann man
geschweißte Schienen unter Beachtung des Ver-
3.1 Auf Stahlträgern
schleißes (Schienenabnutzung) nach DIN 15018
Teil 2 statisch mit berücksichtigen. Das gleiche gilt 3.1 .l Schienenarten
auch für Schraubenverbindungen, wenn Paß- oder Flach- und Vierkantschienen
HV-Schrauben verwendet werden. Sie werden im Regelfall durch Aufschweißen auf den
Obergurt befestigt (starre Befestigung). Bei geringen
Halbelastische Befestigung Radlasten sind unterbrochene Schweißnahte mög-
Aufbau der Schiene mit einer elastischen Unterlage lich. Sie sind dort aber unzweckmäßig, wo durch
zwischen Schienenfuß und Auflager. Die Schiene Feuchtigkeit, aggressive Dämpfe (z.B. in Beizen)
wird seitlich durch Knaggen oder durchgehende Lei- usw. mit Unterrostung zu rechnen ist.
sten in ihrer Sollage gehalten und durch Klemmplat-
ten am,,Abheben gehindert. Dabei kann die Klemm- Kranschienen nach DIN 536 Teil 1 und Teil 2
plat&den Schienenfuß fest verspannen oder einen Aufschrauben durch den Schienenfuß (starre Befesti-
Luftspalt belassen. gung) ist nur bei Form A möglich. Das Aufschrauben
-6- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten (0 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995

erfolgt mittels HV-Schrauben. Wird das Verhältnis Die elastische Unterlage bringt die zusätzlichen Vor-
von Klemmlänge 1, zum Durchmesser d kleiner als 5, teile der halb- bzw. vollelastischen Befestigung
wird zusätzliche Schraubensicherung empfohlen. Die (siehe Abschnitt 3):
durch die Bohrungen entstehende Kerbwirkung ist zu Dämpfung der auftretenden Stöße
beachten. Geräuschisolierung
Aufklemmen ist die ge- Abbau der durch die Radlasten hervorgerufenen
bräuchlichste Schienen- örtlichen Spannungsspitzen (a,-Spannungen) im
befestigung. Bei der Bereich Stegblech/Halsnaht
Verschweißung der seit-
Der Nachteil der elastischen Unterlagen besteht in
lichen Knaggen ist die
der durch die Druckverteilung unter der Schiene her-
Kerbwirkung der
vorgerufenen Querbiegung im Obergurt und im
ca. 5 Schweißnahte entspre-
Schienenfuß.
Knaggen durch Kehlnähte chend DIN 15018 Teil 1
angeschweißt und Teil 2 bzw. DIN Durch konstruktive Maßnahmen (verstärkter Ober-
4132 in der Berechnung gurt im Bereich der Schiene, z.B. halbierter IPB-Trä-
zu berücksichtigen. ger) sowie durch Unterlagen mit härterer Mittelzone,
kann dieser Nachteil ausgeglichen werden.
Schienenklemmen mit
seitlicher Einstellbar- Bei der Auswahl der elastischen Unterlagen sind die
keit erleichtern das Ver- Umgebungstemperaturen sowie Beständigkeit gegen
legen und Ausrichten Schmierstoffe zu berücksichtigen.
der Schienen. Der Ausführung
Klemmenabstand soll je
Schließlamelle: Stahl, Dicke 6 bis 12 mm
nach Betriebsart 500 bis
800 mm betragen. Elastische Elastomere mit einer Shore-A-Härte
Unterlage: von ca. 80 (Neopren oder Poly-
Die Kombination von
urethan) und einer Dicke von 4 bis 8
Klemmplatten mit
mm und entsprechend den Betriebs-
durchgehenden Füh-
bedingungen ohne bzw. mit Verstär-
rungsleisten ist bei
kungseinlagen aus Gewebe oder
Kranbahnen im Freien
Stahl ausgestattet. Durch die Walk-
wegen des Einflusses
arbeit können diese Einlagen,zu ei-
der Feuchtigkeit zu ver-
ner Zerstörung der elastischen Un-
Durchlaufende Führungs- meiden.
terlage führen. Nach DIN 4132 dür-
leisten mittels HV-Schrau- Die Aufnahme der fen bei Shore-A-Härte 90 die q-
ben verschraubt Kräfte in Schienen- Spannungen auf 0,75 * aY abgemin-
längsrichtung erfolgt bei dert werden.
kurzen Bahnen (z.B.
Katzbahnen) üblicherweise durch eine Arretierung
in Schienenmitte. Bei langen Bahnen werden zweck- 3.2 Auf Betonträgern
mäßig an beiden Kranbahnenden Knaggen mit einem
3.2.1 Allgemeines
Luftspalt von ca. 30 mm angebracht, um Zwängun-
gen, insbesondere bei Wärmedehnung, zu vermei- Kranschienen für Portalkrane werden häufig auf
den. Streifenfundamenten aus Beton verlegt. Außerdem
hat aber auch die zunehmende Verwendung von Be-
Blockschiene 720 x 740 tonkonstruktionen für Industriehallen und insbeson-
Befestigt wird ausschließlich durch Aufklemmen. dere die Standardisierung von Fertigbetonteilen oft
zur Folge, daß Kranschienen für Brückenkrane auf
Betonträgem zu verlegen sind. Für die Berechnung
3.1.2 Schienenunterlagen und Ausführung gilt DIN 4212 ,,Kranbahnen aus
Es wird unterschieden zwischen: Stahlbeton und Spannbeton“.
Schleißlamellen und Oft werden die Betonkonstruktion, die Kranschienen
elastischen Unterlagen. und die Krane von verschiedenen Firmen geliefert
Die Schleißlamelle verhindert lediglich das Einarbei- und montiert. Dann ist es wichtig, die Grenzen der
ten,&& Schiene in den Obergurt (Aushobeln). Eine Verantwortung des einzelnen Lieferanten festzulegen
Sicherung gegen Längsverschieben ist erforderlich. und frühzeitig eine Abstimmung über die Befesti-
Alle Rechte vorbehalten (0 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 -7-

gung der Schienen und zulässigen Toleranzen herbei- Dagegen werden häufig Schäden hervorgerufen bei
zuführen. Verwendung von einfachem Zementmörtel und star-
rer Befestigung.
Für die Kranschienen werden lösbare Verbindungen
bevorzugt. Sie ermöglichen ein Nachrichten bei Set-
zungen. Außerdem ist es einfacher, verschlissene
Schienen zu ersetzen. Nur noch selten werden Schie- 3.2.2 Schienenarten
nen fest einbetoniert. Flach- bzw. Vierkantschienen
Die Flach- bzw. Vierkantschienen sind zum Verlegen
Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten der
auf Beton nicht geeignet. Werden sie trotzdem in Ein-
Schienenverlegung auf Betonträgern:
zelfallen eingesetzt, so müssen zur Vermeidung zu
- Die kontinuierliche Lagerung bietet der Schiene großer Pressungen zwischen Schiene und Beton
eine durchgehende Unterstützung. Die Schienen- durchgehende Lamellen untergeschweißt werden.
auflage kann hochwertiger Beton, ggf. mit elasti- Diese Lamellen dienen gleichzeitig zur Aufnahme
scher Zwischenlage, eine untergossene Stahl- der Befestigungsteile.
lamelle oder ein Stahlträger sein. Die Schienenbe-
festigung selbst läßt sich von starr bis vollelastisch Schienen nach DIN 536 Teil 1
lösen (vgl. Abschnitt 3). Diese Schienenform wird auf Betonträgern am häu-
figsten kontinuierlich gelagert. Der Anwendungsbe-
- Die diskontinuierliche Lagerung bietet der Schiene
reich ist sowohl von den Radlasten als auch von den
nur eine unterbrochene Unterstützung in Form von
Beanspruchungsgruppen her gesehen sehr groß. Der
Schienenauflager, Rippenplatten oder ausgespro-
direkte Kontakt zwischen Schiene und Beton bzw.
chenen Schienentragkörpern, häufig auch Schie-
Verguß soll verhindert werden (Pumpen). Elastische
nenstühle genannt. Diese Lagerung erfordert eine
Zwischenlagen sind zu empfehlen.
genaue Untersuchung der Schiene und Anker-
schrauben, der Pressung zwischen Schiene und Schienen nach DIN 590 1 und 5902
Auflage sowie zwischen dem Tragelement und Diese Schienen werden häufig für Portal-, Turmdreh-
dem Beton, wobei ein guter Unterguß von größter und Brückenkrane auf Betonträgem eingesetzt.
Bedeutung ist. Durch das verhältnismäßig große Widerstandsmo-
- Die kombinierte Lagerung benutzt wieder Schie- ment ist im begrenzten Rahmen eine Momentenüber-
nenauflager, Rippenplatten oder Tragkörper, die tragung möglich. Daher wird bei Verwendung von
aber bis zur Oberkante, d.h. bis unter den Schie- Schienentragkörpern (Schienenstühlen bzw. Platten)
nenfuß untergossen werden. Hierbei scheidet aller- auf einen durchgehenden Verguß unter den Schienen
dings die starre Befestigung aus, da sich die verzichtet. Weitere Hinweise hierzu sind dem Ab-
Schiene sonst in die Auflagefläche einarbeiten schnitt 3.3 zu entnehmen.
würde. Bei großen Seitenkräften ist diese Ausführung nur
Beim Verlegen ist allgemein zu beachten, daß die bedingt geeignet.
Schienen zunächst sorgfältig ausgerichtet, danach
festgeschraubt bzw. geklemmt und dann ggf. unter-
gossen werden. 3.2.3 Verankerung
Die Dicke der Betongußschicht sollte 20 mm nicht Für Verankerung der Schiene im Beton werden ein-
unterschreiten, bei breiten Flächen 30 mm. Die Ar- gesetzt: Steinschrauben, Bügelschrauben, Schrauben
beiten sind sehr sorgfältig auszuführen. Die im allge- in verschiedenen Dübeln (Anforderungen aus den
meinen hohen Druckbeanspruchungen unter den technischen Vorschriften beachten), Ankerschrauben
Schienen, die zudem noch schwellend sind, können in einbetonierten Halteschienen, für schwere Einsatz-
zu vorzeitigem Ausbrechen des Vergusses führen. falle auch Schienentragkörper aus Stahlguß.
Bei der Wahl des Vergußmaterials ist zu beachten, Bei den Bemessungen der Verankerungen sind die
daß dieses weitgehend frei von Schrumpfungen ist. abhebenden Kräfte, z.B. aus Durchlaufträgerwirkung
Verschiedene auf Epoxidharzbasis hergestellte Son- und aus Wind- oder Kippsicherungen, mit zu berück-
dermörtel sowie auf Zementbasis hergestellte sichtigen. Die Anforderungen aus den Bauvorschrif-
sehwindfreie Vergußmörtel, kombiniert mit einer ten sind zu beachten.
halb- oder vollelastischen Schienenlagerung, haben Die einwandfreie Abtragung der Horizontallasten
sich bewährt. Hierfti können nach Festlegungen der quer zur Schiene ist durch konstruktive Maßnahmen
Herst.$ller dünnere Vergußschichten als bei Betonver- sicherzustellen. Die Verwendung von hochfest vorge-
guß angewendet werden. spannten Schrauben ist dringend zu empfehlen. Rei-
-8- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten 0 Verein Deutscher Ingenieure, DUsseldorf 1995

chensie nicht aus,sind z.B. die Rippenplatten(Bild


Klemmplatte oder
3a) an der Unterseitemit Schubklötzenzu versehen,
die direkt in das Betonfundamenteingreifen und
nicht nur in die Vergußschicht.Rippenplattenmit
Schubklötzensind allerdingsnicht handelsüblich.
Bei Verlegung im Freien ist ein guter Korrosions-
schutz(evtl. Verzinken)insbesondere derAusbauele-
mentefür denAustauschder Schienezu empfehlen.

3.2.4 Beispiele für Schienenbefestigung auf


Beton
Ein typischesBeispiel für die kontinuierliche Lage- Bild 3a. Schiene nach DIN 5902 auf Rippenplatte schrumpffrel
rungist in Bild 1 dargestellt.Außerdenbildlich dar- untergossen; Schubklotz übertragt horizontale Kräfte
gestelltenund beschriebenenSystemenzur Befesti-
gungvon Schienenauf Betonsindweiteregleichwer-
tige Systemebei Gebrauchseignung anzuwenden.

für

Bild 3b. Schiene nach DIN 5902 auf Schienentragkörper, zu ver-


gleichen mit Bild 2, jedoch für großere Radlasten geeignet
Bild 1. Schiene nach DIN 536 auf durchgehendem, elnbetonier-
ten IPB-Profilwalzträger mit starrer Befestigung
In Bild 4a und 4b ist eine Schienemit elastischer
Schienenbefestigung, seitlich und in der Höhe ver-
stellbar,sehrumpffreiuntergossen,dargestellt.
Die diskontinuierlicheLagerungist in Bild 2 bis 4
veranschaulicht.Ein Beispiel für eineeinfacheMög- Ein Beispiel für die kombinierte Lagerung zeigt
lichkeit der Höhenjustierungüber eine unter der Bild 5. Bei dieser Lösung können nur hochfeste
Tragplatteauf dembereitseingegossenen Anker vor- Schraubeneine ausreichendeReibkrafi zur Ubertra-
geseheneMutter zeigt Bild 4 a. Die darüberliegende gungvon Seitenkräftenerbringen.Die seitlicheAus-
Neoprenscheibegestattetnach dem Untergießenmit richtungder Schieneist allerdingssehreinfach.Wer-
sehrumpffreiemMörtel ein spielfreiesAnpressender
Befestigungsplatteauf dasFundament. Vwstellmöglichkeit

Schiene

Bild 22Schiene nach DIN 5902 auf einbetonierten Tragerstücken


mit starrer Befestigung Bild 4a
Alle Rechte vorbehalten 0 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 -9-

3.2.5 Toleranzen für Betonkranbahnträger


Die Herstellungstoleranzen von Fahrbahnträgern aus
Beton zur direkten Aufnahme von Kranbahnschienen
sollten die Werte von Bild 7 nicht überschreiten. Die
Toleranzen gelten fti unbelastete Kranbahnen. Tole-
ranzen fti die Schienenverlegung siehe Abschnitt 5.

Bild 4 b

s = Sollspurmittenmaß
hx =s+lOmm
s,, = s- 10mm

<& <25mm
\ 1
Cl

-7
4‘

Bild 7. Toleranzen für Fahrbahntrageraus Beton


a) LBngsgefalle
b) Mittenabstand
c) Quergefälle

Der Unterbau soll aus tragfähigem trockenen Boden


Bild 5. Schiene nach DIN 536 Teil 1 mit halbelastischer Befestl- bestehen und gegen Wasseransammlungen geschützt
gung In Ankerschlene sein, Auftretendes Tageswasser ist durch eine Pla-
numsschutzschicht (Kiessand, Brechsandsplit, ggf.
auch stabilisiert mit Bindemitteln) von 300 bis
den zwei Ankerschienen parallel längs im Fundament 500 mm Dicke unter der Schotterbetturig oder durch
eingegossen, bleibt man in der Wahl des Befesti- Gräben abzuführen. Der Grundwasserspiegel darf
gungsabstandes variabel. Die links im Bild gezeigten vom Frost nicht erreicht werden, um ein Hochfrieren
Verankerungsbügel sind nur für leichte Beanspru- des Gleises zu unterbinden.
chungen gedacht, während der rechte Stauchanker
Die Schotterbetturig, Bild 8, sollte die eingelegten
auch für nicht vorwiegend ruhende Beanspruchung
Schwellen beidseitig um mindestens 400 mm überra-
zugelassen ist.
gen und in der Regel unter den Schwellen mit h = 300
In Bild 6 ist eine fest einbetonierte Schiene an einer mm Schichtdicke in der Körnung 2 mit 15 bis 30 mm
Überfahrstelle dargestellt. Durchmesser (Korngröße) ausgeführt werden. Für
das Nachstopfen wird Körnung 3 mit 10 bis 22 mm
Durchmesser bevorzugt. Bei schweren Krananlagen
ggf. Entwässerung wird eine Schotterbettungsdicke bis h = 500 mm bei
vorsehen
Overflow einer Körnung von 35 bis 55 mm empfohlen. Die not-
if appropriate
wendige Bettungsdicke ergibt sich aus Bild 9. Es
handelt sich dabei um eine überschlägige Ermittlung,
die keine Bemessung auf der Basis einer statischen
Bild 6. ‘&chlene nach DIN 5902 fest einbetoniert mit Saumwin-
keln Berechnung ersetzt.
- lO- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten Q Verein Deutscher Ingenieure, DUsseldorf 1995

min. 4oo_L !250 Lmin. 400


r I-

\ Erdplanum
Unterbau
Bild 8. Aufbau der Schotterbetturig min. 2050

die Bettungsdickemöglich. In Bild 9 wird der maxi-


mal mögliche Schwellenabstandals Funktion der
Bettungsdickeh durch die Grenzlinie l,,,, gegeben.
Der darunterliegendeBereich entsprichtder Sicher-
heitszonemit h,. Darüberliegt die zu meidendeZone
mit h,. Will man den ermittelten Schwellenabstand
90 cm beibehalten,so ergibt der Schnittpunktmit der
GrenzlinieZ,,,,X
eine Bettungsdickeh = 44 bis 45 cm.
Man kann aber auch den Schwellenabstandverän-
dern.In diesemFall kommt man zu 1 = 80 cm und
einerMindestbettungsdickeh = 37 cm.
Der Unterbausolltemindestens15N/cm2aufnehmen
können.WeitereAngabenüberzulässigeBodenpres-
sungengibt DIN 1054.Bei aufgeschüttetemBoden
kann z.B. eine Betonwanne mit eingebrachtem
SchotterstabileBedingungenmit leichter Korrektur-
10 möglichkeit schaffen.Erfahrungsgemäßreicht häufig
4 schoneineWannefür die Feststützenseite.
15

3.3 Auf Schwellen


3.3.1 Allgemeines
Die Schwellenhabendie Aufgabe,die von denSchie-
nenübernommenenKräfte auf die Bett&g zu über-
Bild 9. Zulässige Schwellenabsttinde tragenund die Lageder SchienennachRichtungund
4 Druck unter der Schotterbetturig Höhe zu sichern.Die Art des Schwellenmaterialsist
I Schwellenmittenabstand hierbei zunächstohne Bedeutung.Der Schwellen-
h Bettungsdicke
R max max. Einzellast entsprechend DIN 4132 abstandsolltenicht kleiner als 550mm gewähltwer-
den, um ein Nachstopfenzu ermöglichen.Anderer-
seitsrichteter sichnachderzulässigenDurchbiegung
DieseBetturigist als Schüttmaterialin derLage,eine bzw, der zulässigenBeanspruchungder Schienen.
Pressungvon 20 bis 25 N/cm2 dauerndannähernd Die Schwellenlängebeträgtbeim Gleis Spurmitten-
elastisch aufzunehmen.Bei Hartgesteinsteigt der maß zuzüglich25 bis 30 %. Für Einzelschienenwer-
Wert auf 40 N/cm’. Der Druckabbauin der Bettung den Teilschwellen oder halbierte Eisenbahnschwel-
erfolgt unter einem Winkel von ca. 40”. Eine mög- len gewählt.
lichst gleicheDruckübertragungauf denUnterbauist Die Zusammenhängezwischen einer Radlast R-,
anzustreben. der Bettungsdickeh und dem darunterauftretenden
Demnachsollen sich die Belastungskegelin Längs- Bettungsdruck4 zeigt ebenfalls Bild 9 im unteren
richtung am BettungsgrundentsprechendBild 8 be- Teil. Zum Beispiel wurde die Linie R,, = 180 kN
rühren (Bettungsdickeh) oder überschneiden(Bet- (um beim obigenBeispiel zu bleiben)bei einer Bet-
tungsdickeh2),aberkeinenunbelastetenStreifenfrei- tungsdickevon fast 45 cm zu einem Bettungsdruck
lasse$wie bei h,). Ein Aufquellen desUntergrundes q = 8 N/cm2führen, der dann fti den gewähltenUn-
wird dadurchverhindert.Eine Anpassungist durch tergrundzu überprüfenist.
Alle Rechte vorbehalten 63 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 -ll-

Die Schienenbefestigungsoll alle in dendrei Achsen 1000N/cm2.Als Flächenpressungwird bei Hartholz


der Schiene auftretendenKräfte sicher aufnehmen 300N/cm2und bei Weichholz200 N/cm2genannt.
und auf die Schwellenübertragen,wobei eine krafi- Die BefestigungderUnterlegplattenauf den Schwel-
schlüssigeVerbindungentstehensoll. len erfolgt mit Schwellenschrauben
(spezielleHolz-
schrauben),Bild 11.
3.3.2 Schienenarten
Die zulässigeMaterialspannungist bestimmendfür
den möglichen Unterstützungsabstand der Schiene
durch Schwellen.20 kN/cm’ ist bei einerZugfestig-
keit von mindestens70 kN/cm’ als maximaler Wert
anzusehen.Zulässige Schwellenabständebei einer
Materialspannungvon 17kN/cm’ gibt Diagrammim
Bild 9 für gebräuchlicheSchienenartennach DIN
5902 an. Diese hochstegigenSchienen,allgemein
auchals Eisenbahnschienen bezeichnet,habeneinen Bild 10. Schienenstoß auf Holzschwellen
wirtschaftlich günstigenQuerschnitt,der großeWi-
derstandsmomentevor allem für senkrechteKräfte Schrauben-
bei geringstemStoffaufwanderzielt. Der breite Fuß mutrar Federring

macht die SchienestandfestgegenKippen und ergibt


eine gute Druckübertragungauf die Befestigungs-
plattenund Schwellen.
Die hochstegigenSchienensind durchihre Formge-
bungbesondersgünstigzur Anlagevon Schienenzan-
gen.DiesekönnenwegendesausreichendenPlatzes schraube
unter den Schienenkopfgreifen und werden form-
schlüssigbei abhebendenKräften. Diese Beanspru-
chung macht einen rechnerischenNachweis bei
Schienenverlagerungauf losen Schwellennotwen-
dig. Eine feste Verankerungmit dem Untergrundin ßippenunterlegplatte

gewissenAbständenwird nicht zu umgehensein. Bild 11. Befestigungsmaterial der Deutschen Bundesbahn

3.3.3 Holzschwellen Normale Unterlegplattendes Bundesbahnoberbaues


Alle Holzschwellensind im Naturzustandempfind- weisen an der Schienenauflagestelleeine Neigung
lich gegenbiologische Einflüsse. Die Lebensdauer von 1/20 bzw. 1140auf und können daher fti eine
wird starkerhöhtdurchTränkungmit Teeröl.Bei den Kranbahnnicht verwendetwerden. Lediglich Wei-
nachstehendaufgeführtenHolzartenwerdendie mitt- chenplattenhabeneinewaagerechteAuflagefläche.
leren Lebensdauern(ungetränkt/getränkt)angege-
ben. Verwendung finden meist Hartholzschwellen
ausBuche (3 Jahre/35Jahre)oderEiche (17/30)und 3.3.4 Betonschwellen
seltenerWeichholzschwellenausKiefer (8/26) oder Der Einsatzvon normalen,bei der Bundesbahnver-
Lärche (10/25). Schwellen der DeutschenBundes- wendetenBetonschwellenfür die Erstellung einer
bahnhabeneineLängevon 2 500mm. Die Dicke der Kranbahn ist kaum möglich. Die einfacheHalbie-
dort allgemein verwendetenSchwellen liegt zwi- rung, wie bei Holzschwellen üblich, läßt sich auf
schen140und 160mm und reicht ausfür Radlasten Grundder Spannbetonausführung nicht durchführen.
bis etwa 200 kN. Für höhereLastensollten dikkere Auch weisen die Betonschwellen nicht über die
Sonderschwellenverwendetwerden. ganze Länge einen einheitlichen Querschnitt auf,
Es sind drei verschiedeneDickenklassenbekannt. sondernsind in der Mitte stark eingeschnürt.Und
Schienenstöße verlegtman auf Doppelschwellen,die letztlich ist die Schienenauflagefläche
direkt mit ei-
durch Kuppelschraubennach DIN 5917 verbunden ner Neigunggegossen.
sind.Eine Unterlegplattein Überbreitegibt der Stoß- Grundsätzlichist die Haltbarkeit der Betonschwelle
stelleweiterenHalt, Bild 10. größerals die der Holzschwelle (leichte biologische
Die z@ssige Biegespannungfür Hartholzschwellen Beeinflussung)und die der Stahlschwelle(Korrosi-
beträgt 1100 N/cm2 und für Weichholzschwellen onsanfälligkeit).Für die Kranbahnsollten die Beton-
- 12- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte votiehalten 0 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995

schwellenje nach Erfordernisbesondershergestellt ten Betonschwellenkonnten keine Biegebeanspru-


werden.BeispieleausgeführterSchwellengrößenmit chung aufnehmen.Heute bevorzugtman Spannbe-
Auflageflächenvon 0,2 bis 0,43 mz zeigt Bild 12. tonschwellen,die Biegemomentevon 17bis 19kNm
Gegendas Verrutschenauf Schotterbetturigwerden aufnehmenkönnen.
Betonschwellendurch eine besondersrauheUnter- Die Befestigungder Schienenauf derBetonschwelle
fläche gesichert.Die früherüblichenschlaffbewehr- erfolgt, wie bei Holzschwellenbereits erläutert.Da-
bei bieteneinbetonierteKunststoffsehraubdübelden
Sitz für die Schwellenschrauben.
.d Nicht zu empfehlenist derEinsatzvon Betonschwel-
len in Senkungsgebieten,auf frostempfindlichen
Bödenund bei nachgiebigemUntergrund.

3.3.5 Stahlschwellen
Stahlschwellensind in Industriegebieten,vor allem
bei der chemischenIndustrie, durch Rost gefährdet
und lassensich wegenderHohlform schlechteratop-
fen als Vollmaterialien.Aus diesenGründenwerden
Stahlschwellennur dann eingebaut,wenn die Ge-
brauchseignungsichergestelltist.

4 Bewertung
Die Festlegungennach Tabelle 1 und 2 sollen dem
AnwenderalsEntscheidungshilfedienlich sein.Hier-
durchsoll erreichtwerden,daßdurchdie zutreffende
310 I_ 290
I- Wahl der Einfluggrößen eine dem Anwendungsbe-
Bild 12. GrOßenbeispiele für ausgeführte Betonschwellen bei
reich entsprechendeLösung in Betracht gezogen
Krangleisen wird.
Alle Rechte vorbehalten 0 Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995 Entwurf VDI 3576 - 13-

4.1 Bewertung der Schienenarten


Tabelle 1
Schienenformen DIN DIN DIN PRI 65
Form F 5901 5902 20501 MRS 125

Bewertungskriterien l?izzziZB
klein (s 200 kN)*) + +
Radlast mittel (> 200 5 500 kN) + + +
groß (> 500 kN) 0 + + -1-l-l + I + +
leicht (Bl, B2)**) + + + + + + + +
Betrieb mittel (83, 84) 0 + + 0 + 0 + +
schwer (85, B6) + + + - + + +
Schienen- Stahl (Brücken-Portalkran) + + + + + + + +
auflagerung
und Zuordnung Beton (Brücken-Portalkran) - + + + + + +
der Kranbauart Schwellen (Portal-Turmdrehkran) - - - + + + + +
Zur Aufnahme von SeltenkrBften + + + 0 0 0 + + +
Art der Führungsrollen 0 + 0 - - + + +
Seltenführung Spurkranze + + + + + + + + +
Zur Anbrin- Windsicherungen 0 + + + + + + + +
gung von Klposlcherunaen 0 - + + + + +
+ geeignet - nicht geeignet *) Rechnerischer Nachweis nach DIN 15070 erforderhch.
0 bedingt geeignet Keine Eintragung: nicht wirtschaftlich **) Beanspruchungsgruppen nach DIN 15018

4.2 Bewertung der SI hienenverbindungen 5 Herstelltoleranzen für Neubau,Umbau und


Tabelle 2 Instandsetzung von Kranbahnen
Betrieb Falls nicht anders vereinbart, gelten zur Anwendung
von Tabelle, 3 folgende Festlegungen:
leicht mittel schwer
(Bl, B2)*) (83, B4)*) (85, B6)*) - Für Fahrbahnen von Kranen der Beanspruchungs-
gruppen B 1 bis B3 nach DIN 15018 gilt die Tole-
geschweißter
Stumpfstoß
+ + + ranzklasse 2 und der Beanspruchungsgruppen B4
bis B6 die der Toleranzklasse 1.
Stumpf-
Schlenenstoß + 0 - Für Kranbahnen von Brücken- und Portalkranen
mit stoß
nach DIN 4132 der Beanspruchungsgruppen B1
Laschen- Schrag-
Verbindung + + bis B6 gilt die Toleranzklasse 2.
stoß
- Kranbahnen der Toleranzklasse 3 sind unabhängig
Stumpf-
+ von der Beanspruchungsgruppe nach DIN 15018
stoß nur für Krananlagen anzuwenden, die fti gelegent-
Schienenstoß
ohne Schr&g- liche Kranfahrbewegungen und/oder kurze Fahr-
+ 0
Lschen- stoß wege in Betracht kommen, z.B. bei Hafenkranen.
Verbindung
Stufen- - Nach den betrieblichen Gegebenheiten und Anfor-
+ +
stoß derungen können auch Kombinationen der Tole-
+ geeignet 0 bedingt geeiignet - nicht geeignet ranzklassen 1 bis 4 vereinbart und konstruktiv be-
*) Beanspruchungsgruppen nach DIN 15018 rücksichtigt werden.
- Werden höhere Anforderungen an die Positionier-
genauigkeit der Last gestellt, z.B. bei automatisch
gesteuerten Kranen, so sind für alle Beanspru-
chungsgruppen die Werte der Toleranzklasse 1
oder andere Werte zu vereinbaren.
Tabelle 3. Herstelltoleranzen
FT‘2 Toleranz Kranbahnen
*. 1
Bezeichnung Bildliche Darstellung Toleranzklasse 1 Toleranzklasse 22) Toleranzklasse 3 Toleranzklasse 4

Toleranz A
des Spurmittenmaßes s der
Kranschienen bezogen auf
die Schienenmitte und Kran-
bahnlänge

hm% =s+A Smin =s-A s in m einsetzen s in m einsetzen s in m einsetzen s in m einsetzen


b
Toleranz B
der seitlichen Geradheit
des Schienenkopfes bezo- B=*Jmm B=*lOmm B=i20mm B=i40mm
gen auf die Kranbahnlänge
Toleranz b
der seitlichen Geradheit
‘M b=l mm b=l mm b=2mm b=4mm
bezogen auf 2000 mm Meß-
länge (Stichmaß) an jeder Lage einer Kranschiene im Grundriß
Stelle des Schienenkopfes

Toleranz C
der Geradheit bezogen auf
die Höhenlage der Kran- C=ilOmm C=*POmm C=i40mm
Schienenmitte und Kran-
bahnlänge
Toleranz c
der Geradheit bezogen auf c=l mm c=2mm c=4mm c=8mm
2000 mm Meßlänge (Stich- Höhenlage einer Kranschiene
maß) an jeder Stelle der (Längsgefälle)
Höhenlage einer Kranschiene

Toleranz E
der Höhenlage bezogen auf E=i2%.sinmm E=i44%asinmm
rechtwinklig gegenüberlie-
gende Meßpunkte an jeder
Stelle der Kranbahn
Höhenlage der Kranbahn (Quergefälle)

Toleranz F
der Parallelität von Endan-
schlägen oder Puffern an der
Kranbahn rechtwinklig zur
Längsachse mit dem Symbol
der Parallelität //
Toleranz G’)
der.fieigung bezogen
K&&hienenquerschnitt
jeder Steile der Kranbahn
auf den
an
mit
G=4%
I G=6% G=9%
I
G=12%0
I

dem Symbol der Neigung L

oder Kennzeichen des Bezuges B

Toleranz K
der Parallelität der Kran-
schiene zum Steg an jeder
Stelle der Kranbahn mit dem
Symbol der Parallelität //
r,,,, = kleinste Blechdicke des Steges

Toleranz fl)
Neigung der Schienen
zueinander (Schränkung)
N=*Q,5% N=*l%o N=*S%o N=zt4%0

N= NeigungA1,B1; NeigungA2,Bz

1) Die Toleranz G mit dem Kennzeichen des Bezuges A ist nur für Katzschienen mit ebener Lauffläche anzuwenden. Für Kakschienen mit gewölbter Lauflläche gilt der Bezug B.
2) Die mit b gekennzeichneten Festlegungen der Toleranzklasse 2 stimmen mit DIN 4132 überein.
3) Toleranz nicht im ISO-Entwurf enthalten.
-16- VDI 3576 Entwurf Alle Rechte vorbehalten Q Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf 1995

TretennachderAbnahmeVeränderungen, z.B. durch 6 Auswirkungen von betriebsbedingten


Verschleiß,bleibende Verformungen,Fahrbahnsen- Einflüssen auf die Funktion und
kungen,Höhen-und Seitenversatz,auf, so darf hier- Betriebssicherheit
durch die Sicherheitdes Kranbetriebesnicht beein- 6.1 Allgemeines zu Betriebstoleranzen
trächtigt werden.Ob infolge von Veränderungen des Im Laufe der Betriebszeitkönnen die Istwerte von
Fahrsystemverhaltens eineInstandsetzungz.B. durch dennachAbschnitt 5 vorgegebenenHerstelltoleran-
Ausrichten an der Kranbahnerfolgenmuß, ist vom zen derKranbahnenabweichen.In Bergsenkungsge-
Kranbetreiberim Rahmen der regelmäßigenÜber- bietenkann dies bereitsnachrelativ kurzer Zeit der
wachungzu entscheiden, Fall sein.Die aus der Sicht desFahrverhaltensnoch
Durch die Einhaltung dieser Festlegungenbei der vertretbarenAbweichungenüber die Fertigungstole-
Herstellungund Abnahmevon Krananlagensoll ein ranzenhinaus sind von konstruktivenund betrieb-
funktionsgerechtes
und verschleißarmesFahrsystem- lichen Einflüssenabhängig. (
verhaltensichergestelltwerden. GrößereAbweichungenfuhren zu einem schlechten
Fahrverhaltendes Kranes und bewirken zusätzliche
Die Toleranzensind entwederals Grenzabmaßein Beanspruchungen.Die Folgen sind erhöhter Ver-
mm oderals Winkelgrenzabmaßein %o, bezogenauf schleiß an Schienen, Laufrädern, Führungsrollen
eineMeßlängevon 1000 mm, angegeben und sind in usw.und mögliche Schädenan den Tragkonstruktio-
denFertigungszeichnungeneinzutragen. nen.Zur Klärung der Ursachenist es in solchenFäl-
Für die Zeichnungseintragungvon Form- und Lage- len unerläßlich,die Kranbahnund denKran zu ver-
toleranzensind die FestlegungennachDIN ISO 1101 messen.Nur nachVorlageder Aufmaße könnendie
anzuwenden. erforderlichenMaßnahmenbeurteilt und eingeleitet
werden.
Soll ein neuerKran auf einerim Betriebbefindlichen
Kranbahneingesetztwerden,so sindzwischenKran- Der Betreibervon Krananlagenmuß, wenn erforder-
herstellerund KranbetreiberentsprechendeVerein- lich unter HinzuziehungdesHerstellers,von Fall zu
barungenzu treffen,Bei Kranfahrwerkenmit größe- Fall unter Berücksichtigungsämtlicher Einflußgrö-
rer Laufradzahlist der Zusammenhangzwischender ßenentscheiden,ob die Anlageweiter betriebenwer-
Spurkranzausdrehung der Laufräderund den Tole- den kann oder ob Ausrichtarbeitenund weitere In-
ranzenA und B besonderszu beachten, standsetzungsmaßnahmen unumgänglich sind. Eine
regelmäßigeÜberwachungder Krananlagen,die mit
Prüfbescheinigungenfür die gemessenenIstwerte größerenAbweichungenvon der Sollage betrieben
sindzu vereinbarenund in die Qualitätssicherungdes werden,ist in jedem Fall erforderlich.
Herstellerseinzubeziehen.
In Tabe11e 3 sind die zulässigenAbweichungenvon 6.2 Erläuterung verschiedener Kenngrößen
denSollmaßeneinerKranbahnfür vier Toleranzklas- 6.2.1 Spurmittenmaß s
sen angegeben.Diese Werte gelten fti die unbe- GroßeAbweichungenvom Sollwert könnenbei beid-
lasteteKranbahn.Wenn erforderlich,muß der Ein- seitig geführtenKranen bewirken, daß der Kran in
fluß der elastischenVerformung der Kranbahnaus der Spur klemmt. Die Folgen sind erhöhter Ver-
derVerkehrslastberücksichtigtwerden. schleißund zusätzlicheBeanspruchungder Tragkon-
struktion und der Triebwerke.Aus den Spurmitten-
Die in Tabelle3 angegebenenWertegeltennicht für maßenvon Kran undKranbahnund dem Spurspielist
Abweichungen,die sich nachderAbnahmeim Laufe zu errechnen,bei welcherAbweichungdes Spurmit-
der Nutzung einer Krananlage einstellen (hierzu tenmaßesvon der Sollage der Klemmvorgang be-
sieheAbschnitt 6). ginnt.Gegebenenfalls ist dasseitlicheSpiel derLauf-
Die vier Toleranzklassenund derenBezeichnungen radnabenzu berücksichtigen.
und Toleranzenstimmenmit einemzur Zeit in Druck Einige Konstruktionenermöglichenes,das Spurmit-
befindlichen ISO-Normentwurf überein, Dies trifft tenmaßdesKranesauf einenneuen,für dasFahrver-
auchfür die Richtlinie VDI 3571 zu. haltengünstigerenMittelwerteinzustellen.
Die vier (statt bisher zwei) Toleranzklassenwurden Bei einseitig geführtenKranen sowie bei Portalkra-
in die ISO-Normungaufgenommen,damit eineZu- nen mit Pendelstützenhaben Abweichungen vom
ordnungfür alle Kranbauartennachderunterschied- SpurmittenmaßeinegeringereBedeutung.Ebensoist
lichen Verwendungsichergestelltund einezweckent- es möglich, bei freistehendenKranbahnen(Hoch-
sprf;c,hendeund wirtschaftlichvertretbareZuordnung kranbahnen)mit hoher Elastizität größereAbwei-
zwischendem Kranbetreiberund dem Kranhersteller chungenhinzunehmenals bei steifen Konstruktio-
einschließlichQualitätssicherungeinzuhaltenist. nen.

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