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BDSM

Das Halsband ist neben dem Ring der O ein


gebräuchliches Symbol des BDSM

BDSM ist eine Sammelbezeichnung für eine


Gruppe von Sexualpräferenzen, die oft unschärfer
auch als Sadomasochismus (kurz SM oder Sado-
Maso) bezeichnet werden. Der Begriff umfasst eine Gruppe von meist sexuellen
Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer
Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselspielen in Zusammenhang stehen
können. „BDSM“ ist ein mehrschichtiges Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben
der englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline, Dominance & Submission,
Sadism & Masochism“ gebildet wird. Der Begriff entstand erst in den 1990er Jahren
im Internet und wird inzwischen auch in der wissenschaftlichen Literatur verwendet.

In der subkulturellen Szene der Praktizierenden haben sich bestimmte


Verhaltensregeln, eine eigene „Sprache“, Sicherheitskonventionen und Symbole
etabliert. Die Szene trifft sich beispielsweise bei Stammtischen und SM-Partys, das
Internet spielt für die Kommunikation innerhalb der Subkultur eine wichtige Rolle.
BDSM wird manchmal mit sexueller Gewalt und einer stereotypen weiblichen Rolle
assoziiert, weshalb sowohl innerhalb der Subkultur wie auch aus dem Feminismus
zum Teil heftige Kritik formuliert wird. Diese Verbindung zeigt sich auch in der
rechtlichen Bewertung, die international sehr unterschiedlich ausfällt.

Es ist unklar, wie viele Menschen tatsächlich BDSM praktizieren und von solchen
Praktiken fantasieren; die empirischen Untersuchungen reichen von 2 bis 62 % der
Bevölkerung. Einvernehmlicher Sadismus und Masochismus werden in medizinische
Klassifikationssysteme eingeordnet; die BDSM-Szene arbeitet in verschiedenen
Vereinigungen und mit Öffentlichkeitsarbeit dagegen an und wirbt um mehr
Verständnis für diese speziellen Vorlieben. Soziologische Untersuchungen
beschäftigen sich unter anderem auch mit der Verteilung der einzelnen Präferenzen
und deren Ausgestaltung in verschiedenen Gruppen der Subkultur. In der
Psychoanalyse entstanden verschiedene Theorien zur Entstehung der als
Paraphilien bezeichneten Präferenzen. Die moderne Psychologie untersucht in
diesem Zusammenhang vor allem, ob es bei den Praktizierenden gemeinsame
Charakter- oder Persönlichkeitsmerkmale gibt, die möglicherweise eine Erklärung für
die Vorlieben liefern.

Historische Bezüge zu sadomasochistischen Praktiken reichen weit zurück, ab Mitte


des 20. Jahrhunderts entstand langsam die Subkultur aus der Lederszene und
begann, sich selbst ab den 1970er Jahren auch als solche zu definieren. In der
Literatur gibt es zahlreiche Beispiele für sadomasochistische Praktiken. Zu den
bekanntesten Autoren gehören Marquis de Sade und Sacher-Masoch, von denen
auch die Begriffe Sadismus und Masochismus abgeleitet wurden. BDSM-Bezüge
finden sich in der zeitgenössischen Musik, in Film, Fernsehen, im Theater und
Marketing. BDSM als Thema in der Kunst ist häufig mit Fetischismus verbunden; es
gibt viele Comics, Fotografien und Zeichnungen, die beide Themen porträtieren.

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