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SIEMENS

FERNSCHREIBER 100S

Beschreibung
Fs BS 2189/77

Juni 1966

SIEMENS & HALSKE AKTIENGESELLSCHAFT


WERNERWERK FÜR TELEGRAFEN- UND SIGNALTECHNIK
Bild 1 Fernschreiber 100S

Vervieliaitigung dieser Unterlage sowie Verwertung ihres


Inhalts unzulässig, soweit nicht ausdrücklich zugestanden.
SIEMENS & HALSKE AKTIENGESELLSCHAFT
Ä l. ALLGEMEINES

Fernschreiber arbeiten normalerweise im 5-Schritte-Alphabet. Für das Abdrucken


der Buchstaben, Ziffern und Zeichen sowie zum Auslösen der Maschinenfunktionen
reichen die 32 möglichen Schrittgruppen eines 5er-Codes jedoch nicht aus. Der
Typenhebelwagen des Fernschreibers 100 nimmt daher zwei Druckstellungen ein :
die eine zum Abdrucken der Buchstaben, die andere zum Abdrucken von Ziffern
und Zeichen. Für das Auswählen der Stellung befinden sich in der Tastatur des Fern
schreibers zwei Umschaltetasten (A... j 1...). Diese Tasten bewirken den wesent
lichsten Unterschied zwischen dem Schreiben auf einer Schreibmaschine und dem
auf einer Fernschreibmaschine und erfordert ein Umgewöhnen der Schreibkraft. Um
diese Unterschiede zu beseitigen, wurde für den Fernschreiber 100 eine Speicher
einrichtung entwickelt. Sie gibt selbsttätig die notwendigen Befehle zum Steuern
des Typenhebelwagens in die richtige Druckebene. Die Tastatur des Fernschreibers
besitzt also keine zusätzlichen Umschaltetasten mehr. Ein solcher Fernschreiber
kann daher auch dort eingesetzt werden, wo eine Schreibkraft wechselweise auf
Fernschreibern und Schreibmaschinen schreiben muß.

Es ist selbstverständlich, daß der im Bild 1 gezeigte Fernschreiber 100S (Fernschrei


ber 100 mit Speichereinrichtung) allen vom CC1TT festgelegten zwischenstaatli
chen Bedingungen entspricht und den Verkehr mit Fernschreibern herkömmlicher
Art ohne Einschränkungen zuläßt. Beim Fernschreiber 100S ist außerdem die Mög
lichkeit gegeben, auf der Buchstabenseite nicht mehr unterzubringende National
buchstaben auf der Ziffernseite anzuordnen. Da das Umschalten von der Buchsta
ben- auf die Ziffernseite entfällt, wird der Schreibrhythmus auch nicht mehr ge-
• stört.

Die Zeichen werden beim Tastenanschlag nicht unmittelbar ausgesendet, sondern


zunächst mechanisch gespeichert. Da die Speichereinrichtung mit höherer Ge
schwindigkeit als der Sendegeschwindigkeit arbeitet, stört das selbsttätige Ein
schieben der Buchstaben-/Ziffern-Wechselzeichen nicht. Andererseits kann die
Eintastgeschwindigkeit kurzzeitig höher sein, als die Sendegeschwindigkeit, da
der Speicher eine Kapazität von max. 6 Schrittgruppen hat. Bei einer Sendege
schwindigkeit von 6 2/3 Z/s kann daher die Eintastgeschwindigkeit vorübergehend
8 Zeichen/s oder 12 Zeichen/s (je nach Ausführung des Gerätes) betragen, bei
einer Sendegeschwindigkeit von 10 Zeichen/s ebenfalls 12 Zeichen/s.

Die Zeichen werden in Reihen von je 5 Speicherstiften, die in der Speichertrom


mel verschiebbar gelagert sind, gespeichert. Mit jedem Tastendruck werden die
unter dem Tastenhebel liegenden fünf Wählschienen eingestellt. Außerdem wird
durch den Tastenanschlag eine schnell umlaufende Steuerwelle ausgelöst, von
der die Wählschieneneinstellung auf eine der Stiftreihen übertragen wird. Dabei
wird für jeden Pausenschritt der entsprechende Speicherstift der Stiftenreihe ein
gedrückt, während für die Stromschritte die entsprechenden Speicherstifte nicht
eingedrückt werden.

Eine sechste Schiene, die Wechselschiene, kann zwei Lagen einnehmen, wovon
der einen die Ziffernstellung, der anderen die Buchstabenstellung zugeordnet ist.
Wird nach dem Betätigen einer Buchstabentaste eine Zifferntaste gedrückt oder
umgekehrt, so ändert die Wechselschiene ihre Stellung. Beim Umlaufder Steuer
welle wird daher zunächst das entsprechende Wechselzeichen und unmittelbar dar-
* auf in der nächsten Stiftenreihe die der gedrückten Taste entsprechende Schrittfol
ge gespeichert. Eine Abfühleinrichtung mit fünf Abfühlhebeln greift die Stellung
der Speicherstifte ab und bewirkt das Aussenden des entsprechenden Zeichens.
In der vorliegenden Druckschrift wird nur die Funktion des Speichersenders beschrie
ben. Eine ausführliche Schilderung der Arbeitsweise des Fernschreibers ist in der
Beschreibung Bs T App 100BY enthalten. Sie kann bei Bedarfangefordert werden.

Diese Druckschrift kann hinsichtlich der Abbildungen und des


Textes gegenüber dem gelieferten Gerät geringfügige Abwei
chungen aufweisen, die jedoch für die Funktion des Gerätes
ohne Belang sind.

AUFBAU

Der Speichersender (Bild 2) ist als 6-Kontaktsender ausgeführt und befindet sich an
der Stelle des normalerweise eingebauten Tastatursenders und verändert den Aufbau
des Fernschreibers nur unwesentlich.

Durch Austausch des Tastatursenders gegen den Speichersender und Austausch einiger
Teile des Druckers und der Tastatur kann die Grundausführung des Fernschreibers 100
in einen Fernschreiber mit Speichereinrichtung (Fernschreiber 100 S) umgebaut
werden.

Bild 2 zeigt die Vorderansicht des Speichersenders. Der Antrieb erfolgt von einem
auf der Senderantriebswelle des Fernschreibers axial verschiebbar angeordneten
Antriebsrad.

Bild 2 Speichersender, Vorderansicht


3. FUNKTIONSBESCHREIBUNG

Die Bilder 3 bis 17 veranschaulichen die einzelnen Funktionen der Speichereinrich


tung. Von den Teilen, die wegen der Übertragung nach dem Fünf-Schritte-Alpha
bet fünffach vorhanden sind, ist im allgemeinen nur ein Teil dargestellt.

3.1. Speichervorgang

3.1.1. EINSTELLEN DER SCHRITTGRUPPE (Bild 3)

Als Beispiel sei angenommen, daß der Buchstabe C übermittelt werden soll. Beim
Niederdrücken des Tastenhebels 4 werden die fünf Sendewählschienen 5, 6, 7, 8, 9
entsprechend der dem Buchstaben C zugeordneten Schrittgruppe (ooooo) einge
stellt. Erste und fünfte Wählschiene (5 und 9) werden dabei in die einem Pausen
schritt zugeordnete linke Endstellung, die übrigen Wählschienen in die rechte End-
stellung (Stromschritt) verschoben.
Der in die Wählschiene 9 eingreifende Hebel 10 führt während der Wählschienenbe
wegung nach links eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn aus. Die Gabel 10a des He
bels 10 drückt den Eintasthebel 3 nach unten. Dabei wird das Eintastglied 3a soweit
nach hinten (in Richtung zum Drucker) geschoben, bis die Eintastfläche des Eintast
gliedes 3a unter einen Speicherstift 1 gerät. Die gleiche Stellung nimmt auch das
von der Wählschiene 5 gesteuerte Eintastglied ein (im Bild ist nur ein Stück davon
gezeigt). Die übrigen Eintastglieder werden soweit nach vorn (in Richtung zur Tasta
tur) gezogen, daß sich die Eintastflächen nicht mehr im Bereich der Speicherstifte
befinden.

Bild 3 Einstellen der Schrittgruppe

Die Speichertrommel enthält 60 Speicherstifte 1. Sie sind in zwölf Längsreihen zu je .•


fünf Stiften angeordnet. Jede dieser •Längsreihen dient zur Speicherung eines Zeichens.
Die Speicherstifte sind in der Speichertrommel radial verschiebbar und werden durch
im Bild nicht dargestellte Druckfedern in ihrer Lage gehalten. Die Ruhelage der Spei
cherstifte, in der diese wesentlich aus der Speicheruommel 2 herausragen, entspricht
einem Stromschritt, die eingedrückte Lage einem Pausenschritt.
3.1.2. AUSLÖSEN DER STEUERWELLE (Bild 4)

Beim Anschlagen einer Taste wird der Hebel 17 durch den bekannten Stößer in der
Tastatur im Uhrzeigersinn gedreht und zieht dabei mit der Klinke 18 den Sperrhe
bel 19 nach unten. Der Auslösehebel 20 wird unter Einfluß der Zugfeder 21 von der
Sperrkante 19a des Sperrhebels 19 entklinkt, wobei die Sperrnase 20a des Auslöse
hebels 20 die Kupplung 22 für eine Umdrehung freigibt.
Der Schaltstern 23 läßt unter Wirkung der Klinkenfeder 24 und einer zusätzlichen
Feder die Klinken 25 in den Zahnkranz der Kupplungstrommel 26 einfallen. Das
dauernd umlaufende Antriebsrad 27 nimmt daraufhin die Steuerwelle 28 für eine
Umdrehung mit.
31 29a ' 29 20a 23
22

24 •

Bild 4 Auslösen der Steuerwelle

3.1.3. VON DER STEUERWELLE GESTEUERTE FUNKTIONEN (Bild 5)

Auf der Steuerwelle 28 befinden sich die Nocken 28a bis 28f, die nacheinander fol
gende Bewegungen steuern:
Der Nocken 28a steuert unmittelbar nach Verlassen der Ruhestellung den Sperrschie
ber 33. Dieser bewegt sich unter dem Einfluß der Feder 34 nach unten, verriegelt
hierbei die Hebel 10... 14 sowie Hebel 46 und legt dadurch die eingestellte Schritt
gruppe fest. Schlägt man z. B. den Buchstaben C an, soliegen die Sperrnasen des
Hebels 10 und 14 rechts, die Sperrnasen der Hebel 11, 12 und 13 links vom Sperr
schieber 33. Hiermit ist zugleich die Stellung der Eintasthebel 3.. .7 (im Bild ist
nur einer gezeigt) festgelegt.
Beim weiteren Umlauf der Steuernockenwelle 28 bewegt der Nocken 28b über Schalt
hebel 35 den Hebel 36. Hierbei bewegt sich der Bügel 37 entgegen der Wirkung der
Feder 38 nach oben. Hierbei werden durch die Eintastflächen der Eintastglieder 3a
und 7a, die beim Buchstaben C nach hinten verschoben wurden, die darüberliegen-
den Speicherstifte 1 eingedruckt (Pausenschritt). Die Eintastflächen der anderen Ein
tasthebel (nicht dargestellt) sind in dem gewählten Beispiel nach vorn gezogen, so
daß die Speicherstifte 1 nicht eingedrückt werden (Stromschritt).
Danach bewegt der Nocken 28d vor Beginn der Fortschaltung die Sperrklinke 39 aus
der Verzahnung der Speicheruommel 2. Durch den Nocken 28e schaltetder Hebel 40
mit seiner Klinke 40a die Speicheruommel 2 um einen Zahn weiter. Vor dem Ende
einer Fortschaltung fällt eine Sperrklinke (nicht dargestellt) in die Verzahnung der
Speicheruommel ein und hindert die Speicheruommel an einer unbeabsichtigten
Weiterbewegung.
Durch einen im Bild nicht dargestellten RUcksperrhebel wird die Stellung der Spei
cheruommel gegen RUckdrehung gesichert.
3.1.4. ANHALTEN DER STEUERWELLE (Bild 5)

Während des Umlaufes der Steuerwelle 28 wird die Klinke 18 vom Nocken 29 über
den Zwischenhebel 30 außer Eingriff mit dem Spenhebel 19 gebracht, so daß dieser
den Auslösehebel 20 nach dessen Rückstellung durch den Nocken 29 wieder sperren
kann. Der Schaltstern 23 der Kupplung 22 läuft gegen den Auslösehebel 20 und zieht
die Klinken 25 (Bild 4) aus der Verzahnung der Kupplungstrommel. Am Ende des
Umlaufes erzeugt der Hebel 41 (Bild 5) mit der Zugfeder 42 über den Nocken 28c
ein vorwärtsdrehendes Moment auf die Steuerwelle 28, so daß diese vollständig in
ihre Ruhestellung hineinläuft.

3a 28b 40a 28c 41 28d 28e 28f

3 3940

Bild 5 Anhalten der Steuerwelle


3.1.5. VORGANG DER SELBSTTÄTIGEN WECHSELZE1CHENSPEICHERUNG

3.1.5.1. Buchstabenwechsel (Bild 6)


Werden Ziffern oder Zeichen geschrieben, so befindet sich die Wechselschiene 46 in
der linken Stellung (gezeichnete Stellung). Die Wechselschiene wird jedoch beim An
schlagen der Taste C oder eines anderen Buchstabens nachrechts verschoben. Der in
die Wechselschiene eingreifende Hebel45 führt dabei eine Drehung entgegen dem
Uhrzeigersinn um seine Achse44 aus und bewegt die Stange 43 mit der Gabel47
nach links. Von der Gabel47 wird der Bügel 48 nach links mitgenommen, so daß die
am Nocken 28f anliegende Nase 48a des Bügels 48 unter den Klinkenhebel 49 ge
schoben wird. Durch die bereits ausgelöste Steuerwelle 28 wird über den Nocken 28f
der Klinkenhebel 49 entgegen der Wirkung der Feder 50 um die Achse 51 geschwenkt
und dabei die Speicheruommel 2 von der Klinke 49a um einen Zahn weitergeschal
tet, ohne daß ein Stift eingedruckt wird. Damit sind fünf Stromschritte, d.h. die
Schrittgruppe "Buchstabenwechsel" gespeichert.
Der geschilderte Bewegungsablauf liegt beim Umlauf der Steuerwelle 28 zeitlich vor
der Bewegung des Hebels 35 und der Vorschubbewegung des Klinkenhebels 49. Bei
einem Umlauf der Steuerwelle wird also zunächst die Schrittgruppe für Buchstaben-
wechsel und dann, wie unter Absatz 3.1.3 beschrieben, die Schrittgruppe für "C"
in der Speicheruommel 2 gespeichert.
49a 49 28f 28

48a

48

47

50

52

Bild 6 Buchstabenwechsel

Nach der Vorschubbewegung des Klinkenhebel« 49 wird dieser durch den Rollenhe
bel 52 verriegelt und kehrt nicht in seine Ruhelage zurück. Damit wird erreicht,
daß die Speicheruommel durch den Klinkenhebel 49 nicht nochmals weitergeschal
tet wird, d.h. daß die Schrittgruppe "Buchstabenwechsel" nicht abermals gespeichert
wird, falls beim nächsten Anschlag wieder eine Buchstabentaste gedrückt werden
sollte.
3.1.5.2. Ziffernwechsel (Bild 7)

Wird eine Taste für Ziffern, Zeichen oder Nationalbuchstaben gedrückt, so verschie
ben sich die Wechselschiene 46 nach links und Bügel 48 nach rechts unter den Klin
kenhebel 53 (im Bild gezeichnete Stellung). Beim Umlauf der Steuerwelle 28 wird
dann Klinkenhebel 53 vom Nocken 28f entgegen der Wirkung der Feder 50 um die
Achse 51 geschwenkt und die Speicheruommel 2 von der Klinke 53a um einen Zahn
weitergeschaltet.
Die Schubstange 54, die mit dem Klinkenhebel 53 über eine Achse verbunden ist,
liegt mit ihrer Nase 54a am Zapfen des Bügels 55 an. Bei der Vorschubbewegung
des Klinkenhebels 53 dreht die Schubstange 54 den Bügel 55 zusammen mit dem He
bel 56 um die Achse 57 soweit, daß der mittlere Speicherstift der aus der Eintast
stellung herauslaufenden Stiftenreihe während der Weiterschaltung der Speicher
uommel 2 von der Eintastfläche 56a eingedrückt wird. Auf diese Weise ist die
Schrittgruppe für Ziffernwechsel gespeichert. Anschließend wird während derselben
Umdrehung der Steuerwelle 28 die Schrittgruppe für die zu übermittelnde Ziffer in
der nächsten Stiftenreihe gespeichert.
56 57 55 54a 2 53a 54 49 53 28f

54b

Bild 7 Zrflernwechsel

Kurz bevor der Klinkenhebel 53 seine Schwenkbewegung beendet, trifft der senk
rechte Fortsatz 54b der Schubstange 54 auf den einstellbaren Anschlag 58. Bei der
weiteren Schwenkbewegung des Klinkenhebels 53 dreht sich die Schubstange 54 da
her entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei ihre Nase 54a den Bügel 55 freigibt, so daß
Eintasthebel 56 unter der Wirkung der Zugfeder 59 in seine Ruhelage zurückkehren
kann. Damit wird sichergestellt, daß bei weiterer Speicherung von Ziffern oder Zei
chen nicht jedesmal der mittlere Stift eingedruckt wird. Wie vorher bei der Buch-
stabenspeicherung beschrieben, wird anschließend der Klinkenhebel 53 durch den
Rollenhebel 52 verriegelt, so daß bei weiterem Schreiben von Ziffern oder Zeichen
die Speicheruommel nicht durch den Klinkenhebel 53 weitergeschaltet wird. Da
durch, daß der Klinkenhebel 53 den Rollenhebel 52 während der Schwenkbewegung
herunterdrückt, wird der Klinkenhebel 49 vom Rollenhebel 52 freigegeben und kehrt
in seine Ruhestellung zurück.
3.2. Sendevorgang

3.2.1. ABTASTEN DER GESPEICHERTEN ZEICHEN (Büd 8)

Die Stellung der Speicherstifte 1 wird von einer Abfühleinrichtung abgetastet. Zu


dieser gehört die Achse 60, mit der die Lager 61 und 62 fest verbunden sind. Zwi
schen diesen ist die Speicheruommel 2 gelagert. Die rechte Stirnseite der Speicher
trommel 2 uägt eine Verzahnung, in welche die Doppelklinke 63 eingreift, die mit
zwei Schrauben 64 im Lager 62 schwenkbar aufgehängt ist. Die beiden Zähne der
Doppelklinke 63 liegen einander gegenüber, sind aber um einen Teilbeuag der Zahn
teilung der Speicheruommel 2 versetzt. Dadurch wird erreicht, daß sich bei einer
Schwenkbewegung der Doppelklinke 63 die Abfühleinrichtung gegenüber der Spei
cheruommel 2 um einen Teilbetrag der Zahnteilung oder bei zwei Schwenkbewe
gungen der Doppelklinke 63 um eine ganze Zahnteilung drehen kann.
In der Abbildung 9 befindet sich die Doppelklinke 63 in Ruhestellung. Über die
Buchse 65 (Bild 8) mit einem der Feder 66 gegenüberliegenden, nicht gezeichne
ten Stift läßt sich die Doppelklinke 63 entgegen der Wirkung der Feder 66 aus ihrer
Ruhestellung schwenken (erste Schwenkbewegung), in die die Doppelklinke 63 unter
Einfluß der Feder 66 wieder zurückschwenkt (zweite Schwenkbewegung), sobald die
Buchse 65 nicht mehr eingedruckt wird.

70 69 72 1

71 67a 67 60 61 72a

72a 73a 74a 75a 76a


Bild 8 Abtasten der gespeicherten Zeichen

Auf der Achse 60 sind weiterhin, zur Abfühleinrichtung gehörend, der Rückzugsnok-
ken 67 und die Steuerscheibe 68 befestigt. Über die am Rückzugsnocken befestigte
Drahtkette 69, die sich durch den Vorschub der Speicheruommel 2 nach dem Spei
chern eines Zeichens auf den Nocken 67 aufwickelt, wird die Zugfeder 70 gespannt.
(Wie aus dem Bild 9 ersichtlich, wird die Abfühleinrichtung über die Doppelklinke
63 bei Drehung der Speicheruommel 2 in Vorschubrichtung mitgenommen). Die ge
spannte Feder 70 (Bild 8) hat dann beim Schwenken der Doppelklinke 63 zur Folge,
daß sich die Abfühleinrichtung entgegen der Vorschubrichtung der Speicheruommel 2
zurückdreht und dabei die gespeicherten Zeichen abtastet. Der geschilderte Vorgang
wiederholt sich so lange, bis die Abfühleinrichtung ihre Ruhelage erreicht hat (d. h.
bis die Speicheruommel leer ist). Diese Ruhelage ist erreicht, wenn der Arm 67a
des RUckzugnockens 67 auf dem Anschlag 71 liegt.
Um die Stellung der fünf Speicherstifte 1 einer Reihe abfühlen zu können, sind in
der Abfühleinrichtung fünf AbfUhlhebel 72... 76 vorhanden, die als Segmente ausge
bildet sind. Der AbfUhlhebel 72 ist mit dem Stift 72b und jeder der AbfUhlhebel 73
... 76 mit dem zugehörigen Stift 73b bis 76b fest verbunden. Jeder AbfUhlhebel ist
außerdem mit vier Bohrungen versehen, durch welche jeweils die vier anderen, mit
dem beueffenden AbfUhlhebel nicht fest verbundenen Stifte, frei hindurchragen.
Weiterhin sind die AbfUhlhebel vorn mit einer Schrägen 72a... 76a versehen. Die
Stifte 72b... 76b sind in den Bohrungen der Lager 61 und 62 verschiebbar geführt.
Eine weitere Stange 77 ist im Lager 61 und 62 befestigt und dient den Abfuhlhebeln
72... 76, die in Langlöchern lose auf ihr verschiebbar sind, als Führung. Die Druck
federn 78 auf jedem der Stifte 72b... 76b stützen sich einerseits gegen die Innen
fläche des Lagers 61 und andererseits auf eine an dem beueffenden Stift befestigte
Klemmbuchse 79. Dadurch werden die Stifte 72b... 76b mit ihren Hebeln 72... 76
gegen einen am Lager 62 befestigten Anschlag (nicht gezeichnet) gedrückt (Ruhe
stellung). In dieser Stellung verbleiben die AbfUhlhebel 72... 76, wenn sich beim
Drehen der Abfühleinrichtung gegen die Speicheruommel in der Bewegungsebene
der AbfUhlhebel jeweils nur eingedrückte Speicherstifte befinden.
Befindet sich dagegen in der Bewegungsebene ein nicht eingedruckter Stift, so wird
der entsprechende AbfUhlhebel 72... 76 durch seine Schräge 72a... 76a entgegen der
Feder 78 seitlich ausgelenkt und legt sich neben den Speicherstift 1. Jeder AbfUhlhe
bel kann also eine der beiden Stellungen einnehmen : er wird entweder in Achsrich
tung der Speicheruommel nach rechts verschoben, wenn sich in seiner Bewegungs
ebene ein nicht eingedrückter Speicherstift befindet (Suomschritt), oder er verbleibt
in seiner Ruhestellung (Pausenschritt), wenn in seiner Bewegungsebene ein einge
drückter Speicherstift steht. Die Stellung aller AbfUhlhebel entspricht dann jeweils
dem gespeicherten Zeichen, das ausgesendet werden soll.
3.2.2. AUSLÖSEN DER SENDERWELLE (Bild 9)

Von der Speicheruommel wird, wie schon beschrieben, beim ersten Schritt aus der
Ruhestellung über die Doppelklinke 63 die gesamte Abfühleinrichtung einschließlich
der Steuerscheibe 68 mitgenommen. Die Steuerscheibe schwenkt den Auslösehebel
80 um die Achse 81. Die Sperrnase 80a gibt nun den Schaltstern 23 frei. Er führt un
ter Einfluß der Klinkenfedern 24 (Bild 4) mit einer zusätzlichen Feder eine Drehbe
wegung aus. Die Klinken 25 fallen in den Zahnkranz der Kupplungstrommel 26 ein.
Das dauernd umlaufende Antriebsrad 82 (Bild 9) nimmt damit die Senderwelle 83
mit.

3.2.3. AUSSENDEN DER GESPEICHERTEN ZEICHEN (Bild 9)

Das Aussenden der gespeicherten Zeichen wird von den Nocken 83c... 83h gesteuert.
Jedem dieser Nocken ist ein Kontakthebel 84 zugeordnet, der durch die Blattfeder
85a mit dem Ansatz 84a gegen den entsprechenden Nocken gedrückt wird. Der eine
Schenkel des Kontakthebels 84 ist als Abtastfläche für den Fühlhebel 72 ausgebildet,
wobei die Krümmung der Abtastfläche der des Fühlhebels angepaßt ist. Da das Spei
chern und das Aussenden der Zeichen nicht synchron zu verlaufen brauchen, ist
durch die geschilderte Anpassung gewährleistet, daß das Abtasten des FUhlhebels 72
durch den Kontakthebel 84 auch während des Vorschubes der Speicheruommel statt
finden kann. Am anderen Ende des Schenkels ist ein Isolierstuck 84b befestigt, das
jeweils einen der sechs Kontakte des Kontaktfedersatzes 85 betätigt. Im Ruhezusund
sind fünf Kontakte geöffnet, während der sechste Kontakt, gesteuert durch den Nok
ken 83h, geschlossen ist. Kurz nach Beginn der Umdrehung der Senderwelle 83 wird
durch den Nocken 83i über die Hebel 87 und 88 und den Hebel 89 die Buchse 65
nach links verschoben. Die Doppelklinke 63 wird, wie bereits beschrieben, ge
schwenkt. Damit erfolgt das Abtasten des in der nächsten Stiftenreihe gespeicherten
Zeichens durch die Abfühleinrichtung (siehe Abschnitt 3.2.1). Währenddessen wird
über Nocken 83h und dem zugehörigen Kontakthebel der sechste Kontakt geöffnet
und der Anlaufschritt ausgesendet. Mit dem Ende des Anlaufschrines, also nach
20 ms, ist das Abtasten der Speicheruommel 2 durch die Abfühleinrichtung beendet,
d.h. die FUhUiebel 72 haben sich entsprechend der Stellung der Speicherstifte 1 ein
gestellt. Anschließend werden die fünf Zeichenschritte ausgesendet. Zu diesem
Zweck geben die Nocken 83c... 83g nacheinander für jeweils 20ms (bei einer
Schrittgeschwindigkeit von 50 Baud) bzw. für jeweils 13 1/3 ms (bei 75 Baud-Betrieb)
ihren zugehörigen Kontakthebel 84 frei. Dieser tastet dabei die Stellung des Fühl
hebels 72 ab : befindet sich dieser in der Ruhestellung, so kann sich der Kontakthe
bel 84 nicht weiterbewegen und der entsprechende Kontakt bleibt geöffnet, d. h. es
wird ein Pausenschritt ausgesendet. Ist dagegen der FUhlhebel 72 durch einen nicht
eingedruckten Speicherstift 1 seitlich ausgelenkt, so kann der Kontakthebel 84 ein
fallen. Der entsprechende Kontakt des Kontaktfedersatzes wird geschlossen, d.h. es
wird ein Stromschritt ausgesendet. Am Ende der Senderwellenumdrehung schließt der
Nocken 83h über Kontakthebel 84 den entsprechenden Kontakt, wodurch der Sperr
schritt ausgesendet wird.

10
3.2.4. ANHALTEN DER SENDERWELLE (Bild 9)

Ist nur ein Zeichen gespeichert, so geht die Abfühleinrichtung mit der Steuerschei
be 68 bei der ersten Umdrehung der Senderwelle 83 wieder in die Ruhestellung zurück.
Hierdurch wird der Auslösehebel 80 in seine Sperrstellung geschwenkt. Der Schalt
stern 23 läuft gegen die Sperrnase 80a des Auslösehebels 80. Die Senderwelle wird
entkuppelt (siehe Abschnitt 3.1.4). Die Senderwelle 83 erhält am Ende ihres Umlau
fes über ihren Nocken 83j von dem Hebel 90 mit der Zugfeder 91 ein zusätzliches
Drehmoment. Damit wird sichergestellt, daß die Senderwelle in die Ruhestellung ge
dreht und dort gehalten wird.

87 88 91 90 83j 80a 23

84b

60 72 72a 63 65

Bild 9 Aussenden der gespeicherten Zeichen

Sind mehrere Zeichen gespeichert oder werden während der Aussendung des ersten
Zeichens weitere Zeichen gespeichert, so hat sich die Abfühleinrichtung mit der
Steuerscheibe 68 soweit gedreht, daß der Auslösehebel 80 weiterhin in Freigabestel
lung bleibt, auch wenn die Abfühleinrichtung um den einen Schritt zurückgegangen
ist. Die Senderwelle 83 macht dadurch mehrere Umdrehungen hintereinander und
sendet unmittelbar nach dem ersten Zeichen das nächste Zeichen aus. Sie kommt
erst zum Stillstand, wenn das zuletzt eingetastete Zeichen ausgesendet ist und die
Abfühleinrichtung ihre Ruhestellung erreicht hat.

11
3.3. Sperren des Speichervorganges bei gefülltem Speicher
(Bild 10)

Werden mehr Zeichen gespeichert als der Sender bei ständig umlaufender Senderwel
le 83 aussendet, so wandert die Abfühleinrichtung mit der Speicheruommel 2 in Vor
schubrichtung, bis sechs Schrittgruppen gespeichert sind.

Während des Überganges von der vierten in die fünfte Speicherstellung der Abfühl
einrichtung wird die Steuerscheibe 68 soweit im Uhrzeigersinn gedreht, bis der Stift
68a den Hebel 92, der normalerweise am Anschlagstift A anliegt, angehoben hat.
Hierbei wird die Klinke 92a in den Weg des Schaltsternes 23 der Kupplung 22 ge
schwenkt. Diese Stellung, in der die Steuerwelle 28 durch die Klinke 92a jetzt ange
halten werden kann (zweite Sperrstellung), liegt seitlich zwischen den Speichertrom-
melvorschüben der Wechselzeichen und den Vorschüben der normalen Zeichen. Der
Nocken 28a der Steuerwelle 28 befindet sich hierbei in einer Stellung, in der der
Sperrschieber 33 die Tastatur sperrt.

Bild 10 Sperren des Speichervorganges


bei gefülltem Speicher

12
Wann die Sperre bei gefülltem Speicher wirksam wird (ob beim fünften oder sechsten
Zeichen) hängt davon ab, ob in der fünften Speicherstellung eine Taste der zuletzt
geschriebenen Zeichenart (Buchstabe oder Ziffer bzw. Zeichen) oder eine Taste der
anderen Zeichenart gedrückt wurde (zwischen der Speicherung der beiden Schritt
gruppen muß evtl. noch das Wechselzeichen gespeichert werden). Da in der fünften
Speicherstellung durch Drucken einer Taste der zuletzt geschriebenen Zeichenart die
Auslösung der Steuerwelle 28 erfolgt, wird die Steuerwelle in der zweiten Sperrstel
lung durch die Klinke 92a wieder angehalten und das Fortschalten der Abfühleinrich
tung unterbleibt. Die Tastatur wird gesperrt und die fünfte Speicherstellung nicht
überschritten. Erst nach Rückkehr der Abfühleinrichtung in die vierte Speicherstellung
erfolgt die Speicherung des eingetasteten Zeichens. Wird jedoch in der fünften Spei-
cherstellung durch Anschlagen einer Taste der anderen Zeichenart die Steuerwelle 28
ausgelöst, so veranlaßt diese vor Erreichen der zweiten Sperrstellung durch Klinke
92a die Speicherung des Wechselzeichens und damit die Fortschaltung der Abfühlein
richtung in die sechste Speicherstellung.

3.4. Rückstellen der Speicher stifte (Bild 11)

Nachdem die gespeicherte Schrittgruppe durch die AbfUhlhebel 72... 76 (nur einer in
Bild 11 gezeigt) abgegriffen wurde, verbleiben die Speicherstifte 1 bis kurz vor dei
Eintaststellung in ihrer eingestellten Lage. Dann gelangen die Stifte 1 in den Bereich
des Rückstellnockens 86 der Speichertrommel 2, der von dem Arm a in seiner Stellung
gehalten wird. Der RUckstellnocken 86 drückt die eingetasteten Speicherstifte während
der letzten Schritte vor der Eintaststellung wieder nach außen in ihre Ruhelage. Da
mit ist die Speicherung der Schrittgruppe des eingetasteten Zeichens gelöscht und die
Stiftenreihe für das Eintasten einer neuen Schrittgruppe vorbereitet.

a 86

Bild 11 Rückstellen der Speicherstilte

13
3.5. Gleichs chaltung (Bild 12)

Ähnlich wie beim Drucker wird auch beim Speichersender zwischen Ziffern- und
Buchstabenstellung unterschieden. Werden Buchstaben gesendet, dann nimmt He
bel 49 vor dem Speichern des ersten Buchstabens die Speicherung der Schrittgruppe
"Bu" (5 x Suomschritt) vor. Anschließend wird Hebel 49 vom Rollenhebel 52 ver
klinkt. Damit wird verhindert, daß vor jedem weiteren Buchstaben erneut die Schritt-
gruppe "Bu" gespeichert wird. Wechselt man dagegen auf Ziffern oder Zeichen, so
läuft der gleiche Vorgang mit dem Hebel 53 ab. Dabei wird Hebel49 entklinkt,
während Hebel 53 verklinkt wird. Der Speichersender befindet sich also in Ziffern
stellung, sobald Hebel 53 verklinkt ist und in Buchstabenstellung, sobald Hebel 49
verklinkt ist. Beim Aussenden eines Zeichens muß sichergestellt sein, daß sich Spei
chersender und Drucker des sendenden und empfangenden Fernschreibers in gleicher
Stellung befinden bzw. gebracht werden, da sonst beispielsweise beim Aussenden
eines Buchstabens die der Schrittgruppe des Buchstabens entsprechende Ziffer abge
druckt würde. Der Rollenhebel 52 wird daher, wie nachstehend beschrieben, in Frei
gabestellung geschwenkt, so daß der hinter dem Rollenhebel 52 verriegelte Klinken
hebel 49 oder 53 in seine Ruhestellung zurückkehren kann. Dies hat zur Folge, daß
bei Aufbau einer Fernschreibverbindung und bei Wechsel-Schreibverkehr vor dem
ersten Zeichen das entsprechende Wechselzeichen ("Bu" oder "Zi") ausgesendet
wird.

Im Ruhezustand des Senders liegt die Nase 101a des Hebels 101 im Nockengrund des
Nockens 83 k der Senderwelle 83. Die Schubstange 94 liegt auf dem Sperrhebel 95.
Bei Auslösung des Empfängers durch den Empfang eines Zeichens vom fernen Sender
wird die Wippe 96 in üblicher Weise nach vorn bewegt. Der Schieber 97 dreht den
Bügel 98, der mit seinem anderen Ende die Schubstange 94 nach vorn drückt. Dabei
wird über Hebel 99 die Achse 100 gedreht und der Rollenhebel 52 in seine Freigabe
stellung geschwenkt. Der verklinkte Klinkenhebel 49 bzw. 53 fällt jetzt in seine
Ruhelage zurück (dargestellte Lage). Beim Anschlagen einer Taste wird auf jeden
Fall der zugehörige Klinkenhebel 49 oder 53 betätigt und durch den Rollenhebel 52
verklinkt, auch wenn die Wechselschiene ihre Lage nicht verändert hat.

Auf diese Weise wird dem ersten Zeichen ein Wechselzeichen vorausgeschickt, wo
mit die Gleichschaltung des sendenden und des empfangenden Fernschreibers auf die
gleiche Zeichenart gewährleistet ist.

Am Beginn eines jeden Senderwellenumlaufes wird die Schubstange 94 vom Sender-


necken 83 k über den Hebel 101 angehoben und gibt dabei den Sperrhebel 95 und
Schlepphebel 102 frei. Beide Hebel legen sich mit ihren Kanten 95a und 102a an
einander und werden durch die Feder 103 gemeinsam entgegen dem Uhrzeigersinn
bis an den Anschlag 105 geschwenkt. Am Ende der Umdrehung wird die Bewegung
der Schubstange 94 durch den Hebel 101 nach unten wieder freigegeben, so daß sie
sich mit der Kante 94c oben auf den Hebel 95 legen kann. Der obere Teil der Kante
102a liegt dabei vor der Kante 94b.

14
Erfolgt kein weiterer Senderwellenumlauf; so stellt der Hebel 98 beim anschließen
den DruckerweUenumlauf den Hebel 95 wieder zurück, sämtliche Teile nehmen wie
%•
der ihre Grundstellung ein. Wird jedoch ein zweites Zeichen ausgesendet, so wird
a die Schubstange 94 erneut angehoben. Sie legt sich am Ende des Senderwellenumlau
fes auf den Hebel 102, der inzwischen gemeinsam mit dem Hebel 95 vom Hebel 98
im Uhrzeigersinn gedreht wurde. Beim Zurückgehen des Hebels 98, dessen Bewegung
die Hebel 95 und 102 folgen, fällt die Schubstange zunächst auf den Hebel 95, um
am Ende des zweiten Druckerumlaufeswieder in ihre Ausgangsstellung zurückzukeh
ren. Die Schubstange 94 wird also beim Senden immer außer Eingriff mit dem He
bel 98 gebracht und dadurch die Bewegung der Schubstange unterbunden.

Die jeweilige Buchstaben- oder Ziffernstellung des Senders bleibt solange erhalten,
bis ein Wechselzeichen notwendig ist.

95 103
102102a 94a 98a

96
97

98

83

83k
101a

101
94

49 53 52 100 99

Bild 12 Gleichschaltung

15
3.6. Kennungsgeber (Bild 13)

Auch der Fernschreiber 100S besitzt im Tastenfeld eine Taste * (Wer da), mit der
der Kennungsgeber des fernen Fernschreibers ausgelöst wird.

Um den eigenen Kennungsgeber auslösen zu können, ist das Tastenfeld mit einer
Taste O (Hier ist) 124 ausgerüstet. Durch Drücken dieser Taste wird der eigene
Kennungsgeber ausgelöst.

Für das Aussenden der Kennung dient die Kennungsgeberwalze. Sie besteht aus einer
Trommel mit Wählkämmen, die quer unter den Fortsätzen der Kontakthebel liegen.
In Ruhestellung der Trommel befindet sich kein Kennungsgeberkamm unter den Kon
takthebeln, sodaß der normale Sendebetrieb nicht beeinflußt wird.

114al14 113106
Bild 13 Kennungsgeberauslösung

Beim Empfang des Zeichens "Wer da" wird der mit der Welle 106 fest verbundene
Hebel 113 in Pfeilrichtung von der Wer da-Zugstange des Druckers nach vorn ge
schwenkt. Er schwenkt dabei den Hebel 114 und über die Sicherheitsfeder 114a den
Hebel 115 entgegen dem Uhrzeigersinn. Gleichzeitig drückt Hebel 113 über die
Stange 116 den "Hier ist"-Tastenhebel 124 nach unten. Damit erfolgen die Wähl
schienenverstellung in Stellung "Bu" (5 mal Strom) und die erste Senderwellenauslö
sung (siehe auch 3.1.2). Gleichzeitig schwenkt Hebel 115 über Lappen 117a den
Hebel 117 im Uhrzeigersinn, dessen Lappen 117b den Vorschubhebel 118 mit der
Klinke 118a freigibt. Die Klinke 118a fällt unter Einfluß der Blattfeder "a" hinter
den nächsten Zahn des Vorschubrades 119 und schaltet vom Nocken 28b gesteuert,
bei der ersten Senderwellenumdrehung den Kennungsgeber um eine Teilung weiter.
Mit diesem ersten Vorschub wird der Hebel 120 durch die Steuerscheibe 121 im Uhr
zeigersinn geschwenkt, sodaß er den inzwischen in seine Ausgangsstellung zurückge
kehrten Hebel 117 wieder in die vorher beschriebene Lage drückt. Außerdem betä
tigt Hebel 120 über Welle 122 und Hebel 123 die Dauerauslösung der Senderwelle 83.
Sie bleibt solange aufrechterhalten, bis nach dem letzten Kennungsgebervorschub
der Hebel 120 wieder in den Ausschnitt der Steuerscheibe 121 einfällt. Hebel 117
kehrt in seine Ruhestellung zurück. Mit dem Lappen 117b wird beim normalen Sende-
beuieb das Einfallen des Vorschubhebels 118 und damit der Kennungsgebervorschub
gesperrt.

16
3.6.1. KENNUNGSGEBERSPERRE (Bild 14)
I
Bei jeder Umdrehung der Senderwelle 83 wird der Sperrhebel 125 vom Nocken 83a
angehoben und die Verklinkung des Hebels 113 aufgehoben. Über Hebel 32, Achse112
und Welle 108 schwenkt die Feder 126 den Lappen 109a des Hebels 109 unter den
Lappen 107a der Zugstange 107. Die eingefallene Zugstange stößt bei der Vorwärtsbe
wegung der Wippe 96 ins Leere und kann den Kennungsgeber nicht auslösen. Beim Zu
rückgehen der Wippe wird die Welle 108 durch den am Hebel 109 angreifenden Schie
ber 97 zurückgedreht, bis Hebel 113 verklinkt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei
jedem Aussenden eines Zeichens.

96 107107a

*s

32 126 112 108 97 109109a

Bild 14 Sperrung des Kennungsgebers

17
130 129 128 127a 127

Bild 15 Dauerauslösung

3.7. Dauerauslösung (Bild 15)

Nach Drücken der mit " " beschrifteten Registertaste im Sondertastenfeld wird
die zuletzt eingestellte Schrittgruppe solange ausgesendet, bis die Taste wieder losge
lassen wird. Hierbei uifft deren Stift auf den Lappen 127a des BUgelhebels 127 und
schiebt den Hebel 128 nach hinten. Hebel 128 schwenkt mit seiner Schräge am FUh-
rungsstück 129 gleitend entgegen dem Uhrzeigersinn und drückt dabei den Hebel 130
nach unten. Das andere Ende des Hebels 130 dreht den Hebel 131 im Uhrzeigersinn
und gibt Über Hebel 80 die Kupplung der Senderwelle frei. Das zuletzt in die Spei
cheruommel eingetastete Zeichen wird nun ausgesendet. 4

142

Bild 16 Dauerauslösung mit der


Tabulatortaste

3.8. Dauerauslösung mit der Tabulatortaste (Bild 16)

Nach Drücken der Tabulatortaste, die in ihrer unteren Stellung verriegelt wird, läuft
zunächst der normale Auslösevorgang ab (siehe 3.1.2). Gleichzeitig wird jedoch Hebel
142 über einige nicht dargestellte Zwischenglieder im Uhrzeigersinn geschwenkt.
Hebel 141 folgt ihm unter dem Einfluß einer Zugfeder und legt sich mit der Kante 141a
&
von unten gegen den Lappen 80a. Sobald Hebel 80, durch die Steuerscheibe 68 gesteu
ert, die Kupplung freigibt, legt sich der Hebel 141 mit der Sperrkante 141b vor den
18
1 Lappen 80a und hindert den Hebel 80 solange am Zurückfallen, bis die Verriegelung
der Tabulatortaste durch den Tabulator wieder aufgehoben wird und sämtliche Teile in
ihre Grundstellung zurückkehren.
4 135136 137138139

4-

Bild 17 Fernschalter
"d"133 132 15

3.9. Fernschalter (Bild 17)

In Standverbindungen eingesetzte Fernschreiber werden mit einem mechanischen Fern


schalter ausgerüstet. Von ihm wird der Motor ausgeschaltet, sobald längere Zeit kein
Zeichen übermittelt wurde. Die Zeit kann bei einer Schrittgeschwindigkeit von 50 Baud
zwischen 30... 67 Sek., bei 75 Baud zwischen 20.. .45 Sek. eingestellt werden. Zum
Einschalten des Motors wird die Start-Taste 132 gedrückt.
Beim Niederdrücken der "Start"-Taste 132 werden sämtliche Wählschienen nach rechts
verschoben. Über die Auslöseklappe 15 wird, wie bereits beschrieben (siehe Abschnitt
3.1.2), die Steuerwelle 28 (Bild 4) ausgelöst. Gleichzeitig dreht der Tastenhebel der
Start-Taste 132 (Bild 17) den Bügel 133 um die Achse "d" und damit den Hebel 101.
Der Hebel 134 führt eine Drehung im Uhrzeigersinn um die Achse "'" aus. Dabei wird
über Hebel 135 und Zugstange 136 das Zwischenstück 137 nach links gezogen. Der am
Zwischenstück befestigte Haken 138 dreht die Klinke 139 des Schalters. Der dabei aus
gelöste Fernschalter schaltet den Motor des eigenen Fernschreibers ein (siehe hierzu die
Beschreibung Bs T App 100 BY).

Beim Anlauf des Motors läuft die Senderwelle 83 normal um und sendet Buchstabenwech
sel. Der Anlaufschritt läßt an der Gegenstelle den Auslöseanker 140 abfallen. Dadurch
wird die Klinke 139 des Fernschalters gedreht, der Fernschalter ausgelöst und der Motor
eingeschaltet. Um sicherzustellen, daß der empfangende Fernschreiber tatsächlich die
Buchstabenstellung eingenommen hat, empfiehlt es sich, die "Start"-Taste 132 ein
zweites Mal zu drücken.

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