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INTERDISZIPLINÄRES NOTFALLMANAGEMENT IN DER ZAHNÄRZTLICHEN PRAXIS
10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über juristische Aspekte, Risikopatienten und Auslöser von Notfallsituationen
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Meinardus
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„Chef, schnell, ein Notfall“


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66 Sind Sie, liebe zahnärztliche Kolleginnen und Kollegen, mit einem solchen Alarmruf
68 schon mal erschrocken aus Ihrer täglichen Praxis-Routine gerissen worden? Wie
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haben Sie reagiert? Voll innerer Panik, Hektik und Anspannung oder mit naturwis-
72
74 senschaftlicher Routine, Neugier und dem Gefühl, der Situation höchstwahr-
76 scheinlich gewachsen zu sein?
78 Dr. Sönke Müller erläutert in einer Serie für das DENTAL MAGAZIN die wichtigs-
80
ten Schritte und Maßnahmen während einer Notfallsituation.
82
84
86 „Notfall, ach was“, werden Sie sich sagen, „lassen Asthma-Anfall nur jeder dritte Zahnarzt. Eine Reani-
88 wir das Thema lieber, ich bin jetzt schon so viele mation oder einen akuten Herzinfarkt wird nur jeder
90 Jahre niedergelassen und nie ist irgendetwas Erns- Dreizehnte von Ihnen in seiner Praxis durchstehen
92 tes passiert.“ müssen, eine Hypoglykämie dagegen schon jeder
94 Zweite.
96 Wie oft treten Notfälle auf? Kurzum: Notfälle in der zahnärztlichen Praxis sind
98 insgesamt selten, dann oder gerade deshalb stellen
100 Statistisch gesehen, wird es aber doch irgendwann sie den Zahnarzt und sein Team aber vor eine Situa-
102
Buchtipp: S. Müller:
einmal so weit sein: Siebenmal in Ihrem Berufsle- tion, für die er in der Regel nicht ausreichend vor-
104
„Notfallmanagement in
ben wird einer Ihrer Patienten in irgendeiner Form bereitet ist. Führt dieser Erfahrungsmangel dann zu
106
der Zahnarztpraxis“,
das Lokalanästhetikum nicht vertragen, eineinhalb- organisatorischem Chaos und zu Hilflosigkeit, so
108
Spitta Verlag 2005.
mal wird ein Patient in Ihrer Praxis einen Grand- kann dies sowohl unter medizinischen als auch
110 Mal-Anfall bekommen, einmal wird jemand einen unter juristischen Aspekten fatale Folgen haben.
112 Angina pectoris-Anfall erleiden. Eine Anaphylaxie –
114 den SuperGAU der allergischen Reaktion auf Lokal- Rechtliches
116 anästhetika oder auf ein von Ihnen verabreichtes
118 Antibiotikum – wird nur jeder sechzigste Zahnarzt Als Zahnarzt müssen Sie aus forensischer Sicht
120 in seiner Praxis erleben müssen, einen schweren zumindest die Notfälle „beherrschen“, die durch
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INTERDISZIPLINÄRES NOTFALLMANAGEMENT IN DER ZAHNÄRZTLICHEN PRAXIS
10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über juristische Aspekte, Risikopatienten und Auslöser von Notfallsituationen
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24 Ihre zahnärztlich-medizinischen Maßnahmen ausge-
26 löst werden können. Der Gesetzgeber denkt dabei
28 sicher in erster Linie z. B. an die Allergischen Reak-
30 tionen auf Medikamente, die Sie applizieren. Er
32 würde im Einzelfall aber sicher auch einen Asthma-
34 Lesetipp:
Anfall oder eine Angina pectoris-Attacke, ausgelöst
36 Im DENTAL MAGAZIN
durch Angst, Stress und Schmerz, dazuzählen.
38 1/2005, berichtete
Generell erwartet man von Ihnen als Mediziner –
40 Prof. Dr. Michael Noack
zumindest in Ihrer Praxis, in der Sie ja eine beson-
42 in seinem Beitrag mit
dere Fürsorgepflicht für Ihre Patienten übernommen
44 dem Titel „Bekommen
haben – das grundsätzliche Wissen und die Fähig-
46 Sie keinen Schock“,
keit, wie man lebensrettende Sofortmaßnahmen
48 S. 114-115, über anaphy-
durchzuführen hat.
50 laktische Notfälle.
Der Eintritt von Notfallsituationen gehört zwar
52 grundsätzlich zum allgemeinen Lebensrisiko und
54 muss von jedem Patienten selbst getragen werden.
56 Hat der Zahnarzt aber eine Behandlung eingeleitet,
58 die ein erhöhtes Risiko für den Patienten mit sich
60 Notfälle in der zahnärztlichen Praxis sind insgesamt selten. bringt, welches er aber wiederum nicht beherrschen
62 Wenn sie aber auftreten, sollten Sie vorbereitet sein. kann, so trifft ihn ein sog. „Übernahmeverschul-
64 Foto: S. Müller den“.
66 Reagiert er zudem in einer Notfallsituation inadä-
68 quat, z. B.,
70
72
佥 Information • weil er die Notfallsituation als solche gar nicht
erkennt,
74 Welche Notfallsituationen sind in der • weil er die erforderlichen Maßnahmen nicht
76 Zahnarztpraxis zu erwarten? beherrscht,
78 • oder weil er keinerlei dem aktuellen Stand ent-
80 Komplikationen, hervorgerufen durch die
sprechenden notwendigen Medikamente oder
82 zahnärztlichen Maßnahmen:
• Orthostatischer Kollaps, ausgelöst durch Angst, Geräte besitzt,
84 so kann ihm dies als Verletzung seiner Hilfeleis-
Schmerz
86 tungs- und Sorgfaltspflicht ausgelegt werden.
• Hyperventilationstetanie, ausgelöst durch
88 Angst, Schmerz
90 • Allergische Reaktionen auf Lokalanästhetika Risikopatienten erkennen
92 oder andere Substanzen
94 • Intoxikationen durch Lokalanästhetika oder Die Anamneseerhebung ist die wichtigste und effek-
96 deren Zusätze
tivste Maßnahme zur Erkennung von Risikofaktoren.
98 Über 99 Prozent aller relevanten Erkrankungen las-
Komplikationen, hervorgerufen durch beste-
100 sen sich durch diese einfache Maßnahme erkennen.
hende Vorerkrankungen des Patienten:
102 Die Anamnese-Erhebung ist vom behandelnden Arzt
• Angina pectoris-Anfall, Herzinfarkt bei Korona-
104 rer Herzkrankheit grundsätzlich mündlich – d. h. im direkten Patien-
106
Weitere Informationen
• hypertone Krise bei arterieller Hypertonie ten-Arzt-Gespräch – durchzuführen; eine schriftli-
über Dr. Müller sowie die
108 • Atemnot durch Herz-Kreislauf-Komplikationen che Dokumentation hat stets zu erfolgen. Dieses
110
Termine seiner Work- (z. B. akutes Lungenödem bei Herzinsuffizienz) kann auch mit Hilfe von standardisierten Fragebö-
112
shops für Zahnärzte • Atemnot durch Aspiration, Bronchospastik, gen, die vom Patienten bereits vor Beginn der
114
finden Sie unter Asthma bronchiale
Behandlung durchgelesen und ausgefüllt werden,
www.notfallseminare.de. • Hypoglykämie bei Diabetes mellitus
116 geschehen.
• allergische Reaktion bis hin zum anaphylakti-
118 Der vorab ausgefüllte Anamnesebogen muss vom
schen Schock
120 behandelnden Arzt vor Beginn der Behandlung
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Dr. Sönke Müller

Nach seinem Medizinstudium und seiner Ausbil-


dung zum Internisten, machte Dr. Müller 1990
seinen Facharzt für Innere Medizin. Seit 1991 ist
der 48-Jährige sowohl als Internist in Neckarge-
münd (bei Heidelberg) niedergelassen sowie auch
als Leitender Notarzt im Rhein-Neckar-Kreis tätig.
Als Referent leitet er Seminare und bundesweite
Workshops für den Bereich Notfallmedizin und
bietet auch regelmäßig Notfallseminare für Zahn-
ärzte an.

gelesen und mit dem Patienten durchgesprochen


werden; Rückfragen über Schweregrad, Verlauf
oder Therapie müssen erfolgen. Kann der Patient
selber keine ausreichenden Angaben machen, sind
Rücksprachen bei den behandelnden Ärzten zu
nehmen. Der Anamnesebogen sollte in regelmäßi-
gen zeitlichen Abständen aktualisiert werden,
damit auch Neuerkrankungen erfasst werden kön-
nen.
Mit der Darstellung der rechtlichen Situation, des
Anamnesebogens als effektivster Maßnahme, um
Risikopatienten zu erkennen und der Auflistung
der wichtigsten Auslöser für einen Notfall, haben
Sie die ersten Grundlagen erhalten. Die nächste
Folge befasst sich dann mit den Notfallmedizini-
schen Kenntnissen von Ihnen und Ihrer Zahnarzt-
praxis.

佥 Information
Folgende Themen zu Notfällen in der zahnärztli-
chen Praxis erwarten Sie im DENTAL MAGAZIN:
1. Notfallmedizinische Kenntnisse des ZA
2. Notfallmedizinische Ausstattung der
Zahnarztpraxis
3. Basismaßnahmen 1,
z. B. Überprüfen der Vitalfunktionen
4. Basismaßnahmen 2,
z. B. Herz-Lungen-Wiederbelebung
5. Erweiterte Maßnahmen,
z. B. Legen eines venösen Zugangs
6. Spezielle Notfälle,
z. B. Angina pectoris
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10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über Wissen des ZA und Ausstattung der Praxis im Ernstfall
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„Schuster, bleib’ bei


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deinen Leisten“
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Ein Zahnarzt kann und braucht sicherlich nicht die Kenntnisse und Fähigkeiten
72 eines Notarztes zu haben. Doch wichtige lebensrettende Schritte sollten Ihnen
74 vertraut sein. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen angewendet werden können und
76
welche Geräte und Medikamente in Ihrer Zahnarztpraxis vorhanden sein sollten,
78
80
stellt Dr. Sönke Müller im zweiten Teil seiner Serie für das DENTAL MAGAZIN dar.
82
84
86 Wer das rasche Legen eines venösen Zugangs oder keine diagnostischen Hilfsmittel zur Verfügung ste-
88 gar die fachgerechte Intubation wirklich beherrscht hen. Dass er diesen Patienten aber mit angehobe-
90 – wunderbar – aber solche Zahnärzte sind sicherlich nem Oberkörper lagern soll, dass er ihm Sauerstoff
92 fast genauso selten zu finden wie ein Notarzt, der geben kann und dass er sich ohne großes Zögern
94 eine fachgerechte schmerzlose Zahnextraktion eine (not)ärztliche Unterstützung holen muss, soll-
96 durchführen kann. te jedem Zahnarzt geläufig sein.
98 Das Wissen dazu kann man sich anlesen (z. B. in
100 Wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahmen den folgenden Teilen dieser Notfallserie) und auch
102 in basisnahen Notfallkursen erwerben.
104 Eine Seitenlage in die Tat umzusetzen, die Atemwe-
106 ge frei zu machen, einen Fremdkörper in den Atem- Notfallmedizinische Ausstattung
108 wegen als solchen zu erkennen und im Extremfall der Zahnarztpraxis
110 eine Herz-Lungen-Wiederbelebung einzuleiten, muss
112 dagegen jeder Zahnarzt beherrschen. Eine Ausstattungsliste mit den für den Zahnarzt rele-
114 Ob der Thoraxschmerz des Patienten eine Angina vanten Medikamenten und sinnvollen Notfallgerät-
116 pectoris, ein Herzinfarkt oder nur ein akutes BWS- schaften finden Sie in den nachfolgenden Tabellen,
118 Syndrom ist, wird der Zahnarzt ebenso wenig erken- nähere Erläuterungen dazu werden Sie in den weiteren
120 nen können und müssen wie jeder andere Arzt, dem Folgen dieser Reihe zum Notfallmanagement erhalten.
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Medikamentenausstattungsempfehlung für die zahnärztliche Praxis 25
27
Medikamente zur oralen/inhalativen Verabreichung (Beispiele): 29
Handelsnamen 31
Generic name Indikation Standarddosierung 33
(Auswahl)
Adrenalin Infectokrupp Inhal Allergische Reaktion, 2 Hub zur Inhalation, 35
Adrenalin Pumpspray Primatene Mist* Bronchospastik nach 5 min wiederh. 37
39
Betamethason Celestamine 0,5 N Allergische Reaktion, 1 Fl = 30 ml aufschüt-
41
liquidum Asthma bronchiale teln und trinken
43
Clemastin oder Tavegil Sirup oder Allergische Reaktion 20 ml (1,5 Essl). 45
Dimetinden Fenistil Trp/Sirup 20-40 Trp. 47
49
Glukose Traubenzucker Hypoglykämien 4-5 Teelöffel in Wasser
auflösen 51
53
Nitrogylcerin Spray Nitrolingual Spray Angina pectoris, 2 Hub sublingual 55
Hypertonie 57
Salbutamol/Fenoterol Sultanol/Berotec Spray Bronchospastik, 2 Hub zur Inhalation 59
Dosier Areosol Asthmaanfall 61
63
Sauerstoff Sauerstoff Atemnot, Lungen-/ 2-6 l O2/min über
65
Herz-Kreislauf-Erkran- Nasensonde/ Sauerstoff- Dr. Sönke Müller:
kungen brille 67
Nach seinem Medizinstu- 69
dium und seiner Ausbil- 71
*derzeit in Deutschland nur über internationale Apotheken erhältlich
dung zum Internisten, 73
machte Dr. Müller 1990 75
seinen Facharzt für Inne- 77
re Medizin. Seit 1991 ist
Medikamente zur parenteralen Verabreichung (Beispiele) 79
der 48-Jährige sowohl 81
Handelsnamen als Internist in Neckarge-
Generic name Indikation Standarddosierung 83
(Auswahl) münd (bei Heidelberg) 85
Adrenalin (Epinephrin) Suprarenin Amp 1:1000 Anaphylaxie; Anaphylaxie: niedergelassen sowie 87
1 ml = 1mg Herz-Kreislauf-Stillstand 1-3-5 ml der verdünn- auch als Leitender Not-
Inhalt der Amp. immer ten Lsg i.v. 89
arzt im Rhein-Neckar- 91
auf 10 ml verdünnen! Herz-Kreislauf-Still-
Kreis tätig. Als Referent
stand: 93
initial 10 ml der ver- leitet er Seminare und 95
dünnten Lsg i.v. bundesweite Workshops 97
für den Bereich Notfall- 99
als Alternative: Anapen oder Fastject Anaphylaxie, insbes. 300 μg i.m.
medizin und bietet auch 101
Adrenalin (Epinephrin), bek. Insektengiftaller- 0,2-0,4 ml i.m.
Notfallbestecke gie regelmäßig Notfallsemi- 103
nare für Zahnärzte an. 105
Clemastin oder Tavegil oder Allergische Reaktion 1 Amp. langsam i.v.
107
Dimetinden Fenistil 1 Amp. langsam i.v.
109
Dexamethason oder Fortecortin 100 mg Anaphylakt. Schock, 1 Amp. langsam i.v. 111
Methylprednisolon Urbason solubile forte schwere allerg. Reaktion, 113
250 mg schwerer Asthmaanfall 115
Glucose 40 % Glucose 40 % Amp Hypoglykämie 20-100 ml i.v. 117
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10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über Wissen des ZA und Ausstattung der Praxis im Ernstfall
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Notfallausstattung setzt eine gewisse Mindestanforderung an die Aus-
26 rüstung des Zahnarztes voraus. In alphabetischer
28 Welche Notfallausstattung sollte die Praxis haben? Reihenfolge werden hier einige wichtige Grundele-
30 Die effektive Versorgung eines Notfallpatienten mente der Ausstattung wiedergegeben.
32
34
36
Notfallgerätschaften
38 für den Notfallkoffer
40 Bezeichnung Bemerkungen
42
Absaugkatheter z. B. passend auf Ihre Absaugung, um tiefer im Rachen absaugen zu
44
können
46
48
50
52
Buchtipp: S. Müller: evtl. manuelle für alle Bereiche in Ihrer Praxis, zu denen Ihre elektrische Absaugung
54 Absaugpumpe nicht hinreicht
56 „Notfallmanagement in
58 der Zahnarztpraxis“,
60 Spitta Verlag 2005.
62
Beatmungsbeu- Standardmasken: Gr. 5 für Erwachsene
64 tel mit Atem- Gr. 3/4 für Kinder/Jugendliche
66 masken für
68 Erwachsene/
70 Kinder
72 alternativ Universalmaske für alle Gesichtsgrößen, sehr einfach zu handhaben
74 Weichkissen-
Die Eckpunkte der
76 maske
78
Bundesärztekammer für
80
die Reanimation 2006
82
basierend auf den ERC-
alternativ Life preiswertes, praktikables, leicht mit sich zu führendes Beatmungs-
84
Leitlinien für die
Key hilfsmittel
86
Wiederbelebung 2005 /
88
Stand: 24. 3. 2006
90
finden Sie unter
92
www.aerzteblatt.de.
alternativ All diese Beatmungshilfen stellen eine echte Alternative zur In-
94 Larynxtubus tubation dar, setzen aber eine Erfahrung bzw. zumindest regelmäßige
96 Larynxmaske praktische Übungserfahrung mit den Gerätschaften voraus. Am prakti-
98 Combitubus kabelsten für den dann doch trotzdem insgesamt eher Unerfahrenen
100
ist der Larynxtubus.
102 Blutdruck- konventionelles Oberarmessgerät, ermöglicht auch bei extremen RR-
104 messgerät Werten sichere Messergebnisse
106
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112 Blutzucker- Stand der Technik: selbsterläuterndes Display, minimalste Blutmengen,
114 messgerät schnelle und exakte BZ-Bestimmung
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Notfallgerätschaften 25
für den Notfallkoffer 27
Bezeichnung Bemerkungen 29
31
Einmal- keine Notfallbehandlung ohne Eigenschutz
handschuhe 33
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39
Einmalspritzen z. B. 2 x 2ml 41
Einmalkanülen 2 x 5ml 43
2 x 10 ml 45
z. B. 2 x gelb, 2 x grün 47
49
Guedel-Tuben Gr. 3-4 für Erwachsene 51
Gr. 2 für Jugdendliche 53
Gr. 1 für Kinder 55
Lesetipp: 57
Den ersten Teil der Not- 59
fall-Serie von Dr. Müller 61
Infusionslösung z. B. 500 ml Ringer-Lösung oder 500 ml
finden Sie im DENTAL 63
+ Infusions- 0,9 % NaCl Lösung
besteck MAGAZIN 3/2006. 65
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Sauerstoffgerät z. B. 1-2 l O2-Flasche 200 oder 300 bar, Druckminderer mit fest einge- 71
mit Nasen- stelltem Flow auf 4 l oder 5 l O2/min (besser – aber teurer – flexibler 73
sonden/Gesichts- Druckminderer mit frei regulierbarem Flow 0-15 l), 75
maske Sauerstoffmaske evtl. mit Reservoir, zumindest mit Nasensonde oder 77
Sauerstoffbrille Weitere Informationen 79
über Dr. Müller sowie die 81
Schere/Kleider- im Notfall insbes. bei Reanimation zum raschen Freimachen des
schere Oberkörpers sehr hilfreich Termine seiner Work- 83
shops für Zahnärzte fin- 85
den Sie unter www.not- 87
fallseminare.de. 89
Stauschlauch falls doch einmal ein venöser Zugang gelegt werden kann 91
93
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Stethoskop in erster Linie zum Blutdruckmessen 101
103
105
107
109
Venenverweil- z. B.: 111
kanülen (z. B -1 x blau (Durchflussrate max. 31 ml/min) 113
Braunülen, -1 x rosa (Durchflussrate max. 54 ml/min) 115
Vygonülen) -1 x grün (Durchflussrate max. 80 ml/min) 117
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Mit Basismaßnahmen
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auf der sicheren Seite
78
Im Behandlungsstuhl Ihrer zahnärztlichen Praxis sitzt ein blasser, schwitzender
80 Patient und Sie wissen nicht: Handelt es sich nur um eine vasovagale Synkope
82 oder um einen Herzinfarkt? Stunden später behandeln Sie einen agitierten Patien-
84
ten mit roter Gesichtsfarbe und wieder rätseln Sie, ob es nur eine eher harmlose
86
88
Stress-Angst-Reaktion ist, oder ob es sich um ein potentiell lebensbedrohliches
90 allergisches Geschehen handelt? Woran Sie erkennen, ob es sich um einen Notfall
92 handelt oder nicht und welche wichtigen ersten Maßnahmen erforderlich sind,
94
erläutert Dr. Sönke Müller im dritten Teil seiner Serie für das DENTAL MAGAZIN.
96
98
100
102 Patienten, die o. g. – oder andere fraglich bedroh- Basismaßnahmen – überall, jederzeit
104 liche – Symptome aufweisen sind auch bei Ihnen und ohne Hilfsmittel durchführbar!
106 sicherlich immer wieder vorhanden. Ihre Aufgabe
108 ist es dann, die sich ergebenden Fragen rasch Die Basismaßnahmen beinhalten zum einen das
110 zu beantworten: Wie kann ich weitere Erkenntnis- Überprüfen der lebenswichtigen Funktionen nach
112 se gewinnen? Welche Maßnahmen können auf dem „BAPP-Schema“, zum anderen die sich daraus
114 keinen Fall schaden? Wann muss ich Alarm schla- ableitenden Sofortmaßnahmen, wie die richtige
116 gen? Lagerung des Patienten und die zur Erhaltung der
118 Generell gilt: Mit den Basismaßnahmen sind Sie in Vitalfunktionen erforderlichen lebensrettenden
120 jedem Fall immer auf der sicheren Seite! Sofortmaßnahmen.
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normale 31
Pupillenweite 33
bei Lichteinfall 35
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41
43
weite 45
starre 47
Pupille 49
Überprüfung der Atmung. Pulskontrolle an der Halsschlagader. Erweiterte Pupillen sind ein 51
Fotos: S. Müller frühes Alarmzeichen. 53
Illustration: Meinardus 55
57
Basismaßnahmen 1 Fehlen einer normalen Atmung. Die zwei weiteren 59
• Überprüfung der Vitalfunktionen: Vitalparameter Puls und Pupillenreaktion können 61
• Bewusstsein ergänzend die Situation abklären, sind aber für den 63
• Atmung „notfallmedizinischen Laien“ keinesfalls zwingend 65
• (Puls) zu erheben bzw. sollten keinesfalls zu einer Verzö- 67
• (Pupillen) gerung lebensrettender Sofortmaßnahmen führen. 69
71
Basismaßnahmen 2 Bewusstseinslage 73
Weitere Informationen 75
• Lagerung des Patienten in Abhängigkeit von sei-
über Dr. Müller sowie 77
nem Zustand: Sprechen Sie den Betroffenen zuerst laut an. Rea-
die Termine seiner 79
• Durchführung der stabilen Seitenlage bei giert er nicht, so fassen Sie ihn an Arm oder Schul-
Workshops für Zahnärzte 81
Bewusstlosigkeit ter und rütteln ihn. Erfolgt daraufhin immer noch
finden Sie unter 83
• Lagerung bei Atemstörungen, Lagerung bei keine Reaktion, so sollten Sie einen Schmerzreiz
www.notfallseminare.de. 85
Herz-Kreislauf-Störungen z. B. durch Zwicken am Oberarm oder im Bereich des
• Freimachen und Freihalten der Atemwege: Schlüsselbeines auslösen. Bleiben weiterhin Reak- 87
• Überstrecken des Kopfes 89
• Esmarch-Handgriff 91
• Ausräumen von Mund- und Rachenraum 93
95
Dr. Sönke Müller 97
Basismaßnahmen 3
• Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) 99
• Herzdruckmassage 101
• Beatmung mit und ohne Hilfsmittel 103
Nach seinem Medizinstudium und seiner Assis-
105
tentzzeit machte Dr. Müller 1990 die Facharztprü- Buchtipp: S. Müller:
Basismaßnahmen 1: fung für Innere Medizin. Seit 1991 ist der 48-Jäh- „Notfallmanagement in
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Überprüfung der Vitalfunktionen rige sowohl als Internist in Neckargemünd (bei 109
der Zahnarztpraxis“, Spit-
Heidelberg) niedergelassen als auch als Leitender 111
Notarzt im Rhein-Neckar-Kreis tätig. Als Referent ta Verlag 2005. 113
Im Grunde genommen reichen bereits zwei Vitalpa-
leitet er Seminare und bundesweite Workshops für 115
rameter aus, um abzuklären, ob ein Mensch lebens-
den Bereich Notfallmedizin und bietet auch regel- 117
bedrohlich erkrankt ist oder nicht, nämlich die mäßig Notfallseminare für Zahnärzte an.
Bewusstseinslage und das Vorhandensein oder das 119
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INTERDISZIPLINÄRES NOTFALLMANAGEMENT IN DER ZAHNÄRZTLICHEN PRAXIS
10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über das grundlegende Vorgehen bei einem Notfall
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24
26 Zusammenfassung: BAPP-Schema
28
30 Überprüfen Wie? Ergebnis Folgerung Maßnahme
32 Bewusstsein ansprechen, rütteln, nicht ansprech- Bewusstlosig- Atmung ja? → stabile Sei-
34 Schmerzreiz bar, bewegungs- keit tenlage, ständige Überwa-
36 los, kein Schutz- chung von Atmung und Puls
38 reflex
40 Atmung Atemgeräusche keine sicht- und Atemstillstand Atemwege freimachen, Kopf
42 hören, Ausatemluft fühlbaren Atem- überstrecken. Atmung
44 Den ersten Teil der Not- fühlen, Brustkorb- bewegungen, nein?→ Notruf → Herzdruck-
46 fall-Serie von Dr. Müller bewegungen sehen kein hörbares massage beginnen (30 x
finden Sie im DENTAL oder fühlen Atemgeräusch massieren) dann Beatmung:
48
MAGAZIN 3/2006, den 2 x Mund-zu-Nase- oder
50 Mund-zu-Mund
52 zweiten Teil im DENTAL
54 MAGAZIN 4/2006 oder im Puls Puls am Handgelenk beidseitig kein Herz-Kreis- Herz-Lungen-Wiederbele-
Internet unter oder Hals tasten Puls tastbar lauf-Stillstand bung
56
58 www.dentalmagazin.de. Pupillen Augenlider nach Weite Pupillen, Herz-Kreis- Herz-Lungen-Wiederbele-
60 oben ziehen, ggf. in keine Verengung lauf-Stillstand bung
die Augen leuchten auf Lichteinfall
62
64
66 tionen aus, so gehen Sie von einer Bewusstlosigkeit zu. Für den Geübten gibt dies zusätzlich einen indi-
68 aus und überprüfen sofort die Atmung. rekten Rückschluss auf die Qualität des Blutdrucks.
70 Die im Normalfall durchgeführte Pulskontrolle am
72 Atmung Handgelenk ist im Notfall nicht ausreichend
74 zuverlässig, besser ist hier die Pulskontrolle an
76 Überprüfen Sie die Atmung, indem Sie Ihr Ohr mög- der Halsschlagader. Tasten Sie sich dazu mit zwei
78 lichst nahe über den Mund-Nasen-Bereich des Fingerkuppen seitlich vom Kehlkopf langsam nach
80 Erkrankten bringen und beobachten Sie gleichzeitig außen, bis Sie sicher einen Puls fühlen. Finden
82 den Brustkorb des Betroffenen. Sie den Puls nicht, so tasten Sie auch auf der
84 • Hören Sie ein Atemgeräusch? anderen Halsseite. Immer wenn Sie kein sicher
86 • Fühlen Sie Ausatemluft an Ihrer Wange? positives Ergebnis haben, müssen Sie von einem
88 • Sehen Sie Brustkorbbewegungen? Herz-Kreislauf-Stillstand ausgehen und entspre-
90 Ja? chend mit einer sofortigen Herz-Lungen-Wiederbe-
92 Dann bringen Sie den Betroffenen in die stabile lebung reagieren.
94
Lesetipp:
Seitenlage.
Im DENTAL MAGAZIN
96
1/2005, berichtet
Nein? Pupillen
98 Dann machen Sie umgehend die Atemwege frei!
100
Prof. Dr. Michael Noack
Nach den neuen Richtlinien zur Reanimation (Ilcor Normalerweise sind beide Pupillen gleich weit
102
in seinem Beitrag mit
2005) ist es indiziert, dass bei Bewusstlosigkeit und reagieren auf Lichteinfall mit einer sofortigen
104
dem Titel „Bekommen
und fehlender Atmung bei freien Atemwegen sofort Verengung. Finden sich bei einem Erkrankten
106
Sie keinen Schock“,
mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen weit geöffnete, reaktionslose Pupillen, so kann
108
S. 114-115, über
wird (d. h. der Puls muss nicht erst gesucht werden, dies als Zeichen höchster Gefahr nämlich als Folge
110
anaphylaktische Notfälle.
die Pupillen müssen nicht überprüft werden)! eines Herz-Kreislaufstillstandes interpretiert wer-
112 den!
114 Puls Die Pupillenerweiterung ist ein sehr frühes
116 Alarmzeichen – bereits nach 30 Sekunden Kreis-
118 Die Kontrolle des Pulses lässt einen direkten Rück- laufstillstand sind die Pupillenreaktionen erlo-
120 schluss auf die Herzfrequenz und den Herzrhythmus schen!
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10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über die richtige Lagerung des Patienten im Ernstfall
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Lagern, aber wie?


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50
52
54
56 Ihr Patient im Zahnarztstuhl ist bewusstlos, zeigt keinerlei Reaktion auf Schmerz-
58 reize, die Atmung ist flach und ungleichmäßig. Der Rettungsdienst ist informiert
60
und müsste in ca. zehn Minuten in Ihrer Praxis sein. Wohin solange mit dem
62
64 Patienten? Es gibt nur eine gute und sichere Lösung: Legen Sie ihn auf den Boden
66 und bringen Sie ihn umgehend in die stabile Seitenlage! Welche die jeweils güns-
68 tigste Köperposition bei den verschiedenen Notfall-Arten ist, beschreibt Dr. Sönke
70
Müller im vierten Teil seiner Serie für das DENTAL MAGAZIN.
72
74
76 Die richtige Lagerung eines Erkrankten bzw. Ver- anschließend einen Arm des Erkrankten rechtwink-
78 letzten ist eine wichtige Erstmaßnahme, die ohne lig im Ellbogen beugen, und dann den Unterarm
80 großen Aufwand und Risiko von jedem Ersthelfer von oben her mit beiden Händen umfassen. Ziehen
82 durchgeführt werden kann. Allein dadurch, dass Sie den Erkrankten vom Stuhl, und legen Sie ihn
84 Sie den Erkrankten in eine günstigere Körperposi- vorsichtig am Boden ab. Bleibt Ihr Patient weiter
86 tion bringen, kann ein lebensbedrohlicher atemstabil, aber ohne Bewusstsein, so muss er zur
88 Zustand verhindert und einer Verschlimmerung Sicherung gegen eine Aspiration in die Seitenlage
90
Weitere Informationen
der Erkrankung vorgebeugt werden. Da sich an gebracht werden.
92
über Dr. Müller sowie
einer bewusstlosen Person, die sich in einer sit-
die Termine seiner
94
Workshops für Zahnärzte
zenden Position z. B. auf dem Zahnarztstuhl Stabile Seitenlage
96 befindet, keine ausreichenden Maßnahmen zur
98
finden Sie unter
Sicherung der Vitalfunktionen bzw. zur Wiederbe- Knien Sie sich dazu neben den Bewusstlosen und
100
www.notfallseminare.de.
lebung durchführen lassen, sollte grundsätzlich legen Sie den Arm, der sich auf Ihrer Körperseite
102 versucht werden, den Erkrankten auf dem Boden befindet angewinkelt nach oben (Handfläche nach
104 abzulegen. vorne). Den anderen Arm des Bewusstlosen ziehen
106 Sie über den Brustkorb und die Hand des Patienten
108 Rautek-Griff legen Sie auf dessen Wange. Diese Hand nicht los-
110 lassen (Abb. 1). Das auf der Gegenseite befindliche
112 Ein Griff, mit dem sich ein Mensch relativ sicher Bein des Bewusstlosen beugen Sie im Kniegelenk
114 aus dem Zahnarztstuhl auf den Boden ablegen und stellen es dadurch auf (Abb. 2). Fassen Sie
116 lässt, ist der Rautek-Rettungsgriff, bei dem Sie den Bewusstlosen am Oberschenkel des angewin-
118 vom Rücken des Erkrankten her mit beiden Armen kelten Beines und ziehen Sie ihn zu sich herüber
120 unter seinen Achselhöhlen hindurch greifen, (Abb. 3). Überstrecken Sie den Kopf des Bewusstlo-
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Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über die richtige Lagerung des Patienten im Ernstfall 9
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Jeder Mensch, bei dem 31
das Bewusstsein, nicht 33
aber die Atmung gestört 35
ist, muss in die stabile 37
Seitenlage gebracht wer- 39
den. 41
43
45
Abb. 1: Der erste Schritt bei der stabilen Seitenlage ist, Abb. 2: Beim zweiten Schritt winkeln Sie das gegenüber- 47
dass Sie den Arm des Bewusstlosen, der auf Ihrer liegende Bein des Bewusstlosen an und stellen es 49
Körperseite liegt nach oben strecken, mit der dadurch auf. 51
Handinnenfläche nach vorne. Weiterhin ziehen Sie den
53
gegenüberliegenden Arm über den Brustkorb hin zur
Wange des Bewusstlosen und halten die Hand in dieser 55
Position fest. 57
59
sen nochmals (Abb. 4) und überprüfen Sie ob die Zahnarztstühlen lässt sich die Schocklage vorpro- 61
Atmung vorhanden ist. grammieren und per Knopfdruck auslösen. Sollte 63
der Betroffene bewusstlos sein, hat natürlich die 65
Schocklage stabile Seitenlage Vorrang vor der Schocklage. 67
69
Verletzungen oder Erkrankungen, die zu einem Flachlage 71
Die ersten drei Teile der 73
größeren Blutverlust oder einem „Versacken“ des
Notfall-Serie von 75
Blutes im Körper (z. B. bei der vasovagalen Synko- Jeder bewusstlose Patient, der nicht mit Sicher-
Dr. Müller stehen im 77
pe, bei der Anaphylaxie) und somit zu einer Min- heit eine konstante Atmung vorweist, muss unter
Internet unter 79
derversorgung des Gehirns mit einer sich daraus der Annahme eines drohenden oder bereits vor-
www.dentalmagzin.de 81
ergebenden Bewusstlosigkeit führen, können durch handenen Herz-Kreislaufstillstands sofort auf eine
zum Herunterladen 83
eine „Autotransfusion“ von körpereigenem Blut harte Unterlage in die flache Rückenlage, am ein-
bereit. 85
mit Hilfe der Schocklage verzögert, verringert oder fachsten auf den Fußboden, gebracht werden
verhindert werden (Abb. 5). Bei allen moderneren (Abb. 6). 87
89
91
Bewusstsein Atmung Puls Lagerung Sofortmaßnahmen
93
Freimachen der 95
Vorhanden, aber Oberkörper-Hoch-
Vorhanden Vorhanden Atemwege, Sauer- 97
Atemnot lage
stoffgabe 99
Vorhanden, aber 101
Vorhanden Vorhanden Schocksympto- Schocklage 103
matik
105
Gestört Vorhanden Vorhanden Stabile Seitenlage 107
109
Atemwege freima-
Gestört Gestört Sicher vorhanden Flache Rückenlage 111
chen, Beatmung
113
Herzdruck- 115
Gestört Gestört Gestört Flache Rückenlage massage: 117
Beatmung 30:2 119
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10 Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über die richtige Lagerung des Patienten im Ernstfall
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42
44 Nach seinem Medizinstu-
46 dium und seiner Assisten-
Abb. 3: Als dritte Maßnahme ziehen Sie den Bewusstlosen Abb. 4: Zum Schluss wird der Kopf überstreckt und die
48 tenzeit machte Dr. Müller zu sich herüber, indem Sie ihn an der Schulter und am Atmung überprüft.
50 1990 die Facharztprüfung Oberschenkel des angewinkelten Beines festhalten.
52 für Innere Medizin. Seit
54 1991 ist der 48-Jährige
56 sowohl als Internist in
58 Neckargemünd (bei Hei-
60 delberg) niedergelassen
62 als auch als Leitender
64 Notarzt im Rhein-Neckar-
66 Kreis tätig. Als Referent
68 leitet er Seminare und
70 bundesweite Workshops
72 für den Bereich Notfall-
74 medizin und bietet auch
Abb. 5: Mit Hilfe der Schocklage gelangt das Blut „aus den Abb. 6: Patienten, die weder bei Bewusstsein sind, noch
76 regelmäßig Notfallsemi-
Füßen“ wieder in den Körper zurück. regelmäßig atmen, müssen in die flache Rückenlage
78
nare für Zahnärzte an. gebracht werden.
80
82
84 Erkrankten genug Raum für Ihre Hilfsmaßnahmen
86 haben.
88
90 Oberkörperhochlage
92
94 Jeder nicht bewusstlose Patient, bei dem eine
96 Atemnot oder der Verdacht auf eine Herzerkrankun-
98 gen besteht, sollte mit mehr oder wenig angehobe-
100 nem Oberkörper gelagert werden. Der Patient wird
102 Ihnen signalisieren, welche Höhe für ihn am ange-
104 nehmsten ist (Abb. 7).
106 Abb. 7: Bei Atemnot und Verdacht auf Herzerkrankungen,
sollte der Patient mit etwas angehobenem Oberkörper
108
gelagert werden. Andere Lagerungsarten
110
112 Die Art der Lagerung richtet sich grundsätzlich
114 Nur in dieser Position können Sie die notwendi- danach, was Sie bei der Überprüfung der Vitalpara-
116 gen Maßnahmen wie Beatmung und Herzdruck- meter (BAPP-Schema, siehe DENTAL MAGAZIN
118 massage optimal durchführen. Falls möglich, soll- 5/2006, S. 70ff) festgestellt haben. Eine Übersicht
120 ten Sie den Platz so wählen, dass Sie um den gibt die Tabelle.
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Wiederbelebung – nichts
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leichter als das!
56
Ihr Patient im Zahnarztstuhl ist bewusstlos, die Atmung hat ausgesetzt, die Atemwe-
58 ge sind frei. Dann runter mit ihm auf den Boden, flach auf den Rücken gelegt, Notruf
60 veranlasst und los geht’s ohne lange zu zögern: 30-mal Herzdruckmassage und
62
zwei Beatmungen im Wechsel halten Sie auf Trab und den Patienten höchstwahr-
64
66
scheinlich am Leben. Die wichtigsten Basismaßnahmen zur Wiederbelebung
68 beschreibt Dr. Sönke Müller im fünften Teil seiner Serie für das DENTAL MAGAZIN.
70
72
74 Die Herzdruckmassage wird – insbesondere seit den Das Überprüfen des Kreislaufs (Karotispuls tasten)
76 Änderungen der Reanimationsrichtlinien Ende 2005 ist nicht obligat, dem Laien wird davon sogar
78 – als die entscheidende Basismaßnahme beim abgeraten.
80 Herz-Kreislauf-Stillstand angesehen. Vor allem in
82 der Frühphase der Reanimation (und noch vor jeder Tipps für die Beatmung:
84 Beatmung) kann sie die Sauerstoffversorgung des
86 Gehirnes durch die Verteilung des Restsauerstoffes Ziel einer jeden Beatmung ist die optimale Oxyge-
88 aus dem anfangs noch gut sauerstoffgesättigten nierung des Notfallpatienten, spätestens dann,
90 Blut wieder herstellen. Ein Absterben der Gehirn- wenn die körpereigenen Sauerstoffreserven mit Hil-
92 zellen durch Sauerstoffmangel kann somit um meh- fe der Herzdruckmassage verteilt und verbraucht
94 rere Minuten und wenn eine effektive Beatmung sind. Die Beatmung ist ohne oder mit Hilfsmitteln
96
Weitere Informationen
dann noch hinzukommt – für einen sehr viel länge- möglich.
98
über Dr. Müller sowie die
ren Zeitraum – verzögert werden. Die Herzdruck-
Termine seiner Work-
100 massage ist deshalb die erste und wichtigste 䡲 ohne Hilfsmittel:
102
shops für Zahnärzte fin-
Reanimationsmaßnahme und sollte ohne Zeitverzug • Mund-zu-Mund
104
den Sie unter
bei jedem bewusstlosen und nicht atmenden • Mund-zu-Nase
www.notfallseminare.de.
106 Patienten zur Anwendung kommen. Sie ist eine 䡲 mit Hilfsmitteln:
108 Aufgabe, die in der Praxis von jedem Praxismitar- • z. B. Life-Key Weichkissenmaske
110 beiter geübt und beherrscht werden sollte. • Beatmungsbeutel mit Maske.
112 Mit den Maßnahmen zur Wiederbelebung – vor
114 allem mit der Herzdruckmassage – wird sofort Als einfachste Form der Beatmung, die ohne jedes
116 begonnen, wenn ein Mensch bewusstlos ist und die Hilfsmittel und in jeder Situation durchführbar ist,
118 Atmung gar nicht mehr oder nur als „Schnappat- bietet sich die Atemspende in Form der Mund-zu-
120 mung“ vorhanden ist. Nase-Beatmung an.
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Mund-zu-Nase-Beatmung 23
25
Bringen Sie den Bewusstlosen in die flache 27
Rückenlage. Knien Sie sich seitlich neben den Dr. Sönke Müller 29
Kopf, öffnen Sie den Mund und sehen Sie nach, ob 31
sich Fremdkörper im Mund-Rachen-Raum befinden. 33
Falls ja, entfernen Sie diese. Überstrecken Sie den 35
Kopf. Halten Sie dabei durch den Druck Ihrer Hand Nach seinem Medizinstudium und seiner Assisten- 37
tenzeit machte Dr. Müller 1990 die Facharztprü- Die ersten vier Teile der 39
auf den Bereich zwischen Unterlippe und Kinnspit-
fung für Innere Medizin. Seit 1991 ist der 48- Notfall-Serie von 41
ze den Mund des Bewusstlosen geschlossen. Atmen Jährige sowohl als Internist in Neckargemünd Dr. Müller stehen im 43
Sie normal ein und setzen Sie Ihren geöffneten (bei Heidelberg) niedergelassen als auch als Lei- Internet unter 45
Mund über die Nasenöffnungen des Bewusstlosen tender Notarzt im Rhein-Neckar-Kreis tätig. Als
www.dentalmagzin.de 47
so auf, dass Ihre Lippen rund um die Nase fest Referent leitet er Seminare und bundesweite
Workshops für den Bereich Notfallmedizin und (Redaktionsbeiträge) zum 49
abschließen. Blasen Sie Ihre Ausatemluft zügig in
bietet auch regelmäßig Notfallseminare für Zahn- Herunterladen bereit. 51
ca. einer Sekunde in die Nase des Patienten.
ärzte an. 53
Holen Sie seitlich Luft, beobachten Sie dabei gleich-
zeitig, ob Thoraxexkursionen sichtbar sind, und ob 55
Ausatemluft aus der Nase des Patienten entweicht. fort oder – wenn der Puls eindeutig vorhanden sein 57
Wiederholen Sie die Atemspende ein zweites Mal sollte – beatmen sie mit einer Atemfrequenz von ca. 59
und führen Sie dann entweder die Herzdruckmassage zehn bis 14-mal pro Minute. 61
63
65
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26 Basismaßnahmen zur Wiederbelebung
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30 Patienten lagern
32 INFORMATION
34 Mit den Maßnahmen zur
36 Wiederbelebung – vor
38 allem mit der Herzdruck- Patient flach auf harten Untergrund legen, Kleidung
40 massage – wird sofort über dem Brustkorb öffnen, neben den Patienten
begonnen, wenn ein knien, Notruf abgesetzt?
42
44 Mensch bewusstlos ist
46 und die Atmung gar nicht
48 mehr oder nur als
Druckpunkt aufsuchen
50 „Schnappatmung“ vor-
52 handen ist.
54 Das Überprüfen des
Kreislaufs (Karotispuls Handballen übereinander auf die Mitte des Brustkor-
56
tasten) ist nicht obligat, bes legen. Ellbogen durchgestreckt halten, senkrecht
58 über den Druckpunkt beugen, so viel Druck ausüben,
60 dem Laien wird davon
dass das Sternum 4-5 cm eingedrückt wird.
62 sogar abgeraten.
64
66
30 Thoraxkompressionen
68
70
Herzdruckmassage mit einer Frequenz von 100/Min
72
(d. h. ca. zwei Massagen/Sekunde) beginnen. Ggf.
74
ohne Unterbrechung fortführen, bis Hilfsmittel zur
76 Beatmung (Beatmungsbeutel etc.) am Patienten sind.
78 Falls kein Hilfsmittel vorhanden: Möglichst nach
80 30 Herzdruckmassagen Mund-zu-Nase- oder Mund-zu-
82 Mundbeatmung durchführen.
84
86 Zwei Beatmungen
88
90
92
94
Kopf überstrecken, jeweils gleichmäßig etwa eine
Sekunde lang in die Nase/den Mund blasen und beob-
96
achten, wie sich der Brustkorb hebt.
98
100
102
104 Fortführung der Herzmassage und Beatmung
106
108
110 30x 2x
112 Herzmassage: Beatmung im Verhältnis von 30 : 2
114 konsequente Durchführung, bis der Rettungsdienst
eintrifft.
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46
48
50
52
Der Weg in die Vene
54 Dr. Sönke Müller
56
58 Ein venöser Zugang wäre in einigen Notfallsituationen sicherlich sehr hilfreich. Die
60 Realität zeigt jedoch, dass der „normale“ Zahnarzt aufgrund seiner fehlenden
62
64
Anwendungs- und Erfahrungsmöglichkeiten eher ungeübt im Legen eines venösen
66 Zugangs ist.
68
70
72 Angesichts von bundesweiten durchschnittlichen Plastikverweilkanülen stehen in unterschiedli-
74 Hilfsfristen von ca. acht Minuten bis zum Eintref- chen, farbkodierten Längen und Lumina zur Ver-
76 fen eines Rettungswagens lässt sich die Mehrzahl fügung:
78 aller Notfälle für den Zahnarzt mit allgemeinen Die Plastikverweilkanülen bestehen aus einer inne-
80 Notfallmaßnahmen oder alternativ – d. h. beispiels- ren Metallkanüle und einer äußeren Plastikkanüle.
82 weise mit oral oder inhalativ – applizierten Medi- Der innere Metallteil dient nur zur Punktion, der
84 kamenten zumindest soweit „über die Zeit retten“, äußere zum Verweilen in der Vene. Nahezu alle
86 bis Profiretter die Verantwortung übernehmen. Plastikverweilkanülen besitzen einen seitlichen
88 Kommt es zum „maximalen Notfall“ mit einem Adapter, über den sich Medikamente mit Hilfe jeder
90 Herz-Kreislaufstillstand, so stehen hier eindeutig normalen Spritze hinzuspritzen lassen.
92 die lebensrettenden Basis-Reanimationsmaßnah-
94 men vor allen venösen Venenwegen im Vorder-
96 grund!
Technik
98 Aus forensischen Gründen und natürlich für den im Der periphere venöse Zugang erfolgt am einfachs-
100 Venenweg routinierten Zahnarzt sollte der Notfall- ten über die Punktion einer Armvene, dabei stehen
102 koffer in jedem Fall die notwendigsten Utensilien die Venen der Ellenbeuge sowie die Venen des Vor-
Weitere Informationen
104 für einen Venenweg enthalten: derarms und des Handrückens zur Verfügung.
über Dr. Müller sowie die
106 • Stauschlauch oder RR-Manschette
Termine seiner Work-
108 • Plastikverweilkanülen (Braunülen, Vygonülen)
110
shops für Zahnärzte fin-
und/oder Flügelinfusionsbestecke (Butterfly)
Durchführung
den Sie unter www.
112 • Infusionsbesteck • Stauung am Oberarm mit Blutdruckmanschette
notfallseminare.de.
114 • Infusion (z. B. 500 ml Ringer- oder Kochsalz- oder Stauschlauch
116 Lösung ) • Punktionsstelle desinfizieren
118 • Fixierungsmaterial (z. B. Braunülenpflaster, Leu- • Nach rascher Durchstechung der Haut zunächst
120 koplast/-silk). nur die Spitze der Metallkanüle in die Vene ein-
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41
Die ersten fünf Teile der
43
Notfall-Serie von
Abb. 1: Desinfektion der Punktionsstelle. Abb. 2: Nur die Spitze der Metallkanüle wird in die Vene 45
Fotos: Müller Dr. Müller stehen im
eingeführt. 47
Internet unter www.
49
dentalmagzin.de
51
(Redaktionsbeiträge) zum
53
Herunterladen bereit.
55
57
59
61
63
65
67
69
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Abb. 3: Die Metallkanüle unter gleichzeitigem Vorschieben Abb. 4: Überprüfen (Blut muss in die Kanüle herauslaufen) 73
der Plastikhülse zurückziehen. der sicheren Lage der Kanüle in der Vene.
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• Sichere Lage der Venenverweilkanüle überprüfen 79
(Herauslaufen von Blut) und diese fixieren! 81
• Infusion anschließen, Stauung öffnen. 83
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INFORMATION
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Lebensrettende Sofort-
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Dr. Sönke Müller maßnahmen (z. B. die
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Herz-Lungen-Wiederbe-
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lebung nach dem BLS-
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Abb. 5: Fixierung der Kanüle. Schema) dürfen auf kei-
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Nach seinem Medizinstudium und seiner Assisten- nen Fall zugunsten eines
tenzeit machte Dr. Müller 1990 die Facharztprü- 103
venösen Zugangs unter-
führen (bei erfolgreicher Punktion muss Blut im fung für Innere Medizin. Seit 1991 ist der 48- 105
brochen/vernachlässigt
Kanülenkopf sichtbar werden) und die Kanüle Jährige sowohl als Internist in Neckargemünd 107
werden!
dann nur so weit vorschieben, dass auch der (bei Heidelberg) niedergelassen als auch als Lei- 109
Plastikanteil sicher in der Vene liegt. tender Notarzt im Rhein-Neckar-Kreis tätig. Als 111
Referent leitet er Seminare und bundesweite
• Dann die Metallkanüle unter gleichzeitigem Vor- 113
Workshops für den Bereich Notfallmedizin und
schieben der Plastikhülse zurückziehen; eine Per- bietet auch regelmäßig Notfallseminare für Zahn- 115
foration der Vene durch die Plastikkanüle ist ärzte an. 117
praktisch nicht möglich. 119
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DENTAL MAGAZIN 4/2007
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