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US-Amerikanisch-Mexikanischer Krieg
(724 words)
Der K. zwischen Mexiko und den USA, der 1846 ausbrach, wurde zu einem Fanal für die
zwischenstaatlichen Beziehungen in den Amerikas. Er war und ist bis heute der erste und
einzige formale K. der Vereinigten Staaten gegen ein lateinamerikan. Land. Lange Zeit galt die
Annexion von Texas (vgl. Texanische Unabhängigkeit) als der entscheidende K.-Grund. Doch
bestand dieser vielmehr darin, dass die Westgrenze des neuen Bundesstaats und damit die
Grenze zwischen Mexiko und den USA umstritten war.
Der US-Präsident James K. Polk wollte den Kon ikt zunächst anscheinend friedlich beilegen
und entsandte Vermittler mit dem Auftrag, den Mexikanern die neue Westgrenze und
möglichst noch weitere Gebiete wie u. a. das heutige Kalifornien und New Mexico
abzuhandeln; dafür boten die USA 15–20 Mio. Dollar. Entrüstet lehnte die mex. Regierung ab,
was Polk der Ö fentlichkeit gegenüber als Brüskierung darstellte. Er beorderte darau in
Truppen in das Gebiet zwischen Rio Nueces und Rio Grande, was die Mexikaner als Invasion
betrachteten. So kam es im April 1846 zu ersten Gefechten und einen Monat später zur US-
amerikan. Kriegserklärung. Präsident Polk nahm dabei die Rechtsposition ein, dass die
Mexikaner die Grenze der Vereinigten Staaten verletzt und »amerikan. Blut auf amerikan.
Boden« vergossen hätten [2].
Entgegen der Erwartung der siegesgewissen Angloamerikaner, die ihre mex. Gegner maßlos
unterschätzten, wurde der Krieg nicht zuletzt aufgrund von Indianerüberfällen und der mex.
Guerilla zu einem langwierigen und blutigen Unterfangen (Guerillero) [4]; [1]. Die US-
Amerikaner rückten im Norden Mexikos über den Rio Grande vor, wo es zu heftigen Kämpfen
kam. Außerdem landeten Truppen in Veracruz und zogen Richtung Mexiko-Stadt. In
Kalifornien erklärten sich angloamerikan. Siedler für unabhängig; hier hatte das
Pazi kgeschwader der US-Marine bereits Anfang 1847 die Lage unter Kontrolle. Im September
1847 gelang dann die Einnahme der mex. Hauptstadt. [6].
Für die engl. Interessen in der Region war dies ein herber Rückschlag, denn damit wurde die
US-amerikan. Expansion an den Pazi k zum Faktum (Frontier); die brit.
Eindämmungsversuche waren somit gescheitert. Der Hauptleidtragende aber war Mexiko, das
rund die Hälfte seines Territoriums verlor; eine bleibende Abneigung gegen den großen
Nachbarn im Norden war die Folge (vgl. Abb. 1). Außerdem kam es zu einer ersten Welle der
sog. Yankee-Phobie in ganz Lateinamerika, denn der Vormarsch der Vereinigten Staaten schien
vielen Beobachtern unau altsam.
[3] R. W. J , To the Halls of the Montezumas. The Mexican War in the American
Imagination, 1985
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[4] I. W. L , Wars within War. Mexican Guerrillas, Domestic Elites, and the United States
of America, 1846–1848, 2005
[5] A. S , Manifest Destiny. American Expansionism and the Empire of Right, 1995
Rinke, Stefan, “US-Amerikanisch-Mexikanischer Krieg”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts
(Essen) und in Verbindung mit den Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Copyright © J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und
Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 2005–2012. Consulted online on 14 May 2020 <http://dx-doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.1163/2352-
0248_edn_SIM_371111>
First published online: 2019