Sie sind auf Seite 1von 12

Chefsache: Kommunizieren mit dem Chef

Kommunikation ist Chefsache. Führungskräfte, die nicht kommunizieren, machen keinen guten
Job. Aufgaben und Verantwortungen müssen delegiert, Entscheidungen besprochen und
mitgeteilt, Informationen weitergereicht und Rückmeldungen gegeben werden. Viele Vorgesetzte
legen jedoch zu wenig Wert auf Kommunikation – und betrachten diese fälschlicherweise als
Einbahnstraße von oben nach unten. Nur Ansagen reichen für gelungene Kommunikation nicht
aus, Fragen gehören ebenso zur Chefsache, um Input zu erhalten, Wertschätzung und Respekt zu
signalisieren und das Team erfolgreich führen zu können. Was Chefs häufiger sagen und fragen
sollten, um Kommunikation am Arbeitsplatz als Chefsache wirklich ernst zu nehmen…

Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel

 Chefsache: Führungsstile beeinflussen die Kommunikation


 Diese Sätze sollte jeder Chef häufiger benutzen
 Chefsache: Fragen, die Führungskräfte stellen sollten
o Fragen, die Sie Ihrem Chef stellen sollten
 Vorsicht: Diese Sätze hören Chefs nicht gerne
o Was andere Leser noch gelesen haben
Chefsache: Führungsstile beeinflussen die Kommunikation
Leider müssen Arbeitnehmer immer wieder feststellen: Es gibt einen Unterschied zwischen
Vorgesetzten und Führungskräften. Oft synonym verwendet, klafft in der Realität zwischen
beiden ein riesiger Spalt. Soziale Fähigkeiten und Führungskompetenz gehen nicht zwangsläufig
mit dem hierarchischen Aufstieg einher.

So lassen viele Vorgesetzte die erforderte Kommunikation vermissen – oder betreiben diese nur
in eine Richtung. Kein Dialog, sondern nur Anweisungen, die umgesetzt werden sollen. Eine
große Rolle spielt dabei der Führungsstil, mit denen Chefs ein Team zu lenken versuchen:

Natürlich ist der Führungsstil Chefsache, doch sollte dieser nicht zu Lasten der Kommunikation
und letztlich des Erfolgs gehen. Glücklicherweise können Chefs mit einfachen Mitteln die
Kommunikation verbessern – indem bestimmte Sätze und Fragen ins Repertoire aufgenommen
und häufiger verwendet werden:

Diese Sätze sollte jeder Chef häufiger benutzen


Gerade der zwischenmenschliche Aspekt ist für erfolgreiche Führungskräfte von großer
Bedeutung. Andere zu motivieren, ein Betriebsklima zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und
gleichzeitig produktiv arbeiten können, ist Chefsache – muss aber nicht zwangsläufig mit großem
Aufwand und viel Arbeit verbunden sein.
Schon einige einfache Sätze, die leicht in die tägliche Kommunikation aufgenommen werden
können, erzielen eine große Wirkung:

 Danke!

Einfacher geht es nun wirklich nicht, doch viele Mitarbeiter hören dieses simple Wort viel
zu selten von Seiten des Chefs. Harte Arbeit, Überstunden und das Ertragen von
anhaltendem Stress werden leider in den meisten Unternehmen kaum honoriert –
obwohl der Effekt eines kleinen Dankeschöns beachtlich sein kann.

Arbeitnehmer fühlen sich geschätzt, respektiert und zufriedener am Arbeitsplatz,


wenn Vorgesetzte Dankbarkeit für ihre Leistungen zeigen. Die Mitarbeiter sind
glücklicher, stehen dem Unternehmen loyaler gegenüber und sind auch bereit, sich für
den Erfolg besonders ins Zeug zu legen.

 Ich würde dazu gerne Ihre Meinung hören.

Als Führungskraft muss man viele – teils auch schwierige und unangenehme –
Entscheidungen treffen. Nicht jede davon kann vorher mit der gesamten Belegschaft
ausdiskutiert werden, doch in vielen Fällen ist es angebracht, die Meinung der Mitarbeiter
einzuholen und diese zu berücksichtigen.

Oft kennt das Team die Abläufe und Zusammenhänge besser, hat eine andere Sicht auf
die Dinge und Einblicke, die dem Chef verwehrt bleiben. Diese Informationen sollten
nicht unbeachtet bleiben. Außerdem ist es ein Zeichen von Wertschätzung und
Anerkennung, wenn ein Chef seine Mitarbeiter nach deren Ansichten fragt und diese
auch wirklich berücksichtigt.

 Tut mir Leid, ich habe einen Fehler gemacht…

Irren ist menschlich und so sind Fehler auch in der Führungsetage nicht zu vermeiden.
Allerdings sehen die Vorgesetzten dies nur sehr ungern ein – und noch viel seltener sind
sie bereit, offen zu einem Fehler zu stehen. Zu groß ist die Angst, den Respekt des
Teams zu verlieren und damit weitere Probleme zu bekommen.

Tatsächlich sehen es Mitarbeiter aber als Zeichen von Persönlichkeit und


Verantwortungsbewusstsein an, wenn auch ein Chef einen Fehler zugeben kann.
Außerdem lebt er so den richtigen Umgang mit Fehlern vor und ermutigt auch andere,
Fehler anzusprechen, anstatt zu versuchen, diese zu vertuschen.

 Können Sie das noch übernehmen?

Projekte und Aufgaben zu delegieren gehört in den Verantwortungsbereich eines jeden


Vorgesetzten, doch kommt es dabei immer auf die Umsetzung ein. Die einen knallen
einen Stapel mit Unterlagen auf den Schreibtisch und erwarten, dass es schnellstmöglich
erledigt wird – egal, ob der Mitarbeiter bereits bis zum Hals in anderen Aufgaben steckt.
Manche Dinge haben Priorität, doch sollte man als Chef immer darauf achten, ob man
einem Angestellten nicht zu viel zumutet. Jeder erreicht irgendwann seine
Belastungsgrenze. Anstatt vorauszusetzen, dass immer mehr möglich ist, sollte man sich
die Zeit nehmen, um das Pensum zu besprechen und zu klären, welche Aufgaben
möglicherweise noch warten können.

 Ich vertraue Ihnen und Ihrer Arbeit.

Kaum ein Arbeitnehmer findet es angenehm, wenn er und seine Leistungen ständig durch
den Chef kontrolliert werden. Auf jedes Schreiben wird erst noch ein Blick geworfen,
über jedes Gespräch mit einem Kunden muss genau Bericht abgelegt werden – für
Mitarbeiter ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Gefühl aufkommt, die eigenen
Leistungen wären nicht gut genug.

Um Mitarbeiter zu motivieren und ihre Leistungen anerkennen, sollten Chefs daher die
ständige Kontrolle lassen und stattdessen auf mehr Vertrauen setzen. Das Team
erhält größeren Handlungsspielraum, übernimmt mehr Verantwortung und kann auch
stolz auf die eigenen Leistungen sein.

 Gut gemacht!

Lob und Anerkennung sind leider in vielen Unternehmen absolute Mangelware. Erfolg
und gute Leistungen werden als selbstverständlich vorausgesetzt – und werden
deshalb nicht besonders hervorgehoben. Ein Fehler, denn damit geht auch der Ansporn
verloren, sich weiterhin anzustrengen, um auch in Zukunft sein Bestes zu geben.

Werden gute Leistungen erbracht, sollte dieses auch angesprochen werden. Ein ehrlich
gemeintes Lob kostet nichts, kann aber die Stimmung und Zufriedenheit der Mitarbeiter
verbessern und sorgt langfristig für bessere Ergebnisse.

 Kann passieren, nächstes Mal sind wir besser vorbereitet.

Fehler lassen sich nicht vermeiden – und das ist auch nicht schlimm, denn in den meisten
Fällen kann man daraus etwas lernen. Und mal ehrlich: Die meisten Fehler sind weit
weniger schlimm, als es den Anschein macht. Wirklich langfristige Konsequenzen haben
sie nur in Ausnahmefällen.

Chefs können ihren Mitarbeitern die Angst vor Fehlern nehmen, indem sie den
richtigen Umgang pflegen. Es geht nicht um die Suche nach Schuldigen, sondern darum,
in Zukunft nicht noch einmal den gleichen Fehler zu begehen.

 Das kann auch bis Morgen warten, jetzt ist Feierabend.

Manchmal scheint es fast so, dass in der heutigen Arbeitswelt immer alles dringend
ist. Deadlines werden immer kürzer, alles muss am besten gestern erledigt werden. Für
einige Aufgaben mag das zutreffen, doch einiges kann auch ohne Probleme bis zum
nächsten Morgen warten, anstatt Überstunden zu machen.
Als Chef ist man zwar für ein gutes Ergebnis verantwortlich, doch ebenso sollte man an
die Arbeitsatmosphäre und die Belange der Mitarbeiter denken. Jeder freut sich, wenn der
Feierabend eher als erwartet kommt – und wenn nichts Dringendes ansteht, ist dies
eine der schönsten Überraschungen, die man machen kann.

Chefsache: Fragen, die Führungskräfte stellen sollten


Fragen gehören ebenso zur Kommunikation und sollten von Chefs genutzt werden. Gemeint sind
dabei nicht die typischen Cheffragen im Stile von Wann ist das Projekt endlich fertig?, Wer
kümmert sich um diesen Kunden? oder Kann jemand heute Überstunden machen, um sich darum
zu kümmern?

Wichtiger sind Fragen die signalisieren, dass Führungskräfte Mitarbeiter ernst nehmen, schätzen,
sich für diese einsetzen und ihnen an einem guten Verhältnis und positiver Zusammenarbeit
gelegen ist. Diese zum Beispiel:

 Wie kann ich Ihnen helfen?


 Worauf konzentrieren Sie sich momentan? Haben Sie alles, was Sie brauchen, um
Ihre Arbeit bestmöglich zu erledigen?
 Was können wir beide tun, um diese Woche für Sie besser zu gestalten?
 Gab es diese Woche etwas, das Sie nicht voranbringen konnten oder worüber Sie
nicht sprechen konnten, was Sie aber beschäftigt?
 Wie würden Sie am liebsten geführt werden und warum?
 War das Ihre beste Arbeit?

Einzelgespräche sind eine gute Möglichkeit, für den Vorgesetzten und seinen Mitarbeiter
miteinander in Kontakt zu treten, um eine Vertrauensbasis aufzubauen, die für eine gute
Arbeitsbeziehung einfach unerlässlich ist.

Daraus ergibt sich, dass eine gute Führungskraft nicht nur reine Arbeitsthemen bedienen sollte.
Sondern sie sollte das Einzelgespräch dazu nutzen, die menschliche Seite ihres Mitarbeiters
stärker in den Fokus zu rücken. Das führt ganz automatisch zu mehr Zufriedenheit und
Mitarbeitern, die jeden Tag ihr Bestes geben. Und das kommt Ihnen und dem Unternehmen
wiederum zugute.

Fragen, die Sie Ihrem Chef stellen sollten

Nicht nur der Chef sollte Fragen stellen, sondern andersherum sollten
auch Angestellte häufiger Fragen an Führungskräfte stellen. Meist halten sich die Fragen von
Mitarbeitern an ihren Chef in einem überschaubaren Rahmen: Die einen erkundigen sich nach
Aufgaben, andere beteiligen sich so im Meeting oder betreiben den üblichen Smalltalk vor der
Kaffeemaschine, Motto: „Wie war Ihr Wochenende?“.
Das ist zwar ein guter Anfang. Von wirklich wichtigen Fragen aber noch ein gutes Stück
entfernt.

Wenn Sie hetzt denken: Ich weiß aber nicht, was ich den Chef fragen soll…, dann ist das kein
Problem: Wir haben die wichtigsten Fragen gesammelt, die Sie Ihrem Chef stellen sollten:

 Wie sehen Sie mich aktuell?

Eine Frage, die Mitarbeiter regelmäßig stellen sollten, um den aktuellen Stand im
Unternehmen und gerade auch beim Chef persönlich auszuloten. Es schadet nie zu hören,
als welchen Teil des Teams der Vorgesetzte einen sieht. Anhand der Einschätzungen kann
man bereits gut erkennen, ob man sich auf einem guten Weg befindet, um sich
möglicherweise für zukünftige Beförderungen zu empfehlen oder den eigenen
Verantwortungsbereich zu vergrößern.

Allerdings sollte man dann auch bereit sein, die Antwort zu hören, wenn diese nicht so
positiv ausfällt, wie man vielleicht erhofft hatte. Aber auch das ist natürlich eine Chance,
die Erkenntnis, dass man nicht alleine für den Erfolg des Teams verantwortlich ist, kann
aber schmerzhaft sein und das Ego ankratzen.

 Was macht für Sie besonders gute Mitarbeiter aus?

So wie sich Führungsstile von Chef zu Chef unterscheiden, variieren auch die Prioritäten
was die Fähigkeiten und Eigenschaften der Mitarbeiter angeht. Die einen setzen auf
Kreativität, andere auf Sorgfalt und große Konzentration und wieder andere sind von
Ehrgeiz und großem Arbeitswillen beeindruckt. Achten Sie darauf, den richtigen
Zeitpunkt für eine solche Frage zu finden, denn für die Kaffeeküche oder den Büroflur ist
sie wohl kaum geeignet.

Mit dieser Frage zeigen Sie ganz konkret: Ich möchte zu einem der besten Mitarbeiter
gehören und mich dementsprechend weiterentwickeln. Versteifen Sie sich aber nicht zu
sehr darauf, sondern bleiben Sie auch weiterhin sich selbst treu. Alles andere wirkt
gespielt und unautenthisch.

 Welchen Kommunikationsstil bevorzugen Sie?

Direkte vis-a-vis Gespräche, E-Mails, Telefonate oder Meetings in der größeren


Gruppe? Unterschiedliche Chefs bevorzugen auch unterschiedliche
Kommunikationskanäle. Wissen Sie, wie Ihr Chef sich am liebsten austauscht und was er
für besonders effizient hält? Wenn nicht sollten Sie ihn danach fragen und sich
entsprechend anpassen.

Gerade für Vorgesetzte macht Kommunikation einen wichtigen Teil der Arbeit aus, da sie
im ständigen Austausch mit vielen verschiedenen Parteien stehen. Anstatt ihm die Arbeit
zu erschweren, sollten Sie auf Ihren Chef zugehen – auch stellen Sie so sicher, dass
Informationen auf jeden Fall ankommen und auch Beachtung finden.
 Was erwarten Sie im nächsten Jahr von mir?

Als Personalverantwortlicher hat Ihr Chef vermutlich eine mehr oder weniger konkrete
Vorstellung davon, was er in nächster Zeit von seinen Mitarbeitern erwartet. Leider
machen aber nur wenige den Schritt und teilen dies aktiv mit. Stattdessen wird stumm
vorausgesetzt, dass die Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird. Genau das ist
aber in den meisten Fällen nicht der Fall und so sind am Ende beide Seiten frustriert.

Wenn der Chef nicht auf Sie zu geht, machen Sie den ersten Schritt und erkundigen Sie
sich nach seinen Erwartungen für die kommenden Monate oder das nächste Jahr<.
Wünscht er sich mehr Eigeninitiative, neue und frische Ideen oder sollen Sie sich
einbringen und mehr Verantwortung übernehmen? Nur wenn Sie wissen, was erwartet
wird, können Sie auch gezielt daran arbeiten, diesen Anforderungen gerecht zu werden.

 Wo kann ich mich verbessern?

Nein, damit zeigen Sie keine Schwäche oder erinnern den Chef daran, dass Sie in
manchen Bereichen noch Nachholbedarf haben. Vielmehr demonstrieren Sie Ehrgeiz und
den Wunsch, noch besser zu werden und den Anforderungen nicht hinterherzuhecheln,
sondern mit Ihren Fähigkeiten voranzugehen. Man drückt sich gerne davor, doch
Feedback zum eigenen Potenzial sollte regelmäßig erfolgen, um sich nicht einfach
auszuruhen und auf der Stelle zu treten.

Nachdem das Thema zur Sprache gekommen ist, sollten Sie aber auch Taten folgen
lassen. Sonst wird Ihr Chef sich möglicherweise wundern, was aus dem anfänglichen
Elan geworden ist. Wenn Sie wissen, wo Sie noch an sich arbeiten können, dann sollten
Sie dies nicht auf die lange Bank schieben, sondern handeln und so den Chef überzeugen.

 Kann ich mich an diesem Projekt beteiligen?

Zu entscheiden, welcher Kollegen welches Projekt und welche Aufgabe übernimmt,


obliegt dem Chef und den Teamleitern. Falsch wäre es jedoch, sich immer einfach damit
abzufinden, sich aber insgeheim doch darüber zu ärgern. Fragen Sie stattdessen einfach
nach, wenn ein Projekt Ihr Interesse geweckt hat oder Sie das Gefühl haben, mit Ihren
Fähigkeiten oder Ihrem Wissen dazu beitragen zu können.

Eventuell weiß Ihr Chef gar nicht, dass Sie sich auch für diesen Bereich interessieren –
eben weil Sie das bisher noch nie angesprochen haben. Und natürlich ist es nie verkehrt,
seine Motivation offen zu zeigen und dem Chef zu sagen, dass man gerne über den
eigenen Tellerrand hinaus blicken möchte.

 Inwieweit wollen Sie in Entscheidungen einbezogen werden?

Die Antwort auf diese Frage wird Ihnen Auskunft über den Führungsstil Ihres
Vorgesetzten geben. Nimmt er es sehr genau, will über alles informiert werden und
erwartet, dass Sie bei jeder Entscheidung und jeder Anpassung der Vorgehensweise
Rücksprache halten? Oder lässt er Ihnen freiere Hand, kann Verantwortung abgeben und
setzt darauf, dass seine Mitarbeiter auch in Eigenregie erfolgreich arbeiten können?
Mit diesem Wissen können Sie besser mit dem Chef zusammenarbeiten, wissen aber
auch, worauf Sie sich dabei einlassen. Nicht jeder Mitarbeiter kommt mit jedem
Führungsstil zurecht, vielleicht brauchen Sie die Freiheiten und selbstständigen
Entscheidungen. Bei möglichen Differenzen können Sie auch gleich versuchen,
gemeinsam eine Lösung zu finden.

 Wie regelmäßig können Sie mir Feedback geben?

Eigentlich sollten regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Mitarbeiter und


Vorgesetztem normal sein, in der Praxis sieht das allerdings ganz anders aus. Meist
liegt es in den Händen der Angestellten, sich um regelmäßige Rückmeldungen zu
kümmern. Das sollten Sie aber auch unbedingt tun. Nur weil Ihr Chef das Thema nicht
anspricht, sollten Sie es nicht auf sich beruhen lassen.

Am besten ist hier von Anfang an eine Regelmäßigkeit einzuführen, beispielsweise ein
Gespräch im Abstand von drei Monaten. Damit ersparen Sie sich auch das erneute zur
Sprache bringen. Wenn der Chef sich an die Absprache hält, reicht eine kurze Erinnerung
per Mail aus.

 Sehen Sie Chancen für einen beruflichen Aufstieg?

Manchmal muss man die Dinge einfach gerade heraus ansprechen und beim Namen
nennen. Sie wollen sich in Zukunft beruflich weiter und genauer gesagt nach oben
entwickeln? Dann fragen Sie Ihren Chef, ob diese Chancen in der nächsten Zeit gegeben
sind. Nicht in jedem Unternehmen sind entsprechende Aufstiegschancen gegeben und es
ist besser, dies möglichst früh und rechtzeitig zu erfahren, um die eigene Planung
anpassen zu können.

Sollte der Chef versuchen, sich aus dem Thema herauszureden, liefern Sie Beispiele.
Etwa, dass Ihnen aufgefallen ist, dass die letzte Beförderung in der Abteilung schon eine
ganze Weile her ist. Doch auch das Schweigen des Vorgesetzten können Sie als Antwort
interpretieren, da es keinen Grund gibt, tatsächlich bestehende Chancen auf einen
beruflichen Aufstieg zu verschweigen.

 Welchen Wert habe ich für das Unternehmen?

Die Frage ist – zugegeben – heikel. Wenn die Antwort „keinen“ lautet, sind Ihre Tage in
dem Laden womöglich gezählt. Deshalb sollten Sie natürlich für sich schon vorab prüfen,
welchen Mehrwert Sie tatsächlich bieten.

Darüber hinaus aber ist die Antwort aufschlussreich. Sie bietet Ihnen die Chance, zu
erkennen, wie der Chef Ihre Arbeit in der Gesamtorganisation bewertet und wo Sie sich
vielleicht in Zukunft noch wertvoller und unentbehrlicher machen können. Davon
abgesehen bieten diese Erkenntnisse natürlich auch eine gute Basis für das nächste
Gehaltsgespräch.

 Was halten Sie von dieser Idee?


Vorschläge und Ideen sollten der Motor in jedem Team sein, leider entwickelt sich jedoch
oft eine falsche Einstellung in diesem Bereich. Gerade wenn der Chef den Eindruck
vermittelt, neue Anreize würden ohnehin nicht ernst genommen und schon gar nicht
umgesetzt, werden Anregungen nicht mehr geäußert, sondern gleich für sich behalten.

Dennoch sollten Sie den Chef immer nach seiner Meinung fragen und Ihre Ideen
vorbringen. Das kann frustrierend sein, wenn einige davon abgelehnt werden oder wenig
Beachtung finden, aber nur so können Sie selbst mitgestalten, in welche Richtung sich das
Team entwickelt und zeigen dem Chef gleichzeitig, dass Sie sich ernsthafte Gedanken
über Verbesserungen machen.

 Wie geht es Ihnen?

Eine simple Frage, sicher. Die meisten Kollegen stellen sie aber nur untereinander –
nicht dem Chef gegenüber. Schade. Denn der ist schließlich auch ein Mensch.

Überdies ist es eine einfache und effektive Gelegenheit, etwas für die Atmosphäre am
Arbeitsplatz zu tun, eine freundliche Beziehung zum Chef aufzubauen und vielleicht
sogar die ein oder andere Information zu erhalten, weil man darüber in ein Gespräch
einsteigt. Gleichzeitig beweisen Sie Ihre Empathie und guten Manieren, sich auch mal
nach dem Wohlbefinden Ihres Gesprächspartners zu erkundigen.

Vorsicht: Diese Sätze hören Chefs nicht gerne


Kommunikation mit dem Chef ist gut, doch gibt es auch einige Sätze, die Sie sich dabei besser
verkneifen sollten. Wenn es sich um Ausnahmen handelt, sind die folgenden Beispiele nicht
ganz so schlimm, doch wenn diese fast schon zur Gewohnheit werden, wird Ihr Vorgesetzter
diese Sätze nur sehr ungern hören:

 „Wird sofort erledigt.“

Sie kümmern sich um alle Aufgaben sofort – sagen Sie zumindest. Doch leider merken
Sie meist nach kurzer Zeit, dass die Umsetzung nicht ganz so schnell funktioniert, wie Sie
sich das gedacht haben. Dann erledigen Sie die Aufgabe eben so schnell wie möglich.

oDas Problem: Sie werde unglaubwürdig. Denn Ihr Chef weiß nach kürzester Zeit,
dass er sich auf Ihre Zeitangaben nicht verlassen kann. Und nimmt Sie
entsprechend nicht mehr ernst.
o Die Lösung: Verkneifen Sie sich Prognosen und Zeitangaben, wenn Sie den
Umfang einer Aufgabe nicht einschätzen können. Geben Sie erst dann eine
Prognose ab, wenn diese auf Fakten und Erfahrungswerten basiert.
 „Grundsätzlich gern, aber…“

Sie übernehmen gerne jede neue Aufgabe – allerdings zu Ihren Bedingungen. An fast
jedem Auftrag haben Sie etwas auszusetzen, denn Sie finden es wichtig, bereits im
Vorfeld auf mögliche Probleme hinzuweisen. So kann später niemand sagen, Sie hätten
nicht davor gewarnt.
o Das Problem: Sie wirken unentschlossen, lustlos und unmotiviert. Sicher ist es
wichtig, mögliche Schwachstellen eines Projekts im Vorfeld zu erkennen. Doch
nur darauf zu schauen, macht Sie zum Zweifler Ihrer Abteilung.
o Die Lösung: Nennen Sie nicht nur Schwachstellen, sondern liefern Sie
gleichzeitig auch konstruktive Verbesserungsvorschläge. Außerdem sollten Sie
mögliche Probleme nicht bei jedem Projekt bereits im Vorfeld benennen. Oft
reicht das auch noch später.
 „Das war ich nicht…“

Verantwortung zu übernehmen ist für Sie kein Problem, für Ihre Fehler stehen Sie gerade.
Allerdings wirklich nur für diese. Wenn Sie der Meinung sind, dass Kollege Meier den
Fehler zu verschulden hat, weil er Ihnen die benötigten Zahlen nicht innerhalb von zehn
Minuten geliefert hat, sagen Sie das auch. Und zwar vor versammelter Mannschaft.

o Das Problem: Für dieses Verhalten gibt es ein Wort: unkollegial. Selbst wenn ein
Kollege den Fehler gemacht hat, sollten Sie das nicht vor dem gesamten Team
ansprechen. Denn so haben Sie nicht nur das Team gegen sich, Sie untergraben
damit vielleicht auch die Autorität Ihres Chefs. Denn dieser wollte die ganze
Sache möglicherweise in einem vier Augen Gespräch ohne viel Aufhebens lösen.
Doch durch Ihren Auftritt haben Sie genau das unmöglich gemacht.
o Die Lösung: Klären Sie solche Probleme diskret. Sprechen Sie zuerst den
verantwortlichen Mitarbeiter direkt an und nehmen Sie dann – falls nötig – Ihren
Chef dazu.
 „Das weiß doch jeder!“

Ihr Chef gibt Ihnen ständig Informationen, die für Sie selbstverständlich sind. Das lassen
Sie ihn dann auch spüren – und unterbrechen ihn immer wieder. Schließlich sparen Sie
dem Unternehmen damit wertvolle – und teure – Arbeitszeit.

o Das Problem: Ihr Verhalten ist nicht nur unhöflich, Sie stehen sich auch selbst im
Weg. Denn erstens wird Ihr Chef ganz und gar nicht begeistert sein, wenn Sie ihn
laufend unterbrechen. Zweitens sind die Informationen für Ihre Kollegen vielleicht
gar nicht so selbstverständlich und drittens wissen Sie nicht, ob Ihr Chef noch
andere Informationen gehabt hätte – Sie haben Ihn ja frühzeitig unterbrochen.
Ganz nebenbei lassen Sie sowohl Ihren Vorgesetzten als auch Ihre Kollegen
schlecht und unwissend aussehen.
o Die Lösung: Beherrschen Sie sich und hören Sie sich die Informationen Ihres
Chefs an. Zeichnet sich ab, dass Sie oft unnötige oder bereits bekannte
Informationen erhalten, können Sie das Thema – vorsichtig – unter vier Augen mit
Ihrem Chef ansprechen. In den meisten Fällen ist das jedoch gar nicht nötig.
 „Muss das wirklich sein?“

Ihr Job macht Ihnen eigentlich Spaß – doch dieser neue Auftrag muss nun wirklich nicht
sein. Kann das nicht der Kollege übernehmen? Und überhaupt, warum bekommen immer
Sie die miesen Jobs? Darüber regen Sie sich in jeder Teamsitzung – lautstark – auf.
o Das Problem: Sie gehen nicht nur Ihren Kollegen, sondern auch Ihrem Chef auf
die Nerven. Außerdem senden Sie eine klare Botschaft aus: Seht her, ich bin zu
gut für viele Jobs und habe eigentlich gar keine Lust zu arbeiten. Das können doch
die anderen tun.
o Die Lösung: Prüfen Sie bitte ganz kritisch, ob Ihr subjektiver Eindruck wirklich
der Realität entspricht. Wahrscheinlich bekommen Sie keine schlechteren Jobs
oder Aufgaben, sondern nehmen das nur so wahr. Verdichtet sich Ihr Eindruck
jedoch nach gründlicher Prüfung, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Chef suchen,
statt sich aufzuregen.
 „Haben Sie schon gehört…?“

Ihrer Meinung nach muss Ihr Vorgesetzter unbedingt über die neuesten Entwicklungen im
Team informiert sein. Daher halten Sie ihn mit den aktuellen Neuigkeiten auf dem
Laufenden – ob er will oder nicht.

o Das Problem: Ihre Kollegen meiden Sie und Ihr Chef versucht, jeden Kontakt mit
Ihnen auf ein Minimum zu reduzieren. Sie sorgen nicht nur für schlechte
Stimmung im Team, sondern stehlen Ihrem Vorgesetzten auch Arbeitszeit und
liefern ihm Informationen, die er gar nicht wissen will.
o Die Lösung: Egal, wie interessant Sie den teaminternen Klatsch und Tratsch auch
finden: Verkneifen Sie sich jeglichen Kommentar – vor allem Ihrem Chef
gegenüber.
 „Das geht nicht! Völlig unmöglich!“

Wenn Sie einen Auftrag für unrealistisch und nicht machbar halten, sagen Sie das auch
deutlich. Leider ist das fast immer der Fall.

o Das Problem: Bedenken können Sie gerne vortragen, doch wenn Sie alle
Aufgaben als „unmöglich“ abtun, erarbeiten Sie sich den Ruf des Blockierers. Ihr
Chef wird die Aufgaben dann an Ihre Kollegen delegieren – und sich mit Ihnen
über Ihren weiteren Verbleib im Unternehmen unterhalten. Wenn Sie Glück
haben.
o Die Lösung: Sprechen Sie Probleme – wie bereits erwähnt – bitte im kleinen
Kreis an. Und warten Sie ab. Oft stellen sich Projekte als deutlich weniger
komplex und schwierig heraus, als Sie zu Beginn annehmen.
 „Kein Problem! Äh, was genau ist die Aufgabe?“

Sie sind hoch motiviert und wollen das Ihrem Chef auch beweisen. Dumm nur, dass Sie
dadurch oft voreilig und zu schnell agieren und an der Aufgabe vorbei arbeiten.

o Das Problem: Durch Ihren zu schnellen Start und Ihr hohes Arbeitstempo machen
Sie zwangsläufig Fehler. Außerdem wissen Sie nie ganz genau, was Sie eigentlich
tun sollen. Für Ihren Chef bedeutet das mehr Arbeit, denn er muss Ihre Fehler
korrigieren und durch Kollegen ausbessern lassen. Und er kann die Zeitvorgaben
oft nicht einhalten, weil er Ihre Arbeit genau kontrollieren muss.
o Die Lösung: Auch wenn Sie motiviert starten wollen: Bremsen Sie sich. Nehmen
Sie sich Zeit, um sich in das Projekt einzuarbeiten und fragen Sie lieber einmal
mehr nach. So vermeiden Sie Fehler und sind im Endeffekt schneller fertig.
 „Absolut genial, Chef! Wie machen Sie das nur?“

Sie halten Ihren Chef für einen der klügsten Köpfe des ganzen Unternehmens. Daher
werden Sie nicht müde, seine Fähigkeiten und Talente zu jeder passenden – und
unpassenden – Gelegenheit zu loben. Ob Sie dabei mit Ihren Kollegen oder Ihrem
Geschäftsführer reden, interessiert Sie dabei nicht.

o Das Problem: Von Ihren Kollegen erhalten Sie den Titel „Schleimer des Jahres“
und Ihrem Chef sind Sie nur noch peinlich. Schlimmer, er muss unangenehme
Fragen seines Vorgesetzten beantworten, denn Sie Ihr Lob lässt den Schluss zu,
dass er zu höherem berufen ist.
o Die Lösung: Auch wenn Sie Ihren Chef vergöttern sollten: Behalten Sie das für
sich. Sie können ihm unter vier Augen ja gerne sagen, wie begeistert Sie von ihm
sind. Doch gegenüber Ihren Kollegen – und vor allem der Chef-Etage – sollten Sie
ruhig sein. Ach ja, wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Chef Sie nach einer
Lobeshymne auf seine Person als Ja-Sager abstempelt. Der Schluss liegt nun
wirklich nahe.
 „Ich kann so nicht arbeiten!“

Sie würden ja gerne gute Arbeit leisten – doch in diesem Umfeld können Sie einfach nicht
arbeiten. Die Ausrüstung ist veraltet, Ihre Kollegen inkompetent oder zu langsam und
geändert hat sich an diesem Zustand seit Jahren genau gar nichts. Unter solchen
Bedingungen können Sie Ihr Potenzial einfach nicht entfalten.

o Das Problem: Das solche Tirade nach einer billigen Ausrede klingen, um eigene
Schwächen zu kaschieren, brauchen wir Ihnen sicherlich nicht zu sagen. Dazu
kommt: Sie sagen Ihrem Chef indirekt, dass er völlig inkompetent und unfähig ist.
Denn es wäre doch sein Job, die Bedingungen zu verändern, oder?
o Die Lösung: Fragen Sie sich bitte, ob die Bedingungen wirklich so schlecht oder
Ihre Erwartungen vielleicht einfach zu hoch sind. Sind die Arbeitsbedingung
wirklich mies und Änderung nicht in Sicht, sollten Sie sich über einen Jobwechsel
Gedanken machen. Ansonsten ist eine Reduktion Ihrer Erwartungen angebracht.

Das könnte Ihnen auch gefallen