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Prof.in Kuhlenkamp
Studienleistung
Anita Kulbarts
Matrikelnummer 7207403
Thesen:
Behindert werden Betroffene erst durch die Wechselwirkung mit der Umwelt
Behinderung oder Teilbehinderung entsteht als Wechselwirkung zwischen Umwelt und Betroffenen
(Röh 2018, S.163-165)
Nach biopsychosoziale Modell der International Classification of Functioning, Disability and Health
(ICF) betrachtet Behinderung differenziert neben der körperlichen, geistigen oder psychischen
Funktionsstörung ebenso als Einschränkung der Aktivität und Teilhabe.
Artikel 1 Satz 2 der Konvention: als behindert gelten “Menschen die langfristige körperliche,
seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit
verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der
Gesellschaft hindern können.”
Nach dem biopsychosoziales Modell der ICF ist Behinderung das Resultat einer negativen
Wechselwirkung der Betroffenen mit dem Gesundheitsproblem und dem Kontext der
Funktionsfähigkeit wie auch aus sozialer Sichtweise einer negativen Wechselwirkung der Betroffenen
mit dem Gesundheitsproblem und dem Kontext der 11 Teilhabe an Lebensbereichen welche die
Person als wichtig empfindet (vgl. Röh 2018, S.59).
Die Adressat*innen leben mit einer Behinderung, welche als Problem der ,,daseinsmächtigen“ (Röh
2018, S.165) oder guten Lebensführung aufzufassen ist, da die persönlichen Möglichkeiten der
Adressat*innen, und die strukturell bedingten Möglichkeiten in der Gesellschaft nicht aufeinander
abgestimmt sind (vgl. Röh 2018, S.30).
Beispiele:
Brillenträger: Sie werden erst behindert wenn Sie keinen Zugang zu einem Optiker, Arzt,
Krankenversicherung etc. haben. Ansonsten nehmen sie sich selbst oft nicht als behindert wahr.
Rollstuhlfahrer: Es entsteht keine direkte Behinderung , wenn es eine Rampe vor der Einrichtung gibt,
da Sie eigenständig ohne fremde Hilfe und Probleme das Gebäude betreten können. Ist keine Rampe
vorhanden werden Sie gehindert und somit behindert das Gebäude zu betreten.
Bei vollständiger Inklusion würde das Prinzip der Integration überflüssig werden
Integration meint nach Theunissen (2012, S.13) eine ,,strukturelle Eingliederung in die Gesellschaft“.
Eines der Probleme des Integrationsprinzips ist zum Beispiel, dass ein vorheriges Ausschließen von
Menschen mit Behinderungen aus der Gesellschaft vorausgesetzt wird, um sie im Nachhinein wieder
darin zu integrieren. Demnach wird erwartet und sich damit abgefunden, dass die Betroffenen
vorerst ausgegrenzt werden (vgl. Theunissen 2012, S.13
Den Problemen des Integrationskonzepts soll mit dem Prinzip der Inklusion entgegengewirkt werden.
Inklusion kann als ,,unmittelbare Zugehörigkeit“ und abgeleitet als ,,eingeschlossen“ beschrieben
werden (ebd. S.16-.17).
Nach Röh (2018, S.30) ist Inklusion, als völlige Übereinstimmung der Möglichkeiten des Individuums
und der Gesellschaft, anhand der gegebenen Beschränkungen aller Gesellschaften und Individuen
eher als unwahrscheinlich zu betrachten.
Das Ziel sozialer Arbeit ist es allerdings dieses ,,Passungsverhältnis“ und die ,,PersonUmwelt-
Transaktion“ zu verbessern (ebd. S.30).
Man versteht unter Menschenrechte die Rechte, welche ein Mensch allein durch sein Menschsein
erhält (Weiß 2002, S.39).
,,Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne
irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder
sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“
(Art. 2 Abs. 1 AEMR).
Der ,,Gleichstellungsbekundung ist deutlich abzulesen, dass keine Unterschiede zwischen Menschen
gemacht werden, dementsprechend auch nicht zwischen behinderten und nichtbehinderten
Menschen (v. Saldern 2012, S.34)
Demnach müssen alle gleichgestellt sein, gleich behandelt werden und die gleichen Chancen zur
Partizipation und Teilhabe haben. Das Ganze in einem rechtlich gestützten Rahmen.
Art. 23 KRK jedes Kind ein würdevolles erfülltes Leben. Dazu gehört Selbstständigkeit und Aktive
Teilhabe am Gesellschaftsleben (v. Sandern 2012, S.38)
Literaturverzeichnis:
Walter Kälin, in: Das Bild der Menschenrechte. Herausgegeben von Lars Müller, Walter Kälin, Judith
Wyttenbach. Baden 2004, S. 17
Saldern, Matthias von (Hrsg.): Inklusion. 1. Deutschland zwischen Gewohnheit und Menschenrecht.
Norderstedt: Books on Demand (2012).
Die Menschenrechte: unteilbar und gleichgewichtig? Georg Lohmann | Stefan Gosepath | Arnd
Pollmann Claudia Mahler | Norman Weiß, universität potsdamm 2002 (NEU Recherchieren für
Prüfung)
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit 2005 WHO (DIMDI
deutsche Fassung)