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Auge erst darüber weg die Pracht der Alpenkette , dann


war die Mühe wirklich am Unrechten Orte verschwendet

und wir scheiden etwas unbefriedigt von dem Punkte ,,


dessen Erreichung von uns eine so grosse Kraftan¬
strengung heischen konnte . Für den Touristen kommt

es darauf an mit schnellem Blick diejenigen Punkte her¬


auszufinden , die möglichst allen Anforderungen entsprechen
und sich zu einem Gesammtblicke gegenseitig ergänzen .
Dabei sind allerdings auch Zeit , Kraft und Mittel mit ent¬
sprechendem Gewicht zu berücksichtigen . Wer nun nicht
eigentlichen Durst nach langen Gletscherfahrten in sich -
verspürt , sondern zu viel Eis lieber unter den „ beschwing¬
ten Füssen “ verträgt oder allfällig im Bier und in Glaces
verzehrt , der mache sich getrost auf ins Justisthal . Es
stehen zwei Wege offen und es mag vielleicht am geeig¬
netsten erscheinen , über Sigriswil nach dem Bergli , von
dort zum Schaf loch und dann erst durchs Justisthal hinab

wieder nach dem Ausgangspunkt zu gelangen . Beim Auf¬


stieg schaut der trotzig ansteigende Ausläufer der Rallig -
stöcke , die hohe „ Spitze Fluh “ , auf uns hernieder . Wir
denken an die traurige Geschichte . Es ist , als lauschten wir
als Knaben der warnenden Stimme :

» Es truurigs Stückü wil ’ i ’zelle ,


Ihr Meitscheni gät ordli Acht . «

End nun folgt das Lied , Strophe um Strophe ein Zeug -


niss von Liebe , Uebermuth und später Reue .

I lia ’s für euch und jungi G ’selle


Zur 'NVarnig styf i Kyme bracht .
Ihr wüsset , z ’Sigriswil bi - n - i
Z ’erst siebe Jahr Schulmeister gsi .

I >ert steit ecli , grad ob Oberhuse ,


E grusam höchi spitzi Flueh ;
Es wtird ech scho vom Agseh gruse ,

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