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Zahlen
Zahlen sind in diesem Kurs immer reelle Zahlen. Es können ganze Zahlen sein, in den
meisten Fällen werden es aber Kommazahlen sein. Das Komma wird in diesem Kurs nicht
als Beistrich (Komma), sondern als Punkt angeschrieben.
Zu einer Zahl gehört das Vorzeichen, wobei nur bei negativen Zahlen das Vorzeichen
explizit angegeben wird.
Prozente (Hundertstel), in den meisten Fällen Angaben zwischen 0 und 100, werden durch
100 dividiert und sind daher in den meisten Fällen Zahlen zwischen 0 und 1.
Bei Promille (Tausendstel) ist es ähnlich, hier werden die Angaben durch 1000 dividiert.
Beispiel:
π = 3.1415..
7% = 0.07
Alkoholgrenze beim Autofahren: 0.5 Promille = 0.0005
Sehr große und in diesem Kurs vor allem sehr kleine Zahlen werden in
technisch-wissenschaftlicher Notation dargestellt. Dabei wird eine Zahl x durch zwei
Angaben, a (Mantisse) und b (Exponent), fixiert:
Beispiel:
Entfernung Erde/Sonne: 149 600 000km = 1.496 · 108 km
Statt 108 findet man oft e 8 bzw. e08.
Achtung: “e” steht in diesem Zusammenhang nicht für die Euler’sche Zahl!
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (in m/s): 299792458 = 2.99792458 e08
Atomkerne 0.1 nm = 1e-10m (1nm = 1 Milliardstel Meter)
Alkoholgrenze beim Autofahren: 0.5 Promille = 0.0005 = 5e-4
Runden einer Zahl ist eine Operation, nach der die Zahl mit weniger Dezimalstellen
dargestellt werden kann. Natürlich soll der Rundungsfehler klein gehalten werden.
Wir verwenden hier das kaufmännische Runden, bei dem allein die Ziffer der ersten
wegfallenden Stelle entscheidet, wie das Rundungsergebnis ausfällt:
Ist die Ziffer an der ersten wegfallenden Dezimalstelle eine 0, 1, 2, 3 oder 4, wird
abgerundet.
Ist die Ziffer an der ersten wegfallenden Dezimalstelle eine 5, 6, 7, 8 oder 9, wird
aufgerundet.
Beispiel:
2.475 auf 0 Dezimalstellen gerundet ≈ 2.
2.475 auf 2 Dezimalstellen gerundet ≈ 2.48.
Runden wird nicht iterativ durchgeführt!
2.475 auf 0 Dezimalstellen ist nicht in einem ersten Schritt: ≈ 2.48,
in einem nächsten Schritt: ≈ 2.5 und final: ≈ 3
Lineare Gleichungen
f (x ) = k · x + d
definiert eine lineare Funktion.
Der Funktionsgraph ist eine Gerade.
Die Steigung der Geraden ist k .
Die Gerade hat mit der y-Achse den Schnittpunkt (0, d ).
In diesem Kurs wird die Schreibweise:
y = β0 + β1 · x
verwendet, β0 ist dabei die additive Konstante (statt d), β1 ist die Steigung (statt k )
6
5
y=1+x 2
4
●
3
y
k(x1 − x0)
●
2
x1 − x0
k
1
1
0
0 1 2 3 4 5 6
Ungleichungen
Steht statt einem = zwischen zwei Ausdrücken ein <, ≤, ≥ oder ein > spricht man von
einer Ungleichung.
Wir sind also eher an Größenverhältnissen interessiert als am Fall 6=.
Bei Operationen mit Ungleichungen ist Vorsicht geboten:
1 Multiplikation mit einer positiven Zahl erhält die Ungleichung.
2 Multiplikation mit einer negativen Zahl dreht die Ungleichung um (aus < wird > etc.).
3 Bildet man auf beiden Seiten den Kehrwert dreht sich die Ungleichung um (wenn das
Vorzeichen auf beiden Seiten gleich ist).
4 Allgemein: Wendet man auf beiden Seiten einer Ungleichung dieselbe streng monoton
wachsende Funktion an, bleibt die Ungleichung erhalten.
Ist die angewendete Funktion streng monoton fallend, dreht sich die Ungleichung um.
Mitunter kommt es vor, dass eine Unbekannte in einer Ungleichung steckt und diese
Ungleichung nach dieser Unbekannten aufgelöst werden soll. Dabei muss auf die obigen
Regeln Rücksicht genommen werden.
Beispiel: −1/n2 < −0.01 soll nach n aufgelöst werden, wobei n eine natürliche Zahl sei.
Denken Sie mit, welche Operationen eingesetzt werden und welche Auswirkungen diese
Operationen auf die Ungleichungen haben.
1
− < −0.01
n2
1
> 0.01
n2
n2 < 1/0.01 = 100
√
n < 100 = 10
Beispiel: Das Alter einer Person betrage 20 Jahre. Welche Aussagen sind richtig?
Das Alter ist höchstens 19.
Die Person ist mehr als 15 Jahre alt.
Die Person ist weniger als 20 Jahre alt.
Das Alter ist mindestens 20.
Binomialverteilung
E (X ) = n · p V (X ) = n · p · (1 − p)
Beispiel:
Viermaliger Münzwurf: Wie oft kommt Kopf?
B(4,1/2) B(10,1/6)
0.4
0.4
0.3
0.3
0.2
0.2
0.1
0.1
0.0
0.0
0 1 2 3 4 0 2 4 6 8 10
Normalverteilung
0.5
N(−3,0.64)
0.4
N(0,1)
0.3
0.2
N(1,4)
0.1
0.0
−6 −4 −2 0 2 4 6
Das Rechnen mit einer beliebigen normalverteilten Zufallsvariablen X wird durch das sog.
Standardisieren auf das Rechnen mit standardnormalverteilten Zufallsvariablen
zurückgeführt.
Gilt für X ∼ N (µ, σ 2 ), so ist:
X −µ
Z = ∼ N (0, 1)
σ
Beispiel: IQ ∼ N (100, 100) also µ = 100 und σ = 10
p(IQ < 90) = p(Z < (90 − 100)/10) = p(Z < −1) = Φ(−1) = 0.159
p(IQ ≥ 120) = p(Z ≥ (120 − 100)/10) = p(Z ≥ 2) = 1 − p(Z < 2) = 1 − Φ(2) =
1 − 0.0.977 = 0.023
Mit welchem IQ zählt man zu den oberen 1% derer mit höchstem IQ?
Φ−1 (0.99) = 2.3263, also 2.3263 = IQ0.9910−100 ,
und somit IQ0.99 = 100 + 2.3263 · 10 = 123.263
Zentraler Grenzwertsatz
X1 + X2 + · · · + Xn
X¯n =
n
Der Mittelwert X¯n dieser Xi ist wieder eine Zufallsvariable.
Die Verteilung des Mittelwerts ist annähernd die Normalverteilung und es gilt:
σ2
E (X¯n ) = µ V (X¯n ) =
n
Die Aussage gilt für n → ∞, tatsächlich ist auch bei ziemlich ausgefallenen
Ausgangsverteilungen schon bei relativ geringem n die Verteilung des Stichprobenmittels
nahe der Normalverteilung.