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E DIN EN 764-5:2013-01 ²(QWZXUI²

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (prEN 764-5:2012) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte
Druckbehälter“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das zuständige
deutsche Gremium ist der NA 012-00-05 AA im Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA).

Änderungen

Gegenüber DIN EN 764-5:2003-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) die Norm wurde vollständig überabreitet;

b) Aktualisierung der normativen Verweisungen;

c) Aufnahme eines neuen Abschnittes 3 "Definitionen";

d) Aufnahme eines neuen informativen Anhang Y zur Entwicklung der EN 764-5.

2
²(QWZXUI² CEN/TC 54
Datum: 2012-12

prEN 764-5:2012
CEN/TC 54

Sekretariat: BSI

Druckgeräte — Teil 5: Prüfbescheinigungen für metallische Werkstoffe und


Übereinstimmung mit der Werkstoffspezifikation
Equipements sous pression — Partie 5 : Documents de contrôle de matériaux métalliques et conformité avec la
spécification de matériaux

Pressure equipment — Part 5: Inspection documentation of metallic materials and compliance with the material
specification

ICS:

Deskriptoren

Dokument-Typ: Europäische Norm


Dokument-Untertyp:
Dokument-Stage: CEN-Umfrage
Dokument-Sprache: D

STD Version 2.4e - RC2


E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................4
3 Begriffe ...................................................................................................................................................5
4 Anforderungen im Hinblick auf die Kategorien von Druckgeräten ..................................................5
4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................5
4.2 Werkstoffe für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorien II, III und IV ..........5
4.3 Werkstoffe für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorie I ...........................6
4.4 Werkstoffe für drucktragende Teile, die nicht unter 4.2 oder 4.3 fallen, und für Anbauteile
an Druckgeräte der Kategorien II, III und IV ........................................................................................6
4.5 Andere Werkstoffe .................................................................................................................................6
4.6 Schweißzusätze .....................................................................................................................................6
4.7 Verwendung von Prüfbescheinigungen mit höheren Anforderungen .............................................6
5 Weg über ein Qualitätsmanagementsystem des Werkstoffherstellers ............................................6
5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................6
5.2 Qualitätsmanagementsystem ...............................................................................................................6
5.3 Werkstoffprüfung und Prüfbescheinigungen .....................................................................................7
6 Weg über eine direkte Prüfung.............................................................................................................8
6.1 Erstfertigung ..........................................................................................................................................8
6.2 Prüfpersonal ...........................................................................................................................................8
6.3 Werkstoffprüfung und Prüfbescheinigungen .....................................................................................8
7 Werkstoffe von Händlern ......................................................................................................................9
7.1 Prüfbescheinigungen und Kennzeichnung ........................................................................................9
7.2 Abgetrennte Werkstoffteile ...................................................................................................................9
8 Besondere Anforderungen an Schweißwerkstoffe ............................................................................9
8.1 Allgemeines ............................................................................................................................................9
8.2 Schweißverfahren und Schweißerprüfung ...................................................................................... 10
8.3 Zerstörungsfreie Prüfung nicht lösbarer Verbindungen ................................................................ 10
Anhang A (normativ) Erstprüfung der Herstellung von eingeführten Werkstoffen .................................. 11
A.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 11
A.2 Verantwortlichkeiten .......................................................................................................................... 11
A.3 Durchführung der Erstprüfung von eingeführten Werkstoffen, die zuvor nicht hergestellt
worden sind ......................................................................................................................................... 11
A.4 Statistische Verfahren ........................................................................................................................ 11
Anhang Y (informativ) Entwicklung der EN 764-5 ......................................................................................... 12
Y.1 Änderungen der EN 764-5:2012 gegenüber EN 764-5:2002 ........................................................... 12
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den
grundlegenden Anforderungen anderer EU-Richtlinien ................................................................. 13
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 14

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (prEN 764-5:2012) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte
Druckbehälter“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.

Dieses Dokument ist derzeit zur CEN-Umfrage vorgelegt.

Dieses Dokument ersetzt EN 764-5:2002.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der
EU-Richtlinien.

Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokuments ist.

Die Europäische Norm „Druckgeräte“ besteht aus folgenden sieben Teilen:

Teil 1: Druck, Temperatur, Volumen, Nennweite;

Part 2: Größen, Symbole und Einheiten;

Part 3: Definition der beteiligten Parteien;

Part 4: Erstellung von technischen Lieferbedingungen für metallische Werkstoffe;

Part 5: Prüfbescheinigungen für metallische Werkstoffe und Übereinstimmung mit der Werkstoff-
spezifikation;

Part 6: Aufbau und Inhalt einer Betriebsanleitung;

Part 7: Sicherheitseinrichtungen für unbefeuerte Druckgeräte.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil der Europäischen Norm legt die Vorschriften für die Prüfbescheinigungen metallischer Werkstoffe
fest, die für die Verwendung entsprechend der DGRL vorgesehen sind, um die grundlegenden Sicherheits-
anforderungen nach Anhang I, 4.2 (b) und 4.3, und die erforderliche Werkstoffspezifikation einzuhalten.

Ein vereinfachtes Diagramm der Verfahrensschritte für die Prüfbescheinigungen und die Übereinstimmung mit
der Werkstoffspezifikation ist in Bild 1 dargestellt.

Bild 1 — Arten der erforderlichen Prüfbescheinigungen

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

prEN 764-4:2012, Druckgeräte — Teil 4: Erstellung von technischen Lieferbedingungen für metallische
Werkstoffe

EN 10204:2004, Metallische Erzeugnisse — Arten von Prüfbescheinigungen

EN ISO 9001:2008, Quality management systems — Requirements (ISO 9001:2008)

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

3 Begriffe
3.1
zuständige Stelle
eine zuständige Stelle, wie sie in Abschnitt 4 erwähnt wird, muss:

als juristische Person innerhalb der Europäischen Union gegründet worden sein (siehe Leitlinie 7/2 [2] der
Druckgeräterichtlinie; und

eine Stelle sein, deren Zuständigkeit anerkannt wurde. Die Akkreditierungsstelle muss autorisiert sein, die
Anerkennung durch einen Mitgliedstaat der EU durchzuführen.

3.2
erfahrene zuständige Stelle
eine erfahrene zuständige Stelle, wie sie in 6.2 erwähnt wird, muss:

eine Stelle sein, deren Zuständigkeit anerkannt wurde. Die Akkreditierungsstelle muss autorisiert sein, die
Anerkennung durch einen Mitgliedstaat der EU durchzuführen; oder

eine benannte Stelle entsprechend der DGRL, Artikel 12 sein; oder

ANMERKUNG Eine Liste mit den benannten Stellen (NANDO-Liste) ist im Internet zu finden [3].

eine Gewerbeaufsicht sein, falls zutreffend

3.3
akkreditierte Stelle
eine akkreditierte Stelle, wie sie in 7.2.2 und 7.2.3 erwähnt wird, muss eine Stelle sein, die akkreditiert ist, ein
Qualitätsmanagementsystem zu zertifizieren

4 Anforderungen im Hinblick auf die Kategorien von Druckgeräten

4.1 Allgemeines

Für Werkstoffe, die für drucktragende Teile von Druckgeräten aller Kategorien bestimmt sind sowie für
Anbauteile (z. B. Stützfüße, Tragösen, Prallbleche, Innenstützringe, Versteifungsringe), die direkt an die
druckbeaufschlagten Teile von Druckgeräten aller Kategorien angeschweißt werden, muss der Druckgeräte-
hersteller die Übereinstimmung dieser Werkstoffe mit den Anforderungen sicherstellen, indem er sich vom
Werkstoffhersteller eine Erklärung zur Übereinstimmung vorlegen lässt, die, wie in 4.2 bis 4.5 festgelegt, bis
zum Werkstoff rückverfolgbar ist.

Die Erklärung zur Übereinstimmung besteht aus einer Bestätigung des Werkstoffherstellers, dass das
gelieferte Erzeugnis den Anforderungen der Spezifikation und den Vereinbarungen bei der Bestellung sowie
einer Prüfbescheinigung nach 3.2 bis 3.4 entspricht.

4.2 Werkstoffe für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorien II, III und IV

Für Werkstoffe, die für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorien II, III und IV bestimmt
sind, muss ein spezieller Inspektions- und Prüfweg, nach Abschnitt 5 oder 6 eingehalten werden. Das muss
entweder:

nach dem Qualitätsmanagementsystem eines Werkstoffherstellers (Fertigung mit QM-System) nach


Abschnitt 5; oder

auf dem Weg der direkten Prüfung (Fertigung ohne QM-System) nach Abschnitt 6 erfolgen.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

4.3 Werkstoffe für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorie I

Für Werkstoffe, die für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorie I bestimmt sind, muss
der Werkstoffhersteller eine mindestens Werksbescheinigung EN 10204:2004/2.2 vorlegen. Für diese Werks-
bescheinigung und für ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1 ist allerdings Voraussetzung, dass der Werkstoffhersteller
über ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem für die Herstellung, Inspektion und Prüfung nach 5.2
verfügt.

4.4 Werkstoffe für drucktragende Teile, die nicht unter 4.2 oder 4.3 fallen, und für
Anbauteile an Druckgeräte der Kategorien II, III und IV

Für Werkstoffe für wichtige drucktragende Teile von Druckgeräten der Kategorie I, andere drucktragende
Teile als die wichtigen drucktragenden Teile von Druckgeräten der Kategorien I bis IV und für direkt an
druckbeaufschlagte Teile von Druckgeräten der Kategorien II, III und IV angeschweißte Teile muss der
Werkstoffhersteller ein Werkszeugnis EN 10204:2004/2.2 vorlegen.

4.5 Andere Werkstoffe

Für Werkstoffe für andere Teile, die nicht unter 4.2 bis 4.4 fallen, muss der Werkstoffhersteller mindestens
eine Werksbescheinigung über die Übereinstimmung mit dem Auftrag EN 10204/2.1 vorlegen.

4.6 Schweißzusätze

Für Schweißzusätze für alle Kategorien von Druckgeräten muss der Hersteller der Schweißzusätze
mindestens ein Werkszeugnis EN 10204:2004/2.2 vorlegen.

4.7 Verwendung von Prüfbescheinigungen mit höheren Anforderungen

Prüfbescheinigungen mit höheren Anforderungen sind immer zulässig.

5 Weg über ein Qualitätsmanagementsystem des Werkstoffherstellers

5.1 Allgemeines

Der Druckgerätehersteller muss sich vergewissern, dass der Werkstoffhersteller über ein zertifiziertes
Qualitätsmanagementsystem für die Herstellung, Inspektion und Prüfung in Übereinstimmung mit 5.2 verfügt
und er muss Prüfbescheinigungen nach 5.3.3 erhalten.

5.2 Qualitätsmanagementsystem

5.2.1 Bewertung des Qualitätsmanagementsystems

Der Werkstoffhersteller muss durch eine zuständige Stelle seiner Wahl eine werkstoffbezogene Bewertung
seines Qualitätsmanagementsystems durchführen lassen. Die zuständige Stelle muss als juristische Person
innerhalb der Europäischen Union gegründet worden sein. Siehe auch Leitlinie 7/2 [2] der Druck-
geräterichtlinie.

5.2.2 Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems

Das Qualitätsmanagementsystem und dessen Bewertung müssen die folgenden Anforderungen erfüllen:

a) Die zuständige Stelle muss bei der Bewertung des Qualitätsmanagementsystems die Fähigkeit des
Werkstoffherstellers für die Herstellung von Werkstoffen, die durch das Zertifikat für das Qualitäts-
managementsystem abgedeckt sind, beurteilen. Das bedeutet, dass für jeden Produktionsort, für jedes
Fertigungsverfahren, für jede Fertigungsstufe, für jeden Abmessungsbereich, für jede Bedingung bei der
Wärmebehandlung usw. durch Produktionsdaten bestätigt werden muss, dass der Hersteller statistisch
zuverlässig die Mindestanforderungen der Spezifikationen, die durch den Anwendungsbereich des
Zertifikats für das Qualitätsmanagementsystem abgedeckt sind, erfüllt.

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

b) Mindestens ein Mitglied des Auditpersonals der für die Bewertung verantwortlichen zuständigen Stelle,
das Erfahrungen mit der Bewertung der jeweiligen Werkstoffherstellung und Werkstoffgruppen hat, muss
am Zertifizierungsverfahren beteiligt sein.

c) das Bewertungsverfahren muss einen Besuch im Werk des Werkstoffherstellers umfassen;

d) Die Bewertung muss eine Überprüfung folgender Punkte umfassen:

1) Art des Fertigungsverfahrens, das zur Herstellung der im Geltungsbereich der beantragten
Zertifizierung liegenden Erzeugnisse angewendet wird;

2) Art der Einrichtungen, die benutzt werden;

3) die während der Fertigung zu überprüfenden wesentlichen Parameter, um die geforderte Qualität
gleichbleibend zu erreichen;

4) die Aufgaben des Personals, das für das Qualitätsmanagementsystem, die Herstellung, Inspektion
und Prüfung verantwortlich ist.

e) Die zuständige Stelle muss durch Befragungen oder Überprüfung von Dokumenten beurteilen:

1) dass die Fertigungseinrichtungen und die Einrichtungen zur Überprüfung der wesentlichen
Parameter zur Verfügung stehen. Diese müssen auf Dauer die Lieferung von Erzeugnissen der
geforderten Qualität ermöglichen;

2) dass sachkundiges Personal für Betrieb und Instandhaltung der Einrichtungen sowie zur Über-
wachung der Tätigkeiten bei der Herstellung, Inspektion und Prüfung zur Verfügung steht.

f) Falls gültige Ergebnisse aus früheren Überprüfungen des Qualitätsmanagementsystems vorliegen,


müssen diese Überprüfungen nicht wiederholt werden.

ANMERKUNG Das Qualitätsmanagementsystem kann entsprechend EN ISO 9001 durchgeführt werden.

5.2.3 Neubewertung und periodische Audits

Die zuständige Stelle muss periodische Audits durchführen, um sicherzustellen, dass der Werkstoffhersteller
das Qualitätsmanagementsystem aufrechterhält und anwendet. Die periodischen Audits müssen in solchen
Zeitabständen erfolgen, dass alle drei Jahre eine vollständige Neubewertung durchgeführt wird, wobei
mindestens jedes Jahr ein Audit erfolgt.

5.2.4 Begutachtungsberichte

Das Ergebnis von Begutachtung und Audit des Qualitätsmanagementsystems muss in einem Begut-
achtungsbericht zusammengefasst werden, den der Werkstoffhersteller über einen Zeitraum von 10 Jahren
aufbewahren muss.

5.3 Werkstoffprüfung und Prüfbescheinigungen

5.3.1 Erstfertigung eines eingeführten Werkstoffes

Bei Beginn der Fertigung eines eingeführten Werkstoffes durch einen Werkstoffhersteller ist Anhang A
anzuwenden. Ein eingeführter Werkstoff ist ein Werkstoff, der durch eine harmonisierte Europäische Norm
oder eine Europäische Werkstoffzulassung (EAM) behandelt wird.

ANMERKUNG Bei Beginn der Fertigung eines neuen Werkstoffes durch einen Werkstoffhersteller ist prEN 764-4:2012
anzuwenden.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

5.3.2 Werkstoffbestellung und Lieferung

Bei der Bestellung des Werkstoffes muss der Druckgerätehersteller:


a) die technischen Lieferbedingungen; und
b) zusätzliche Anforderungen, falls zutreffend,
festlegen.

Der Werkstoffhersteller muss bei der Lieferung eine Prüfbescheinigung nach 5.3.3 bereitstellen.

5.3.3 Prüfbescheinigungen

Der Werkstoffhersteller muss Abnahmeprüfzeugnisse 3.1, 2.2 oder 2.1 nach EN 10204:2004 ausstellen, mit
denen eine Zuordnung zum Erzeugnis gegeben ist, um die Übereinstimmung mit der jeweiligen Werkstoff-
spezifikation und den Lieferbedingungen sicherzustellen.

ANMERKUNG Die Werkstoffabnahmeprüfzeugnisse 3.1, 3.2 oder 2.2 sollten Angaben enthalten über die Zertifizierung
des Qualitätsmanagementsystems des Werkstoffherstellers nach diesem Abschnitt 5 zusammen mit dem Namen der
zuständigen Stelle, die die Bewertung des Qualitätsmanagementsystems und die Überwachung durchführt, dem
Nachweis der Anwendbarkeit des Qualitätsmanagementsystems auf den zu prüfenden Werkstoff, der Nummer der
Bescheinigung und deren Ablaufdatum.

6 Weg über eine direkte Prüfung


6.1 Erstfertigung
Bei Beginn der Fertigung eines eingeführten Werkstoffes ist Anhang A anzuwenden. Bei Beginn der Fertigung
eines neuen Werkstoffes ist prEN 764-4:2012, A.5, anzuwenden.

6.2 Prüfpersonal
Der Druckgerätehersteller kann selbst Direktprüfungen durchführen oder eine erfahrene zuständige Stelle
benennen, die in seinem Namen tätig wird.

Der Werkstoffhersteller muss sicherstellen, dass das Prüfpersonal Zugang zu seinen Fertigungseinrichtungen
hat.

6.3 Werkstoffprüfung und Prüfbescheinigungen


6.3.1 Prüfung und Rückverfolgbarkeit der Proben

Das Prüfpersonal nach 6.2 muss den Werkstoff sehen, bevor die zu prüfenden Probenabschnitte abgetrennt
werden, und die Rückverfolgbarkeit der Proben zum Erzeugnis durch Aufstempeln eines Kennzeichens oder
durch andere geeignete Maßnahmen sicherstellen.

Das Prüfpersonal nach 6.2 muss den Werkstoff in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Bestellung
prüfen oder dessen Prüfung beaufsichtigen.

6.3.2 Werkstoffbestellung und Lieferung

Bei der Bestellung des Werkstoffes muss der Druckgerätehersteller:


a) die technischen Lieferbedingungen; und
b) zusätzliche Anforderungen, falls zutreffend;
festlegen.

Dem Werkstoff müssen bei der Lieferung eine Prüfbescheinigung nach 6.3.3 sowie eine Erklärung beigefügt
werden, dass der gelieferte Werkstoff mit den Anforderungen der Spezifikation und der Bestellung
übereinstimmt.

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

6.3.3 Prüfbescheinigungen

Die Prüfbescheinigungen über die Übereinstimmung mit der geltenden Werkstoffspezifikation und den
Anforderungen in der Bestellung müssen die Zuordnung zum Erzeugnis sicherstellen.

Der Druckgerätehersteller muss in seiner Bestellung ein Abnahmeprüfprotokoll EN 10204:2004, 3.2,


festlegen.

7 Werkstoffe von Händlern


7.1 Prüfbescheinigungen und Kennzeichnung
Einem Werkstoff, den der Druckgerätehersteller über einen Händler bezieht, müssen Prüfbescheinigungen
nach 5.3.3 beigefügt sein. Nach 3.2 bescheinigter Werkstoff darf nur dann über einen Händler bezogen
werden, wenn die Inspektion von dem Werkstoffhersteller und durch eine erfahrene zuständige Prüfstelle im
Werk des Werkstoffherstellers durchgeführt wurde. Falls der Werkstoffhersteller zustimmt, ist eine Prüfung
außerhalb des Herstellerwerks nicht auszuschließen.

Zusätzlich muss der Werkstoff auch die Originalkennzeichnung des Werkstoffherstellers tragen und gege-
benenfalls die Schmelzennummer, außer wie nach 7.2 zulässig, und muss den Werkstoffbescheinigungen
zugeordnet werden können.

7.2 Abgetrennte Werkstoffteile


7.2.1 Allgemeines

Wenn die Originalkennzeichnung vom Händler abgetrennt wird, muss vor dem Abtrennen auf anderen Teilen
des Werkstoffes eine Kennzeichnung wie nachstehend angebracht werden.

7.2.2 Übertragung der Kennzeichnung durch Werkstoffhändler mit einem zertifizierten


Qualitätsmanagementsystem

Unterhält der Werkstoffhändler ein durch eine akkreditierte Stelle zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem,
muss er die Originalkennzeichnungen, ausgenommen Name oder Zeichen des Herstellers, übertragen.
Ferner muss er ein Übertragungsprotokoll mit Angabe des übertragenen Kennzeichens, seinem Namen und
dem Datum der Übertragung ausstellen.

7.2.3 Übertragung der Kennzeichnung durch Werkstoffhändler ohne ein zertifiziertes


Qualitätsmanagementsystem

Unterhält der Werkstoffhändler kein durch eine akkreditierte Stelle zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem,
dann muss die Übertragung der Originalkennzeichnung unter Aufsicht des Druckgeräteherstellers oder
dessen verantwortlicher zugelassener Prüfstelle erfolgen. Es ist ein Übertragungsprotokoll nach 7.2.2
auszustellen.

8 Besondere Anforderungen an Schweißwerkstoffe


8.1 Allgemeines
Liefert der Werkstoffhersteller ebenfalls Bauteile (durch Schweißen verbundene Ausgangswerkstoffe, mit oder
ohne Schweißzusatzwerkstoffe), dann muss der Druckgerätehersteller sicherstellen, dass die beigefügten
Prüfbescheinigungen die Rückverfolgbarkeit zu den Ausgangswerkstoffen ermöglichen.

Die Prüfbescheinigungen müssen bestätigen, dass die grundlegenden Sicherheitsanforderungen hinsichtlich


Schweißen und zerstörungsfreier Prüfung erfüllt sind.

ANMERKUNG Es ist wichtig, dass ein Hersteller von Bauteilen beschreibt, wie die Bauteile gefertigt und geprüft
wurden, und die vom Werkstoffhersteller ausgestellten Werkstoffbescheinigungen bereitstellt (siehe Leitlinie 7/19 der
DGRL). Diese Informationen können in Form einer Bescheinigung für das Bauteil, einer vom Bauteilhersteller
ausgestellten Prüfbescheinigung zusammen mit der Prüfbescheinigung des Werkstoffherstellers als Begleitdokument oder
separat bereitgestellt werden.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

8.2 Schweißverfahren und Schweißerprüfung

Schweißverfahren müssen vom Druckgerätehersteller auf ihre Eignung geprüft werden. Für Werkstoffe, die in
Druckgeräten der Kategorien II, III und IV eingesetzt werden, müssen die Schweißverfahren und Schweißer-
prüfungen auch durch eine zuständige Drittpartei, die entweder eine benannte Stelle nach Artikel 12 der
DGRL oder eine anerkannte unabhängige Prüfstelle nach Artikel 13 der DGRL ist, anerkannt werden.

8.3 Zerstörungsfreie Prüfung nicht lösbarer Verbindungen

Die zerstörungsfreie Prüfung muss von entsprechend qualifiziertem Personal durchgeführt werden. Für
Werkstoffe, die in Druckgeräten der Kategorien III und IV eingesetzt werden, muss die zerstörungsfreie
Prüfung durch Personal erfolgen, das von einer anerkannten unabhängigen Stelle nach Artikel 13 der DGRL
zugelassen ist.

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

Anhang A
(normativ)

Erstprüfung der Herstellung von eingeführten Werkstoffen

A.1 Allgemeines
Die Erstherstellung eines eingeführten Werkstoffes, der von einem Werkstoffhersteller vorher noch nicht
hergestellt wurde, muss einer Erstprüfung nach den Festlegungen in A.3 unterzogen werden.

Wenn ein Werkstoffhersteller bereits sehr ähnliche Werkstoffe hergestellt hat und Daten im Hinblick auf die
chemische Zusammensetzung, die Werkstoffeigenschaften, den Herstellungsprozess und die Erzeugnis-
formen zur Verfügung stellen kann, so können diese Werkstoffdaten zur Erfüllung der Anforderungen nach
A.3 verwendet werden.

Wenn ein Werkstoffhersteller nur die Erweiterung des Geltungsbereiches einer bereits bestehenden
Europäischen Werkstoffzulassung beantragt und Erfahrungen mit dem Werkstofftyp hat, ist der festgelegte
Prüfumfang zu reduzieren und dies im Begutachtungsbericht zu begründen.

Wenn ein Werkstoffhersteller den eingeführten Werkstoff bereits früher hergestellt und geliefert hat und
zufriedenstellende Daten zu diesem Werkstoff zur Verfügung stellen kann, ist eine Prüfung nach A.3 nicht
erforderlich.

A.2 Verantwortlichkeiten
Es gelten 6.2 und 6.3.

A.3 Durchführung der Erstprüfung von eingeführten Werkstoffen, die zuvor nicht
hergestellt worden sind
Die ersten drei bis fünf Schmelzen müssen so hergestellt werden, dass sie den vom Werkstoffhersteller
spezifizierten Bereich der Werkstoffzusammensetzung repräsentieren.

Die Anzahl der Proben, die nach den technischen Lieferbedingungen erforderlich sind, muss bei den ersten
drei bis fünf Schmelzen verdoppelt werden, jedoch sind nicht mehr als zwei Proben je gewalztem Blech,
Band, Rohr in Fertigungslänge, Schmiedestück oder Gussstück zu nehmen.

Werden von jedem zu prüfenden Erzeugnis zwei Proben entnommen, müssen diese von beiden Enden des
Erzeugnisses stammen. Bezüglich aller anderen Kriterien sind die Entnahmebedingungen die gleichen wie in
den technischen Lieferbedingungen festgelegt.

Für jeden Probenabschnitt müssen eine Zugprüfung bei Raumtemperatur und dort, wo in den technischen
Lieferbedingungen eine Kerbschlagarbeit für Charpy V-Proben festgelegt ist, drei Kerbschlagbiegeversuche
an Charpy-Proben durchgeführt werden.

Ist die Kerbschlagarbeit für mehrere Temperaturen festgelegt, dann muss die Prüfung bei der Temperatur
durchgeführt werden, für die der Wert 27 J für ferritische und 1,5 % bis 5 % nickellegierte Stähle sowie 40 J
für austenitische Werkstoffe festgelegt ist oder bei der Prüftemperatur, die diesem Wert am nächsten kommt.

Bei Werkstoffen mit festgelegten Zugeigenschaften bei erhöhten Temperaturen müssen diese Eigenschaften
unter Bezugnahme auf prEN 764-4:2012, 5.2.4 c), für jede hergestellte Schmelze bis zur festgelegten
maximalen Prüftemperatur ermittelt werden.

A.4 Statistische Verfahren


Gegebenenfalls sind die jeweiligen Daten oder Prüfergebnisse vom Hersteller nach allgemein üblichen
statistischen Verfahren zu bewerten.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

Anhang Y
(informativ)

Entwicklung der EN 764-5

Y.1 Änderungen der EN 764-5:2012 gegenüber EN 764-5:2002

Die wichtigsten Änderungen umfassen:

Bild 1: neue Rubrik eingefügt im Hinblick auf Bauteile der Kategorie I und Richtlinie 97/23/EG, Anhang I,
4.3 letzter Absatz;

Inhalt von Anhang A (Abschnitte A.2 bis A.5) in den neuen Abschnitt 3 verschoben. Begriffe. A.6 wurde
gestrichen;

Anhang A.4 aus EN 764-4:2002 aufgenommen als neuer Anhang A der EN 764-5.

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E DIN EN 764-5:2013-01
²(QWZXUI² prEN 764-5:2012 (D)

Anhang ZA
(informativ)

Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den


grundlegenden Anforderungen anderer EU-Richtlinien

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen
Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption der Richtlinie 97/23/EG
bereitzustellen.

Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Union im Rahmen der betreffenden Richtlinie in Bezug
genommen und in mindestens einem der Mitgliedstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist, berechtigt
die Übereinstimmung mit den normativen Abschnitten dieser Norm innerhalb der Grenzen des Anwendungs-
bereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung mit den entsprechenden grundlegenden
Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften gegeben ist.

Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen der DGRL und dieser Europäischen Norm in Bezug auf
Werkstoffe für Druckgeräte

Abschnitte/Unterabschnitte Grundlegende Anforderungen der


Erläuterungen/Anmerkungen
dieser Europäischen Norm Druckgeräterichtlinie 97/23/EG
technische Unterlagen zur
Verwendung von Werkstoffen
entsprechend den harmonisierten
alle Abschnitte Anhang I, 4.2 (b)
Normen, EAMs oder
Einzelgutachten zu den
Werkstoffen
Konformität der Werkstoffe und
alle Abschnitte Anhang I, 4.3
Prüfbescheinigungen

WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

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E DIN EN 764-5:2013-01
prEN 764-5:2012 (D) ²(QWZXUI²

Literaturhinweise

[1] Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung
der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Druckgeräte (DGRL) [OJEC Nr. L 181, 9. Juli 1997]

[2] Leitlinien der DGRL online unter: http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/pressure-and-gas/documents/


ped/index_en.htm

[3] Liste der benannten Stellen gemäß der DGRL online unter: http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/
pressure-and-gas/documents/ped/index_en.htm

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