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C2-Prüfung (Goethe) mündliche Prüfung

Die Aufgaben zum Modul Sprechen:

Modul Sprechen Teil 1


Sie erhalten zwei Vorlagen zur Auswahl:
Thema 1 und Thema 2
Indem Sie einen flüssigen und gut strukturierten Vortrag halten, zeigen Sie, dass
Sie in der Lage sind, über ein komplexes Thema frei und zusammenhängend zu
sprechen, Standpunkte abzuwägen und Ihre persönliche Einstellung klar zu
machen.
Modul Sprechen, Teil 2
Sie erhalten zwei Vorlagen zur Auswahl:
Thema 1 und Thema 2
Indem Sie spontan sprechen und auf Ihre Gesprächspartnerin/Ihren
Gesprächspartner eingehen, zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, zu einem
komplexen Thema Stellung zu nehmen, Ihre eigene Meinung zu vertreten, auf
Gegenargumente zu reagieren, abzuwägen und zu überzeugen.

Dauer: Die Prüfungszeit des Moduls Sprechen beträgt insgesamt 15 Minuten:


• Teil 1 circa 10 Minuten (Vortrag circa 5 Minuten, anschließend
Ausführungen zu den Fragen der/ des Prüfenden circa 5 Minuten)
• Teil 2 circa 5 Minuten
Zusätzlich haben Sie unmittelbar vor Prüfungsbeginn 15 Minuten
Vorbereitungszeit, sich mit den Themen vertraut zu machen, Überlegungen
anzustellen und stichpunktartige Notizen dazu zu machen.
Bewertung:
Die Teile I und 2 des Moduls Sprechen werden nach folgenden Kriterien
bewertet:
• Erfüllung der Aufgabenstellung
• Kohärenz
• Wortschatz
• Struktur
• Aussprache und Intonation
Pro Kriterium werden 0 bis maximal 4 Punkte vergeben. Die erreichte Punktzahl
wird bei beiden Teilen mit 2,5 multipliziert. Die maximale Punktzahl beträgt 100
Punkte.
Teil I - maximal 50 Punkte
Teil 2 - maximal 50 Punkte
Das Modul Sprechen ist bestanden, wenn mindestens 60%, also 60 Punkte,
erreicht werden.

Teil 1:

Notiere dir den Aufbau deines Vortrags auf dem Konzeptpapier:


1. Gib in deiner knapp gehaltenen Einleitung einen kurzen Überblick, worüber
du sprechen wirst. Wecke bei den Zuhörern Interesse für das Kommende.
2. Im Hauptteil wiege die unterschiedlichen Standpunkte ab. Überlege, in
welchem Verhältnis die Zitate zum Thema stehen. Mach dieses Verhältnis in
deinem Vortrag deutlich. Du kannst, musst aber nicht, auf alle Zitate
eingehen. Beschränke dich in deinem Vortrag nicht nur auf die
vorgegebenen Zitate, sondern ergänze diese durch eigene Beispiele. Denke
daran, dass du deine eigene Meinung deutlich zum Ausdruck bringen sollst.
3. Zum Schluss fasse noch einmal kurz die Punkte des Hauptteils zusammen
und leg deine persönlichen Schlussfolgerungen dar.
Tipps:

Bei Teil 1 geht es um Produktion. Achten Sie daher auf folgende Aspekte:
1. Sprechen Sie frei. Lesen Sie auf keinen Fall Ihre Notizen ab
2. Denken Sie daran, dass Ihre Zuhörer nicht wie in einem Buch zurückblättern
können, um entgangene Informationen noch einmal nachzulesen. Es ist
daher unerlässlich, dass die Zuhörer Ihren Gedanken immer sofort folgen
können.
3. Wenn Sie in Ihrer Einleitung einen kurzen Überblick über Ihren Vortrag
geben, bereitet das den Zuhörer/die Zuhörerin auf das Kommende vor.
4. Achten Sie auf eine gute Aussprache (Artikulation und Lautstärke). Sprechen
Sie nicht zu schnell, dafür aber laut genug und deutlich.
5. Schauen Sie Ihre Zuhörer an.
6. Verzichten Sie möglichst auf Füllwörter und Floskeln, wie zum Beispiel: „das
heißt“, „natürlich“, „selbstverständlich“ etc.
7. Lebensnahe Beispiele sind hörerfreundlich.
8. Vermeiden Sie Eintönigkeit verwirrende Nebensächlichkeiten und lange
Erklärungen. Halten Sie stattdessen Erklärungen und Beispiele kurz und
interessant.
9. Achten Sie auf die Zeit.

Redemittel

Einleitung:
• In diesem Vortrag soll untersucht werden, ob/wann/wie …
• Heute halte ich einen Vortrag zum Thema: …
• Das Thema meines Vortrages lautet: …
• Ich spreche heute über das Thema …
Hauptteil:
Tatsachen:
• Fakt ist, dass …
• Der Punkt ist, dass …
• Das beweist, dass …
• Letztlich läuft es darauf hinaus, dass …
• Es ist offensichtlich, dass …
• Es ist sicher, dass …
• Man kann sagen, dass …
• Es ist klar, dass …
• Es gibt keinen Zweifel daran, dass …

Meinung äußern:
• Mir scheint, dass …
• Meiner Meinung nach …
• Ich bin der Meinung, dass …
• Meine Meinung dazu ist, dass …
• Meiner Erfahrung nach …
• Soweit ich das beurteilen kann, …
• So wie ich das sehe, …
• Soviel ich weiß, …
• Vielleicht liege ich falsch aber …
• Wenn ich mich nicht täusche …
• Ich glaube, man kann (mit Sicherheit) sagen …
• Ich muss zugeben, dass …
• Ich kann nicht leugnen, dass …
• Ich kann mir vorstellen, dass …
• Ich denke/glaube/nehme an …
• Ich persönlich denke …
• Deshalb denke ich …
• Ich bin mir sicher, dass …
• Ich bin mir nicht sicher aber …
• Ich bin nicht davon überzeugt, dass …
• Ich bin geteilter Meinung: Einerseits … andererseits …
Zusammenfassung:
• Um es kurz zusammenzufassend zu formulieren, ...
• Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ...
• Zum Schluss lässt sich festhalten, ...
• Zusammenfassend kann gesagt werden …

Beispiel:

Thema:

Moderne Kommunikationsmittel - zeitsparend oder zeitraubend?

Sie sind Teilnehmer/-in am Seminar „Fallstricke moderner Kommunikation" und halten dort einen
fünfminütigen Vortrag zum Thema ,,Moderne Kommunikationsmittel - zeitsparend oder
zeitraubend?"

lm Anschluss beantworten Sie Fragen dazu. Wägen Sie unterschiedliche Standpunkte ab. Sie können
sich an folgenden Zitaten orientieren. Geben Sie auch Beispiele.

„Mit dem Smartphone bin ich immer erreichbar und kann Fotos machen, im Internet surfen, mich mit
Freunden zum Essen verabreden, einen Tisch reservieren und vieles mehr - und das fast gleichzeitig.“

„Elektronische Medien präsentieren uns eine Unmenge an Nützlichem, aber auch ebenso Unnützem,
in der man sich - und seine Zeit * leicht verliert."

„Mit all den Möglichkeiten, die moderne Kommunikationsmittel bieten, ist es wichtig, sich eigene
Freiräume zu erhalten oder sogar wieder zu schaffen. Man muss nicht immer und überall erreichbar
sein."

Einleitung:
Moderne Kommunikationsmittel haben das Leben vieler Menschen erleichtert
und beschleunigt. In diesem Vortrag soll untersucht werden, ob diese neuen
Formen der Kommunikation tatsächlich zeitsparend oder eher zeitraubend sind.
Hauptteil:
Man kann sagen, dass moderne Kommunikationsmittel eindeutig positive
Auswirkungen auf unser Leben haben. Durch den Zugang zu E-Mails, sozialen
Medien und anderen Kommunikationskanälen können wir schneller und
einfacher Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen und Informationen teilen.
Wir können Termine und Ereignisse im Kalender verwalten, Aufgaben und To-
Do-Listen erstellen, Nachrichten und E-Mails jederzeit und überall lesen und
beantworten. Dies alles kann Zeit sparen und uns helfen, unseren Tag
produktiver zu gestalten.
Andererseits kann das ständige Verfügbarsein auch eine Belastung sein. Wir
fühlen uns oft verpflichtet, sofort auf eingehende Nachrichten zu reagieren,
und können nicht abschalten. Dies kann zu Stress und Überforderung führen
und unser persönliches und berufliches Leben beeinträchtigen. Darüber hinaus
kann es schwierig sein, ein gesundes Maß an Kommunikation und Freizeit zu
finden. Wenn wir ständig auf unsere Geräte schauen und Nachrichten lesen,
kann dies von anderen, wichtigeren Aktivitäten wie Freundschaften,
Familienzeit oder Hobbys ablenken und uns Zeit rauben.
Mir scheint, dass moderne Kommunikationsmittel wie Smartphones und
Tablets uns helfen können, Zeit zu sparen, aber auch eine Herausforderung sein
können. Um eine Balance zu finden, ist es ratsam, ein Zeitmanagement-System
zu entwickeln, das regelmäßige Pausen und Abschalten ermöglicht, und
sicherzustellen, dass wir uns Zeit für andere wichtige Dinge im Leben nehmen.
Schluss:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass moderne Kommunikationsmittel
sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Es kommt darauf an, wie man sie
nutzt und ob man ein gesundes Maß an Kommunikation beibehält. Letztendlich
ist es wichtig, eine Balance zu finden, um Zeit zu sparen und gleichzeitig eine
angenehme Freizeit zu genießen.

Teil 2

Sie haben zwei Vorlagen zur Auswahl:


Thema 1 und Thema 2.
Was sollen Sie tun?
Wählen Sie eines der beiden vorgegebenen Themen aus und diskutieren Sie es
mit Ihrem Gesprächspartner.
Was wird geprüft?
Diese Aufgabe überprüft Ihre Fähigkeit, dialogisch über ein Thema zu sprechen.
Lösungswege:
Wählen Sie möglichst schnell einen Pro- oder Contra-Standpunkt. Notieren Sie
sich Ihre Argumente und überlegen Sie sich auch, welche Argumente Ihr
Gesprächspartner bringen könnte. Beachten Sie, dass Sie 15 Minuten
Vorbereitungszeit haben und Teil 2, welcher etwa 5 Minuten dauert, gleich
gewichtet wird wie Teil 1.

Redemittel:
Meinung äußern:
• Meiner Meinung nach …
Meiner Ansicht nach …
Meiner Auffassung nach …
Ich bin (nicht) der Meinung.
Ich bin der Ansicht, dass …
Unterbrechen:
• Entschuldigen Sie, wenn ich (Sie) unterbreche, …
Widersprechen:
• Es tut mir leid, wenn ich (Ihnen) widerspreche, …
• Es tut mir leid, aber da kann ich Ihnen nicht zustimmen.
• Ich bin damit (nicht) einverstanden, …
• Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit einverstanden bin.
• Das ist ein überzeugendes Argument, aber …
• Ich verstehe, was Sie sagen wollen, aber da bin ich ganz anderer Meinung.
• Ich verstehe Ihren Standpunkt, aber …
• Das würde ich nicht sagen.
Da bin ich anderer Meinung/Ansicht.
Allgemein:

• Auf der einen Seite …, aber auf der anderen Seite …


• Könnten Sie das bitte genauer darstellen/erläutern?
• Dazu möchte ich gern ein Beispiel bringen: …
• Kommen wir wieder zum Punkt.
• Da weichen Sie aber vom Thema ab.
Jetzt sind wir vom Thema abgewichen.
• Könnten Sie das bitte wiederholen?
• Ich frage mich, ob/wie/... Beispiel:
Thema:
Organspende Sie sind zum genannten Thema zu einer Diskussion eingeladen
und gehen mit Ihrer Gesprächspartnerin/Ihrem Gesprächspartner der Frage
nach, was für oder gegen Organspende spricht.
Pro: „Verzweifelt wartende Menschen kann durch ein Spenderorgan geholfen
werden.“
Contra: „Ein Spenderorgan bekommen nicht immer die, die es am dringendsten
brauchen, sondern die, die am meisten zahlen.“
Person 1: Meiner Ansicht nach ist die Organspende eine sehr wichtige Sache.
Wir sollten alle bereit sein, unsere Organe zu spenden, um anderen Menschen
das Leben zu retten.
Person 2: Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit einverstanden bin. Ich bin der
Ansicht, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst zu entscheiden, ob er seine
Organe spenden möchte oder nicht.
Es tut mir leid, wenn ich Ihnen widerspreche, aber wenn wir unsere Organe
nicht spenden, könnten andere Menschen sterben, die andernfalls gerettet
werden könnten. Ich denke, wir haben eine moralische Verpflichtung, anderen
zu helfen, wenn wir in der Lage sind.
Person 2: Ich verstehe Ihren Standpunkt, aber ich denke, dass es auch wichtig
ist, die Privatsphäre und die Würde jedes Einzelnen zu respektieren. Was ist,
wenn jemand gegen die Organspende ist aus religiösen oder ethischen
Gründen? Wir sollten ihre Entscheidung respektieren.
Person 1: Ich bin der Meinung, dass wir einen Kompromiss finden müssen. Wir
können die Menschen über die Bedeutung der Organspende informieren und
ihnen die Möglichkeit geben, ihre Entscheidung bekannt zu geben, aber wir
sollten auch dafür sorgen, dass diejenigen, die bereit sind, ihre Organe zu
spenden, auch die Möglichkeit dazu haben.
Person 2: Das klingt vernünftig. Ich finde, wir sollen einen Mittelweg finden, der
sowohl die Rechte der Menschen respektiert als auch dafür sorgt, dass
diejenigen, die in Not sind, die Hilfe bekommen, die sie brauchen.
...
Weitere Themen für euch zur Übung:

Teil 1:
Thema 2:
Legalisierung weicher Drogen - Suchtprävention oder Drogeneinstieg?
Sie sind Teilnehmer/-in am Seminar „Drogenpolitik im internationalen Vergleich“ und
halten dort einen fünfminütigen Vortrag zum Thema ,,Legalisierung weicher Drogen -
Suchtprävention oder Drogeneinstieg?"
Im Anschluss beantworten Sie Fragen dazu. Wägen Sie unterschiedliche Standpunkte
ab. Sie können sich an folgenden Zitaten orientieren.
Geben Sie auch Beispiele.
„Eine Legalisierung sogenannter weicher Drogen ist eine Verharmlosung des Produkts
und seiner Konsequenzen. Sie erleichtert den Zugang und verleitet zum Konsum.
Folglich ist das keine verantwortungsbewusste Maßnahme in der Suchthilfe."
„Mit einer Legalisierung weicher Drogen kann der Beschaffungskriminalität
entgegengewirkt werden."
„Verantwortungsbewusste Drogenpolitik kann nur stattfinden, wenn Prävention,
Bekämpfung der Drogenkriminalität und Hilfe zum Ausstieg für Süchtige sinnvoll
miteinander kombiniert werden.“

Teil 2:
Thema:
Retten Zoos und Tierparks die Artenvielfalt?
Sie sind zum genannten Thema zu einer Diskussion eingeladen und gehen mit Ihrer
Gesprächspartnerin/Ihrem Gesprächspartner der Frage nach, welche Rolle Zoos und
Tierparks haben und was dabei mögliche Auswirkungen auf die Tiere sind. Zum Ablauf
der Diskussion: - Vertreten Sie Ihre Meinung und geben Sie Beispiele. - Gehen Sie auf
die Argumente Ihrer Gesprächspartnerin/Ihres Gesprächspartners ein. -- Versuchen
Sie, Ihre Gesprächspartnerin/Ihren Gesprächspartner von Ihren Argumenten zu
überzeugen.
Pro: „Zoos sind ein wichtiger Baustein im weltweiten Bemühen zur Erhaltung der
Biodiversität.“
Contra: „Ein Zoo ist ein Wirtschaftsunternehmen, das mit der Zurschaustellung
eingesperrter Wildtiere Geld verdient.“

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