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Lessing: Nathan der Weise (1779)

1. Typisches Werk der Aufklärung


 betont werden die Forderungen der Aufklärung
= das ethnisch- religiöse Ideal, religiöse Toleranz, Kampf
gegen Dogmatismus,
Kampf gegen Vorurteile und Intoleranz, religiösen
Fanatismus
 Nathan= er ist die Hauptfigur; er verkörpert den idealen,
aufgeklärten Menschen
 das Stück = als Bekenntnis zur Humanität
 Nathan = human, aufgeklärt, ist ohne Vorurteile
 Nathan= ein Vorbild, ein Ideal für die Menschen
2. Gattung
 dramatisches Gedicht / Ideendrama (die Idee= eszme)
 Mischung von tragischen und komischen Elementen
 eine Art Gesellschaftsutopie: die Toleranz bringt das Glück,
die gewünschte Harmonie für eine Familie/ Gesellschaft
 = Die Menschen sollten tolerant werden.
 Die Intoleranz der Menschen verursacht Konflikte, Kriege.

3. Aufbau = wie jedes Theaterstück hat auch dieses Drama eine


Spannungskurve
1. Akt= Exposition
2. Akt= Entwicklung
3. Akt= Wende/ Wendepunkt
4. Akt= Verzögerung
5. Akt= Lösung
4. Inhalt:
S. 49 – 50.
 das Drama spielt sich in Jerusalem (der Ort) zur Zeit / während der Zeit
der Kreuzzüge ab.
o das Theatersrück hat also einen historischen Hintergrund:
o im 12. Jh. in Jerusalem – die europäischen Mächte + der Papst
wollten das Heilige Land erobern = sie sind alle intolerant
o sie führen Kriege gegen die Muslimen
o zur Zeit regierte Sultan Saladin – ein Muslim/ ein Araber
o und die christlichen Ritter aus Europa wollen Jerusalem zurück
erobern
 die Christen ↔ Saladin
Jerusalem: Brennpunkt von drei Weltreligionen:
o die Christen/ das Christentum= die Europäer, die Ritter
o die Juden/ das Judentum= Nathan ist ein Jude, ein jüdischer
Händler
o die Muslimen / der Islam = Saladin
= die Figuren im Stücken haben verschiedene Religionen
 Jerusalem ist eine heilige Stadt für die Christen, Juden und Muslimen
Inhalt kurz gefasst:
2. Der Tempelherr hat Recha aus dem brennenden Haus Nathans gerettet.
Nathan ist ihm sehr dankbar.
 3. Der christliche Templerherr hat den Dank des Juden abgelehnt =
intolerant und sehr arrogant
 4. Nach dem Gespräch mit Nathan kommt der Tempelherr zur Einsicht,
dass man Mitmenschen nicht nach den Religionen beurteilen darf/ sollte.
 6. Der Sultan Saladin befindet sich in Geldnot (Zum Krieg) und er bittet
Nathan um Hilfe.
 7. Höhepunkt: Nathan erzählt Saladin eine lehrreiche Geschichte = die
Ringparabel; 8. Folge: Saladin und Nathan freunden sich an.
 Recha und der Tempelherr verlieben sich ineinander und wollen
heiraten.
Recha ist die Pflegetochter von Nathan.
 der Patriarch will mit Hilfe von Saladin Nathan bestrafen und Recha ins
Kloster bringen. Er will die christliche Tochter vom jüdischen Vater
trennen.
 Saladin ist dagegen. Es stellt sich heraus, dass Recha und der Tempelherr
Geschwister sind. Sie haben den gleichen Vater. = er ist der Bruder von
Saladin.
 Ende: Sie sind eine glückliche Familie geworden- trotz der
Religionsunterschiede.
5.Figuren im Drama
 die Figuren und Gegenfiguren wie in jedem Stück: deswegen
entstehen Konflikte
 sind Vertreter der verschiedenen Religionen
Charakterisierung der Figuren:
Nathan = ein reicher, jüdischer Kaufmann/ fürsorglicher Vater für seine
Adoptivtochter Recha; großzügig, vernünftige Denkweise; ein weiser Erzieher
= er ist das Sinnbild eines aufklärenden und aufgeklärten Menschen
= er verkörpert die Ideale des aufgeklärten Menschen
= Nathan ist tolerant in einer intoleranten Gesellschaft / Welt

Nathans Erziehungsarbeit:
er belehrt die anderen Figuren= er hat eine Auswirkung auf die anderen
Figuren
1. Er erzieht Recha zu einer intelligenten, offenen jungen Frau.
2. Er belehrt auch den Tempelherrn. Er hat viele Vorurteile, arrogant,
intolerant → er wird auch tolerant
Der Tempelherr erkennt aber, dass es gute und böse Christen oder
Juden / oder Muslimen gibt.
er erkennt: gute oder böse Menschen sind unabhängig von ihren
Religionen
3. Auch Saladin ist nicht frei von den Vorurteilen.
Er fragt Nathan, welche Religion die Wahre ist.
Nathan: die Humanität/ die Menschlichkeit zählt
Nathan ist für eine menschlichere, friedliche Welt.
Er sagt, man muss die Vorurteile abbauen.

Recha = 18 Jahre alt, lebt zusammen mit ihrem Adoptivvater und ihrer
christlichen Erzieherin Daja in Jerusalem
Sie heißt Blanda von Filnek; eine getaufte Christin; sie ist die Schwester des
Tempelherrn und die Nichte des Sultans
Recha als Musterbeispiel für Nathans Erziehungsarbeit – sie ist offen, tolerant,
menschlich

Tempelherr= ein junger Kreuzfahrer; er hat Vorurteile gegenüber Juden;


impulsiv; arrogant, aber auch selbstkritisch
Er begreift, dass Vorurteile sehr gefährlich sind.
Am Ende: er ist schon tolerant, ruhig, nett und hat Respekt vor anderen
Menschen = also er wird aufgeklärt

Patriarch = machtbesessen, die Gesetze der Kirche sind ihm wichtiger als das
christliche Handeln; er hat ein autoritäres Auftreten; dogmatisch – inhuman/
unmenschlich
er denkt, er kennt die Wahrheit. Er ist intolerant und wie ein Fanatiker.
er kann sich nicht verändern – Lessing kritisiert durch diese Figur den
Dogmatismus der Kirche und den Fanatismus der Kirche.
Aufklärung ist gegen den Dogmatismus.

Saladin = der Sultan; hat gerade die Herrschaft über die Stadt Jerusalem;
mächtig, auch nicht frei von Vorurteilen
mittels der Ringparabel werden Saladin und Nathan gute Freunde; Saladin wird
zu einem aufgeklärten und toleranten Menschen

Handlung
das Drama hat einen historischen Hintergrund (der dritte Kreuzzug im 12.
Jh.; Saladin der Sultan von Ägypten hat Jerusalem erobert, zur Zeit
Waffenstillstand/ Richard von Löwenherz, Friedrich von Barbarossa, Philipp II.
konnten Saladin nicht besiegen)
in Jerusalem leben zur Zeit Juden, Araber, Christen – 3 verschiedene
Nationen mit unterschiedlichen Kulturen
Zeit der religiösen Intoleranz
Handlung; Lehrbuch, S. 50. Lückentext

Die Ringparabel (118-131, S. 33- 37)


 der Höhepunkt des Dramas/ der Wendepunkt im Stück
 Gattung: eine Parabel = eine Kurzgeschichte mit lehrhaftem
Inhalt/ modelliert eine allgemeine Wahrheit
 sie besteht aus zwei Ebenen: die Bildebene und die Sachebene:
sie haben einen gemeinsamen Vergleichspunkt und zwischen
ihnen besteht eine Analogie
 der Leser muss den lehrhaften Gehalt erkennen:
zählt nicht die Religionszugehörigkiet, sondern Liebe, Toleranz,
Humanität und Mitmenschlichkeit

Ein Mann besitzt ein Familienerbstück, einen Ring. Dieser Ring wurde
über viele Generationen vom Vater an den Sohn vererbt, den er am meisten
liebte.
Der Ring besitzt Wunderkraft, ist sehr wertvoll, is taus Edelstein, aus
Opal, farbig
der geliebteste Sohn vererbte immer wieder den Ring – von Sohn zu
Sohn
Der Vater hat drei Söhne und er will keinen von ihnen bevorzugen. Er
liebt alle drei Söhne gleich.
Deshalb lässt er sich exakte Kopien des Ringes herstellen und vererbt
jedem seiner Söhne einen Ring. Der Vater ist dann verstorben.
Nach dem Tod des Vaters fangen die Söhne an, zu zanken. = streiten
Aber die Söhne wollen wissen, welcher Ring der Echte ist.
Nach dem Tode des Vaters gehen die Söhne zum Richter.
Er erinnert die drei Männer daran, dass der echte Ring die Eigenschaft
habe, den Träger bei anderen Menschen beliebt zu machen. Es zählt nicht, wer
den Echten hat.
Jeder Sohn soll denken, dass sein Ring der echte sei. Ihr Vater habe alle
drei gleich gern gehabt.
die 3 Söhne sind gleichrangig = sie müssen einander tolerieren, verstehen
und lieben

Bildebene Gedankenebene
Vaterfigur Gott/ Urkraft/ Ursprung
er hat einen Ring mit Wunderkraft
der einzige Ring mit Wunderkraft die einzige wahre Religion
die Alleingültigkeit der eigenen
Religion
drei Söhne – drei Ringe = die drei Religionen und ihre
gleich geliebt, keine Unterschiede Anhänger
der Vater liebt alle seine drei Söhne das Judentum/ Christentum / der
gleich Islam
die drei Weltreligionen sind
gleichrangig
es gibt keine einzige wahre Religion
mehr
Streit der drei Brüder religiöse Unruhe/ Konflikte/
Anspruch auf das Gesamterbe Religionskriege
Intoleranz
der Richter aufgeklärter weiser Denker
er ist unparteiisch
der Aufklärer
der Rat des Richters = jeder Sohn tätige Verwirklichung von Humanität
sollte den Ring so tragen, als ob er und Toleranz
den wahren Ring tragen würde Nächstenliebe muss verwirklicht
werden

Hauptproblem des Dramas:


der Kampf gegen die Vorurteile, Intoleranz und religiösen Fanatismus
Nathan zeigt, wie man Vorurteile überwinden kann
Nathan / das Stück = als Ideal der Aufklärung
der Mensch muss Mensch bleiben = tolerant, offen sein

Schluss:
Dieses Theaterstück ist ein Ideendrama.
eine moralische, philosophische Idee steht im Mittelpunkt.
es gibt eine zentrale Idee= die Toleranz anderen Menschen gegenüber
ungarische Beispiele: Csongor és Tünde/ Az ember tragédiája

Buch, S. 66-67. eine Zusammenfassung lesen


Hausaufgabe: fakultativ (5)
Aufgabe: Lessing kehrt zurück und begegnet der modernen Welt im Jahre
2019. Er beurteilt, wie seine Ideen heute umgesetzt sind.
Führ bitte ein Interview mit dem Schriftsteller.

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