Übungsfall Gegendarstellungsrecht

Artikel in der Aargauer Zeitung:

"Dubioser Unternehmer täuschte alle1

Hunderte KMU hofften auf Aufträge dank einer Mitgliedschaft bei der Aargauer KMU Pool AG.
Doch sie wurden mit falschen Zahlen in die Irre geführt. Und Kleinanleger müssen ihr Geld wohl
abschreiben. von Thomas Schlittler

Die KMU Pool AG präsentiert sich im Internet als solides Unternehmen mit 400 Firmen- sowie
20 000 Privatmitgliedern, die sich gegenseitig Aufträge verschaffen sollen. Recherchen der
«Nordwestschweiz» zeigen aber: Die Firma im aargauischen Reinach täuscht ihre Kunden mit
der hohen Mitgliederzahl.

Und sie zockt Investoren ab: Firmeninhaber Hermann Reber versucht unaufhörlich, die prakt
isch wertlosen Aktien für mehrere hundert Franken zu verkaufen.

Reber ist eine dubiose Figur: Gegen alle seine Firmen liegen Betreibungen vor und er selbst
musste 2003 Privatkonkurs anmelden. Zudem ist er in ein völlig anderes Gerichtsverfahren in-
volviert – und zwar gegen die Zeugen Jehovas. Er selbst war Mitglied der Glaubensgemein-
schaft, wurde aber vor zehn Jahren ausgeschlossen, weil er beim Verkauf einer privaten Lie-
genschaft die Bilanz gefälscht haben soll. Reber liess sich den Ausschluss nicht gefallen und
verzeigte die verantwortlichen Mitglieder wegen übler Nachrede. Mittlerweile ist der Fall vor
dem Bundesgericht hängig.

Trotz all dieser Ungereimtheiten darf die KMU Pool AG auf ihrer Website mit dem Top-Rating
von Bisnode D&B werben – dem weltweit grössten Wirtschaftsinformationsdienst. […]"

Fragen:

- was ist das Risiko einer Gegendarstellung?

- was sind die Alternativen?
- wo finden sich im Text von oben Tatsachenbehauptungen?
- wie grenzen sich diese Tatsachenbehauptungen von Werturteilen ab?
- wie wird ein Gegendarstellungstext aufgebaut?
- wie stehen hier die Chancen einer Klage wegen Persönlichkeitsverletzung?

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Quelle: Aargauer Zeitung vom 12. April 2014 (http://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/dubioser-unterneh-
mer-taeuschte-alle-kmu-und-private-verlieren-ihr-geld-127875671).