35. Jahrgang Donnerstag, 19. Dezember 2019 Nr.

51

GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch

Foto: Martin Bachmann

Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Liebe Leserinnen und liebe Leser, Sie halten die letzte Nummer unserer Zeitung in diesem Jahr in Händen. Viel Spass
beim Lesen. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 9. Januar 2020. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein
frohes und besinnliches Weihnachtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Redaktion und Verlag

Nächster Schritt Fröhliche Feier Heimlicher Held

Die Online-Befragung der Migros zeigt, dass die Bevölkerung Ein Jahr lang war Pause – jetzt gibt es sie wieder, die Seit 22 Jahren parkt Hisni Shabani die Autos der Gäste des
von Küsnacht die neue, grössere Filiale will. Nun geht es in öffentliche Silvesterfeier in Küsnacht. Die Chrottegrotte wird Küsnachter Hotels und Restaurants Sonne. Dabei muss er
die nächste Runde: Zusammen mit der Gemeinde will der am 31. Dezember zum Treffpunkt für alle – mit Musik, mit oftmals wie ein Schachspieler denken, um den engen Platz
Orange Riese einen Baurechtsvertrag erarbeiten. Seite 3 Suppe und mit Getränken zu moderaten Preisen. Seite 15 möglichst effizient nutzen zu können. Letzte Seite
2 Stadt Zürich Nr. 51 19. Dezember 2019
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Im Januar, im Januar …
Seien wir ehrlich: Über die Weih-
nachtstage schlagen wir gerne etwas
über die Stränge – es wird ge-
schmaust, und die Liebsten dürfen
sich an grosszügigen Gaben freuen.
«Alle Jahre wieder» heissts dann
auch bei den Vorsätzen fürs neue
Jahr: Mehr Fitness solls sein, und
wegen des Januarlochs wird der Gür-
tel enger geschnallt, um das Budget
wieder in Balance zu bringen.
Nicht bei der Stadt Zürich
Die Stadt hingegen rüstet auf: Nächs-
tes Jahr will die Stadtverwaltung
520 Vollzeitstellen neu schaffen. Die
vielen neuen Zürcherinnen und Zür-
cher seien der Grund. Aha! In den
letzten zehn Jahren betrug der Wan-
derungssaldo (Zu- minus Wegzüge) im
Durchschnitt plus 3200 Menschen pro
Jahr. Das nenn ich mal Willkommens-
kultur: ein persönlicher Verwaltungs-
angestellter für sechs neu in Zürich
Ansässige – macht knapp ein Arbeits-
tag pro Woche im Dienst für jede und
jeden Einzelnen von ihnen. Generös!
Ich gehe davon aus, dass nicht
alle Lehrpersonen sind, die bei stei-
genden Schülerzahlen für angemes-
sene Klassengrössen sorgen, oder
Pflegepersonen für Spitäler und zur
Betreuung in Alters- und Pflegehei-
men – also dort zum Einsatz kom-
men, wo sich die Bevölkerungszu-
nahme direkt auswirkt. In den letzten
Jahren hat gerade das Finanzdepar-
tement kräftig zugelegt und boomt
munter weiter. Als Begründung wer-
den unter anderem die verstärkten
Anstrengungen in der Digitalisierung
ANZEIGEN
Publireportage
Nicole Barandun. Foto: zvg.
gehandelt. Zur Erinnerung: Was frü-
her am Schalter abgehandelt wurde,
erledigen heute viele, und immer
mehr, online und für sich alleine. Di-
gitalisierung soll den Aufwand der
Verwaltung reduzieren, nicht erhö-
hen.
Säuhäfeli, Säudeckeli
Während Private und Unternehmen
sich nach der Decke strecken müs-
sen, erhöht die Stadt ihre Ausgaben
für viele Jahre – die neuen, hochqua-
lifizierten Angestellten sollen ja wohl
kaum gleich wieder entlassen wer-
den. Damit Steuereinnahmen dafür
weiter fliessen, hält gleichzeitig Rot-
Grün den Steuerfuss hoch. Zahlen
müssen die anderen. Effizienz, Ver-
meidung von Doppelspurigkeiten,
Bürokratieabbau? Im Januar, im Ja-
nuar … isch alles stiif und starr …
Nicole Barandun-Gross,
Präsidentin Gewerbeverband der
Stadt Zürich
www.gewerbezuerich.ch
TRIBÜNE
O Tannenbaum, o Tannenbaum
Nächste Woche
feiern wir Weih-
nachten. In vielen
Wohnzimmern
wird ein ge-
schmückter
Christbaum ste-
hen und vor al-
lem die Kinder
werden ihn mit leuchtenden Augen be-
wundern. Gemäss Wikipedia holten
schon die alten Römer immergrüne
Pflanzen und Tannenzweige ins Haus.
Diese sollten Lebenskraft und Gesund-
heit bringen und böse Geister fernhal-
ten. 1539 wurde im Strassburger
Münster der erste Christbaum aufge-
stellt. Später wurden auch die Zunft-
stuben so geschmückt. Von den Zünf-
ten ist die Sitte dann auf städtische Fa-
milien übergegangen. So sollen zu Be-
ginn des 17. Jahrhunderts verzierte
Christbäume in Strassburg die Wohn-
stuben der Menschen geziert haben.
Den ersten Weihnachtsbaum mit Ker-
zen schmückte die Herzogin Dorothea
Sibylle von Schlesien im Jahr 1611.
In der Schweiz gibt es rund 500
Christbaumproduzenten, die auf gut
600 Hektaren (6 Millionen m2) Acker-
fläche Bäume pflanzen, pflegen, ern-
ten und verkaufen. Dieser Betriebs-
zweig der Landwirtschaft und der
Forstbetriebe bietet nicht nur Ar-
beitsplätze, sondern auch ökologi-
schen Lebensraum für viele Tiere.
Zum Beispiel nutzen Singvögel, Feld-
hasen und Igel die Kulturen als Rück-
zugsort und als Unterschlupf. Pro
Jahr werden zirca 1,2 bis 1,4 Millio-
nen Bäume verkauft. Die Hälfte da-
von aus Schweizer Produktion. Bei
uns werden heute 70% Nordmann-
tannen, 20% Rottannen oder Fichten
und 10% Blau- und Weisstannen und
andere Sorten verkauft.
Christbäume wachsen während sie-
ben bis zwölf Jahren, bevor sie ge-
schnitten werden. In dieser Zeit produ-
zieren sie pro Hektare 105 Tonnen Sau-
erstoff, binden 145 Tonnen CO2 und filtern
riesige Mengen Staubpartikel aus der
Luft. Im Gegensatz zu Plastikbäumen
sind die natürlichen CO2-neutral, das
heisst, sie setzen bei der Kompostie-
rung oder Verbrennung nicht mehr
CO2 frei als beim Wachstum gebun-
den wurde. Die Produktion von
Schweizer Christbäumen wird durch
das Bundesamt für Landwirtschaft
streng kontrolliert. Unsere Bäume
werden deutlich weniger gespritzt
und gedüngt als diejenigen aus dem
nahen und fernen Ausland. Zudem
entfallen lange Transportwege und
Kühlhausaufenhalte und die Bäume
werden normalerweise erst kurz vor
dem Verkauf geschnitten.
Ein Schweizer Christbaum ist dem-
nach nicht nur ökologisch sinnvoll, son-
dern auch viel frischer und dadurch si-
cherer, da weniger brandgefährdet. In
diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel
Freude bei der Auswahl und danach
schöne und besinnliche Weihnachten.
Theresia Weber-Gachnang
Theresia Weber-Gachnang ist Präsidentin der
Zürcher Landfrauenvereinigung, im Vorstand
des Zürcher Bauernverbands und des Gewer-
beverbands Bezirk Meilen. Sie engagierte
sich von 1999 bis 2018 für die SVP im Kan-
tonsrat und präsidierte diesen 2015/16.
MARKTPLATZ
IN EIGENER SACHE
Unsere Redaktorin
Pia Meier
geht in Pension
Eigentlich ist Pia Meier aus unseren
Redaktionsräumen nicht wegzuden-
ken. «Unsere Pia» ist in der ganzen
Stadt bekannt, bei Politikerinnen und
Politikern jeder
Couleur, bei Ver-
einsmitgliedern
im Bereich Kul-
tur, Sport und
auch bei der Be-
völkerung in den
Stadtquartieren.
Pia Meier. F: Archi Dies aus einem
einfachen Grund:
Pia Meier engagiert sich gern und
gründlich für Anliegen der Menschen
dort. Und das spricht sich herum.
Ganze 20 Jahre hat unsere Redakto-
rin Pia Meier für die Lokalinfo ge-
wirkt. Unermüdlich hat sie sich in lo-
kale Geschichten vertieft, sie stets
wach und kritisch, aber ausgespro-
chen fair verfasst. Weniger bekannt
ist, dass Pia Meier auch bei unseren
Sonderseiten, den stadtweit publi-
zierten Zeitungsseiten der Lokalinfo-
Zeitungen, intensiv mitgearbeitet hat.
Ging einer der Titelverantwortlichen
in die Ferien, konnte er das beruhigt
tun. Er wusst seinen Titel in guten
Händen, da Pia Meier stellvertretend
übernahm. Nun geht sie in Pension.
Doch «unsere Pia» wäre nicht Pia
Meier, wenn sie nicht weiter für uns
tätig wäre. Denn zum Glück bleibt sie
uns als freie Mitarbeiterin erhalten.
Und schreibt weiterhin engagierte
Quartiergeschichten. Danke, Pia!
Redaktion und Verlag
AKTUELL
Grundsätzlich ist der Orange Riese erwünscht: Das zeigte die Online-Umfrage der Migros unter der Küsnachter Bevölkerung.
Für die Migros geht’s einen Schritt weiter
Die Küsnachter Bevölkerung
will, dass die Migros eine
grössere Filiale auf dem
Areal hinter dem Bahnhof
bauen kann. Dies hat eine
aktuelle Online-Umfrage
ergeben.
Manuela Moser
Nun liegt das Ergebnis auf dem
Tisch: Die Mehrheit der Küsnachter
Bevölkerung will, dass die Migros das
Areal hinter dem Bahnhof Küsnacht
bebauen darf – zumindest eine Mehr-
heit der 662 Personen, die an der
Umfrage mitgemacht haben, die vom
Orangen Riesen selbst durchgeführt
wurde. Dieser plant einen grösseren
Supermarkt mit öffentlichen Park-
plätzen, der die bestehende Filiale an
der Ecke Zürich-/Oberwachtstrasse
IN EIGENER SACHE
«Küsnachter»
konzentriert sich
auf Kerngebiet
Wie die meisten Zeitungen in der
Schweiz ist auch der «Küsnachter»
von der anhaltend rückläufigen Ent-
wicklung im Anzeigenmarkt betrof-
fen. Der Inseratenschwund führt da-
zu, dass es immer schwieriger wird,
Zeitungen kostendeckend zu verle-
gen. Aus diesem Grund hat sich die
Lokalinfo AG entschieden, das Ver-
teilgebiet des «Küsnachters» anzu-
passen und sich dabei auf sein Kern-
gebiet zu konzentrieren.
Ab kommendem Jahr wird die
Verteilung in Zollikon, Zollikerberg
und Zumikon eingestellt. Für die Le-
serinnen und Leser in diesen Ge-
meinden gibt es selbstverständlich
die Möglichkeit, ein Abonnement zu
lösen. Alle Informationen dazu und
ein Bestellformular finden Sie online
unter www.lokalinfo.ch/abo.
In Küsnacht, Erlenbach und Herr-
liberg erscheint der «Küsnachter»
wie bisher, auch bleibt die Zeitung
amtliches Publikationsorgan der Ge-
meinde Küsnacht.
Verlag und Redaktion
ersetzen soll. Schon im Herbst hatten
Vertreter der Genossenschaft Migros
Zürich die Bevölkerung über das Vor-
haben informiert. Der Abend war mit
rund 150 Interessenten gut besucht.
Im Anschluss startete die Migros
eine Online-Umfrage, um den Puls
der Bevölkerung zu fühlen – schliess-
lich hatte das Stimmvolk in der Ver-
gangenheit schon zwei Vorlagen zur
Bebauung des Areals bachab ge-
schickt. So steht auch heute noch
beim Einfallstor zu Küsnacht ledig-
lich ein Parkfeld mit 117 Plätzen.
Gemeinde begrüsst die Pläne
«Ich habe mich sehr gefreut, dass die
Mehrheit der Befragten dem Projekt
eine Chance gibt», sagt der Küs-
nachter Gemeindepräsident Markus
Ernst (FDP) auf Anfrage. Nun könne
die Migros den nächstens Schritt mit
der Gemeinde angehen. Ob die Um-
frage des Orangen Riesen repräsen-
Küsnacht erhält erste E-Lade-Station
Die Goldküste erhält ihren ersten
Smart City Tower. Die Geschichte dazu
nahm schon vor einiger Zeit ihren
Lauf. An der Smart Suisse 2018 in Ba-
sel begegneten sich der Gründer von
Micro, Wim Ouboter, und Enrico Bau-
mann, Geschäftsführer der Elektron
AG, zum ersten Mal. Beide waren so
angetan von den Produkten des ande-
ren, dass sie sich spontan auf einen
Tausch einigten: einen Smart City To-
wer gegen einen Microlino.
Anfang Dezember fand nun der of-
fizielle Austausch statt. Während Elek-
tron bald ihren Microlino als Firmen-
fahrzeug erhält, hat sich die Firma
Micro entschlossen, zu ihrem 20-
Jahr-Jubiläum den Tower der Ge-
meinde Küsnacht zu schenken. Die
Gemeinde freut sich sehr: «Der Smart
City Tower passt zu uns, weil er
gleichzeitig Nachhaltigkeit und Fort-
schritt symbolisiert: Attribute, die so-
wohl für Micro als auch für Küsnacht
gelten», sagt Ueli Schlumpf, Vizepräsi-
dent des Gemeinderats, Präsident der
Energie- und Naturschutzkommission
von Küsnacht.
Ab sofort steht der Tower direkt
beim Bahnhof Küsnacht auf dem
Parkplatz Zürichstrasse bereit. Er lie-
tativ sei, könne er nicht beurteilen,
sagt Ernst. «Ich denke aber schon,
dass die Tendenz abgebildet wird.»
Die Bevölkerung habe «mit einem
deutlichen Ja von 63 Prozent» der
Migros zugestanden, das Areal wei-
terzuentwickeln, heisst es in der ak-
tuellen Meldung des Orangen Riesen.
Mit gleich hohem Anteil hätte sie
aber auch gewünscht, dass eine Be-
gleitgruppe miteinbezogen wird. So
will über die Hälfte, dass die Gemein-
de in diesem Gremium integriert
wird. «Die Gemeinde hat die Resulta-
te noch nicht gewürdigt», sagt Ge-
meindepräsident Ernst dazu, «aber
es steht für mich ausser Zweifel, dass
die Gemeinde eine aktive Rolle im
Prozess einnehmen wird.»
Schon zu einem früheren Zeit-
punkt hatte Ernst betont, wie gut die
Lösung mit der Migros für die Ge-
meinde wäre: Man müsste aktiv kei-
ne Steuergelder mehr einsetzen für
Geschenk an Küsnacht: Ladestation für E-Autos hinterm Bahnhof.
fert Strom für zwei Elektroautos,
spendet Licht für die beiden Ladestati-
onsparkplätze und misst zukünftig
auch Umwelt- und Meteodaten. Die
grün gekennzeichneten Parkplätze
bieten Platz für zwei grosse Elektroau-
tos oder aber gleich sechs Microlinos
der Firma Micro. «Es braucht viel
mehr so smarte Lösungen, denn öf-
fentliche Ladestationen gibt es in un-
seren Gemeinden nach wie vor zu we-
nige», sagt Wim Ouboter, Gründer von
Küsnachter
AUF
EIN WORT
Elke Baumann
Foto: Lisa Maire
die Gestaltung des Platzes und bekä-
me sogar noch einen Baurechtszins.
Kritische Stimmen meinten, es sei ein
«Armutszeugnis» der Gemeinde, die
Zentrumsplanung aus der Hand zu
geben. Andere hielten dem entgegen,
dass Parkplätze zwar praktisch seien,
aber keine Visitenkarte für Küsnacht.
Ob die Lösung mit der Migros
dereinst als besseres Symbol und für
ein lebendigeres Dorf stehen kann,
werden die Stimmbürger entschei-
den. So liegt es an ihnen, den neuen
Gestaltungsplan an einer Gemeinde-
versammlung zu genehmigen und die
Landabgabe im Baurechtszins an der
Urne zu legitimieren.
Die Migros jedenfalls will nun den
nächsten Schritt angehen: zusammen
mit der Gemeinde einen Baurechts-
vertrag erarbeiten.
Ergebnisse unter https://bevoelkerungsbe-
fragung.ch/ abrufbar.
ANZEIGEN
F:zvg.
Micro. Die Stärke des Towers liegt in
seiner Erweiterbarkeit und Vielseitig-
keit. Dies ermöglicht es der Gemeinde,
ihn um weitere Anwendungen wie ei-
ne smarte Parking-Lösung oder eine
verkehrsabhängige Lichtregelung zu
ergänzen. Enrico Baumann von Elekt-
ron ist überzeugt: «Durch den Einsatz
des Smart City Tower beim Bahnhof
hat die Energiestadt Gold Küsnacht ei-
nen wichtigen Schritt in Richtung ei-
ner Smart City gemacht.» (e.)
Nr. 51 19. Dezember 2019 3
«Ein Eskimo ohne Licht tut es,
Fürstinmutter mit der Gicht tut
es, ich tu es. Ich bin verliebt.»
Dieser Text von Hildegard Knef
hat uns auf den Plan gerufen!
Also, genau genommen sind es
die grossen und kleinen, bunten
oder goldenen Souvenirs vom
Zürcher Mühlesteg. An seinen
Brückengittern hängen Tausende
von Schlössern mit beteuernden
Liebesschwüren.
Ob Paris und Helena, Romeo
und Julia oder Cäsar und Cleo-
patra, sie alle waren verliebt. Zu
ihren Zeiten gab es zwar genug
Sei mal
verliebt
Brücken, aber keine Liebes-
schlösser, um damit ihre ewige
Liebe zu bekräftigen – wen wun-
dert’s, dass es schiefging!
Weltweit verzieren die mit In-
itialen versehenen Schlösser die
Brücken vieler Städte. Natürlich
wollten wir wissen, wann, wieso
und warum dieser Brauch ent-
standen ist. Ergebnis: Man weiss
es nicht genau!
Wahrscheinlich waren Absol-
venten einer Sanitätsakademie
in Florenz die Urheber. Nach
Abschluss ihrer Ausbildungszeit
befestigten sie die Schlösser ih-
rer Spinde an einem Gitter des
Ponte Vecchio und warfen die
Schlüssel anschliessend in den
Fluss.
Mit den unzähligen Liebes-
schlössern hat sich in Zürich der
Mühlesteg zur inoffiziellen «Lie-
besbrücke» entwickelt. «Felix
und Rita», «Sarah und Armin»
und viele andere Verliebte mon-
tieren «Für immer und ewig
dein» an die Brückengitter.
Die Schlüssel werden nicht
aufbewahrt, sondern verschwin-
den in der Limmat. Das Schloss
soll nie wieder geöffnet werden
können und die Liebe die Zeit
überdauern. Hm – die Zeit über-
dauern?
Hierzu geben wir einem
Mann das letzte Wort, der sich
in Liebesdingen wie kein ande-
rer auskannte – Johann Wolf-
gang Goethe: «Januar, Februar,
März, du bist mein liebes Herz. –
Mai, Juni, Juli, August, mir ist
nichts mehr bewusst ...»
4 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019 VE R E I N E U N D A M T L I C H E S

Erfolgreicher Guetzliverkauf der Pfadianer

Bei Wind, Regen und etwas Sonne
standen am letzten Samstag die Pfa-
dis aus Meilen-Herrliberg hinter ih-
ren Ständen. Sie verkauften selbst
gemachte Guetzli aller Art, Zöpfe
und verzierte Kerzen. Es lohnte
sich: Der Gewinn beträgt 9000
Franken. Der traditionelle Guetzli-
verkauf ist immer die letzte Pfadi-
aktion im Jahr. In Meilen und Feld-
meilen standen die Pfadianer von
8 bis 16 Uhr hinter den Ständen.
Zusammen mit den Leitern haben
sie alles gegeben, um auch das al-
lerletzte Säckli mit Guetzli unters
Volk zu bringen. Besonders tüchtig
war die Piostufe, welche bis um 19
Uhr am Herrliberger Weihnachts-
markt die Stellung gehalten hat. Zu-
sammen mit dem Lions Club haben
sie am meisten verkauft.
Nach der Aktion wurde die tra-
ditionelle Waldweihnacht gefeiert.
Ein gelungenes Pfadijahr wurde so
durch Weihnachtslieder, Geschich-
ten und warmen Punsch ums Feuer
beendet. Mit Freuden schauen die
Pfadianer nun auf das nächste Jahr
und hoffentlich auf ein weiteres
Jahr mit vielen aufregenden Pfadi-
abenteuern. (e.) Auch die jüngsten Pfadianer gaben ihr Bestes und standen hinter den Ständen, um feine Sachen für Weihnachten zu verkaufen. Foto: zvg.

Amtliche!Publikationen Schule

Sprechstunde!des!Gemeindeprsidenten Einladung!zum!Neujahrsapro Anmeldung!Kindergarten!Schuljahr

Gemeindeprésident!Markus!Ernst!lédt!die!Bevûlkerung!zu!einer
Sprechstunde!ein
auf!Montag,!6.!Januar!2020,!17.00!bis!18.00!Uhr
in!sein!Bžro!im!Gemeindehaus,!2.!Stock.
Es!kûnnen!Anliegen!aller!Art!mit!dem!Gemeindeprésidenten!be-
sprochen!werden.!Eine!Voranmeldung!ist!nicht!erforderlich.
19.!Dezember!2019
Die!Gemeinderatskanzlei
Amtliche!Informationen
2020/21
Sonntag,!5.!Januar!2020,
11.30fi14.00!Uhr,!in!der!Heslihalle
Eltern!und!Erziehungsberechtigte,!deren!Kinder!bis!zum!31.!Juli
2020! (Stichtag)! ihren! vierten! Geburtstag! feiern,! erhalten! sei-
£ Neujahrskonzert! mit! dem! Jodlerklub! Bergbržnneli! aus! Kžs-
tens! der! Schulverwaltung! ein! Anmeldeformular! fžr! den! Eintritt
nacht
in!den!Kindergarten!im!Schuljahr!2020/21.!Sie!werden!gebeten,
£ Begržssung! und! Neujahrsansprache! durch! Gemeindeprési-
die! Anmeldung! ausgefžllt! und! unterzeichnet! bis! 24.! Januar
dent!Markus!Ernst
2020!an!die!Schulverwaltung!zu!retournieren.!Eltern!und!Erzie-
£ Verleihung!des!Sportpreises!2019!an!Heinz!Gross,!ehemaliger
hungsberechtigte,! die! irrtžmlich! kein! Formular! erhalten,! kûn-
Président!des!Fussballclubs!Kžsnacht
nen! dieses! entweder! unter! www.schule-kuesnacht.ch! >! Kin-
£ Verkžndung!der!Verwendung!der!ZKB-Jubiléumsdividende
dergarten/Primarschule! >! Allgemeines! herunterladen! oder! in
£ Apíro
der!Schulverwaltung!in!Papierform!beziehen.
Alle!Einwohnerinnen!und!Einwohner!sind!herzlich!eingeladen.
Der! Besuch! des! Kindergartens! ist! fžr! Kinder! mit! Geburtsdaten
Auch! kleine! Géste! sind! willkommen.! Es! steht! ein! Kinderhžte-
bis!zum!erwéhnten!Stichtag!obligatorisch.
dienst!zur!Verfžgung.

Anliegen! bezžglich! der! Schuleinteilung! kûnnen! der! Schulver-

Der!Gemeinderat!freut!sich!auf!Ihren!Besuch.
waltung!mit!der!Anmeldung!bis!zum!24.!Januar!2020!schriftlich
mitgeteilt!werden.!Es!besteht!kein!Anspruch!auf!Beržcksichti-
19.!Dezember!2019
Weihnachten!und!Neujahr Der!Gemeinderat
gung!von!Zuteilungswžnschen.

Die!Gemeindeverwaltung!bleibt!an!den!folgenden!Tagen
geschlossen:
Dienstag,!24.!Dezember!2019,!bis!und!mit
Freitag,!3.!Januar!2020
Pikettdienst!des!Bestattungsamtes
Donnerstag,!26.!Dezember!2019,!Montag,!30.!Dezember!2019!und
Freitag,!3.!Januar!2020,!jeweils!9.00fl11.00!Uhr,!Tel.!079!922!58!31
Bei!Todesféllen!ausserhalb!der!äffnungs-!bzw.!Pikettzeiten!des
Bestattungsamtes! kûnnen! Einsargungen! und! àberfžhrungen
bei! der! Rudolf! Gžnthardt! AG,! Tel.! 044! 914! 70! 80,! angemeldet
werden.
Pikettdienst!des!Strassenunterhalts
Tel.!044!913!13!50
Notpass
Fžr! dringende! Notfélle! steht! die! Notpassstelle! im! Flughafen
Zžrich!auch!žber!die!Feiertage!zur!Verfžgung.
Standort:!Check-in!2,!Level!1,!neben!dem!Starbucks!Cafí.
Tel.!044!655!57!65.
19.!Dezember!2019
Die!Gemeindeverwaltung
Berichte!aus!dem!Gemeinderat
Sitzung!vom!27.!November!2019
Seestrasse,!Kusenstrasse!bis!Grenze!Zollikon!/
Begehrensusserung
Die!Seestrasse!wird!im!Abschnitt!Kusenstrasse!bis!zur!Gemein-
degrenze!Zollikon!saniert.!Der!Gemeinderat!wurde!geméss!¢!12
Strassengesetz!(StrG)!eingeladen,!seine!Begehren!zum!Vorpro-
jekt!zu!éussern!sowie!die!Projektunterlagen!nach!¢!13!StrG!zur
Mitwirkung! der! Bevûlkerung! wéhrend! 30! Tagen! ûffentlich! auf-
zulegen.!Der!Gemeinde!wžnscht!eine!àberarbeitung!und!Prézi-
sierung! des! Vorprojekts,! welches! der! Gemeinde! Kžsnacht! zur
erneuten!Stellungnahme!zu!unterbreiten!sei.
19.!Dezember!2019
Der!Gemeinderat
RDckstellung
Kinder! kûnnen! wegen! noch! mangelnder! emotionaler,! intellek-
tueller! oder! kûrperlicher! Schulreife! fžr! ein! Jahr! zuržckgestellt
werden.!Dazu!stellen!die!Eltern!ein!Gesuch!um!Ržckstellung!an
die! Schule! Kžsnacht,! in! welchem! begržndet! wird,! wieso! das
Kind!den!Kindergarten!noch!nicht!besuchen!soll.!Ein!Gutachten
der! Kinderérztin/des! Kinderarztes! oder! die! Einschétzung! einer
anderen!Fachperson!(z.!B.!Spielgruppenleiterin!oder!Krippenlei-
terin)!ist!dem!Gesuch!beizulegen.
19.!Dezember!2019
Die!Schulverwaltung
Ortsmuseum!KDsnacht
äffnungszeiten:!Mittwoch,!Samstag!und!Sonntag,!14fl17!Uhr
àber!die!Feiertage!ist!das!Museum!vom!21.!Dezember!2019
bis!am!7.!Januar!2020!geschlossen.
Ortsmuseum!Kžsnacht,!Tobelweg!1,!8700!Kžsnacht
Telefon!044!910!59!70
www.facebook.com/ortsmuseumkuesnacht

Gemeindehaus!!Obere!Dorfstrasse!32!!8700!Kžsnacht!!T!044!913!11!11!!www.kuesnacht.ch
VE R M I S C H TE S Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019 5

Polizei blickt zurück – in neuer Uniform

Um schneller und flexibler
arbeiten zu können,
schlossen sich die
Gemeindepolizeien in
Zollikon, Zumikon und
Küsnacht zusammen. Dieses
Jahr feiern sie ihre
20-jährige Zusammenarbeit
und bekommen gleichzeitig
auch eine neue Uniform.
Larissa Jurczek

Zwanzig Jahre ist es her seit dem

Entscheid der Polizei der Gemeinden
Zollikon, Zumikon und Küsnacht, zu-
sammenzuarbeiten. Die offizielle Ko-
operation erfolgte im September
1999. Laut Franco Aeberhard, Poli-
zeichef der Gemeinde Küsnacht, sei
der Hauptgrund dafür gewesen, dass
man Synergien besser nutzen wollte.
«Durch die Zusammenarbeit haben
wir mehr verfügbare Polizisten und
können den Tag besser abdecken, als
wenn wir unabhängig voneinander
arbeiten würden.» Alles sei unkom-
plizierter und flexibler: Fällt jemand
krankheitsbedingt aus, so sei dies
durch ihren Verbund auch kein Pro-
blem. Grösser als die drei Gemeinden
dürfe das Gebiet allerdings nicht
sein, da sie sonst lokal nicht allzu
präsent sein könnten. «Die Einwoh-
ner sollen uns nicht nur einmal, son-
dern drei-, vier-, fünfmal am Tag se-
hen.» Innerhalb von fünf Minuten
können die Polizisten am Einsatzort
sein, das sei ihre grosse Stärke.
Einheitliche Uniform für alle?
Die drei Gemeinden arbeiten tags-
über – im sogenannten Tagesverbund
– zusammen. Nachts sind sie im
Nachtverbund gemeinsam mit ande-
ren Polizeistellen im ganzen Bezirk
Meilen sowie im zum Bezirk Uster
gehörigen Egg unterwegs. Dieser hat
mit dem Tagesverbund nicht direkt
zu tun. Der Nachtverbund entstand
2009, zehn Jahre nach dem Zusam-
menschluss der drei Polizeistellen
zum Tagesverbund.
Dieses Jahr erhielten die Gemein-
depolizisten aus Zollikon, Zumikon
und Küsnacht per Dezember auch ei-
ne neue Uniform. Mit dem 20-jähri-
gen Bestehen habe dies allerdings
nichts zu tun, so Peter Zimmermann,
Zufrieden mit ihrer neuen Uniform in Dunkelblau (v. l.): Polizeichefs Daniel Ruckstuhl, Franco Aeberhard und Peter Zimmermann.
Polizeichef aus Zollikon. «Es ist rei-
ner Zufall, dass wir die neue Uniform
genau in diesem Jahr erhalten.»
Ursprünglich sei es das Ziel gewe-
sen, dass die gesamte Deutsch-
schweizer Polizei – unabhängig da-
von, ob Kantons-, Stadt- oder Ge-
meindepolizei – eine Einheitsuniform
trage, so Zimmermann. Gewisse Kan-
tone stiegen allerdings aus dem Pro-
jekt aus. So zum Beispiel die Polizei
Basel Stadt oder die Luzerner Polizei,
die sich erst vor kurzem eine neue
Uniform gekauft haben. Auch die Po-
lizei der Stadt Zürich ist nicht dabei.
«Die anderen Polizeistellen des Kan-
tons Zürich sind aber alle auf die
neue Uniform umgestiegen», sagt Po-
lizeichef Aeberhard. Dies gilt auch
für die Transportpolizei der SBB.
Bestellen wie bei «Zalando»
Verglichen mit der vorherigen Uni-
form ist die neue laut Zimmermann
moderner und enger geschnitten, be-
steht aus atmungsaktiven Stoffen und
funktioniert nach dem Zwiebelscha-
lenprinzip – also mehrschichtig. Da-
niel Ruckstuhl, Polizeichef in Zumi-
kon, weist zudem darauf hin, dass
die Schutzwesten neu über der Klei-
dung statt unter dem Hemd getragen
werden.
Alle drei Polizisten berichten, ih-
ren Leuten würde die neue Uniform
gefallen. Zimmermann fügt schmun-
zelnd hinzu, man merke aber auch,
dass zwischen dem Ausmessen und
dem Ausliefern der Uniformen ein
Jahr vergangen sei. Dies scheint bei
einigen Polizisten wohl wortwörtlich
zu Engpässen geführt zu haben.
Ebenfalls praktisch bei der neuen
Uniform: Statt einer jährlichen Gross-
bestellung können die Polizisten jetzt
einzelne Uniformstücke aus einem
Katalog auswählen und dann unkom-
pliziert bestellen – «ähnlich wie bei
Zalando».
Zwei Jahrzehnte Zusammenarbeit
bedeuten natürlich auch viele Fälle.
Bei den meisten Tötungsdelikten in
der Umgebung werden die Polizisten
der drei Gemeinden in einer ersten
Phase aufgeboten. So waren bei-
spielsweise auch Mitarbeiter von Po-
lizeichef Aeberhard als Erste zur
Stelle, als es um den Kunsthändler-
Mord von Küsnacht ging. Doch nicht
jeden Fall, bei dem die Gemeindepo-
lizeien zuerst ausrücken, schliessen
sie auch als Sachbearbeiter ab. «Die
Dimension gewisser Fälle übersteigt
unsere Kompetenz.»
Unfall und Verfolgungsjagd
Daniel Ruckstuhl erinnert sich noch
gut an einen Einsatz vor rund zehn
Jahren, an dem er selber beteiligt
war. Er habe die Meldung bekom-
men, ein Auto sei in einen Küs-
nachter Weiher gefahren. «Wir wa-
ren so schnell zur Stelle, dass wir
noch zusehen konnten, wie das Auto
langsam unterging.» Am Uferrand
lag eine Frau, die sich noch aus dem
Fahrzeug retten konnte, kurz darauf
aber verstarb. Da unklar war, ob sich
noch jemand im gesunkenen Auto
befand, zögerte Ruckstuhl nicht lan-
ge, entledigte sich seiner Uniform
und tauchte ins Wasser. Er wollte si-
cherstellen, «ob sich nicht vielleicht
noch ein Kind im Auto befindet». Ge-
funden hat er niemanden. Auch die
Einsatztaucher der Kantonspolizei,
die wenig später vor Ort war, konn-
ten bestätigen: Die Frau war alleine
im Auto gewesen. Warum sie mit
dem Auto ins Wasser gefahren ist,
Foto: Larissa Jurczek
war lange Zeit unklar. «Es stellte sich
schliesslich heraus, dass sie einen
Herzanfall hatte und die Kontrolle
über ihr Fahrzeug verlor», erklärt
Ruckstuhl.
Auch ein weiteres Erlebnis ist
dem Polizeichef von Zumikon noch
sehr präsent. Als er eines nachts mit
einem Kollegen auf Streife war, kam
es zu einer Verfolgung eines anderen
Fahrzeugs. Der Mann fuhr allerdings
mit dem Auto in eine Fussgängerun-
terführung und blieb stecken. «Er
stieg aus und flüchtete zu Fuss ins
Gebüsch, wir rannten ihm natürlich
hinterher.» Eine Weile lang sei ein
Rascheln zu hören gewesen, dann
war es plötzlich still. Obwohl sie nicht
sicher waren, ob der Verfolgte über-
haupt noch da war, suchten die Poli-
zisten weiter – und fanden den
Mann. «Er ist blindlings drauflosge-
rannt und irgendwo einen Meter run-
tergefallen.» Etwas passiert sei ihm
aber trotz des Sturzes nicht.
Diese Fälle seien allerdings nur
zwei von vielen. «Wenn wir im Ar-
chiv stöbern würden, kämen wir aus
dem Erzählen nicht mehr heraus», so
Aeberhard.

Zürcher Bataillon gibt Standarte in Herrliberg ab

Rund 600 Armeeangehörige des Zür- panie, die für den Schutz des Briga-
cher Mech Brigade Stabsbataillons 11 dekommandos zuständig ist, ihren
sind am Mittwoch, 11. Dezember, um Dienst. Da das Stabsbataillon unter
16.30 Uhr zur Standartenabgabe in Idealbedingungen auf dem Waffen-
Herrliberg angetreten. Dieser Anlass platz Kloten-Bülach trainierte, waren
stellt das zeremonielle Ende des drei- die Übungen auf Stufe Zug, Kompa-
wöchigen Wiederholungskurses dar, nie und Bataillon eine gute Vorberei-
welchen die vier Kompanien des tung, um die erwarteten Ziele in der
Mech Brigade Stabsbataillons 11 un- Abschlussübung Forming besser er-
ter der Führung ihres Kommandan- füllen zu können. (e.)
ten, Major im Generalstab Diego Ett-
lin, im Zürcher Unterland absolviert ANZEIGEN
haben.
Die Standartenabgabe ist ein fes-
ter Bestandteil jeder militärischen
Dienstleistung und folgt einem stren-
gen, traditionellen Ablauf: Einmarsch
des Bataillons, Ausrichten der einzel-
nen Kompanien, Meldung des Batail-
lons, Fahnenübernahme mit Fahnen-
marsch, Rede des Kommandanten,
Nationalhymne, Abmeldung und Ab-
marsch der Einheiten.
Nach Übernahme der Standarte Das Mechanisierte Brigade Stabsbataillon 11 – abgekürzt Mech Br Stabsbat 11 – in Aktion. Foto: zvg.
am 25. November auf dem Holberg
in Kloten begann der Dienst zur Si- Bataillons untergebracht: die Stabs- ten, Brigadier Benedikt Roos, ist, so- Bülach leistete die Übermittlungs-
cherheit der Schweizer Bevölkerung. kompanie, deren Hauptaufgabe das wie die Führungsstaffelkompanie, die kompanie, die den Anschluss der Bri-
In der Kaserne Kloten waren in den Betreiben der stationären Anlagen in der mobilen Führung die Verschie- gade an weitere Truppenverbände
drei Wochen zwei Kompanien des zugunsten des Brigadekommandan- bung des Brigadiers sicherstellt. In garantiert, und die Sicherungskom-
6 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019
«Bei uns ist jeden Tag ein wenig Weihnachten»
Nicht weit vom Central
entfernt, etwas versteckt
in einer Seitenstrasse, liegt
ein Ort, an dem Geld, Anse-
hen und Status keine Rolle
spielen: Im Café Yucca
finden Menschen, die sich
am Rande der Gesellschaft
bewegen, eine warme Stube
und ein offenes Ohr.
Christina Brändli
«Wir sind ein Wohnzimmer für Men-
schen in schwierigen Lebenslagen»,
sagt Kurt Rentsch. Er leitet das Café
seit über 26 Jahren. «Als ich anfing,
galt das Café noch als Treffpunkt für
Jugendliche. Diese zogen jedoch all-
mählich weiter. Zurück blieben Men-
schen, die in der Gesellschaft schwer
einen Platz finden», erzählt Rentsch.
Mit den neuen Besuchern musste
auch ein neuer Name gefunden wer-
den. Aus dem Jugendcafé Juca wurde
das Café Yucca.
«Menschen, die in unser Café
kommen, sind nicht zwingend ob-
dachlos. Einige erhalten Sozialhilfe
oder eine Invalidenrente. Ihr Leben
verläuft nicht in geregelten Struktu-
ren. Andere hatten einfach Pech und
wissen nicht, wie weiter», erzählt
Rentsch. «Wer zu uns kommt, wird
immer ein offenes Ohr und eine heis-
se Suppe finden.» Das Angebot um-
fasst heute einfache Gespräche,
Beratungen und weiterführende Ab-
klärungen mit anderen Stellen,
Kleinstdarlehen zur Überbrückung
oder eine für Notfälle vorgesehene
Wohnung. Eben alles, um Menschen,
die in eine Notlage geraten sind, un-
ter die Arme zu greifen.
Besucherzahlen steigen
Die Besucherzahlen sowie die Anfra-
gen haben in den letzten Jahren ste-
tig zugenommen: «Wir führten 2019
im Monat durchschnittlich 205 Bera-
tungsgespräche. Dazu kommen zirka
800 sogenannte Entlastungsgesprä-
che im Jahr», nennt Rentsch Zahlen.
Ob man die Möglichkeit zum Ge-
spräch nutzt, ist jedem Besucher
überlassen: «Wir zwingen die Leute
nicht, unsere Hilfe anzunehmen. So-
lange man sich an die Hausordnung
hält, ist man bei uns willkommen»,
so der Teamleiter. Dazu gehört neben
dem Rauchverbot, dass der Konsum
von Alkohol und Drogen im Café
nicht erlaubt ist, keine physische
oder psychische Gewalt akzeptiert
wird, Musik nur mit Kopfhörer ge-
hört werden darf, Hunde angeleint
werden müssen und Kleintiere in Kä-
fige gehören: «Das ist jedoch eher ein
Relikt aus der Vergangenheit, als vie-
le Jugendliche mit Ratten unterwegs
waren», meint Rentsch.
«Manchmal kommen Menschen
mit Erwartungen zu uns, die wir
nicht erfüllen können. Wie die Über-
nahme von Bussen. Oder die Suche
nach einer Wohnung oder einem
Job», nennt Rentsch Beispiele. Die
Mitarbeiter geben in diesen Fällen
Hilfestellung und verweisen an die
164 500 Franken für das Café Yucca
An einer Stadtratssitzung im Au-
gust wurde beschlossen, die städti-
schen Beiträge für das Café Yucca
von 49 500 Franken auf 164 500
Franken zu erhöhen. Diese 115 000
Franken sind jedoch keine zusätzli-
che Finanzspritze. Sie gleichen le-
diglich die wegfallenden Finanzträ-
ger aus, welche das Selbstständig-
werden der Zürcher Stadtmission,
zu der das Café Yucca gehört, von
der Stiftung der Evangelischen Ge-
Speziell in den Wintermonaten ist die warme Gaststube des Cafés Yucca ein beliebter Ort für Menschen, die des Alleinseins überdrüssig sind.
Hat seine Berufung gefunden: Kurt
Rentsch, Leiter Café Yucca. F: cbr.
zuständigen Stellen. Auch die Liebe
steht nicht nur an Weihnachten auf
dem Wunschzettel: «Viele der zu drei
Vierteln aus Männern bestehenden
Besucher wünschen sich eine Partne-
rin. Diesen Traum können wir leider
nicht erfüllen.»
Veränderung braucht Zeit
«Leider können wir keine Wunder
vollbringen», sagt Rentsch und er-
zählt die Geschichte eines obdachlo-
sen Paares, welche an diejenige von
Maria und Josef erinnert: «Die bei-
den erwarteten ihr erstes Kind. Der
Mann hatte eine Anstellung, nur das
Dach über dem Kopf fehlte. Das Spi-
tal fragte uns nach einer vorüberge-
henden Unterkunft für die kleine Fa-
milie an. Denn ohne eine Bleibe wür-
de sich nach der Geburt die Kesb ein-
schalten und das Kind zeitweilig den
Eltern entziehen.» Leider war zu
dem Zeitpunkt kein Zimmer frei. Die
Geburt erfolgte schliesslich früher als
geplant. Als der Familie eine Bleibe
hätte zur Verfügung gestellt werden
können, hatten die Mühlen der Büro-
kratie bereits begonnen zu mahlen:
«Bei uns hätte die Familie zusam-
menbleiben können und hätte Zeit
sellschaft des Kantons Zürich zur
Folge hatte. «Durch die Unterstüt-
zung der Stadt sind wir in der La-
ge, den Betrieb ohne Abstriche wei-
terführen zu können.» Die Verfü-
gung gilt für vier Jahre, danach
wird die Situation neu beurteilt.
Das Café ist angehalten, weitere
Unterstützer zu finden. Wie alle Or-
ganisationen kämpft das «Wohn-
zimmer für jedermann» mit
schwindender Spendenbereitschaft.
CAFÉ YUCCA
gehabt, eine Wohnung zu suchen», stellt: «Auf der einen Seite machen 25. und 26. Dezember.» Das Café
bedauert er. die langen Arbeitszeiten den Einsatz wird festlich geschmückt, und jeder
Nicht immer handelt es sich um von Freiwilligen schwierig, auf der Gast kommt in den Genuss eines kos-
Notfälle, und manche Veränderungen anderen schätzen unsere Besucher tenlosen Weihnachtsmenüs. «Aber ei-
brauchen ihre Zeit, um zu reifen. Das eine gewisse Stetigkeit. Die Probleme gentlich ist im ‹Yucca› das ganze Jahr
zeigt die Geschichte eines Mannes, und die Fragen, mit denen sich unse- über ein wenig Weihnachten», sagt
der erst zehn Jahre das Café besuch- re Gäste an uns wenden, erfordern Rentsch mit einem Lächeln.
te, bevor er sich auf Hilfe einlassen zudem einen sozialberuflichen Hin-
konnte: «Er kehrte immer nur kurz tergrund oder zumindest Kenntnis in
im Café ein und sprach mit keinem diesem Bereich.» Die Erfahrung mit Café Yucca, Häringstrasse 20, 8001 Zürich
von uns. In einer besonders kalten Freiwilligen habe gezeigt, dass für
Nacht bat er darum, im Café über- Personen, die nur ein paarmal im
nachten zu dürfen. Seinen ange- Monat im Café aushelfen, die seeli-
Seit 26 Jahren
stammten Schlafplatz auf einer öf- sche Belastung gross ist.
fentlichen Toilette Da viele Besucher
ein offenes Ohr
war er leid gewor- Kurt Rentsch ist eigentlich gelern-
den. Wir konnten
«Wir im Café Yucca haben im Café ihre Fami-
lie sehen, komme ter Gärtner. Nachdem er seine
ihm noch in der das Privileg, uns Zeit es manchmal auch Ausbildung beendet hatte, schloss
Nacht ein Bett bei nehmen zu können.» zu Streitereien: der heute 55-Jährige ein Theolo-
der Heilsarmee ver- «Wenn eine Diskus- gieseminar ab und arbeitete dann
mitteln. Seit ein Kurt Rentsch sion zu hitzig wird, als Seelsorger und Jugendarbeiter
paar Jahren lebt er werden wir schon auf einer Gemeinde in Bern. Da-
nun schon dort.» Die Erfolgsge- mal zu Streitschlichtern und bekom- bei kam ihm aber der persönliche
schichte bringt Rentschs Augen zum men dann auch gleich unser Fett Kontakt zu den Menschen viel zu
leuchten: «Durch die stabilen Ver- weg», sagt Rentsch. «Wie in einer kurz: «Ich arbeitete dort meist
hältnisse hatte bei ihm eine Verände- echten Familie halt.» hinter dem Schreibtisch. Im Café
rung begonnen. Besonders berührt Yucca hatte ich das Glück, als
hat mich, als ich ihn eines Abends Bewusst ausgestiegen Koch, Seelsorger und Wirt zu
am Bahnhof traf. Er begrüsste mich, Nicht alle Besucher der Gaststube im agieren, was mich näher zu den
und seine früher gehetzte Miene hat- Niederdorf sind durch die Maschen Leuten brachte und mir viel
te einem strahlenden Lachen Platz des sozialen Netzes gefallen. Einige mehr entsprach.» Seit 1993 hat
gemacht. Es klingt banal, aber für haben sich ganz bewusst für den Rentsch nun schon ein offenes
mich ist das eine gelungene Ge- Ausstieg entschieden. So auch eine Ohr für die Probleme und die Nö-
schichte. Wir konnten ihm ein Stück alte Dame, die eines Tages mit ihrem te seiner Besucher. Doch wie geht
seiner Würde zurückgeben.» Beim Rollator im Café stand und verkünde- er persönlich mit den teils harten
Lauschen seiner Ausführungen wird te, dass sie nicht weiter in dem ihr Schicksalen der Randständigen
schnell klar, dass er sich mit Leib und eigentlich zugedachten Altersheim um? «Ich bin für diese sehr inten-
Seele für die Yucca-Besucher ein- bleiben wolle. «Besonders im Alter sive Arbeit gemacht. Die Ge-
setzt. sind Menschen damit konfrontiert, schichten unserer Besucher be-
dass sie ihr selbstbestimmtes Leben rühren mich immer aufs Neue,
Passantenhilfe Yucca+ sukzessive aufgeben müssen. Sie doch gelingt es mir, eine gesunde
Seit zehn Jahren bietet das Café zu- müssen in Alterszentren ziehen. Die Distanz zu wahren», meint er.
sätzlich im Auftrag der Reformierten Dame meinte, sie brauche von uns Rentschs Überzeugung ist klar:
und der Katholischen Kirchgemeinde eigentlich keine Hilfe, und ein Pro- «Kein Mensch hat es verdient,
Stadt Zürich die kirchlich koordinier- blem habe sie auch nicht, bloss im alleine durch das Leben gehen zu
te Passantenhilfe Yucca+ an. Die Pas- Altersheim gefalle es ihr nicht, und müssen. Jeder hat das Recht, an-
santen werden durch die Kirche an sie brauche einen Schlafplatz.» In ständig behandelt und angehört
das Café vermittelt. «Mit dem Freizü- solchen Momenten fungieren Rentsch zu werden. Egal, aus welchem
gigkeitsabkommen sind nicht nur die und sein Team auch als Brücke zwi- Grund sein Leben aus der Bahn
erhofften Facharbeiter in die Schweiz schen den Parteien, sprechen Mut zu geraten ist.» Rentsch ist sich si-
gekommen, sondern auch viele ande- und versuchen zu vermitteln. Im Fall cher, dass durch einen korrekten
re, die im Westen die Sonne aufgehen der alten Dame führte der Weg erst wertfreien Umgang positive Ver-
sehen», so Rentsch. Die Beratungen einmal in die Zürcher Notschlafstelle. änderungen ausgelöst werden.
verlaufen ähnlich, jedoch erhoffen Wie lange sie dort blieb, weiss «Unsere Hauptaufgabe ist es, die-
sich die Passanten aus Europa oft Rentsch nicht: «Kein Besucher ist uns sen zum Teil sehr einsamen Men-
konkrete Jobangebote, finanzielle Rechenschaft schuldig.» Selbstver- schen Zeit und Zuwendung zu
Hilfe oder einen dauerhaften Wohn- ständlich öffnet das Café auch über schenken. Denn das ist es, was
sitz: «Dort müssen wir ganz klar die Festtage seine Türen, jedoch mit sie im Alltag nur selten erleben.
kommunizieren, dass wir bereit sind, einer Ausnahme: «An Heiligabend Meist begegnet man ihnen auf
kurzzeitig Nothilfe zu leisten, aber ih- bleibt das Café geschlossen. Es gibt der Strasse mit Ablehnung. Wir
re Erwartungshaltung nicht erfüllen.» an diesem Abend viele kostenlose im Café Yucca haben das Privileg,
Die Mitarbeiter im Café Yucca sind Angebote, daher konzentrieren wir uns Zeit nehmen zu können.»
mit wenigen Ausnahmen fest ange- uns auf die Yucca-Weihnachten am
VE R M I S C H TE S
Investitionen nach Abstimmung gedrosselt
An der Herrliberger
Gemeindeversammlung von
letzter Woche stellte der
Gemeinderat das Budget
2020 vor. Der Bau der
Hängeseilbrücke Rietli
sorgte für am meisten
Diskussionsstoff.
Dennis Baumann
«Den Herrliberger Finanzen geht es
gut», sagte Finanzvorsteher Joel Gie-
ringer (FDP) vor den 180 anwesenden
Stimmberechtigten, bevor er die Zah-
len für das Jahr 2020 vorstellte. Mit
einem Gesamtaufwand über 84,2 Mil-
lionen Franken und einem Gesamter-
trag von 84,4 Millionen resultiert für
das Herrliberger Budget ein leichter
Ertragsüberschuss von 200 000 Fran-
ken. Für die Rechnungsprüfungskom-
mission (RPK) ein Plus, welches ihrer
Ansicht nach einige Investitionen
nicht zulässt. Zudem sei das geplante
Investitionsvolumen über 44 Millionen
Franken in den kommenden vier Jah-
ren eine «beachtliche Summe». Des-
halb hatte sie im Vorfeld eine Reduk-
tion der Ausgaben vorgeschlagen.
Hin und Her um Hängeseilbrücke
Von der rund 2,5 Stunden langen Ge-
meindeversammlung beanspruchte
die Position um den Bau einer Hänge-
seilbrücke zwischen Herrliberg und
Meilen über das Bünisbachtobel einen
Grossteil des gesamten Abends. Fi-
nanzvorsteher Gieringer stellte das
Projekt vor, welches Planungskosten
von 25 000 Franken für 2020 vorsieht
und weitere 285 000 Franken an Bau-
kosten im Jahr 2021, wobei sich die
Gemeinde Herrliberg mit 235 000
Franken und Meilen mit 80 000 Fran-
ken beteiligen sollen.
Gieringer argumentierte, dass man
sich den Bau der Hängeseilbrücke
trotz in Zukunft abnehmender Er-
tragsüberschüsse leisten könne. An-
lässlich des 150-jährigen Bestehens
der Zürcher Kantonalbank (ZKB) brin-
ge die Jubiläumsdividende einen
Küsnachter feiern
Weihnachten
Was könnte Herzen und Sinne freu-
diger öffnen für das Wunder der
Heiligen Nacht als Musik? So ist es
eine schöne Tradition, dass der
evangelische Kirchenchor an Heilig-
abend den Gottesdienst in der re-
formierten Kirche Küsnacht beglei-
tet. Aus der Fülle an weihnachtli-
chen Kompositionen hat Chorleiter
Christer Loevold vier Vokalstücke
aus dem englischen, französischen
und deutschen Sprachraum ausge-
wählt: Gustav Holst, spätromanti-
scher Komponist der bekannten Or-
chestersuite «The Planets», schrieb
das volksliedhaft anmutende «In
the bleak midwinter», gut hundert
Jahre später, 1989, entstand von
John Rutter aus «Christmas Lulla-
by» das Strophenlied «Clear in the
darkness» mit einem berührenden
Refrain. Auch Opernkomponist
Adolph Adam hat uns, arrangiert
für Chor und Solostimme von Chris-
ter Loevold, weihnachtliche Musik
geschenkt. In den Liedschatz der
Kirchengesangbücher eingegangen
ist das prächtige «Herbei, o ihr
Gläubigen» nach dem alten «Adeste
fideles», in das die ganze Gemeinde
jubelnd miteinstimmen wird. Die
Predigt hält Pfarrer Andrea Marco
Bianca. (e.)
Heiligabend, Dienstag, 24. Dezember, um
22 Uhr, reformierte Kirche Küsnacht.
Die Gemeinde Herrliberg bleibt 2020 beim Steuerfuss von 78 Prozent.
Mehrertrag von 215 000 Franken, mit
dem die Brücke teilfinanziert werden
könne. Aus Sicht der ZKB würde man
sich freuen, wenn die Gemeinden die
Jubiläumsdividenden für besondere
Projekte nutzen würden, heisst es in
einem Schreiben der ZKB über den
Verwendungszweck der Dividende.
RPK-Präsident Michael Lüscher
(SVP) sah die Ar-
gumentation kri-
tisch und stellte
«Die
den Änderungs- Jubiläumsdividende
antrag über eine
Streichung der ist keine Spende!»
Hängeseilbrücke.
Die RPK bezweifle die Notwendigkeit
einer Hängeseilbrücke und befand die
Erschliessung des Gebiets durch einen
Wanderweg «unter finanzpolitischen
Gesichtspunkten für angemessener».
Zudem sei die Jubiläumsdividende
nichts Besonderes, da sie jährlich im
Finanzplan berücksichtigt werde. «Die
Jubiläumsdividende ist keine Spende.
Die ZKB gibt das Geld nicht freiwillig»,
fügte Lüscher an und erklärte, dass
die ZKB über den Verwendungszweck
kein Mitspracherecht verfüge und die
LESERBRIEF
Liebes Christkindchen ...
«Ein Wunschzettel für das Jahr
2020», Bürgerforum Küsnacht, «Küs-
nachter» vom 12. Dezember. Liebes
Christkindchen, bitte, spitz noch ein-
mal die Öhrchen. Du hast ja gelesen,
was sich das Bürgerforum so alles
wünscht. Ich hätte da noch eine Er-
gänzung. Während wir auf die neuen
Lift- und Zugangsanlagen wohl noch
Jahre warten, ist vielleicht die Migros
da und seeseits ein Gleis verschwun-
den. Wer wollte dann die heutigen
Zugänge plötzlich zusperren, womög-
lich noch mit dem Hinweis: Wir bau-
en jetzt! Nehmt den Zug im Goldbach
oder beim Coop! Dabei liesse sich ei-
ne erste Etappe bereits jetzt bauen.
Mit Lift und neuen Treppen zum Per-
ron. Sobald SBB und Migros weiter-
wissen, kann sich die Gemeinde ein-
fach organisch einklinken.
Zwischen Amtshaus 1 und Zehn-
tentrotte ersetzten Gartenarbeiter
drei diesen Sommer abgestorbene,
etwa 40-jährige Bäume. So ihre
Schätzung. Zur Frage, warum sie
nun keine Lehre zögen und eine ro-
bustere Baumart wählten, meinte ei-
ner, die stehe so im Grundbuch. Viel-
leicht kannst Du als Christkind ihnen
die Augen öffnen für die neuesten
Wachstums- und Lebensbedingungen
der Küsnachter Normbäume.
Und da ist noch ein letzter Punkt.
Du weisst das besser. Ich habe es nur
Gemeinde Herrliberg deren Vorschlag
nicht annehmen müsse. «Die Hänge-
seilbrücke liegt nicht nur schräg in der
Landschaft, sondern auch schräg im
Finanzplan», schloss Lüscher den An-
trag der RPK ab.
Das Thema spaltete die Herrliber-
ger. Gegner der Brücke störten sich an
der Aufteilung der Baukosten, da sich
die Gemeinde
Meilen mit nur
28 Prozent betei-
ligt, obwohl die
Brücke zur Hälfte
über Meilener
Bodens hängen
würde. Auch die beiden Präsidenten
Tobias Freitag (SVP) und Phillippe
Chevroulet (FDP) hielten an der Argu-
mentation der RPK fest. Diverse
Stimmbürger aus dem Wohngebiet
Rietli, die direkt von der Brücke profi-
tieren würden, befürworteten jedoch
den Bau.
Anwohner Albert Ganz sprach für
alle Spaziergänger: «Ich sehe jeden
Tag so viele Menschen laufen gehen.
Auch wenn die Brücke nicht zwingend
notwendig ist, kurz vor Weihnachten
vom Hörensagen. Die erwähnten
Bäume stehen keine hundert Meter
vom Holzfloss im See, wo die
Schwimmer in den See springen und
Ruderer des Ruderclubs an- und ab-
legen. Das praktische neue Holzfloss
soll wegkommen und durch ein hun-
dertpro entgegen jeglichen Algorith-
mus bestimmtes, längeres Floss aus
Aluminium ersetzt werden. Erstens
faule das nicht und zweitens könne
ein ganzer Achter bequem einsteigen.
Hört, hört! Brandblasen an Füssen
und Händen bekommt im Moment
noch niemand.
Sagt ein Christkind, Aluminium
werde in der heutigen Sommersonne
siedend heiss und die zwei, höchs-
tens drei Achterfahrten im Jahr
könnten vom Holzfloss weiterhin gut
wie anhin stattfinden, glauben sie
das eher. Auch, dass das Scherbeln
und «Chlefeln» einer zweiteiligen
Alu-Konstruktion den Anwohnern auf
den Keks ginge. Wecker bräuchten
die mit diesem Gedöns ohnehin nie
mehr.
Hier noch mein Gratistipp, um Dir
in diesen Festtagen eine kleine Freu-
de zu machen: Sie könnten das Holz-
floss irgendwo in der Nähe ankern.
Dann ist es zur Hand, wenn das Alu-
floss endgültig als Flop anerkannt ist
und wieder entsorgt wird.
Heinz Eggimann, Küsnacht
Küsnachter
Archiv: Lisa Maire
dürfen wir uns doch etwas Schönes
schenken.» Die besinnlichen Worte
halfen nichts. Nach über 20 Minuten
Plenumsdiskussion wurde der Antrag
der RPK über die Streichung der Hän-
geseilbrücke mit 92:70 Stimmen ange-
nommen.
Elektroautos weiterhin aussen vor
Werkvorsteher Thomas Dinkel (FDP)
stellte das Budget der vier Ladestatio-
nen für Elektroautos vor, welches für
2020 Investitionskosten von 215 000
Franken verursachen würde. Es stellte
sich von Anfang an die Frage, ob es
die Aufgabe der Gemeinden sei, Lade-
stationen zur Verfügung zu stellen.
Dinkel war der Ansicht, dass auf diese
Weise die Gemeinde selbst an der Ge-
staltung der Zukunft beteiligt sei,
wenn sie mit dem Bau von Ladestatio-
nen ein Zeichen setzt.
Die RPK stellte den Antrag für eine
Streichung der Stromladestationen,
was für 2020 und die Folgejahre Ein-
sparungen von 365 000 Franken erge-
ben würde. Ohnehin halte sich der Be-
darf nach Ladestationen in Grenzen.
Wenige Anwesende stellten sich gegen
VEREIN
Käsefondue in der Weinstube
In der ersten Dezemberwoche 2019
trafen sich an einem kalten, un-
freundlichen Abend 13 Personen (10
Frauen, 3 Männer) in der stilvollen,
gemütlichen Weinstube des Restau-
rants Steinburg. Es war der Weih-
ANZEIGEN
Nr. 51 19. Dezember 2019 7
den Antrag der RPK. Dazwischen sag-
te ein Votant, dass durch den Bau von
Ladestationen Elektroautos salonfähig
werden und sich der Bedarf erst da-
durch ergebe. In der Schlussabstim-
mung wurde die Streichung der Lade-
stationen mit einem deutlichen Mehr
angenommen. Zudem wurde dem
Vorschlag des Gemeinderats über die
Belassung des Steuerfusses auf 78
Prozent klar zugestimmt.
Für Schule und LED-Beleuchtung
Vereinzelte Diskussionen gab es zum
Budget für intelligente LED-Strassen-
laternen. Mit einem Kredit über 1,6
Millionen Franken sollten 700 der ins-
gesamt 766 Strassenleuchten durch
energiesparende LED-Lampen ersetzt
werden. Infrarotsensoren erkennen
die Bewegung der Fahrzeuge und stel-
len entsprechend die Helligkeit der
Leuchten ein. Gemeinderat Thomas
Dinkel bezog sich auf die eidgenössi-
sche Energiestrategie 2050 und hielt
langfristige Ersparnisse in der Höhe
von 58 000 Franken pro Jahr fest.
Ausserdem sind im Projekt zwölf
Multifunktionsleuchten eingeplant, die
beispielsweise der Verkehrszählung
dienen könnten. Die Stimmberechtig-
ten begegneten dem Budget für die
LED-Beleuchtung positiv. Nur einzelne
Fragen blieben offen. So wollte eine
Herrlibergerin sichergehen, dass in
den Multifunktionsleuchten nichts oh-
ne das Einverständnis der Stimmbe-
völkerung eingebaut wird. Eine weite-
re Bürgerin fragte, ob die Bewegungs-
information durch die neue Strassen-
beleuchtung gespeichert werde. Ge-
meinderat Dinkel konnte beide An-
wohnerinnen beruhigen. Es werde
weder ohne Befugnis in die Lampen
eingegriffen, noch würden die Bewe-
gungen der Bewohner aufgezeichnet.
Ausserdem präsentierte Schulprä-
sidentin Marion Bartels (SVP) das
Budget über den Bau einer gemeinsa-
men Sekundarschule mit der Gemein-
de Erlenbach, welches vom Stimm-
volk, trotz eines Aufwands von über
4,3 Millionen Franken, angenommen
wurde. Die Gemeinde Herrliberg be-
teiligt sich mit 2,3 Millionen Franken.
nachtsevent des Küsnachter Frauen-
vereins. Bei einem feinen, aromati-
schen, sämigen Fondue ergaben sich
viele interessante Gespräche.
Gemeinnütziger
Frauenverein Küsnacht
8 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019
Neuanfang nach Depressionen: Dank dem Arbeitsintegrationsprogramm des Freihofs Küsnacht findet Lukas den Tritt im Leben wieder.
Fast schon wie eine Weihnachtsgeschichte
Eine Depression warf ihn
aus der beruflichen Bahn.
Durch das Arbeitsintegra-
tionsprogramm der
sozialtherapeutischen
Einrichtung Freihof
Küsnacht fand der
Schauspieler und Regisseur
Lukas die Zuversicht
für einen Neustart.
Isabella Seemann
Am liebsten wäre Lukas gar nicht
mehr aufgestanden. Schon am Mor-
gen fühlte er sich müde, erschöpft,
ausgebrannt. «Ich hatte keinen An-
trieb zu gar nichts, alles war mir zu
viel», erzählt Lukas. Er war in sei-
nen frühen Dreissigern, als der
ausgebildete Schauspieler und Re-
gisseur spürte, dass sein High-Po-
tential-Leben aus den Fugen gerät:
«Ich hatte eine spannende Arbeit
und Erfolg im Theater.»
Doch erst zu spät merkte er,
dass die täglichen Herausforderun-
gen bei den Proben, der zeitliche
Stress, der Perfektionsdruck, die
Emotionen, die vielen nicht pres-
tierten Hilfeleistungen und die Frus-
trationen, wenn etwas nicht lief wie
Christbaumverkauf
Kurz vor Weihnachten findet
beim Forsthaus Küsnacht der
vom Freihof mit organisierte
Christbaumverkauf statt. Tannen-
bäume aus der Schweiz, insbe-
sondere aus der Region Küs-
nacht, Mistel- und Tannenzweige,
handgefertigte Produkte vom
Freihof Küsnacht, eine grosse
Feuerschale sowie heisse Suppe
und Punsch erwarten die Besu-
cherinnen und Besucher. (bel.)
geplant, in seiner Seele Spuren hin-
terliessen.
Die Spannungen nahmen zu, pri-
vate Sorgen zogen auf, der Körper
sandte erste
Alarmsignale. Er
ignorierte sie.
«Ich hatte mich lange
«Dann hatte ich so abgekapselt, dass
einen Zusam-
menbruch, ich mich selbst für
stürzte in eine
Depression,
kontaktscheu hielt.»
kehrte dem The-
ater den Rücken zu und verlor mei-
ne sozialen Kontakte», fasst Lukas
diesen Akt seines Lebens kurz zu-
sammen. Tatsächlich dauerte er
mehrere Jahre. Mit Übersetzungs-
arbeiten hangelte er sich so durch,
stolperte im Dunkeln herum, sah
kein Licht, nirgendwo.
Abwärtsspirale voll im Gang
«Ich verlor das Selbstvertrauen und
den Lebensmut, hatte kein Ziel
mehr vor Augen, erkannte keinen
Sinn in meinem Dasein, ich konnte
kaum noch atmen.» Als ihm be-
wusst wurde, dass er sich aus eige-
ner Kraft nicht aus dem Sumpf zie-
hen kann, war er bereit, Hilfe zu
suchen und anzunehmen. Er kon-
taktierte selber
die sozialthera- «Das Handwerk
peutische Ein-
richtung Freihof liegt mir im Blut und
Küsnacht und
fragte an, ob er
ich fühle mich mit
sich zur Arbeits- ihm verbunden.»
integration an-
melden dürfe.
Alltäglich ist das für die Abtei-
lung Arbeit und Integration des
Freihofs durchaus nicht, denn übli-
cherweise erfolgt eine Anmeldung
über eine zuweisende Stelle wie der
Sozialdienst oder die IV. Nach Ge-
sprächen, Bewilligungsverfahren
und einem Eintrittsprozedere wur-
de Lukas vor zirka einem Jahr fürs
Integrationsprogramm aufgenom-
men.
«Der Wunsch, auf dem allgemei-
nen Arbeitsmarkt arbeiten zu kön-
nen, ist die wichtigste Vorausset-
zung für eine er-
folgreiche Inte-
gration», erklärt
Beatrice Bet-
schart, Leiterin
Arbeit und Inte-
gration im Frei-
hof.
Die Arbeitsago-
gin und ihr Team begleiten Lukas
auf diesem Weg, dessen Ziel die
Stabilisierung, die Erweiterung der
Handlungskompetenzen durch indi-
viduelle Förderung sowie die posi-
tive Verhaltensbeeinflussung und
letztlich die Integration in die Ar-
beitswelt ist.
Wieder aktiv sein
Den Estrich einer Villa oder den
Keller einer Firma zu räumen, mag
von aussen bescheiden wirken,
doch sind dies alles Herausforde-
rungen, von denen die Freihof-
Klienten enorm profitieren können.
«Es tut als Erstes mal enorm gut,
wieder aktiv tätig zu sein, die eige-
ne Kraft zu spüren, sich zu organi-
sieren, mit den
Kollegen abzu-
sprechen und
Entscheidung zu
treffen, seien
diese noch so
klein», erzählt
Lukas von sei-
nen Anfängen im Freihof. Leicht fiel
es ihm zu Beginn trotz Eigeninitia-
tive nicht. «Ich hatte mich lange so
stark abgekapselt, dass ich mich
selbst für kontaktscheu hielt.»
Schritt für Schritt, Tag für Tag,
mit Erfolgserlebnissen und Ermuti-
gungen, sei es ihm besser gegangen
und es gelang ihm, das Arbeitspen-
sum stetig zu erhöhen. Und vor al-
lem fühlte er sich wieder wohl, un-
Foto: bel.
ter Menschen zu sein. Das Gerüm-
pel anderer Leute aufzuräumen,
motivierte ihn, Platz in seinem eige-
nen Leben zu schaffen für Neues.
Und durch die Arbeit mit den Mö-
beln erwachte auch wieder seine
Freude an Holz und seine Neugier,
wie Dinge hergestellt werden.
Ausbildung als Schreiner
In der Schreinerei des Freihofs hat
der 38-Jährige eine Grundausbil-
dung angefangen, damit er in einem
weiteren Schritt ein Praktikum bei
einem Schreiner absolvieren kann.
Sein Wunsch: eine Schreinerlehre
zu machen. Das Handwerk liege in
seiner Familie, beruflich oder als
Hobby, erzählt Lukas und erinnert
sich an seinen Grossvater, der im
Keller allerlei Dinge reparierte.
«Das Handwerk liegt mir im Blut,
ich fühle mich ihm verbunden.»
Beatrice Betschart, Leiterin der
Produktion, der Schreinerei und des
Ateliers des Freihofs und selbst aus-
gebildete Schreinerin, attestiert ihm
Talent: «Lukas hat handwerkliches
Geschick und technisches Verständ-
nis und er arbeitet sehr sorgfältig
und präzise.» Ein weiterer Motivati-
onsschub.
«Jetzt muss ich vor allem den
Mut finden, in meinem Alter noch
eine Lehre anzufangen und sie
durchzuziehen.» Aber im Freihof
habe er gelernt, dass es nie zu spät
ist für einen Neuanfang.
Einige Wochen nach dem Ge-
spräch mit dem «Küsnachter» hat
Lukas seine handwerkliche Ausbil-
dung EFZ begonnen.
Zum 40. Geburtstag des Freihofs widmet
der «Küsnachter» der führenden sozial-
therapeutischen Institution im Kanton ei-
ne Serie. Den Anfang machte ein Porträt
über Geschäftsführerin Katja Cangero und
deren Stellvertreter Beat Stark (1), es folg-
ten ein Interview mit Suchtexperte Toni
Berthel (2), ein Porträt über Pedro (3) und
Thomas (4.). Mit dem Beitrag über Lu-
kas (5.) schliesst diese Serie.
VE R M I S C H TE S
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht
empfiehlt:
Wintergeschichten
Der russische
Schriftsteller
Anton Cechov
(1860–1904)
gilt als Meister
der Kurzge-
schichten; sein
Werk umfasst
mehr als
600 Erzählungen, Novellen und
Dramen.
Aus diesem reichen Fundus
hat Christine Stemmermann 25
Texte für das Buch «Winterge-
schichten» ausgewählt. Cechov
kann darin faszinierend Alltägli-
ches mit Mystischem verbinden.
So verteilt eine immergrüne Tan-
ne in der Erzählung «Der Tan-
nenbaum» Karrieren, Glücksfälle
oder Gewinne als Geschenke. Sai-
songerecht nehmen uns die Ce-
chov-Texte mit in den tiefen russi-
schen Winter.
Cechov schreibt von klirren-
der Kälte, kristallklaren Nächten,
unberührten Winterlandschaften
und Schlittenfahrten. Die klare
und präzise Sprache des Autors
machen die Geschichten wirklich
zu etwas ganz Besonderem.
Anton Cechov: «Wintergeschichten», Dioge-
nes Verlag, 2019.
Weihnachtswunder
Thomas Moore
hat das be-
kannte Kinder-
buch «Der klei-
ne Lord» zu ei-
nem Weih-
nachtsmärchen
umgeschrie-
ben. Hauptfi-
gur ist die kleine Noelle, die 1872
in New York in ärmlichen Ver-
hältnissen aufwächst.
Als die Mutter bei ihrer Arbeit
in einer Fleischfabrik den Arm
bricht und so kein Geld mehr ver-
dienen kann, erzählt sie von ei-
nem Brief, den sie von Noelles
Grossvater, einem reichen engli-
schen Lord, erhalten hat. Dieser
wünscht sich, dass sein Enkel zu
ihm kommt. In ihrer Notlage ent-
scheiden sich Noelle und ihre
Mutter, nach England zu reisen.
Bei der Ankunft ist der Grossva-
ter allerdings zutiefst enttäuscht,
dass der vermeintliche Enkel ein
Mädchen ist. Als wenig später ein
Junge auftaucht, der behauptet,
der wahre Enkel zu sein und No-
elle beschuldigt wird, Schmuck
geraubt zu haben, kann nur noch
ein Wunder helfen – ein Weih-
nachtswunder.
Thomas Moore ist das Pseudo-
nym des deutschen Autors Ben
Kryst Tomasson, der für seine
«Sylter» Krimis bekannt ist.
Thomas Moore: «Das Mädchen und der
Lord». Aufbau Verlag, 2019.
LESERBRIEFE
Der «Küsnachter» publiziert Leser-
briefe zu aktuellen Themen aus den
Gemeinden Küsnacht, Erlenbach
und Herrliberg. Die Texte sollen
nicht länger als 2000 Zeichen sein,
darin enthalten sind auch die Leer-
schläge. Die Redaktion behält sich
Kürzung vor. Bitte schicken Sie Ihre
Beiträge an die E-Mail-Adresse kues-
nachter@lokalinfo.ch. Die Redaktion
WE I H N AC H TS G E S C H I C H TE
Es braucht nicht immer überraschendere, spannendere, berührendere Geschichten. Vielmehr sollen wir die biblische Weihnachtsgeschichte neu mit unserer heutigen Lebensgeschichte zu
verbinden versuchen. Das Bild zeigt eine Handarbeitsrunde um zirka 1939 vor einer einfachen Holzkrippe – zur Zeit zu sehen im Landesmuseum Zürich.
Rückbesinnung auf Weihnachten im Original
Andrea Marco Bianca*
Eine Weihnachts-
geschichte soll ich
schreiben. Von
heute auf mor-
gen. Der Autor sei
ausgefallen. Noch
eine Weihnachts-
geschichte? Als
ob es nicht schon
genug gäbe. Und A. M. Bianca.
vor allem: Ge-
nügt denn die ursprüngliche Weih-
nachtsgeschichte nicht? Fast scheint
es so.
Als ob die Geschichte von der
Geburt Jesu Christi in der Krippe zu
Bethlehem zu belanglos geworden
wäre. Dann bräuchte es wirklich je-
des Jahr neue Weihnachtsgeschich-
ten. Überraschendere, spannende-
re, berührendere.
***
Aber neue Geschichten tragen
die Gefahr in sich, dass sie uns
wegführen von Weihnachten im Ori-
ginal. Weg von der ursprünglichen
Weihnachtsgeschichte. Eine Ge-
schichte, in der aufscheint, wie es
Menschen gelingt, im Vertrauen auf
Gott als höhere Macht erfüllende
Freude und umfassenden Frieden
zu finden. Und darum schreibe ich
hier keine neue Weihnachtsge-
schichte.
Vielmehr gilt es, zu entdecken,
wie die biblische Weihnachtsge-
schichte neu mit unserer eigenen Worte gefasst, wie die Weihnachts-
Lebensgeschichte verbunden wer- geschichte Teil unserer Lebensge-
den kann. schichte werden könnte.
Weihnachten wird laut Silesius
*** nur wirklich und wahr, wenn die
Drei weihnachtliche Fragen sind Weihnachtsgeschichte jetzt und hier
dafür zu stellen: Glauben wir nicht in jedem und jeder von uns ge-
mehr an die Bedeutung der ur- schieht: «Wird Christus tausendmal
sprünglichen Weihnachtsgeschich- zu Bethlehem geboren und nicht in
te? Zweifeln wir an der Veränder- dir, du bleibst noch ewiglich verlo-
barkeit unserer eigenen Lebensge- ren.»
schichte? Oder halten wir es für Ein kurzer Zweizeiler anstelle
möglich, dass durch die Verbindung einer neuen Geschichte. Eine weih-
dieser beiden Geschichten weih- nachtliche Neugeburt Gottes im
nachtliche Freude und weihnachtli- Menschen befreit aus aller Verlo-
cher Frieden unser Leben tiefgrei- renheit.
fend verändern kann? Und wo fühlen sich Menschen
heute verloren? Zumeist wohl in be-
*** ziehungsmässigen Verstrickungen,
Einer der eindrücklichsten Ba- beruflichen Belastungen und ge-
rockdichter, Angelus Silesius, hat in sundheitlichen Einschränkungen,
Ausstellung Weihnachten & Krippen im Landesmuseum
Die Krippenausstellung gehört seit weites Phänomen. Die Krippen der
Jahren fest zum Programm des diesjährigen Ausstellung kommen
Landesmuseums Zürich. Für diesen deshalb nicht nur aus der Schweiz,
Winter wurde ihr Erscheinungsbild sondern aus der ganzen Welt, bei-
völlig neu konzipiert. spielsweise aus Haiti oder Taiwan.
Die ersten Weihnachtskrippen Ein Fokus wird dieses Jahr auf die
standen in Kirchen, die älteste un- Materialien gelegt. Neben Ton, Papier
ter ihnen befindet sich seit 1291 in oder Holz gibt es auch Exponate aus
der Sixtinischen Kapelle in Rom. Pflanzenfasern oder Blech. Ergänzt
Erst seit dem 19. Jahrhundert wer- werden die Originalkrippen mit histo-
den Maria, Josef und das Jesuskind rischen Weihnachtsbildern.
vermehrt auch zu Hause aufgestellt. Seit 2012 zeigt das Landesmuse-
Dieser neue Brauch ist jedoch kein um Zürich während der Weihnachts-
europäisches, sondern ein welt- zeit Krippen. Nun wurde die Ausstel-
Küsnachter
Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
welche Lebensgeschichten zwangs-
läufig mit sich bringen.
***
Weihnachten soll deshalb jedes
Jahr in uns selbst empfangen wer-
den und wachsen wie damals das
Kind in der Krippe. Weihnachten
soll zuerst im Inneren des Men-
schen, in seinem Herzen, Wirklich-
keit werden, damit in der Folge
auch äusserlich, im alltäglichen Le-
ben, wirklich Weihnachten wird:
«Ach, könnte nur dein Herz zu ei-
ner Krippe werden, Gott würde
noch einmal ein Kind auf dieser Er-
den», wünscht sich Silesius.
***
Um unser Herz zu einer solchen
Krippe werden zu lassen, müssen
lung völlig neu konzipiert und prä-
sentiert die wertvollen Exponate in
einem märchenhaften Wald. Gleich
geblieben ist das umfangreiche
Rahmenprogramm für Familien.
Kinder können im Museum Bücher
lesen, die Weihnachtsgeschichte
anhören, Geschenke basteln oder
mit einer Laterne durch die Räume
wandern.
Die Ausstellung im Zürcher Lan-
desmuseum dauert noch bis zum
5. Januar 2020. Mehr unter
www.landesmuseum.ch.
Nr. 51 19. Dezember 2019 9
wir Raum in unseren Gedanken und
Gefühlen schaffen. Darin besteht der
herausforderndste Teil der ur-
sprünglichen Weihnachtsgeschichte:
Um eigenen offenen Herzensraum
muss gerungen werden. Ein Ringen,
das sich lohnt. Auch dieses Jahr. In-
dem Menschen Weihnachten in sich
selbst wirksam werden lassen, wer-
den sie selber wie neugeboren.
Die Weihnachtsgeschichte be-
wirkt so ein Ineinander- und Zu-
sammenwirken von Göttlichem und
Menschlichem. Sie schafft Herzens-
raum für einen menschlicheren Got-
tesbezug und einen weihnachtliche-
ren, das heisst friedlicheren und
freudigeren Glauben.
***
Eine neue Weihnachtsgeschichte
sollte ich schreiben. Vielleicht genügt
es, die ursprüngliche im eigenen Her-
zen neu wirken zu lassen. Nicht von
heute auf morgen. Und auch nicht,
weil der Autor ausgefallen ist. Son-
dern weil sie so zur eigenen Lebens-
geschichte wird. Das wäre nicht be-
langlos. Sondern überraschender,
spannender und berührender als je-
de neue Weihnachtsgeschichte.
*Andrea Marco Bianca ist seit 1996
Pfarrer in der Reformierten Kirchgemeinde
Küsnacht und seit 2007 Kirchenrat des Kan-
tons Zürich. Er wird die Weihnachtspredigt
an der Christnachtfeier der reformierten
Kirche Küsnacht halten. Mitwirken wird
auch der Kirchenchor unter der Leitung von
Christer Løvold. Beginn ist um 22 Uhr.
10 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019
Computer wird zum Künstler
Die aktuelle Ausstellung
«Gravitatorische Behaup-
tungen» in der Graphischen
Sammlung an der ETH
Zürich dreht sich um die
Frage, ob Kunst aus
der Maschine kommen darf.
Die Graphische Sammlung ETH Zü-
rich initiiert immer wieder Ausstel-
lungsprojekte an der Schnittstelle zu
ETH-Disziplinen. Vor diesem Hinter-
grund ist auch die Kooperation zwi-
schen dem bekannten Schweizer
Künstler Yves Netzhammer und der
international renommierten Profes-
sur für Architektur und Digitale
Fabrikation, Gramazio Kohler Re-
search, entstanden.
Kann KI Kunst kreieren?
Künstliche Intelligenzen drängen im-
mer stärker in die unterschiedlichs-
ten Bereiche unseres Lebens. Viele
Fragen drehen sich dabei um die
Menschlichkeit von Robotern. Was
passiert, wenn man die Maschine
weiterdenken und weiterführen
lässt, was der Mensch initiiert hat?
Auch in der Kunst ist die Thematik
relevant: Wie lassen sich Roboter in
die künstlerische Produktion einbe-
ziehen?
Künstliche Intelligenzen drängen
immer stärker in die unterschied-
lichsten Bereiche unseres Lebens.
Viele Fragen drehen sich dabei um
die Menschlichkeit von Robotern.
Auch in der Kunst ist die Thematik
relevant: Wie lassen sich Roboter in
die künstlerische Produktion einbe-
ziehen? Wer oder was bestimmt die
Form? Seit deren Anfang ist der
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Einsatz von Maschinen in den künst-
lerischen Prozess zwar einbezogen,
ihr Anteil daran jedoch immer wie-
der auch hinterfragt worden.
Die Werke von Yves Netzham-
mer, der in Zürich lebt und arbeitet,
erkunden das Verhältnis zwischen
diesen Bereichen: Sie haben ihren
Ursprung im digitalen Raum, der für
den Künstler eng verwandt mit dem
Ort der eigenen Vorstellungskraft ist.
In den Zeichnungen und Anima-
tionsfilmen des international renom-
mierten Schweizer Künstlers wer-
den die Grenzen, Berührungspunkte
und Übergänge zwischen Subjekt
und Welt, zwischen realen und vir-
tuellen Ebenen untersucht. Seine Fi-
guren und Szenerien, die er mit der
Maus am Computer zeichnet oder in
3D-Computeranimationsprogrammen
realisiert, kreisen um Mischwesen
und Fusionen aus Disparatem.
Entstanden ist eine raumgreifen-
de Installation mit Robotern, die üb-
licherweise in der Forschung der
Professur zum Einsatz kommen.
Petrus Aejmelaeus-Lindström, Dok-
torand bei Gramazio Kohler Re-
search, hat zusammen mit Nicolas
Feihl diese um neue Funktionen er-
weitert und für sie ein eigenes neues
Werkzeug entwickelt.
Im Rahmen der Ausstellung fin-
den zahlreiche Führungen und drei
Abendveranstaltungen statt. Unter
anderem ein Podiumsgespräch mit
Dr. Jörg Scheller, er ist Dozent an
der Zürcher Hochschule der Künste,
und Kunstwissenschafter und Autor
Prof. Dr. Wolfgang Ullrich. (e.)
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CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK
Wirtschaft wiegt mehr als Weltpolitik
Die Aktienmärkte zeigen sich aktu-
ell bei geopolitischen Risiken
stressresistent. Weder der Handels-
krieg zwischen China und den USA
noch die unendliche Brexit-Ge-
schichte oder die Eskalationen im
Nahen und Mittleren Osten schei-
nen sie gross zu beunruhigen.
Die globalen Aktienmärkte ha-
ben sich über das ganze Jahr 2019
sensationell entwickelt. Auch der
Swiss Market Index (SMI) ist seit
Jahresbeginn um rund 25 Prozent
gestiegen.
Kennzahlen steuern die Kurse
Schwache Konjunkturdaten hinge-
gen sorgen «zuverlässig» für Nervo-
sität an den Märkten und verunsi-
chern im Hinblick auf Einschätzun-
gen der zukünftigen Entwicklung an
den Finanzmärkten. Auch die letzt-
hin veröffentlichten, durchwegs ent-
täuschenden Prognosen im In- und
Ausland und die jüngsten Makro-
zahlen aus den USA haben die An-
leger verunsichert.
Mit einer Zinssenkung war es
der US-Notenbank FED jedoch ge-
lungen, die Anleger wieder zu beru-
higen respektive ihre Hoffnung auf
weitere zu wecken und so auch ih-
ren Optimismus für die Aktienmärk-
te zu befeuern.
Doch bereits neue Hindernisse
tauchen am US-Horizont auf und
nähren die Befürchtungen ob einer
Verlangsamung des weltweit wich-
tigsten Wirtschaftsmotors: Der lang-
jährig konstante Rückgang der Ar-
beitslosenzahlen scheint ins Sto-
cken zu geraten, und die Banken
VE R M I S C H TE S
Publireportage
Michael Prévôt ist Leiter Individualkundenberatung bei der
Clientis Zürcher Regionalbank in Küsnacht. Foto: zvg.
üben vermehrt Zurückhaltung bei in den Obligationenmarkt investiert
der Vergabe billiger Kredite. werden, was wiederum die Zinsen
von als sicher geltenden Obligatio-
Tiefzins und lockere Geldpolitik nen noch tiefer sinken lässt. Ange-
sprechen für Aktien sichts der grosszügigen Liquiditäts-
Auch in Europa deuten die Kenn- versorgung der Finanzmärkte durch
zahlen auf eine Abschwächung des die Zentralbanken sowie der unsi-
Wirtschaftswachstums hin. Erst cheren Konjunkturentwicklung,
kürzlich wurden die entsprechen- werden Aktien auch weiterhin die
den Prognosen um 0,2 Prozent nach vergleichsweise attraktivste Anlage-
unten auf 1 Prozent korrigiert. Ein kategorie darstellen.
Festhalten der europäischen Noten- Zu unwahrscheinlich scheint es,
banken an ihrer gelockerten Geld- dass sich die Zinssituation in den
politik ist zu erwarten. Sie werden ersten Monaten des kommenden
ihr Geld weiterhin günstig anbieten, Jahres entschärfen wird.
um die Investitionsfreude der Un-
ternehmen und die Kaufkraft der
Konsumenten nicht zum Erliegen zu
Clientis Zürcher Regionalbank, Untere
bringen. Sie führt aber auch dazu, Heslibachstrasse 9, 8700 Küsnacht. Tel.
dass unvermindert grosse Summen 044 913 39 00. www.zrb.clientis.ch.
STELLEN
Die LernOase unterstützt Schüler und Schülerinnen aus verschiedens-
ten Schulstufen und -fächern. Um beim Lernen aufblühen zu können,
ist es uns wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der sich
ein Kind wohlfühlen und für neue Lerninhalte öffnen kann.
Wenn Sie die didaktische Vermittlung von Schulstoff beherrschen, ger-
ne im individuellen Unterricht mit Schülern und Schülerinnen arbeiten
und ein Mensch sind, der Verantwortung und Eigeninitiative nicht
scheut, würden wir uns über eine Bewerbung freuen.
Wir bieten bei dieser Stelle die Perspektive für eine berufliche und per-
sönliche Weiterentwicklung.
Per sofort oder nach Vereinbarung suchen wir eine
Fachkraft für die Leitung und das Unterrichten
an einem unserer Lerninstitute. Arbeitsort ist Zürich und/oder Männedorf.
Kernaufgaben und Verantwortung
• Sie sind verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Betriebs, das
heisst Organisation der Schüler*innen und anderen Lehrkräfte. Gerade
für sehr spezifische Fächer oder hohe inhaltlichen Anforderungen ste-
hen Lehrkräfte zur Verfügung.
• Sie unterrichten Schüler*innen im Einzel- oder Kleingruppenunterricht
in verschiedenen Fächern.
• Sie pflegen das Unterrichtsmaterial, das für alle Lehrkräfte zur Verfü-
gung steht.
Anforderungen
• Freude am Unterrichten von Schüler*innen
• Unkompliziertes, offenes und herzliches Wesen
• Freude am Umgang mit jungen, dynamischen Menschen
(Schüler*innen und Fachkräfte)
• Fundierte Fachkenntnisse für den Unterricht
• Ausgeprägte Flexibilität, Belastbarkeit und Standhaftigkeit auch in
hektischen Situationen
• Hohes Mass an Selbständigkeit
• Hohes Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein
• Verständnis für die Wichtigkeit des Pflegens der Lernatmosphäre
Bewerbungen an: dfriess@die-lernoase.ch
JAHRBUCH / SPORT
Dramatische Welt- und Liebesgeschichten
Das neue Jahrheft 2019 ist
da! Alfred Egli, Präsident
des Vereins für Ortsge-
schichte Küsnacht, würdigt
es mit diesem Beitrag.
Vor einem Jahrhundert brach die
russische Revolution aus mit ihren
schrecklichen Machtkämpfen, Ge-
walttaten und Gräueln. Unter dem
jahrelangen Terror litt nicht allein
das russische Volk, vielmehr waren
auch Zehntausende von Schweizer
Familien betroffen, die sich in Russ-
land längst eine friedliche und erfolg-
reiche Existenz aufgebaut hatten. Für
sie gab es nur einen Weg aus dem
gefährlichen Chaos: die Rückkehr in
die Schweiz. Wohlhabende Familien
standen hier plötzlich vor dem
Nichts, wurden in ihre Heimatorte
abgeschoben und als Fremde aus ei-
ner anderen Welt betrachtet. Der
Küsnachter Eugen Voss erinnert an
jene vielen Russlandschweizer, die
hier in seinem Elternhaus ein- und
ausgingen und hier – und sei es nur
für Stunden – Gastfreundschaft, Ge-
borgenheit und Hilfe erwarten durf-
ten: ein unbekanntes, aufwühlendes,
höchst lesenswertes Kapitel Küs-
nachter Weltgeschichte.
Der berühmteste aller Landvögte
Wer sich von den Schrecknissen, de-
nen unsere aus Russland geflohenen
Landsleute jahrelang ausgesetzt wa-
Keine Chance
In der Basketball-Nationalliga B unter-
lagen die Goldcoast Wallabies der U23
von Fribourg Olympic deutlich mit
46:72 (25:43). Nach der 53:61-Nieder-
lage in Basel stand das Team von
Headcoach Trésor Quidome nur zwei
Tage später vor einer besonderen Her-
ausforderung: Von grossem Verlet-
zungspech gebeutelt, musste es in Fri-
bourg auf Bojan Sekicki, George Dellas,
Akeem Ambrosini, Carlo Catanese und
Junioren-Nationalspieler Ryan Muhr
verzichten. Zum Team dazu stiess der
17-jährige Dario Pelizza.
Nach verschlafenem Start lagen die
Gäste schnell mit 0:8 im Hintertreffen,
konnten das erste Viertel dann jedoch
ausgeglichen gestalten. Mit einem
10:0-Run zu Beginn des zweiten Vier-
tels enteilte Fribourg jedoch auf 31:16,
sodass die stark ersatzgeschwächten
Wallabies bereits zur Halbzeit deutlich
mit 25:43 zurücklagen. An der Domi-
nanz der Hausherren in nahezu allen
Bereichen änderte sich auch im zwei-
ten Spielabschnitt nichts. Zur körperli-
chen Unterlegenheit der Zürcher Korb-
jäger gesellte sich eine extrem schwa-
che Trefferquote. Vor allem unter den
Brettern spielte Fribourg seine Überle-
genheit aus, kam dort sowohl zu einfa-
chen Punkten als auch zu einer Viel-
zahl mehr Rebounds. Lediglich Neven
Kljajic, Marvin Kangsen und Goran
Janjetovic gelang es in der Offensive,
zumindest einige Akzente zu setzen.
Zum letzten Heimspiel des Jahres
empfangen die Goldcoast Wallabies am
Samstag im Lokalderby den Tabellen-
zweiten GC Zürich (21. Dezember,
17.30 Uhr, Allmendli Erlenbach). (e.)
Das Basketball-Camp
Die Goldcoast Wallabies veranstalten
in den Weihnachtsferien ein Camp für
Basketball-interessierte Mädchen und
Jungs von 6 bis 19 Jahren. Willkom-
men sind Anfänger sowie Basketball-
Cracks. Das Camp findet in der ersten
Ferienwoche vom 1. bis 4. Januar in
der Sporthalle Allmendli Erlenbach
statt. Weitere Infos über Geschäftsstelle
(andre.beetschen@wallabies.ch). (e.)
Titelbild ist das sonnendurchflutete Küsnachter Tobel.
ren, erholen möchte, tut gut daran,
sich in aller Ruhe auf Manfred Papsts
Beitrag über Gottfried Kellers Novelle
und sein historisches Vorbild Salomon
Landolt, den berühmten Landvogt von
Greifensee, einzulassen. Ist es doch
überaus reizvoll, den biografischen Pa-
rallelen zwischen diesen beiden Per-
sönlichkeiten nachzuspüren, deren
wichtigste ist: Salomon Landolt wie
auch Gottfried Keller blieben lebens-
lang unverheiratet.
Die beiden haben sich nie gesehen,
geschweige denn gekannt, Landolt leb-
te von 1741 bis 1818; Keller kam
1819, ein Jahr nach Landolts Tod, zur
Welt. Wie in aller Welt konnte der
Erfolgreiches Wochenende für die Aquastars
Am Wochenende hatten die
Aquastar-Jahrgänge 2007
und jünger an der
Schweizer Meisterschaft
gleich fünf Matches in der
Liga Ost zu bestreiten: Zwei
Einsätze beim Heimturnier
in Küsnacht am Samstag
und drei am Sonntag
in Horgen.
Trotz einiger krankheitsbedingter
Ausfälle konnte Trainer Laszlo Bal-
zam dank des kontinuierlichen
Mannschaftsaufbaus der letzten Mo-
nate mit beinahe doppelter Beset-
zung in das Intensivwochenende
starten. So konnten die Feldspieler
durch regelmässigen Wechsel immer
wieder regenerieren, nur Torwart
Zach Pustkowski musste fast durch-
gehend im Einsatz bleiben. Neben
den erfahreneren Spielern hatte der
Trainer auch Nachwuchstalente am
Start, die erste Wettkampferfahrung
sammeln sollten.
Am Samstag starteten die Youngs-
ters dann vor heimischem Publikum
hochmotiviert gegen Winterthur mit
einer wahren Torparade ins zweite
Meisterschaftswochenende der Sai-
son. Bereits nach dem ersten Viertel
stand ein Vorsprung von sieben To-
ren zu Buche, der bis zum Ende der
Partie noch auf zehn ausgebaut wer-
den konnte. Das Endresultat von 12:2
zugunsten von Aquastar sorgte gleich
zu Beginn des Turniers für grosse
Freude bei den Fans. Diese wurde je-
doch durch den starken Auftritt des
nächsten Gegners aus Kreuzlingen
gedämpft, der sich viele Torchancen
erspielen konnte und bereits zur ers-
ten Pause mit 5:0 führte. Im zweiten
und vierten Viertel konnte Aquastar
dann immerhin noch je einen Gegen-
treffer landen, war am Ende mit 2:9
aber machtlos gegen den gut aufge-
stellten Gegner vom Bodensee.
Ausgerechnet wieder der SC
Foto: Renate Egli
Dichter über das Liebesleben des an-
dern Junggesellen so zauberhaft filig-
rane Geschichten aus dem alten Zürich
schreiben, wo ihm selber weder direk-
te noch indirekte Nachrichten vom
ruhmreich Verstorbenen zur Verfü-
gung standen? Nun, man setze sich
flugs hin, vertiefe sich in Kellers einzig-
artige Novelle und hole sich zum
Schluss bei Manfred Papst die Lösung
des Rätsels. Naheliegend und sensatio-
nell.
Glückliche Fügung
Zum Gelingen und zur Schönheit des
neuen Jahrhefts hat des Schriftleiters
Gattin, Renate Egli-Wildi, Entscheiden-
Obere Reihe: Jayden Brügger, Barnabas Revesz, Zachariah Pustkowski, Julian Müller, Felix Weisshaupt, Maximilian
Fleckenstein, Laszlo Balzam (Trainer). Untere Reihe: Noe Brun Tian, Giordano Bellardi, Nicola Wehrli, Ben Kleibrink,
Carlos Franzi, auf dem Bild fehlen: Ludovico Decarolis, Alexander Alleway, Maximilian Gottstein.
Kreuzlingen war es, der die Jung-
mannschaft von Aquastar schon im
ersten Match des zweiten Turnierta-
ges erwartete. Auch diesmal gelang
es den Thurgauern immer wieder,
die Küsnachter Verteidigung zu über-
winden und mit mehreren Angreifern
bis zum Tor vorzudringen, wo Pus-
U17-Nachwuchs siegt gegen Zug
In einem nervenaufreibenden
Spiel besiegten die Seebuben die
Gleichaltrigen aus Zug mit einem
Tor Differenz. Ein unglaublicher
Spielverlauf sorgte für heisse Köp-
fe, wohl nicht nur bei den anwe-
senden Eltern: Nach dem ersten
Viertel führte Zug im Schwimm-
bad Fohrbach mit 2:5. Bis zur
Halbzeit konnte Aquastar das Re-
sultat auf 8:8 ausgleichen und
dann bis zum Ende des dritten
Viertels verdientermassen auf
14:9 davonzuziehen. Unnötiger
Aussetzer der Heimmannschaft
Küsnachter Nr. 51
des beigetragen. Seit Jahrzehnten in
Fragen des guten Geschmacks und äs-
thetischer Gestaltungskunst mitverant-
wortlich, hat Renate Egli ihren Anteil
im vorliegenden Heft in einzelnen
Sparten ganz wesentlich vergrössert.
Das Titelbild etwa, «Sonnendurchflute-
tes Küsnachter Tobel», ist ausschliess-
lich ihrem Schönheitssinn und ihrer si-
cheren Hand zu verdanken, ganz und
gar im Sinne des Goethe’schen Wortes,
das da lautet: «Ich weiss, dass mir
nichts angehört als der Gedanke, der
ungestört aus meiner Seele will flies-
sen, und jeder günstige Augenblick,
den mich ein liebendes Geschick von
Grund auf lässt geniessen.»
Mit der einfühlsamen Würdigung
von Elisabeth Wettstein-Willes bildhau-
erischem und malerischem Werk ist
der Autorin ein weiteres Meisterstück
gelungen. Und wer es in Texten mit
den leisen und sanften Tönen hält,
wird sicher leicht gewahr werden, wer
die Mehrzahl der Nachrufe auf verstor-
bene Küsnachter Persönlichkeiten ver-
fasst hat.
Von Dingen und Sachen
Dem obigen Schwerpunktthema für
dieses Jahrheft war ein ungewöhnli-
cher Erfolg und Zuspruch beschieden;
das ging so weit, dass gewisse Einsen-
dungen – mit dem Einverständnis der
Betroffenen – notgedrungen auf das
Heft 2020 verschoben werden muss-
ten. Die thematisch teils himmelweit
auseinanderstrebenden Beiträge be-
towski trotz starker Leistung teils
chancenlos war. Im letzten Viertel der
nun aussichtslosen Partie setzte Trai-
ner Balzam vor allem Nachwuchs-
spieler ein, um die routinierteren für
die anstehende Begegnung mit dem
SC Horgen zu schonen, der sich am
Beckenrand bereits aufwärmte. Auch
machten es dann wieder span-
nend, sodass die Zuger bis 22 Se-
kunden vor Spielende wieder auf
ein Tor herangekommen waren.
Dabei blieb es und der dritte
Meisterschaftssieg (fünf Spiele)
war Tatsache.
Es spielten: Michal Dudko
(Torhüter), Elias Künzli, Andreas
Richter, Matias Labussiere (4 To-
re), Ben Hammerl, Severin Uhl,
Dominik Mihelic (2), Azim Valko
(4) Klara Matejova, Leo Martigno-
ni, Luis Kropp (1), Kai Meyer (2)
und Maarten Straube (2).
19. Dezember 2019 11
ackern lustvoll ein persönlich bedeu-
tungsvolles Kapitel der Autorinnen und
Autoren und beleuchten die ganze
faszinierende kunterbunte Lebenswelt
der Küsnachter Jahrheftgemeinde.
Man lasse sich davon gefangennehmen
und vereinnahmen.
Weiter geht der «tour d’horizon»
Anno 2019 – das heisst heuer – konnte
die SVP-Sektion Küsnacht ihr 100. Ju-
biläum feiern. Martin Bachmann, alt
Gemeinderat, hat eine umfangreiche
illustrierte Broschüre dazu verfasst;
diese erscheint im neuen Jahrheft in
etwas gedrängter und gut überschau-
barer Gestalt.
Ruedi Meyer, dem Küsnachter Pfar-
rerssohn, ist es schon im Jahrheft
2018 gelungen, die Leserschaft für sei-
ne Streifzüge zwischen Horn und Tobel
in den 1950er-Jahren zu begeistern
und Menschen, Stimmungen, Düfte und
Gerüche in träfen Worten zu evozieren.
Wer das alles seinerzeit auch erlebt
hat, wird bekennen: Ja, so war es da-
mals! So sahs aus! So roch es!
Schliesslich die alljährliche Dorf-
chronik, die viele Leserinnen und Le-
ser dazu motivieren soll, sich das ver-
gangene Jahr zwischen dem 1. Juli
2018 und dem 30. Juni 2019 in Ruhe
nochmals in Wort und Bild an sich vor-
überziehen zu lassen.
Das Küsnachter Jahrheft 2019 ist erhält-
lich bei Papeterie Köhler und Buchhand-
lung Wolf in Küsnacht. Preis 25 Franken.
Foto: zvg.
die Jüngsten liessen sich nicht ent-
mutigen und kämpften unermüdlich,
bis bei einem bitteren 3:20 der erlö-
sende Schlusspfiff kam.
Nach nur einer kurzen Unterbre-
chung folgte das Match gegen die
Gastgeber des SC Horgen, den die
Seebuben von Beginn an unter Kon-
trolle halten konnten. Insbesondere
in der ersten Hälfte dominierte das
Team von Aquastar die Begegnung
deutlich und mobilisierte nochmals
alle Kräfte, um am Ende mit einem
verdienten 13:6 als Sieger aus dem
Wasser zu steigen.
Im letzten Spiel traf man wieder
auf den SC Winterthur, den die Küs-
nachter wie schon am Tag zuvor über
die ganze Partie hinweg stark unter
Druck setzten. Die Strapazen der vor-
herigen Matches schienen wie ver-
gessen, voller Energie und mit koor-
diniertem Spielaufbau erkämpften
sich die Jungen von Aquastar ein Tor
nach dem anderen und konnten
schlussendlich verdient mit 11:3 ge-
winnen. (e.)
12 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019

Wir bedanken uns

für das entgegengebrachte
Vertrauen im letzten Jahr und
wünschen allen einen
guten Rutsch ins 2020!
Anstelle von Geschenken
spenden wir an die
Kinderhilfe Sternschnuppe
einen Betrag.
Daniel Künzler + Team

!"#$%&'()*+'$,'(+#+'
-+(+#"''+'$,'.$-+(+#'
/#0*+$1+(2234+$,'.$+"'+'$4,2+'
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: litmanowitsch@gmail.com
Von links: Dana Bencic, Mutter von Belinda Bencic, und Roger Federers
Eltern Lynette und Robert Federer.
Beschwingte Premiere
bei den Sports Awards
Seit 69 Jahren wird jährlich der
Sportler des Jahres ausgezeichnet.
Heuer ging die Goldtrophäe zum ers-
ten Mal an einen Schwinger. Der am-
tierende König Christian Stucki setz-
te sich vor Tennis-Ass Roger Federer
und Mountainbiker Nino Schurter
durch. Roger Federer, selber in
Dubai, liess sich durch seine Eltern
Lynette und Robert Federer an der
glanzvollen Gala im Leutschenbach
vertreten. Bei den Frauen räumte
Leichtahletik-Star Mujinga Kam-
bundji ab. Sie wurde überlegene
Sportlerin des Jahres vor Skirenn-
fahrerin Wendy Holdener und Ten-
nisspielerin Belinda Bencic. Die erst-
mals vergebene Auszeichnung MVP
des Jahres für den Mannschaftssport-
ler des Jahres ging an Roman Josi,
Captain des NHL-Teams Nashville
Predators. Er wurde per Handy zuge-
schaltet.
ANZEIGEN
Stadt Zürich Nr. 51 19. Dezember 2019 13
Sportlerin des Jahres 2019 Mujinga Kambundji mit ih- Sportler des Jahres 2019 Schwingerkönig Christian
rer Schwester Ditaji (r.). Stucki mit Ehefrau Cécile.
Der goldene Teppich und der gla-
mouröse Cocktail-Empfang vor der
Livesendung war eine grosse Bühne
für alle Sportler, Funktionäre, gelade- Zurück aus New York: Sänger Ba- Paralympische Sportlerin des Jah- Formel-1-Ikone Peter Sauber mit
nen Freunde und Verwandten der schi mit Alana Netzer. res Manuela Schär. seiner Frau Christiane.
Nominierten sowie ehemaligen Ge-
ehrten. Darunter auch Beach-Volley-
ballerin Joana Heidrich in umwer-
fender Robe oder Triathletin Daniela
Ryf. Beide Sportlerinnen kamen mit
dem Bruder. Die Gala-Show in den
SRF-Studios wurde musikalisch be-
gleitet von Adel Tawil und Rapper
Stress. Durch den Abend führten
Sandra Studer und Rainer Maria
Salzgeber. Unter den Gästen auch
Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl,
der frühere Nationalratspräsident,
der, wie er sagte, seiner Tätigkeit als
Parlamentarier nicht nachtrauere:
«Es war eine intensive und sehr
schöne Zeit, aber jetzt warten andere Trophäen-Sculpteur Stephan Dabei: Sabine und Jürg Stahl, Volleyball-Geschwister: Joana Hei-
Aufgaben.» Schmidlin, Geraldine Dondit. Swiss-Olympic-Präsident. drich mit Bruder Adrian.
Das ganze Jahr gut informiert: www.lokalinfo.ch
Redaktion und Verlag:
Lokalinfo AG
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Telefon 044 913 53 33
E-Mail: lokalinfo@lokalinfo.ch
www.lokalinfo.ch
14 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019
AGENDA
Donnerstag, 19. Dezember
Christbaumverkauf Holzkoperation
Küsnacht: 8–17 Uhr, Forsthaus Küsnacht,
Aegertewääg 10, Küsnacht.
Gesundheits- und Fitnesstraining: (Tur-
nen für jedermann). Jeden Donnerstag.
Ausgenommen Schulferien. Garderoben und
Duschen stehen zur Verfügung. Unkosten-
beitrag pro Lektion oder Jahresbeitrag
beim Leichtathletikclub Küsnacht. Die Lei-
tung haben Christa Schroff, ausgewiesene
Fitnesstrainerin und Gymnastiklehrerin, so-
wie Frowin Huwiler, Trainer für Funktions-
gymnastik und Athletik, LC Küsnacht. Aus-
kunft: Christa Schroff, 044 910 80 03, oder
Frowin Huwiler, 079 635 88 21.
18.15–19.15 Uhr, Schulhaus Zentrum,
Rigistrasse, Küsnacht.
Ski-Fit 2019/20: Keine Anmeldung nötig,
Einstieg jederzeit möglich. Genaue Anga-
ben: www.btvk.ch. 19–20 Uhr, Heslihalle
(Turnhalle 2), Untere Heslibachstrasse 33,
Küsnacht.
Jeden Donnerstag: Offenes Café mit
Spielraum: 14.30–17 Uhr, Familienzentrum
Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
Freitag, 20. Dezember
Christbaumverkauf Holzkoperation
Küsnacht: 8–17 Uhr, Forsthaus Küsnacht,
Aegertewääg 10, Küsnacht.
Jeden Mittwoch und Freitag: Café &
Spielraum: 9–11.30 Uhr, Familienzentrum
Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
Samstag, 21. Dezember
Christbaumverkauf Holzkoperation
Küsnacht: 8–17 Uhr, Forsthaus Küsnacht,
Aegertewääg 10, Küsnacht.
Eishockey 2. Liga: Heimspiel SCK - EHC
Seetal. 20.15 Uhr, Eishalle KEK, Johannis-
burgstrasse 11, Küsnacht.
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
Sonntag, 22. Dezember
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
Dienstag, 24. Dezember:
Christnachtfeier: «Herbei o ihr Gläubi-
gen». Einstimmen auf die Heilige Nacht.
Die Predigt hält Pfarrer Andrea Marco Bian-
ca. Mitwirkend: Kirchenchor, Leitung Chris-
ter Løvold. 22 Uhr, ref. Kirche, Küsnacht.
Weihnachtsmesse: Die bewährten Solisten
sind Sonja Leutwlyer (Sopran), Barbara
Schroeder (Alt), Andreas Winkler (Tenor)
und Thomas Weiss (Bass), Konzertmeisterin
ist Susanne von Bausznern, an der Orgel
sitzt Emanuele Jannibelli, und die Gesamt-
leitung liegt in der Händen von Kantor
Joachim Schwander. 23 Uhr, kath. Kirche,
Kantorei St. Georg. Heinrich-Wettstein-
Strasse 14, Küsnacht.
Mittwoch, 25. Dezember.
Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl:
Pfr. René Weisstanner, Musik: Malin Harte-
lius (Sopran) und Christer Løvold (Orgel),
10 Uhr, Ref. Kirche, Küsnacht.
Weihnachtsmesse: Die bewährten Solisten
sind Sonja Leutwlyer (Sopran), Barbara
Schroeder (Alt), Andreas Winkler (Tenor)
und Thomas Weiss (Bass), Konzertmeisterin
ist Susanne von Bausznern, an der Orgel
sitzt Emanuele Jannibelli, und die Gesamt-
leitung liegt in der Händen von Kantor Jo-
achim Schwander. 10.30 Uhr, kath. Kirche,
Kantorei St. Georg. Heinrich-Wettstein-
Strasse 14, Küsnacht.
Freitag, 27. Dezember
Jeden Mittwoch und Freitag: Café &
Spielraum: 9–11.30 Uhr, Familienzentrum
Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
Samstag, 28. Dezember
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
Intime Musik von der Empore aus: Es gibt gleich zwei Festmessen in der katholischen Kirche Küsnacht.
Weihnachtsmessen in Küsnacht
Nach der pompösen französischen
Festmesse zu Christkönig vertieft die
Kantorei St. Georg mit ihrem Orches-
ter die Festmessen an Heiligabend,
24. Dezember (23 Uhr), und an Weih-
nachten, 25. Dezember (10.30 Uhr),
mit intimerer Musik, traditioneller-
weise von der Empore aus. Dieses
Dienstag, 31. Dezember
Silvester in der Chrottegrotte: 20 bis
1 Uhr, Obere Dorfstrasse 27, vis-à-vis Ge-
meindehaus; Musik «Trio Trilirium Tre-
mens», Getränke an der Bar zu moderaten
Preisen, Essbares fürs Restenbuffet bitte
selber mitbringen.
Mittwoch, 1. Januar
Neujahrskonzert: Der scheidende Organist
der reformierten Kirche Küsnacht, Jürg
Tobler, ist zum letzten Mal jenseits der
Gleise zu Gast. Er gibt zusammen mit
Emanuele Jannibelli von der Katholischen
Kirchgemeinde Küsnacht-Erlenbach ein
festliches Neujahrskonzert in der beliebten
und dankbaren Besetzung Klavier/Orgel.
17 Uhr, kath. Kirche, Heinrich-Wettstein-
Strasse 14, Küsnacht.
Samstag, 4. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Sonntag, 5. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Dienstag, 7. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 16–19 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Donnerstag, 9. Januar
Ski-Fit 2019/20: Keine Anmeldung nötig.
Genaue Angaben: www.btvk.ch. 19–20 Uhr,
Heslihalle (Turnhalle 2), Untere Heslibach-
strasse 33, Küsnacht.
Spiel & Spass für Alt und Jung im Alters-
und Gesundheitszentrum Tägerhalde:
10–11 Uhr, Familienzentrum Küsnacht,
Tobelweg 4, Küsnacht.
Jahr kommt wieder einmal die be-
sonders liebliche sogenannte Pasto-
ralmesse G-Dur KV 140 aus Mozarts
früherer Salzburger Zeit zur Auffüh-
rung. Die bewährten Solisten sind
Sonja Leutwyler (Sopran), Barbara
Schroeder (Alt), Andreas Winkler (Te-
nor) und Thomas Weiss (Bass), Kon-
Freitag, 10. Januar
Sprechstunde Kinderernährung: Offene
und kostenlose Sprechstunde für Eltern von
Kindern von 1 bis 16 Jahren. Beratungen
sind in dieser Zeit auch telefonisch mög-
lich: 079 793 67 62. Nicole Heuberger,
dipl. Ernährungs-Psychologische Beraterin
IKP. 9.30–10.30 Uhr, Familienzentrum Küs-
nacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
Samstag, 11. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Sonntag, 12. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Dienstag, 14. Januar
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 16–19 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
Mittwoch, 15. Januar
SingBar-Special zum Thema Natur: Ge-
meinsam Singen – auch nur Zuhören ist er-
laubt. Mit anschliessendem Apéro.
19.30–21.30 Uhr, Ortsmuseum Küsnacht,
Tobelweg 1, Küsnacht.
Donnerstag, 16. Januar
Ski-Fit 2019/20: Keine Anmeldung nötig,
Einstieg jederzeit möglich. Genaue Anga-
ben: www.btvk.ch. 19–20 Uhr, Heslihalle
(Turnhalle 2), Untere Heslibachstrasse 33,
Küsnacht.
Freitag, 17. Januar
Impuls Erziehung: Mein Kind kommt in
den Kindergarten: 9–10.45 Uhr, Familien-
zentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
VE R A N S TA L TU N G E N & F R E I ZE I T
F: Archiv
zertmeisterin ist Susanne von Bau-
sznern, an der Orgel sitzt Emanuele
Jannibelli, und die Gesamtleitung
liegt in den Händen von Kantor Joa-
chim Schwander. (e.)
Festmessen am 24. und 25. Dezember, je-
weils um 23 und 10.30 Uhr. Katholische
Kirche Küsnacht.
Samstag, 18. Januar
Wildbienenhotels bauen: Wie man der
Natur mit einfachen Mitteln auf die Sprün-
ge bzw. Flügel hilft. Ein Werkstattnachmit-
tag mit Zvieri für alle Generationen, Kinder
ab 7 Jahren (in Begleitung eines Erwachse-
nen). Mit Jeannine Stricker und Felix Peter,
Freizeitanlage Heslibach. 13–17 Uhr, Frei-
zeitanlage Heslibach, Mittelfeldstrasse 8,
Küsnacht.
Babysitterkurs SRK für Jugendliche von
13–16 Jahren: 9–15 Uhr, Familienzentrum
Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
«Sagenhaft» – Eine Ausstellung über
Zolliker Sagen, die unter die Haut ge-
hen: Sonderausstellung vom 24. Oktober
2019 bis 28. Juni 2020. 14–17 Uhr, Orts-
museum Zollikon, Oberdorfstrasse 14,
Zollikon.
KIRCHEN
Kath. Pfarramt Küsnacht-Erlenbach
Samstag, 21. Dezember
17.00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 22. Dezember
10.30 Uhr, Eucharistiefeier
Heilig Abend, 24. Dezember
16.00 Uhr, Familiengottesdienst
mit Kinderchor und Weihnachtsmusical
23.00 Mitternachtsmesse
Mitwirkung Kantorei St. Georg, Orchester
und Solisten
Weihnachten, 25. Dezember
10.30 Uhr, Festgottesdienst
Mitwirkung Kantorei St. Georg, Orchester
und Solisten
Samstag, 28. Dezember
17.00 Uhr, Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Die Agenda erscheint jede Woche
im «Küsnachter» sowie auf
www.lokalinfo.ch.
Veranstaltungshinweise mindestens
14 Tage vor dem Veranstaltungsdatum
an: kuesnachter@lokalinfo.ch.
Keine Gewähr für eine Publikation.
Sonntag, 29. Dezember
10.30 Uhr, Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Neujahr, 1. Januar 2020
10.30 Uhr, ökumenischer Gottesdienst
zum Jahresanfang, musikalisch gestaltet
mit Orgel und Klavier
Samstag, 4. Januar 2020
17.00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 5. Januar 2020
10.30 Uhr, Eucharistiefeier
Erlenbach: Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 21. Dezember
18.30 Uhr, Eucharistiefeier
Heilig Abend, 24. Dezember
23.00 Uhr, Vigilia di Natale
Stephanstag, 26. Dezember
10.00 Uhr, Gottesdienst
Silvester, 31. Dezember
17.00 Uhr, Gottesdienst zum Jahresschluss,
musikalisch gestaltet mit Orgel, Flöte und
Akkordeon
Itschnach: Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 22. Dezember
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
Weihnachten, 25. Dezember
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 29. Dezember
9.00 Uhr, Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Sonntag, 5. Januar 2020
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht
Sonntag, 22. Dezember
10.00 Uhr, ref. Kirche Küsnacht
Gottesdienst zum 4. Advent
Pfr. G. Tak Kappes
Dienstag, 24. Dezember
17.00 Uhr, ref. Kirche Küsnacht
Familien-Weihnachts-Gottesdienst
Pfrn. Judith Bennett
22.00 Uhr, Ref. Kirche Küsnacht
Christnachtfeier
Pfr. Andrea Marco Bianca, Mitwirkende:
Kirchenchor, Leitung Christer Løvold
Mittwoch, 25. Dezember
10.00 Uhr, Ref. Kirche Küsnacht
Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl
Pfr. René Weisstanner
Donnerstag, 26. Dezember
10.00 Uhr, Ref. Kirche Küsnacht
Gottesdienst zum Stefanstag mit Abendmahl
Pfr. René Weisstanner
Sonntag, 29. Dezember
10.00 Uhr, Ref. Kirche Küsnacht
Gottesdienst, Pfrn. Elsbeth von Känel
Dienstag, 31. Dezember
17.00 Uhr, Ref. Kirche Küsnacht
Gottesdienst zum Jahresausklang
Pfrn. Judith Bennett
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12 386 (Wemf-beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.12/mm-Spalte
Anzeigen- und Redaktionsschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Manuela Moser (moa.)
E-Mail: kuesnachter@lokalinfo.ch
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lorenz Steinmann (ls.)
Alexander Vitolic (vit.)
Ständige Mitarbeiter:
Elsbeth Stucky (els.), Isabella See-
mann (bel.), Céline Geneviève Sallustio (cel.),
Caroline Ferrara (cf.), Liana Soliman (sol.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
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Bubenbergstrasse 1, 8021 Zürich
VE R A N S TA L TU N G E N & F R E I ZE I T Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019 15

Öffentliche Silvesterfeier in Küsnacht

für alle – nach Pause wieder
Eine jahrelange Tradition
kehrt nach Küsnacht
zurück: die unkomplizierte
Silvesterfeier für alle. Es
wird gegessen, getanzt
und am Schluss auf dem
Dorfplatz angestossen.
Nach dem letztjährigen Unterbruch
setzen die beiden Küsnachter Ueli
Bär und Beatrice Rinderknecht ihre
langjährige Tradition eines öffentli-
chen Silvesters im Dorf fort. Der
Anlass beginnt um 20 Uhr in der
Chrottegrotte Küsnacht, dem Begeg-
nungsort par excellence.
Es gibt Kürbissuppe und Brot,
und die Besucherinnen und Besu-
cher sind gebeten, ihre eigenen
«Festtagsüberbleibsel» fürs Resten-
buffet mitzunehmen.
Es spielt am Abend das Trio Tri-
lirium Tremens. Dabei sitzt Max Dü-
bendorfer am Piano, Ursula Schmid
am Kontrabass und Ueli Bär am
Saxofon. Es kann und darf getanzt
werden.
Um 24 Uhr stossen alle auf dem
Dorfplatz aufs neue Jahr an, erfah-
rungsgemäss kommen da oft ganz
ungezwungen noch Passantinnen
und Passanten dazu. Es gibt eine
Bar mit Getränken zu moderaten
Preisen, Kollekte. (ks./e.)

Silvester: Dienstag, 31. Dezember, ab

20 Uhr. Chrottegrotte Küsnacht. Spontan und unkompliziert: das Treffen in der Chrottegrotte. Foto: zvg.

Das neue Jahr begrüssen mit Tobler

Am Mittwoch, 1. Januar, ist der schei-
dender Organist der reformierten
Kirche Küsnacht Jürg Tobler zum
letzten Mal jenseits der Gleise zu
Gast. Um 17 Uhr gibt er zusammen
mit Emanuele Jannibelli von der Ka-
tholischen Kirchgemeinde Küsnacht-
Erlenbach ein festliches Neujahrs-
konzert in der beliebten und dankba-
ren Besetzung Klavier/Orgel. Es wer-
den Werke von Johann Strauss, Bi-
zet, Mascagni, Grieg, Guilmant und
anderen zur Aufführung kommen.
Küsnacht ist natürlich nicht Wien,
aber Strauss und & Co. sowie eine
Menge Glamour und mehr als eine
Überraschung werden auch hier ge-
boten, und dank Übertragung auf
Grossleinwand kommt das Auge
ebenfalls auf seine Rechnung. Und
natürlich ist es auch nicht verboten,
bei Begeisterung mitzuklatschen –
ganz wie in Wien. (e.)

Mittwoch, 1. Januar, 17 Uhr, katholische

Kirche Küsnacht. Jürg Tobler dirigiert zum letzten Mal ein Konzert in Küsnacht. Foto: zvg.

Friedenslicht ist in Zürich angekommen

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist nat. Spenden gehen an verschiedene Verein Friedenslicht Schweiz die Ak-
am Sonntagabend, 15. Dezember, in Sommerlager, damit auch Menschen tion «Sternsingen Missio – Kinder hel-
der Schweiz angekommen. Tausende mit Behinderungen Momente der Le- fen Kindern» gewinnen. (e.)
Menschen versammelten sich in Zü- bensfreude geniessen können. Als Ko-
rich, Basel, Fribourg und Luzern zur operationspartnerin 2019 konnte der Weitere Infos unter: www.friedenslicht.ch
feierlichen Friedenslicht-Ankunft. Flä-
chendeckend wird nun das leuchtende
Symbol für Frieden und Gerechtigkeit
in allen Landesteilen leuchten, wo es
als Hoffnungsträger für ein respektvol-
les Miteinander von Mensch zu
Mensch weitergeschenkt wird. Die
Friedenslicht-Aktion steht unter dem
Motto «Achtsam sein» und soll Men-
schen ermutigen, Ausgegrenzte und
Benachteiligte zu integrieren und ih-
nen mit Würde zu begegnen. Als lang-
jährige Patronatsträgerin übernimmt
die Stiftung «Denk an mich» auch die-
ses Jahr wieder das nationale Patro- Kinder nehmen das Friedenslicht entgegen. Foto: Vreni Stählin/zvg.
16 Küsnachter Nr. 51 19. Dezember 2019
Die Gäste des Küsnachter Restaurants Sonne müssen ihm Vertrauen schenken. Nur dann kann Parkdienstmitarbeiter Hisni Shabani seiner Arbeit nachgehen.
Wie ein Schachspieler zwei Schritte voraus
Während im Restaurant
Sonne fein gegessen wird,
steht Hisni Shabani bei
jedem Wetter auf dem
Parkplatz und geht einer
wenig beachteten, aber
wichtigen Tätigkeit nach. Er
parkt die Autos der Gäste
mit viel Geschick
ein und wieder aus.
Dennis Baumann
Die warme Weihnachtsbeleuchtung
geht an, während das Thermometer
die Null-Grad-Marke anschneidet.
Ein nicht definierbares, doch umso
appetiterregenderes Aroma steigt in
die Nase, bevor das erste Auto die
Weihnachtslämpchen mit seinen
Scheinwerfern verschluckt und sich
sein Abgasgestank mit dem Küchen-
duft vermischt.
In Mitten dieser Reizüberflutung
auf dem Parkplatz des Küsnachter
Hotels und Restaurants Sonne steht
Hisni Shabani, Mitarbeiter des
Parkdiensts. Ein älterer Herr, mit
seiner schwarzen Jacke nahezu un-
sichtbar zwischen den dunkelfarbe-
nen Karossen. Seine Berufsbezeich-
nung sagt wenig über seine eigentli-
che Tätigkeit aus. Ein konkreter Be-
griff für seinen Beruf existiert nicht.
Sicher ist, dass er es hin und wie-
der schafft, den Gästen ein Lächeln
ins Gesicht zu zaubern.
Fahrlehrer würden ihn lieben
Wenn die hungrigen und die sich
nach schönem Ambiente sehnenden
Besucher die Einfahrt zum Park-
platz nehmen, wartet Hisni Shabani
bereits, um de-
ren Autos auf «Für mich ist jedes
seine ganz eige-
ne Art. zu par- Auto klein.»
ken. Zirka
16 Plätze sind am Rand des Areals
eingezeichnet. Shabani kann die
Anzahl geparkter Fahrzeuge nahezu
verdoppeln, indem er den Platz, der
eigentlich für das Herausmanövrie-
ren gedacht ist, besetzt. Eine Spiele-
Stets ein Lächeln im Gesicht.
rei, die Millimeterarbeit benötigt.
Und er will schnell sein. Ob die Gäs-
te kommen oder wieder gehen
möchten, «deren Zufriedenheit hat
für mich höchste Priorität», so Sha-
bani. Fahrlehrer würden ihn lieben.
Die engsten Kurven nimmt er in ei-
ner Bewegung, als wären die Autos
auf Gleisen geführt. Aus den engs-
ten Stellen manövriert er die Fahr-
zeuge heraus, wobei man sich als
Beobachter fragt, wie er es schafft,
bei diesem Tempo keinen einzigen
Kratzer zu verursachen.
Als Profiparker hat er viele Gäs-
te, die aufgrund der Grösse ihres
Autos den Parkplatz nicht benutzen
wollten, vom Gegenteil überzeugen
können. «Wissen Sie, für mich ist
jedes Auto klein. Ich brauche nur
ihren Schlüssel
und ich kümme-
re mich darum»,
erklärt er zwei-
felnden Gästen
nahezu im Wochentakt. Es ist seine
Denkweise, die ihn für die «Sonne»
so unabdingbar macht. «Mut»,
nennt Shabani als Schlagwort, um
aufzuzeigen, wie er so schnell die
Autos parken und wieder zurück-
«Der Kleingeist hält Ordnung, das Genie überblickt das Chaos», so könnte Hisni Shabanis Motto lauten.
bringen kann. Bei den vielen Gästen
sind auch Geduld und Konzentra-
tion ein wichtiger Aspekt. Die laby-
rinthartige Anordnung der Autos
hat System. «Manchmal fühle ich
mich wie ein Schachspieler. Ich
muss immer ein paar Züge voraus-
denken», sagt Shabani.
Er verliert nie die Übersicht und
weiss stets, wie er die Autos ver-
schieben muss, um auch noch das
verkeilteste vorfahren zu können.
Irgendwann sei aber Schluss. An-
ders als im Spieleklassiker Tetris
löst sich auf dem Parkplatz nichts in
Luft auf. «Wenn der Platz voll ist, ist
er voll. Die Gäste können lange mit
mir diskutieren, aber sie müssen
sehen, dass wir keine zweite Etage
haben. Daran kann auch ich nichts
ändern», sagt der 62-Jährige. Selbst
wenn er in solchen Situationen et-
was durchgreifen muss, hat er stets
ein Lächeln auf den Lippen. Es
komme besser an, die Besucher
freundlich darauf hinzuweisen, dass
sie woanders parken müssen.
Er bewegt nicht nur Autos
Wer denkt, Hisni Shabanis Abende
bestehen aus Warten und Rumste-
hen, irrt sich. Er ist ständig in Be-
wegung. Der Autoakrobat mit koso-
varischen Wurzeln hat bei grossem
Ansturm am Ende eines Tages
schon bis zu 28 Kilometer zurück-
gelegt. In den Wintermonaten kom-
me ihm das zu-
gute, immerhin
habe die Bewe-
«Er ist eine treue
gung einen wär- Seele.»
menden Effekt.
Knieprobleme, die er aufgrund sei-
ner vorherigen Tätigkeit als Last-
kraftwagenfahrer hatte, seien mitt-
lerweile komplett verschwunden.
Seit 22 Jahren loyal
Vom heissen Sommer, wo der An-
sturm am grössten ist, bis im nass-
kalten Winter während der Weih-
nachtszeit, Hisni Shabani ist ein-
satzbereit. Zu wissen, im Warmen
wird gemütlich zu Abend gegessen,
störe ihn überhaupt nicht. «Irgend-
jemand muss es ja machen und ich
mache es sogar gerne», versichert
er und fügt an: «Ich kriege für mei-
ne Arbeit jeden Tag Komplimente.
Das motiviert mich.» Sein Arbeit-
geber weiss, was er an seinem
treuen Parkdienstmitarbeiter hat.
L E T Z TE S E I TE
Fotos: Dennis Baumann
Vor 22 Jahren habe man nach je-
manden für diese Arbeit gesucht,
sagt Hotelière Catherine Julen Grü-
ter. Hisni Shabani sei bis jetzt ge-
blieben und daran soll sich in den
nächsten drei Jahren bis zu seiner
Pension nichts
ändern. «Er ist
eine treue Seele.
Und es ist jedes
Mal aufs Neue
beeindruckend, wie er stets einen
kühlen Kopf bewahren kann.»
Trotz all des Lobes von den Be-
suchern und seinen Vorgesetzten,
Trinkgeld bekomme er selten. So
bescheiden Shabani ist, hat er dafür
Verständnis: «Die Leute geben den
Kellnern schon Trinkgeld. Da kann
ich und will ich nicht viel erwar-
ten.»
Zwischen Abgasgeruch und Gau-
menschmaus, zwischen Xenon-
scheinwerfern und Lichterketten,
Hisni Shabani stellt auch dieses
Jahr seine Weihnachtsfeier hinten
an. So wird er an Heiligabend die
Autos in Windeseile aus den ver-
zwicktesten Stellen vorfahren. Dann
hatte eine Besucherin recht, als sie
ihn als Zauberer bezeichnet.