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Tutoratssitzung 2 – Zitieren, Fußnoten und Exzerpt

(ursprgl. Vorlage Benjamin Torn)

Die WICHTIGSTE ZITIERREGEL lautet:


Korrektheit, Vollständigkeit, Einheitlichkeit !!

Literaturverzeichnis

- Es listet alle verwendete Literatur auf, d. h. umgekehrt, dass jeder Titel aus dem
Literaturverzeichnis auch irgendwo in der Arbeit selbst erscheint.
- Da nach Nachnamen sortiert wird, wird dieser im Literaturverzeichnis (!)
vorangestellt.
- Bei mehreren Werken desselben Autors wird nach Erscheinungsjahr sortiert.

! Dagegen wird in Fußnoten die Reihenfolge von Vor- und Nachnamen nicht
vertauscht:
Vorname NAME, Titel…

Zitierregeln (im Literaturverzeichnis!)

Monographien und Reihentitel


NACHNAME1, Vorname, Titel. Untertitel (Reihentitel x2), Aufl., Ort Jahr.
Oder: … (Reihentitel, Bd. x), x. Aufl., Ort Jahr.3

Oder bei unveränderten (!) Neuauflagen:


NACHNAME, Vorname, Titel. Untertitel (Reihentitel x), Ort xJahr.

Sammelbände und Reihentitel


NACHNAME, Vorname (Hg.), Titel. Untertitel (Reihentitel x), Ort xJahr.

Oder: Titel. Untertitel, hg. von Vorname NACHNAME (Reihentitel x), Ort xJahr.

NACHNAME, Vorname, Vorname NACHNAME und Vorname NACHNAME (Hgg.), Titel.


Untertitel (Reihentitel x), Ort Jahr.4

1
Kapitälchen werden bei Word über Start => Schriftart gesetzt bzw. Tastenkombination Strg+Shift+q.
2
Bei Reihen werden keine Herausgeber genannt. – Das „x“ ist jeweils Platzhalter für eine Zahl (Band-,
Auflagen-, Seitenzahl etc.).
3
Am Ende steht immer ein Punkt!
4
Sollte ein Erscheinungsort (oder -jahr) nicht explizit genannt, aber erschließbar sein, so stehen Ort bzw. Jahr in
eckigen Klammern: [1968]. Sollte er/es nicht erschließbar sein werden Ort/Jahr durch [o. O.] bzw. [o. J.]
angegeben. (Dies gilt für alle Typen von Literatur und wurde hier nur einmal exemplarisch gezeigt.)
Aufsätze aus Sammelbänden und Reihentitel
NACHNAME, Vorname, Titel. Untertitel, in: SB-Titel. Untertitel, hg. von Herausgeber-
vorname HERAUSGEBERNACHNAME u. a.5 (Reihentitel x), Ort u. a. xJahr, S. x-y.

Zeitschriftenaufsätze
NACHNAME, Vorname, Titel. Untertitel, in: Zeitschrift Heftnr. (Jahr), S. x-y.

Gängige Zeitschriften können abgekürzt werden, z.B. Historische Zeitschrift (HZ),


Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins (ZGO), im Zweifel aber besser nicht
abkürzen!

Artikel aus Lexika und Handbüchern


NACHNAME, Vorname, Art. „Titel“, in: Lexikonname x6, Ort Jahr, Sp. x-y.

Von diesen Regeln kann minimal abgewichen werden. So kann z. B. statt des Kommas
zwischen Autorennamen und Titel auch ein Doppelpunkt stehen, hg. durch hrsg. ersetzt
werden, o. ä.
Am besten aber an der Zitiervorlage [auf ILIAS hochgeladen] orientieren. Es kann aber auch
nach den Regeln im Proseminarheft Mittelalter zitiert werden. Hauptsache einheitlich!
Kapitälchen (s. Anm. 1) müssen aber gesetzt werden!

Gestaltung von Fußnoten

- Zitierregeln: abweichend vom Literaturverzeichnis wird die Reihenfolge von Vor- und
NACHNAME in Fußnoten nicht verändert (sonst gelten die Regeln wie oben)!
- „Siehe“ = direkterer Bezug als mit „Vgl.“
- „Vgl.“ = zur Einleitung indirekter Zitate
! Im PS-Heft steht das so, als wäre das immer der Fall; de facto wird „vgl.“
dann verwendet, wenn man auf entferntere Angaben (gegensätzliche
Meinungen oder weiterführende Aspekte) verweist.
- „Siehe“ = direkterer Bezug als mit „Vgl.“
- „Ebd.“ = Verweis auf das in der direkt vorhergehenden Fußnote zuletzt genannte Werk,
bei gleicher Seite
- „Ebd., S. x.“ = Verweis auf das letztgenannte Werk, aber andere Seite
- „DERS.“ bzw. „DIES.“ = Autor/in ist mit letztgenanntem/r identisch (z. B. Autor/in =
Sammelbandherausgeber/in oder zwei Werke des/derselben Autors/Autorin zitiert)
- Nach „S.“ kommt ein Leerzeichen, da zwischen „Seite“ und „17“ ebenfalls ein
Leerzeichen kommt. Das gilt auch für z. B., u. a., etc.
- Zwei aufeinander folgenden Seiten werden mit „f“ zitiert, z. B. S. 10f.
- Ein ff. für mehrere Seiten ist NICHT zulässig.
- Fußnoten beginnen immer mit Großbuchstaben und enden mit einem Punkt!

5
Bei mehr als drei Autoren wird nur einer (meist der alphabetisch erste) genannt und die anderen durch „et al.“
oder „u. a.“ ersetzt. Das gleiche gilt auch für Erscheinungsorte.
6
Bandnr.

2
- Manche Sätze im Haupttext erfordern zwingend eine Fußnote:
o „Der Ansicht von Mustermann folgend…“
o „Musterfrau deutet dies als …“
o „Während zu Aspekt A, bereits viel geschrieben wurde gibt es zu Aspekt B
keine Literatur.“
o …

LIEBER EINE FUßNOTE ZU VIEL ALS EINE ZU WENIG!!

Zitate
Zitiert wird zur Trennung eigener und fremder Gedanken. Letztere müssen belegt („zitiert“)
werden, um nachprüfbar und nachvollziehbar zu sein.
Zitate unterstützen die eigene Argumentation und ersetzen diese nicht!
Die bibliographischen Angaben der Belegstelle finden sich in der Fußnote. Sie dienen dazu,
das angegebene Werk identifizieren und auffinden zu können.
Maßgeblich für die bibliographischen Angaben ist die Titelseite im Buch und nicht die
Umschlagaußenseite.

Direkte Zitate
- wortwörtlich und buchstabengetreu (also inklusive älterer Schreibweisen, Tippfehler,
Formatierungen [z. B. Kursivierung, Fettdruck])
- Markierung durch doppelte Anführungszeichen an Anfang und Ende des Zitats: „“
- Längere Passagen (länger als drei Zeilen) können links und rechts eingerückt werden,
dann ohne Anführungszeichen und verkleinerter Zeilenabstand und in verkleinerter
Schriftgröße.
- Sie sollten in Bezug auf die Forschungsliteratur eher sparsam verwendet werden.
- Quellenzitate stehen sowohl im Haupttext als auch in Fußnoten kursiv und dann ohne
Anführungszeichen.
- Schreibfehler und eindeutige inhaltliche Fehler werden durch „[sic!]“ oder „[!]“
kenntlich gemacht. (Achtung: Abweichungen der Schreibweisen der Quellen bzw.
älterer Sekundärliteratur von der heutigen Rechtschreibung werden nicht
gekennzeichnet!)
o Z. B. „Das Haus, dass [sic!] am Ende des Marktplatzes stand, war…“
o Kein [sic!] bei: „Otto vertrat die Ansicht, daß die Bischöfe schuld waren.“

Indirekte Zitate
- paraphrasieren
- Dürfen den Sinn nicht verfälschen!
- Die Fußnote kann mit „vgl.“ beginnen (oder auch „siehe“ oder „siehe dazu“ o. ä.)
Zum Gebrauch von „vgl.“: Im PS-Heft steht das so, als wäre das immer der Fall, de
facto wird „vgl.“ dann verwendet, wenn man auf entferntere Angaben (abweichende
oder gegensätzliche Meinungen oder weiterführende Aspekte) verweist, sonst „siehe“.
- Werden Gedanken mehrerer Autoren zusammengefasst, muss immer noch klar
erkennbar bleiben, welche Idee woher stammt.

3
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Funktionen von Fußnoten

In Fußnoten: Vorname NACHNAME: Titel,…


- Dienen primär für die bibliographische Angabe der Belege.
- Können unterstützende oder weiterführende Literatur enthalten.
- Können Querverweise innerhalb der eigenen Arbeit enthalten.
- Können der Übersetzung von Zitaten dienen bzw. der Angabe des Originalzitats, falls
im Text paraphrasiert wird.
(Nicht übersetzt werden muss aus dem Englischen, dem Lateinischen und meist auch
nicht aus dem Französischen.)

Sonderfälle
- Kurztitel sind bei mehreren Erwähnungen ab der zweiten Erwähnung möglich. Die
erste Erwähnung wird immer ausgeschrieben.
Bsp. für Kurztitel: NACHNAME: Titelstichwort (wie Anm. 1), S. 1.
- Wird derselbe Titel mehrmals direkt nacheinander auf derselben Seite verwendet, wird
der Titel durch „ebd., S. x.“ oder – am Anfang der Fußnote – „Ebd., S. x.“ ersetzt.
- Veränderungen des Zitats werden durch eckige Klammern gekennzeichnet:
Auslassungen von Textbestandteilen durch […],
Textergänzungen durch [eigene Ergänzung],
(grammatikalische) Textanpassungen, z. B. „ein[en]“ (anstatt „ein“ im
Original).
- Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anführungszeichen (‚Text‘) gekennzeichnet.
- Falls einmal ein Originaltext (Quelle oder Literatur) nicht verfügbar sein sollte, kann
ausnahmsweise (!) ein Zitat aus zweiter Hand übernommen werden. Dieser Fall (nur
absolute Ausnahme!) wird durch Hinweis „zitiert nach“ kenntlich gemacht.
Bsp.: Chronik des Anonymus, zitiert nach Max MUSTERMANN, Beispielhafte
Chroniken, Freiburg 2020, S. 42.

Exzerpt

= Zusammenfassung des Gelesenen


- klare Trennung von Textinhalt u. eigenen Gedanken
- mit Datierung
- enthält bibliographische Angaben
- deutlich kürzer als Ausgangstext
- immer mit Seitenzahlen
- sinnvolle Inhalte: Thema, Methode, Fragestellung, These, Argumentation, Fazit,
relevante Zitate, eigene Bewertung, Hinweise auf Karten/Tabellen/Schaubilder etc.

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