Sie sind auf Seite 1von 3

Seminarfach

JKG Garbsen

Seminarfacharbeit: Fußnotenapparat/Bibliographieren

Der Fußnotenapparat hat in wissenschaftlichen Arbeiten zweierlei Funktion:

• Erstens können zusätzliche Erläuterungen eingefügt werden. Dies gilt für Erläuterungen, die
die logische Struktur des Textes beeinträchtigen würden, die aber dennoch für die Klärung
des gerade dargestellten Einzelaspekts wichtig sein können.

Beispiel für eine erläuternde Fußnote:

• Zweitens aber – und besonders wichtig – findet im Fußnotenapparat der Kern wissenschaftli-
chen Arbeitens statt. Jegliche Information, die im Rahmen der Arbeit verwendet wird und
keine eigene Beobachtung, kein eigenes Ergebnis und keine eigene Schlussfolgerung dar-
stellt, muss im Fußnotenapparat nachgewiesen werden.
Das geltende Prinzip ist: Das für die Arbeit verwendete Wissen „fällt nicht vom Himmel“. Es
wurde in einem Buch, einer Internetquelle, eine Dokumentation, einem Podcast oder in an-
deren Medien von der Verfasserin bzw. dem Verfasser erschlossen. Dieser Vorgang muss hier
dargestellt werden.

Beispiel für eine nachweisende Fußnote:

Für den Nachweis von Literatur gibt es verschiedene Systeme. Das Wichtigste: Es muss für die ge-
samte Arbeit einem System gefolgt werden. Die jeweiligen Seminarfachlehrkräfte geben das System
vor.

Das hier vorgestellte System folgt einer etablierten Tradition in den Geisteswissenschaften.

Generelle Regeln für die Zitation im Fußnotenapparat:

1. Fußnoten werden wie Sätze behandelt: Am Ende einer jeden FN steht ein „.“; der Anfang
wird groß geschrieben – egal ob es sich am Satzanfang um ein Wort, einen Namen oder eine
Abkürzung handelt.

2. Bei erstmaliger Nennung einer Quelle erfolgt die komplette Angabe der Daten des jeweiligen
Materials (vgl. die einzelnen Zitationstypen weiter unten).
3. Bei nochmaliger Nennung derselben Quelle in der direkt folgenden nächsten Fußnote
schreibt man „ebd., S.“. Falls „ebd.“ am Anfang steht, dann wird es großgeschrieben (vgl. Re-
gel 1).

4. Bei nochmaliger Nennung der Quelle, wenn jedoch bereits andere Fußnoten nach der Erst-
nennung folgten, d.h. einige oder auch viele Fußnoten später, schreibt man einen Kurztitel
bestehend aus: Nachname der Autorin/des Autors: erstes Substantiv des Titels, Jahr, S. [XX].

5. Werden in einer Fußnote mehrere Literaturangaben vermerkt, egal ob als vollständige An-
gabe, als „ebd.“ oder als Kurztitel werden die Angaben mit „;“ voneinander getrennt. Ebd.
kann aber nur erscheinen, wenn die Quelle/die Literatur, auf die sich bezogen werden soll,
direkt vorher genannt wurde. Nach einer FN mit mehreren Angaben erfolgt niemals „ebd.“ in
der folgenden Fußnote, sondern wieder die Daten des nächsten Werks oder ein Kurztitel (vgl.
Regel 4).

6. Wenn mehrere Seiten angegeben werden, wird dies folgendermaßen kenntlich gemacht. Soll
die Seite mit Seitenzahl und die folgende Seite angegeben werden, dann wird „f.“ ange-
hängt, bspw. S. 12f. (meint: Die Angabe bezieht sich auf Seite 12 und S. 13). Ab drei Seiten
werden die Seiten direkt benannt, bspw. S. 12-14, S. 12-16. Achtung: Die angegebene Stelle
muss sich direkt auf die konkrete Stelle im eigenen Text beziehen lassen. Also bitte die An-
gabe gezielt verwenden. Niemals: S. 12-45.

7. Bei indirekten Zitaten muss die Fußnote eingeleitet werden mit „vgl.“, bei direkten Zitaten
muss die Fußnote ohne „vgl.“ eingeleitet werden.

8. Sind mehr als drei Autorinnen und Autoren oder mehr als drei Orte angegeben, so wird der
erste Ort benannt und „et. al“ angehängt. Bsp.: Hannover et. al.

Zitationsreihenfolge für die Erstnennung von Werken

Für die Erstnennung in den Fußnoten, vgl. Regel 2 (und am Ende auch im Literaturverzeichnis) wer-
den alle Daten des jeweiligen Textes herangezogen. Diese unterscheiden sich jedoch nach Typen:

a) Monographien (eigenständige Literatur eines Autors)

Name, Vorname: Titel. Untertitel [wenn vorhanden], Ort Jahr

z.B.
Priddat, Birger P., Der ethische Ton der Allokation. Elemente der Aristotelischen Ethik und Politik in
der deutschen Nationalökonomie des 19. Jahrhunderts, Baden-Baden 1991
Im Fußnotenapparat muss am Ende dann die entsprechende Seitenzahl angehängt werden, auf die
sich der Nachweis bezieht, etwa: , S. 14f.

b) Beiträge aus Sammelwerken

Name, Vorname: Titel. Untertitel [wenn vorhanden], in: Name, Vorname, Name, Vorname, Name,
Vorname (Hg.): Titel des Sammelbandes. Untertitel [wenn vorhanden], Ort Jahr, S. xx-yy [Seiten des
Aufsatzes im Band, erste und letzte Seite]
z.B.:
Wildt, Michael: „Volksgemeinschaft“ als politischer Topos in der Weimarer Republik, in: Gottwaldt,
Alfred et al. (Hg.), NS-Gewaltherrschaft. Beiträge zur historischen Forschung und juristischen Auf-
arbeitung, Berlin 2005, S. 23–39
Im Fußnotenapparat muss am Ende dann die entsprechende Seitenzahl angehängt werden, auf die
sich der Nachweis bezieht, etwa: , hier S. 32f

c) Zeitschriftenartikel
Name, Vorname: Titel, in: Titel der Zeitschrift Jahrgang. Jahr, S. xx-yy [Seiten des
Aufsatzes in der Zeitschrift, erste und letzte Seite]

z.B.:
Kruse, Volker: Von der historischen Nationalökonomie zur historischen Soziologie. Ein Paradigmen-
wechsel in den deutschen Sozialwissenschaften um 1900, in: Zeitschrift für Soziologie 19. 1990,
S. 149–165
Im Fußnotenapparat muss am Ende dann die entsprechende Seitenzahl angehängt werden, auf die
sich der Nachweis bezieht, etwa: , hier S. 149f.

d) Lexikonartikel
Name, Vorname: Titel des Artikels. Untertitel [wenn vorhanden], in: Name, Vorname, Name Vor-
name (Hg.): Titel des Lexikons, Bd. xy [Bandnummer], Ort Jahr, S. xx-yy [Seiten des
Artikels im Lexikon, erste und letzte Seite]
z.B.:
Wippermann, Wolfgang, Ideologie, in: Benz, Wolfgang et al. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialis-
mus, Stuttgart 1998, S. 11–21
Im Fußnotenapparat muss am Ende dann die entsprechende Seitenzahl angehängt werden, auf die
sich der Nachweis bezieht, etwa: , hier S. 14f.

e) Internetzitate
Von einer Zitation aus dem Internet muss in vielen Fällen abgeraten werden. Es gehört schon einiges
Überblickswissen dazu, um beurteilen zu können, welche Qualität die Informationen einer Homepage
haben. Hinzu kommt, dass ein Artikel im Internet bzw. eine Homepage jederzeit spurlos vom Netz
genommen oder stillschweigend geändert werden kann, auch ist oft gar kein Autor bzw. keine Autori-
benannt. Wie verlässlich die Quellenangabe also ist, bleibt fraglich. Wenn aus dem Internet zitiert
werden sollte, dann muss auch generell das Datum der Einsicht in die Webseite sowie deren Autor-
schaft im Zitationsnachweis aufgeführt sein. Es muss unbedingt auf die Seriosität der Institution bzw.
des Autors geachtet werden, z.B.

Nachname, Vorname bzw. Institution: Titel. Untertitel [wenn vorhanden], ggf. Erscheinungsjahr/Da-
tum, unter: [Internetadresse] (Stand: Zugriffsdatum)

Streek, Wolfgang, Entkoppelt. Kapitalismus und Demokratie im neoliberalen Zeitalter, Vortrag vom
23.6.2016, in: https://www.schader-stiftung.de/themen/gemeinwohl-und-verantwortung/fokus/
kapitalismus/artikel/entkoppelt-kapitalismus-und-demokratie-im-neoliberalen-zeitalter/ (Stand:
24.7.2017)

Das könnte Ihnen auch gefallen