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KARIN

PETERS Hinweise zum Verfassen einer Seminararbeit


(Romanisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)



WICHTIGES AUF EINEN BLICK


Lernziele: Die Studierenden rekonstruieren unter Berücksichtigung literaturwissen-
schaftlicher Methodik an konkreten Textzitaten und in Relation zu einem Theorie-
konzept die formalen Besonderheiten und historischen Bezüge eines literarischen
Textes. In der schriftlichen Ausarbeitung (Hausarbeit) formulieren sie dazu eine
relevante Forschungsfrage, gliedern diese in einen schlüssigen Argumentationsverlauf,
grenzen ihr Argument sinnvoll und durchaus kritisch von aktueller Forschungsliteratur
ab, und formulieren ihre Thesen grammatikalisch sicher, formal und stilistisch ange-
messen.

KO-Kriterien:
Ø mind. 10 (PS 2), 12 Seiten (PS 3) bzw. 15 Seiten (HS) Text, ausschließlich
Titelblatt und Gliederung
Ø davon mind. 2/3 des Umfangs Interpretation des Primärtextes, inkl.
Beschreibung und Kommentar von ausgew. Zitaten
Ø Berücksichtigung von mind. 8/10/12 Titeln der Forschungsliteratur (PS 2/PS
3/HS), dazu zählen nicht: Lexika, Literaturgeschichten, populärwiss.
Publikationen etc.
Ø erkennbare Thesenbildung
Ø Methode & Theorie korrekt dargestellt und angewandt
Ø literaturgeschichtliche Einordnung

Ein Nichtbeachten dieser Kriterien sowie Plagiat, schwere Formfehler oder sprachliche
Unverständlichkeit führen sofort zu Nichtbestehen!

Zeitplan (Thesenpapier & Hausarbeit):

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AUSFÜHRLICHE RICHTLINIEN


Eine Seminararbeit dient dazu, eine eigenständige Textarbeit bzw. Thesenbildung mit
Hilfe der im Kurs vermittelten textanalytischen Techniken sowie der dort erprobten
theoretischen Ansätze zu leisten. Alternative Denkrichtungen sind immer willkommen.
Die Ergebnisse der Diskussionen können für die Textinterpretation nutzbar gemacht
werden. Eine reine Zusammenstellung von vorgefertigten Lektüren oder eine
Reproduktion der Sekundärliteratur und/oder Seminardiskussion ist indes unzulässig.
Am Ende Ihrer Arbeit sollte eine von Ihnen argumentativ entwickelte und durch
Textstellen belegte, eigene These stehen, die sich konkret auf den ausgewählten
Primärtext bezieht und nicht nur allgemeine Aussagen trifft.

Achten Sie dabei insbesondere auf die ‚Oberfläche‘ des Textes, seine sprachlichen und
semantischen Besonderheiten. Eine literaturwissenschaftliche Hausarbeit, die nur den
Inhalt eines Textes nacherzählt, ohne von der Ebene der histoire auf die des discours zu
schließen (und umgekehrt), qualifiziert Sie NICHT für das weitere Studium. Bedienen
Sie sich deshalb grundlegender narratologischer oder allgemein strukturalistischer
Analysemethoden, um zu Raumsemantik, Erzählsituation, Analyse der Zeitstrukturen,
dem Figuren- bzw. Aktantenmodell, der Beziehung von showing und telling,
metafiktionalen Metalepsen oder paratextuellen Signalen (im Falle der Narrativik), bzw.
(vor allem im Falle von Lyrik) Isotopieketten und Basisoppositionen, zentralen
Metaphern oder anderen rhetorischen Figuren und pragmatischen Dimensionen Ihres
Textes vorzustoßen. Diese literaturwissenschaftliche Analyse ist unverzichtbarer
Bestandteil Ihrer Thesenbildung und anschließenden Interpretation.

Dabei gilt: Analysierten Formen muss immer eine Funktion zugeschrieben werden
können; ohne diese Hermeneutik bleibt Ihre Argumentation in schematischer
Beweisführung stecken.
Beispiel: Was bedeutet es, wenn in einem Text an einer bestimmten Stelle über eine
bestimmte Figur intern fokalisiert wird? Oder: Warum wird in einem Gedicht auf
bestimmte Deiktika (Lokal-, Temporal- oder Personaldeixis) verzichtet? Kann man das
auf eine Hypothese bezüglich des gesamten Textes übertragen?
Stellen Sie immer sowohl die Frage nach dem WIE, als auch die Frage nach dem
WARUM!

Diese und die folgenden Hinweise sind unbedingt zu beachten, sonst droht Ihnen
wegen formaler Mängel eine bis zu einer Notenstufe schlechtere Note oder (bei
Nichtbeachtung der Mindestanforderungen bzgl. Länge und Sekundärliteratur) die
Nichtannahme der Arbeit.

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1. Aufbau der Arbeit

Eine wissenschaftliche Arbeit besteht aus Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Text der Arbeit
und Literaturverzeichnis (siehe hierzu Punkt 4):
• Das Deckblatt umfasst Titel der Veranstaltung, Thema der Arbeit und Namen
des Verfassers.
• Das Inhaltsverzeichnis gibt Aufschluss über die Gliederung der Arbeit in Kapitel
und Unterkapitel mit den entsprechenden Seitenangaben.
• Der Text der Arbeit gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Fazit. Der Hauptteil
wird thematisch weiter untergliedert.

Die Arbeit wird mit 1½-fachem Zeilenabstand und mit Times New Roman in
Schriftgröße 12 oder Arial in Schriftgröße 11 verfasst. Die Ränder weisen folgende
Abmessungen auf: links und rechts je 3 cm; oben und unten je 2 cm. Die Seitenzahlen
stehen oben in der rechten Ecke und beginnen erst nach dem Inhaltsverzeichnis.

Für Anführungszeichen und Kursivschrift gelten folgende Regeln:
• Doppelte Anführungszeichen werden bei wörtlichen Zitaten und Zitaten
gleichkommenden Einzelbegriffen verwendet. Beispiel: Für F. de Saussure ist
die Sprache ein „fait social“.
• Einfache Anführungszeichen werden verwendet, wenn innerhalb eines
wörtlichen Zitates bereits zitiert wurde (Beispiel: Der Autor betont: „Für F. de
Saussure ist die Sprache ein ‚fait social’.“), wenn es sich um uneigentliche Rede
ohne Zitatnachweis handelt oder die Bedeutung (bzw. die Übersetzung) eines
Wortes angegeben wird. Beispiel: Nfr. robe ‚Kleid‘ geht zurück auf westgerm.
*rauba ‚Beute‘.
• Kursivschrift dient der Hervorhebung im Text und der Markierung von Beispiel-
und Fremdwörtern. Beispiel: Der Schelm ist der Antiheld par excellence.

2. Zitate

Man unterscheidet zwischen wörtlichem, verändertem und sinngemäßem Zitat.
Unabhängig von der Zitierweise muss jedes Zitat eindeutig und genau in den Fußnoten
nachgewiesen werden.

2.1. Wörtliches Zitat

Grundsätzlich muss aus erster Hand zitiert werden, wobei fremdsprachliche Zitate,
sofern sie einer romanischen oder der englischen Sprache entstammen, nicht
übersetzt werden. Aus zweiter Hand dürfen Publikationen in nicht geläufigen Sprachen
oder schwer zugängliche Werke zitiert werden.

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Zitate sollten möglichst kurz sein und nur benutzt werden, wenn sie zur Weiterführung
und Bereicherung des eigenen Vorgehens erforderlich sind oder eine notwendige
Quelle angeben.

Beim wörtlichen Zitat wird die entsprechende Textstelle ohne jede Veränderung in
doppelten Anführungszeichen angeführt. Am Ende des Zitats findet sich eine
hochgestellte Zahl, die auf die Fußnote verweist, in der das Zitat nachgewiesen wird.

Geht das Zitat über drei Zeilen hinaus, setzt man es durch Einrücken und einzeiliges
Schreiben vom Text der Arbeit ab. In diesem Fall erübrigen sich die Anführungszeichen,
nicht aber der genaue Nachweis in einer Fußnote.

2.2. Verändertes Zitat

Wörtliche Zitate können aus Gründen der Verständlichkeit oder der Straffung
folgendermaßen modifiziert werden:
• Auslassen darf man bestimmte Wörter, wenn sie nicht für den Zusammenhang,
in dem das Zitat verwendet wird, wichtig sind. Auslassungen werden im
Zitattext und am Ende durch drei Punkte in eckigen Klammern gekennzeichnet:
„Text [...] Text [...].“
• Sofern zum Verständnis des Zitates notwendig, dürfen Wörter hinzugefügt
werden, z.B. bei pronominalen Wendungen, deren Bezug nicht eindeutig ist.
Beispiel: „Sie [scil. die Sprache] ist eine Tätigkeit.“
• Sollte im Zitat ein Fehler oder eine eigentümliche Schreibweise enthalten sein,
muss darauf hingewiesen werden. Beispiel: „Die Sprachen [sic] ist eine
Tätigkeit.“
• Soll ein Wort oder Satzteil im Zitat hervorgehoben werden, wird es kursiv
gesetzt. Am Ende des Zitats erfolgt der Hinweis, dass die Hervorhebung vom
Verfasser hinzugefügt wurde. Beispiel: „Die Sprache ist eine Tätigkeit.“
[Hervorhebung v. Verf.]

2.3. Sinngemäßes Zitat

Bei der sinngemäßen Wiedergabe wird der Inhalt in eigenen Worten umschrieben,
wobei zur näheren Kennzeichnung der Konjunktiv zu gebrauchen ist. Wird in der freien
Wiedergabe ein Ausdruck des Originals verwandt, setzt man diese entlehnten Teile in
einfache Anführungszeichen mit einer entsprechenden Fußnote. Bei sinngemäßen
Zitaten geht der Fußnote der Hinweis cf. oder vgl. voraus.

3. Fußnoten

Fußnoten dienen dem Nachweis von Zitaten und Anmerkungen, die im Text keinen
Platz finden. Sie werden jeweils unten auf die entsprechende Seite gesetzt. Fußnoten

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und Anmerkungen schreibt man mit einfachem Zeilenabstand und zwei Schriftgrößen
kleiner als den Haupttext. Jede Fußnote wird mit einer arabischen Zahl versehen, mit
der im Text auf sie verwiesen wird. Bei kleineren Arbeiten mit wenigen Fußnoten
werden die Fußnoten fortlaufend durchnummeriert. Hat die Arbeit einen größeren
Umfang oder viele Fußnoten, wird in jedem Kapitel mit einer neuen Zählung
begonnen.

Bei der ersten Nennung einer Quelle werden sämtliche bibliographische Angaben
gemacht (siehe Punkt 4). Bei wiederholter Nennung einer Quelle werden lediglich
Nachname des Autors, Erscheinungsjahr des Werkes und Seitenzahl(en) angegeben.
Beispiel: Scholler 2002, S. 28.

Zitate aus Wörterbüchern werden mit Hinweis auf Lemma und Spalte belegt. Beispiel:
Diccionario de Autoridades, Bd. 2, Lemma „gozar“, Sp. 66a.

Übliche Abkürzungen:
• id. (= idem), ders. (= derselbe [Autor]), dies. (= dieselbe [Autorin])
• ibid. (= ibidem), ebd. (= ebenda)
• op.cit. (= opere citato), a.a.O. (= am angeführten Orte)
• cf. (= confer), vgl. (= vergleiche)
• v. (= vide), s. (= siehe)
• vol. (= volumen), Bd. (= Band)
• fasc. (= fasciculus), Heft
• p. (= pagina), pp. (= paginae), S. (= Seite[n])
• s., ss., f., ff. (= folgende [Seite(n), Bände, Jahr(e)])

4. Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis befindet sich am Ende der Arbeit und umfasst in
alphabetischer Reihenfolge der Verfassernamen alle verwendeten Werke mit genauen
bibliographischen Angaben. In der Literaturwissenschaft wird zwischen Primär- und
Sekundärliteratur unterschieden. Die Formatierung von bibliographischen Angaben
folgt je nach Kategorie des zitierten Werkes bestimmten Anforderungen:

4.1. Selbstständig erschienene Werke

Folgende Angaben sind erforderlich: Name des Verfassers, Vorname, Titel,
Erscheinungsort, Verlag, Erscheinungsjahr, Auflage. Dabei gilt:

• Hat ein Werk mehrere Verfasser, werden alle Verfasser in der Reihenfolge des
Titelblattes angegeben. Bei mehr als drei Verfassern wird nur der Name des
ersten angegeben und auf die anderen mit et al. (= et alii) oder u.a. (= und

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andere) verwiesen. Bei fehlendem Autorennnamen erfolgt die Angabe [anon.]
(= anonymus).
• Der Titel eines Werkes wird immer vollständig angegeben, also auch mit
eventuell vorhandenem Untertitel. Titel und Untertitel werden kursiv gesetzt.
• Ist der Erscheinungsort auf der Titelseite des Buches angegeben, wird er ohne
weiteren Zusatz zitiert. Ist dem Buch selbst nicht zu entnehmen, wo es
erschienen ist, wird dies so gekennzeichnet: o. O. (= ohne Ort) bzw. s. l. (= sine
loco). Bei mehreren Erscheinungsorten gelten die gleichen Regeln wie beim
Verfasser.
• Der Verlag wird hinter dem Erscheinungsort angeführt und von diesem durch
einen Doppelpunkt abgesetzt. Beispiel: Tübingen: Francke.
• Für das Erscheinungsjahr gilt das gleiche wie für den Ort. Fehlende
Jahresangabe wird angegeben durch: o. J. (= ohne Jahr) bzw. s. a. (= sine anno)
oder s. d. (= sine dato).
• Gebraucht man nicht die Erstauflage eines Werkes, ist die Auflage der
Jahreszahl als hochgestellte Ziffer vorangestellt. Beispiel: 102001.
• Ist ein Einzelwerk in einer Reihe erschienen, wird diese hinter dem
Erscheinungsjahr in Klammern angeführt. Beispiel: Scholler, Dietrich, Umzug
nach Encyclopaedia: Zur narrativen Inszenierung des Wissens in Flauberts
Bouvard und Pécuchet, Berlin: Weidler 2002 (= Romanice 19).

4.2. Sammelbände und Festschriften

Sammelbände und Festschriften werden unter dem Namen des Herausgebers
aufgeführt, auf den durch den Zusatz (Hg.) oder (ed.) hingewiesen wird. Beispiel: Seng,
Helmut/Weiss, Irene M. (Hgg.), Bukoliasmos: Antike Hirtendichtung und neuzeitliche
Transformationen, Würzburg: Königshausen & Neumann 2016.

4.3. Nicht selbstständig erschienene Werke

Unter nicht selbständig erschienenen Werken versteht man z.B. Aufsätze in
Zeitschriften, Sammelbänden und Festschriften, aber auch Einzelgedichte oder
Kurzgeschichten in Textsammlungen. Für sie sind folgende bibliographische Angaben
erforderlich: Verfasser, Titel des Aufsatzes, Name der Zeitschrift oder des
Sammelbandes, Band, bei Sammelbänden auch Ort, Erscheinungsjahr, Seitenangaben
des Aufsatzes.

Diese Arbeiten werden genauso wie selbständige Veröffentlichungen unter dem
Namen ihres Verfassers aufgeführt, wobei der Titel des Aufsatzes vollständig und in
Anführungszeichen angegeben wird.

Bei allen Aufsätzen ist die Angabe der Seitenzahlen unbedingt notwendig, die in der
unten angegebenen Weise erfolgen muss.

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4.4. Internetquellen

Online-Quellen sind unbedingt auf ihre Wissenschaftlichkeit zu prüfen. Folgende
Angaben sind erforderlich: Name des Verfassers, Vorname, Titel, Erscheinungsdatum,
URL, Datum des letzten Zugriffs.

Beispiele für bibliographische Angaben:

(1) Auerbach, Erich, Mimesis: Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen
Literatur, Tübingen: Francke 102001.
(2) Conrad von Heydendorff, Christiane, Zurück zum Realen: Tendenzen in der
italienischen Gegenwartsliteratur, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2018 (=
Romanica 3).
(3) Gernert, Folke, „Der reisende Schelm und sein Wissen an den Grenzen des
Erlaubten“, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, 69:2 (2019), S. 125–142.
(4) Leopold, Stephan, „Das Bordell der Zoraïde Turc: Flauberts innerer Orient in der
Éducation sentimentale“, in: Porra, Véronique/Wedekind, Gregor (Hgg.), Orient: Zur
(De-)Konstruktion eines Phantasmas, Bielefeld: transcript 2017 (= Mainzer Historische
Kulturwissenschaften 32), S. 89–112.
(5) Rico, Francisco, „De cómo el Quijote llegó a ser un ‚clásico‘ también en España“, El
País, 23.05.2015,
https://elpais.com/diario/2005/04/23/babelia/1114213152_850215.html (letzter
Zugriff: 16.02.2020).

5. Sekundärliteratur

Damit ist einschlägige Forschungsliteratur, wie sie sich in der Bereichs-Bibliothek und
der Universitätsbibliothek (in Einzelfällen: relevante Texte über Fernleihe beziehen!)
befindet, gemeint.

Für die Seminararbeit sind MINDESTENS 8 (PS 2), 10 (PS 3/AVL) bzw. 12 (HS) Titel der
Fachliteratur (Abhandlungen o. Aufsätze) ggf. kritisch zu verwenden.
—Zur Methodik: mind. ein Haupttext und eine Abhandlung im betreffenden
theoretischen Zusammenhang.
—Zur Textanalyse: mind. sechs Titel aus den Bereichen Gattungs- bzw.
Motivgeschichte oder/und zum kulturgeschichtlichen bzw. historischen Kontext sowie
zur allgemeinen Kulturwissenschaft, oder aus der Fachliteratur zum jeweiligen Autor
und/oder Thema.

Zu den Pflichtlektüren gehören NICHT:
—Künstlerbiographien, allgemeine Literaturgeschichte, Lexikonartikel, Brockhaus,
Kindlers Literaturlexikon.

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—Wikipedia dient höchstens zur ersten Orientierung. Zitieren aus dem Internet ist nur
im Falle einer wissenschaftlichen Publikation zulässig. Verzichten Sie deshalb – allein
schon wegen des Plagiats – unbedingt auf copy & paste aus Wikipedia. Internetquellen
müssen mit http und Datum des Zugriffs in Klammer gesetzt zitiert werden.

Bei Plagiat wird die Arbeit sofort mit „nicht bestanden“ (= 5,0) bewertet!

Beachten Sie: Recherchefähigkeit gehört mit zu den wichtigsten Dingen, die Sie sich im
Studium aneignen sollen. Greifen Sie deshalb nicht allein auf die erste Suchmöglich-
keit über den OPAC zurück, sondern konsultieren Sie vor allem auch einschlägige
Datenbanken (z.B. MLA, gateway Bayern, IBZ) oder Volltext-Datenbanken (JSTOR,
Literature online, Literature Resource Center, Gallica…). Hinweise dazu finden Sie unter
„Links“ auf meiner Homepage: www.karin-peters.com

Bei der Recherche beachten Sie bitte die SAFIR-Regel: Spezifisch, Aktuell,
Forschungsorientiert, International, Repräsentativ!

GUTES GELINGEN!

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FEEDBACK ZUM THESENPAPIER (LERNTAGEBUCH)


Bitte füllen Sie dieses Dokument selbstständig aus und kommen Sie bei Fragen und
Problemen in meine Sprechstunde, um diese zu besprechen. Das ausgefüllte
Dokument muss vor Ende des Semesters in der Sprechstunde persönlich abgegeben
werden und wird bei der Notenvergabe berücksichtigt.

IDENTIFIZIEREN SIE:

1. ... die drei häufigsten sprachlichen Fehler Ihrer schriftlichen Ausführung
(Orthographie, Ausdruck, Grammatik wie z.B. Syntax, Register):
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2. ... Formatierungsfehler und ihre Korrektur:
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................................................................................................................................
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3. ... inhaltliche Präzisierungen der Dozentin und mögliche Fehler:
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................................................................................................................................
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... die Hinweise der Dozentin für eine mögliche Weiterbearbeitung des Themas:
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KOMMENTIEREN SIE:

4. ... was Sie im Vergleich zum Thesenpapier geändert haben:
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......... ......................................................................................................................
................................................................................................................................
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... was Sie trotz eines inhaltlichen Hinweises nicht geändert haben, und warum:
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................................................................................................................................
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5. ... wie Sie vorgegangen sind, um Form- und Sprachfehler zu vermeiden:
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................................................................................................................................
................................................................................................................................
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6. ... welche Korrektur Ihnen am meisten geholfen hat, und warum:
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BESCHREIBEN SIE:

7. ... wie Sie das Thema Ihrer Hausarbeit gefunden und Ihre These gebildet haben
(jeweils präzise nennen):
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......... ......................................................................................................................
................................................................................................................................
................................................................................................................................
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8. ... die wichtigsten Leitfragen Ihrer Hausarbeit:
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................................................................................................................................
.................................................................................................................................
9. ... die Ergebnisse Ihrer Recherche (Bibliographie). Bitte unterscheiden Sie dabei
in a) Überblick an Monographien zu Autor und Werk, b) Überblick an aktuellen
Einzelbeiträgen in Sammelbänden und Zeitschriften, c) Überblickswerke z.B.
über Epoche, Gattung etc. (jeweils internationale Literatur, beachten Sie die
SAFIR-Regel!):
a) ............................................................................................................................
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................................................................................................................................
b) .............................................................................................................................
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c) ............................................................................................................................
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PERSONALISIERTE CHECKLISTE


Bitte gehen Sie für sich das Kriterienraster zur Bewertung sorgfältig durch, kommen
Sie bei Unklarheiten auf mich zu und erweitern Sie hier Ihre personalisierte Checkliste,
worauf Sie – auf Grundlage der Kriterien – bei der Ausarbeitung der Arbeit achten
müssen. Diese Checkliste sollten Sie bereits gemeinsam mit dem Lerntagebuch in die
Sprechstunde mitbringen und dann bei der Ausarbeitung wieder heranziehen.

.. mind. 10 (PS 2), 12 (PS 3) bzw. 15 Seiten (HS) Text, ohne Titelblatt und
Gliederung......


.. davon mind. 2/3 des Umfangs Interpretation des Primärtextes, inkl.
Beschreibung und Kommentar von ausgew. Zitaten...

.. Berücksichtigung von mind. 8, 10 bzw. 12 Titeln der Forschungsliteratur
(PS 2/PS 3/HS), dazu zählen nicht: Lexika, Literaturgeschichten, populärwiss.
Publikationen....

.. erkennbare Thesenbildung.....................................................................


.. Methode & Theorie korrekt dargestellt und angewandt.......................


.. literaturgeschichtliche Einordnung (Epoche, Gattung, Poetik)................


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KRITERIENRASTER / BEWERTUNG

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KLEINES ABC DES SCHLECHTEN STILS


In der Ausarbeitung einer schriftlichen Arbeit muss beachtet werden, was bereits die
antike Rhetorik über Planung und Ausführung einer argumentativen Rede zu sagen
hatte: Zuerst gilt es, eine gute Idee zu finden (Inventio). Danach entwirft man den
bestmöglichen Aufbau der Argumentation (Dispositio). Zuletzt kümmern Sie sich um
die sprachlich und stilistisch angemessene und saubere Ausgestaltung (Elocutio). Alle
drei Elemente werden auch in der Bewertung Ihrer Hausarbeit berücksichtigt.

Über die erste Idee verständigen wir uns in einer Sprechstunde. Die Dispositio
entwerfen Sie mit der Gliederung. In der Elocutio schließlich überprüfen Sie sich bis
zuletzt selbst kritisch – Korrekturen von Dritten sind außerdem sehr zu empfehlen!
Gerade als StudentIn der Philologie sollten Sie sich das Ziel setzen, stilistisch gute
Arbeiten zu verfassen. Wie die Form geht auch der Ausdruck einer Hausarbeit in die
Bewertung und somit in Ihre Note ein.

Zur Anschauung nun ein kleiner Garten derjenigen Stilblüten und argumentativen
Schwächen, die Sie vermeiden sollten!

Anwendung
Widerstehen Sie der Versuchung, verwendete Theorie auf den ebenfalls verwendeten
literarischen Text ‚anzuwenden‘. Literatur ist immer komplexer und meistens klüger als
die Abstraktion, die eine Theorie anstrebt.
Versuchen Sie dagegen, die Theorie als Schlüssel zu einigen Problemen im literarischen
Text zu verstehen. Ziel Ihres Arguments kann es nicht sein, zu zeigen, dass die Literatur
das erfüllt, was in der theoretischen Abhandlung behauptet wurde! Bauen Sie Ihre
Argumentation also auch nicht auf dieser Hypothese auf („Ich werde zeigen, dass der
Roman X den Kategorien der Theorie YZ entspricht...“), sondern entwickeln Sie Ihren
eigenen roten Faden von Hypothese über Beweisführung zu These.
Ziel ist es immer, die Komplexität des literarischen Textes zu beschreiben, nicht
unbedingt, sie auf die Abstraktion einer Theorie zu reduzieren.

Buch
In der Literaturwissenschaft wird über Texte und Literaturen und daher so gut wie nie
über Bücher gesprochen, das bleibt der Buchwissenschaft vorbehalten (siehe dazu
auch: >>Werk). Mit „Buch“ ist immer das Buch in seiner Materialität gemeint.

„Doppelmoppel“
Vermeiden Sie Worthülsen, die aus zwei nahezu sinngleichen Elementen bestehen (z.B.
„inhaltliches Geschehen“, „parallele Vergleiche“). Einfacher ausgedrückt ist meist auch
besser verständlich.

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Geschichte
Wenn Sie sich auf einen narrativen Text beziehen, sprechen Sie bitte von der Erzählung
und nicht von Geschichte (vgl. dazu auch >>Register).

Kommata
... werden weiterhin im Deutschen verwendet!
Siehe Duden online:

Bei Aufzählungen (Feuer, Wasser, Luft und Erde. Sie wirkte ruhig, gelassen, entspannt.)
Bei nachgestellten Zusätzen (Das ist Michael, mein Bruder. Sie liest viel, vor allem Krimis.)
Bei Datums-, Wohnungs-, Literaturangaben (Sie kommt Mittwoch, den 13. März. Herr Meier aus
Bonn, Lindenstraße 12[,] hat zwei Freikarten gewonnen. Ich zitiere aus dem Brockhaus, 21.
Auflage, Band 14.)
Bei Konjunktionen (Bindewörtern) (Er stand auf und ging. Wir waren arm, aber gesund.)
Bei Partizip- und Infinitivgruppen (Das ist[,] grob gerechnet[,] die Hälfte. Sie weigerte sich[,] uns
zu helfen.)
Bei Teilsätzen (selbstständigen Teilsätzen und Nebensätzen) (Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
Nimm das Geld[,] oder lass es bleiben. Ich freue mich, dass du wieder gesund bist.)
Bei mehrteiligen Nebensatzeinleitungen (Angenommen[,] dass morgen gutes Wetter ist ...)
Bei Hervorhebungen, Ausrufen, Anreden (Deine Mutter, die habe ich gut gekannt. Ach, das ist
aber schade. Harry, fahr bitte den Wagen vor.)

Genaue Regeln unter: http://www.duden.de/rechtschreibregeln/komma

Lexikalische Mesalliancen
Bestimmte Worte oder Begriffe bilden grammatikalisch oder lexikalisch einen
‚stehenden Ausdruck‘ und stehen also in festen Verbindungen zueinander. Diese zu
lösen, führt zu stilistischen Entstellungen. Einige Beispiele:
„Verhältnisse finden statt“ ersetzen durch > „Verhältnisse herrschen“
„aus ihren Gedanken ausgeschlossen“ > „aus ihren Gedanken verbannt“
„Resistenz gegen den Staat“ > „Widerstand gegen den Staat“
„erzählen über“ > „erzählen von“
„erhält seinen Ursprung“ > „hat seinen Ursprung“
„so, als dass“ > „so, als ob“
„Überlegung findet statt“ > „Überlegung wird angestellt“
„es macht Sinn“ > „es ist sinnvoll“
„Veränderung ereignet sich“ => nur Ereignisse o.Ä. können sich ereignen > „eine
Veränderung tritt ein“, usw.

Person/Psychologisierung
Charaktere in literarischen Texten werden als Figuren bezeichnet. Sie sind nicht mit
lebensweltlichen Personen zu verwechseln und verfügen deshalb auch nicht über eine
individuelle Psychologie, über die man Spekulationen anstellen könnte („Wenn sie in
dieser Situation das getan hätte...“, „ich glaube, er hat sich dabei das und das
gedacht...“). Nur Aussagen im Text konstituieren die Figur und Sie müssen sich die
Frage stellen, warum der Autor bzw. der Erzähler sie so und nicht anders gezeichnet
hat.

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„man“
Spezifizieren Sie, wem eine Aussage zuzuordnen ist – ein unpersönliches „man“ hat in
der wissenschaftlichen Argumentation nichts zu suchen.

Metakommentar
Vermeiden Sie stark metasprachliche Erläuterungen wie: „Im Laufe der Arbeit wurde
die Literatur von XYZ benutzt“, „Im Folgenden werde ich zuerst…., im zweiten Kapitel
dann.. und am Schluss werde ich meine Thesen zusammenfassen“. Versuchen Sie
stattdessen, innerhalb Ihres Arguments zu bleiben: „Für die Erläuterung der These ist
der Ansatz von XYZ zur Rolle der Metapher in der Romantik besonders einschlägig,
weil…“, „Im Folgenden werde ich zeigen, dass die Lektüre des Textes …. zeigt, dass …
(These formulieren).“

Register
Schriftsprache unterscheidet sich wesentlich von gesprochener Sprache. Deshalb sind
viele Ausdrücke, Begriffe und Formulierungen, die Sie aus Ihrem alltäglichen
Sprachgebrauch kennen, in einer Hausarbeit nicht angebracht.
Beispiele:
zwar, sogar, einigermaßen, zuallererst, ja gar nicht, Sinn machen, nichts bringen,
ziemlich, am liebsten... (nicht verwenden!)
nämlich wird ersetzt durch Konstruktion mit >denn, schreien >rufen, rennen >laufen,
Bescheid wissen über >wissen von, ganz >sehr, voll mit >voller,
wegschmeißen >wegwerfen, er schafft es >es gelingt ihm, geschrieben >verfasst usw.

Repetition
Zur Herausbildung eines Arguments, zur Thesenbildung also, gehört es, dem Gesetz
der Progression zu folgen. Die Wiederholung der gleichen These ohne echte Steigerung
im Argument wirkt dagegen wie eine schwache Untermauerung. Am Ende soll sich Ihre
Hauptthese aus Einzelbeobachtungen zusammensetzen.

Schlauchsätze
Achten Sie darauf, keine überlangen Sätze zu bilden, da dies die Verständlichkeit beim
Lesen deutlich verringert. Oft kann man diese Sätze leicht in zwei oder drei Einzelsätze
aufteilen.

Sic.
... müssen Sie nicht bei Textzitaten verwenden, in denen die alte Rechtschreibung
vorkommt, sondern nur bei tatsächlichen Fehlern in „dem [sic!] von Ihnen zitierten
Quelle“.

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Substantivkonstruktionen
Ihr Text wird nicht automatisch wissenschaftlich, wenn Sie an Stelle von Nebensätzen
oder Verbalkonstruktionen eine Aufzählung von Substantiven setzen.
Vermeiden Sie deshalb Formulierungen wie „die Sprache verändert sich in Richtung
des Rätselhaften“ und ersetzen Sie schlicht durch: „die Sprache wird rätselhafter“; „in
die nähere Betrachtung gezogen“ ersetzen durch „näher betrachtet“.
Oder: „Durch das von einem Täter bewusste und konsequente Herbeiführen von
Schmerz während einer Folterung...“ durch „Wird Schmerz vom Täter in der Folter
bewusst und konsequent herbeigeführt, ...“.

Syntax
Achten Sie auf eine korrekte Satzlogik und vor allem auf sinnvolle Anschlüsse. Es
dürfen keine syntaktisch unabgeschlossenen Sätze verwendet werden (z.B. ohne Verb).
Zugunsten eines guten Stils sollten Sie die uneleganten Formulierungen „Und weil“ /
„Und zwar“ am Satzanfang meiden. Das Gleiche gilt für weite Spreizungen von Artikel
und Substantiv + Gerundiv: „ein große Besorgnis bei der Gruppe verursachendes
Ereignis“, ersetzen durch Relativsatz: „ein Ereignis, das große Besorgnis bei der Gruppe
verursacht“. Relativsätze werden nur mit Bezug auf ein Substantiv im Neutrum mit
„was“ eingeleitet: „Die Frau erinnerte mich an etwas, was ich schon vergessen hatte.“

Überleitung
Ihr Text soll eine flüssig lesbare Argumentation darstellen. Achten Sie deshalb vor
allem zwischen einzelnen Unterkapiteln auf eine flüssige Überleitung zwischen
Themenblöcken. Verbindend wirkt der oft beschworene ‚rote Faden‘.

Werk
Man spricht nur im Falle des Gesamtwerks eines Autors von Werk – nicht dagegen im
Falle eines Einzeltextes (Roman, Gedicht, Drama oder einfach Text) und auch nicht bei
Titeln der Sekundärliteratur (Abhandlung, Untersuchung).

Wiederholungsfehler
Bei der Endkorrektur sollten Sie darauf achten, Wiederholungsfehler auszumerzen.
Dabei hilft oft auch ein neues Augenpaar: Korrektur lesen lassen ist dringend
erwünscht!

Worthülsen
Vermeiden Sie insbesondere hohle, semantisch leere Adjektive wie „interessant“,
„besonders“, „ganz“ und spezifizieren Sie, was Sie konkret meinen.

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Literaturempfehlungen:


Helga Esselborn-Krumbiegel: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum
wissenschaftlichen Schreiben, Paderborn (UTB) 2014.

Valentin Groebner: Wissenschaftssprache. Eine Gebrauchsanweisung, Konstanz 2012.

Jörg Niederhauser: Die schriftliche Arbeit – kurz gefasst, Mannheim (Duden) 2011.

Ludwig Reiners: Stilfibel. Der sichere Weg zum guten Deutsch, München 2007
(Neuauflage).

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