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Checkliste: Sachtextanalyse

Vorarbeit:
- Text mehrmals gründlich lesen, in Sinnabschnitte gliedern, Hauptthese identifizieren
- Argumentationsstruktur, Argumenttypen und sprachliche Besonderheiten im Text markieren

Einleitung:
- Kurze thematische Hinführung („Abholen“ des Lesers)
- Basisinformationen zum Text: Autor, Titel, Entstehungsjahr/Jahr der Veröffentlichung
- Thema des Textes: Streitfrage oder Hauptthese (kurz, prägnant)
- Funktion und Textsorte

Hauptteil:
1. Inhalt:
- kurze Inhaltsangabe des Textes, d.h. Kerngedanken des Textes knapp zusammenfassen: Die
Informationen der Textabschnitte werden in ihrem Zusammenhang unter Verwendung des
Konjunktivs der indirekten Rede knapp mit eigenen Worten zusammengefasst
- bei der Inhaltsangabe werden die sprachlichen Handlungen des Autors inkludiert (widersprechen,
erläutern, zusammenfassen, ein Beispiel geben, abwerten, vergleichen, aufzählen...)?
- gedanklichen Zusammenhang der Thesen/Positionen, Argumente, Belege und Beispiele
beschreiben und eine quantitative Gewichtung dieser vornehmen
Tipp: Hauptprobleme und Kernstellen des Textes beachten und nicht bei Nebensächlichkeiten
stehen bleiben; keine Nacherzählung des Textes
2. Aufbau der Argumentationsstruktur
- Ist der Text logisch und nachvollziehbar aufgebaut? Wird er durch Absätze strukturiert?
- Wird eine lineare oder dialektische Argumentation vollzogen? Welche Argumente überwiegen?
- Welche Argumenttypen werden insbesondere verwendet?
- Überzeugt der Aufbau der Argumentationsstruktur, Thesen, Argumente, Beispiele, Zitate,
Belege? Begründung formulieren.
- Wo weist die Argumentation inhaltliche/logische Lücken auf, wo ist sie brüchig/
unzufriedenstellend? Was fehlt?
- Werden alle wichtigen Aspekte zu einem Thema dargelegt (Prüfung gegensätzlicher Positionen)?
- Sind die Argumente sachlich nachvollziehbar oder spiegeln sie nur eine persönliche Meinung
wider?
3. Analyse der sprachlichen Darstellungsweise und ihrer Wirkung
- sprachliche Besonderheiten herausarbeiten und auf die Wirkung eingehen: Durch welche
sprachlich-stilistischen Mittel wird die Argumentation verdeutlicht? Welche Funktion übernehmen
diese?
o Rhetorische Figuren (Analysedreischritt konsequent durchführen, These im Auge behalten)
o Satzbau (Hypotaxen, Parataxen; Fragestruktur, Exklamativsätze)
o Sprachebene (Fachsprache, Umgangssprache etc.)
o Verwendung bestimmter Wörter (Anglizismen, Neologismen, Archaismen etc.)
- aus Analysebefunden auf Textstil und Adressatenbezug schließen
Die Analyse erfolgt i.d.R. textchronologisch. Zitate/Textbelege sind unbedingt nötig.

Fazit/Schluss:
- Synthese, d.h. knappe Zusammenfassung der wichtigsten Befunde in eigenen Worten (z.B.
Textfunktion durch sprachlich-stilistische Befunde stützen, Darstellung der Wirkung des Textes in
Bezug zu seiner Intention, Welche Ziele verfolgt der Text? Wer soll durch den Text angesprochen
werden?)
- Aktualitätsbezug, Einordnung der Problematik in übergreifende Zusammenhänge
- Wertung der Position, die Autor einnimmt, Verweis auf ähnliche oder entgegengesetzte
Positionen
- evtl. Ausblick: Welche weiteren Fragen und Überlegungen ergeben sich?

Grundsätzlich steht die Analyse im Präsens. Aussagen anderer Personen werden durch
indirekte Rede (Konjunktiv) kenntlich gemacht.

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