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Seminar ‚Ausgewählte Erziehungs- u.

Bildungstheorien im
systematischen Vergleich‘ (Mo. 12-14 Uhr, R. 2.105)

14. Sitzung, 30.01.2017


Einführung ‚Wissenschaftliches Arbeiten‘ II

Dozent: Thilo Horlacher (M.A.), MSW 13, R. K 03,


thilo.horlacher@tu-dortmund.de (Sprechzeiten n. V.)
Gliederung, Form und Inhalt einer
wissenschaftlichen Arbeit
Unterteilung wissenschaftlicher Arbeiten:
- Deck- o. Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mittelteil und Schlussteil/Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis (u. ggf. Anhang)
- Unterschriebene Urheberschaft der Arbeit (ehrenwörtliche Erklärung)
Gliederung, Form und Inhalt einer
wissenschaftlichen Arbeit II
 Zählung der Seiten erst am der Einleitung (arab. Ziffern)
 Fortsetzung bis in das Literaturverzeichnis. Die vorgegebene Seitenzahl wird
allerdings nur von der Einleitung bis Schlussteil gezählt (in diesem Seminar 10
Seiten!)
 Anhang nur sinnvoll für Interviewprotokolle, Graphiken, Statistiken uvm. als
ergänzende Argumentationshilfe bzw. Nachweis

Typischerweise:
- Einleitung: aktuelle wissenschaftliche, gesellschaftliche oder politische Relevanz
eines Themas oder der persönliche Bezug zu einem Thema. Immer jedoch einen
Teil, in welchem dem Leser der Aufbau, die ,Forschungsfrage’ und das Ziel der
Arbeit kurz erklärt wird. Dabei sollte kurz der Inhalt der einzelnen Kapitel
aufgeführt und aufgezeigt werden, wie die Kapitel logisch aufeinander aufbauen.
Gliederung, Form und Inhalt einer
wissenschaftlichen Arbeit II
Inhaltsverzeichnis:

- einheitliche Nummerierung (meist arab. Ziffern)

 Wichtige Regel (!): Untergliederungspunkt darf nicht für sich alleine stehen. D.h.
auf z.B. einen Abschnitt 2.1 muss auf jeden Fall ein Abschnitt 2.2 und auf 3.1.1 ein
Abschnitt 3.1.2 folgen.
Formatierungsregeln

• Schrift für den normalen Text: Größe 12 in gängigen Schriftarten wie Times New Roman oder
Garamond, in Größe 11 bei Arial, Bookman oder Tahoma, zu wählen. Fußnoten in Größe 10
oder 9 darstellen.
• Zeilenabstand: Abstand von 1,5 Zeilen wählen oder eine genaue Einstellung auf etwa 18 pt.
• Zahl der verwendeten Zeichen pro Seite: (einschließlich Leerzeichen) soll 3000 nicht
überschreiten.
• Das Papier wird einseitig bedruckt und ist mit Seitenzahlen zu versehen.
• Seitenrand: Links 3 cm und Rechts 3 cm; der obere Rand und der untere Rand sollten
einheitlich jeweils mindestens 2 cm betragen.
• Überschriften: deutlich erkennbar und vom Text abheben (z.B. durch größeren Schrifttyp und
entsprechenden Abstand zum Text).
• Bei inhaltlich neuen Sachverhalten oder Gedankengängen sollte einen Absatz vorgenommen
werden. Der Abstand zwischen Absätzen darf bis zu 12 pt betragen.
• Silbentrennung und Rechtschreibprüfung sind zu nutzen.
Zitierweise

Grundsätzliches:
Wer Zitate und Paraphrasen nicht nachweist, macht sich des
Plagiats schuldig – also des Diebstahls geistigen Eigentums
(gegenüber dem Autor) wie auch der Täuschung. Wer
Hausarbeiten ganz oder teilweise aus dem Internet zieht ohne dies
zu kennzeichnen, kann seine Prüfungsberechtigung verlieren!
Zitierweise I (Wann wird zitiert?)

Zitate sind grundsätzlich sinnvoll:


• zur wörtlichen Wiedergabe besonders treffender Textstellen und Aussagen, welche man in eigenen Worten
nicht besser hätte ausdrücken können;
• zur Verdeutlichung und Unterstreichung eines zentralen Sachverhalts oder Argumentationsgangs, z.B.
anhand eines Klassiker-Zitates oder durch Expertenmeinungen;
• zur Gegenüberstellung kontroverser Begriffsdefinitionen;
• zur Darstellung zentraler Aussagen, die belegt oder widerlegt werden sollen.
Sinnlos sind dagegen Zitate:
• die nur dem Nachweis dienen, dass man den Text / AutorIn gelesen hat;
• die sich über ein oder mehrere Seiten erstrecken.
Unzulässig sind Zitate:
• die aus dem Zusammenhang herausgelöst oder inhaltlich abgekürzt werden, so dass der ursprüngliche Sinn
verloren geht;
• Zitate zu Quellen ohne Urheber.
Damit ist auch klar, welche Funktionen Zitate grundsätzlich erfüllen. Sie dienen:
• zum Schutz gedanklichen Eigentums (kein Plagiat !!!);
• als Beleg für Aussagen, die sonst nur Behauptungen blieben.
Zitierweise II (Zitiertechnik)

Unterschieden wird zwischen:

(a) Vollbeleg (Wiedergabe der Literaturangabe im Anschluss an das Zitat, vollständig durch eine
Fußnote)
(b) Kurzbeleg (wenige Quellenangaben im Text [i.d.R. AutorIn, Jahr, Seitenzahl], vollständiger
Nachweis im Literaturverzeichnis
(Bsp.: Musterfrau 2014, 117)
Zitierweise III (Zitierform)

Unterschieden werden zwei Arten des Zitierens:

(a) direktes bzw. wörtliches Zitat (buchstaben- u. zeichengetreue Wiedergabe einer Textstelle)
(b) indirektes Zitat

Direktes Zitat:

 direkte Zitate stehen in Anführungszeichen („ZITAT“);


 längere direkte Zitate können optisch abgesetzt und eingerückt werden;
 erstreckt sich das Zitat über mehrere Seiten, so muss bei der Angabe der Seitenzahlen der
gesamte Seitenbereich ausgewiesen werden (z.B.: S.1-4);
 am Anfang eines Zitates stehen keine Punkte (...),;
Zitierweise III (Zitierform)

Zitatanpassungen und Kennzeichnung:


Zitierweise III (Zitierform)

Direktes Zitat ohne Fußnote (amerikanische Zitierweise):

„Die Soziologie gilt als Lehre von der Gesellschaft“ (Wiswede 1991: 19).

Im Literaturverzeichnis erscheint nun:


Wiswede, Günter 1991: Soziologie. Ein Lehrbuch für den wirtschafts- und
sozialwissenschaftlichen Bereich. 5. Aufl., Rowohlt: Reinbek.

Besonderheiten:
 Beim Zitieren mehrerer Publikationen desselben Autors/derselben Autorin, die aus dem
gleichen Jahr stammen: Zusätze a, b, c, d usw. einfügen!
 Bei zwei VerfasserInnen werden die Nachnamen durch den Zusatz ‚u.‘, „/“, & verbunden
(Bsp.: Berger/Luckmann 1969)
 Bei mehr als zwei Verfassern: Nur die erste AutorIn, alle weiteren durch ‚et al.‘ bzw. ‚u.a.‘
(Bsp.: Musfeld et al. 2008). Im Literaturverzeichnis tauchen jedoch alle Namen auf!
Zitierweise III (Zitierform)

Indirektes Zitat (sinngemäße Wiedergabe einer Textstelle in eigenen Worten, gekennzeichnet


durch ‚vgl.‘, ‚z.B.‘ oder ‚s.‘)

Sowohl beim direkten wie auch beim indirekten Zitat sind die Seitenzahlen anzugeben, mittels
derer ein Ergebnis, Gedankengang oder eine Textstelle zu finden ist. Dabei sind folgende
Besonderheiten zu beachten:

• Erstreckt sich die zusammengefasste Textstelle über zwei Seiten, so wird der Seitenbereich
mit „f.“ (folgende) angegeben.
• Erstreckt sich die zusammengefasste Textstelle über drei Seiten, so wird der Seitenbereich mit
„ff.“ (folgenden) angegeben.
• Bei mehr als drei Seiten wird der gesamte Seitenbereich angegeben (S.1-6).

Bsp.: Teilnehmende Beobachtung kann als eine Art Befremdungsstrategie gegenüber dem Feld und seinen
Teilnehmern verstanden werden (vgl. Horlacher 2016, 113)
alternativ:
- Laut Horlacher … (vgl. …)
- Horlacher hat gesagt, dass … (vgl. …)
Quellennachweis (die wichtigsten Regeln)
Jeder Quellenachweis im Literaturverzeichnis endet mit einem Punkt. Sollte das letzte Wort des
Quellennachweises abgekürzt sein und daher bereits ein Punkt existieren, wird kein weiterer Punkt gesetzt.

AutorIn

 zuerst Nachname, dann Vorname (keine Berufs- od. Adelstitel)


 Vornamen müssen nicht, sollten aber ausgeschrieben werden, insbesondere um das Geschlecht der
Autorin/des Autors erkennen zu lassen
 AutorInnen sind alphabethisch anzuordnen (bei mehreren Veröffentlichungen: zeitlich aufsteigende
Ordnung)
 AutorInnen in der Reihenfolge ihrer Nennung auf dem Titelblatt
 Urheber, die ein Werk nicht selbst geschrieben, sondern nur herausgegeben haben, erhalten der Zusatz
„(Hrsg.)“; auch hier ist Reihenfolge der Nennung auf dem Titelblatt einzuhalten.
 Bei Schriften ohne Verfasser nimmt der sonstige Urheber dessen Stelle ein; z.B.: Statistisches Bundesamt:
Statistisches Jahrbuch 1998 für die Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart: Metzler-Poeschel, 1999.
 Anonyme Werke oder Veröffentlichungen, bei denen der Haupturheber unbestimmt bleibt, werden unter
ihrem Titel abgelegt: Großes Zitatenbuch. München: Compact Verlag 1984. Das Deutsche Wörterbuch.
München: Knaur 1985.
 Untertitel sollten (vom Haupttitel getrennt durch einen Punkt) mit aufgenommen werden (müssen aber
nicht)
Quellennachweis (die wichtigsten Regeln) I

Ort und Verlag:

- Der Ort eines Verlags muss angegeben werden, und zwar unmittelbar vor dem Verlagsnamen oder dem
Erscheinungsjahr. Beispiel: Weinheim: Beltz 1996 oder Weinheim 1996.
- Die Organisationsform des Verlags muss nicht angegeben werden: bei S. Fischer GmbH & Ko. KG reicht
z.B. S. Fischer.

Sonstiges:

- Titel der Reihe nennen


- Auflagennummer i.d.R. ins Literaturverzeichnis
- Jahr des ersten Copyrights
- Bei mehrbändigen Ausgaben wird der Band genannt
Quellennachweis
Monographien (Bsp.)
Musfeld, Tamara; Quindel, Ralf; Schmidt, Andrea 2008 (Hrsg.): Einsprüche. Kritische Praxis Sozialer Arbeit in
der Kinder- und Jugendhilfe. Schneider Verlag Hohengehren: Baltmannsweiler.

Scott, W. R. (1986): Grundlagen der Organisationstheorie. Campus: Frankfurt a. M./ New York.

Zeitschriften/Journals (Bsp.)
Dahrendorf, Ralf (1958): Homo sociologicus. Ein Versuch zur Geschichte, Bedeutung und Kritik der Kategorie
der sozialen Rolle. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Jg.10, H. 2, S. 178-208.
oder (Kurzform):
Dahrendorf, Ralf (1958): Homo sociologicus. Ein Versuch zur Geschichte, Bedeutung und Kritik der Kategorie
der sozialen Rolle. In: KZfSS 10(2): 178-208.

Aufsätze aus Sammelbänden (Bsp.)


Horlacher, Thilo 2016: „Sauber und dreckig zugleich“. Zum Verhältnis von Feldstruktur und
Beobachterperspektive in einem Kleingartenverein. In: Hitzler, R., Kreher, S., Poferl, A., Schröer, N. (Hrsg.):
Old School – New School? Zur Frage der Optimierung ethnografischer Datenengenerierung. Oldib: Essen. S.
113-124.
Quellennachweis I
Internet/ URL (Bsp.)

 nur solche Quellen zitierbar sind, welche auch einem Urheber zugeordnet werden können. D.h. dass z.B.
das einfache Hinterlegen eines Hyperlinks in einer Fußnote nicht den Standards wissenschaftlichen
Arbeitens genügt!

Graf, Dietmar (2000): Das Internet – zum Zitieren geeignet.


http://www.uni-giessen.de/biodidaktik/vdbiol/zitieren.htm (online Zugriff, 14.08.2009).
Quellennachweis II
Spezialfälle

Sekundärzitat (Bsp.):
„Gesellschaft [...] existiert, wo mehrere Individuen in Wechselwirkung treten“

OHNE FUSSNOTE (und Langversion):


(Simmel 1908: S.5; zit. nach Büschges et al. 1998: S.27)

Variante ohne Nachweis der Primärquelle


LITERATURVERZEICHNIS (nur Sekundärquelle):
Büschges, Günter; Abraham, Martin und Funk, Walter: Grundzüge der Soziologie. 3. völlig überarb. Aufl.
München/Wien: Oldenbourg 1988.
Quellennachweis III
Spezialfälle

Zitat im Zitat
 Als „Zitat im Zitat“ bezeichnet man ein Zitat, welches sich aus zwei Zitaten zusammensetzt. Notwendig
wird diese Kombination aus Original- und Sekundärzitat dann, wenn die Originalquelle ein Zitat eines
anderen Autors/einer Autorin umfasst, welches mitzitiert werden soll. Im Literaturverzeichnis wird genauso
verfahren, wie beim Sekundärzitat.

(Bsp.)
Alternative Darstellung mit einfachen Anführungszeichen:
„Leopold v. WIESE (1876-1969) [...] greift [...] einen Gedanken von Georg SIMMEL (1858-1918) auf, der von
der Vorstellung ausgeht, daß‚ Gesellschaft [...] da existiert, wo mehrere Individuen in Wechselwirkung treten’“

OHNE FUSSNOTE (Langversion):


(Simmel 1908: S.5; zit. nach Büschges et al. 1998: S.27, Hervorhebungen im Original)
Schreiben und Formatieren

Hilfreiche Links:
http://de.langenscheidt.com/fremdwoerterbuch/
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/zugeh%C3%B6rig.php

Hinweise zur Erstellung eines automatischen Inhaltsverzeichnisses in MS Word 2010


u.a. hier:
http://www.studium-und-pc.de/word-2010-inhaltsverzeichnis-automatisch-erstellen.htm
… und das sind süße Dackel-Babys!
Nächste Sitzung: HA-Themenbesprechung und
Seminarabschluss

Vielen Dank!

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