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Heidelberg
MITTEL PLUS

Heidelberg ist ein idealer Ort für


Studenten. Aber nicht nur sie lieben
die fröhliche, fast familiäre Atmo-
sphäre dieser Stadt. Marcel Burk-
hardt hat den Ort besucht und dabei
viele Heidelberger kennengelernt.

H
eidelberg, das ist ein Name wie ein gro-
ßes Versprechen. Wer schon einmal in
dieser Stadt am Neckar war, der bekommt
beim Klang ihres Namens gleich ein Gefühl
von Leichtigkeit und Lebensfreude. Und wer
als junger Mensch in dieser Stadt studiert
hat, der trägt wohl ein ganzes Leben lang
ein Glücksgefühl in sich. Warum? Vielleicht,
weil Heidelberg besonders den jungen
Menschen das Gefühl gibt: Hier gehöre ich
jetzt her! Von diesem Gefühl, zur richtigen
Zeit am richtigen Platz zu sein, sprechen an
FOTO: LOOK FOTO/H.&D. ZIELKE

diesem sonnigen, warmen Tag auch die drei %

der Kl„ng, ¿e (schöner) Laut


die Leichtigkeit von: leicht = hier: ohne Probleme; unkompliziert
wohl hier: wahrscheinlich
hergehören ≈ ein Teil sein von; seinen Platz gefunden haben

Eine der schönsten Städte


Deutschlands Das historische
Stadtzentrum mit Schloss
(hinten links), Alter Brücke und
Heiliggeistkirche (rechts)

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„Private Studentenpartys sind die besten Partys“

Mehr als 30 000 Studenten studieren in der 140 000-Einwohner-Stadt. So auch die
drei, die im Interview über das Heidelberger Studentenleben sprechen.

Heidelberg ist eine teure Stadt. Bei Studenten sind deshalb Zimmer in Wohn-
gemeinschaften (WGs) sehr populär. Wie sucht ihr nach neuen Mitbewohnern,
wenn ein WG-Zimmer frei wird?
Philipp Neumayr: Wenn wir das Zimmer im Internet anbieten, gibt’s immer schnell
viele Anfragen. Dann sortieren wir ein bisschen aus, und ein paar Leute laden wir
zum Interview-Casting ein. Dann wird halt auf alles getestet. (lacht) Also: Hat der
Kandidat schon mal in einer WG gewohnt? Putzt er? Passt er zu den anderen? Wer
da überzeugt, der gewinnt.

Wo feierst du am liebsten?
Felix Koopmann: Die Untere Straße ist ja ganz bekannt, da kann man gut feiern.
Wir haben jetzt aber auch ein paar neue Klubs in Heidelberg. Das Frauenbad ist
Als Studienort ist Heidelberg ihr Favorit
da so ’ne Adresse. Das war ein Schwimmbad. Jetzt ist es eben ein Klub, ganz Philipp Neumayr, Sarah Riedel und Felix Koopmann (von links)
modern gemacht. Ein schöner Kontrast zu anderen, etablierten Läden. Da gehen
wir öfter hin. Was aber natürlich auch immer geht, sind Studentenpartys in WGs.
Ja, da gibt’s oft die besten Partys. die Wohngemein- Gruppe von Personen, die ’ne kurz für: eine
schaft, -en zusammenwohnt eben hier: ≈ also
Möchtest du auch nach dem Studium in Heidelberg leben? der M“tbewohner, - Person, die in der gleichen etabliert hier: ≈ mit langer
Wohnung lebt Tradition
Sarah Riedel: Heidelberg ist eine super Studentenstadt. Ich finde es hier jetzt hier: Bitte um Besichtigung
die [nfrage, -n der Laden, ¿ hier: Klub; Kneipe
wunderschön. Aber ich glaube, ich werde anders auf die Stadt schauen, wenn aussortieren hier: aus dem Wählprozess w¢nderschön besonders schön
ich erst mal im Berufsleben stehe. Gerade, weil Heidelberg so auf die herausnehmen gerade hier: speziell, besonders
h„lt hier: ≈ wirklich der Schr“tt, -e Bewegen eines Fußes vor
Studenten und die Uni konzentriert ist. Meine nächsten Schritte werde ich des- den anderen; hier: ≈
überzeugen hier: erreichen, dass man
halb woanders machen. als Mitbewohner gewählt Aktion
wird wo„nders an einem anderen Ort

Studenten Sarah Riedel, Philipp Neu- weiter gewachsen: Aktuell studieren


mayr und Felix Koopmann. mehr als 30 000 junge Frauen und Män-
Sie kommen aus ganz unterschiedli- ner an Deutschlands ältester Universität,
chen Regionen Deutschlands: Sarah aus die es schon seit 1386 gibt.
einem Dorf im Die Studenten gehören seitdem zum
der Schw„rzwald Bergregion im Südwesten
Deutschlands Schwarzwald, Bild der Stadt, die sich nach außen gern
der Ruf hier: positive öffentliche Die Universität Philipp aus der als das „romantische Heidelberg“ ver-
Meinung
gehören zu ≈ ein Teil sein von Heidelberg gibt Nähe von Mün- kauft. Kein Reiseführer, der nicht Goe-
s“ch verkaufen hier: ≈ die positiven Seiten
von sich selbst deutlich es seit 1386. chen und Felix the zitiert. Der Schriftsteller sah in Hei-
zeigen aus Hamburg. delberg „etwas Ideales“. Heute kommen
der Reiseführer, - hier: Buch mit Informationen Alle drei woll- pro Jahr mehr als drei Millionen Touris-
über ein Land, eine Region
oder eine Stadt und die ten besonders gern in Heidelberg stu- ten aus der ganzen Welt, um sich ihr
Sehenswürdigkeiten dort
zitieren Worte nennen, die eine
dieren. „Die Stadt hat alles, was du eigenes Bild vom vielleicht idealen
andere Person gesagt oder brauchst – Kultur, gute Freizeitangebo- Deutschland zu machen.
geschrieben hat
die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum te, Natur“, sagt Philipp Neumayr. „Ja, Sie müssen nicht lange suchen, um zu
Heidelberg hat die perfekte Größe, ist sehen, dass Goethe recht hatte. Die
nicht anonym, du triffst immer nette beste Aussicht auf die Altstadt gibt es
Leute“, meint Sarah Riedel. Und Felix noch immer von der anderen Seite des
Koopmann sagt: „Außerdem hat die Uni Neckars, von einem Weg, der den schö-
Heidelberg einen sehr guten Ruf.“ Das nen Namen Philosophenweg trägt. Der
sehen viele so wie er. In den letzten Jah- Blick geht hinüber zur berühmtesten
ren ist die Zahl der Studenten immer Schlossruine Deutschlands, zum Wald

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Heidelberg
MITTEL

genießen Freude haben an; hier: mit Freude


trinken
der B¡cher, - hier: ≈ Tasse aus Plastik oder dickem
Papier
die M¡nsa, ≈ Restaurant an der Universität, in dem
M¡nsen Studenten billig essen können

FOTOS: M. BURKHARDT; MAURITIUS IMAGES/ERNST WRBA


und hinunter zur alten Brücke über den nettes Paar.“ Susanne Fiek liebt das
auffallen hier: deutlich zu sehen sein
Fluss und den kleinen Straßen mit den der Biergarten, ¿ Gartenlokal Spektakel in der Altstadt. Als Gäste-
schönen Bürgerhäusern, Lokalen und dafür/dafür hier: ≈ im Kontrast dazu führerin verdient sie ihr Geld damit,
der S¡ktkorken, - kleiner, runder Gegenstand, mit dem
Cafés. Sektflaschen geschlossen werden anderen das schöne alte Heidelberg zu
(der S¡kt alkoholisches Getränk, ähnlich wie
In vielen der Traditionslokale genie- Champagner) zeigen. Zu ihren persönlichen Lieblings-
kn„llen hier: eine Flasche öffnen, sodass der
ßen die Gäste der Stadt schon mittags Korken mit einem lauten Geräusch aus plätzen kann sie ihre Gäste aber nur
der Flasche fliegt
Wein und Bier zum Essen. Sarah Riedel, (das Geräusch, -e Laut) selten führen. Diese Orte liegen nämlich
Philipp Neumayr und Felix Koopmann hætten tun kœnnenKonjunktiv II von: tun können etwas entfernt von den Sehenswürdig-
das Ambi¡nte ital. Umgebung; Atmosphäre
trinken Kaffee in großen Bechern. Der einfach hier: ≈ wirklich keiten, die jeder Heidelberg-Besucher
soll sie wach halten. Sie lernen für ihre der Brautstrauß, mehrere Blumen, die die Braut gesehen haben will in den zwei Tagen,
¿e zusammen in der Hand hält
Prüfungen und machen gerade nur eine (die Braut, ¿e Frau kurz vor und am Tag ihrer Hochzeit) die er im Durchschnitt in der Stadt ver-
der L¢ftballon, -s ≈ Ball mit dünner Haut aus elastischem
Pause im Garten der historischen Mar- Material, der mit Luft gefüllt ist bringt.
stall-Mensa. Der Garten ist voll von Stu- das B„nd, ¿er hier: dünnes, langes Stück Einer dieser Lieblingsorte ist der Hei-
h“nter s“ch hier: beim Fahren mit sich ziehen,
denten, die unter alten Bäumen an ein- herziehen weil es stabil ans Motorrad gemacht ist ligenberg. Wer sportlich ist, kann über
sch¡ppern einen Laut machen, wie wenn ein
fachen Holztischen sitzen und zusam- Metallgegenstand gegen einen anderen den Philosophenweg in rund eineinhalb
schlägt
men essen. Was auffällt: Es wird viel kl“ngen hier: zu hören sein
Stunden nach oben gehen. Mit dem
gelacht. Es ist ein fröhliches Miteinan- kl„tschen eine Hand gegen die andere schlagen; Auto geht es bequemer. Obwohl: Der
applaudieren
der, fast wie in einem bayerischen Bier- begeistert mit großer Freude Weg hat viele Löcher. Susanne Fiek muss
garten. Es gibt nur keinen Alkohol zum w¢nderschön sehr schön sich bei der Fahrt konzentrieren, trotz- %
guten Essen.
Dafür lässt ein junges Liebespaar nur
ein paar Ecken weiter die Sektkorken
knallen. Britta und Björn Tews haben
gerade im alten Rathaus von Heidelberg Barockstadt
geheiratet. Der Biochemiker und die Viele Häuser im
historischen
Ärztin hätten das auch in ihrem Wohn-
Stadtzentrum
ort Ladenburg, rund zehn Kilometer sind rund 300
weiter nördlich, tun können. „Aber hier Jahre alt

ist das Ambiente einfach noch schöner,


der Ort ist perfekt“, sagt Björn Tews (37)
am Marktplatz, der voller Besucher ist.
Tews trägt einen klassischen Anzug,
seine Frau ein weißes, kurz geschnitte-
nes Kleid. „Extra für die Fahrt mit der
Vespa“, sagt der Ehemann lachend und
startet den Motor seines Motorrads. In F+U Academy of Languages
der linken Hand hält er den Brautstrauß, · Prüfungszentrum
seine Frau hält einen roten Luftballon in · Juniorenkurse
· Abendkurse
der Hand. An einem Band ziehen sie · Intensivkurse
leere Getränkedosen hinter sich her, die · Welthandelskorrespondent/in
· Übersetzer/in
auf der Straße laut scheppern. So klingt · Europasekretär/in
das Glück.
„Dafür liebe ich mein Heidelberg“, Heidelberg
Darmstad t
sagt Susanne Fiek zu der Szene. Sie F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH
Jetzt auch in
Academy of Languages und Berlin!
klatscht begeistert in die Hände: „Was Hauptstraße 1, 69117 Heidelberg, Tel. 06221 8994-2940, sprachen@fuu.de
für eine wunderschöne Braut – so ein www.fuu-heidelberg-languages.com

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Der Weg durch


einen der
ältesten und
schönsten
Stadtteile wird
nicht repariert –
wollen die
Einwohner
vielleicht keine
Autokarawane
durch ihren Ort
haben?

Heidelberger Schloss Seit mehr als


300 Jahren ist das Schloss eine Ruine –
trotzdem ist es heute sehr populär dem rumpelt es sehr stark. Fiek vermu- für spirituelle Menschen eine Heimat.
tet, dass der Weg nicht repariert wird, Die Wanderer müssen nicht lange
weil die Bewohner von Handschuhs- suchen, um zwei Klosterruinen im Wald
r¢mpeln hier: laut und unru-
hig hin- und herbewegen heim, einem der ältesten und schönsten zu entdecken.
beim Fahren
Stadtteile Heidelbergs, keine Autokara- Fiek geht durch die Klosterruine Sankt
der Bewohner, - Person, die an einem Ort
wohnt wane durch ihren Ort haben wollen. Michael, berührt hier und da einen der
w“rken hier: aussehen Eine Autokarawane ist den Hand- Steine. Alles wirkt friedlich. Es gibt kei-
die F¡nsterbank, ¿e hier: Teil/Platz direkt unter
dem Fenster im Zimmer, schuhsheimern auch wirklich nicht zu nen Straßenlärm. Nur der Wind weht
z. B. für Blumen
wünschen. Zu idyllisch wirkt der Ort. An durch die Bäume, Insekten summen,
Aperol Spr“tz ≈ alkoholischer Cocktail aus
Italien den Wänden der Häuser wächst Wein, und irgendwann sagt die Stadtführerin:
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu die Fensterbänke sind vollgestellt mit „Ist das nicht herrlich hier? Ich kann
der Vortrag, ¿e Rede
der G“pfel, - höchste Stelle eines Berges
Blumen, in den Gärten tragen Obstbäu- verstehen, weshalb sich die Mönche die-
heilig göttlich; von Gott me schwer an ihren Früchten. Der zen- sen Ort zum Leben ausgesucht haben.“
die Klosterruine, -n Ruine einer Kirche mit trale Platz um die fast 1300 Jahre alte Bei schönem Wetter reicht der Blick
Wohn- und Arbeitsgebäu-
den, in denen sehr religiö- Ruine der Tiefburg wirkt wie eine südli- vom Heiligenberg weit ins Land hinein.
se Männer oder Frauen
lebten und arbeiteten che Piazza. Nur genießt dort gerade kein „Manchmal können wir hier bis nach
berühren hier: die Hand legen an Gast seinen Aperol Spritz. Stattdessen Straßburg und zu den Vogesen im Elsass
wehen ≈ die Luft bewegen
s¢mmen Laute machen wie ein
müssen sich die Mädchen und Jungen schauen“, sagt Fiek. Die französische
Insekt beim Fliegen einer Schulklasse den langen, stolzen Großstadt und die Berge liegen rund 150
h¡rrlich wunderbar; sehr schön
Vortrag ihrer Lehrerin über die Geschich- Kilometer entfernt. Anders als Heidel-
der Mœnch, -e Mann, der nur für seine
Religion lebt, z. B. auch te der Burg anhören. Aber die kleinen berg gleich unten im Tal.
nicht heiratet
s“ch aussuchen wählen und nehmen
Heidelberger sind unruhig. Auf der Hauptstraße, der Hauptein-
Der Bl“ck reicht weit hier: ≈ Man kann weit Sie wollen nicht in der Sonne herum- kaufsstraße, gibt es das Kontrastpro-
“ns L„nd hinein. sehen
stehen. Sie wollen hinauf auf den Hei- gramm zu den ruhigen Höhen. Touristen
FOTO: SSG, MIKE NIEDERAUER

der R„nd, ¿er äußerer Teil


herausgeputzt sehr schön gemacht; sehr ligenberg. Später werden sie dort frei und Heidelberger schieben sich durch
schön gekleidet oder und lachend im Wald herumspringen. die Straße. Am Rand stehen Straßenmu-
geschmückt
schm“nken Farbe ins Gesicht malen; Für die Kelten war der Berg mit seinen siker und Eisverkäufer, herausgeputzt,
Make-up verwenden
zwei Gipfeln vor rund 3000 Jahren schon ein bisschen zu stark geschminkt. Hier
]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste ist …
ein heiliger Berg. Und auch später war er geht es nicht um romantisches Träumen. %

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Heidelberg
MITTEL

2300 Wohnungen werden frei

Hier geht es ums Verkaufen. Das ist das


Für die Heidelberger war es die große Nachricht des
Heidelberg, an das der junge Schriftsteller Sommers 2010: Die US-Armee zieht mit ihrem euro-
Saša Staniši gedacht hat, als er im Reise- Auf dem Platz hinter dem Lokal päischen Hauptquartier weg aus Heidelberg! Mehr
magazin Merian über das „schmuckkas- parken große Autos, wie in alten Hol- als 60 Jahre lebte die Stadt gut von und mit den
tenhafte Heidelberg“ schrieb. Er verglich lywood-Filmen. „We love it“, wir lie- Amerikanern. Deshalb war die Nachricht für viele
die Stadt mit einer alten Dame, die sich Heidelberger keine gute. Inzwischen hat der Abzug
ben es, sagt ein junger Mann mit gro-
jung gibt, sich mit den hohen Studenten- der amerikanischen Streitkräfte begonnen. Bis Ende
ßen Tattoos an den Armen. Er meint
2013 sollen alle 8000 Angehörigen der US-Armee und
zahlen schmückt, aber beim Lachen einen damit nicht nur Mandy‘s Diner, son- ihre Familien Heidelberg verlassen haben. Mehr als
goldenen Zahn zeigt. dern die ganze Stadt. „Auch wenn wir 200 Hektar Fläche mit Gebäuden der Armee und
Wer wieder richtig durchatmen will, bald gehen müssen“, sagt er, bevor er 2300 Wohnungen werden frei – also zwei Millionen
schauen und genießen, der muss zum losfährt, „bleiben wir doch irgendwie Quadratmeter Neuland für die Heidelberger! Das ist

FOTO: M. BURKHARDT
Glück nicht weit gehen. Richtung Fluss hier. Na ja, wir kommen auf jeden eine Fläche circa doppelt so groß wie die der
führt der Weg direkt auf die Untere Stra- Fall wieder – wir gehören doch zu Heidelberger Altstadt. Die Stadt will dieses Land in
ße, die tagsüber ruhig und fast verschla- Zukunft zivil nutzen. Was genau damit passieren soll,
Eidelbörg.“ 2
fen wirkt, in deren Cafés, Bars und Knei- ist aber noch nicht entschieden.

pen Studenten aber fast jede Nacht zum das Hauptquartier, -e ≈ Ort, an dem die Armee ihre
das Reisemagazin, -e Zeitschrift zum Thema Reisen Zentrale hat
Tag machen. Laut, dynamisch und fröh-
schm¢ckkastenhaft ≈ immer ordentlich und hübsch; gut der [bzug hier: das Weggehen
lich ist es hier dann. gepflegt (Dieses Wort gibt es nicht.) die Streitkräfte Pl. ≈ Armee
g¶lden von: Gold
In den Lokalen sitzt ein internationa- d¢rchatmen intensiv Luft holen
verl„ssen weggehen und nicht mehr zurück-
kommen
les Publikum, das sich mit den jungen verschlafen hier: ≈ ruhig; langweilig
der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadrat-
die Soldatin, -nen Frau, die in Uniform für ein Land meter
Heidelbergern trifft. Noch sind auch kämpft
das Hauptquartier, -e ≈ Ort, an dem die Armee ihre die Flæche, -n hier: Areal; Gebiet
viele US-Amerikaner dabei, die in Hei- Zentrale hat die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum
delberg arbeiten. „Ich liebe Eidelbörg“, verlegen hier: etwas an einen anderen Ort zivil nicht für die Armee
bringen
sagt eine junge Soldatin, die in der Des- n¢tzen ≈ benutzen
verl„ssen hier: weggehen und nicht mehr
zurückkommen
tille ein Bier trinkt. „Die Stadt ist nicht
die Verænderung, -en ≈ Änderung
groß, aber trotzdem kannst du Party der [bschiedsschmerz, psychischer Schmerz, weil man
-en weggehen muss
machen, die Leute sind okay.“ Lange spüren hier: fühlen Der Chef dieses Lokals
wird sie nicht mehr in Heidelberg sein. ¢mbauen anders bauen; ändern liebt ironische Wortspiele
eintauchen “n hier: ein Teil werden von Über dem Eingang der
Die US-Armee verlegt ihr Deutschland- die Sch„llplatten- dickes Papier mit Bildern und Sonderbar (eigentlich ein
hülle, -n Schrift, in dem eine Platte steckt
Hauptquartier nach Wiesbaden. Im (die Pl„tte, -n flaches, rundes, schwarzes Stück aus Synonym zu „komisch“)
nächsten Jahr wird der letzte US-Soldat einer Plastikart (z. B. Vinyl) mit des studierten Juristen
Musik)
steht „betreutes trinken“ –
Heidelberg verlassen – nach mehr als 60 losfahren hier: wegfahren
ein Spiel mit „betreutes
Jahren ist das eine große Veränderung Wohnen“, einer Wohnform
(siehe Kasten rechts). mit Hilfe für alte Menschen

In Mandy’s Diner ist aber noch kein


Abschiedsschmerz zu spüren. Wer dieses
Lokal besuchen will, der muss das his-
torische Zentrum Heidelbergs verlassen,
Richtung Hauptbahnhof. In einem alten,
umgebauten Straßenbahnwaggon sitzen
die Gäste auf dicken Ledersesseln und
lassen sich Hamburger und Pommes
frites schmecken. Wer sich dazusetzt,
taucht schnell in eine andere Zeit in
einem anderen Land ein. An den Wän-
den hängen alte Porträts von Bob Mar-
ley und Marilyn Monroe. Dazu Schall-
plattenhüllen von Elvis Presley, ein
Filmplakat verspricht: „Superman
returns!“ Im Waggon wird genauso viel
Englisch wie Deutsch gesprochen.

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Heidelberg Seite 14 - 21

1 Heidelberg ist … MITTEL

Was passt zusammen? Verbinden Sie!

1. Heidelberg ist a) in einer der wärmsten Regionen Deutschlands.


2. Heidelberg liegt b) als eine der schönsten deutschen Städte.
3. Heidelberg gilt c) zu einem populären Reiseziel für in- und ausländische Touristen.
4. Heidelberg inspirierte d) eine Großstadt im Südwesten Deutschlands.
5. Heidelberg wurde e) viele Dichter und Maler der Romantik.

2 Universitäts-
s t a d t SCHWER
Ergänzen Sie die
passenden Zahlen!

2012 2 1386 2 zahlreiche 2 zehn 2 30 000

1. Die Ruprecht-Karls-Universität ist die älteste Universität im heutigen Deutschland. Sie wurde im Jahr
_________________ gegründet.

2. Mehr als _________________ Studenten sind an der Universität eingeschrieben. Über 5000
Wissenschaftler sind dort tätig.

3. Sie hat einen sehr guten Ruf. Im Jahr _________________ bekam sie wieder einen Preis als Elite-
Universität.
FOTO: SSG, A. MENDE

4. _________________ Professoren der Heidelberger Universität haben bisher den Nobelpreis erhalten.

5. Auch ________________ andere Forschungseinrichtungen haben ihren Sitz in Heidelberg.

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3 Als Tourist in Heidelberg SCHWER

Heidelberg ist eine der wenigen deutschen Städte, die nicht im Zweiten Weltkrieg
zerstört wurden. Was ist richtig? Markieren Sie!

1. Fünf Jahrhunderte lang haben die Regenten im Heidelberger Schloss residiert.


Heute ist es eine Ruine / Kloster / Hotel, die am Berg hoch über der Altstadt liegt.

2. Die Alte Brücke ist eine der ältesten Brücken Deutschlands. Sie wurde im 18. Jahrhundert aus
Stein / Marmor / Gold gebaut, da die Vorgängerbrücken aus Holz immer wieder durch Kriege oder
Hochwasser zerstört wurden.

3. Vom Philosophenweg hat man einen sehr schönen Blick auf die Heidelberger Hochhäuser / Altstadt /
Flughafengebäude.

4. Die Heiliggeistkirche steht im Zentrum der Stadt. Zwei Jahrhunderte lang fanden in der Kirche sowohl
katholische wie auch protestantische Gottesdienste statt – getrennt durch hohe Pflanzen / eine Mauer /
eine Markierung auf dem Boden.

4 Die US-Armee in Heidelberg SCHWER

Ergänzen Sie das passende Verb!

verliert 2 verlassen 2 stationiert 2 geschieht 2 verlegt

1. Seit 1948 ist das europäische Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg _______________________.

2. Dieses und nächstes Jahr wird das Hauptquartier nach Wiesbaden _______________________.

3. 8000 US-Soldaten und ihre Familien müssen Heidelberg _______________________.

4. Das bedeutet für die Stadt, dass sie viel Kaufkraft _______________________.
FOTO: SSG A MENDE

5. Was mit den frei werdenden Wohnungen und Flächen _______________________, steht noch nicht
fest.

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Wörter lernen sich die Arbeitszeit selbst eintei- Deutsch im Beruf


Seite 4 len kann. 4. … für den er keine Seite 10 - 11
1 1. untersucht; 2. verschreibt; besondere Qualifikation 1 1. Könntest du; 2. Hättest du;

3. ausstellen; 4. bestellen; braucht. 5. … von dem wahr- 3. dir mal; 4. Wärst du bitte;
5. abholen scheinlich die meisten 5. das bitte noch einmal; 6. mir
2 1. Saft; 2. Tropfen; 3. Tablette; Menschen träumen. kurz
4. Salbe; 5. Wärmepflaster; 2 1. e; 2. c; 3. d; 4. a; 5. b
6. Brausetabletten Seite 8 - 9 3 1. …, Sie sind meine Rettung!
1 2. Sie hat ihr Auto verkauft, um 2. … für Ihre Hilfe! Ohne Sie
nicht schuld an der Luftver- hätte ich …; 3. Danke, dass Sie
schmutzung zu sein. 3. Sie mir geholfen haben. 4. Wenn
kocht jeden Tag frisch, um sich ich Ihnen mal helfen kann,
gesund zu ernähren. 4. Sie hat sagen Sie bitte Bescheid! 5. …,
eine Solaranlage auf dem Dach, dass Sie sich Zeit genommen
um unabhängig von Strom- haben, mir zu helfen.
konzernen zu sein. 5. Sie kauft 4 1. Weißt; 2. auskennt; 3. bitten;
nur Secondhandware, um ein 4. beantworten; 5. weiterhel-
Zeichen gegen die Konsum- fen; 6. erklären
In Bildern sprechen
gesellschaft zu setzen.
Seite 5
2 1. um, zu; 2. damit, –;
1 1. c; 2. a; 3. d; 4. b
3. damit, –; 4. damit, –;
2 1. Hals- und Beinbruch! Land und Leute (

5. um, zu
2. … kriegt den Hals nicht voll. Seite 12 - 13
3 2. …, um sie finanziell zu unter-
3. … steht das Wasser bis zum 1 1. d; 2. a; 3. b; 4. e; 5. c
stützen. 3. …, um jedes Jahr
Hals. 4. Hals über Kopf 2 1. 1386; 2. 30 000; 3. 2012;
sechs Wochen in den Urlaub
4. zehn; 5. zahlreiche
fahren zu können. 4. …, um
3 1. Ruine; 2. Stein; 3. Altstadt;
sich ein Motorrad zu kaufen.
4. eine Mauer
Grammatik 5. …, um bald von ihren
4 1. stationiert; 2. verlegt; 3. ver-
Seite 6 - 7 Mieteinnahmen leben zu kön-
1 1. den; 2. die; 3. die; 4. die; lassen; 4. verliert; 5. geschieht
nen.
5. den; 6. den 4 2. …, damit du morgen nicht
2 1. wo; 2. wo; 3. wohin;
wieder so müde bist! 3. …,
4. was; 5. Wer damit ich dort staubsaugen
3 1. die; 2. der; 3. der; 4. den;
kann! 4. …, damit ich stolz auf
5. dem, dem dich sein kann! 5. …, damit sie
4 1. … mit dem man reich werden
sich nicht wieder über dich
kann. 2. … der interessant und beschwert!
vielseitig ist. 3. … bei dem er

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