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Christian F.

Feest
Spanisch-Amerika in außerspanischen Kunstkammern

Im 16. und in abgeschwächter Form auch noch im 17. Jahrhundert bildete Spanien
die europäische Haupteinfallspforte für kunsthandwerkliche Produkte der auto­
chthonen neuweltlichen Bevölkerungen. Von der Iberischen Halbinsel aus gelang­
ten binnen kurzer Zeit repräsentative T eile dieser Bestände in die aufblühenden
Kunst­ und Wunderkammern fürstlicher und bürgerlicher Sammler, wo sie gemein­
sam mit einer weit größeren Zahl heimischer Werke sowie oft auch mit Naturpro­
dukten von nah und fern die Welt schlechthin repräsentierten. Der Stellenwert Spa­
nisch­Amerikas im europäischen Bewußtsein läßt sich an den Kunstkammerbestän­
den des 16. und 17. Jahrhunderts freilich nur unzureichend erkennen, da diese in kei­
nem Verhältnis zum dies­ und jenseits der Schwarzen Legende bestehenden öffentli­
chen Interesse an jenem T eil der Neuen Welt standen. Wenn diese Objekte dennoch
von erheblicher Bedeutung als Dokumente der amerikanischen Kultur­ und euro­
päischen Sammlungsgeschichte sind, so liegt dies daran, daß in Spanien selbst kaum
nennenswerte Bestände dieser Art bis in die Gegenwart erhalten geblieben sind ­
Spanien ist eben offenbar doch in mancher Hinsicht anders.
Eine moderne Beurteilung ethnographischer Gegenstände des 16. und 17.
Jahrhunderts leidet darunter, daß diese Artefakte nicht nur ­ wie auch moderne
Sammlungen dieser Art ­ aus ihrem ursprünglichen kulturellen Zusammenhang ge­
rissen wurden, sondern auch aus dem kulturellen Kontext der Kunstkammern, in de­
nen sie anfangs verwahrt wurden. Die Abwendung vom Kunst­ und Wunderkam­
mermodell im weiteren Zusammenhang mit der Aufklärung und die Schaffung neu­
er naturwissenschaftlicher Sammlungen (unter Einschluß der Ethnographie) trugen
entscheidend zum Schwund an Objekten und der damit verbundenen Information
bei. Als im Zuge der Professionalisierung der Völkerkunde und der Gründung der
großen Museen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die wesentlich älteren
Kunstkammer­Bestände wieder»entdeckt« wurden, deutete man die nunmehrige
Seltenheit bestimmter Objekttypen als ursprüngliche Einzigartigkeit und mythisier­
te ihre Herkunft durch vorschnelle Zuschreibungen und fiktive Vermittlungsge­
schichten.
Erst in den letzten drei Jahrzehnten hat das neue Interesse an außereuropäi­
scher Kunstgeschichte, Ethnohistorie, und an der Geschichte des Sammeins die
Quellennatur dieser Dokumente der Sachkultur für alle genannten Bereiche erken­
nen lassen. Die folgende Zusammenstellung versucht, das außerhalb Spaniens erhal­
ten gebliebene Material unter Berücksichtigung seiner Sammlungsgeschichte zu er­
fassen, daran das wenige in Spanien verbliebene Material und wenigstens auszugs­
weise das nicht erhaltene, aber vor 1750 in außerspanischen Kunstkammern doku­
mentierte Material anzuschließen und daraus Schlüsse über die Überlebensrate, die
innereuropäischen Schwerpunkte solcher Sammlungen, die spanisch­amerikani­
schen Herkunftsgebiete und die offenbar als besonders typisch angesehenen Objekt­
typen zu ziehen. Dabei werden Produkte des frühkolonialen eingeborenen Kunst­
handwerks mitbehandelt, während die überwiegend spanisch geartete Kolonial­
kunst ebenso ausgeschlossen bleibt wie die meist in Bibliotheken verwahrten mexi­
kanischen Bilderhandschriften. 1

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Hinsichtlich der nicht erhaltenen Artefakte ist die kursorische Natur der Inven­
tar­ und sonstigen Beschreibungen mit ihren oftmals pauschalen, ungenügenden
oder irreführenden Herkunftsangaben zu berücksichtigen, die in vielen Fällen nur
die Vermutung einer Identifikation zulassen. Selbst bei erhaltenen Gegenständen ist
der tatsächliche Ursprung oft kaum exakt bestimmbar.

Mexiko

Von den gegen achtzig mexikanischen Gegenständen aus der Zeit vor 1750, die auf
dem Weg über außerspanische Kunstkammern bis heute überlebt haben, bilden die
Federarbeiten, vor allem der frühkolonialen Tradition, die größte Gruppe 2 , gefolgt
von Türkismosaiken unterschiedlicher Gestalt sowie von Steinschneidearbeiten.
Kleidung, Waffen, Schmuck sowie Keramik (außer solche einer rein spanischen Tra­
dition) sind selten oder überhaupt nicht mehr vorhanden.
Unter den Federarbeiten aus vorspanischer Zeit bilden vier mit Federmosaik
verzierte Schilde die größte Gruppe. Das im Museum für Völkerkunde in Wien er­
haltene Exemplar erscheint 1596 im Inventar der Ambraser Sammlung des Erzher­
zogs Ferdinand von Tirol und läßt sich mit einem Schild identifizieren, der etwa 1522
von Cortes aus Mexiko als Geschenk an den Bischof von Palencia gesandt wurde. 3
Zwei Schilde im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart befanden sich frü­
her in dem 1803 säkularisierten Kloster Weingarten in Oberschwaben, zuvor in einer
Tübinger Privatsammlung, lassen sich aber um 1600 wieder in Stuttgart nachweisen. 4
Ein vierter Federmosaikschild, heute im Schloß Chapultepec in Mexiko Stadt, wur­
de 1864 von Kaiser Maximilian aus Schloß Laxenburg bei Wien nach Mexiko repatri­
iert und befand sich im späten 18. Jahrhundert in der königlichen Waffensammlung
in Brüssel. 5 Die ersten derartigen Schilde kamen bereits 1518 mit einer Sendung von
Juan de Grijalva nach Spanien; lediglich ein Federschild befand sich unter den 1519
eingelangten »Gastgeschenken des Montezuma«; weitere 144 Exemplare finden sich
auf drei Packlisten aus der Zeit von 1522 bis 1526.6 Während ein mexikanischer Fe­
derschild vor 1587 in der römischen Sammlung des Tommaso de' Cavalieri nachweis­
bar ist, mögen die 1590 aus Graz berichteten »Yndiänisch rundelln« ebensogut aus
anderem Material und von anderer Herkunft gewesen sein. 7
Ein Unikat stellt heute der im Museum für Völkerkunde in Wien verwahrte Fe­
derkopfschmuck dar, der ursprünglich Teil einer jener Göttertrachten war, wie sie
von aztekischen Priestern im Rahmen von Ritualen verwendet wurden. Dieses im
Ambraser Inventar von 1596 als »Mörischer huet« bezeichnetes Stück war offenbar
Teil der 1590 von Erzherzog Ferdinand erworbenen Kunstkammer des Grafen Ul­
rich von Montfort gewesen, deren Inventar von 1575 »allerlei morsche Rüstung von
Federwerk« erwähnt. O hne Kenntnis des überlebenden Stücks wäre seine Identifi­
kation als aztekischer Federkopfschmuck unmöglich. 8 Er ist keinesfalls identisch mit
einem der drei Federkopf schmucke, die Teil der »Gastgeschenke« waren, und die
sich nach 1519 nicht mehr eindeutig in Inventaren belegen lassen. »Tres plumajes de
plumas« waren 1524 Teil eines Geschenks Karl V. an seinen Bruder Ferdinand I. Ih­
re Beschreibung ist nicht spezifisch genug, um eine Zuordnung zu ermöglichen, ihr
weiterer Verbleib ist ungeklärt. 9 Zahlreiche weitere Federkopf schmucke gelangten
mit Sendungen zwischen 1522 und 1526 nach Spanien. 10 Keiner von ihnen läßt sich

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1 Aztekischer Federschild, Museum für Völkerkunde
Wien (Foto: Museum für Völkerkunde, Wien)

gegenwärtig in späteren Inventaren mit Sicherheit nachweisen, obwohl einer gewisse


Ähnlichkeiten mit dem Wiener Stück besitzt. Ein »sombrero de plumas« fand sich
unter den »Joyas de Yndias« Karls V., die noch 1561 in Simancas vorhanden wa­
ren. 11
Unikat ist heute auch ein Federfächer in Wien, der zwar eine vorspanische
Form repräsentiert, dessen Federmosaik aber eindeutig kolonialzeitlich ist. Er läßt
sich lediglich bis zum Ambraser Inventar von 1596 zurückverfolgen, in dem er ohne
Herkunftsangabe beschrieben ist. 12 Eine Bestimmung anderer 1596 in Ambras und
1668 in Graz aufgezählter Federfächer als mexikanisch ist nicht mit Sicherheit mög­
lich; ein Federfächer der Königin Elisabeth von Frankreich wird 1593 als »india­
nisch« bezeichnet, ein »indianisch ventill von papageyfedern« fand sich 1598 in der
Münchner Kunstkammer Albrecht V. 13 Diese Stücke sind ebensowenig erhalten,
wie die zahlreichen Federfächer aus den zwischen 1518 und 1526 belegbaren Sendun­
gen aus Mexiko, der Fächer, der 1524 zu den Geschenken Karl V. an seinen Bruder
zählte, die vier »esvantoires de plume«, die sich ebenfalls 1524 im Besitz der Erzher­
zogin Margarete in Mecheln befanden, oder die vier »aventales de pluma« 1561 in Si­
mancas. 14
Dasselbe gilt für die anderen Kleidungs­ und Schmuckstücke aus Federn, die in
größerer Zahl auf frühen Packlisten aufscheinen. Eine »capa«, drei »camjsetas« und
eine »plumaje« zählten 1524 zu den Geschenken an Ferdinand, fünf »manteaufx] de
plumes« erscheinen im Inventar von Mecheln. 15 Wahrscheinlich aus Tettnang über­
nahm Erzherzog Ferdinand von T irol den (wahrscheinlich mexikanischen) »Möri­
schen roeckh« 16 ; wahrscheinlich mexikanisch waren auch die Mäntel und anderen
Kleidungsstücke aus Federn, die 1558 in Simancas, und der Federmantel, der 1607­
1611 in Prag beschrieben wird. 17
Wesentlich zahlreicher erhalten sind jene kolonialzeitlichen Federarbeiten, die
von den Purhepecha (T arasken) von Michoacän aus irisierenden Kolibrifedern (spä­
ter ergänzt durch Papierstreifen und Malerei) vor allem im Dienst der Kirche herge­
stellt wurden. In dieser extrem feinen Technik sind etwa jene sieben Federinfeln ge­
arbeitet, die sich heute im Museum für Völkerkunde in Wien, im Museo degli Ar­

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genti in Florenz, im Domschatz von Mailand, im Escorial, im Domschatz von Tole­
do, im M usee Historique de Tissus in Lyon, sowie in der Hispanic Society in New
York befinden, wobei die Stücke in Wien und Toledo ein Paar bilden, während die
anderen fünf teils zu diesem Paar, teils untereinander enge Beziehungen aufweisen.
Die Wiener Infel erscheint 1596 im Ambraser Inventar und war vordem im Besitz
des Bischofs von Palencia, Pedro de la Gasca, dessen in Seide gesticktes Wappen auf
den Bändern erscheint. Sie dürfte vor de la Gascas Amtsantritt im Jahr 1551 wahr­
scheinlich für den 1546 verstorbenen Kardinal M erino, dem zweiten Patriarchen der
Indien, hergestellt worden sein. 18
Die Stücke in Florenz und M ailand werden mit den beiden M edici­Päpsten
Clemens VII. und Pius IV. in Verbindung gebracht. Eine davon ist jedenfalls eine
der beiden Infein, die 1587 im Besitz Ferdinando de' Medicis waren. Die Infel im Es­
corial wurde dortselbst 1576 von Philipp II. deponiert. Nichts ist über die Geschichte
der Infein von Lyon und Toledo bekannt. Das Exemplar in New York befand sich bis
in jüngere Vergangenheit in Privatbesitz in Singen und soll angeblich früher in Italien
verwahrt worden sein; daß sie, wie vermutet, mit einem 1598 in München beschrie­
benen Stück identisch ist, kann bezweifelt werden. 19
Das M ünchner Inventar von 1598 beschreibt lediglich »ein doppelt dafl« mit
dem Stamm Jesse und dem gekreuzigten Christus, ein M otiv, das sich auch auf den
Infein findet, und war ohne die Bänder nicht als Infel erkennbar. Zwei weitere offen­
bar nicht erhaltene Stücke befanden sich 1586 in der Bologneser Sammlung des An­
tonio Giganti (von Kardinal Poggio aus Spanien gebracht) und 1668 in Graz, wo das
Stück als »Indianisches Pader Hietl, mit gefärbten Federn« bezeichnet wird. 20
Ein Federbild mit der Darstellung der Messe des Heiligen Gregor trägt eine In­
schrift, die es als Geschenk der Schule des Konvents von San Jose de los Naturales in
M exiko Stadt an Papst Paul III. aus dem Jahr 1539 ausweist. Es tauchte erst 1987 am
Kunstmarkt auf und wurde vom M useee des Jacobins in Auch erworben. 21 Im Am­
braser Inventar von 1596 erscheinen drei heute in Wien erhaltene Federbilder mit
den Darstellungen des heiligen Hieronymus, der M uttergottes mit dem Kind und
Christus an der Geißelsäule, von denen die beiden ersten im M useum für Völker­
kunde in Wien und das dritte im Kunsthistorischen M useum in Wien verwahrt wer­
den. Im Kunsthistorischen M useum (bzw. der Geistlichen Schatzkammer) befinden
sich drei weitere Federbilder, die den Restbestand einer Gruppe von neun Bildern
darstellen, die 1607­1611 im Inventar der Prager Kunstkammer aufgezählt werden,
und von denen zwei in Federarbeit signiert als Werk eines taraskischen Kunsthand­
werkers identifizierbar sind. 22
Ein weiteres Stück aus dieser Gruppe wurde 1752 von Kaiserin M aria Theresia
ihrem Beichtvater Ignaz Kampmüller geschenkt; und befand sich 1824 im Schönfeld­
Museum in Wien, wo es als ursprünglich Ferdinand I. gehörig bezeichnet wurde. Es
ist ebenso verloren gegangen, wie die folgenden: ein Federbild aus dem Nachlaßin­
ventar von 1568 von Philipp II. Sohn Don Carlos; eine Madonna, die 1598 im Besitz
von Sir Walter Cope in London war; ein Heiliger Hieronymus, der als Geschenk des
Kardinals von Burgos an den Bologneser Kardinal Paleotti und von diesem vor 1586
an seinen Sekretär Giganti und von diesem an den Bologneser Sammler Ulisse Al­

2 Infel mit taraskischer Federmosaikarbeit, Museum für Völkerkunde Wien (Foto: Museum für Völkerkunde, Wien)

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drovandi kam; sechs im Jahr 1598 in München vorhandene Federbilder (davon eines
wahrscheinlich ein Geschenk Cosimo de' M edicis von 1572, ein weiteres ein Ge­
schenk Philipp IL, das 1608 in den Besitz des Augsburger Patriziers Philipp Hainho­
fer übergegangen war); eine 1630 in Dresden nachgewiesene Geburt Christi; zwei
1636 aus Ruhelust bei Innsbruck bezeugte Bilder; und ein 1668 in Graz beschriebe­
nes Ecce Homo, das mit einem 1599 von Erzherzogin M aria aus Italien mitgebrach­
ten Stück identisch sein mag. 23
Ein Triptychon in Federarbeit, heute im Museo de America in Madrid, befand
sich früher in einem Kloster in Avila. Es ähnelt der Beschreibung eines vielleicht
ähnlichen Werks im Nachlaßinventar Karls V. von 1561 in Simancas. Weitere Feder­
triptycha mit unterschiedlichen Darstellungen werden 1568 im Nachlaßinventar des
Don Carlos und im Grazer Inventar von 1663 beschrieben. 24 Als älteste erhaltene,
nicht­religiöse Federarbeit der Kolonialzeit ist ein Schild aus dem Besitz Philipp II.
zu nennen, der sich heute in der Real Armeria in Madrid befindet. 25
Während der Großteil der bisher genannten Arbeiten aus dem 16. Jahrhundert
stammen dürfte bzw. aus dieser Zeit belegt ist, bezeugen ein rundes Dutzend ähnli­
cher erhaltener Arbeiten in der Santa Casa von Loreto (vier Stück, im Jahr 1668 vom
Augustinermönch Pietro Lanfranconi geschenkt), im Museo Civico in Bologna (ein
Stück aus der Sammlung des Ferdinando Cospi) und im M useo de America in M a­
drid das Fortleben des Kunsthandwerkszweigs und seine anhaltende Attraktivität
für europäische Sammler. 26 Verschwunden ist hingegen ein fälschlich nach Peru zu­
geordnetes Federbild aus dem Museo Settala in Mailand. 27 Hier wäre auch ein unika­
ter Faltfächer mit Federmosaik anzuschließen, der sich seit dem 17. Jahrhundert in
einer englischen Privatsammlung befindet. 28
Von den dreiundzwanzig gegenwärtig erhaltenen mexikanischen M osaiken,
deren Herkunft aus Kunstkammern wahrscheinlich ist, läßt sich tatsächlich nur ein
Drittel dokumentarisch derartigen Sammlungen zuordnen. Ältere Versuche einer
Zuweisung zu bestimmten frühen Sendungen aus Mexiko haben sich als irrig erwie­
29
sen.
Der Türkismosaikschild im Museum für Völkerkunde in Wien befand sich 1596
in Ambras; er mag mit einem der sechzehn Schilde identisch sein, die zur Sendung
aus Mexiko von 1519 zählen, von denen vielleicht sieben 1524 in Mecheln beschrie­
ben werden (und von denen zwei vor 1530 an den Fürsterzbischof von Mainz und an
den Herzog von Lothringen verschenkt wurden). Ein weiterer Schild, möglicherwei­
se aus derselben Gruppe oder aus einer anderen frühen Sendung, kam 1524 von Karl
V. an Ferdinand I., ist aber kaum mit dem Wiener Objekt identisch. 30 Während drei
Türkismosaikschilde unter den »Joyas de Yndias« Karl V. zuletzt 1561 in Simancas
erwähnt werden, ist der im British Museum erhaltene kleine Schild nicht vor 1866 be­
legbar, als er in Turin erworben wurde. 31
Von sechs erhaltenen mosaikinkrustierten M asken besitzen lediglich zwei im
M useo Luigi Pigorini befindliche Exemplare eine ins 16. Jahrhundert zurückreichen­
de Geschichte: eine ist in mediceischem Besitz 1553 nachweisbar, eine andere rührt
aus der Sammlung des Ulisse Aldrovandi her. 32 Je zwei Masken im British M useum
und im Nationalmuseum in Kopenhagen wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts
in Florenz und Paris, bzw. in Rom erworben. 33 Als verloren müssen eine weitere der­
artige M aske, die zwischen 1556 und 1656 in Florenz belegbar ist, sowie eine Exem­
plar aus der M ünchner Kunstkammer von 1598 gelten. Vierundzwanzig mit »vielen
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Delle Sfingi. Cap. XV.

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3 Zwei türkisinkrustierte aztekische Messergriffe aus dem Museo Cospiano (nach Legati 1677); heute im Museo
Prehistorico-Etnografico Luigi Pigorini in Rom (Foto: Österreichische Nationalbibliothek, Wien)

Steinen besetzte« M asken wurden 1571 in Burgos bei einem Umzug zur Ehren Anna
von Österreichs von »Indianern« getragen ­ sie waren damals offenbar keine große
Seltenheit. 34 Zwei mosaikverzierte Totenschädel in London und im M useum für
Völkerkunde in Berlin wurden im 19. Jahrhundert in Brügge, bzw. Braunschweig er­
worben und haben keine ältere Geschichte.
Drei mosaikverzierte M essergriffe haben sich ebenfalls erhalten. Die zwei im
M useo Luigi Pigorini verwahrten gehen auf die Sammlung des Ferdinando Cospi in
Bologna zurück, wo sie 1667 erwähnt und in deren Katalog sie 1677 abgebildet sind.
Das Londoner Stück wurde angeblich um 1830 in Florenz erworben. 37 Nicht erhalten
sind ein ähnlicher M essergriff aus der Sammlung Aldrovandi und ein weiterer, der
sich 1634 im Besitz von Jacob Gaffarell, dem Bibliothekar Richelieus, befand. 36
Von sieben erhaltenen Tierköpfen oder ­figuren mit M osaikverzierung, zu­
meist Spiegelfassungen, haben nur die beiden Wiener Stücke eine ins 16. Jahrhun­
dert reichende Sammlungsgeschichte: ein felider Kopf frühkolonialen Ursprungs ist
im Ambraser Inventar von 1596 erwähnt, ein Figürchen einer tierköpfigen Gottheit
mit zwei Hörnern erscheint in Inventaren der Grazer Kunstkammer ab 1590.37 Im
19. Jahrhundert kam ein Stück aus Rom nach Gotha, eines aus Norditalien nach
London, eines aus Braunschweig nach Berlin; für je ein Stück in London und Berlin
gibt es nicht einmal Herkunftsangaben dieser Art. Ähnliches gilt für die drei restli­
chen mexikanischen M osaike (ein Helm in London stammt aus Paris, eine Schlange
in London aus Rom, eine Knochenrassel in Rom aus Bologna). Hingegen sind fünf
mosaikinkrustierte Spiegelfassungen 1598 im Münchner Inventar angeführt. 38
Aus dem Kunstkammerbestand haben sich insgesamt fünfzehn mexikanische
Steinschneidearbeiten erhalten. Von den drei Steinfigürchen besitzen wir freilich le­
diglich für das aztekische Exemplar, das sich heute im Württembergischen Landes­
museum in Stuttgart befindet, eine von 1616 stammende zeitgenössische Nachricht.
Von den zwei Figürchen im Museo degli Argenti in Florenz (M aya, bzw. M ixteken)
besitzt eines eine aus der Zeit stammende europäische M ontierung. 39 Nicht mehr
vorhanden ist ein mexikanisches Götzenbild, das Albrecht V. von Bayern 1572 von
Cosimo de' Medici erhalten hatte, und das sich nur mit großer Phantasie im M ünch­
ner Inventar von 1598 wiederfinden läßt. 40 Von den zwei Figürchen, die Aldrovandi
1648 abbildete, stammte wenigstens eines aus der Sammlung Giganti, während das

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andere große Ähnlichkeit mit einem der Florentiner Objekte aufweist. Ebenfalls
durch eine Illustration belegt ist eine Sitzfigur aus dem Museum Kircherianum in
Rom. 41 Ein als mexikanisch identifizierter, in Gold gefaßter und mit Rubinen und
Saphiren besetzter Götze, der 1767 in der landgräflichen Kunstkammer in Kassel be­
schrieben wird, war hingegen ein indonesischer Kris­Griff 42
An Steinmasken haben sich drei erhalten: alle drei, ein olmekisches Stück in
München und je eine aztekische und eine Teotihuacan­Maske in Florenz, weisen
zeitgenössige Montierungen auf, finden sich aber nicht in Inventaren des 16. oder 17.
Jahrhunderts. 43 Fünf maskenartige Gesichter unbestimmbarer Größe bildet Aldro­
vandi ab; ihre Herkunft aus der Sammlung Giganti ist wahrscheinlich. Drei Grün­
steinköpfe, teilweise mit Gold verziert, zählt auch das Simancas­Inventar von 1561
auf. 44
Letztlich sind neun, teils tiergestaltige Anhänger aus verschiedenen Schmuck­
steinen zu erwähnen, von denen drei in Florenz bereits 1553 belegbar sind, während
sechs Stück aus der Ambraser Sammlung erst im 19. Jahrhundert auftauchen. Auch
Aldrovandi bildet ein möglicherweise ähnliches Stück ab, das sich ebensowenig er­
halten hat, wie vier weitere Exemplare in Florenz, deren mexikanische Herkunft
aber ungewiß ist.4:1
Unter den verbleibenen zehn mexikanischen Arbeiten befinden sich drei
Speerschleudern, von denen eine im Museo Luigi Pigorini in Rom aus der Sammlung
Cospi (Geschenk von Valerio Zani, 1665) stammt, während die beiden anderen in
Florenz erst 1902 lokal erworben wurden. 46 Von den drei erhaltenen Obsidianspie­
geln ist einer von rechteckiger Form, gerahmt, kolonialzeitlichen Ursprungs und
wird 1633 in Prag erwähnt (heute im Museum für Völkerkunde in Wien), der zweite,
rund und rahmenlos, stammt aus der Sammlung des englischen Gelehrten John Dee
(British Museum), während der dritte, viereckig und mit beschnitztem Holzrahmen,
1961 auf einem Flohmarkt in Madrid auftauchte (heute in Dumbarton Oaks, Was­
hington, DC). 47
N ur zwei mexikanische Goldarbeiten haben in Kunstkammern überlebt. Ein
mixtekischer Fingerring wird 1598 in München beschrieben, eine frühkoloniale Af­
fenfigur mit Spiegelfassung am Rücken ist seit 1674 in der N ürnberger Stadtbiblio­
thek belegt. 48 Objekte aus Edelmetall gelangten in großen Mengen aus verschiede­
nen Teilen Amerikas nach Europa, doch lassen die meisten Eintragungen in Kunst­
kammerinventaren keine eindeutige Zuordnung zu einem der möglichen Herkunfts­
gebiete zu. Der beträchtliche Schwund erklärt sich aus der leichten Wiederverwert­
barkeit des Materials und betrifft auch goldene Teile von Stücken, die sich ansonsten
erhalten haben. 49
Bei den letzten beiden verbliebenen Mexicana handelt es sich um eine wahr­
scheinlich aus der Sammlung Cospi stammende Bernsteinfigur (heute im Museo Ci­
vico in Bologna) und einen mit Muschelschalenperlen verzierten Schurz, der aus
N ordwestmexiko oder Kalifornien stammen dürfte, und der 1666 aus der Gottorfi­
schen Kunstkammer abgebildet wird (heute N ationalmuseum, Kopenhagen). Für
beide Stücke gibt es keine erkennbar vergleichbaren N achrichten aus anderen
Kunstkammern. 50
Obwohl die frühen Packlisten eine größere Vielfalt von Mexicana als nach Eu­
ropa verbracht belegen, darunter vor allem auch Textilien und Waffen, lassen sich
nur wenige andere Artefakttypen in den Kunstkammern eindeutig nachweisen. Da­

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zu zählt ein von Aldrovandi abgebildetes O pfermesser aus der Sammlung Giganti,
ein erst im späten 19. Jahrhundert in der Real Armeria verloren gegangener Speer
und ein Gefäß aus Kürbisschale im Museum Kircherianum. Unter textilen Produk­
ten finden sich 1654 ein Faden aus Agavefasern in der Sammlung des O le Worm in
Kopenhagen, sowie zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei Kleidungsstücke und eine
Hängematte im Museum Kircherianum. Insbesondere Hängematten zählten zu den
typischen Kunstkammergegenständen, doch sind sie in der Mehrzahl ohne Her­
kunftsangabe. 51

Andenraum

Zu den erstaunlichsten Phänomenen der Sammelgeschichte von O bjekten aus Spa­


nisch­Amerika zählt die bescheidene Vertretung der südamerikanischen Hochkultu­
ren sowohl in den Kunstkammerinventaren, als auch unter den erhaltenen Stücken.
Letztere werden bestenfalls durch eine kleine Gruppe von »Idolen« repräsentiert,
die 1691 in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien gesammelt und 1774 von
Kardinal Stefano Borgia dem Museum der Kongregation De Propaganda Fide im
Rom übergeben wurden, von denen heute im Museo Missionario­Etnologico der
Vatikanischen Museen noch fünf Stück erhalten sind. 32
Peru findet in außerspanischen Kunstkammern vor allem im Zusammenhang
mit Textilien Erwähnung (z.B. im Museo Settalain Mailand und im Museum Kirche­
rianum in Rom), sowie in der kryptischen Beschreibung eines »paspart, so der König
von Peru den Engelländern mitgegeben, in Holz künstlich geschrieben« (in Sir Wal­
ter Copes Sammlung in London, 1602). John Tradescants Sammlung in London
(1565) und das Leidener Theatrum Anatomicum (1710) enthielten Schuhe aus Peru,
wie sie 1561 bereits'in Simancas erwähnt werden. Gold­ und Silbergegenstände aus

4 Ritualgegenstände der Bewohner der Gegend von


Atänquez in der Sierra Nevada de Santa Marta, Kolum­
bien. Nach einem Holzschnitt im Besitz des Museo
Missio nario ­Etno lo gico (Foto: Musei Vaticani)

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Peru lassen sich (etwa im Münchner Inventar von 1598) bestenfalls erschließen. 53 In
spanischen Sammlungen, vor allem im Nachlaßinventar P hilipp IL, findet sich P eru
vergleichsweise besser repräsentiert. 54
Manfredo Settalas Sammlung zeichnet sich als einzige durch das Vorhanden­
sein von Objekten aus Chile aus. 55

Übriges Spanisch-Amerika

Kaum besser sieht es im Hinblick auf den nicht­hochkulturlichen Bereich Spanisch­


Amerikas aus. Nur fünf Gegenstände, die den Tamo der westindischen Inseln zuge­
schrieben werden können, stammen aus Kunstkammerbesitz. Obwohl unstreitbar
aus den ersten Jahrzehnten des europäischen Kontakts herrührend, reicht die Doku­
mentation von zwei der Artefakte nur ins späte 17. Jahrhundert zurück, während der
Rest keine belegbare Geschichte vor dem 19. Jahrhundert besitzt. Ein mit Schnek­
kenschalenperlen verziertes Figürchen erscheint 1680 in der Sammlung Cospi (heute
Museo Luigi P igorini in Rom) und ist stilistisch eng verwandt einem Gürtel, der im
Museum für Völkerkunde in Wien verwahrt wird. Ebenso nahe verwandt sind zwei
Halsketten oder Stirnbänder, von denen eines 1696 in mediceischem Besitz war,
während das andere im Städtischen Museum Ulm keine verbürgte Sammlungsge­
schichte hat. In Florenz, aber ohne frühe Dokumentation, befindet sich auch ein
Löffel der Tamo. 5 6
Die baumwollenen Gürtel und Idole der Tai'no, die P etrus Martyr im frühen
16. Jahrhundert erwähnt, sind ebenso verloren gegangen wie die aus Schneckenscha­
lenperlen genetzte Figur der Münchner Kunstkammer (bezeichnet als Geschenk des

5 Zemi aus Muschelschalenperlen der Taino von Hi-


spaniola. Nach einer Abbildung in Pinoria (1626), die
einen ikonographischen Vergleich des vermeintlich
mexikanischen Gegenstands mit einem altägypti­
schen bietet (Foto: Österreichische Nationalbiblio­
thek, Wien)

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1517 verstorbenen Erzbischofs von Toledo, Francisco Ximenez), von der es wenig­
stens eine Abbildung gibt, oder der hölzerne Stuhl, der aus einer Abbildung mit ita­
lienischer Inschrift in den Papieren des französischen Sammler des 17. Jahrhunderts
Nicolas Claude Fabri de Peiresc bekannt ist. Stücke aus den Antillen, die gelegent­
lich im 17. oder 18. Jahrhundert aufscheinen, sind nicht notwendigerweise Spanisch­
Amerika zuzuweisen. Das gilt in erhöhtem Ausmaß für Objekte, die als »westin­
disch« bezeichnet sind und tatsächlich aus fast jeder anderen R egion Amerikas stam­
men können. 57
Kein einziges Stück ist aus Florida (im weitesten Sinn) erhalten, doch finden
sich mehrere Hinweise auf ein Vorkommen derartiger Objekte in alten Sammlun­
gen. Abbildungen existieren vom Kopf eines floridanischen Idols, der sich 1598 in
der Münchner Kunstkammer befunden hat, und von einem Speer im Museo Settala,
der diese Herkunftsangabe trägt und gemeinsam mit einem ebenfalls vorhandenen
Bogen erwähnt wird. Aldrovandis Abbildung einer Federperücke der »Königin der
Insel Florida« aus Gigantis Sammlung läßt allerdings eher einen brasilianischen Ur­
sprung vermuten. 58
Eine Herkunft aus Paraguay wird einer Hängematte zugeschrieben, die im Mu­
seo Settala vorhanden war. Ein in späteren Sammlungen vergleichsweise häufiger
Typ eines beschnitzten und mit Nägeln und Spiegeln verzierten Pfeifenstiels datiert
nach 1750 und fällt daher für unsere Fragestellung außer Betracht. 59

Zusammenfassung

Die etwa achtzig ethnographischen Gegenstände aus Spanisch­Amerika, die sich aus
den Kunstkammern außerhalb Spaniens bis in die Gegenwart erhalten haben, reprä­
sentieren lediglich einen Bruchteil des einst vorhandenen Materials. Verläßliche
Schätzungen des früheren Gesamtbestands sind kaum möglich, als R ichtwert mag
aber eine Erhaltungsrate von rund 10% angenommen werden, wobei nicht verges­
sen werden darf, daß wiederum nur ein Bruchteil der nach Europa gelangten Gegen­
stände überhaupt in regulären Sammlungen Eingang gefunden hat.
Den genannten achtzig Objekten stehen etwa zehn gegenüber, die sich in Spa­
nien erhalten haben, wobei es sich ausschließlich um Belegstücke kolonialer Feder­
kunst aus Mexiko handelt. Die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Spanien
wachsende Intoleranz gegen die Bewahrung »heidnischer« Artefakte hat dabei si­
cher eine R olle gespielt, obwohl es auch noch im 17. Jahrhundert Hinweise auf das
Vorhandensein solcher Objekte in spanischen Sammlungen gibt. 60
Das Überwiegen von Belegen für das Sammeln spanisch­amerikanischer Eth­
nographica in norditalienischen und süddeutschen Sammlungen im 16. und 17. Jahr­
hundert hängt in erster Linie mit der Geschichte derartiger Sammlungen überhaupt
zusammen. Dort wo die Sammlungsgeschichte besser dokumentiert ist, zeigt sich,
daß Italien für die süddeutschen Sammlungen mindestens ebenso oft die Quelle für
solche Objekte darstellte wie Spanien selbst. Die Verluste, welche die Bestände in
außerspanischen Sammlungen erlitten, gehen teils auf das Konto des dreißigjährigen
Kriegs, zum größeren Teil aber auf das schwindende Interesse und die schlechten
konservatorischen Bedingungen im 17. und 18. Jahrhundert zurück, denen vor allem
Federsachen und Textilien, aber auch die fragilen Mosaike zum Opfer fielen.

kritische berichte 1/92 53


„ D i e D o m i n a n z M e x i k o s im b e l e g b a r e n B e s t a n d ist augenfällig. D e r ersten
H o c h k u l t u r , die von d e r e u r o p ä i s c h e n E r o b e r u n g A m e r i k a s b e t r o f f e n w a r , w u r d e
zweifellos das g r ö ß t e I n t e r e s s e e n t g e g e n g e b r a c h t ; mit d e m F o r t l e b e n d e r F e d e r v e r ­
a r b e i t u n g in d e r Kolonialzeit blieb auch ein attraktives A n g e b o t an e i n e m b e g e h r t e n
O bjekttypus bestehen.
D e n s p a n i s c h ­ a m e r i k a n i s c h e n O b j e k t e n aus a u ß e r s p a n i s c h e n K u n s t k a m m e r n
s t e h e n e t w a gleich viele aus Brasilien u n d (bedingt durch d e n s p ä t e r e n S a m m l u n g s ­
b e g i n n ) etwas w e n i g e r aus d e m englischen, n i e d e r l ä n d i s c h e n , schwedischen u n d
f r a n z ö s i s c h e n N o r d a m e r i k a g e g e n ü b e r . W ä h r e n d das n o r d a m e r i k a n i s c h e M a t e r i a l
ü b e r w i e g e n d in West­ u n d N o r d e u r o p a g e s a m m e l t w u r d e u n d e r h a l t e n blieb, findet
u n d f a n d sich brasilianisches M a t e r i a l im g e s a m t e n V e r b r e i t u n g s g e b i e t d e r e u r o p ä i ­
schen S a m m e l k u l t u r . A n der D i f f u s i o n des brasilianischen M a t e r i a l s h a t t e n die H o l ­
l ä n d e r wahrscheinlich e i n e n g r ö ß e r e n A n t e i l als die P o r t u g i e s e n .
D i e z a h l e n m ä ß i g v e r g l e i c h b a r e n B e s t ä n d e aus M e x i k o u n d Brasilien s t i m m e n
in d e r sich w i d e r s p i e g e l n d e n W e r t s c h ä t z u n g a m e r i k a n i s c h e r F e d e r a r b e i t e n ü b e r e i n .
D a r ü b e r h i n a u s sind a b e r die U n t e r s c h i e d e u n ü b e r s e h b a r . D i e f ü r M e x i k o ( u n d d e n
R e s t S p a n i s c h ­ A m e r i k a s ) typischen »Idole« f e h l e n im B e s t a n d aus Brasilien, w o an­
d e r e r s e i t s W a f f e n (vor allem K e u l e n ) d o m i n i e r e n , d e r e n w e i t g e h e n d e A b s e n z aus
d e m s p a n i s c h ­ a m e r i k a n i s c h e n K o r p u s höchst v e r w u n d e r l i c h ist.

Anmerkungen

1 Vgl. auch Feest 1985, 1991. Zu den Bilder­ 15 Feest 1990: 44; Saville 1920: 18, 56­61, 72­
handschriften vgl. Glass 1975, Glass und 74; Nowotny 1960: 26­27; Z i m m e r m a n n
R o b e r t s o n 1975. 1885: C X X .
2 Vgl. Feest 1986b. 16 Nowotny 1960: 19.
3 Feest 1990: 14­17; A n d e r s 1978. 17 Martin Gonzales 1990: 159; Beer 1891:
4 Feest 1990: 13; A n d e r s 1971: 17. C C X X I I I ; B a u e r und H a u p t 1976: 34.
5 A n d e r s 1971: 37; N u n e z O rtega 1885. 18 Feest 1990: 220­21, 1986b; A n d e r s 1965a:
6 Saville 1920: 17, 28, 56­66, 74, 76­77. 122, 1978: 73­74.
7 H e i k a m p 1976: 461; Z i m m e r m a n n 1888: 19 A n d e r s 1978: 74, 1971: 24­25, 35­36, 38­39,
XXIX. 1965a: 39­40; H e i k a m p 1982: 129­130; de la
8 Feest 1990: 9­14; Fleischhauer 1982: 19. M a z a 1971; Pierce 1990.
9 Feest 1990: 37­38; Nowotny 1960: 27. 20 H e i k a m p 1970: 207; Laurencich Minelli
10 Saville 1920: 61­62, 74, 77­78. 1984: 236; Feest 1986b: 177.
11 B e e r 1891: C C X X I I I . 21 M o n g e 1988: PI. 16; Gerlero und Martinez
12 Feest 1990: 17­20. del R i o de R e d o 1990.
13 Feest 1990: 50­51; H e i k a m p 1970: 205,207. 22 Feest 1990: 21­24,1985: 238; A n d e r s 1965a:
14 Feest 1990: 43­44, 51; Nowotny 1960: 27; 130­132,1978: 75; der »Christus an der Gei­
Z i m m e r m a n n 1885: C X X ; B e e r 1891: ßelsäule« erscheint entgegen f r ü h e r e n Be­
CCXXIII. h a u p t u n g e n doch auf einer der beiden Ko­

54 kritische berichte 1/92


pien des A m b r a s e r Inventars von 1596 (F. 46 H e i k a m p 1976: 463­464, 478; Legati 1677:
A n d e r s , pers. Mitt., 1991). 162; Bushneil 1905; Levenson 1990: 561­
23 Martin Gonzal es 1990: 159; Laurencich 562.
Minel l i 1984: 238; Feest 1986b: 176; Hei­ 47 Feest 1990: 31, 32; Tait 1965; Eggebrecht
k a m p 1970: 206,207; Zeiller 1632: 287,391. 1986, 2: 354; vgl. auch den Spiegel unbe­
24 Feest 1986b: 176; A n d e r s 1965b: 39; M artin k a n n t e r Sammlungsgeschichte im Ameri­
Gonzalez 1990:159. Ein weiteres, stilistisch can M u s e u m of Natural History: Levenson
ins 16. J a h r h u n d e r t zu datierende Tripty­ 1990:548.
chon mit der Darstellung des Letzten 48 H e i k a m p 1970: 213­218.
A b e n d m a h l s befindet sich heute in einer 49 Z . B . Saville 1920: 15­18, 22­30, 56­101;
argentinischen Privatsammlung (Anony­ Z i m m e r m a n n 1885: C X I X ­ C X X ; Beer
mus 1986: 101). 1891: C L X X ­ C L X X I I ; M artin Gonzalez
25 A n d e r s 1965b: 39, 1971: 30­31. 1990: 158; H e i k a m p 1970: 210; vgl. Feest
26 H e i k a m p 1976: 463; Feest und Kann 1986: 1990: 3.
303­394; Laurencich und Filipetti 1983: 215­ 50 Laurencich M inelli und Filipetti 1983; Due
216; vgl. A n d e r s 1971. 1980: 22, 1983; Olearius 1666.
27 Aimi 1983: 179; dieselbe irrige Z u o r d n u n g 51 H e i k a m p 1976: 460, 476, 480; Laurencich
gilt f ü r das verlorene Grazer Federbild, das M inelli 1984: 211, 213; Schepelern 1971:
Erzherzogin Maria 1599 aus Italien brachte. 346; de Sepi 1682: 34; Bonanni 1709: 229,
28 Feest 1986b: 177­178; Feest und Kann 1986: 232.
195, 394­395. 52 Bischof 1974.
29 Feest 1985: 238­239; vgl. Oppel 1896; Leh­ 53 Bonanni 1709: 230; Aimi 1983: 179; Bülow
mann 1906; Feest 1990: 35­36. 1892: 25; Tradescant 1656: 50; Blancken
30 Feest 1990: 24­25, 46. 1710: 16; Beer 1891: C L X X ; H e i k a m p 1970:
31 Beer 1891: C C X X I I I ; Carmichael 1970. 210.
32 H e i k a m p 1976: 458­459, 1982: 127­128; 54 Sänchez Cantön 1956­1969, 1: 275, 2: 252;
Laurencich­M inelli 1983b. M artin Gonzalez 1990: 159­161; Bernal
33 Carmichael 1970; L e h m a n n 1907. 1980:131.
34 H e i k a m p 1976: 128, 1970: 210; A n o n y m u s 55 Aimi 1983: 176, 177; de M ichele et al. 1973:
1571: fol. xxxviii r­v. 23.
35 Legati 1677: 477; H e i k a m p 1976: 468­470; 56 Ciruzzi 1983; Feest 1986a: 191­193; A n d r e e
Carmichael 1970. 1914: 31­34; Levenson 1991: 580­581.
36 H e i k a m p 1976: 459­460, 470; Liceti 1634. 57 M artyr 1530: fol. xix v; Feest 1986a: 190­
37 Feest 1990: 25­32, 1986a. 191; Pignoria 1626; Dubled et al. 1981: nach
38 Feest 1985: 239; H e i k a m p : 1970: 210; Car­ 31.
michael 1970. 58 Feest 1986a: 190­191; Aimi 1983: 175­177;
39 Fleischhauer 1976: 18; H e i k a m p 1982: 136­ Laurencich M inelli 1983: 196­197, 1984:
139. 208­211; Pignoria 1626.
40 H e i k a m p 1970: 207, 210. 59 Aimi 1983: 173; Feest und K a n n 1986: 354.
41 H e i k a m p 1976: 460­462, 470­471; B o n a n m 60 H e i k a m p 1876: 456; Bernal 1980: 131; R .
1709: 38; Laurencich M inelli 1984: 212­214. Lightbown, pers. M itt., 1983.
D a s zweite bei B o n a n n i abgebildete Figür­
chen war der Beschreibung nach aus Eisen
und d a h e r , entgegen H e i k a m p s V e r m u ­
tung, k a u m mexikanischen Ursprungs. Literaturverzeichnis
42 H e i k a m p 1970: 206; vgl. Feest 1986a.
43 H e i k a m p 1970: 208­209,211,213­214,1982: Aimi, A n t o n i o
137­139. 1983: I l Mu s e o Settalo: i reperti americani di
44 H e i k a m p 1976: 460­462, Laurencich M inelli interesse etnografico. Archivo per l'antropo­
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Gonzalez 1990: 158, vgl. z.B. Saville 1920: A n d e r s , Ferdinand
69. 1965a: D e r F e d e r k a s t e n der A m b r a s e r
45 Feest 1990: 27,28; H e i k a m p 1982:128­129. K u n s t k a m m e r . J a h r b u c h der Kunsthistori­

kritische berichte 1/92 55


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