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0121721/2022
Datum
Absonderung – Anhaltung nach dem Linz, 05.06.2022
Epidemiegesetz wegen des Verdachts oder des
bestätigten Vorliegens der ansteckenden Krankheit:
COVID-2019 / Erreger: SARS-CoV-2 elektronisch erreichbar
(„neuartiges Corona-Virus“) corona@mag.linz.at
Bescheid
Vom Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz ergeht als Organ der mittelbaren
Bundesverwaltung folgender
Spruch
Absonderung - Anhaltung:
Über Frau Alexandra Alberta Ladicova , geboren am 08.11.2007, wohnhaft in Haushoferstraße
11/1/4, 4020 Linz, vertreten durch den/die gesetzliche/n Vertreter/in Ilyés Gyula Gábor wird mit
Wirkung vom 03.06.2022 die Anhaltung bis einschließlich 13.06.2022, verfügt.
Bitte informieren Sie jedenfalls aktiv Ihre/n Hausarzt/-ärztin von Ihrer Erkrankung, um eine
bestmögliche medizinische Versorgung während Ihrer Erkrankung sicher zu stellen.
Magistrat der
Landeshauptstadt Linz
Neues Rathaus, Hauptstr. 1-5
A-4041 Linz linz.at
Geschmackssinnes kann bei manchen Personen über die infektiöse Phase hinaus bestehen bleiben, steht einer
Entlassung jedoch nicht entgegen.)
Hinweis:
Sollten Sie bei einem leichten Krankheitsverlauf nach 10 Tagen ab Symptombeginn bzw.
Testdatum (positiver PCR-Test) weiterhin Symptome haben, melden Sie sich bitte
telefonisch bei Ihrem/Ihrer Hausarzt/Hausärztin, um abzuklären, ob allenfalls ab diesem
Zeitpunkt eine Arbeitsunfähigkeit besteht und Sie krank zu schreiben sind.
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IV. Sonderregelung bei einem schweren Krankheitsverlauf (mit Sauerstoffbedürftigkeit)
Im Falle eines schweren Krankheitsverlaufes (mit Sauerstoffbedürftigkeit) endet Ihre
Absonderung frühestens 10 Tage nach Symptombeginn und mindestens 48 Stunden
Symptomfreiheit mit Vorlage einer negativen PCR-Untersuchung oder eines Ct-Wertes
≥30. In diesem Fall ist eine vorzeitige Beendigung der Quarantäne nicht möglich und ist die
gesamte Absonderungsdauer zu beachten.
Als weitere Anordnungen werden auf Grund der Gefahr der Weiterverbreitung der
Infektionskrankheit COVID-2019 / Erreger: SARS-CoV-2 („neuartiges Corona-Virus“)
gleichzeitig verfügt:
1. Verlassen Sie bis zur Aufhebung der Anhaltung durch die Gesundheitsbehörde den
oben genannten Anhalteort nicht!
2. Kontakte zu auswärtigen Personen sind nur erlaubt, wenn dafür eine medizinische
Notwendigkeit besteht
3. Wenn Sie im Anhaltezeitraum mit anderen Personen zusammenleben, halten Sie
sich möglichst in getrennten, gut lüftbaren Räumen auf. Generell ist im Haushalt
nach Möglichkeit eine weitgehende zeitliche und räumliche Trennung der
Kontaktperson von anderen Haushaltsmitgliedern einzuhalten (z.B. Mahlzeiten
getrennt einnehmen; getrennte Verwendung von Badezimmern, falls vorhanden)
4. Wenn Sie ärztliche Hilfe benötigen, rufen Sie bitte telefonisch die Rettung (144) und
geben Sie dabei am Telefon UNBEDINGT bekannt, dass Sie an dem neuartigen
Coronavirus erkrankt sind.
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Beachten Sie bitte darüber hinaus die Ausführungen im beigefügten SARS-CoV-2-
Informationsblatt.
Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Nichtbeachtung der angeordneten
Vorkehrungen nach § 40 Epidemiegesetz 1950 mit einer Geldstrafe bis zu 1 450 Euro, im
Nichteinbringungsfall mit Freiheitsstrafe bis zu vier Wochen, zu bestrafen ist.
Die aufschiebende Wirkung einer Beschwerde gegen diesen Bescheid wird nach § 13
Abs. 2 Verwaltungsgerichtsverfahrensgesetz (VwGVG) ausgeschlossen.
Hinweis:
Sie sind verpflichtet, Ihren Arbeitgeber über gegenständlichen Absonderungsbescheid in
Kenntnis zu setzen.
BEGRÜNDUNG
Epidemiegesetz 1950:
§ 6 Abs. 1:
Über jeden Fall einer anzeigepflichtigen Krankheit sowie über jeden Verdachtsfall einer solchen
Krankheit sind, neben den nach § 5 etwa erforderlichen Erhebungen, ohne Verzug die zur
Verhütung der Weiterverbreitung der betreffenden Krankheit notwendigen Vorkehrungen im
Sinne der folgenden Bestimmungen für die Dauer der Ansteckungsgefahr zu treffen.
§ 7 Abs. 1:
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Durch Verordnung werden jene anzeigepflichtigen Krankheiten bezeichnet, bei denen für
kranke, krankheitsverdächtige oder ansteckungsverdächtige Personen
Absonderungsmaßnahmen verfügt werden können.
§ 7 Abs. 1a:
Zur Verhütung der Weiterverbreitung einer in einer Verordnung nach Abs. 1 angeführten
anzeigepflichtigen Krankheit können kranke, krankheitsverdächtige oder
ansteckungsverdächtige Personen angehalten oder im Verkehr mit der Außenwelt beschränkt
werden, sofern nach der Art der Krankheit und des Verhaltens des Betroffenen eine ernstliche
und erhebliche Gefahr für die Gesundheit anderer Personen besteht, die nicht durch gelindere
Maßnahmen beseitigt werden kann. Jede Anhaltung, die länger als zehn Tage aufrecht ist, ist
dem Bezirksgericht von der Bezirksverwaltungsbehörde anzuzeigen, die sie verfügt hat. Das
Bezirksgericht hat von Amts wegen in längstens dreimonatigen Abständen ab der Anhaltung
oder der letzten Überprüfung die Zulässigkeit der Anhaltung in sinngemäßer Anwendung des §
17 des Tuberkulosegesetzes zu überprüfen, sofern die Anhaltung nicht vorher aufgehoben
wurde.
§ 17 Abs. 1:
Personen, die als Träger für von Krankheitskeimen einer anzeigepflichtigen Krankheit
anzusehen sind, können einer besonderen sanitätspolizeilichen Beobachtung oder
Überwachung unterworfen werden. Sie dürfen nach näherer Anordnung der
Bezirksverwaltungsbehörde (Gesundheitsamt) nicht bei der Gewinnung oder Behandlung von
Lebensmitteln in einer Weise tätig sein, welche die Gefahr mit sich bringt, dass
Krankheitskeime auf andere Personen oder auf Lebensmittel übertragen werden. Für diese
Personen kann eine besondere Meldepflicht, die periodische ärztliche Untersuchung sowie
erforderlichenfalls die Desinfektion und Absonderung in ihrer Wohnung angeordnet werden; ist
die Absonderung in der Wohnung in zweckmäßiger Weise nicht durchführbar, so kann die
Absonderung und Verpflegung in eigenen Räumen verfügt werden.
Durch entsprechende Vorkehrungen ist Vorsorge zu treffen, dass nicht durch die Aus- und
Abscheidungen des Kranken, Krankheitsverdächtigen oder Ansteckungsverdächtigen die
Krankheit weiterverbreitet werde.
Welche der vorstehenden Verfügungen zu treffen sind, ist nach Maßgabe der Bestimmungen
dieser Verordnung fallweise auf Grund des Gutachtens des zuständigen, im öffentlichen
Sanitätsdienste stehenden Arztes anzuordnen.
§ 3:
Die Absonderung muss in einem sanitär einwandfreien Raume erfolgen, der eine wirksame
Absonderung gewährleistet. Im Absonderungsraume dürfen nur die unbedingt notwendigen
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Gebrauchsgegenstände vorhanden sein. Gegenstände, die eine abgesonderte Person benützt
hat, dürfen vor erfolgter Desinfektion nicht aus dem Absonderungsraume entfernt werden.
Soweit die Verordnung nicht Ausnahmen gestattet, dürfen unberufene Personen den Raum, in
dem eine abgesonderte Person untergebracht ist, und die hierzu gehörigen Nebenräume nicht
betreten.
§ 4:
Bei Diphtherie, Abdominaltyphus, Paratyphus, Ruhr (Dysenterie), epidemischer Genickstarre,
Flecktyphus, Blattern, asiatischer Cholera, Pest, Rückfalltyphus, gelbem Fieber, Rotz der
Poliomyelitis anterior acuta, SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome),viralem
hämorrhagischem Fieber oder MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome
Coronavirus/“neues Corona-Virus“) sind die Kranken oder Krankheitsverdächtigen abzusondern
und Influenzainfektion mit dem Virus A/H5N1 oder einem anderen Vogelgrippevirus. Bei
Wochenbettfieber, Aussatz (Lepra) oder Wutkrankheit und wenn eine besondere Gefahr der
Übertragung besteht, auch bei ägyptischer Augenentzündung (Trachom) oder Milzbrand, sind
die Kranken abzusondern oder nach den Umständen des Falles lediglich bestimmten
Verkehrsbeschränkungen zu unterwerfen. Bei Masern oder Infektion mit 2019-nCoV
(“2019 neuartiges Coronavirus“) sind die Kranken und Krankheitsverdächtigen abzusondern
oder nach den Umständen des Falles lediglich bestimmten Verkehrsbeschränkungen zu
unterwerfen.
§ 5:
Bei Ansteckungsverdächtigen sind jene der in § 2 bezeichneten Maßnahmen anzuwenden, die
fallweise nach dem Gutachten des im öffentlichen Sanitätsdienste stehenden Arztes erforderlich
sind.
Da bei Ihnen der Verdacht auf eine Erkrankung besteht bzw. dieser bestätigt wurde und Sie
somit erkrankt sind, war die entsprechende Maßnahme - Anhaltung - anzuordnen.
Folgendes Krankheitsbild wurde festgestellt: COVID 19
Der Zustellung des Bescheides per E-Mail hat der/die gesetzliche Vertreter/in ausdrücklich
telefonisch zugestimmt.
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Zum Ausschluss der aufschiebenden Wirkung einer Beschwerde gegen diesen
Bescheid:
Die maßgebliche Rechtsgrundlage nach dem Verwaltungsgerichtsverfahrensgesetz idgF. lautet:
§ 13: (1) Eine rechtzeitig eingebrachte und zulässige Beschwerde gemäß Art. 130 Abs. 1 Z 1 B-
VG hat aufschiebende Wirkung.
(2) Die Behörde kann die aufschiebende Wirkung mit Bescheid ausschließen, wenn nach
Abwägung der berührten öffentlichen Interessen und Interessen anderer Parteien der vorzeitige
Vollzug des angefochtenen Bescheides oder die Ausübung der durch den angefochtenen
Bescheid eingeräumten Berechtigung wegen Gefahr im Verzug dringend geboten ist. Ein
solcher Ausspruch ist tunlichst schon in den über die Hauptsache ergehenden Bescheid
aufzunehmen.
(3) [...]
(4) Die Beschwerde gegen einen Bescheid gemäß Abs. 2 hat keine aufschiebende Wirkung. [...]
Der Ausschluss der aufschiebenden Wirkung einer Beschwerde gegen diesen Bescheid war
wegen Gefahr in Verzug, nämlich zur Verhinderung einer weiteren unkontrollierten Verbreitung
des COVID-19-Virus und somit zum im öffentlichen Interesse gelegenen Schutz der Gesundheit
sowie des Lebens von Menschen dringend geboten. Dieses öffentliche Interesse überwiegt in
diesem Konnex eindeutig dem Interesse anderer Parteien, wie insbesondere jenes der
abgesonderten Person.
Einem Rechtsschutzsuchenden, der finanziell außerstande ist, die Kosten der Führung des
Verfahrens ohne Beeinträchtigung des notwendigen Unterhalts zu bestreiten, kann unter
bestimmten Voraussetzungen für Verfahren vor dem Landesverwaltungsgericht Oberösterreich
Verfahrenshilfe (zB kostenlose Beigebung eines Rechtsanwalts) gewährt werden. Weitere
Informationen finden Sie auf https://www.lvwg-ooe.gv.at/217.htm “
RECHTSMITTELBELEHRUNG
Sie haben das Recht, nach § 7a Abs. 1 iVm Abs. 3 Epidemiegesetz 1950 gegen diesen
Bescheid das Landesverwaltungsgericht Oberösterreich mit der Behauptung, in Ihren Rechten
verletzt zu sein, anzurufen.
Die Beschwerde hat keine aufschiebende Wirkung, dh. der Bescheid wird bereits mit
seiner Erlassung wirksam, alle Anordnungen in diesem Bescheid sind zum Schutz Ihrer
Gesundheit und der Gesundheit der Bevölkerung sofort zu befolgen.
Die Beschwerde ist innerhalb von sechs Wochen nach Zustellung dieses Bescheides
schriftlich direkt beim Landesverwaltungsgericht OÖ, Volksgartenstraße 14, 4021 Linz,
www.lvwg-ooe.gv.at einzubringen.
Schriftlich bedeutet handschriftlich oder in jeder technisch möglichen Form nach Maßgabe
der Kundmachung des LVwG OÖ über die Kommunikation (den Verkehr) zwischen LVwG
OÖ und Beteiligten gemäß §§ 13, 41 und 42 AVG 1991 und §§ 85 Abs. 3 und 86b BAO, zu
finden unter https://www.lvwg-ooe.gv.at/44.htm
Sie hat zu enthalten:
1. die Bezeichnung des angefochtenen Bescheides,
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1. die Bezeichnung der belangten Behörde (bescheiderlassende Behörde),
2. die Gründe, auf die sich die Behauptung der Rechtswidrigkeit stützt,
3. das Begehren und
4. die Angaben, die erforderlich sind, um zu beurteilen, ob die Beschwerde rechtzeitig
eingebracht ist.
Bitte beachten Sie, dass der Absender/die Absenderin die mit jeder Übermittlungsart
verbundenen Risiken (zB Übertragungsverlust, Verlust des Schriftstückes) trägt.
Falls Sie innerhalb der Beschwerdefrist einen Antrag auf Bewilligung der Verfahrenshilfe
stellen, beginnt die Beschwerdefrist erst mit dem Zeitpunkt zu laufen, in dem der Beschluss
über die Bestellung der Rechtsanwältin bzw. des Rechtsanwalts zur Vertreterin bzw. zum
Vertreter und der anzufechtende Bescheid dieser bzw. diesem zugestellt sind. Wird der
rechtzeitig gestellte Antrag auf Bewilligung der Verfahrenshilfe abgewiesen, beginnt die
Beschwerdefrist mit der Zustellung des abweisenden Beschlusses an Sie zu laufen.
Sie haben das Recht, im Verfahren vor dem Verwaltungsgericht eine öffentliche, mündliche
Verhandlung zu beantragen.
Freundliche Grüße
Ergeht an:
1. Betroffene Person: Alexandra Alberta Ladicova , Haushoferstraße 11/1/4, 4020 Linz
vertreten durch den/die gesetzliche Vertreter/in Ilyés Gyula Gábor
Beilage:
SARS-CoV-2-Informationsblatt
Hinweis:
Die zitierten Rechtsgrundlagen sind auch im Internet unter www.ris.bka.gv.at abrufbar.
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