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Fachbereich Medizinisches

Krisenmanagement
Radovan MARKOVIĆ Gruppe Datenkompetenzzentrum
Rotenhofgasse 30/8+9 Theodor-Sickel-Gasse 4-6,
1100 Wien 1100 Wien
Telefon +43 1 4000 87299
per RSb/Mail
bescheidauskunft@ma15.wien.gv.at
www.gesundheitsdienst.wien.at

MA 15 – DKZ - 1283122-2021-2 Wien, 26.10.2021


U07.1-5732034-2021

Radovan MARKOVIĆ, geb. am: 10.04.1969


Erkrankt an SARS-CoV-2/COVID-19
I. Absonderung
II. Vorzeitige Beendigung - Testung

BESCHEID

Aufgrund der Erhebungen des Magistrates der Stadt Wien, Magistratsabteilung 15 –


Gesundheitsdienst der Stadt Wien gem. § 5 EpiG wurde bei Herr Radovan MARKOVIĆ durch
infektiologische Diagnostik die Erkrankung an SARS-CoV-2/COVID-19 festgestellt.

Es ergingen sohin folgende Anordnungen:

SPRUCH

I. Herr Radovan MARKOVIĆ geb. am 10.04.1969, wurde durch den Magistrat der Stadt Wien,
Magistratsabteilung 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien an dem Aufenthaltsort,
Rotenhofgasse 30/8+9,1100 Wien abgesondert, dies vom 17.10.2021 bis einschließlich
31.10.2021, soweit nicht zuvor eine Mitteilung über die Aufhebung der Maßnahme ergeht oder
gemäß Spruchpunkt II. vorgegangen wird.

Daher hat Herr Radovan MARKOVIĆ diesen, von der Behörde festgelegten Aufenthaltsort, nicht
zu verlassen und Kontakte zu Personen zu unterlassen.

Allfällige Arztbesuche sind nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei Ihrem Arzt/ bei Ihrer
Ärztin mit ausdrücklichem Hinweis auf die Absonderung aufgrund SARS-CoV-2/COVID-19
durchzuführen. Bei Notwendigkeit einer akuten medizinischen Betreuung ist telefonisch 144,
ebenso unter Hinweis auf die Absonderung, zu kontaktieren.

Die Vornahme von Untersuchungen sowie die Entnahme von Proben zu labortechnischen
Untersuchungen sind zu dulden.
Verkehrsverbindung: Buslinie: 68A, 68B

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II. Es besteht die Möglichkeit für Herr Radovan MARKOVIĆ, wenn keine Symptome (mehr)
vorliegen, sich frühestens 4 Tage vor dem letzten Tag der Absonderung bei einer befugten Stelle
einer PCR-Testung zu unterziehen. Sofern das Ergebnis dieser virologischen Untersuchung
keinen Nachweis an SARS-CoV-2/COVID-19 erbringt oder ein Ct-Wert über 30 vorliegt, wodurch
die Infektiosität ausgeschlossen werden kann, gilt die Absonderungsmaßnahme ab dem
Zeitpunkt der Kenntnis mit sofortiger Wirkung als beendet.

Beim Aufsuchen einer befugten Teststellesind folgende Auflagen einzuhalten:

• Ab dem Verlassen des Absonderungsortes ist eine FFP2-Maske ohne Ausatmungsventil oder
eine Maske mit äquivalentem oder höherem Schutzniveau zu tragen, welche bis zur Rückkehr
zum Absonderungsort, außer bei der Testung nicht abgenommen werden darf.
• Sollte weiterhin ein positives Testergebnis vorliegen oder das Testergebnis noch abgewartet
werden, ist der von der Behörde festgelegte Aufenthaltsort unverzüglich wieder
aufzusuchen.
• Ein Testnachweis ist auf Verlangen vorzulegen.

Rechtsgrundlagen:
Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
betreffend anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten 2020, BGBl. II Nr. 15/2020
§§ 1, 5, 6 und 7 Epidemiegesetz 1950 (EpiG), BGBl. Nr. 186/1950, i.d.g.F.
§§ 1 und 2 Verordnung des Ministers des Innern in Einvernehmen mit dem Minister für Kultus und
Unterricht von 22. Februar 1915, betreffend die Absonderung Kranker, Krankheitsverdächtiger und
Ansteckungsverdächtiger und die Bezeichnung von Häusern und Wohnungen, RGBl Nr. 39/1915,
i.d.g.F. (Absonderungsverordnung)
§ 57 Abs. 1 Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 (AVG)

BEGRÜNDUNG

Der Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien als
Bezirksverwaltungsbehörde wurde die Erkrankung an SARS-CoV-2/COVID-19 bei Herr Radovan
MARKOVIĆ gemeldet. Die gesundheitsbehördlichen Erhebungen ergaben, dass entsprechend des
Erkrankungsverlaufes ein Ansteckungsrisiko für andere Personen besteht .

Bei SARS-CoV-2/COVID-19 handelt es sich um ein neues, im Dezember 2019 erstmals identifiziertes
und in seiner Gefährlichkeit noch nicht abschließend beurteilbares Virus. Die Viren sind von Mensch
zu Mensch über Tröpfcheninfektion (z.B. durch Gespräch, Anhusten, Anniesen, bei Leben im selben
Haushalt und/oder bei Aufenthalt in einer geschlossenen Umgebung übertragbar und zwar bereits
bei Kontakt in einer Entfernung von weniger als zwei Metern. Eine spezifische Therapie existiert
nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht.

Ansteckend sind insbesondere Personen, die das Virus bereits in sich tragen, jedoch (noch) keine
Symptome aufweisen sowie Personen mit Krankheitssymptomen. Die Krankheit kann bei einem

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schweren gesundheitlichen Verlauf (etwa in Form von Lungenentzündung und/oder schwerem


Atemwegssyndrom) zum Tod führen.

Von an SARS-CoV-2/COVID-19 erkrankten Personen geht ein derzeit noch nicht abschließend
beurteilbares, aber aufgrund der berichteten Anzahl an Todesfällen hohes Gesundheitsrisiko für
andere Personen aus, sodass zur Gewährleistung des geforderten Ansteckungsschutzes und der
Abwehr einer ernstlichen Gefahr für deren Gesundheit, eine Absonderung vorzunehmen ist.

Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft kann die Infektiosität ausgeschlossen werden, wenn
frühestens 4 Tage vor dem letzten Tag der Absonderung die durchgeführte PCR-Untersuchung als
Ergebnis einen Ct-Wert über 30 hat oder negativ ausfällt, da hierbei von einer geringen Viruslast und
einem Verlust der kulturellen Anzüchtbarkeit auszugehen ist. Der Wegfall der Voraussetzung für die
Absonderung begründet die vorzeitige Beendigung der verfügten Maßnahme.

RECHTLICHE BEURTEILUNG

Gemäß § 6 Abs 1 EpiG sind bei anzeigepflichtigen Erkrankungen sowie bei jedem Verdachtsfall einer
solchen Erkrankung, ohne Verzug die zur Verhütung der Weiterverbreitung der betreffenden
Krankheit notwendigen Vorkehrungen für die Dauer der Ansteckungsgefahr zu treffen .

Gemäß § 1 Abs. 1 Z 1 EpiG unterliegen Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfälle an den dort
bezeichneten Krankheiten der Anzeigepflicht.

Mit Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
betreffend anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten 2020, BGBl. II Nr. 15/2020 wurde auf Grund
des § 1 Abs. 2 des EpiG verordnet, dass Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfälle an 2019-nCoV
(„2019 neuartiges Coronavirus“) der Anzeigepflicht nach dem EpiG unterliegen.

Gem. § 7 Abs. 1a EpiG können zur Verhütung der Weiterverbreitung einer anzeigepflichtigen
Krankheit kranke, krankheitsverdächtige oder ansteckungsverdächtige Personen angehalten oder
im Verkehr mit der Außenwelt beschränkt werden, sofern nach der Art der Krankheit und des
Verhaltens des Betroffenen eine ernstliche und erhebliche Gefahr für die Gesundheit anderer
Personen besteht, die nicht durch gelindere Maßnahmen beseitigt werden kann.

Gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 EpiG sind Kranke, Krankheitsverdächtige und Ansteckungsverdächtige


verpflichtet, den zuständigen Behörden die erforderlichen Auskünfte zu erteilen und sich den
notwendigen ärztlichen Untersuchungen sowie der Entnahme von Untersuchungsmaterial zu
unterziehen.

Gemäß § 1 Absonderungsverordnung können zur Verhütung der Weiterverbreitung einer


anzeigepflichtigen Krankheit gegenüber kranken, krankheitsverdächtigen oder
ansteckungsverdächtigen Personen Maßnahmen zum Zwecke der räumlichen Absonderung oder
anderweitiger bestimmter Verkehrsbeschränkungen verfügt werden.

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Als krank gelten jene Personen, bei denen die Krankheit bereits festgestellt ist, als
krankheitsverdächtig solche, die Erscheinungen zeigen, die das Vorhandensein der Krankheit
vermuten lassen, als ansteckungsverdächtig solche, die zwar keine Krankheitserscheinungen
aufweisen, bei denen jedoch bakteriologisch nachgewiesen ist, dass sie als Träger des
Krankheitskeimes anzusehen sind, oder bei denen sonst feststeht oder erfahrungsgemäß
anzunehmen ist, dass sie der Ansteckung ausgesetzt waren und die Weiterverbreitung vermitteln
können.

Gemäß § 2 Absonderungsverordnung hat die Absonderung oder Verkehrsbeschränkung der


Kranken, Krankheitsverdächtigen und Ansteckungsverdächtigen auf die Dauer der
Ansteckungsgefahr derart zu erfolgen, dass eine Weiterverbreitung der Krankheit hintangehalten
wird.

Da Gefahr im Verzug vorliegt, war gem. § 57 Abs. 1 AVG die angeordnete Maßnahme der
Absonderung, welche das einzige Mittel zur Gefahrenabwehr darstellt, ohne vorheriges
Ermittlungsverfahren durchzuführen.

Die Aufhebung der Maßnahmen ist erst nach Ablauf der maximalen Ansteckungsdauer zulässig, tritt
der gegenständliche Bescheid sohin nach dem im Spruch genannten Zeitraum außer Kraft, soweit
nicht zu einem früheren Zeitpunkt neue Erkenntnisse im Einzelfall eine vorzeitige Beendigung der
Maßnahme begründen.

RECHTSMITTELBELEHRUNG

Sie können gegen diesen Bescheid binnen zwei Wochen nach Zustellung schriftlich, oder per Fax
oder E-Mail Vorstellung erheben. In diesem Fall müssen Sie in der Vorstellung den angefochtenen
Bescheid bezeichnen und die Vorstellung an die Magistratsabteilung 15 - Gesundheitsdienst der
Stadt Wien, Thomas-Klestil-Platz 8/2, Town-Town, 1030 Wien, senden.

Gemäß § 57 Abs. 2 AVG kommt der Vorstellung keine aufschiebende Wirkung zu. Der Bescheid ist
sohin sofort zu befolgen.

HINWEISE

Bei Nichtbeachtung dieses Bescheides müssen Sie mit einer Verwaltungsstrafe rechnen, wenn nicht
ohnedies schon ein gerichtlich strafbarer Tatbestand vorliegt (§ 40 EpiG).

Eine Beendigung aufgrund einer Testung ist innerhalb der letzten 5 Tage der Absonderung möglich.
Um den 1. möglichen Tag zur Testung zu ermitteln, werden rechnerisch vom letzten Tag, des im
Spruch angeführten Absonderungszeitraumes, 4 Tage abgezogen (x - 4).

Ein allfälliger Anspruch auf Vergütung eines eventuellen Verdienstentganges gemäß § 32 EpiG ist
gemäß § 49 leg.cit. binnen 3 Monaten vom Tag der Aufhebung der behördlichen Maßnahme beim
Magistrat der Stadt Wien - Magistratsabteilung 40 - Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht geltend

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zu machen, ansonsten erlischt der Anspruch. Dieser Bescheid und die Testergebnisse dienen auch
zur Vorlage an den/die ArbeitgeberIn.

Mit freundlichen Grüßen


Für den Dienststellenleiter:

Dr. Birgit Fykatas-Guth, MPH

Ergeht an:

Radovan MARKOVIĆ
Rotenhofgasse 30/8+9
1100 Wien

per RSb/Mail

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