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Ablehnung der Beurteilung und Begründung

Mit den Aussagen in der Beurteilung aus dem Rückmeldungsgespräch vom


02.03.2023/Nachbesprechung vom 09.03.2023 bin ich in keinem Punkt einverstanden und
lehne daher die Beurteilung in Gänze ab.

Meine Stellungnahme zu den Rückmeldungen bzgl. Planung/Hauptaufgaben, Erwartungen


der NRW.BANK in Bezug auf Arbeitsverhalten und Zusammenarbeit ist wie folgt:

Planung

1. Hauptaufgabe: „Als Anwender / Koordinator bei der IT-(Weiter-)Entwicklung / -Betreuung


dezentral unterstützen“
Ergänzend: ?

2. Hauptaufgabe: „Kontakte zu Mietinvestoren und relevanten Beteiligten pflegen“


Die Rückmeldung vermittelt einen eher mittelmäßigen Eindruck meiner Leistung und spiegelt
die erbrachte Leistung nicht in angemessener Weise wider.
Vorschlag:
Gegenüber Kunden tritt Frau Maes stets als kompetente und verantwortungsbewusste
Gesprächspartnerin auf, welche aktiv auf die Kunden zugeht. Sowohl bei
Kundengesprächen, Gesprächen mit Bewilligungsbehörden als auch bei internen
Gesprächspartnern werden die Gespräche – ebenso wie die Korrespondenz – selbständig,
anlassbezogen, adressatengerecht sowie sachgerecht vor- und nachbereitet. Die inhaltliche
und formale Richtigkeit des in eigener Zuständigkeit liegenden Schriftverkehrs wird
eigenverantwortlich und zeitnah sichergestellt.
Bei der Einarbeitung der neuen Mitarbeiterin wurde in hohem Maße aktive Unterstützung
geleistet.

3. Hauptaufgabe: „Kreditanalyse Neugeschäft Mietinvestoren bearbeiten“

Hier stören mich vor allem die Formulierungen:


(i) “…weiß sie überwiegend selbständig über ihr Netzwerk zu beantworten“.
(ii) „Änderungen oder Neuerungen im Kreditprozess werden nur teilweise sofort umgesetzt.“
(iii) „Die Fristen hat Frau Maes grundsätzlich im Blick. Die Arbeitsbelastung führte im Jahr
2022 jedoch dazu, dass diese nicht immer eigenständig gewährleistet werden konnten. Frau
Maes ist bereit… hilfreich ist“.

Zu (i) Zum selbständigen Bearbeiten von Frühphasen-Anfragen gehört m.E. auch, dass man
ggfs. Themen, die nicht meinen direkten Analyse-Bereich betreffen, unter Hinzuziehung der
entsprechenden Fachabteilungen klärt. Oder dass man komplexe Sachverhalte, wie Sie bei
meinen Kunden und den von mir bearbeiteten Frühphasen-Anfragen häufig zu finden sind,
mit anderen Kollegen aus dem Team oder teamübergreifend diskutiert. Dies erfolgte immer
selbständig und aktiv von mir aus. Daher klingt die o.g. Formulierung so, als ob ich nur mit
Hilfe anderer Personen aus meinem Netzwerk die Frühphasen-Anfragen überhaupt
bearbeiten könnte.
Vorschlag:
Frau Maes kommt bei der Beurteilung (auch komplexer) Sachverhalte unter
Risikogesichtspunkten zu sachgerechten Ergebnissen. Dabei holt sie – falls erforderlich –
selbständig Informationen aus den jeweiligen Fachabteilungen oder auch aus ihrem internen
Netzwerk ein.

Zu (ii) Es gab im Beurteilungszeitraum, während eine Vielzahl von Änderungen. Diese habe
ich bis auf vereinzelte Ausnahmen stets beachtet (konkrete Beispiele wurden mir vom RL
nicht genannt – und ich kann mich auch an keinen Fall erinnern). Falls in dem ein oder
anderen Einzelfall irgendwelche Neuerungen ausnahmsweise einmal nicht sofort beachtet
wurden, sollte dies in einer Beurteilung nicht so erscheinen als wäre dies an der
Tagesordnung. In einem Team sollte es auch erlaubt sein, einmal Fehler zu machen.

Vorschlag:
Die vielen Neuerungen und Änderungen im Kreditprozess wurden beachtet.

Zu (iii) Die Fristen habe ich immer im Blick (gleichermaßen für Frühphasen, Neugeschäft,
Bestandsbearbeitung) und habe diese auch eingehalten. Ich habe auch meinen RL sowohl
mündlich als auch schriftlich (E-Mails vom xxx) über die Fälligkeiten und daraus eventuell
resultierende Engpässe informiert. Aufgrund von fehlenden Kapazitäten in meinem
Team/Referat konnten mir nur vereinzelt/teilweise Unterstützung angeboten werden. Als
Folge habe ich enorme Überstunden geleistet, um die Fristen eingehalten – das wird hier
nicht honoriert. (Als Nachweis der geleisteten Überstunden kann ich gerne meine EVA-
Bögen vorlegen, falls gewünscht.) Die aktuellen Faktoren in meinem Arbeitsumfeld (wie z.B.
neue Aufgaben, Urlaubszeit, Personalabgänge) und die u.a. daraus resultierende enorme
Arbeitsbelastung kann ich nicht beeinflussen!

Vorschlag:
Trotz der nicht von der Mitarbeiterin beeinflussbaren Faktoren im Arbeitsumfeld, welche die
angespannte Arbeitsbelastung noch weiter verschärften, wurden alle Aufgaben
termingerecht und in hoher Qualität erledigt. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass Frau
Maes eine Teilzeittätigkeit von 60% ausübt. Frau Maes als Teilzeitkraft zeigte diesem
Zusammenhang eine große Flexibilität, ihre Arbeitszeiten deutlich auszuweiten, um die
Arbeitssituation anzugehen.

4. Hauptaufgabe: „Kreditanalyse Bestandsgeschäft Mietinvestoren bearbeiten“

Hier sind Formulierungen falsch (i) bzw. es werden wieder vereinzelte Fälle so formuliert, als
wären sie die Regel (ii).
Zu (i) „Die KÜ Phase 2022 war hier schon weitgehend abgeschlossen für juristische
Personen“.
Anmerkung: Die KÜ 2022 für juristische Personen endete am 31.03.2023. Diese habe ich
fristgerecht und vollumfänglich abgeschlossen. Auch fiel dieser Zeitraum noch in das frühere
Team; der Beurteilungszeitraum begann erst am 01.04.2023.
Auch die anschließende KÜ für die natürlichen Personen habe ich fristgerecht
abgeschlossen.

Zu (ii) „Insbesondere mit der Einführung der 6-Wochen-Frist für juristisch Personen kam es
zu Engpässen zum Jahresende, welche sich auf die Gesamtarbeitssituation ausgewirkt
haben.“
Anmerkung:
Aufgrund der Einführung dieses neuen Procederes bei der Ratingerstellung, kam es –
aufgrund der von mir nicht beeinflussbaren Faktoren abteilungsweit zu Mehrarbeit und
entsprechenden Arbeitsüberlastungen. Auch diese zusätzliche Mehrarbeit habe ich durch
eine enorme Anzahl an Überstunden pünktlich geleistet. Dabei ist zu betonen, dass ich jede
einzige Rating-Frist eingehalten habe! Ich kann nicht nachvollziehen, welche „Engpässe“ ich
verursacht haben sollte und auch nicht, „welche sich auf die „Gesamtarbeitssituation
ausgewirkt haben“ sollte??? Hier wurde mir keine Erklärung gegeben.

Vorschlag:
Frau Maes ist eine erfahrene Analystin und verfügt über ein umfangreiches und fundiertes
Fachwissen. Sie ist in der Lage, komplexe Sachverhalte und Risikostrukturen selbständig
und mit hoher Qualität zu bearbeiten und kann damit auch auf höchster Kompetenzstufe
überzeugen. Dabei entwickelt Frau Maes auch regelmäßig eigene Vorschläge für die
Darstellung der Kreditstrukturen.
Sie plant und organisiert ihren Arbeitsbereich unter Berücksichtigung sachlicher, zeitlicher
und risikorelevanter Prioritäten eigenverantwortlich. Sämtliche relevanten aufsichtsrechtliche
und bankinterne Fristen wurden stets eingehalten.

5. Hauptaufgabe: „Spezialthemen mit immobilien- und wohnwirtschaftlichem Bezug


bearbeiten“

Vorschlag: Aufgrund zeitlicher Engpässe, die jedoch nicht im Einflussbereich von Frau Maes
lagen, war eine weitergehende Befassung nicht möglich.

Erwartungen der NRW.BANK zum leistungsrelevanten Verhalten

1. Arbeitsverhalten

In Bezug auf den 3. Satz „Die gesetzten Prioritäten … könnten noch vereinzelt optimiert
werden“ sehe ich hier wieder eine Überbewertung kleinerer Fehler und keine entsprechende
Würdigung der guten Gesamtleistung über den gesamten Beurteilungszeitraum.

Mit dem letzten Satz bin nicht einverstanden („Neuerungen werden jedoch nicht immer sofort
umgesetzt.“
Stattdessen schlage ich folgende Formulierung vor:
Frau Maes reagiert offen und flexibel auf neue Situationen. Im Rahmen ihres
Verantwortungsbereichs handelt Frau Maes kostenbewusst und setzt Ressourcen
wirtschaftlich ein.

2. Zusammenarbeit

Dem letzten Satz: „Wünschenswert wäre eine mit Blick auf das Arbeitsumfeld positivere
Gesamthaltung“ widerspreche ich energisch!

Vorschlag stattdessen:
Fachliche Konflikte trägt Frau Maes in angemessener Weise aus, berücksichtigt
abweichende Meinungen und kann sich diesen auch anschließen, wenn sie diese für
inhaltlich zutreffend hält. Die sich hierbei ergebenden Gespräche sind in einer positiven
Weise ebenso kritisch wie konstruktiv.
Sabine Maes vertritt die eigenen Interessen, aber auch die ihrer Teammitglieder und macht
in angemessener Weise darauf aufmerksam. Optimierungsvorschläge vermittelt sie
adressatengerecht, nötigenfalls aber auch mit angemessenem Nachdruck.
Bei Engpässen innerhalb des Teams bietet Frau Maes selbständig Unterstützung an, auch
über die üblichen Bandbreiten ihrer Arbeitszeit hinaus.

Weitere Anmerkungen:

Es wird nicht auf die jeweiligen Konkretisierungen der Hauptaufgaben eingegangen.

Zum 01.04.2022 wurde ich – definitiv ohne mein Wollen - aus organisatorischen Gründen
des Bereichs in das Team 101-86431 (seit 01.04.2023 Referat 101-86450) versetzt.

Davor war ich im gleichen Bereich 101-86400 mit exakt den gleichen Aufgaben in der
Kreditanalyse und größtenteils dem gleichen Portfolio betraut. Ich habe in dieser Zeit
regelmäßig die jährlichen PUR-Beurteilungen erhalten, die im Laufe der Jahre von zwei
verschiedenen Teamleitern gegeben wurden, und die jedes Jahr bestätigten, dass ich – kurz
zusammengefasst - in fachlicher und persönlicher Hinsicht alle Aufgaben vollumfänglich
erfüllte, eine fachlich sehr versierte, erfahrene Analystin bin, die sowohl extern und intern
kommuniziert und sich teamorientiert verhält.

Von den Formulierungen in der am 02.03.2023 erteilten Beurteilung bin ich ehrlich
geschockt!

- Meine guten bis sehr guten Leistungen über den gesamten Beurteilungszeitraum
werden überhaupt nicht erwähnt
- Die vermeintlichen/angeblichen Schwächen werden in der Beurteilung überbewertet
dargestellt.
- Es wurde im gesamten Beurteilungszeitraum kein einziges Gespräch mit mir geführt,
um zu sagen, dass überhaupt und in welchen Gebieten ich den Erwartungen des JR
nicht genüge oder welche Aufgaben ich anders erledigen sollte. Auch jetzt im
Beurteilungsgespräch am 02.03.2023 wurden trotz meiner Rückfragen seitens JR
keine konkreten Beispiele genannt werden, um mir die Vorwürfe zu erläutern.
- Die KÜ 2022 habe ich sowohl für die juristischen Personen in meinem Portfolio (Frist
bis 31.03.2022) sowie ebenso für die natürlichen Personen (Frist 30.06.2022) in allen
Fällen eingehalten.
- Ich habe im Beurteilungszeitraum bei einer 60 %-Stelle (entspricht 23,4
Wochenstunden) jederzeit Überstunden in enormen Maße geleistet (z.B. in 11/2022,
12/2022, 01/2023, 02/2023…). Über die Überstunden habe ich meinen Teamleiter im
Rahmen der monatlichen EVA-Bögen regelmäßig informiert, so dass der Teamleiter
sehen konnte, welche Arbeitsüberlastung vorlag.
- Darüber hinaus habe ich zusätzlich häufig auf die Arbeitsmenge hingewiesen und JR
sowohl mündlich (u.a. in Gesprächen und auch in den wöchentlichen
Teamsitzungen), als auch schriftlich per E-Mail (vom 08.12.2022 sowie vom …)
infomiert. Auch in den monatlichen EVA-Bögen waren die geleisteten Überstunden
ersichtlich,
- Meine mündlichen und schriftlichen Hinweise auf zeitliche Engpässe wurden nicht
beachtet. Es waren im Team anscheinend keine anderen Kapazitäten frei, die meine
Arbeit hätten übernehmen können. Trotzdem wurden alle Fristen eingehalten!
- Die Aussage „…“ kann ich vor diesem Hintergrund nicht akzeptieren. Es gab enorme
Mehrarbeit (in der ganzen Abteilung 101-86400). Falls in sehr wenigen Einzelfällen
(wie oben gesagt, wurde mir jedoch kein einziger konkreter Fall genannt) es zu
Engpässen kam, war das der enormen Arbeitsmenge der Abteilung geschuldet und
ggfs. meiner Teilzeittätigkeit (Arbeitstage Di-Mi-Do), die bei sehr engen Fristsachen
die Unterstützung von Kollegen erfordert (zum Beispiel bei Neugeschäften die
Verfolgung des Prozesses „kompetenzgerechte Kreditentscheidung“, falls der
Prozess zum Beispiel erst am Freitag (= Teilzeittag) durchgeführt werden kann. In
solchen Fällen bereite ich aber meinen Kolleginnen die erforderliche Korrespondenz
an Bewilligungsbehörde und Bauherr so vor, dass diese nur noch meine
vorbereiteten Schreiben verschicken müssen, sobald das Genehmigungsprocedere
abgeschlossen ist. (Im Gegenzug bin ich ja auch immer bereit, für die Kollegen
einzuspringen, wenn es dort einmal zeitlich eng wird – so soll ein Team m.E. ja auch
funktionieren!)

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