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Die Deutsche Post AG gibt das nachstehende Angebot zu einem Tarifvertrag

ab:

Tarifvertrag
Arbeitszeit Zustellung

Zwischen

der Deutsche Post AG


Vorstand
- Sitz Bonn -

einerseits

und

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft


Bundesvorstand
- Sitz Berlin -

andererseits

wird für die als Brief- und Paketzusteller beschäftigten Arbeitnehmer der
Deutsche Post AG folgender Tarifvertrag geschlossen:
Präambel

Die Tarifvertragsparteien beabsichtigen, die Ist-Zeit als ausschließliches Arbeitszeitsystem in der


Zustellung vorzusehen. Es wird dadurch das Ziel verfolgt, den Zustellern eine planbarere tägliche
Arbeitszeit zu ermöglichen, um Familie und Arbeit besser in Einklang zu bringen.

§ 1 Geltungsbereich

Dieser Tarifvertrag gilt für Arbeitnehmer, die unter den Geltungsbereich des MTV-DP AG fallen und
ganz oder teilweise Zustelltätigkeiten verrichten. Nicht vom Geltungsbereich erfasst sind Führer von
Kraftfahrzeugen und Arbeitnehmer, die nur vorübergehend (z.B. während des Starkverkehrs) ganz
oder teilweise Zustelltätigkeiten verrichten.

§ 2 Grundsätze

Die Verteilung der täglichen Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage, der Beginn und das Ende der
täglichen Arbeitszeit, die Dauer der Pausen und der Zeitrahmen für deren Abwicklung sind durch einen
Dienstplan festzulegen. Die Arbeitnehmer sind diesen Dienstplänen zuzuordnen.

§ 3 Arbeitszeitkonten Zustellung

(1) Für jeden Arbeitnehmer wird ein individuelles Arbeitszeitkonto geführt.

(2) Im Arbeitszeitkonto werden die tägliche Arbeitszeit des Arbeitnehmers sowie die Über- und
Unterschreitungen (Abweichungen) von der täglichen dienstplanmäßigen Arbeitszeit
minutengenau erfasst und saldiert. Aus der Saldierung ergibt sich im Arbeitszeitkonto ein Aufbau
bzw. Abbau von Pluszeiten bzw. Minuszeiten; Pluszeiten nach Satz 2 begründen während des
Ausgleichszeitraums keine Überzeitarbeit i.S.d. § 14 Abs. 1 ETV-DPAG. Die im Arbeitszeitkonto zu
erfassende tägliche Arbeitszeit beginnt frühestens mit dem im Dienstplan festgelegten
Arbeitsbeginn.

(3) Für Tage, an denen der Arbeitnehmer unter Fortzahlung des Entgelts von der Arbeitspflicht befreit
ist oder Entgeltfortzahlung erhält (z.B. Urlaub, Krankheit), wird für die Berechnung die festgelegte
dienstplanmäßige Arbeitszeit zugrunde gelegt.

(4) Die Arbeitszeitkonten werden für den Zeitraum von 12 Monaten (Ausgleichszeitraum) geführt. Das
Arbeitszeitkonto wird nach 12 Monaten bzw. beim Ausscheiden des Arbeitnehmers aus dem
Geltungsbereich dieses Tarifvertrags abgerechnet. Sollte bei Ablauf des Ausgleichszeitraums das
Arbeitszeitkonto nicht ausgeglichen sein, werden Minuszeiten mit bestehenden Ansprüchen aus
dem Konto für Überzeitarbeit verrechnet, darüber hinausgehende Minuszeiten verfallen.
Pluszeiten werden zu Überzeitarbeit gemäß §14 Abs. 1 ETV-DP AG.

(5) Sofern ein betrieblicher Bedarf besteht, kann ein Arbeitnehmer auf Anfrage des Arbeitgebers
freiwillig, an max. 12 Tagen im Kalenderjahr, seine Arbeitsleistung an einem Tag, an dem er gemäß
Dienstplan nicht zur Arbeit vorgesehen ist (dienstplanmäßig freier Tag), erbringen. In diesem Fall
gilt die erbrachte Arbeitszeit zuzüglich einer Zeitgutschrift von 25% als Überzeitarbeit gemäß
§ 14 Abs. 1 ETV-DPAG zu erfassen.

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(6) Für einen Arbeitnehmer, dessen Bezahlung nicht in Form eines konstanten Monatsentgelts
erfolgen kann (§ 2 Abs. 5 ETV-DP AG), gilt folgender Abrechnungsmodus:

Die Bezahlung erfolgt zunächst nach der Anzahl der Arbeitsstunden, die dem Dienstplan
entsprechen (dienstplanmäßige Arbeitszeit), nach dem der Arbeitnehmer eingesetzt wird. Das
Arbeitszeitkonto ist zum Zeitpunkt der Beendigung des gemäß § 2 Abs. 5 ETV-DPAG
abgewickelten Arbeitsverhältnisses abzurechnen.

§ 4 IT-Anwendungen

Die tägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer und die Abweichungen von der täglichen dienstplanmäßigen
Arbeitszeit werden IT-gestützt erfasst und verarbeitet. Der Arbeitnehmer erhält eine monatliche
Abrechnung des Arbeitszeitkontos, aus dem die Kontobewegungen im Einzelnen nachvollzogen
werden können.

§ 5 Beteiligung des Betriebsrats

Die Betriebsparteien regeln die weiteren Modalitäten und Bedingungen des Arbeitszeitkontos und zur
Arbeitszeit in der Zustellung in einer Betriebsvereinbarung.

§ 6 Inkrafttreten, Schlussbestimmungen

Dieser Tarifvertrag tritt am 01.07.2020 in Kraft. Dieser Tarifvertrag kann mit einer Frist von einem
Monat zum Ende eines Kalendermonats, frühestens jedoch zum 31.12.2022, schriftlich gekündigt
werden. Der Tarifvertrag wirkt nach.

Die Verrechnung von Minuszeiten mit bestehenden Ansprüchen aus dem Konto für Überzeitarbeit
gemäß § 3 Abs. 4 Satz 3 dieses Tarifvertrags sowie die in § 3 Abs. 5 Satz 2 dieses Tarifvertrags
genannte Zeitgutschrift von 25% entfallen zu dem Zeitpunkt, zu dem die derzeit ausgesetzte Regelung
des § 14 Abs. 5 UAbs. 2 Buchstabe b) ETV-DPAG in Kraft tritt.

Bonn, den 20.04.2020

Für die Deutsche Post AG Für die ver.di –


Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
unter dem Vorbehalt unter dem Vorbehalt der Zustimmung
der Zustimmung des Vorstandes des Bundesvorstandes

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