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Personalbedarfsplanung
1 Personalbedarfsplanung
Es muss berücksichtigt werden:
- Quantitativer Bedarf: Wie viele Mitarbeiter werden benötigt?
- Qualitativer Bedarf: Welche Qualifikationen sollen Mitarbeiter besitzen?
- Zeitlicher Bedarf: Wann wird das Personal benötigt?
2 Schwankungen im Personalbedarf
Es kann laufend zu Schwankungen kommen, Gründe können unterschiedlich sein.
Langfristiger Personalbedarf
- Ersatzbedarf für ausscheidende Mitarbeiter: bei plötzlicher Kündigung, Tod eines
Mitarbeiters. Pensionierungen sind aufgrund der Altersstruktur vorhersehbar, auch
Beförderungen müssen geplant werden.
- Erweiterungsbedarf für betriebliche Erweiterungen (Eröffnung einer neuen Filiale)
- Umschichtungsbedarf bei grundsätzlicher Änderung der betrieblichen Anforderungen (von
händischer Fertigung auf vollautomatische Fertigung)
- Freisetzungsbedarf: Notwendigkeit zur Kündigung kann sich ergeben aus
o Quantitativen Gründen (Konkurrent zu Rationalisierung zwingt oder Produktion
wegen Konjunktureinbruchs eingeschränkt werden muss)
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o Qualitativen Gründen (wenn Art und Weise der Produktion so umgestellt wird, dass
Umschulung des Personals nicht möglich erscheint)
Personalentwicklung
alle Maßnahmen die langfristig dazu dienen, Personal höher zu qualifizieren und Personalbedarf
aus eigenen Unternehmen zu decken.
Nachteile:
- Mitarbeiter zu Vorgesetzten über bisherige Kollegen ernannt worden
- Nachfolger für den beförderten Mitarbeiter schwer zu finden
Folgende Gründe:
- Personalberater ist Spezialist, formuliert für das Unternehmen Anzeigen, trifft Vorauswahl
und berät Unternehmen bei der Auswahl
- Personalberater kann vertrauliche Bewerbung garantieren, erfolgt Stellenausschreibung
anonym, wäre es möglich, dass sich jemand der Stellung wechselt beim eignen Unternehmen
bewirbt, oft wird daher in Personalinseraten die Möglichkeit geboten, einen Sperrvermerk
anzugeben
Üben –
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Personalanwerbung und -auswahl aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht
1 Personalaufnahmeverfahren
Wichtig sind zwei Perspektiven zu unterscheiden
- Sicht des personalsuchenden Unternehmens
- Sicht der Bewerber
2 Personalaufnahme – Unternehmenssicht
Stelleninserat
Neben klassischen Inseraten gibt es viele Online-Möglichkeiten für Veröffentlichung von
Stellenausschreibungen
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Beispiel Seite – 15
Bei der Beurteilung wird in der Regel nur Vorauswahl getroffen, es wird entschieden wer zu
einem persönlichen Gespräch eingeladen werden soll
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Interviewer bereiten Gesprächsplan vor:
- Offizielle Begrüßung
- Konversationsphase mit Ziel, Bewerber zum Sprechen zu bringen
- Klärung des Gespräch Ablaufs
- Besprechung des Lebenslaufs
- Vorstellung des Bewerbers zu Arbeitsbedingungen und -inhalten
- Informationsstand über das Unternehmen
- Selbsteinschätzung
- Evtl. spezielle Anforderungen der Stelle
- Gelegenheit für Fragen
- Abschluss des Gesprächs
Es wird systematisch ausgewertet und als Beurteilungskriterium der Eignung des Bewerbers
verwendet
Zusätzliche Auswahlverfahren
Eignungstest
Leistungsproben
Sind spezielle Fähigkeiten für die zu besetzende Position erforderlich, muss die Person, die sich
beworben hat, manchmal Leistungsproben ablegen.
Assessment-Center
eine Veranstaltung zur Personalauswahl, es werden mehrere Bewerber gleichzeitig durch mehrere
Beobachter auf ihre Eignung für die Position getestet
3 Aufnahmeverfahren – Bewerbersicht
Arbeitsplatzwahl
- Infos über Beruf (Aufgaben, Anforderungen, Chancen)
- Infos über Branche (Betriebsstruktur, Bedarf, Entwicklung)
Man kann sie aus dem Internet, Zeitschriften, Analyse von Stelleninseraten oder der
Wirtschaftskammer erhalten. Erst mit diesen Infos kann eine Stelle ausgesucht werden, die sich mit
eignen Kenntnissen und Fähigkeiten und Werten und Einstellung decken.
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Es ist die Visitenkarte des Bewerbers, äußere Form ist sehr wichtig. Umfangreiche Angaben über den
Bildungsgang, bisherige Erfahrungen etc. gehören in die Beilage. Im Schreiben sollten Fähigkeiten
und Erfahrungen kurz und wirkungsvoll beschrieben werden.
Hatte man schon einen Job oder befindet sich in gekündigter Stellung, sollte man einen brauchbaren
Grund für die Kündigung/Wunsch nach Stellenwechsel anführen.
Brauchbare Gründe
- Einschränkung oder Auflassung der Abteilung
- Hoffnung auf bessere Aufstiegschancen
- Möglichkeit die eignen Fähigkeiten besser zu nutzen
- Wechsel des Wohnorts/bessere Erreichbarkeit
- Bessere Ausbildungsmöglichkeiten
Gehaltsvorstellungen nur dann wenn es im Inserat ausdrücklich verlangt wurde, wichtig sind
zukünftige Einkommensmöglichkeiten und nicht Anfangsgehalt. Man kann es persönlich klären.
Beispiel Seite 21
Ziel der schriftlichen Bewerbung Vorstellungsgespräch/Aufnahmegespräch
Man sollte nicht ganz den Ausschreibungsbedingungen entsprechen (zu wenig Vorpraxis), man sollte
Versuchen durch andere Vorzüge zu überzeugen.
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Elektronische Bewerbung
Online oder per Mail, sie haben viele Vorteile: Postberg wird kleiner, Abwicklungen der Bewerbungen
ist effizienter und lassen sich intern leichter weiterleiten. Man füllt meisten ein online
bereitgestelltes Bewerbungsformular aus. Manche geben Möglichkeiten Lebenslauf als Attachement
beizufügen.
Folgende Regeln einhalten:
- Ansprechenden und präzisen Betreff sonst Papierkorb
- Keine Sammelbewerbungen an mehrere Empfänger, jedem Schreiben individuelle auf das
Stelleninserat abgestimmte Note.
- Gleiches Aufbauschema für weitere schriftliche Bewerbungen
- Beilagen als Attachments, Kontrolle der Qualität eingescannter Unterlagen, Verwendung allg.
Programmversionen und Vermeidung von Attachments über 2 MB
Telefonische Bewerbung
Meist kurz, notwendig sich gut vorzubereiten
- Stelleanzeige bereitlegen
- Stichwortkonzept entwerfen, als würde man sich schriftlich bewerben
- Zusatzfragen notieren
- Lebenslauf und Zeugnisse bereithalten
- Schreibmaterial für Notizen
5 Einstellungsgespräch
Gesprächsvorbereitung
- Überprüfung der Anreisemöglichkeit, mind. 10 min. davor beim Gesprächspartner
ankommen
- Terminkalender und Schreibmaterial sowie alle Unterlage übersichtlich mit
- Äußeres Erscheinungsbild!!
- Informieren über das Unternehmen
Gesprächsablauf
(lest es euch im Buch durch, es werden typische Fragen und Antworten aufgelistet, Seite 24)
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Üben – Seite 25
Vorschriften einer höheren Stufe dürfen durch Regelungen auf einer niedrigeren Stufe meist nur
dann abgeändert werden, wenn sie für den Arbeitnehmer eine Verbesserung bringen.
Manche gesetzlichen Regelungen sind nachgiebiges Recht und können durch
Kollektivvertrag/Betriebsvereinbarung verschlechtert werden.
Arbeitsverhältnis zw. Dienstgeber und -nehmer bedeutet für beide Rechte und Pflichten
Pflichten des Arbeitsnehmers
- Pflicht zur persönlichen Arbeitsleistung
- Treuepflicht
o Bedachtnahme auf Interessen des Arbeitgebers
o Konkurrentverbot, es darf ohne ausdürckliche Genehmigung keine
Nebenbeschäftigung ausüben, die Betrieb schaden können
o Verschwiegenheit
o Keine Annahme von Geschenke durch Dritte
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2 Arbeitszeit, Urlaub, Mutterschutz
Arbeitszeit ist grundsätzlich im Arbeitsgesetz (AZG) und Arbeitsruhegesetzt (ARG) geregelt, darüber
hinaus finden sich Regelungen in den Kollektivverträgen, Betriebsvereinbarungen und
Einzelarbeitsverträgen.
Normalarbeitszeit und Überstunden
AZG sieht Regelung vor die durch Kollektivvertragliche Bestimmungen, Betriebsvereinbarung und
individuelle Gleitzeitvereinbarung ergänzt werden können. Der Kollektivvertrag regelt ob tatsächlich
50 Std. pro Wochen nur gegen Zeitausgleich gearbeitet werden darf, innerhalb welcher Zeit
Mehrarbeit durch Minderarbeit oder freie Tage ausgeglichen werden muss, ob Zeitausgleich 1:1 oder
ein einem anderen Verhältnis erfolgt.
Teilzeitarbeit
Liegt vor wenn vereinbarte Wochenarbeitszeit im Durchschnitt gesetzliche Normalarbeitszeit
unterschreitet, für Teilzeitbeschäftige gelten besondere vertragliche Schutzbestimmungen- Sofern
keine Betriebsvereinbarung darüber vorliegt, sind Ausmaß und Festlegung der Arbeitszeit zw.
Arbeitnehmer und -geber ausdrücklich vereinbart.
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Dienstverhinderung
Es kommt vor das Arbeiter Erkrankungen oder durch Unglück an Leistung gehindert sind, hat er dies
weder vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt behält er den Anspruch aufs Entgelt.
Urlaub
Beträgt 30 (entspricht 5 Tage Woche 25 Arbeitstage) Werktage und erhöht sich nach einer Dienstzeit
von 25 Jahren auf 36 Werktage (30 Arbeitstage)
Wann und wie lange individuelle Vereinbarung zw. Arbeitgeber und -nehmer. Urlaub sollte in
max. 1-2 Teilen verbraucht werden. Krankheit unterbricht den Urlaub, bei Beendigung des
Dienstverhältnisse steht nur aliquote Urlaub zu.
Mutterschutz
Mütter unterliegen besonderen Schutz, 8 Wochen vor errechneten Geburtstermin bis 8 Wochen
nach der Geburt gilt absolutes Beschäftigungsverbot, sie erhalten das volle Gehalt in diesem
Zeitraum.
Karenzurlaub
Nach Ablauf vom Mutterschutz können Väter und Mütter abwechselnd bis zum 2 Lebensjahr
Karenzurlaub (ohne Entgelt, aber mit Kündigungsschutz) in Anspruch nehmen. Bei mind. 20
Beschäftigten besteht nach mind. 3 Jahren Dienstzeit, der Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung bis zum
7 Lebensjahr.
Kinderbetreuungsgeld
Unabhängig von Beschäftigungsverhältnis besteht Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld. Verschiedene
Modelle zum wählen:
- Einkommensabhängige Variante
- Verschiedene Varianten mit unterschiedlich hohen, fixen monatlichen Beträgen und
unterschiedlicher langer Laufzeit
Es ist die Zuverdienst Grenze zu beachten.
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3 Kündigung, Entlassung
Man kann Arbeitsvertrag befristet oder unbefristet abschließen. Befristete enden durch Zeitablauf,
können nicht gekündigt werden. Unbefristete können so aufgelöst werden:
- Einvernehmlich zw. Dienstgeber und -nehmer
- Kündigung durch Dienstgeber
o Im 1 & 2 Dienstjahr 6 Wochen
o 3–5 2 Monate
o 6-15 3 Monate
o 16-25 4 Monate
o Ab 26 5 Monate
Als Kündigungstermin kann auch der 15. Oder der Letze eines Monats vereinbart werden
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4 Der Schriftverkehr bei Beendigung des DV
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5 Sonderregelunge im Tourismus
Aufgrund besonderer Situation in Hotellerie und Gastgewerbe -> Sonderbestimmungen für
Tourismus und Freizeitwirtschaft (Bsp., S. 37)
7 Mitbestimmung
(1) Übersicht
Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) = rechtliche Grundlage für Mitbestimmung der Arbeiternehmer.
Träger der Mitbestimmung ist gesamte Arbeitnehmerschaft auch unter 18-jährige.
Wenn in 1 U. mehr als 5 Arbeiter und mehr als 5 Angestellte -> getrennte
Betriebsgruppenversammlungen, die zusammen die Betriebsversammlung bilden, getrennte
Betriebsräte sowie ein gemeinsamer Betriebsausschuss sind einzurichten.
Wenn in 1 Betrieb dauerhaft mind. 5 Arbeitnehmer, noch nicht 18, sind, müssen zusätzlich eine
Jugendversammlung gebildet und Jugendvertrauensräte gewählt werden.
(2) Die Betriebsversammlung
ist vom Betriebsrat mind. 1-mal im Jahr einzuberufen.
Rechte der Betriebsversammlung:
- Stellungnahme zu sozialen, personellen, wirtschaftlichen Angelegenheiten
- Behandlung von Berichten des Betriebsrats (BV kann BR keine Weisungen erteilen)
- Enthebung des BR durch eine 2/3 Mehrheit
- Beschlussfassung ob und wie hoch Betriebsumlage im Betrieb eingehoben werden soll
- Wahl des Wahlvorstands für Betriebsratswahl
(3) Der Betriebsrat
(a) Einrichtung des BR
Zahl der Betriebsräte:
5-9 Arbeitnehmer 1 BR, 10-19 Arbeitnehmer 2 BR, 20-50 Arbeitnehmer 3 BR, 51-100 Arbeitnehmer 4
BR. Danach für jeweils 100 zusätzliche Mitarbeiter 1 weiterer BR. Ab über 1000 Mitarbeiter für
jeweils 400 weitere Mitarbeiter 1 weiterer BR. Zählung für Arbeiter/Angestellte getrennt.
Wahlrecht:
Aktiv wahlberechtigt = Arbeitnehmer über 18. Für Jugendvertrauensrat Arbeitnehmer unter 18.
Passiv wahlberechtigt = volljährige Arbeitnehmer, die mind. 6 Monate im Betrieb sind, Ö
Staatsbürger oder Staatsbürger eines EWR-Staates sind und Wahlrecht zum Nationalrat besitzen.
Hat Betriebsrat mind. 4 Mitglieder können bis zu ¼ dieser auch Vorstandsmitglieder/Angestellte der
Fachgewerkschaft sein ohne Betrieb angehören zu müssen
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(b) Befugnisse des BR
Allgemeine Befugnisse:
Überwachungsrecht = bzgl. der Einhaltung von Vorschriften zum Schutz der Arbeitnehmer
(Mutterschutz, Unfallschutz…)
Interventionsrecht = in allen Angelegenheiten bzgl. der Interessen der Arbeitnehmer
Informationsrecht = über alle Angelegenheiten, die sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen,
kulturellen Interessen der Arbeitnehmer betreffen.
Beratungsrecht = Beratungen mit U-Vertretern mind. 1 mal pro Vierteljahr.
Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten:
Ohne Zustimmung des BR können Einführungen von betrieblichen Disziplinanordnung,
Kontrollmaßnahmen, Leistungsentgelten und Personalfragebögen nicht geregelt werden.
BR hat oft wesentliches Mitspracherecht und wenn er sich mit Unternehmensvertreter nicht einig
wird, muss Schlichtungsstelle gerufen werden -> Festlegung von Beginn und Ende der Arbeitszeit
(Nacht- und Schichtarbeiten, Arbeitszeitverteilung auf Wochentage…) zählt vor allem dazu.
Mitwirkung in personellen Angelegenheiten:
- BR muss über Arbeitnehmerbedarf und geplante Maßnahmen rechtzeitig informiert werden
- Einstellungen/Versetzungen/Beförderungen müssen BR mitgeteilt werden
- Verschlechterung durch eine Versetzung (zb. bzgl. Arbeitsbedingungen) muss vom BR zugestimmt
werden. Wenn er nicht zustimmt, kann Arbeitgeber Arbeitsgericht anrufen.
Rechte des BR bei Lösung von Dienstverhältnissen
- Kündigungen sind nichtig, wenn BR nichts davon wusste
- BR kann Kündigung anfechten (vor allem: Motivkündigungen, sozial ungerechtfertigte Kündigungen)
- BR muss bei Entlassung verständigt werden und kann diese anfechten
Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten:
Betriebsinhaber muss BR über wirtschaftliche Lage (inkl. Finanzielle Lage), voraussichtliche
Entwicklungen, den Auftragsstand, den mengen- und wertmäßigen Absatz, Investitionen und
sonstige Rationalisierungsmaßnahmen informieren und auf Wunsch mit ihm beraten.
In größeren Betrieben (mind. 70 Arbeitnehmer, bei Handelsbetrieben/Banken/Versicherungen mind.
30) muss Abschrift des Jahresabschlusses an BR übermittelt werden.
Es gibt auch noch Mitwirkungsrechte bei Betriebsveränderungen (=Einschränkung, Stilllegung,
Verlegung des Betriebs oder von Betriebsteilen, Zusammenschluss mit anderen Betrieben,
Rechtsformänderung, Änderung des Betriebszwecks, Einführung neuer Arbeitsmethoden,
Rationalisierungs- und Automatisierungsmaßnahmen)
Mitwirkung im Aufsichtsrat:
BR haben Sitz und Stimme im Aufsichtsrat von Aktiengesellschaften, von GmbHs und von
Genossenschaften (mind. 40 Arbeitnehmer). Es gilt Drittelparität (d.h. für je 2 Vertreter der
Kapitaleigner ist ein Mitglied des BR in den AR zu entsenden)
(c) Rechte und Pflichten der Mitglieder des Betriebsrats
Rechte
- Recht auf erforderliche/bezahlte Freizeit für Ausübung ihres Mandats. In größeren Betrieben sind
Teil der BR-Mitglieder vollständig freistellen (mehr als 150 -> 1, mehr als 700 -> 2, mehr als 3000 -> 3
und für je weitere 3000 Arbeitnehmer -> 1 weiteres Betriebsratsmitglied)
- besonderer Kündigungs- und Entlassungsschutz (nur mit Zustimmung des Arbeits- und
Sozialgerichts und aus besonderen Anlässen möglich)
- an keine Weisungen gebunden
Pflichten
- Verschwiegenheitspflicht für Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse, deren Verrat Vorteil für
Konkurrenz wäre und zu Schädigung des U. führen würde
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Kapitel 2 Management
Managementlehre
1 Managementprozess
In jedem U. werden Ziele festgelegt, Maßnahmen zur Zielerreichung geplant/angeordnet,
Zielerreichung kontrolliert. Dieser folgende Zyklus = PDCA-Prozess (Plan, Do, Check, Act)
- 1. Schritt: Ziele setzen -> Ziele sind bestimmte, für Zukunft angestrebte Zustände.
- 2. Schritt: Maßnahmen/Wege zu den Zielen beschreiben/anordnen
- 3. Schritt: Soll-Ist-Vergleich -> wurden Ziele erreicht? In welchem Ausmaß? Liegt eine
Abweichung vor, muss Management eingreifen?
2 Managementfunktionen
Management umfasst alle zur Steuerung eines U. nötige Aufgaben. 4 Hauptfunktionen
- Planung -> gedankliche Vorwegnahme der Ziele/Maßnahmen zur Zielerreichung usw.
- Kontrolle -> prüft ob Zielerreichungsmaßnahmen erfolgreich waren
- Organisation -> System von Regeln, das Planung Führung Kontrolle ordnet
- Führung -> konkrete Umsetzung der Pläne erfolgt durch das Team. Führung der Mitarbeiter.
3 Managementinstitutionen
Erfüllung der Managementaufgaben von allen Mitarbeitern eines U. Es gibt Mitarbeiter ohne
Führungsfunktion und Mitarbeiter mit leitenden Funktionen:
- Top Management: meist Vorstandsvorsitzender/CEO, der technische Direktor und
kaufmännische Direktoren für die Bereiche Marketing und Finanzierung
- Middle Management: Abteilungsleiter/in
- Lower Management: Meister und Vorarbeiter im Produktionsbereich, Leiterin von
Teilbereichen des Rechnungswesens
4 Managementebenen
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normatives Management = beschäftigt sich mit Selbstverständnis, grundsätzlichen
Werthaltungen des U., legt unternehmerische Verhaltensgrundsätze fest, ist langfristig
ausgerichtet. z.B.: Erklärungen zum Thema Kinderarbeit
strategisches Management = schafft, erhält, pflegt Erfolgspotenziale (= Voraussetzungen für den
Erfolg eines U.), ist mittel- langfristig ausgerichtet. z.B.: ausreichend Eigenkapital
operatives Management = Werte und Erfolgspotenziale werden in kurzfristige Maßnahmen
übertragen, in Rentabilität sowie Liquidität umgesetzt, kurzfristig ausgerichtet. z.B.: Abschluss KV
mit einem Lieferanten
5 Managementthemen und Managementtools
Normatives Management
1 Unternehmenskultur
Jedes U. hat eine Unternehmenskultur. Das ist ein Setz von Regeln, Normen und Wertvorstellungen,
die von Unternehmensleitung und Mitarbeitenden gemeinsam getragen werden.
(1) Wirkung von Unternehmenskultur
Wertvorstellungen bestimmen was in einem U. wichtig/unwichtig ist, wie Probleme bearbeitet und
welche Chancen ergriffen werden sollen. Unternehmenskultur bestimmt wie die Wirklichkeit in
einem U. wahrgenommen wird und steuert das Verhalten der Unternehmensleitung/Mitarbeiter
unsichtbar, unbewusst und unreflektiert.
(2) Elemente von Unternehmenskultur
Unternehmenskultur wir in Werten und Normen sowie Zeichen, Symbolen und Ritualen eines U.
sichtbar und vermittelt. Zur Analyse wird mit Eisbergmodell gearbeitet. Gesunde
Unternehmenskultur unterstützt Zielerreichung von U. und ist ein zentraler Erfolgsfaktor.
Management muss Orientierungshilfen bieten um Unternehmenskultur zu vermitteln
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(3) Vision, Mission und Unternehmensphilosophie als Orientierungshilfen
Vision -> Es wird ein Zukunftsbild für künftige Entwicklung eines U. entworfen. Wohin will das U.?
Mission -> Wer sind wir?
Unternehmensphilosophie -> Aufgriff der Wertvorstellungen. Mit welchen Werten wollen wir
agieren?
2 Tools für das normative Management
Management stellt sicher, dass Menschen in einem U. sich an gemeinsamen Werten, Grundsätzen
orientieren, die ihre Handlungen leiten. Dafür müssen Werte, Normen sichtbar gemacht werden.
(1) Leitbild
Vision, Mission und Unternehmensphilosophie des U. werden zusammengeführt, formuliert. Es muss
einzigartig, unverwechselbar und typisch für U. sein. Kann sehr umfangreich sein. Sie enthalten meist
Managementgrundsätze, Verhältnis zu Staat/Gesamtwirtschaft, Verhältnis zu
Kunden/Lieferanten/Mitarbeitern und die globale Geschäftspolitik (besonders Angebotspolitik).
(2) Corporate Social Responsibility
= Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung. Die 3 zentralen Aspekte davon sind
- freiwillige Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung über gesetzlich vorgegebenen Rahmen
- gleichwertige Beachtung 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökomonie, Ökologie, Soziales)
- Dialog des U. mit relevanten Stakeholdern
(3) Instrumente der Unternehmensethik
Ethik = Fundament des richtigen Handelns. Unternehmensethik richtet sich an U. und
Wirtschaftsethik bezieht sich auf wirtschaftliche Handlungen der Wirtschaftsteilnehmer.
Tools des Ethikmanagements:
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Das strategische Management
1 Vom Leitbild zum Budget
2 Strategie
Management schafft Voraussetzungen für langfristigen Erfolg (Rentabilität) und Liquidität des U.
Diese Voraussetzungen = Erfolgspotenzial (=alle Vorteile und Stärken, die es dem U. ermöglichen
langfristig Wettbewerbsvorteile zu haben). Strategien sorgen für Orientierung im U., klären was zu
tun ist.
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(2) Branchenanalyse
Jedes U. ist in einer bestimmten Branche tätig. 1 Branche umfasst alle U., die ähnliche Produkte
anbieten. Genaue Abgrenzung schwierig.
Branchenanalyse untersucht 5 Wettbewerbskräfte innerhalb Branche: Bsp. S. 69
Bestehende Wettbewerber einer Branche, die untereinander rivalisieren
Eintrittsbarrieren (für potenzielle neue Anbieter, Bedrohung für bestehenden Wettbewerber
Marktmacht Lieferanten
Marktmacht Abnehmer
Ersatzprodukte
Unternehmensanalyse
um Ressourcenausstattung eines U. zu bestimmen
(1) Stärken-Schwächen-Profil
Wettbewerbsvorteile/Stärken bzw. -nachteile/Schwächen eines U. können aufgedeckt werden,
künftige Erfolgsfaktoren eines U. werden beurteilt. Wichtigster Konkurrent wird mit 0 beurteilt,
eigene Position besser (bis zu +3) oder schlechter (bis zu -3) beurteilt. Bsp. S.69
(2) Portfolioanalyse
Produkte, DL, Kunden und Kundengruppen eines U. werden zu Strategischen Geschäftseinheiten
(SGE) zusammengefasst. Management ordnet Ressourcen, Kapazitäten eines U. DEN SGE zu in denen
günstige Marktaussichten für U. bestehen, um zu erkennen welche man fördern bzw. abbauen muss.
Daraus lassen sich Schlüsse auf Marketing- und Finanzsituation eines U. ziehen.
Prognosen
(1) Szenariotechnik
Man versucht zu prognostizieren, wie sich unterschiedliche Kombinationen der externen Faktoren
auf ein U. auswirken könnten. Es gibt unterschiedliche Szenarien z.b. bsp S. 71.
(2) Delphi-Methode
Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien werden bei wichtigen Entscheidungen so geprüft.
Ausgewählter Kreis von Experten werden unabhängig schriftlich befragt. Mehrstufige Durchführung
-> Experten werden 3 Runden Ergebnisse der vorherigen Befragung mitgeteilt und Fragen nochmal
vorgelesen.
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Strategische Ziele
auf Basis der Analyse entwickelt bzw. revidiert, geben vor was langfristig erreicht werden soll.
Strategieentwicklung
Strategie kann durch Informationen über U. und sein Umfeld, den prognostizierten
Entwicklungen und strategischen Zielen abgeleitet werden. Zur Bestimmung des
Leistungsangebotes des U. gibt es folgende Tools, woraus sich auch die Bestimmung der Position
in der Supply Chain u. erforderliche Kooperationen ableiten.
(1) Basisstrategien
Zur Erreichung strategischer Ziele (Marktanteil, Bekanntheitsgrad, Rentabilität) gibt es 3:
Differenzierung zu Mitbewerbern (Produkt muss sich von Konkurrenz unterscheiden: USP)
Kostenführerschaft (optimale Kostenstruktur ermöglicht günstige Preise; das Streben danach
erhöht Anforderung an Mitarbeiter/Zulieferer)
Nischenstrategien (Konzentration auf Teilmärkte statt Gesamtmarkt)
(2) SWOT-Analyse
kombiniert Unternehmens- mit Umfeldanalyse. Stärken u. Schwächen, Chancen u. Risiken
werden gegenübergestellt. (S=Strengths, W=Weaknesses, O=Opportunities, T=Threats) z.B. s.74
(3) Normstrategien aus dem Portfolio
Portfolio der Boston Consulting Group empfiehlt für jedes Feld eigene Normstrategie.
(4) Produkt-Markt-Expansionsraster
Zeigt mögliche Strategien für verschiedene Kombinationen von bestehenden und neuen
Produkten/Märkten usw. Beispiel, S.75
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Strategiebewertung
Es wird eine Vielzahl unterschiedlicher Optionen, um eine Auswahl treffen zu können, erarbeitet.
(1) qualitative Strategiebewertung
Plausibilität der Strategie (Strategie = plausibel, wenn Annahmen nachvollziehbar sind. Bei
Unstimmigkeiten müssen Strategien bei veränderten Annahmen neu bearbeitet werden)
„Fit“ der Strategie (gibt Infos, ob Strategie stimmig, also ob Wiedersprüche vorliegen oder
nicht, ist)
Machbarkeit der Strategie (sind genügend Ressourcen vorhanden Strategie durchzuführen?)
(2) quantitative Strategiebewertung
einfache Entscheidungstechniken
Strategieumsetzung
wurde Entscheidung getroffen, wird ein Maßnahmenpaket zur Umsetzung entwickelt. =
Schnittstelle zur operativen Planung.
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2 Tools für das operative Management
Operative Ziele
aus strategischen Zielen exakt messbare, kurz- bis mittelfristige Ziele ableiten. Sie sollen Inhalt,
Ausmaß und Zeitbezug enthalten. In Praxis Konflikte zwischen kurzfristigen (operativen) und
langfristigen (strategischen) Zielen.
Systeme des Rechnungswesens
Planungsinstrumentarium für operatives Management ist Rechnungswesen, weil sich das
betriebliche Geschehen in Zahlen abbildet.
Als Planungsgrößen der operativen Ziele werden daher Erfolgsgrößen aus dem RW gewählt:
Liquidität, Gewinn, Betriebsergebnis.
Diese Planungsgrößen beinhalten 4 Fragen, welche Management dem RW stellt: Wie viel Geld wird
zur Verfügung stehen?, Wird innerhalb eines Jahres Gewinn oder Verlust erzielt?, Wie „reich“ wird
das U. sein?, Wie viel wird Leistungserstellung kosten?
Diese 4 Fragen werden in 3 verschiedene Systeme des RW beantwortet (internes u. externes RW ->
besonders internes für operatives Management interessant)
Budgetierung
Was darf Zielerreichung kosten, was soll sie bringen? In U. werden darüber Pläne erstellt. Teilpläne
beinhalten geplante Erträge und Kosten. Schwierigste Aufgabe im Planungsprozess ist Abstimmung
der Teilpläne mit dem Gesamtplan. Entweder es geht in der Richtung von unten nach oben (bottom
up) oder von oben nach unten (top down)
Bottom-up-Planung – zuerst Erstellung einzelner Teilpläne und dann zum Gesamtplan
zusammenfassen. Möglich, wenn einzelne Sparten selbstständig planen können (zb Pkw-Bereich)
Top-down-Planung – zuerst grobe Gesamtplanung für U. dann einzelne Bereiche darauf
aufbauen. Notwendig, wenn einzelnen Bereiche nicht streng voneinander getrennt sind
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Budget eines U. kann in der Praxis verschiedenes bedeuten:
Budget im engeren Sinn – alle prognostizierten Ein- und Auszahlungen, inkl. Investitionen u.
Kreditrückzahlungen werden gegenübergestellt -> Ermittlung Finanzbedarf oder -überschuss.
Budget im übertragenen Sinn – alle prognostizierten Aufwände und Erlöse lt. Buchhaltung oder
Kosten und Erträge lt. Kostenrechnung werden gegenübergestellt -> Ermittlung Überschuss oder
Unterdeckung
Zielrevision
Es kann zu der Veränderung von Zielen = Zielrevision kommen, wenn Ziele nicht erreicht werden
können oder nicht miteinander vereinbar sind. Gründe: Engpässe in Teilbereichen, technische oder
wirtschaftliche Veränderungen, Änderung der Konkurrenzverhältnisse.
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Mittelbar oder unmittelbar dem Tourismus sind auch: Wechselstuben, Verleih von Sportgeräten,
Schi-/Kletter-/Wasserschischulen, Herstellung und Verkauf von Reiseartikeln, von Reiseandenken
bzw. Ansichtskarten
Betriebe, die Leistungen erbringen, welche andere Betriebe für Touristen bereitstellen: Erzeugung von
und Handel mit Restaurant- und Hoteleinrichtung, Lebensmitteln und Getränken aller Art;
Versicherungen der Reisenden und Tourismusbetrieben; Entwurf/Herstellung von
Tourismusprospekten, Plakaten, Internetauftritten und Tourismusfinanzierung (auch Kredite)
Fast alle Betriebe erbringen Leistungen, die zumindest indirekt mit dem Tourismus zu tun haben!
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(5) Komplexität des Angebots
Touristisches Angebot = Kombination verschiedener, schwer beeinflussbarer Faktoren. Touristisches
Angebot vermittelt Erlebnisse, die auch Klima, Landschaft, Verkehrsinfrastruktur … beeinflussen.
Mehrere Teilleistungen unterschiedlicher Betriebe müssen zusammengefasst werden um
marktfähiges touristisches Angebot (zb. Pauschalreise) entsteht.
4 Reisebüro
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6 Träger der nationalen und internationalen Tourismuspolitik
Organisationen beschäftigen sich auf nationaler bzw. europäischer und internationaler Ebene mit
dem Ziel, Tourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor zu erhalten/auszubauen. Aufgaben dieser
Organisationen sind vielfältig, unterschiedlich, reichen von Zurverfügungstellung von
Wirtschaftsdaten über Vergabe von Förderung bis hin zu Kooperationen.
Träger der österreichischen Tourismuspolitik
Europäische Tourismuspolitik
Europäische Union (EU) mit Organen: der europäischen Kommission, dem Rat der EU und dem
Europäischen Parlament hat sie das Ziel, fördernde Maßnahmen für europäischen Tourismus zu
setzen, seine Konkurrenzfähigkeit zu steigern und nachhaltige Tourismusstrategien zu fördern.
European Travel Commission (ETC) ist Organisation zur Förderung Europa als Reiseziel in
Drittmärkten. Ziel: Europas Tourismus durch Kooperationen, Erfahrungsaustausch, Austausch von
Best Practices, Werbung, Marktforschung aufbauen.
Internationale Tourismusorganisationen
World Tourism Organization ((UN)WTO) ist internationale Organisation für Tourismuspolitik, verfolgt
Ziel einen verantwortlichen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln.
World Travel and Tourism Council (WTCC) ist internationale Dachorganisatin der Tourismuswirtschaft
mit U. als Mitgliedern.
Marketing im Tourismus
1 Marktforschung und Marktsegmentierung im Tourismus
(1) Zielgruppen und Motive
Differenzierte Ansprüche und Wünsche in letzten
Jahren. Werthaltungen, Wertorientierungen und
Konsummuster gewinnen an Bedeutung. Es genügt
nicht Zielgruppe nach Merkmalen wie Alter,
Geschlecht, Wohnregion zu differenzieren.
(2) Lebensstile und Konsumverhalten
EUROSTYLE-Untersuchung = umfassende Lifestyle-
Analyse vom Marktforschungsinstitut GfK.
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Markt- und Meinungsforschungsunternehmen INTEGRAL mit Sinus-Milieus ist weitere Möglichkeit
zur Zielgruppenbestimmung. Personen, die demselben Sinus-Milieu zugeordnet sind, gleichen sich in
soziodemografischen, geografischen und verhaltensbezogenen Merkmalen.
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2 Die Produktpolitik im Tourismus
(1) Der betriebliche Standort gehört zum Produkt
Bei Standortwahl fallen schon Entscheidungen über touristisches Angebot und Produktpolitik wird im
Tourismus durch Standort wesentlich mitbestimmt. Angebot wird über natürliche Möglichkeiten des
Standorts hinaus erweitert, um Attraktivität für Kunden zu erhöhen.
(2) Die Qualitätsklasse ist eine Basisentscheidung
Qualifizierungen für Hotels die international gelten:
5-Sterne-Hotels: Luxusbetriebe
4-Sterne-Hotels: erstklassige Betriebe (evtl. Zusatz Superior)
3-Sterne-Hotels: gutbürgerliche Betriebe
2-Sterne-Hotels: einfache Betriebe
1-Stern-Hotel: ohne jeden Komfort
Bei Restaurants wird es durch die internationale Restaurantführung eingestuft: zb. Gault Millau 1 bis
4 Hauben oder Guide Michelin 1 bis 3 Sterne.
(3) Das Leistungsprogramm
Im Tourismus umfasst dies: Beherbergung, Verpflegung, Personalleistung und Nebenleistungen. Das
Angebot soll in Abstimmung mit der Preispolitik erstellt werden. Durch Produktdifferenzierung
(unterschiedliche Leistungspakete) versucht man unterschiedliche Kundenschichten anzuziehen. Der
Erholungstourismus verstärkt Packageangebote bis zur Clubidee. Kurz- und Städteurlaube bieten
meist nur ein Grundprogramm.
(4) Grundnutzen und Zusatznutzen
Jedes Sachgut, jede DL bietet Käufer neben Grundnutzen auch Zusatznutzen (Erlebnis- und
Geltungsnutzen).
(5) Nebenleistungen
werden für touristische Angebote immer wichtiger und entweder vom einzelnen
Tourismusbetrieb, gemeinsam mit anderen Betrieben oder auf regionaler Ebene angeboten.
5 Werbung im Tourismus
(1) Einleitung
Kommunikationspolitik in Tourismusbranche erfolgt durch einzelne U. für touristische Region oder
Freizeitthema.
Werbung für einzelne U. wird betrieben über/durch: Internet, Social Media, Website, individuelles
Anschreiben laut Gästedatei, Folder bei Reisemittlern, Aufnahme in Kataloge der Reiseveranstalter.
Großteil der Werbung wird regional und überregional organisiert, genau wie Public Relations.
Sales Promotion -> innerbetrieblich (Verkaufsförderung im Hotel durch Hinweise auf Sonderleistung)
oder überbetrieblich (Bildmaterial, Videos, Prospektmaterial, Beratungsmappen).
(2) Werbestrategien, um Absatz zu erweitern
Bedarf wecken -> Bedarf für Produkte und DL wecken, die bisher nicht auf Markt waren
Bedarf ausweiten -> Bedarf für Produkte und DL erhöhen, die bereits auf Markt sind
Bedarf lenken -> bereits vorhandener Bedarf auf bestimmtes Produkt bzw. DL lenken
In Praxis fallen diese 3 Möglichkeiten der Absatzerweiterung zusammen
(3) Werbeobjekte
einzelne DL (Tenniswoche, Biowoche)
einzelne Tourismusbetrieb bzw. Zusammenschluss von Hotels (Romantikhotels, Schlosshotels)
Tourismusgemeinden
Tourismusregion (Osttirol – dein Berg Tirol)
gesamtes Bundesgebiet (Alltag raus, Ö rein)
(4) Werbesubjekte
Bestimmung Personenkreis, der umworben werden soll (Zielgruppe) ist für Werbunggestaltung
besonders wichtig. Werbung umso wirtschaftlicher je weniger Streuverluste eintreten (d.h. Personen,
die nicht zur Zielgruppe gehören werden, umworben). Werbeerfolg umso höher desto mehr Käufer.
(5) Werbemittel und Werbeträger (steht nix)
(6) Die Problematik der Werbung im Tourismus
Ziel der Werbung ist nicht nur Information, sondern gezielte Beeinflussung der Kaufentscheidung.
Meistens werden nur positive Faktoren dargestellt und negative Faktoren verschwiegen. Aufgrund
von vielen Beschwerden geben Reiseveranstalter/Reisemittler möglichst vollständige objektive Daten
an. Bei Billigangeboten werden Urlaubskosten unterschätzt.
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(7) Schadenersatz für Reisemängel
Reisemängel immer gut dokumentieren und gleich an Ort und Stelle rügen. Reisemängel liegen vor
allem vor, wenn vereinbarte bzw. im Prospekt angeführte Hoteleigenschaften nicht eingehalten
werden. Bei Bemessung von Schadenersatz orientieren sich Gerichte an „Frankfurter Tabelle“.
Schadenersatz wird in Prozentsätzen des gesamten Reisepreises angegeben.
(8) Prospektwahrheit im Tourismus
Die Eigenschaften einer Reise, die durch Werbung zugesichert wurden, sind für Veranstalter
verbindlich. Er haftet unabhängig vom Verschulden.
Viele dieser Faktoren insbesondere das ursprüngliche Angebot sind vorgegeben. Andere Faktoren,
vor allem das abgeleitete Angebot, können beeinflusst/verändert werden. Aufgrund der Komplexität
des touristischen Angebots, muss man auf mehreren Ebenen handeln um als gesamte Destination
Erfolg zu haben. Innovationen im Tourismus werden oft als gemeinsame Projekte von versch. Pers.
mit unterschiedlichem Hintergrund in einem gemeinsamen Prozess erarbeitet.
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(3) Innovationszyklus u. Produktlebenszyklus
auch touristische Angebote haben begrenzte Lebensdauer, müssen durch neue/veränderte Angebote
abgelöst werden. Jeder erfolgreichen Markteinführung (Launch) geht gelungener Innovationsprozess
voraus. Der Produktlebenszyklus wird um den Innovationszyklus im Vorfeld erweitert (Pre-Launch).
Nachhaltigkeit im Tourismus
1 Anforderungen an den zukünftigen Tourismus
Anforderungen an touristische Einrichtungen und Tourismuspolitik wachsen durch steigende Zahl
von Touristen und deren wachsende Bedürfnisse. Zukünftige Herausforderungen liegen vor allem
darin, dass das Verkehrsaufkommen u. Verkehrsstatus steigen werden; intakte Natur- und
Kulturlandschaften knapper/wertvoller werden; erneuerbare Energien u. Rohstoffe an Bedeutung
gewinnen und der Klimawandel auch Auswirkungen auf Tourismus haben wird.
(1) Steigende Verkehrsaufkommen
Mobilität, Infrastruktur, gute Erreichbarkeit = wesentliche Erfolgsfaktoren für Tourismusdestination.
Lt. Leitfaden über nachhaltige Mobilität im Tourismus nutzen 75%
aller Ö den Pkw als Verkehrsmittel, Trend geht weiterhin für
Nahreisen in Richtung Pkw und für Fernreisen in Richtung
Flugzeug.
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Hauptreisezeiten werden durch Belastung von Autoverkehr, Überfüllung des Luftraums und
Verspätung vor allem bei Charterflügen geprägt. Lösung für Verkehrsproblem = Ausbau Autobahnen
und Flughäfen wird von Anrainern/Umweltschutzgruppen, wegen Belastung der Naturlandschaften
und Erhöhung des Lärms und der Emissionen, abgelehnt.
(2) Intakte Natur- und Kulturlandschaften werden knapper und wertvoller
Immer mehr Naturlandschaften werden zerstört -> Verlust kultureller Identität ganzer
Bevölkerungsgruppen. Identität und Aussehen von Tourismusregion verändert sich stark, schränkt
Vielfalt von Tourismusregionen ein: wegen Massentourismus und Schaffung von Ferienwohnsitzen.
Unmut und Konfliktpotenzial in heimischer Bevölkerung wegen Verkitschen von Traditionen.
Tourismusregion nicht erweitern -> Tourismusregion überfüllt. Tourismusregion erweitern ->
Landschaft und Kultur zerstört.
(3) Erneuerbare Energien und Rohstoffe gewinnen an Bedeutung
Erdöl, Erdgas, Kohle (nicht erneuerbare Energiequellen) werden knapper/teurer und belasten
Umwelt durch Emissionen. Erneuerbare Energien werden wichtiger (Bioenergie, Erdwärme,
Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnenenergie, Windenergie).
(4) Der Klimawandel wird auch Auswirkungen auf den Tourismus haben
zb. Abschmelzen des Gletschers, Verlängerung der Vegetationsperiode, Häufigkeit von
Extremwetterereignissen
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