Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Definition Personalwirtschaft: Die Personalwirtschaft umfasst alle Tätigkeiten, die dazu dienen, die
Planung, Beschaffung und den zielgerichteten Einsatz der Mitarbeiter eines Unternehmens
sicherzustellen
Eigenschaften d. Personals:
- Arbeitsträger
- motiviertes Individuum
- Koalitionspartner
- Entscheidungsträger
- Kostenverursacher
- Gewinngenerierer
Funktionsbezogene Organisation:
- Personalwesen teilt sich in Sparten: Personalplanung, Verwaltung, Entwicklung, Entgeltrechnung,
Sozialwesen. Personalentwicklung noch unterteilt in Ausbildung, innerbetriebliche und
außerbetriebliche Weiterbildung.
Mitarbeiterorientierte Divisionalität:
Personalwesen teilt sich in Abteilung für Lohnempfänger, Abteilung für Gehaltsempfänger, Abteilung
für Führungskräfte
Organisation als Matrix:
(Verbindet Vorteile der Staborganisation “Divisonität“ und Funktionsorganisation)
Vorteile: Förderung d. Kommunikation, Einschätzung unters. Perspektiven, bessere
Entscheidungsspezialität
Nachteile: lange Entscheidungsprozesse, „faule“ Kompromisse, Überlastung durch 2 Vorgesetzte
2. Betriebliche Anreizsysteme
Anreizinstrumente:
Von Anreizinstrumente können verhaltensauslösende Reize ausgehen. Diese können einen
Mitarbeiter zu einem bestimmten Verhalten veranlassen, sofern sie den Bedürfnissen des Menschen
entsprechen. Anreize aktivieren Bedürfnisse und führen zu motivierten Verhalten
Anreizsystem:
Kombinationen von Anreizinstrumente, die geeignet sind, im Wirkungsverbund erwünschte
Verhaltensweisen hervorzurufen und unerwünschtes Verhalten zu verhindern
Anreizmodell:
Anreizempfänger:
- Individualanreize (Prämien)
- Gruppenanreize (Abteilungsprämie)
- Organisatorische Vorteile (Standort)
Anreizquellen:
- intrinsische Anreize: ergeben sich unmittelbar aus Aktivität eines Mitarbeiters (Leistung,
Erfolgserlebnisse, Misserfolgserlebnisse, Anerkennung)
- extrinsische Anreize: werden von der Umwelt eines Mitarbeiter bestimmt (Anreize monetärer Art
(Entlohnung) oder sozialer Art (soziale Kontakte)
Monetäres Anreizsystem:
- Lohn/Gehalt
- Mitarbeiterbeteiligung (Erfolgsbeteiligungen)
- Geldwerte Vorteile (Dienstwagen/Wohnung/Reisen, Arbeitsplatzsicherheit, Spesen,
Konsumvorteile)
Job Enrichment:
- bisherige Tätigkeit eines Mitarbeiters wird um Aufgaben auf höherem Anforderungsniveau
erweitert
Job Rotation:
- systematischer Arbeitsplatzwechsel mit dem Ziel der Entfaltung und Vertiefung der Fachkenntnisse
und Erfahrungen der Mitarbeiter & Vermeidung von Monotonie
Fachlaufbahnen:
Positive Erfahrungen:
- Wirksame Anreizsystem/Belohnungssysteme, Aufstiegschancen, kein Zwang zur Beförderung von
Spezialisten in Führungspositionen, sinnvolle Aufgabentrennung zwischen Personalführung-,
Verwaltungs-, Fachaufgaben, keine bzw. geringfügige Personalführungs-,Verwaltungsaufgaben bei
Fachlaufbahnen, Möglichkeit zur Berücksichtigung individueller Zielvorstellungen, flexible
Entgeltfindung, Förderung von Spezialwissen
Negative Erfahrungen:
- Sinkende Flexibilität der Wissenschaftler, Förderung der Einseitigkeit,
Sackgassen/Einbahnstraßen/Altersruhesitz/Treuebonus, Schwierigkeiten bei Beurteilung für evtl.
Beförderung, zusätzlicher administrativer Aufwand, verschärfter Konkurrenzkampf zwischen
Mitarbeitern, Personalführungsprobleme
Projektlaufbahnen
Positive Erfahrungen:
- Wirksame Anreiz-/Belohnungsfunktion, größere Flexibilität bei der Personalentwicklung,
Potenzialerkennung in Hinblick auf Kreativität, Verantwortungsbereitschaft, Konflikthandhabung,
Entwicklung unternehmerischer Fähigkeiten bei der Leitung bereichsübergreifender Projektteams,
Erkennen erforderlicher Personalentwicklungsmaßnahmen und Potenzialförderung
Negative Erfahrungen:
- Projektlaufbahn nicht in die Personalplanung einbezogen (Re-Entry-Problematik), Keine
Positionsbestimmung für Projektlaufbahn, keine organisatorische Zuordnung und Veröffentlichung
(Ergänzung im Organigramm), unklare Kompetenzregelungen, Personalführungsprobleme
Cafeteria-Ansatz:
- der einzelne Mitarbeiter kann zwischen verschiedenen Entgeltbestandsteilen bzw. Firmen- und
Sozialleistungen innerhalb eines bestimmten Budgets wählen
- Vorteil: Mitarbeiter kann das wählen, was seinen Bedürfnissen in der individuellen Situation
(Lebensphase, Familienstand, finanzielle Lage) am besten gerecht wird
Typische Cafeteria-Optionen:
- Barauszahlung
- Zeitangebote (Verkürzung der Wochenarbeitszeit, Langzeiturlaub, zusätzliche Urlaubstage)
- Versicherungsangebote (Lebens-, Kranken-, Unfallversicherung)
- Sachangebote (Parkplatz, Firmenwagen)
- Geldangebote (Aktienbeteiligung, Kapitalanlagen, Altersvorsorge)
Probleme beim Cafeteria-Ansatz:
- fehlende Transparenz
- erheblicher administrativer Aufwand
- Verständigungsprobleme zwischen AN + AG
- starke Abhängigkeit von wirtschaftlicher Lage
Operative Planung(bis 1 J.), Taktische Planung (1-5J.), Strategische Planung (mehr als 5J.)
Strategisch 5j. Operativ bis 1J.
Differenziertheit grad (Aufgliederung in Wenig differenziert - ein Stark differenziert - viele
Teilpläne) Gesamtplan Teilpläne
Detailiertheitsgrad (Erfassung von Globale Größe Detailierte Größe
Einzeldaten) (Kernproblem) (Detailproblem)
Präzisionsgrad(Information über die zu Grobe Information über die Detailierte Information über
erfassenden Größen) Größen die Größen
Bezugszeitraum Langfristig Kurzfristig
(Planungshorizont/Prognosereichweite)
Strukturmängel (Abgrenzung Schlecht definierte Problem Wohl definierte Problem
zuverlässiger Lösung)
Bsp. Personalentwicklung nach Konkretisierungsgrad und Zeithorizont
Personalcontrolling:
- Umfasst Planung, Kontrolle und Abweichungsanalyse in allen Teilen des Personalmanagements
sowohl im strategischen als im operativen Sinne
4. Personalbedarfsplanung
Personalbedarfsplanung:
- gedankliche Vorwegnahme zukünftigen Handelns
- Personalbedarfsplanung ist bedeutendes Element der Personalplanungssystems
- zunächst muss eine Voraussage und Planung der benötigten Arbeitskräfte erfolgen
- damit erforderliche Maßnahmen zum Abgleich von Bedarf und Bestand (Personalbeschaffung, bzw.
abbau, Personaleinsatz und Personalentwicklung) entwickeln
Quantitative Personalbedarfsplanung:
Zahl der Personen nach Alter und Geschlecht, die für die Erfüllung der Aufgaben zu einem
bestimmten Zeitpunkt und für eine bestimmte Dauer benötigt werden. Habe ich für die Stelle x das
passende Personal?
Qualitative Personalbedarfsplanung:
Bestimmung der Anforderungen der Arbeitsplätze und daraus Ableitung der Qualifikationen der
benötigten Personen. Kann ich Stelle x besetzen durch Weiterbildung des Mitarbeiters y unter
Berücksichtigung von Grenzen wie Zeit, Kosten, Kapazitäten
Autonome Personalbeschaffung:
alle Personalveränderungen, in denen Mitarbeiter ohne Veranlassung durch den Arbeitgeber das
Unternehmen für einen befristeten Zeitraum oder dauerhaft verlassen, bzw. wieder in das
Unternehmen zurückkehren. (Eigenkündigung des MA, Renteneintritt, Tod, Mutterschutz,
Beantragung der Elternzeit, langfristiger Erkrankungen des MA)
Initiierte Personalveränderung:
Vom Unternehmen beeinflusste Personalveränderungen. Auch durch das Unternehmen initiierte
Personalveränderung muss nicht zwangsläufig zu einer Einstellung von neuen Mitarbeitern führen.
Ergebender Personalbedarf kann auch durch Qualifikation bereits tätiger Mitarbeiter gedeckt
werden. (Weiterbildungen, Kündigungen durch das Unternehmen, Übernahme von Azubis,
Frühverrentung, Altersteilzeit)
5. Personalbeschaffung
Personalbeschaffung:
- Benötigte Mitarbeiter in geforderter Anzahl & Qualifikation, zum richtigen Zeitpunkt zu
marktgerechten und leistungsorientiertem Einkommen zu beschaffen
- Beschaffung schließt mit der Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters ab
Interne Personalbeschaffung:
Passive Personalbeschaffung:
Bundesagentur für Arbeit
Initiativebewerbungen
Bewerberkartei
Personal-Leasing
Werkvertrag (zb. Wartung/Instandhaltung, Gebäudereinigung)
Aktive Personalbeschaffung:
Stellenanzeige
Nutzung neuer Kommunikationsmöglichkeiten (Internet)
College Recruiting
Personalberater
Anwerbung von Betriebsangehörigen
Öffentlichkeitsarbeit
Auswahl-Prozess:
1. Auswahl und Festlegung von Beurteilungskriterien
Interne Bewerber: 2. Vorauswahl anhand interner Informationen
Externe Bewerber: 2. Vorauswahl anhand der Bewerbungsunterlagen
3. Vorauswahl anhand Bewerbungsgespräche/Tests/etc.
4. Auswahlentscheidung
5. Info an Betriebsrat
5. Ein-/Umgruppierung / Einstellung
6. Einarbeitung/Schulung / Probezeit mit Einarbeitung
7. Kontrolle der Auswahl durch Personalbeurteilung
Zeugnis – Formulierungen:
... stets zu vollsten...o.ä. = sehr gut
... stets zu vollen... o.ä. = gut
... volle Zufriedenheit... o.ä. = befriedigend
... Erwartungen entsprochen... o.ä. = ausreichend
... Erwartungen größtenteils erfüllt ... o.ä. = mangelhaft
... ordnungsgemäß erfüllt... = Bürokrat
... Vorgesetzten gut zu Recht ... = Mitläufer, Anpasser
... sehr tüchtig, sich gut verkaufen ... = unangenehmer MA
... Einfühlungsvermögen ... = sexuellen Kontaktsuche
... lernten ihn als einsatzwillig und beweglich kennen... = Langfinger
... gesellig ... = Alkohol
... Verhalten (stets) einwandfrei ... = bestmögliche Beurteilung
... verlässt auf eigenen Wunsch ... = Selbst gekündigt
... Bedauern das Ausscheiden ... = Guter MA, den das Unternehmen ungern verliert
... im gegenseitigen Einverständnis ... = Kündigung nahe gelegt
... wünschen ihm viel Erfolg ... = So gemeint, positiv
... das Allerbeste/ erdenklich Gute ... = Unternehmen ist über Ausscheiden froh
Vorstellungsgespräch:
Ziele (Unternehmenssicht)
a) Sammlung persönlicher Eindrücke und Informationen
b) Überprüfung der schriftlichen Unterlagen
c) Verdeutlichung der Zielsetzung des Mitarbeiters
Ziele (Bewerber)
a) Vorstellung Unternehmen/Arbeitsumfeld
b) Ermittlung Entwicklungsmöglichkeiten
c) Konkrete Antworten auf eigene Erwartungen
Einstellungstests:
Persönlichkeitstest: Aufdecken von Interessen/Neigungen, innere Einstellung, Charakter, soziale
Verhaltensweisen
Fähigkeitentest: testen von allgemeiner Leistungsfähigkeit, Intelligenz, spezielle Begabungen
Leistungsfähigkeiten, z.B. Intelligenztests, techn. Begabungstests, Konzentrationstests
PF-Test:
- soll die wichtigsten Charaktermerkmale eines Menschen messen
- durch Bewertung und Auswertung eines umfangreichen Fragebogens sollen die jeweiligen
Ausprägungen von 16 Persönlichkeitsfaktoren ermittelt werden
- diese Auswertung wird in einem Eignungsprofil dargestellt und mit einem Idealprofil verglichen
Assessment-Center:
- systematisches Verfahren zur Identifizierung von Verhaltensleistungen und –defiziten
- aufwendiges und anspruchsvolles Gruppengespräch, bei dem praxisnahe und problemorientierte
Übungen durchgeführt werden
- dauer: 1-2 Tage bei bis 15 Teilnehmern
- zählt zu den differenziertesten Auswahlverfahren mit besten Prognoseeigenschaften über
zukünftiges Arbeitsverhalten
- sehr teuer, daher am ehesten bei Führungskräfteauswahl.
Typische AC-Aufgaben:
Postkorbübung (Einzelkämpferaufgabe)
Führerlose Gruppendiskussion („Jeder gegen Jeden“)
Rollenspiele („Einer gegen den anderen“)
Präsentationen („Einer gegen alle“)
7. Personalführung
Eigenschaftstheorie:
- Ausschlaggebend sind die persönlichen Eigenschaften der Führungskraft
- Bedingungen des persönlichen und gemeinsames Leistungserfolges werden in der Führungsperson
lokalisiert
- Voraussetzung: Erfüllung bestimmter Eigenschaften
Wichtigste Führungseigenschaften:
Intelligenz, Durchsetzungsvermögen, Einfühlungsvermögen, Energie, Selbstbewusstsein, Ausdauer,
Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein
Verhaltenstheorie:
- Führungserfolg als Ergebnis von Führungsverhalten
- Wichtigster Einflussfaktor: Führungsstil des Vorgesetzten
- Anzahl der Beurteilungskriterien: Ein-, Zwei-, mehrdimensionale Ansätze
Situationstheorie:
- Führungsverhalten und -erfolg hängen von der Situation ab:
- Aufgabenstellung,
- Fähigkeiten der Mitarbeiter,
- externe Einflüsse
- Aufgaben- oder mitarbeiterorientierter Stil
- Aufgabe des Managers: Optimaler Stil für die jeweilige Situation
Interaktionstheorie:
- Wechselseitige interpersonale Beziehungen (Interaktionen) zwischen Führungskräften und
Mitarbeitern stehen im Vordergrund
- Relevante Einflussfaktoren: Persönlichkeit der Führungskraft einschließlich ihren Bedürfnissen,
Erfahrungen, Einstellungen, Persönlichkeit der Mitarbeiter einschließlich ihrer Bedürfnisse,
Erfahrungen, Einstellungen, Struktureigenschaft und Funktion der Gruppe, also die interpersonalen
Status-Rollen-Beziehungen und gemeinsamen Normen, Die spezifische Situation der Gruppe, äußere
Bedingungen, usw.
Staehle (1991): Führungsstil als langfristig relativ stabiles, situationsinvariantes Verhaltensmuster des
Führers
Rühli (1992): Der Führungsstil umfasst die charakteristischen, zeitspezifischen aber situativ
adaptierbaren Grundausrichtungen der Führung, wie sie von allen Beteiligten mitgestaltet werden
Verfahrensstil: Der Verfahrensstil ist der erdige Teil der Führung, die Welt der Fakten, Regeln und
Ordnungen, Zahlen und Vorgaben, Konten und Routinearbeiten
Aufgabenstil: Bestimmt, aggressiv, zuversichtlich, geschäftig, treibt an, erteilt Aufträge, delegiert
Verantwortung, setzt Maßstäbe jeweils individuell, selbstsicher, unabhängig, ehrgeizig
Integrationsstil: integriert den Einzelnen in die Organisation; will Mitsprache, geringe
Machtunterschiede; Bevorzugt gemeinsame Ziele, Verantwortung; interessiert an
Motivationstechniken
Beziehungsstil: Menschen stehen an erster Stelle; ruhig, unbeachtet; lange Gespräche; mitfühlend,
verständnisvoll, wohlwollend, freundlich“ Seine Aufgabenorientierung ist zwar niedrig, dafür aber
seine Beziehungsorientierung hoch
Lt. Reddin gibt es keinen „perfekten“ Führungsstil, da es auch immer mit der jeweiligen Situation
zusammenhängt, deshalb hat er jeden Stil eine „Licht (pro) und eine Schattenseite (kontra)
gegenübergestellt
Mit steigendem Reifegrad des Mitarbeiters lässt sich die Aufgabenorientierung reduzieren und die
Beziehungsorientierung verstärken.
Dabei sollte die Führungskraft genau beobachten, ob der gewählte Führungsstils zum gewünschten
Erfolg führt: Wenn der Mitarbeiter die Aufgabe sehr gut bewältigt, so sollte zukünftig bei einer
ähnlichen Aufgabe ein Stil gewählt werden, der dem Mitarbeiter mehr Partizipation und Freiräume
ermöglicht. Sollte der gewählte Führungsstil zu Misserfolgen oder unzureichenden Ergebnissen
führen, sollte die Partizipation zurückgenommen und wieder stärker kontrolliert und angewiesen
werden.
Diese Vorgehensweise gilt sowohl gegenüber einem einzelnen Mitarbeiter als auch gegenüber einen
ganzen Gruppe von Mitarbeitern.
8. Personalbeurteilung
Bewertungskriterien
9. Personalentwicklung
Personalentwicklung:
- verfolgt das Ziel, Mitarbeiter aller hierarchischen Stufen für die Bewältigung gegenwärtiger und
zukünftiger Herausforderungen zu qualifizieren
- Personalentwicklung sind Programme und Systeme, die sich mit Personalförderungsmaßnahmen
sowie Methoden der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Unternehmen befassen
Organisationsentwicklung (OA):
Längerfristig angelegter, organisationsumfassender Veränderungsprozess von Organisationen und
der darin tätigen Menschen. Theorie Y (Mensch ist motiviert, leistungsbereit, braucht keine
Kontrolle, ...) und komplexer Mensch (der Mensch hat vielfältige Bedürfnisse, die sich
situationsbezogen verändern können. Der Mensch ist ein flexibles, lernfähiges Wesen)
a) Schwerpunkte: Verhaltensänderung, Förderung sozialer Kompetenz, Veränderung in der
Organisationsstruktur, Konzentration auf affektives Lernen
b) Ziele: Steigerung der Leistungsfähigkeit der Organisation, Humanisierung der Arbeitsbedingungen
c) Instrumentarium: Laboratoriumsmethode, Prozessberatung, Teamentwicklung, Lernstatt,
Transaktionsanalyse, Qualitätszirkel
d) Träger: Höherer Fach- und Führungskräfte, interne und externe Berater, Organisationsmitglieder
Personalentwicklung (PW):
Qualifizierung aller Mitarbeiter einer Organisation zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit und
Leistungsbereitschaft unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse. Menschenbild nach
Theorie Y und komplexer Mensch
a) Schwerpunkte: Förderung fachlicher Kompetenz, Deckung qualifiziertes Personalbedarfs,
kognitives als auch affektives Lernen
b) Ziele: Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, Entwicklung der individuellen Fähigkeiten
und Persönlichkeit
c) Instrumentarium: Informatorische Grundlagen, bildungsbezogene und stellenbezogene
Maßnahmen
d) Träger: Fach-/Führungskräfte, interne und externe Berater, Trainer, Arbeitnehmervertretung
OA beschäftigt sich mit der Beseitigung von betrieblichen Engpässen oder die Schaffung besserer
Arbeitsbedingungen.
PA umfasst alle Maßnahmen der Bildung und der Förderung, die von einer Organisation oder Person
zielorientiert geplant, realisiert und evaluiert werden.
Induktive Bildungsbedarfsanalyse:
Mitarbeitergespräch (PE-Gespräch), Beobachtung, Befragung, Laufbahnplanung, Assessment Center
Mitarbeitergespräch (PE-Gespräch):
- Wichtige Informationsquelle für den Weiterbildungsbedarf (ein/zweimal jährlich)
- Vorgesetzter & Mitarbeiter diskutieren den Bildungsbedarf anhand Entwicklungswünsche und –
Möglichkeiten des Mitarbeiters
- Ziel: Verbindliche Vereinbarungen bzgl. Weiterbildung
Szenarioanalyse:
Szenarien: Mögliche Zukunftsbilder, die systematisch und nachvollziehbar aus der gegenwärtigen
Situation heraus entwickelt werden
Qualifizierungsworkshops:
- geeignete Gruppe von Personen zwei bis vier Tage zusammenzubringen, um zukünftigen
Qualifizierungsbedarf eines Unternehmensbereichs zu ermitteln
- Es empfiehlt sich, auch Kollegen aus anderen Bereichen einzuladen.
Vier-Ebenen-Modell (Erfolgskontrolle):
1. Reaktionsebene (Zufriedenheitsebene)
- Teilnehmer bewerten die Weiterbildungsmaßnahme
- geringer finanzieller und zeitlicher Aufwand für Zufriedenheitsbefragungen
- Begrenzte Aussagekraft
Beeinflussung durch
- Persönlichkeit des Referenten
- Verpflegung & Unterkunft
- Sympathie bzw. Antipathiepunkte
2. Lernebene
- Kontrolle des Lernerfolgs
- In welchem Umfang wurden Lernziele/Lerneffekte erreicht
- Affektive Lernziele (Einsatz von Rollenspielen & Führungskräftegesprächen)
- Kognitive Lernziele (Einsatz von mündlichen & schriftlichen Tests)
- Psycho-motorische Lernziele (Einsatz von Arbeitsproben & Beobachtungen)
3. Lerntransferebene
- Anwendung des neuen Wissens
- Spiegelt sich das gelernt in neuem Verhalten wider? (Neues Wissen auch anwenden!)
Lerntransferhindernisse
- Mangelnde Identität zwischen Lern und Funktionsfeld
- Zeitmangel
- Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten
- Fehlende Anwendungsmöglichkeiten
- Fehlende Anreize zur Verhaltensänderung
- Führungsstil, der eine Verhaltensänderung nicht/nicht angemessener Weise zulässt
- Fehlende Ressourcen um Erlerntes umsetzen zu können
- Arbeitsumfeld/Kultur in dem das Ausprobieren von neuen Handlungsweisen nicht möglich ist
- Mangelnde Akzeptanz seitens der Arbeitskollegen
4. Organisationsergebnisebene
- Inwiefern trägt die Weiterbildung zur Organisationserfolg bei
- Probleme: Quantifizierung & Kausalitätsnachweis
- Schwierigkeit der Erfolgsmessung nimmt tendenziell zu je stärker affektive gegenüber kognitiven
oder psychomotorischen und je stärker überfachliche gegenüber fachlichen Qualifizierungszielen
dominieren
Kennzahlen:
Unmittelbar weiterbildungsbezogene Kennzahlen:
- Anzahl der Weiterbildungstage pro Periode, Mitarbeiter, Abteilung
- Weiterbildungsaufwand pro Periode, Mitarbeiter, Abteilung
- Anteil der Teilnehmer an der Gesamtbelegschaft
- Anteil der Weiterbildungsstunden an den gesamten Arbeitsstunden
- Verhältnis der Weiterbildungskosten zum Gesamtumsatz/Gesamtpersonalkosten
10. Personalfreisetzung
Personalfreisetzung:
- steht für die Vermeidung bzw. Beseitigung von personellen Überkapazitäten in qualitativer,
quantitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht
Arbeitszeitverkürzende Maßnahmen:
Abbau von Überstunden, Einführung Kurzarbeit, Reduzierung der regulären Arbeitszeit
Urlaubsplanung- und Abwicklung, Umwandlung Vollzeit auf Teilzeit
Kündigungsarten:
- Änderungskündigung, Ordentliche & Außerordentliche Kündigung
Kulturschock-Modell:
Phase A: „Erwartungsphase, „Alles ist neu“, spannend, im Vordergrund stehen positive Seiten des
neuen Landes
Phase B: Eigene Gemütslage verschlechtert sich, Zufriedenheit nimmt ab
Phase C: „Kulturschock“, Heimweh, Nervosität, emotionale Reizbarkeit, übermäßige
Kompensierungsbedürfnisse (Alkohol & Essen), bis hin zu Schlafstörungen
Phase D: Anpassungsphase, Verständigung wird besser, Verständnis für Bedingungen des
Gastlandes.
Phase E: Verfestigungsphase, Eingewöhnung an das Gastland
Phase F: „Kontra-Kulturschock“
Phase G: Reintegration in die Heimat
Mehrstufige Personenauswahl
Vorbereitungen auf einen Auslandseinsatz:
- Kulturelle Vorbereitung (Länderinformationen, Kontakte zu ehemaligen Expatriates, Vorbesuch
(look and see). Vorbereitungsseminar, Interkulturelles Training, sprachliche Vorbereitung=
Relocation-Service:
-Bietet befristete Betreuung von Mitarbeitern, die ihr gewohntes Umfeld verlassen
- Reiseplanung + Buchung, Wohnungssuche, Behördengänge, Kindergarten-Schulvermittlung,
Interkulturelles Training, Infomaterial beschaffen, Hilfe bei alltägliches Fragen
Betreuungsaufgaben:
- laufende Infos über Entwicklungen/Veränderungen
- Regelmäßige Kommunikation
- Fachliche Unterstützung
- Fortbildungen
Wissensmanagement:
- Zielgerichtete Nutzung und Entwicklung von Wissen zur Verbesserung der Fähigkeiten einer
Organisation
Lessons learned:
- bezeichnet schriftliche Aufzeichnung und systematisches Sammeln, Bewerten und Verdichten von
Erfahrungen, Entwicklungen, Hinweisen, Fehlern und Risiken in Projekten
- Deren Beachtung und Vermeidung kann sich als nützlich für zukünftige Projekte erweisen
Warum Wissensmanagement:
- Durch Expansion, Globalisierung, Fragmentierung steigt die Turbulenz der Wissensumwelt
- Daraus ergeben sich Chancen (Wissensintensive Produkte/Dienste, neue Märkte) und Gefahren
(schnelle Alterung eigenen Wissens, neue Konkurrenten)
Notwendigkeit von gezieltem Wissensmanagement
Wissensziele:
Unternehmensziele normative Wissensziele strategische Wissensziele operative
Wissensziele
Normative Ziele: Wissen der Organisation stellt größten Wert im Unternehmen dar, Wissen der
Mitarbeiter soll zum Vorteil der Kunden nutzen
Strategische Ziele: Bis zum Jahr…werden wir der führende Anbieter in … sein
Operative Ziele: bis zum Jahresende wird Herr X zum Experten für Y aufgebaut, alle bis zum Jahre X
durchgeführten Projekte kommen in eine Datenbank
Fragestellungen:
- Über welches Wissen verfügen wir
- Wer sind externe und interne Wissensträger
- In welcher Form ist Wissen verfügbar
- Welche Lücken gibt es
Ziele:
- Überblick über Wissensstand und Lücken
- Grundlage für effizienten Zugang zu Wissen
- Grundlage für Wissensverteilung
- Schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Aufgaben:
- Transparenz über individuelle Fähigkeiten der Mitarbeiter (Expertenverzeichnisse, Wissenskarten,
Wissensmatrix)
- Transparenz über kollektive Kompetenz des Unternehmens (Schaffung von Transparenz über das
gesamte Unternehmen, Transparenz in abgegrenzten Bereichen)
- Transparenz über externes Wissen und Wissensquellen (Wissenslücken lassen sich aufspüren,
Selektionsmechanismen wie gemeinsame Projekte mit Hochschulen, nur externes Wissen welche im
Zusammenhang mit dem eigenen Geschäft steht)
Wissenserwerb:
Durch: Neue kreative Mitarbeiter, externe Partner/Lieferanten/Kunden, Aufbau von
Wissensnetzwerken & Wissensallianzen, Kauf von Wissensprodukten, Nutzung von Wissenspotential
aus dem Unternehmen
Wissensentwicklung:
- Individuelle Ebene (traditionelle Lernprozesse, Problemlösungskapazität der Mitarbeiter,
Kreativität)
- kollektive Ebene (lernende Organisation, Kommunikation/Transparenz/Integration, Teams)
Wissensverteilung:
- Wer soll was in welchem Umfang wissen / wie kann man den der Prozess der Wissensverteilung
erleichtern
Maßnahmen zur Förderung der Wissensverteilung:
- Regelmäßige Expertengespräche
- Organisierter best-practice Transfer im Unternehmen
- Nutzung neuer IT und Kommunikationstechnologien
- Job rotation
Push Ansatz:
- Zentrale Stelle stellt Wissen bei Bedarf zur Verfügung
Pull Ansatz:
- Mitarbeiter fordern das für sie relevante Wissen an
Vorteile: vermeidet Wissensoverkill (nur tatsächlich benötigtes Wissen wird verlangt), geringer
Administrationsaufwand
Nachteile: eventuell Überforderung der Mitarbeiter, erfordert durchgehende Wissenstransparenz bei
allen Mitarbeitern, Integration der Mitarbeiter in den Prozess der Wissensgenerierung
Überwindungsmöglichkeiten:
Schulungen/Personalauswahl, Einbeziehung der nächsten Hierarchieebene, Wissensbasen in allen
Ländergesellschaften
Wissensnutzung:
- Ziel des Wissensmanagements
- Überführung der organisationalen Wissensbasis in den produktiven Einsatz
- Abhängig von der Nutzungswilligkeit & Nutzungsfähigkeit
Wissensbewahrung:
Wissensbewertung:
- Wissen ist immer situativ, kontextgebunden und in Geschäftsprozesse eingebunden
- keine isolierte Betrachtung möglich
- Quantitative Bewertung von Wissen nicht ausreichend
- Qualitative Instrumente müssen hinzugezogen werden
Indikatoren: Humankapital, Organisationskapital, Beziehungskapital, Innovationkapital