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VDE-AR-N 4100
Dies ist eine VDE-Anwendungsregel im Sinne von VDE 0022 unter gleichzeitiger
Einhaltung des in der VDE-AR-N 100 (VDE-AR-N 4000) beschriebenen Verfahrens. Sie
ist nach der Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungs-
verfahrens unter der oben angeführten Nummer in das VDE-Vorschriftenwerk FNN
aufgenommen und in der „etz Elektrotechnik + Automation“ bekannt gegeben worden.
Exigences techniques pour la connexion et l’opération des installations des clients au réseau à
basse tension (TAR basse tension)
Gesamtumfang 91 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. und VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. Preisgr. 48 K
Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN, Berlin, und VDE-Vertr.-Nr. 0100514
des VDE, Frankfurt am Main, gestattet.
Vertrieb durch VDE VERLAG GMBH, 10625 Berlin
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VDE-AR-N 4100:2019-04
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Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 9. September 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet
der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABI. L 241 vom 17.9.2015, S. 1).
Anwendungsbeginn
Anwendungsbeginn der VDE-Anwendungsregel ist 2019-04-01
Bis 2019-04-26 darf das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser VDE-Anwendungsregel gültige Regelwerk
angewendet werden.
Inhalt
Seite
Vorwort............................................................................................................................................................... 8
Einleitung ........................................................................................................................................................... 9
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................ 10
2 Normative Verweisungen .................................................................................................................... 10
3 Begriffe und Abkürzungen ................................................................................................................... 14
3.1 Begriffe ................................................................................................................................................ 14
3.2 Abkürzungen ....................................................................................................................................... 21
4 Allgemeine Grundsätze ....................................................................................................................... 22
4.1 Anmeldung elektrischer Anlagen und Geräte ..................................................................................... 22
4.2 Inbetriebnahme und Inbetriebsetzung ................................................................................................. 23
4.3 Plombenverschlüsse ........................................................................................................................... 23
4.4 Erweiterung oder Änderung in bestehenden Kundenanlagen ............................................................ 23
5 Netzanschluss ..................................................................................................................................... 24
5.1 Art der Versorgung .............................................................................................................................. 24
5.2 Hausanschlusseinrichtungen .............................................................................................................. 24
5.2.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 24
5.2.2 Hausanschlusseinrichtungen in Gebäuden...................................................................................... 25
5.2.3 Hausanschlusseinrichtungen außerhalb von Gebäuden ................................................................. 25
5.3 Ausführung von Netzanschlüssen ....................................................................................................... 25
5.3.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 25
5.3.2 Netzanschluss über Erdkabel........................................................................................................... 25
5.3.3 Netzanschluss über Freileitungen .................................................................................................... 26
5.3.4 Anbringen des Hausanschlusskastens in Gebäuden....................................................................... 26
5.4 Netzrückwirkungen .............................................................................................................................. 27
5.4.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 27
5.4.2 Bewertung einzelner Geräte............................................................................................................. 27
5.4.3 Bewertung von Kundenanlagen mit Geräten, deren Anschluss an bestimmte Bedingungen
geknüpft ist ....................................................................................................................................... 28
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5.4.4 Bewertungskriterien und Grenzwerte für Kundenanlagen ................................................................ 29
5.5 Symmetrie ............................................................................................................................................ 36
5.5.1 Symmetrischer Anschluss ................................................................................................................. 36
5.5.2 Symmetrischer Betrieb ...................................................................................................................... 37
6 Hauptstromversorgungssystem ........................................................................................................... 38
6.1 Aufbau und Betrieb .............................................................................................................................. 38
6.2 Ausführung und Bemessung ................................................................................................................ 38
6.2.1 Dimensionierung des Hauptstromversorgungssystems ................................................................... 38
6.2.2 Schutz bei Überstrom........................................................................................................................ 38
6.2.3 Koordination von Schutzeinrichtungen ............................................................................................. 38
6.2.4 Kurzschlussschutzeinrichtungen ....................................................................................................... 39
6.2.5 Spannungsfall ................................................................................................................................... 39
6.2.6 Hauptleitungsabzweige ..................................................................................................................... 39
6.3 Anschluss von Zählerplätzen an das Hauptstromversorgungssystem ................................................ 39
7 Zählerplätze.......................................................................................................................................... 40
7.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 40
7.2 Ausführung der Zählerplätze ................................................................................................................ 40
7.3 Belastungs- und Bestückungsvarianten von Zählerplätzen ................................................................. 43
7.3.1 Einfach- und Doppelbelegung von Zählerplätzen ............................................................................. 43
7.3.2 Übersicht über Belastungs- und Bestückungsvarianten ................................................................... 44
7.4 Anordnung der Zählerschränke............................................................................................................ 45
7.5 Trennvorrichtung für die Anschlussnutzeranlage................................................................................. 45
7.6 Besondere Anforderungen ................................................................................................................... 45
7.7 Anbindung von Kommunikationseinrichtungen .................................................................................... 46
7.8 Raum für Zusatzanwendungen ............................................................................................................ 47
7.8.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 47
7.8.2 Betriebsmittel .................................................................................................................................... 47
8 Stromkreisverteiler ............................................................................................................................... 48
9 Steuerung und Datenübertragung, Kommunikationseinrichtungen ..................................................... 48
10 Betrieb der Kundenanlage ................................................................................................................... 49
10.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 49
10.2 Spannungs- oder frequenzempfindliche Betriebsmittel ....................................................................... 49
10.3 Blindleistungs-Kompensationseinrichtungen ....................................................................................... 49
10.4 Notstromaggregate .............................................................................................................................. 49
10.4.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 49
10.4.2 Netzparallelbetrieb ............................................................................................................................ 50
10.4.3 Besondere Anforderungen an den Anschluss und Betrieb von USV-Anlagen ................................. 51
10.5 Besondere Anforderungen an den Betrieb von Speichern .................................................................. 51
10.5.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 51
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10.5.2 Betriebsmodi..................................................................................................................................... 51
10.5.3 Anforderungen an Mess- und Betriebskonzepte .............................................................................. 52
10.5.4 Lastmanagement .............................................................................................................................. 52
10.5.5 Symmetrie und Überwachung der Einspeiseleistung....................................................................... 52
10.5.6 Blindleistung ..................................................................................................................................... 53
10.5.7 Wirkleistungssteuerung .................................................................................................................... 53
10.5.8 Wirkleistungsverhalten bei Über- und Unterfrequenz ...................................................................... 53
10.5.9 Ausführung des Speichers/NA-Schutz ............................................................................................. 54
10.5.10 Nachweis der Erfüllung der technischen Anforderungen ................................................................. 54
10.6 Besondere Anforderungen an den Betrieb von Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge .................. 54
10.6.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 54
10.6.2 Lastmanagement .............................................................................................................................. 54
10.6.3 Blindleistung ..................................................................................................................................... 54
10.6.4 Wirkleistungssteuerung .................................................................................................................... 55
10.6.5 Wirkleistungsverhalten bei Über- und Unterfrequenz ...................................................................... 55
10.6.6 Dynamische Netzstützung................................................................................................................ 55
10.6.7 Nachweis der Erfüllung der technischen Anforderungen ................................................................. 55
11 Auswahl von Schutzmaßnahmen ........................................................................................................ 55
11.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 55
11.2 Überspannungsschutz ......................................................................................................................... 56
11.2.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 56
11.2.2 Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen (SPD) Typ 1 in
Hauptstromversorgungssystemen.................................................................................................... 56
11.2.3 Auswahl von SPDs Typ 1 und Einbauvarianten in verschiedenen Netzsystemen .......................... 56
11.2.4 Überspannungsschutz bei Kommunikationseinrichtungen mit Anschluss an HÜP ......................... 57
12 Zusätzliche Anforderungen an Anschlussschränke im Freien ............................................................ 57
12.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 57
12.2 Netzanschluss ..................................................................................................................................... 57
12.3 Ausführung .......................................................................................................................................... 57
12.3.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 57
12.3.2 Aufbau .............................................................................................................................................. 58
12.3.3 Schutzart .......................................................................................................................................... 58
12.3.4 Kurzschlussschutzeinrichtungen ...................................................................................................... 59
12.3.5 Erdung .............................................................................................................................................. 59
12.3.6 Anwendungsspezifische Betriebsmittel ............................................................................................ 59
12.3.7 Kabeleinführung ............................................................................................................................... 59
12.4 Hausanschlusskasten (HAK) ............................................................................................................... 59
12.4.1 Allgemeines ...................................................................................................................................... 59
12.4.2 Einbauort .......................................................................................................................................... 59
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12.5 Anforderungen an weitere Betriebsmittel/Funktionsflächen ................................................................ 59
12.6 Schließeinrichtung ................................................................................................................................ 60
13 Vorübergehend angeschlossene Anlagen ........................................................................................... 60
13.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 60
13.2 A-Schränke und AV-Schränke ............................................................................................................. 60
13.3 Anschluss an das Niederspannungsnetz ............................................................................................. 61
13.4 Erdung (Ausführung) ............................................................................................................................ 62
14 Erzeugungsanlagen und Speicher ....................................................................................................... 62
Anhang A (normativ) Arbeits- und Bedienbereich vor dem Hausanschlusskasten (HAK) und vor
Hauptleitungsverteilern ........................................................................................................................ 63
Anhang B (informativ) Vordrucke .................................................................................................................... 64
B.1 Datenblatt zur Beurteilung von Netzrückwirkungen (Dieses Formular ist zur Vervielfältigung
durch den Anwender dieser VDE-Anwendungsregel bestimmt.) ......................................................... 64
B.2 Datenblatt für Speicher (Dieses Formular ist zur Vervielfältigung durch den Anwender dieser
VDE-Anwendungsregel bestimmt.) ...................................................................................................... 66
B.3 Datenblatt „Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge“ (Dieses Formular ist zur
Vervielfältigung durch den Anwender dieser VDE-Anwendungsregel bestimmt.) ............................... 67
Anhang C (informativ) Erläuterungen nach 5.4 Netzrückwirkungen ............................................................... 68
C.1 Schnelle Spannungsänderungen ......................................................................................................... 68
C.2 Flicker ................................................................................................................................................... 69
C.3 Oberschwingungen und Zwischenharmonische .................................................................................. 70
C.3.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 70
C.3.2 Netzgeführte Umrichter (6- oder 12-pulsig) ...................................................................................... 70
C.3.3 Pulsmodulierte Umrichter .................................................................................................................. 71
Anhang D (informativ) Anschlussbeispiele im Hauptstromversorgungssystem .............................................. 72
Anhang E (informativ) Schematische Darstellungen und Anschlussbeispiele ................................................ 74
E.1 Verlegung von Datenleitungen in Zählerplätzen .................................................................................. 74
E.2 Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit BKE-I ............................................................... 76
E.3 Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung mit BKE-AZ................. 76
E.4 Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung mit 3.HZ ...................... 77
E.5 Prinzipdarstellungen der Anschlussvarianten von Betriebsmitteln ...................................................... 77
Anhang F (informativ) Anschlussbeispiele für Notstromaggregate ................................................................. 78
F.1 Erläuterungen ....................................................................................................................................... 78
Anhang G (informativ) Beispiele für den Einsatz von SPDs Typ 1 im
Hauptstromversorgungssystem in unterschiedlichen Netzsystemen .................................................. 85
Anhang H (informativ) Beispiele für die Anordnung von Funktionsflächen in Anschlussschränken im
Freien ................................................................................................................................................... 88
Anhang I (informativ) Anschlussbeispiele von Baustromverteilern ................................................................. 89
Anhang J (informativ) Anschlussbeispiele zur Einhaltung der DIN VDE 0100-740 (VDE 0100-740) ............. 90
Literaturhinweise .............................................................................................................................................. 91
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Bilder
Bild 1 – Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) für Zähler mit Dreipunkt-Befestigung .......... 42
Bild 2 – Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) mit integrierter Befestigungs- und
Kontaktiereinrichtung (BKE-I nach DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2)) ........................................... 43
Bild 3 – Buchsenstecker für die Spannungsversorgung im Raum für Zusatzanwendungen .......................... 48
Bild A.1 – Arbeits- und Bedienbereich vor dem Hausanschlusskasten (HAK) und vor
Hauptleitungsverteilern ........................................................................................................................ 63
Bild C.1 – Bewertungsschema für Flickerbetrachtung für Kundenanlagen ..................................................... 70
Bild D.1 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters im Hausanschlusskasten im TN-System ................... 72
Bild D.2 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters bei einem Zähleranschlussschrank an der
erstmöglichen Stelle im Gebäude im TN-System ............................................................................... 72
Bild D.3 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters im netzseitigen Anschlussraum des
Zählerschrankes z. B. beim Einsatz eines Hausanschlussschrankes, eines
Hausanschlusskastens an der Gebäudeaußenwand oder eines Dachständeranschlusses im
TN-System ........................................................................................................................................... 73
Bild D.4 – Anschlussbeispiel im Hauptstromversorgungssystem eines TT-Systems ..................................... 73
Bild E.1 – Raum für APZ im Kommunikationsfeld ........................................................................................... 74
Bild E.2 – Raum für APZ im Verteilerfeld ........................................................................................................ 74
Bild E.3 – Leitungsverlegung im Mehrfamilienhaus......................................................................................... 74
Bild E.4 – Anschlussbeispiel für Zählerplätze mit BKE-I ................................................................................. 74
Bild E.5 – Anschlussbeispiele für Zählerplätze mit BKE-AZ ............................................................................ 75
Bild E.6 – Anschlussbeispiel für Zählerplätze mit 3.HZ ................................................................................... 75
Bild E.7 – Beispiel für den Raum für Zusatzanwendungen bei BKE-I ............................................................. 76
Bild E.8 – Beispiele für den Raum für Zusatzanwendungen bei BKE-AZ ....................................................... 76
Bild E.9 – Beispiel für den Raum für Zusatzanwendungen bei 3.HZ .............................................................. 77
Bild E.10 – Anschlussbeispiel für eHZ ............................................................................................................. 77
Bild E.11 – Anschlussbeispiel für 3.HZ ............................................................................................................ 77
Bild F.1 – Anschlussbeispiel im TN-System .................................................................................................... 79
Bild F.2 – Anschlussbeispiel im TT-System .................................................................................................... 80
Bild F.3 – Anschlussbeispiel im TN-System, Anschluss eines mobilen Notstromaggregates ........................ 81
Bild F.4 – Anschlussbeispiel im TT-System, Anschluss eines mobilen Notstromaggregates ......................... 82
Bild F.5 – Anschlussbeispiel im TN-System mit Kurzzeitparallelbetrieb ......................................................... 83
Bild F.6 – Anschlussbeispiel im TT-System mit Kurzzeitparallelbetrieb .......................................................... 84
Bild G.1 – TN-C-S-System mit „4+0”-Schaltung .............................................................................................. 85
Bild G.2 – TN-C-S-System mit „3+1”-Schaltung .............................................................................................. 86
Bild G.3 – TT-System ...................................................................................................................................... 87
Bild H.1 – 1-Kundenanlage .............................................................................................................................. 88
Bild H.2 – 2-Kundenanlage .............................................................................................................................. 88
Bild H.3 – Einphasiger Anschluss nach 12.1 ( 4,6 kVA) ................................................................................ 88
Bild I.1 – Anschluss Baustromverteiler TN-System ......................................................................................... 89
Bild I.2 – Anschluss Baustromverteiler TT-System ......................................................................................... 89
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Bild J.1 – Anschlussbeispiele zur Einhaltung der DIN VDE 0100-740 (VDE 0100-740) ................................. 90
Tabellen
Tabelle 1 – Zulässige relative Oberschwingungsströme für Geräte > 75 A ..................................................... 28
Tabelle 2 – Grenzleistungen/-ströme für Geräte, ab der eine besondere Betrachtung nach 5.4.4
empfohlen wird ..................................................................................................................................... 29
Tabelle 3 – Zulässige Spannungsänderung in Abhängigkeit von Häufung und Pausenzeit ........................... 30
Tabelle 4 – Proportionalitätsfaktoren für die vereinfachte Berechnung der zulässigen
Oberschwingungsströme ..................................................................................................................... 33
Tabelle 5 – Proportionalitätsfaktoren für die vereinfachte Berechnung der zulässigen
zwischenharmonischen Ströme ........................................................................................................... 34
Tabelle 6 – zulässige prozentuale Beiträge zur zwischenharmonischen Spannung ....................................... 35
Tabelle 7 – Belastung- und Bestückungsvarianten von ein- und mehrfeldrigen Zählerplätzen mit
Angaben zur maximalen Strombelastbarkeit I und zum Bemessungsstrom IN SH bei
Verwendung eines SH-Schalters als Überlastschutz (siehe Bild 1 und Bild 2) ................................... 44
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VDE-AR-N 4100:2019-04
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Vorwort
Vorausgegangener VDE-Anwendungsregel-Entwurf: E VDE-AR-N 4100:2017-05.
Dieses Dokument wurde vom Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) erarbeitet und der Öffentlichkeit
zur Stellungnahme vorgelegt.
Für dieses Dokument ist die vom Lenkungskreis Nieder-/Mittelspannung gegründete Projektgruppe „Techni-
sche Anschlussregeln für die Niederspannung“ des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
zuständig.
Die Verordnung (EU) 2016/631 der Kommission vom 14. April 2016 zur Festlegung eines Netzkodex mit
Netzanschlussbestimmungen für Stromerzeuger (NC RfG) [10]* und die Elektrotechnische-Eigenschaften-
Nachweis-Verordnung vom 12. Juni 2017 (NELEV) [11] regeln u. a. den Nachweis der Einhaltung der allge-
meinen technischen Mindestanforderungen. Diese VDE-Anwendungsregel fordert nicht selbst Zertifikate bzw.
Konformitätsnachweise, sondern gestaltet nur die im NC RfG und der NELEV geforderten Nachweise aus.
Die Konkretisierung in Abschnitt 10 dieser VDE-Anwendungsregel erfolgt als Ausnahme nach dem VDE-
Vorstandsbeschluss vom Januar 2014.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. VDE ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Das Original-Dokument enthält Bilder in Farbe, die in der Papierversion in einer Graustufen-Darstellung
wiedergegeben werden. Elektronische Versionen dieses Dokuments enthalten die Bilder in der originalen
Farbdarstellung.
Änderungen
Frühere Ausgaben
VDE-AR-N 4101: 2011-08, 2015-09
VDE-AR-N 4102: 2012-04
*
Ziffern in eckigen Klammern beziehen sich auf die Literaturhinweise.
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VDE-AR-N 4100:2019-04
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Einleitung
Diese VDE-Anwendungsregel fasst die wesentlichen Anforderungen zusammen, die beim Anschluss von
Kundenanlagen an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers zu beachten sind. Sie dient gleichermaßen
dem Netzbetreiber wie dem Errichter als Planungsunterlage und Entscheidungshilfe. Außerdem erhält der
Betreiber wichtige Informationen zum Betrieb solcher Anlagen.
Mit der Inkraftsetzung dieser VDE-Anwendungsregel werden ersetzt und außer Kraft gesetzt:
– die VDN-Richtlinie, Überspannungs-Schutzeinrichtungen Typ 1;
– die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4101, Anforderungen an Zählerplätze in elektrischen Anlagen im
Niederspannungsnetz;
– die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4102, Anschlussschränke im Freien am Niederspannungsnetz
der allgemeinen Versorgung; Technische Anschlussbedingungen für den Anschluss von ortsfesten
Schalt- und Steuerschränken, Zähleranschlusssäulen, Telekommunikationsanlagen und Ladestationen
für Elektrofahrzeuge;
– die VDN-Richtlinie, Notstromaggregate, Ausgabe 2004;
– die technischen Anforderungen an den Zugang zu Niederspannungsnetzen des DistributionCode 2007;
– die VDEW-Materialie M-38/97 „Anforderungen an Plombenverschlüsse“, Ausgabe 1997.
Darüber hinaus wurden die technischen Inhalte folgender Regelwerke übernommen und weiterentwickelt:
– „Technische Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Niederspannungsnetz, TAB 2007“, Aus-
gabe 2011 (BDEW-Bundesmusterwortlaut);
– FNN-Hinweis, Anschluss und Betrieb von Speichern am Niederspannungsnetz [5], Ausgabe 2016.
DIN VDE 0100-732 (VDE 0100-732):1995-07, Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis
1000 V – Teil 732: Hausanschlüsse in öffentlichen Kabelnetzen wurde zurückgezogen und ist inhaltlich in
dieser VDE-Anwendungsregel berücksichtigt.
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VDE-AR-N 4100:2019-04
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1 Anwendungsbereich
Diese VDE-Anwendungsregel fasst die technischen Anforderungen zusammen, die bei der Planung, bei der
Errichtung, beim Anschluss und beim Betrieb von Kundenanlagen an das Niederspannungsnetz des Netz-
betreibers (öffentliches Niederspannungsnetz, im Folgenden auch Niederspannungsnetz der allgemeinen
Versorgung) zu beachten sind. Sie ist für Anlagen anzuwenden, die neu an das Niederspannungsnetz ange-
schlossen werden, sowie bei einer Erweiterung oder Änderung bestehender Anlagen. Für einen bestehen-
den, unveränderten Teil der Kundenanlage gibt es seitens der TAR keine Anpassungspflicht, sofern ein
sicherer und störungsfreier Betrieb der Kundenanlage sichergestellt ist.
Die „TAR Niederspannung“ gilt für Bezugsanlagen und – in Verbindung mit der VDE-AR-N 4105, Erzeugung-
sanlagen am Niederspannungsnetz – auch für Erzeugungsanlagen. Zudem sind Anforderungen, die sich aus
dem Anschluss und dem Betrieb von Speichern, Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge und Notstrom-
aggregaten ergeben, enthalten. Zusätzliche Anforderungen an Mischanlagen – also Kundenanlagen, in
denen neben Bezugsanlagen auch Erzeugungsanlagen und/oder Speicher betrieben werden – sind in der
VDE-AR-N 4105 beschrieben.
Diese VDE-Anwendungsregel gilt auch für Anschlussschränke im Freien, die an das Niederspannungsnetz
der allgemeinen Versorgung angeschlossen werden. Beispiele hierfür sind Straßenverkehrs-Signalanlagen,
Anlagen der öffentlichen Beleuchtung, Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr, Pumpenanlagen, Mess-
stationen, Zähleranschlussschränke sowie Telekommunikations-Einrichtungen und Ladeeinrichtungen für
Elektrofahrzeuge. Die zusätzlichen Anforderungen an Anschlussschränke im Freien sind in Abschnitt 12
beschrieben.
Diese VDE-Anwendungsregel ist die Basis für die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) Nieder-
spannung der Netzbetreiber. Der Netzbetreiber ergänzt die Technischen Anschlussregeln um seine netz-
spezifischen Anforderungen und veröffentlicht diese dann als TAB Niederspannung auf seiner Internetseite.
Die TAB des Netzbetreibers gelten zusammen mit § 19 EnWG [2] „Technische Vorschriften“ und sind somit
Bestandteil von Netzanschlussverträgen und Anschlussnutzungsverhältnissen.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten Verweisungen
gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in
Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 16873, Rohre und Formstücke aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC-U) für den Kabelschutz –
Maße und Technische Lieferbedingungen
10
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DIN 43627, Kabel-Hausanschlusskästen für NH-Sicherungen Größe 00 bis 100 A 500 V und Größe 1 bis
250 A 500 V
DIN 57680-3 (VDE 0680-3), VDE-Bestimmung für Körperschutzmittel, Schutzvorrichtungen und Geräte zum
Arbeiten an unter Spannung stehenden Betriebsmitteln bis 1 000 V – Betätigungsstangen
DIN EN 50565-2 (VDE 0298-565-2), Kabel und Leitungen – Leitfaden für die Verwendung von Kabeln und
isolierten Leitungen mit einer Nennspannung nicht über 450/750 V (U0/U) – Teil 2: Aufbaudaten und Einsatz-
bedingungen der Kabel- und Leitungsbauarten nach EN 50525
DIN EN 60603-7 (VDE 0627-603) (alle Teile), Steckverbinder für elektronische Einrichtungen
DIN EN 60669-1 (VDE 0632-1), Schalter für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen –
Teil 1: Allgemeine Anforderungen
DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24), Dosen und Gehäuse für Installationsgeräte für Haushalt und ähnliche
ortsfeste elektrische Installationen – Teil 24: Besondere Anforderungen für Gehäuse zur Aufnahme von
Schutzgeräten und ähnlichen energieverbrauchenden Geräten
DIN EN 61000-2-2 (VDE 0839-2-2), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 2-2: Umgebungs-
bedingungen – Verträglichkeitspegel für niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen und Signalübertragung
in öffentlichen Niederspannungsnetzen
DIN EN 61000-3 (VDE 0838) (alle Teile), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3: Grenzwerte
DIN EN 61000-3-2 (VDE 0838-2), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-2: Grenzwerte – Grenz-
werte für Oberschwingungsströme (Geräte-Eingangsstrom ≤ 16 A je Leiter)
DIN EN 61000-3-3 (VDE 0838-3), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-3: Grenzwerte –
Begrenzung von Spannungsänderungen, Spannungsschwankungen und Flicker in öffentlichen Nieder-
spannungs-Versorgungsnetzen für Geräte mit einem Bemessungsstrom ≤ 16 A je Leiter, die keiner Sonder-
anschlussbedingung unterliegen
DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838-11), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-11: Grenzwerte –
Begrenzung von Spannungsänderungen, Spannungsschwankungen und Flicker in öffentlichen Nieder-
spannungs-Versorgungsnetzen – Geräte und Einrichtungen mit einem Bemessungsstrom ≤ 75 A, die einer
Sonderanschlussbedingung unterliegen
DIN EN 61000-3-12 (VDE 0838-12), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-12: Grenzwerte –
Grenzwerte für Oberschwingungsströme, verursacht von Geräten und Einrichtungen mit einem Eingangs-
strom > 16A und ≤ 75A je Leiter, die zum Anschluss an öffentliche Niederspannungsnetze vorgesehen sind
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DIN EN 61000-3-161, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-16: Grenzwerte – Grenzwerte für
Oberschwingungsströme für Niederspannungs-Generatoren
DIN EN 61000-3-172, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-17: Grenzwerte – Begrenzung von
Spannungsänderungen, Spannungsschwankungen und Flicker für Niederspannungs-Generatoren
DIN EN 61000-4-7 (VDE 0847-4-7), Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 4-7: Prüf- und Mess-
verfahren – Allgemeiner Leitfaden für Verfahren und Geräte zur Messung von Oberschwingungen und
Zwischenharmonischen in Stromversorgungsnetzen und angeschlossenen Geräten
DIN EN 61000-4-15 (VDE 0847-4-15):2011-10, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 4-15: Prüf-
und Messverfahren – Flickermeter – Funktionsbeschreibung und Auslegungsspezifikation
(IEC 61000-4-15:2010); Deutsche Fassung EN 61000-4-15:2011
DIN EN 61386-24 (VDE 0605-24), Elektroinstallationsrohrsysteme für elektrische Energie und für Infor-
mationen – Teil 24: Besondere Anforderungen für erdverlegte Elektroinstallationsrohrsysteme
DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11), Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung – Teil 11: Über-
spannungsschutzgeräte für den Einsatz in Niederspannungsanlagen – Anforderungen und Prüfungen
DIN EN 61643-21 (VDE 0845-3-1), Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung – Teil 21: Über-
spannungsschutzgeräte für den Einsatz in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken –
Leistungsanforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 61851 (VDE 0122) (alle Teile), Elektrische Ausrüstung von Elektro-/ Straßenfahrzeugen – Konduktive
Ladesysteme für Elektrofahrzeuge
DIN EN ISO/IEC 17065, Konformitätsbewertung – Anforderungen an Stellen, die Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen zertifizieren
DIN EN ISO 17409, Elektrisch angetriebene Straßenfahrzeuge – Anschluss an eine externe Strom-
versorgung – Sicherheitsanforderungen
DIN IEC 62752 (VDE 0666-10), Ladeleitungsintegrierte Steuer- und Schutzeinrichtung für die Ladebetriebsart
2 von Elektro-Straßenfahrzeugen (IC-CPDs)
DIN IEC/TS 61439-7 (VDE V 0660-600-7) Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 7: Schalt-
gerätekombinationen für bestimmte Anwendungen wie Marinas, Campingplätze, Marktplätze, Ladestationen
für Elektrofahrzeuge
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 4-41: Schutzmaßnahmen
– Schutz gegen elektrischen Schlag
1 Zurzeit in Vorbereitung.
2 Zurzeit in Vorbereitung.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
DIN VDE 0100-443 (VDE 0100-443), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 4-44: Schutzmaßnahmen
– Schutz bei Störspannungen und elektromagnetischen Störgrößen – Abschnitt 443: Schutz bei transienten
Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen
DIN VDE 0100-450 (VDE 0100-450), Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V –
Schutzmaßnahmen – Schutz gegen Unterspannung
DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510):2014-10, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-51: Auswahl
und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Allgemeine Bestimmungen
DIN VDE 0100-534 (VDE 0100-534):2016-10, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-53: Auswahl
und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Trennen, Schalten und Steuern – Abschnitt 534: Überspannungs-
Schutzeinrichtungen (SPDs) (IEC 60364-5-53:2001/A2:2015, modifiziert); Deutsche Übernahme
HD 60364-5-534:2016
DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-54: Auswahl und
Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Erdungsanlagen und Schutzleiter
DIN VDE 0100-551 (VDE 0100-551), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-55: Auswahl und
Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Andere Betriebsmittel – Abschnitt 551: Niederspannungsstrom-
erzeugungseinrichtungen
DIN VDE 0100-560 (VDE 0100-560), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-56: Auswahl und
Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Einrichtungen für Sicherheitszwecke
DIN VDE 0100-704 (VDE 0100-704), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-704: Anforderungen für
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Baustellen
DIN VDE 0100-711 (VDE 0100-711), Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebs-
stätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Teil 711: Ausstellungen, Shows und Stände
DIN VDE 0100-712 (VDE 0100-712), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-712: Anforderungen für
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Photovoltaik-(PV)-Stromversorgungssysteme
DIN VDE 0100-722 (VDE 0100-722), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-722: Anforderungen für
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Stromversorgung von Elektrofahrzeugen
DIN VDE 0100-740 (VDE 0100-740), Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-740: Anforderungen für
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Vorübergehend errichtete elektrische Anlagen für Auf-
bauten, Vergnügungseinrichtungen und Buden auf Kirmesplätzen, Vergnügungsparks und für Zirkusse
DIN VDE 0641-21 (VDE 0641-21), Elektrisches Installationsmaterial – Leitungsschutzschalter für Haus-
installationen und ähnliche Zwecke – Teil 21: Selektive Haupt-Leitungsschutzschalter
DIN VDE V 0124-100 (VDE V 0124-100), Netzintegration von Erzeugungsanlagen – Niederspannung – Prüf-
anforderungen an Erzeugungseinheiten vorgesehen zum Anschluss und Parallelbetrieb am Nieder-
spannungsnetz
3 Zurzeit Norm-Entwurf.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
E DIN VDE 0603-3-1 (VDE 0603-3-1), Zählerplätze – Teil 3-1: Hauptleitungsabzweigklemme (HLAK)
E DIN VDE 0603-100 (VDE 0603-100), Installationskleinverteiler und Zählerplätze AC 400 V – Teil 100:
Anpassung der Zählerplatznormung zur Integration der zukünftig geforderten Messsysteme
DIN EN 61980 (VDE 0122-10) (alle Teile), Kontaktlose Energieübertragungssysteme (WPT) für Elektrofahr-
zeuge
3.1 Begriffe
DIN und DKE stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:
– DIN-TERMinologieportal: verfügbar unter https://www.din.de/go/din-term;
– DKE-IEV: verfügbar unter http://www.dke.de/DKE-IEV.
3.1.1
Anschlussnehmer
natürliche oder juristische Person (z. B. Eigentümer), dessen Kundenanlage unmittelbar über einen
Anschluss mit dem Netz des Netzbetreibers verbunden ist
3.1.2
Anschlussnutzer
natürliche oder juristische Person, die im Rahmen eines Anschlussnutzungsverhältnisses einen Anschluss an
das Niederspannungsnetz zur allgemeinen Versorgung zur Entnahme oder Einspeisung von elektrischer
Energie nutzt
3.1.3
Anschlussnutzeranlage
Gesamtheit aller elektrischen Betriebsmittel hinter der Messeinrichtung zur Entnahme oder Einspeisung von
elektrischer Energie
3.1.4
Abschlusspunkt Zählerplatz
Schnittstelle zwischen Hausübergabepunkt (HÜP) und Zählerplatz
3.1.5
Bauform Zählerplatz mit Dreipunkt-Befestigung
Befestigungseinrichtung für alle Mess- und Zusatzeinrichtungen mit Schraubbefestigung auf einem Zählerfeld
nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1)
4 Zurzeit Norm-Entwurf.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.6
bedingter Kurzschlussstrom
Effektivwert des unbeeinflussten Stromes, den ein durch eine festgelegte strombegrenzende Kurzschluss-
schutzeinrichtung geschütztes Betriebsmittel für die Ausschaltzeit der Kurzschlussschutzeinrichtung aus-
halten kann
3.1.7
Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung
Einrichtung nach DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2) zur Aufnahme von elektronischen Haushaltszählern
(eHZ) zur Anwendung in Zählerplätzen
3.1.7.1
Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung für eHZ in Adapterausführung
Bauform in Adapterausführung, die auf ein Zählerfeld für Dreipunkt-Befestigung montiert werden kann
3.1.7.2
Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung für eHZ in Adapterausführung mit Raum für Zusatz-
anwendungen
Bauform in Adapterausführung (BKE-A) zur Aufnahme von Geräten nach DIN 43880, Baugröße 1 und
Abdeckungen
3.1.7.3
Integrierte Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung für eHZ
Bauform, die in ein Zählerfeld nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) integriert ist
3.1.8
Bemessungsstrom
Ir
Strom, der vom Hersteller für eine festgelegte Betriebsbedingung elektrischer Betriebsmittel zugeordnet ist
3.1.9
Betrieb
alle Tätigkeiten, die erforderlich sind, damit die Kundenanlage funktionieren kann
Anmerkung 1 zum Begriff: Dies umfasst Schalten, Regeln, Überwachen und Instandhalten sowie elektrotechnische und
nichtelektrotechnische Arbeiten.
3.1.10
Betriebsspannung
Spannungswert bei Normalbetrieb zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Stelle des Netzes
Anmerkung 1 zum Begriff: Hierbei kann es sich um einen erwarteten, geschätzten oder gemessenen Wert handeln.
[QUELLE: IEV 601-01-22:2005-06]
3.1.11
Betriebsstrom
Strom, den ein Stromkreis im ungestörten Betrieb führt
3.1.12
Dauerstrom
Maximalwert des Stromes, den ein Leiter, eine Einrichtung oder ein Gerät unter festgelegten Bedingungen
dauernd führen kann, ohne dass die Beharrungstemperatur des Leiters, der Einrichtung oder des Geräts
einen festgelegten Grenzwert überschreitet
3.1.13
Dreipunkt-Befestigung
Befestigung nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1)
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.14
elektrische Anlage
Gesamtheit der zugeordneten elektrischen Betriebsmittel mit abgestimmten Kenngrößen zur Erfüllung
bestimmter Zwecke
3.1.15
elektronischer Haushaltszähler
elektronisch arbeitender, steckbarer Zähler zur Erfassung des elektrischen Energieverbrauchs nach
DIN VDE 0418-3-6 (VDE 0418-3-6)5
3.1.16
elektronischer Zähler mit Dreipunkt-Befestigung
elektronisch arbeitender Zähler zur Erfassung des elektrischen Energieverbrauchs zur Montage auf einem
Zählerfeld mit Dreipunkt-Befestigung nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) nach VDE-FNN-Lastenheft [1]
3.1.17
elektrisches Verbrauchsmittel
elektrisches Betriebsmittel, das dazu bestimmt ist, elektrische Energie in eine andere Energieform umzu-
wandeln, zum Beispiel in Licht, Wärme oder in mechanische Energie
3.1.18
Energieflussrichtungssensor
technische Einrichtung zur Ermittlung der Energieflussrichtung mit kommunikativer Kopplung zum Speicher
(z. B. Stromrichtungsrelais)
Anmerkung 1 zum Begriff: Der EnFluRi-Sensor kann auch im Speicher integriert sein.
Anmerkung 2 zum Begriff: Die Kommunikationseinheit des EnFluRi-Sensors kann in eine zentrale Steuereinheit im
Gebäude eingebunden werden, wobei eine eindeutige Zuordnung des EnFluRi-Sensors zum Speicher sichergestellt sein
muss.
3.1.19
Errichter
ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Unternehmen, das eine Kundenanlage
oder Teile davon errichtet, erweitert oder ändert sowie die Verantwortung für deren ordnungsgemäße Aus-
führung übernimmt
3.1.20
Erzeugungsanlage
an einem Netzanschluss/Hausanschluss angeschlossene Anlage, in der sich eine oder mehrere Erzeugungs-
einheiten eines Energieträgers (z. B. alle PV-Module mit zugehörigen PV-Wechselrichtern) zur Erzeugung
elektrischer Energie und alle zum Betrieb erforderlichen elektrischen Einrichtungen befinden
3.1.21
Erzeugungseinheit
einzelne Einheit zur Erzeugung elektrischer Energie
3.1.22
Folgestrom
If
Spitzenwert des Stromes, der vom elektrischen Netz geliefert wird und der nach einem Ableitvorgang durch
die Überspannungs-Schutzeinrichtung (SPD) fließt
[QUELLE: DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11):2013-04, modifiziert – „SPD“ durch „Überspannungs-Schutz-
einrichtung (SPD)“ ersetzt.]
5 Zurzeit Norm-Entwurf.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.23
Haupterdungsschiene
Anschlusspunkt oder Schiene, die Teil der Erdungsanlage einer Anlage ist und die elektrische Verbindung
von mehreren Leitern zu Erdungszwecken ermöglicht
[QUELLE: IEV 195-02-33:2005-05]
3.1.24
Hauptleitung
Verbindungsleitung zwischen der Übergabestelle des Netzbetreibers und dem netzseitigen Anschlussraum
im Zählerschrank, die nicht gemessene elektrische Energie führt
[QUELLE: DIN 18015-1:2013-09, modifiziert – „Messeinrichtung (Zähleranlage)“ durch „netzseitiger
Anschlussraum im Zählerschrank“ ersetzt.]
3.1.25
Hauptstromversorgungssystem
Hauptleitungen und Betriebsmittel hinter der Übergabestelle (Hausanschlusskasten) des Netzbetreibers, die
nicht gemessene elektrische Energie führen
[QUELLE: DIN 18015-1:2013-09, modifiziert – Abkürzung „NB“ für Netzbetreiber nicht mit übernommen]
3.1.26
Hauptleitungsverteiler
Betriebsmittel im Hauptstromversorgungssystem zum Zweck der Aufteilung der Hauptleitung in mehrere
Hauptleitungsstromkreise
3.1.27
Hausanschlusskasten
Übergabestelle vom Niederspannungsnetz zur Kundenanlage
3.1.28
Hausanschlussraum
begehbarer und abschließbarer Raum eines Gebäudes, der zur Einführung der Netzanschlussleitungen für
die Ver- und Entsorgung des Gebäudes bestimmt ist und in dem die erforderlichen Anschlusseinrichtungen
und gegebenenfalls Betriebseinrichtungen untergebracht werden
[QUELLE: DIN 18012:2018-04, modifiziert – „Anschlussleitungen“ durch „Netzanschlussleitungen“ ersetzt.]
3.1.29
Hausanschlusssicherung
im Hausanschlusskasten befindliche Überstrom-Schutzeinrichtung für den Überlastschutz der Netzanschluss-
leitung und den Überlast- und Kurzschlussschutz, der vom Hausanschlusskasten abgehenden Hauptleitung
3.1.30
Hausübergabepunkt
Übergabestelle vom leitungsgebundenen Kommunikations-Verteilnetz zum Kommunikationsnetz des
Anschlussnehmers oder des Anschlussnutzers
3.1.31
Kundenanlage
Gesamtheit aller elektrischen Betriebsmittel hinter der Übergabestelle mit Ausnahme der Messeinrichtung zur
Versorgung der Anschlussnehmer und der Anschlussnutzer
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Kundenanlage ist identisch mit der elektrischen Anlage nach NAV.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.32
Kurzschlussfestigkeit einer SPD
ISCCR
höchster unbeeinflusster Kurzschlussstrom des elektrischen Netzes, für das die SPD in Verbindung mit
seiner vorgegebenen Abtrennvorrichtungen bemessen ist
3.1.33
Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge
Einrichtung nach DIN EN 61851 (VDE 0122) (alle Teile) oder nach DIN EN 61980 (VDE 0122-10) (alle Teile)6
mit der ein Energieaustausch eines Elektrofahrzeuges zwischen einem Niederspannungsnetz/einer
Elektroinstallation und einer Stromquelle oder einer Last hergestellt werden kann
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Ladeeinrichtung besteht entweder aus stationären Komponenten wie einer AC- oder einer
DC-Ladestation oder einem nach DIN VDE 0100-722 (VDE 0100-722) errichteten Stromkreis, der für den Anschluss von
ladeleitungsintegrierten Steuer- und Schutzeinrichtungen für die Ladebetriebsart 2 von Elektrofahrzeugen nach
DIN IEC 62752 (VDE 0666-10) installiert worden ist.
Anmerkung 2 zum Begriff: Eine AC-Ladeeinrichtung versorgt das Elektrofahrzeug mit Wechsel-/Drehstrom (Umrichter im
Fahrzeug), eine DC-Ladeeinrichtung versorgt das Elektrofahrzeug mit Gleichstrom (Umrichter in der Ladeeinrichtung).
3.1.34
Lastmanagement
Steuerung von Geräten (elektrische Verbrauchsmittel, Erzeugungsanlagen, Speicher und Ladeeinrichtungen
für Elektrofahrzeuge) nach Vorgabe des Netzbetreibers zur Sicherstellung des Netzbetriebes
3.1.35
Leistungsbedarf
maximal in einer Kundenanlage gleichzeitig benötigte elektrische Leistung
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Leistungsbedarf ist das Produkt aus installierter Leistung (Summe der Anschlusswerte)
und Gleichzeitigkeitsfaktor.
3.1.36
Symmetrieeinrichtung
Einrichtung zur Steuerung oder Regelung von Leistungsflüssen für die Einhaltung der Symmetriegrenze
innerhalb einer Kundenanlage oder einer Anschlussnutzeranlage, z. B. von elektrischen Verbrauchsmitteln,
Erzeugungsanlagen und/oder Speichern
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Realisierung erfolgt in der Regel über eine informationstechnische Kommunikation in Ver-
bindung mit einer zentralen Einheit (Steuerlogik), die elektrische Verbrauchsmittel, Erzeugungsanlagen und/oder
Speicher steuert und regelt.
3.1.37
Messeinrichtung
Messgerät (Zähler), das allein oder in Verbindung mit anderen Zusatzgeräten (z. B. Smart-Meter-Gateway,
Wandler) für die Gewinnung eines oder mehrerer Messwerte eingesetzt wird
3.1.38
Messsystem
in ein Kommunikationsnetz eingebundene Messeinrichtung
3.1.39
Netzanschluss
Hausanschluss
Verbindung des öffentlichen Verteilnetzes mit der Kundenanlage, die an dem Netzanschlusspunkt beginnt
und mit der Hausanschlusssicherung endet, es sei denn, dass eine abweichende Vereinbarung getroffen wird
6 Zurzeit Norm-Entwurf.
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.40
Netzanschlusspunkt
Netzpunkt, an dem die Kundenanlage über den Netzanschluss an das Netz der allgemeinen Versorgung
angeschlossen ist
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Netzanschlusspunkt hat vor allem Bedeutung im Zusammenhang mit der Netzplanung.
Eine Unterscheidung zwischen Netzanschlusspunkt und Netzverknüpfungspunkt ist nicht in allen Fällen erforderlich.
3.1.41
Netzbetreiber
Betreiber eines Netzes der allgemeinen Versorgung für elektrische Energie
3.1.42
Netzverknüpfungspunkt
der Kundenanlage am nächsten gelegene Stelle im Netz der allgemeinen Versorgung, an der weitere
Kundenanlagen angeschlossen sind oder angeschlossen werden können
Anmerkung 1 zum Begriff: In der Regel ist der Netzverknüpfungspunkt gleich dem Netzanschlusspunkt. Er findet Anwen-
dung ausschließlich bei der Beurteilung von Netzrückwirkungen.
3.1.43
Netzsystem
charakteristische Beschreibung der Merkmale eines Verteilungssystems nach Art und Zahl der aktiven Leiter
der Systeme und Art der Erdverbindung der Systeme
3.1.44
Niederspannungsnetz
Drehstromnetz der Netzbetreiber zur allgemeinen Versorgung mit einer Nennspannung ≤ 1 kV
3.1.45
Notstromaggregat
Erzeugungseinheit, die der Sicherstellung der elektrischen Energieversorgung einer Anschlussnutzeranlage
oder Teilen einer Anschlussnutzeranlage bei Ausfall des öffentlichen Netzes dient
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Art der Erzeugungseinheiten ist nicht auf einen Generatortyp oder eine Energiequelle
begrenzt und umfasst z. B. Generatoren mit Verbrennungsmotoren genauso wie ausschließlich für Notstrombetrieb ein-
gesetzte Speicher oder Brennstoffzellen mit Wechselrichter.
Anmerkung 2 zum Begriff: Erzeugungseinheiten, die Netzbetreiber für die Aufrechterhaltung der elektrischen Energie-
versorgung ihrer Netze verwenden, werden im Gegensatz dazu Netzersatzanlagen genannt.
3.1.46
Plombenverschluss
Verschluss mit Sicherungsfunktion, der elektrische Betriebsmittel vor unbefugtem Zugriff schützen soll
3.1.47
Raum für Zusatzanwendungen
Raum zur Montage von zusätzlichen Betriebsmitteln des Netzbetreibers oder Messstellenbetreibers (z. B.
Smart-Meter-Gateway, Kommunikations-Anbindung zum HÜP, Schaltuhr)
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Raum für Zusatzanwendungen befindet sich innerhalb des Zählerfeldes.
3.1.48
Selektiver Haupt-Leitungsschutzschalter
SH-Schalter
strombegrenzendes mechanisches Schaltgerät ohne aktive elektronische Bauelemente, das in der Lage ist,
unter betriebsmäßigen Bedingungen Ströme einzuschalten, zu führen und abzuschalten, aber bis zu
bestimmten Grenzen Überströme zu führen, ohne abzuschalten, wenn diese Überströme im nachgeschal-
teten Einzelstromkreis auftreten, die Abschaltung durch eine nachgeschaltete Überstrom-Schutzeinrichtung
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
[QUELLE: DIN VDE 0641-21 (VDE 0641-21):2011-10, modifiziert – abweichende Schreibweise Überstrom-
Schutzeinrichtungen]
3.1.49
Smart-Meter-Gateway
Kommunikationseinrichtung zur Verarbeitung, Speicherung und Weiterleitung der erfassten elektrischen
Energie und weiterer Daten mit Zertifizierung nach Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
und Physikalisch-Technischer Bundesanstalt (PTB)
3.1.50
Speicher
Einheit oder Anlage, die elektrische Energie aus einer Anschlussnutzeranlage oder aus dem öffentlichen
Netz beziehen, speichern und wieder einspeisen kann
Anmerkung 1 zum Begriff: Dies gilt unabhängig von der Art der technischen Umsetzung.
Anmerkung 2 zum Begriff: Der Begriff „Speicher“ umfasst im vorliegenden Regelwerk auch alle zum bestimmungs-
gemäßen Betrieb systemtechnisch notwendigen Komponenten, wie z. B. ein Speichermanagementsystem. Er ist damit
auch Synonym für den Begriff „Speichersystem“.
3.1.51
(nutzbare) Speicherkapazität
zwischen dem im Betrieb erreichbaren oberen Ladezustand und dem im Betrieb definierten Entladeschluss
entnehmbare Ladungsenergie
Anmerkung 1 zum Begriff: Entscheidend ist die Ladungsenergie, die beim Entladen mit dem Bemessungsstrom nutzbar
ist.
3.1.52
Steuergerät
Gerät zum Ein- und Ausschalten von elektrischen Betriebsmitteln zur Last- und Tarifsteuerung sowie zum
Netzsicherheitsmanagement
3.1.53
Stromkreisverteiler
Betriebsmittel zur Verteilung der zugeführten Energie auf mehrere Stromkreise, das zur Aufnahme von Ein-
richtungen zum Schutz bei Überstrom, bei Überspannung und zum Schutz gegen elektrischen Schlag sowie
zum Trennen, Schalten, Messen und Überwachen geeignet ist
3.1.54
Trennvorrichtung für die Anschlussnutzeranlage
Einrichtung zum Trennen der Anschlussnutzeranlage vom Hauptstromversorgungssystem, die auch durch
den Anschlussnutzer betätigt werden kann (z. B. SH-Schalter)
3.1.55
Übergabestelle
technisch und räumlich definierter Ort der Übergabe elektrischer Energie aus dem öffentlichen Nieder-
spannungsnetz in die Kundenanlage bzw. aus der Kundenanlage in das öffentliche Niederspannungsnetz
Anmerkung 1 zum Begriff: Im Allgemeinen ist dies der Hausanschlusskasten.
3.1.56
Überspannungs-Schutzeinrichtung (SPD)
Schutzeinrichtung, die mindestens eine nichtlineare Komponente enthält und dazu bestimmt ist, Über-
spannungen zu begrenzen und Impulsströme abzuleiten
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
3.1.57
unterbrechungsfreie Stromversorgung
statisches elektronisches Stromversorgungssystem
Anmerkung 1 zum Begriff: Wird zur Versorgung medizinisch genutzter Bereiche auch als batteriegestütztes, zentrales
Stromversorgungssystem (BSV) bezeichnet.
3.1.58
Unsymmetrie
ungleichmäßige Scheinleistung zwischen den Außenleitern bzw. zwischen dem Außenleiter und dem
Neutralleiter, berechnet aus den jeweiligen Strom- und Spannungs-Effektivwerten unter Berücksichtigung des
Verschiebungsfaktors
3.1.59
Verschiebungsfaktor cos φ
Cosinus des Phasenwinkels zwischen den Grundschwingungen einer Leiter-Erde-Spannung und des
Stromes in diesem Leiter
3.1.60
Verteilerfeld
Zählerplatzfunktionsfläche nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1)
3.1.61
Zählerfeld
Funktionsfläche nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) zur Aufnahme von Messeinrichtungen
3.1.62
Zählerplatz
Einrichtung nach DIN VDE 0603 (VDE 0603) (alle Teile) zur Aufnahme von Messeinrichtungen und Steuer-
geräten sowie der dazugehörigen Betriebsmittel
3.1.63
Zähleranschlussschrank
Einrichtung nach DIN VDE 0603 (VDE 0603) (alle Teile) zur Aufnahme von Betriebsmitteln zur Erstellung
eines Netzanschlusses, Messeinrichtungen und Steuergeräten sowie der dazugehörigen Betriebsmittel für
die Anwendung im Freien
3.1.64
Zählerschrank
Umhüllung mit integriertem Zählerplatz einschließlich Tür nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1)
3.2 Abkürzungen
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Marktteilnehmern im WAN)
eHZ elektronischer Haushaltszähler in Stecktechnik
EnFluRi-Sensor Energieflussrichtungssensor
HAK Hausanschlusskasten
HAN Home Area Network (Heimnetz)
HÜP Hausübergabepunkt, Übergabestelle vom leitungsgebundenen Kommunikations-Ver-
teilnetz zum Kommunikationsnetz des Anschlussnehmers oder des Anschlussnutzers
4 Allgemeine Grundsätze
Damit der Netzbetreiber das Niederspannungsnetz, den Netzanschluss (Hausanschluss) sowie die Mess-
einrichtungen leistungsgerecht auslegen und mögliche Netzrückwirkungen beurteilen kann, liefert der
Anschlussnehmer, der Planer oder der Errichter – auch im Hinblick auf die gleichzeitig benötigte elektrische
Leistung – zusammen mit der Anmeldung die erforderlichen Angaben (Bedarfsart, gewerbeartspezifische
Nutzung) über die anzuschließenden Kundenanlagen und elektrischen Verbrauchsmittel. Die hierfür erforder-
lichen Unterlagen werden dem Netzbetreiber vom Anschlussnehmer bzw. dessen Beauftragten zur
Verfügung gestellt. Die in Anhang B aufgeführten Vordrucke sollten dabei verwendet werden.
Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge mit Bemessungsleistungen ≥ 3,6 kVA sowie alle elektrischen
Speicher sind beim Netzbetreiber anzumelden.
Aus den im ersten Absatz genannten Gründen bedarf der Anschluss folgender Anlagen und elektrischer
Verbrauchsmittel der vorherigen Beurteilung und Zustimmung des Netzbetreibers:
– neue Anschlussnutzeranlagen;
– zu erweiternde Anlagen, wenn die im Netzanschlussvertrag vereinbarte gleichzeitig benötigte Leistung
überschritten wird;
– Trennung oder Zusammenlegung von Anschlussnutzeranlagen;
– vorübergehend angeschlossene Anlagen, z. B. Baustellen und Schaustellerbetriebe;
– Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge, wenn deren Summen-Bemessungsleistung 12 kVA je Kunden-
anlage überschreitet;
– stationäre elektrische Speicher, wenn deren Summen-Bemessungsleistung 12 kVA je Kundenanlage
überschreitet;
– Erzeugungsanlagen;
– Notstromaggregate;
– Geräte zur Beheizung oder Klimatisierung (z. B. Wärmepumpen), ausgenommen ortsveränderliche
Geräte;
– Einzelgeräte, auch ortsveränderliche Geräte, mit einer Nennleistung von mehr als 12 kVA;
– elektrische Verbrauchsmittel, die die in 5.4 aufgeführten Grenzwerte für die Netzrückwirkungen nicht ein-
halten oder die in Tabelle 2 aufgeführten Grenzwerte überschreiten;
– Anschlussschränke im Freien.
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Für die Inbetriebnahme des Netzanschlusses einschließlich des Hauptstromversorgungssystems und die
Inbetriebsetzung der Anschlussnutzeranlage ist das vom Netzbetreiber vorgegebene Verfahren anzuwenden.
Dies gilt auch bei Wiederinbetriebsetzung sowie nach Trennung oder Zusammenlegung.
4.3 Plombenverschlüsse
Folgende Anlagenteile, die nicht gemessene elektrische Energie führen, und Bereiche, die aus tariflichen
und/oder aus vertraglichen Gründen vor direktem Zugriff zu schützen sind, müssen plombierbar ausgeführt
sein:
– Hausanschlusskasten nach 5.2.1;
– Gehäuse der Hauptleitungsabzweige nach 6.2.6;
– netzseitiger und anlagenseitiger Anschlussraum des Zählerplatzes nach 7.2;
– Gehäuse zur Aufnahme von Überspannungs-Schutzeinrichtungen nach 11.2.2;
– Raum für Zusatzanwendungen nach 7.8;
– Verteilerfeld im Zählerschrank, wenn es zur Aufnahme von Geräten für den Messstellenbetrieb genutzt
wird;
– Raum für APZ nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1);
– Wandlerraum und Wandlerzusatzraum nach DIN VDE 0603-2-2 (VDE 0603-2-2).
Dies gilt auch für Mess- und Steuereinrichtungen, Kommunikationseinrichtungen und Einrichtungen für das
vom Netzbetreiber angewandte Last- und Einspeisemanagement.
ANMERKUNG 1 Der sichere und ordnungsgemäße Zustand des plombierten Bereichs wird allein durch das Anbringen
einer Plombe nicht sichergestellt.
ANMERKUNG 2 Haupt- und Sicherungsstempel (Stempelmarken oder Plomben) dürfen nach den eichrechtlichen
Bestimmungen weder entfernt noch beschädigt werden.
Werden in bestehenden Kundenanlagen Erweiterungen oder Änderungen vorgenommen, gelten für die
erweiterten oder geänderten Anlagenteile die jeweils aktuell gültigen Anforderungen an den Anschluss und
den Betrieb von Kundenanlagen am Niederspannungsnetz.
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ANMERKUNG Der Einbau von Messsystemen nach EnWG [2] in Bestandsanlagen ist in dem gleichnamigen
Technischen Hinweis des FNN beschrieben (in Erarbeitung).
5 Netzanschluss
Die Nennspannung des Niederspannungsnetzes nach DIN EN 60038 (VDE 0175-1) beträgt 230/400 V, die
Netz-Nennfrequenz 50 Hz. Der zulässige Toleranzbereich an der Übergabestelle ist in DIN EN 50160
beschrieben.
Grundsätzlich erhält jedes zu versorgende Gebäude einen eigenen Netzanschluss, der mit dem Nieder-
spannungsnetz des Netzbetreibers verbunden ist. Ein Gebäude liegt vor, wenn es über eine eigene Haus-
nummer und Hauseingänge bzw. eigene Treppenräume verfügt. Der Netzanschlusspunkt wird vom Netz-
betreiber festgelegt.
Die Versorgung mehrerer Gebäude (z. B. Doppelhäuser oder Reihenhäuser) aus einem gemeinsamen Netz-
anschluss ist dann zulässig, wenn die Übergabestelle in einem für alle Gebäude gemeinsamen Haus-
anschlussraum zusammen mit den Zählerplätzen errichtet wird. Für das Betreten des Hausanschlussraumes
durch den Anschlussnutzer sowie den Netzbetreiber und die Verlegung von Zuleitungen zu den Stromkreis-
verteilern in den einzelnen Gebäuden bewirkt der Eigentümer eine rechtliche Absicherung, vorzugsweise in
Form einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit. Sollten im konkreten Fall der Eigentümer und der
Anschlussnehmer nicht personengleich sein, so sorgt der Anschlussnehmer gegenüber dem Eigentümer für
die Durchführung dieser Verpflichtung.
Werden mehrere Netzanschlüsse in einem Gebäude errichtet, stellen Planer, Errichter sowie Betreiber der
Kundenanlagen durch geeignete technische oder organisatorische Maßnahmen sicher, dass eine eindeutige
elektrische Trennung der angeschlossenen Anlagen gegeben ist.
ANMERKUNG Eine eindeutige elektrische Trennung setzt voraus, dass die Anlagenteile den Netzanschlüssen
eindeutig zugeordnet sind.
Bei Änderung eines bestehenden Netzanschlusses (z. B. Umstellung von Freileitungsbauweise auf Kabel-
bauweise) sorgt der Anschlussnehmer für die Anpassung seiner elektrischen Anlage.
5.2 Hausanschlusseinrichtungen
5.2.1 Allgemeines
Als Übergabestelle sind Hausanschlusskästen einzusetzen. Diese müssen den Festlegungen nach
DIN VDE 0660-505 (VDE 0660-505) entsprechen.
In Sonderfällen darf anstelle des Hausanschlusskastens nach Vorgabe des Netzbetreibers auch ein gleich-
wertiges Betriebsmittel als Übergabestelle eingesetzt werden.
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In Räumen, in denen die Umgebungstemperatur dauernd 30 °C übersteigt, sowie in feuer- oder explosions-
gefährdeten Räumen/Bereichen dürfen nach DIN 18012:2018-04 der Hausanschlusskasten und/oder der
Hauptleitungsverteiler nicht untergebracht werden. Es sind die Landesbauordnung, die Feuerungsverordnung
und die Leitungsanlagen-Richtlinie des jeweiligen Bundeslandes zu berücksichtigen.
Hausanschlusskästen und alle netzseitig in die Hausanschlusskästen eingeführten Kabel müssen auf nicht-
brennbaren und lichtbogenfesten Baustoffen angebracht werden. Ist dies nicht möglich, so müssen
– diese von brennbaren und nicht lichtbogenfesten Baustoffen durch eine lichtbogenfeste Unterlage
getrennt sein, die allseitig mindestens 150 mm übersteht, oder
ANMERKUNG Als lichtbogenfeste Unterlage gilt ein Material mit der Lichtbogen-Verhaltens-Kennzahl von
LV 1.1.1.2 nach DIN VDE 0303-5 (VDE 0303-5):1990-07, z. B. eine 20 mm dicke Fiber-Silikatplatte.
– alle in die Hausanschlusskästen eingeführten Kabel und Leitungen bei Kurzschluss geschützt sein.
Übergabestellen außerhalb von Gebäuden sind nach Vorgabe des Netzbetreibers und in Abstimmung mit
dem Anschlussnehmer zu installieren. Die Festlegungen nach DIN 18012 sind einzuhalten.
5.3.1 Allgemeines
Die Gebäudeeinführung eines Hausanschlusskabels ist so zu planen, dass die Anbindung an den Netz-
anschlusspunkt auf dem kürzesten Weg erfolgen kann. Der Planer oder Errichter stimmt die Art, die Aus-
führung und die Lage des Netzanschlusses auf dem Grundstück sowie der Gebäudeeinführung mit dem
Netzbetreiber ab. Nach DIN 18012 muss der Hausanschlussraum an der Gebäudeaußenwand liegen bzw.
die Hausanschlusswand muss in Verbindung mit einer Außenwand stehen, durch die die Netzanschluss-
leitungen geführt werden. Bei nicht unterkellerten Gebäuden darf die Netzanschlussleitung auch durch die
Bodenplatte geführt werden.
Hausanschlusskabel innerhalb von Gebäuden sind möglichst kurz auszuführen. Sie dürfen nicht durch feuer-
oder explosionsgefährdete Bereiche geführt werden oder in ihnen münden, wenn sie nicht gegen Kurz-
schluss und Überlast geschützt sind.
Hauseinführungen für Kabelhausanschlüsse müssen nach DIN 18012 gas- und wasserdicht und gegebenen-
falls druckwasserdicht errichtet werden. Schutzrohre müssen für die geplante Verwendung zugelassen sein.
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Bauwerksdurchdringungen und deren Abdichtungen sind nach VDE-AR-N 42237 auszuführen. Art und Aus-
führung sind unter Berücksichtigung des Lastfalls und des Maueraufbaus festzulegen. Werden für die
Erstellung eines Kabelhausanschlusses die Tiefbauarbeiten nicht vom Netzbetreiber oder dessen
Beauftragten erbracht und sind nach Vorgabe des Netzbetreibers Schutzrohre für das/die Hausanschluss-
kabel erforderlich, sind folgende Schutzrohre zu verwenden.
– DIN 16873 (für PVC-U) mit Berücksichtigung von DIN 8061 und DIN 8062:2009-10, Tabelle 1, oder
– DIN EN 61386-24 (VDE 0605-24) mit der Klassifizierung N750.
Der Trassenverlauf ist mit dem Netzbetreiber vor der Erstellung des Angebotes für den Netzanschluss und
vor Beginn der Arbeiten abzustimmen. Zusätzliche Anforderungen legen die Netzbetreiber in ihren TAB fest.
Die Kabeltrasse darf weder überbaut noch durch tiefwurzelnde Pflanzen beeinträchtigt werden. Sie muss für
die Störungsbeseitigung jederzeit zugänglich sein.
Der Anschlussnehmer stellt sicher, dass die Gebäudewand im Falle eines Wandanschlusses bzw. der Dach-
stuhl im Falle eines Dachständeranschlusses eine ausreichende Festigkeit für die durch die Leitungen oder
Kabel hervorgerufene Belastung aufweist. Der Hausanschlusskasten ist dabei in unmittelbarer Nähe der
Bauwerksdurchdringung anzubringen.
Erforderliche bauliche Verstärkungen sowie alle notwendigen Maßnahmen, z. B. für den Einbau und die
Demontage von
– Mauerwerksdurchführungen,
– Isolatorenstützen und Abspannvorrichtungen
Die Nutzung des Dachständers, der Traversen und Anker (Einrichtungen des Gestänges) und damit leitend
verbundene Bauteile dienen ausschließlich der Netzversorgung durch den Netzbetreiber. Dachständer,
Traversen und Anker (Einrichtungen des Gestänges) und damit leitend verbundene Bauteile dürfen nicht für
die Befestigung anderer Einrichtungen (z. B. Antennen- oder SAT-Anlagen) verwendet werden.
Hausanschlusskasten und Hauptleitungsverteiler sind frei zugänglich und sicher bedienbar anzuordnen. Sie
dürfen in Abstimmung mit dem Netzbetreiber kombiniert ausgeführt werden.
Bei Bestandsgebäuden muss bei Unterschreitung der durchgängigen Höhe von 2 m eine Abstimmung
zwischen Netzbetreiber und Anschlussnehmer erfolgen.
7 Zurzeit Norm-Entwurf.
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5.4 Netzrückwirkungen
5.4.1 Allgemeines
Die elektrischen Betriebsmittel einer Kundenanlage sind so zu planen, zu bauen und zu betreiben, dass
Rückwirkungen auf das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers oder andere Kundenanlagen auf ein
zulässiges Maß begrenzt werden. Die Beurteilung von Netzrückwirkungen erfolgt grundsätzlich am Netz-
verknüpfungspunkt. Treten störende Rückwirkungen auf, die nachweislich auf unzulässig hohe Netzrück-
wirkungen der Kundenanlage zurückzuführen sind, so hat der Verursacher in seiner Anlage Maßnahmen zur
Begrenzung der Rückwirkungen zu treffen. Die Maßnahmen sind mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
Richtwerte für zulässige Netzrückwirkungen sind in den Technischen Regeln zur Beurteilung von Netzrück-
wirkungen [7] beschrieben. In Einzelfällen können spezielle vertragliche Festlegungen für die zulässige Stör-
aussendung einer Kundenanlage getroffen werden.
Wenn im Folgenden von „Geräten“ die Rede ist, sind alle an Stromnetze anschließbaren und betreibbaren
Geräte gemeint, also elektrische Verbrauchsmittel, Erzeugungseinheiten, Speicher und Ladeeinrichtungen für
Elektrofahrzeuge.
Anforderungen für Erzeugungseinheiten und Speicher werden zukünftig in den Normen DIN EN 61000-3-168
(Oberschwingungen) und DIN EN 61000-3-179 (Flicker) geregelt sein. Bis zur Harmonisierung dieser Normen
sind auch für Erzeugungseinheiten und Speicher die Normen DIN EN 61000-3-2 (VDE 0838-2),
DIN EN 61000-3-3 (VDE 0838-3), DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838-11) und DIN EN 61000-3-12
(VDE 0838-12) anzuwenden.
Die Bewertung der Flicker für Geräte > 75 A erfolgt nach 5.4.4.3.
Bei Einhaltung der folgenden zulässigen Grenzwerte für Oberschwingungen nach Gleichung (1) ist keine
weitere Prüfung erforderlich.
Die zulässigen Oberschwingungsanteile eines Gerätes > 75 A werden mit folgender Gleichung berechnet:
75 A
I zu 75 A i Ir
Ir (1)
Dabei ist:
8 Zurzeit in Vorbereitung.
9 Zurzeit in Vorbereitung.
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Die Begriffe und Definitionen entsprechen denen in DIN EN 61000-3-12 (VDE 0838-12).
Für dreiphasig symmetrische Geräte (entsprechend der Definition DIN EN 61000-3-12 (VDE 0838-12)) dürfen
bei einem Rsc ≥ 33 für i statt der Beträge aus Tabelle 1 die Werte der Tabelle 4 nach DIN EN 61000-3-12
(VDE 0838-12), ergänzt um die Werte von i3 und i15 aus Tabelle 1, verwendet werden.
5.4.3 Bewertung von Kundenanlagen mit Geräten, deren Anschluss an bestimmte Bedingungen
geknüpft ist
Für Kundenanlagen
– mit Geräten, die die Grenzwerte der Normen nach 5.4.2 nicht einhalten, oder
– mit mehreren Geräten mit einem Eingangsstrom > 75 A
sind die in 5.4.4 aufgeführten, maximal zulässigen Netzrückwirkungs-Grenzwerte vom zuständigen Netz-
betreiber individuell zu prüfen. Für diese Prüfung stellt der Anschlussnehmer dem Netzbetreiber das ausge-
füllte „Datenblatt zur Beurteilung von Netzrückwirkungen“ (siehe Anhang B.1) zur Verfügung.
Darüber hinaus enthält Tabelle 2 Erfahrungswerte für Grenzleistungen/-ströme für Geräte, ab der eine
besondere Betrachtung nach 5.4.4 empfohlen wird.
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Anlaufstrom und Anzahl der Einschaltungen ≤ 10,8 A max. 6/h ≤ 18 A max. 6/h
Kopiergeräte
ANMERKUNG Individuelle Bewertungen sind üblicherweise weiterhin erforderlich bei Industrie- oder Gewerbe-
Kundenanlagen mit Kompensations-/Filteranlagen.
Darüber hinaus ergreift der Anschlussnehmer Maßnahmen zur Begrenzung der Rückwirkungen auf ein nicht
störendes Maß, wenn aufgrund einer Häufung von Geräten in einer Kundenanlage störende Rückwirkungen
auf andere Kundenanlagen auftreten.
5.4.4.1 Allgemeines
Kundenanlagen mit Geräten, die nicht in 5.4.2 und 5.4.3 erfasst sind, müssen die im Folgenden aufgeführten
Grenzwerte am Netzverknüpfungspunkt einhalten. Für die Einhaltung der Grenzwerte ist der
Anschlussnehmer verantwortlich.
Sofern eine individuelle Prüfung der Netzrückwirkungen erforderlich ist und keine Beurteilung nach
DIN EN 61000-3-3 (VDE 0838 3) oder DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838 11) existiert, lässt sich die Zulässigkeit
schneller Spannungsänderungen wie nachstehend beschrieben bewerten.
Sofern das Niederspannungsnetz im Normalschaltzustand betrieben wird und die zulässigen Grenzen für
Netzspannung und Netzfrequenz eingehalten werden, gelten die Grenzwerte nach Tabelle 3.
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12 (0,25)3
Häufigkeit n (2)
3
u
7,36 %
120 min
Mindestpausenzeit z (3)
n
Wird die Häufigkeit einer zulässigen Spannungsänderung überschritten (vergleiche Tabelle 3), dürfen die
anderen zulässigen Spannungsänderungen der Kundenanlage nicht zugestanden werden.
Beispiel 1: Läuft ein Motor 8-mal innerhalb von 2 h mit 2 % Spannungsänderung an, darf er keine weitere
Spannungsänderung mit 3 % oder 5 % innerhalb dieser 2 Stunden verursachen.
Beispiel 2: Läuft ein Motor 5-mal in 2 Stunden mit 2,7 % Spannungsänderung an, sind Abhilfemaßnahmen
vorzusehen.
Beispiel 3: Läuft ein Motor 4-mal in 2 Stunden mit 6 % an, sind Abhilfemaßnahmen vorzusehen.
Wird die Häufung überschritten bzw. die dazugehörige Pausenzeit unterschritten, sind Abhilfemaßnahmen in
Abstimmung mit dem Netzbetreiber erforderlich (z. B. Anlaufstrombegrenzungen).
ANMERKUNG Unzulässige Spannungsänderungen durch das großflächige, zeitgleiche Hoch- bzw. Abfahren von
vielen Kundenanlagen im Niederspannungsnetz (z. B. durch Marktprozesse oder Netzsicherheitsmanagement) werden
durch die Festlegung des maximal zulässigen Leistungsgradienten in der VDE-AR-N 4105 begrenzt. Hierzu ist keine
Berechnung bei der Anschlussbewertung einer Kundenanlage durchzuführen.
5.4.4.3 Flicker
Massengeräte im Sinne von Haushaltsgeräten sind hiervon nicht betroffen. Die zulässigen Flickerstärken
aller Kundenanlagen zusammen im Niederspannungsnetz (gemessen am Ortsnetztransformator) dürfen
Plt ges = 0,6 und Pst ges = 0,8 nicht überschreiten.
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1 SA 1
Pst i 0,8 g (4)
kB kE kS SrT
Dabei ist:
Pst i Kurzzeit-Flickerstärke; der Index „st“ bedeutet dabei Kurzzeit (en: short term);
Plt i Langzeit-Flickerstärke; der Index „lt“ bedeutet dabei Langzeit (en: long term);
SA Anschlussleistung der betrachteten Kundenanlage in kVA (Summe aus Bezugsanlage, Speicher und
Erzeugungsanlage);
SrT Bemessungsleistung des Ortsnetztransformators (MS/NS);
g Gleichzeitigkeitsfaktor von benachbarten Flickerquellen (Bei Anlagen, die im jeweiligen Strang ange-
schlossen sind). Wenn kein verlässlicher Wert bekannt ist, sollte g = 1 gesetzt werden;
kB Anteil der Bezugsanlagen an der Bemessungsleistung des Transformators;
kE Anteil der Erzeugungsanlagen an der Bemessungsleistung des Transformators;
Die Bewertung nach den Gleichungen (4) und (5) kann unter Umständen sehr kleine zulässige
Störaussendungspegel ergeben. Jedem Anschlussnehmer ist jedoch ein Störaussendungspegel von
mindestens Pst = 0,3 und Plt = 0,25 zuzugestehen.
Die zulässige maximale Störaussendung einer Kundenanlage ist dabei auf Pst = 0,75 bzw. Plt = 0,5 begrenzt.
Dieser Unterabschnitt gilt nur für Kundenanlagen und nicht für Geräte nach DIN EN 61000-3-2 (VDE 0838 2),
DIN EN 61000-3-12 (VDE 0838 12) bzw. Geräte, die nach 5.4.2.2 zu bewerten sind.
Der Netzbetreiber gibt in Abhängigkeit der Anschlussleistung der Kundenanlage und den Gegebenheiten am
Netzverknüpfungspunkt Obergrenzen für die Einspeisung von Oberschwingungsströmen vor. Maßnahmen
zur Reduzierung der Oberschwingungsströme – insbesondere der Einbau von Filterkreisen – erfolgen durch
den Anschlussnehmer in Absprache mit dem Netzbetreiber.
Für die Berechnung von Grenzwerten wird zwischen geradzahligen und ungeradzahligen Oberschwingungen
(Harmonische), Zwischenharmonischen und Frequenzanteilen im Bereich zwischen 2 kHz und 9 kHz (Supra-
harmonische) unterschieden.
Für die Berechnung der maximal zulässigen geradzahligen und geradzahligen Oberschwingungen einer
Kundenanlage (Bezugsanlage, und/oder Erzeugungsanlage und/oder Speicher) ist Gleichung (6) anzuwen-
den:
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P 1 1 SkV
I zul IA (6)
1000 k kB kE kS SA
Dabei ist:
P Proportionalitätsfaktor für ungeradzahlige Harmonische der Ordnung ;
IA aus der Anlagenleistung berechneter Anlagenstrom der Kundenanlage;
SkV Kurzschlussleistung am Verknüpfungspunkt;
SA Anschlussleistung der Kundenanlage (Summe aus Bezugsanlage, Speicher und Erzeugungsanlage) in
kVA;
k Resonanzfaktor für die Harmonische mit der Ordnungszahl ;
kB Anteil der Bezugsanlagen an der Bemessungsleistung des Ortsnetztransformators;
kE Anteil der Erzeugungsanlagen an der Bemessungsleistung des Ortsnetztransformators;
kS Anteil der Speicheranlagen an der Bemessungsleistung des Ortsnetztransformators.
ANMERKUNG 1 Für einen Ortsnetztransformator mit einer Bemessungsleistung von 630 kVA sowie kB = 0,5,
kE = 0,75 und kS = 0,1 bedeutet dieser Ansatz, dass durch den Netzbetreiber für das entsprechende Netz mit
Bezugsanlagen von nicht mehr als 315 kVA, mit Erzeugungsanlagen von nicht mehr als 472 kVA und mit Speichern
von nicht mehr als 63 kVA gerechnet wird.
– Als Resonanzfaktor k wird 1,5 für alle Oberschwingungen von 5. bis 19. Ordnung gewählt.
ANMERKUNG 2 Diese Annahme beruht auf der Tatsache, dass insbesondere in Netzen mit hoher Dichte
leistungselektronischer Geräte aufgrund deren kapazitiven Verhaltens bereits bei niedrigeren Oberschwingungs-
ordnungen mit Resonanzstellen zu rechnen ist.
ANMERKUNG 3 Bei abweichenden Netzverhältnissen kann der Netzbetreiber andere Werte für kB, kE, kS und k
vorgeben.
Unter Berücksichtigung dieser vereinfachenden Annahmen ist zur Berechnung der zulässigen Ober-
schwingungsgrenzwerte folgende vereinfachte Gleichung anzuwenden:
pvf S
I zul kV I A (7)
1000 SA
Für Kundenanlagen gelten für Oberschwingungen die Proportionalitätsfaktoren pvf nach Tabelle 4. Mittels
des ebenfalls angegebenen Korrekturfaktors kkorr dürfen zur Anwendung der Gleichung (8) die Propor-
tionalitätsfaktoren p nach folgendem Zusammenhang berechnet werden:
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26 0,42 1,16
33 0,1 1,16
39 0,09 1,16
Für die Berechnung der maximal zulässigen zwischenharmonischen Ströme einer Kundenanlage ist folgende
Gleichung anzuwenden:
1 g SkV
I zul . IA (9)
k 100 S A
Dabei ist:
g Proportionalitätsfaktor für Zwischenharmonische der Ordnung ;
k Resonanzfaktor für die Zwischenharmonische mit der Ordnungszahl ;
IA (aus der Anschlussleistung berechneter) Anlagenstrom der Kundenanlage;
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Der Resonanzfaktor k ist mit dem Netzbetreiber abzustimmen. Liegen keine genaueren Erkenntnisse vor, ist
k = 1 zu verwenden.
Für die Zwischenharmonischen (die Ordnung einer Zwischenharmonischen entspricht der Ordnungs-
zahl der benachbarten, niedrigeren Harmonischen) einer Kundenanlage gelten die Proportionalitäts-
faktoren g nach Tabelle 5.
g
1 0,07
2 0,04
Für die Berechnung der maximal zulässigen supraharmonischen Ströme (200-Hz-Bänder im Frequenz-
bereich 2 kHz bis 9 kHz) einer Kundenanlage ist folgende Gleichung anzuwenden:
1 3,3 b 0,52 1 A
I b zul (10)
kb (9 kHZ b) 0,57 MVA
10,25 kHZ 0,25 0,75
SkV
Dabei ist:
kb Resonanzfaktor für die Supraharmonische mit der Mittenfrequenz b;
SkV Kurzschlussleistung am Netzverknüpfungspunkt in MVA;
b Mittenfrequenz des Frequenzbandes b in kHZ.
ANMERKUNG 4 Gleichung (10) gilt für eine Netznennspannung von Un = 400 V. Für andere Netznennspannungen kann
eine lineare Umrechnung erfolgen.
Die zulässigen supraharmonischen Ströme nach Gleichung (10) gelten für Kundenanlagen, die einen
Neutralleiter besitzen. Für symmetrisch angeschlossene Kundenanlagen ohne Neutralleiter sind die berech-
neten zulässigen supraharmonischen Ströme mit dem Faktor 1,8 zu multiplizieren.
Den Gleichungen zur Berechnung der Stromgrenzwerte liegen entsprechende Grenzwerte für den Beitrag zur
Spannungsverzerrung zugrunde, welche aus den Verträglichkeitspegeln in IEC 61000-2-2 (VDE 0839-2-2)
abgeleitet sind. Werden die Stromgrenzwerte bei einer Messung nicht eingehalten, so ist die Einhaltung der
zulässigen Beiträge zur Spannungsverzerrung ausreichend.
Der prozentuale zulässige Beitrag zur Spannungsverzerrung berechnet sich für Oberschwingungen aus den
entsprechenden Stromgrenzwerten zu:
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p 1 1 SA
u 100 % (11)
1000 k kB kE kS SkV
pvf SA
u 100 % (12)
1000 SkV
Für den prozentual zulässigen Beitrag zur Spannungsverzerrung für zwischenharmonische Spannungen gilt
Tabelle 6.
u
1 und 2 0,05 %
3 …30 0,14 %
31 …39 0,21 %
Der prozentuale zulässige Beitrag zur Spannungsverzerrung für supraharmonische Spannungen beträgt:
Bei einem Grenzwert nach 5.4.4 von ≤ 0,1 % des Anlagenstromes der Kundenanlage IA wird zur
Berücksichtigung von Messfehlern ein Grenzwert von 0,1 % von IA für die Bewertung herangezogen.
5.4.4.5 Kommutierungseinbrüche
Die relative Tiefe von Kommutierungseinbrüchen dkom durch netzgeführte Umrichter und vergleichbare
Betriebsmittel darf am Netzverknüpfungspunkt den Wert von dkom = 5 % nicht überschreiten
(dkom = Ukom/Ûn mit Ûn = Scheitelwert der Grundschwingung in V und Ukom= höchste Abweichung der
Netzspannung vom Augenblickswert der Grundschwingung in V).
5.4.4.6 Tonfrequenz-Rundsteuerung
Sofern der Netzbetreiber ein Tonfrequenz-Rundsteuersystem betreibt, werden die von ihm verwendeten
Rundsteuerfrequenzen auf Anfrage bekannt gegeben.
Der Tonfrequenzpegel durch den Betrieb von Erzeugungsanlagen darf in keinem Punkt eines Nieder-
spannungsnetzes um mehr als 5 % gegenüber dem Betrieb ohne Erzeugungsanlagen abgesenkt werden,
wobei Verbraucher- und Erzeugungsanlagen entsprechend ihrer Tonfrequenz-Impedanz zu berücksichtigen
sind.
Die Kundenanlage darf zudem nicht mehr als 0,1 % Un der verwendeten Tonfrequenz und nicht mehr als
0,3 % Un von 100 Hz der verwendeten Tonfrequenz in dem Niederspannungsnetz erzeugen. Alle Angaben
beziehen sich auf verkettete Spannungen.
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Betreibt der Anschlussnehmer oder der Anschlussnutzer eine Anlage mit trägerfrequenter Nutzung seiner
elektrischen Anlage, ist durch geeignete Einrichtungen (z. B. eine Trägerfrequenzsperre) sicherzustellen,
dass störende Beeinflussungen anderer Kundenanlagen sowie der Anlagen des Netzbetreibers vermieden
werden. Das Niederspannungsnetz darf vom Anschlussnutzer nur mit Genehmigung des Netzbetreibers zur
trägerfrequenten Übertragung von Signalen mitbenutzt werden.
Es obliegt dem Betreiber von Telekommunikationseinrichtungen, für das Fernhalten von Signalen, die seine
Telekommunikationseinrichtungen störend beeinflussen, selbst zu sorgen.
Ein Umrichter darf nicht mehr als 0,5 % seines Bemessungsstromes oder maximal 20 mA (der höhere Wert
ist zu wählen) als Gleichstrom einspeisen.
ANMERKUNG 1 Die Messung von Gleichströmen erfolgt auf Basis der DIN EN 61000-4-7 (VDE 0847-4-7) über
10 Grundschwingungsperioden.
ANMERKUNG 2 Gleichströme können zu Korrosionsschäden an Kabeln und Schäden an anderen Betriebsmitteln sowie
zur Sättigung von Transformatoren und anderen Induktivitäten führen.
5.5 Symmetrie
Damit sind Anschlüsse an einen, zwei oder alle drei Außenleiter gegen den Neutralleiter möglich. Elektrische
Verbrauchsmittel mit einer Bemessungsleistung ≤ 6,5 kVA, die mit Kurzzeitverhalten betrieben werden (z. B.
Durchlauferhitzer), dürfen auch zwischen zwei Außenleitern angeschlossen werden.
Geräte in Kundenanlagen dürfen mit einer Bemessungsleistung > 4,6 kVA einphasig angeschlossen werden,
sofern über eine Symmetrieeinrichtung sichergestellt ist, dass die Anforderungen nach 5.5.2 eingehalten
werden und eine Anmeldung beim Netzbetreiber erfolgt ist. Der Anschlussnehmer ist für die Einhaltung der
Symmetrieanforderungen an der Übergabestelle verantwortlich.
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Für einphasige Erzeugungsanlagen, Speicher und/oder Bezugsanlagen mit Dauerlastverhalten (z. B. Lade-
einrichtungen für Elektrofahrzeuge) darf der Netzbetreiber den zu verwendenden Außenleiter in geeigneter
Form vorgeben (z. B. Benennung des Außenleiters, Messung der Betriebsspannung vor Installation usw.).
ANMERKUNG Im Rahmen der Anschlussbeurteilung von Erzeugungsanlagen und Speichern kann in Einzelfällen auch
der Einsatz von Drehstromgeräten im Leistungsbereich ≤ 4,6 kVA die wirtschaftlichste Lösung sein.
eine durch diese Geräte verursachte Unsymmetrie von insgesamt 4,6 kVA nicht überschritten werden.
Die Anforderungen nach 5.5.1 müssen nicht erfüllt werden, wenn sichergestellt wird, dass die Unsymmetrie
von 4,6 kVA aller in die Symmetrieeinrichtung eingebundenen Geräte nicht überschritten wird. Für die Ein-
haltung dieser Symmetriebedingungen ist der gleitende 1-Minuten-Leistungswert zugrunde zu legen. Bei
Verletzung ist innerhalb einer Reaktions- und Auslösezeit von 100 ms die zulässige Unsymmetrie von
4,6 kVA wieder einzuhalten. Die maximal einphasig anschließbare Summenleistung aller in die Symmetrie-
einrichtung eingebundenen Geräte ist auf 13,8 kVA je Außenleiter zu begrenzen. Bei Ausfall der Symmetrie-
einrichtung ist die Betriebsleistung aller der in die Symmetrieeinrichtung eingebundenen Geräte auf 4,6 kVA
zu begrenzen.
ANMERKUNG 1 Auch wenn in einer Kundenanlage mehrere Anschlussnutzeranlagen mit einer Symmetrieeinrichtung
ausgestattet sind und die Symmetriebedingung von ≤ 4,6 kVA an allen beteiligten netzseitigen Anschlussräumen der
Zählerplätze eingehalten wird, kann eine Summen-Unsymmetrie von 4,6 kVA an der Übergabestelle überschritten
werden.
ANMERKUNG 2 Die Symmetrieeinrichtung kann auch Bestandteil einer Erzeugungseinheit oder eines Speichers oder
einer Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge sein.
Weitere Symmetriearten (z. B. auf Basis der Netzspannung oder des Stromes der Kundenanlage) sind nach
Absprache mit dem Netzbetreiber ebenfalls zulässig.
Die Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge hat die Einhaltung der Symmetrieanforderungen im DC-Betrieb
sicherzustellen. Im AC-Betrieb regelt die Ladeeinrichtung dies über die Kommunikation mit dem Fahrzeug.
ANMERKUNG 3 Es ist beabsichtigt, diese Anforderung für das Mode-2-Laden in die relevanten Normen einzubringen.
Bei Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge mit eigenem Netzanschluss mit einer Bemessungsleistung
> 4,6 kVA ist an der Übergabestelle immer eine Symmetrieeinrichtung erforderlich. Die Überwachung muss
dreiphasig erfolgen. Für die Einhaltung dieser Symmetriebedingungen ist der gleitende 1-Minuten-Leistungs-
wert zugrunde zu legen.
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Zurzeit in Vorbereitung.
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6 Hauptstromversorgungssystem
Querschnitt, Art und Anzahl der Hauptleitungen sind in Abhängigkeit von der Anzahl der anzuschließenden
Anschlussnutzeranlagen und deren Leistungsbedarf festzulegen. Die vorgesehene Ausstattung der
Anschlussnutzeranlagen mit elektrischen Verbrauchsmitteln, die zu erwartende Gleichzeitigkeit dieser Geräte
im Betrieb sowie die technische Ausführung der Übergabestelle sind bei der Festlegung zu berücksichtigen.
Sind mehrere Hauptleitungen in einem Gebäude erforderlich, sind die zugehörigen Überstrom-Schutz-
einrichtungen in Hauptleitungsverteilern zusammenzufassen. Die Abgänge sind durch den Errichter so zu
kennzeichnen, dass deren Zuordnung zu den jeweiligen Anschlussnutzeranlagen eindeutig und dauerhaft
erkennbar ist. Hauptleitungen sind durch allgemeine, leicht zugängliche Räume zu führen.
Bei Freileitungsanschlüssen sollten Zählerplatz und Hauptleitung so ausgeführt werden, dass die Anlage mit
einem möglichst geringen Installationsaufwand über einen erdverlegten Kabelanschluss versorgt werden
kann.
Für die Dimensionierung des Hauptstromversorgungssystems in Wohngebäuden ist DIN 18015-1 einzu-
halten. Alle anderen Hauptstromversorgungssysteme sind entsprechend deren Leistungsanforderung zu
dimensionieren.
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6.2.4 Kurzschlussschutzeinrichtungen
6.2.5 Spannungsfall
Im Hauptstromversorgungssystem darf der Spannungsfall nach § 13 NAV einen Wert von 0,5 % der
Nennspannung nicht überschreiten. Die Ermittlung des Spannungsfalls erfolgt rechnerisch unter Zugrunde-
legung des Bemessungsstromes der Hausanschlusssicherung. Für Wohngebäude liegt der zugrunde zu
legende Wert bei mindestens 63 A.
Allgemein sind für den Spannungsfall hinter der Übergabestelle DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520) und
DIN 18015-1 zu beachten.
6.2.6 Hauptleitungsabzweige
Müssen Hauptleitungen verzweigt werden, sind Hauptleitungsabzweigklemmen nach DIN VDE 0603-3-1
(VDE 0603-3-1)
– innerhalb von Gebäuden in Hauptleitungsabzweigkästen oder in Hauptleitungsverteilern und
– außerhalb von Gebäuden in Anschlussschränken
Auch für Hauptleitungen hinter Abzweigen gelten die Anforderungen nach 6.2.1 bis 6.2.5.
Die Hauptleitung ist von unten, von hinten oder seitlich direkt in den netzseitigen Anschlussraum oder in ein
seitlich angeordnetes Einspeisegehäuse des Zählerschrankes einzuführen und dort anzuschließen.
Im TN-System ist eine Auftrennung des PEN-Leiters in PE- und N-Leiter ab der Einführung in das Gebäude
an der Stelle, an der die Verbindung zur Haupterdungsschiene und damit zur Erdungsanlage hergestellt wird,
erforderlich. Diese Anforderung gilt als erfüllt bei Anschluss
– innerhalb eines Gebäudes mit Auftrennung
• im Hausanschlusskasten oder
• in einem Hauptleitungsverteiler oder
• im netzseitigen Anschlussraum des Zählerschrankes;
– außerhalb eines Gebäudes (z. B. in einem Hausanschluss-/Zähleranschlussschrank, einem Haus-
anschlusskasten in/an der Gebäudeaußenwand oder über einen Dachständeranschluss) mit Auf-
trennung an der erstmöglichen Stelle im Gebäude.
Anschlussbeispiele im Hauptstromversorgungssystem sind in Anhang D, Bild D.1 bis Bild D.4 dargestellt.
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7 Zählerplätze
7.1 Allgemeines
Für jede Anschlussnutzeranlage ist mindestens ein Zählerfeld für die Aufnahme einer Messeinrichtung mit
Dreipunkt-Befestigung (DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1)) oder mit Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung
(BKE-I nach DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2)) vorzusehen.
Bei mehreren Anschlussnutzeranlagen in einer Kundenanlage dürfen zwei Anschlussnutzer über ein Zähler-
feld mit zwei Messeinrichtungen versorgt werden.
Der Aufbau von halbindirekten Messungen (Wandlermessungen) erfolgt nach Vorgabe des Netzbetreibers
(z. B. nach DIN VDE 0603-2-2 (VDE 0603-2-2)). Die Bedingungen nach 7.4, 7.6, 7.7 und 7.8 sind ebenfalls
einzuhalten.
Diese Anforderungen gelten auch für alle Untermessungen, sofern deren Messergebnis im geschäftlichen
Verkehr gegenüber einem Energielieferanten oder dem Netzbetreiber für die Abrechnung von bezogener
oder erzeugter Energie verwendet wird oder verwendet werden soll.
Bei Anlagen in Gebäuden mit Direktmessung sind Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) mit
einem anlagenseitigen Anschlussraum von 300 mm Höhe zu verwenden. Der anlagenseitige Anschlussraum
dient der Aufnahme von
– Betriebsmitteln für den Anschluss der Zuleitung zum nachfolgenden Stromkreisverteiler in Form einer
Hauptleitungsabzweigklemme nach DIN VDE 0603-3-1 (VDE 0603-3-1), Ausführung C oder eines
Hauptschalters nach DIN EN 60669-1 (VDE 0632-1) oder einer Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) für
den Schutz der Zuleitung zum Stromkreisverteiler,
– einem Freigaberelais für steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG,
– RJ45-Buchsen für die leitungsgebundene Übertragung von Zählwerten, Tarifwerten oder für Steuer-
zwecke (z. B. für Smart Grids oder Smart Home) in die Anschlussnutzeranlage (siehe 7.7) sowie
– Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs), Leitungsschutzschaltern und Kombinationen von beiden für
bis zu drei einphasige Stromkreise mit einer Absicherung von maximal je 16 A für jede Anschluss-
nutzeranlage (z. B. für Kellerbeleuchtung, Waschmaschine, Trockner) sowie von Überspannungsschutz
mit SPDs vom Typ 1 oder Typ 2. Von den drei einphasigen Stromkreisen mit einer Absicherung von
maximal je 16 A darf auch einer für Erzeugungsanlagen oder Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge
verwendet werden.
Für die in den Spiegelstrichen zwei, drei und vier aufgeführten Betriebsmittel stehen bei Doppelbelegung
eines Zählerfeldes maximal 6 Teilungseinheiten je Anschlussnutzeranlage zur Verfügung.
Bei einfach belegten Zählerfeldern, die zur Messung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (z. B. einer
Wärmepumpe) oder Erzeugungsanlagen dienen, darf der zugeordnete anlagenseitige Anschlussraum mit
einer zugehörigen Schalteinrichtung und Leitungsschutzschalter für einen dreiphasigen Stromkreis mit einer
Absicherung mit maximal 3 16 A bestückt werden.
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Verteilerfelder für die Unterbringung von allen anderen Betriebsmitteln (wie z. B. Schalt- und Steuergeräte)
sind ebenfalls seitlich vom Zählerplatz anzuordnen.
Die schematische Darstellung von Zählerplätzen und die Zuordnung der Trennvorrichtung vor der Mess-
einrichtung sowie der Hauptleitungsabzweigklemme/dem Hauptschalter zur jeweiligen Messeinrichtung sind
Bild 1 und Bild 2 zu entnehmen.
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Maße in Millimeter
Legende
Zählerfeld
Zählerplatz
ANMERKUNG Die senkrechte Trennlinie im anlagenseitigen Abschlussraum stellt keine Abschottung dar, sondern
dient nur zur Abgrenzung der Anschlussnutzeranlagen.
Bild 1 – Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) für Zähler mit
Dreipunkt-Befestigung
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Maße in Millimeter
Legende
Zählerfeld
Zählerplatz
ANMERKUNG Die senkrechte Trennlinie im anlagenseitigen Abschlussraum stellt keine Abschottung dar, sondern
dient nur zur Abgrenzung der Anschlussnutzeranlagen.
Bild 2 – Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) mit integrierter Befestigungs- und
Kontaktiereinrichtung (BKE-I nach DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2))
Die nachfolgend aufgeführten Anforderungen gelten sowohl für Zählerplätze mit Dreipunkt-Befestigung als
auch für Zählerplätze mit BKE-I sowie für Einfach- und Doppelbelegung (also Belegung des Zählerfeldes
eines Zählerplatzes mit einem bzw. zwei Messeinrichtungen). Für die Dimensionierung der Zählerplätze sind
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sowohl alle möglichen Energiefluss-Richtungen als auch die maximal möglichen Betriebsströme zu berück-
sichtigen.
Der Zählerplatz mit einer internen Verdrahtung nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) mit einem Leiter-
querschnitt von 10 mm2 ist für folgende Betriebsarten einsetzbar:
a) Betriebsströme ≤ 63 A bei haushaltsüblichen Bezugsanlagen und ähnlichen Betriebsarten unter Berück-
sichtigung des Belastungsgrades und des Gleichzeitigkeitsfaktors nach DIN 18015-1:2013-09, Bild A.1,
Kurve 1.
b) Betriebsströme ≤ 32 A bei Erzeugungsanlagen und/oder Bezugsanlagen mit nicht haushaltsüblichem
Lastverhalten (Dauerbetriebsstrom, z. B. bei Direktheizungen, Speichern, Ladeeinrichtungen für
Elektrofahrzeuge), unabhängig von deren Einschaltdauer.
Der Zählerplatz mit einer internen Verdrahtung nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) mit einem Leiter-
querschnitt von 16 mm2 ist bei Erzeugungsanlagen und/oder Bezugsanlagen mit nicht haushaltsüblichem
Lastverhalten (Dauerbetriebsstrom, z. B. bei Direktheizungen, Speichern, Ladeeinrichtungen für
Elektrofahrzeuge) bei Einfachbelegung mit einem maximalen Betriebsstrom von 44 A einsetzbar, unabhängig
von deren Einschaltdauer.
Weichen die Betriebsbedingungen und/oder die Nutzung der Zählerplätze von den vorgenannten Betriebs-
bedingungen ab, sind die Betriebs- und Montagebedingungen des Herstellers zu berücksichtigen. Zu diesem
Zwecke ist der Zählerschrank im Hinblick auf ein äquivalentes Sicherheitsniveau zu überprüfen. Hierbei kann
die DIN EN 61439-3 (VDE 0660-600-3) „Installationsverteiler für die Bedienung durch Laien“ z. B. für den
Erwärmungsnachweis angewendet werden. Alternativ kann eine halbindirekte Messung angewandt werden.
Die Begrenzung der maximalen Betriebsströme ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Soll für
Anwendungen mit einem Dauerstrom von 32 A neben dem Kurzschlussschutz auch der Überlastschutz durch
die Trennvorrichtung nach 7.5 sichergestellt werden, darf ein SH-Schalter mit einem Bemessungsstrom von
35 A (z. B. E-Charakteristik) eingesetzt werden. Dieser stellt sicher, dass bei Erreichen der Grenz-
temperaturen der Betriebsstrom auf 32 A begrenzt wird. Einen Dauerstrom von 44 A begrenzt ein SH-
Schalter (z. B. E-Charakteristik) mit einem Bemessungsstrom von 50 A.
Zusammenfassend ergeben sich die in Tabelle 7 aufgeführten Belastungs- und Bestückungsvarianten von
ein- und mehrfeldrigen Zählerplätzen.
Tabelle 7 – Belastung- und Bestückungsvarianten von ein- und mehrfeldrigen Zählerplätzen mit
Angaben zur maximalen Strombelastbarkeit I und zum Bemessungsstrom IN SH bei
Verwendung eines SH-Schalters als Überlastschutz (siehe Bild 1 und Bild 2)
Zählerplätze mit BKE-I oder Dreipunkt-Befestigung nach DIN VDE 0603-2-1
Leitungsquerschnitt 10 mm2 Leitungsquerschnitt 16 mm2
Betriebsart Einfach- Einfach-
Doppelbelegung Doppelbelegung
belegung belegung
Zähler Zähler 1 Zähler 2 Zähler Zähler 1 Zähler 2
I ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A
Bezuga
IN SH ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A
I ≤ 32 A b
≤ 32 A b
≤ 32 A b
≤ 44 A b ≤ 32 A ≤ 32 A
Dauerbetriebsstrom
IN SH ≤ 35 A ≤ 35 A ≤ 35 A ≤ 50 A ≤ 35 A ≤ 35 A
Bezuga/Dauerbetriebs- I – ≤ 63 A ≤ 32 A b – ≤ 63 A ≤ 32 A
strom IN SH – ≤ 63 A ≤ 35 A – ≤ 63 A ≤ 35 A
a
Nach 7.3.1, a).
b
Bei Zähleranschlussschränken im Freien sind infolge der Umgebungsbedingungen die Werte nach DIN VDE 0603-2-1
(VDE 0603-2-1) mit dem Faktor 0,94 zu multiplizieren.
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Zählerschränke sind in leicht zugänglichen Räumen oder Bereichen nach DIN 18012 in Hausanschluss-
nischen, auf Hausanschlusswänden sowie in hierfür geeigneten Hausanschlussräumen unterzubringen. In
Treppenräumen sind Zählerplätze in Nischen nach DIN 18013 anzuordnen. Dabei ist die Einhaltung der
erforderlichen Rettungswegbreite zu beachten. Die Landesbauordnung, die Feuerungsverordnung und die
Leitungsanlagen-Richtlinie des jeweiligen Bundeslandes sind zu berücksichtigen.
Zählerschränke dürfen nicht in Wohnungen von Mehrfamilienhäusern, über Treppenstufen, auf Dachböden
ohne festen Treppenaufgang, in Wohnräumen, Küchen, Toiletten sowie in Bade-, Dusch- und Waschräumen
eingebaut werden (siehe auch DIN 18015-1). Zählerschränke dürfen zudem nicht installiert werden in
Räumen, deren Temperatur dauernd (nach DIN 18012 mehr als eine Stunde) 30 °C übersteigt sowie in feuer-
oder explosionsgefährdeten und hochwassergefährdeten Bereichen. Dies gilt auch bei nachträglichen
Nutzungsänderungen von Räumen.
Zählerschränke sind lotrecht anzubringen. Die Mess- und Steuereinrichtungen müssen frei zugänglich und
ohne besondere Hilfsmittel zu montieren, abzulesen und zu bedienen sein.
Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte der Mess- und Steuereinrichtung muss mindestens 0,80 m und darf
maximal 1,80 m betragen. Vor dem Zählerschrank muss ein Arbeits- und Bedienungsbereich freigehalten
werden mit einer
– Breite: Zählerschrank-Breite, jedoch mindestens 1,00 m,
– Tiefe: mindestens 1,20 m,
– Höhe: durchgängig mindestens 2,00 m.
Zählerschränke sind zentral, möglichst nah am Hausanschlusskasten, anzuordnen. In Abstimmung mit dem
Netzbetreiber ist auch eine dezentrale Anordnung zusammengefasster Zählerschrankgruppen möglich. Dabei
ist jede Zählerschrankgruppe in dem Gebäudeteil unterzubringen, in dem sich die zugehörige Anschluss-
nutzeranlage befindet.
Im netzseitigen Anschlussraum des Zählerplatzes ist vor jeder direkt an das Hauptstromversorgungssystem
angeschlossenen Messeinrichtung eine selektive Überstrom-Schutzeinrichtung (z. B. SH-Schalter nach
DIN VDE 0641-21 (VDE-0641-21)) vorzusehen. Diese selektive Überstrom-Schutzeinrichtung muss laien-
bedienbar sowie sperr- und plombierbar sein und folgende Funktionen aufweisen:
– Trennvorrichtung für die Inbetriebsetzung der Anschlussnutzeranlage;
– Freischalteinrichtung für die Mess- und Steuereinrichtungen;
– zentrale Überstrom-Schutzeinrichtung für die Messeinrichtungen und für die Anschlussnutzeranlage.
Die der Messeinrichtung unmittelbar vorgeschaltete Überstrom-Schutzeinrichtung muss den Schutz dieser
Messeinrichtung für einen bedingten Kurzschlussstrom von 10 kAeff sicherstellen.
Bei nicht jederzeit zugänglichen Kundenanlagen (z. B. Ferienhäuser) sollen die Zählerplätze in Anschluss-
schränken im Freien (z. B. in Zähleranschlussschränken) nach Abschnitt 12 untergebracht werden. Diese
sind so aufzustellen, dass eine jederzeitige Zugänglichkeit möglich ist.
Ist regelmäßig wiederkehrend ein Betriebsstrom von mehr als 63 A zu erwarten oder handelt es sich nicht um
eine Anschlussnutzeranlage nach § 12 StromNZV [3] (nach Standard-Lastprofil), sind die notwendigen Funk-
tionsflächen für den Einbau der Messeinrichtung nach den Technischen Anschlussbedingungen des Netz-
betreibers vorzusehen.
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Zählerplätze mit BKE sind für die Kommunikation innerhalb des Local Metrological Network (LMN) des Mess-
systems zwischen der/den Messeinrichtung(en) und dem Smart-Meter-Gateway, sofern der Netzbetreiber es
fordert, mit einer opto-elektrischen Schnittstelle auszustatten und die Datenleitung in den vorhandenen Raum
für Zusatzanwendungen zu führen. Diese opto-elektrische Schnittstelle muss den Anforderungen des FNN-
Hinweises „Kommunikationsadapter zur Anbindung von Messeinrichtungen an die LMN-Schnittstellen des
Smart Meter Gateways“ [6] entsprechen.
Bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung ist im Zählerfeld ein Raum für Zusatzanwendungen mit mindes-
tens acht Teilungseinheiten erforderlich (siehe Bilder des Anhangs E.7, E.8 und E.9). Der Raum ist nach 7.8
auszuführen.
Im Zählerschrank ist ein Raum für APZ nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) vorzusehen. Der Raum für APZ
muss folgende Mindestanforderungen erfüllen:
– Abmessungen mit einer Höhe von 300 mm und einer Breite von 250 mm;
– er muss plombierbar sein oder verfügt über eine eigene, plombierbare Berührungsschutz-Abdeckung.
ANMERKUNG Der Raum für APZ ist nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) angrenzend an der Ober- oder Unter-
kante des Zählerschrankes angeordnet.
Sind mehrere Zählerschränke vorhanden, ist der Raum für APZ vorzugsweise im Zählerschrank mit der All-
gemeinstromversorgung vorzusehen.
Ist ein HÜP vorhanden oder geplant, ist ein Elektroinstallationsrohr oder ein Elektroinstallationskanal für eine
Datenleitung zwischen HÜP und APZ zu verlegen (Mindestdurchmesser 25 mm), evtl. mit Zugdraht.
Es muss eine Datenleitung mindestens Cat. 5 nach DIN EN 50173-1, die mit einer RJ45-Buchse (nach
DIN EN 60603-7 (VDE 0627-603-7)) jeweils an beiden Leitungsenden abgeschlossen wird, vom Raum für
APZ zum Zählerfeld in einen Raum für Zusatzanwendungen gelegt werden. Ist ein Zählerfeld für die All-
gemeinstromversorgung vorhanden, ist die Datenleitung in den zugehörigen Raum für Zusatzanwendungen
zu führen. Zur Spannungsversorgung von Komponenten im Raum für APZ ist der in Bild 3 dargestellte Buch-
senstecker vorzusehen. Die Spannungsversorgung erfolgt aus dem netzseitigen Anschlussraum (siehe auch
7.8.2) vor der Trennvorrichtung für die Anschlussnutzeranlage und ist mit maximal 16 A abzusichern. Eine
sichere und zuverlässige Fernkommunikation ist sicherzustellen.
Sind mehrere Zählerschränke mit einem gemeinsamen HÜP verbunden, sind diese untereinander von
Schrank zu Schrank, mit jeweils einer Datenleitung (mindestens Cat. 5 nach DIN EN 50173-1) mit einer
RJ45-Buchse (nach DIN EN 60603-7 (VDE 0627-603-7)) an beiden Leitungsenden, zu verbinden. Hierfür ist
zwischen den Zählerschränken ein Leerrohr oder ein Kabelkanal für die Verlegung mehrerer Datenleitungen
vorzusehen. Dies gilt auch bei räumlich getrennter Anordnung der Zählerschränke. Sonderlösungen, z. B.
mehrere HÜP in einem Gebäude oder sternförmige Anbindung räumlich getrennter Zählerplätze an einem
HÜP, sind mit dem Netzbetreiber abzustimmen. Weitere Datenleitungen – z. B. LMN-Verbindungen zwischen
den Zählerschränken – sind in gleicher Weise auszuführen.
Wird die Datenleitung (und Spannungsversorgung, soweit diese aus dem ungezählten Bereich erfolgt) durch
einen nicht plombierten Bereich geführt, ist die Leitung durch eine geschützte Verlegung vor unbefugtem
Zugriff zu schützen.
Zur Vervielfältigung bzw. zur Bündelung der Schnittstellen und der Unterbringung weiterer netzbetreiber-/
messstellenbetreiberspezifischer Betriebsmittel (wie z. B. CLS-Anwendungen, Schalt- oder Steuergeräte)
können zusätzlich ein oder mehrere Räume für Zusatzanwendungen erforderlich sein, die in einem separaten
Verteilerfeld anzuordnen sind. Leitungen, die aus diesem Raum herausführen, sind im Zusatzraum mit RJ45-
Buchsen abzuschließen. Der Raum ist nach 7.8 auszuführen. Größe und Position dieser Zusatzräume
werden vom Netzbetreiber bzw. vom Messstellenbetreiber vorgegeben. Hierbei sind die Rastermaße nach
DIN VDE 0603 (VDE 0603) (alle Teile) einzuhalten.
Bei leitungsgebundener Übertragung von Zählwerten, Tarifwerten oder für Steuerzwecke (z. B. für Smart
Grids oder Smart Home) in die Anschlussnutzeranlage ist der dafür notwendige Anschlusspunkt (RJ45-
Buchse) im anlagenseitigen Anschlussraum des Zählerschrankes zu platzieren (siehe Bild E.1 bis Bild E.6).
Die Leitungslegung ist nach DIN 18015-1 auszuführen.
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Bei leitungsgebundener Anbindung von Zählern anderer Sparten (z. B. Gas, Wasser) an die Kommuni-
kationseinrichtung (z. B. Smart-Meter-Gateway) und für die Verlegung von Antennen-, Daten- und Steuer-
leitungen sowie für die Verlegung von Stromversorgungsleitungen sind DIN VDE 0100 (VDE 0100) (alle
Teile) und DIN VDE 0603-100 (VDE 0603-100)13 zu beachten.
Für andere Kommunikationsarten wie z. B. Powerline und Funk sind keine weiteren technischen Fest-
legungen nach 7.7 enthalten.
Die Verlegung von Datenleitungen in Zählerplätzen ist in Bild E.1 bis Bild E.6 schematisch dargestellt.
7.8.1 Allgemeines
Der Raum für Zusatzanwendungen dient der Aufnahme von Netzbetreiber- oder Messstellenbetreiber-
eigenen Betriebsmitteln für Messsysteme (z. B. Smart-Meter-Gateway) sowie von Steuergeräten. Eine
Verwendung als Stromkreisverteiler sowie der Einbau von Schalt- und Steuergeräten des Anschlussnehmers
oder des Anschlussnutzers ist nicht zulässig (siehe hierzu 7.2, zweit- und drittletzter Absatz).
Bei Zählerplätzen mit BKE-I ist der Raum für Zusatzanwendungen in DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2)
festgelegt (siehe Bild E.7).
Bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) mit BKE-AZ ist der Raum
für Zusatzanwendungen in DIN VDE 0603-3-2 (VDE 0603-3-2) festgelegt (siehe Bilder Anhang E.8).
Bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) und montiertem 3.HZ ist
der Raum für Zusatzanwendungen Bestandteil des Zählers (siehe Bild E.9).
7.8.2 Betriebsmittel
Die Spannungsversorgung der für den Betrieb eines intelligenten Messsystems notwendigen Betriebsmittel
erfolgt aus dem ungemessenen Bereich nach den Vorgaben des Netzbetreibers wie in Bild E.10 und
Bild E.11 dargestellt.
Die Betriebsmittel sind bzgl. der Beherrschung der zu erwartenden Überspannungen nach
DIN VDE 0100-443 (VDE 0100-443) auszuwählen. Bei Betriebsmitteln, die zur Erfüllung der Stoßspannungs-
festigkeit integrierte spannungsbegrenzende Schutzkomponenten enthalten, ist die Koordination mit den
SPDs im Hauptstromversorgungssystem nach 11.2.2 und – soweit zutreffend – mit den SPDs in der Kunden-
anlage zu berücksichtigen.
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Zurzeit Norm-Entwurf.
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Zurzeit Norm-Entwurf.
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Alle installierten Betriebsmittel sowie Kabel und Leitungen sind gegen Überlast und Kurzschluss zu schützen.
Die zugehörigen Schutzeinrichtungen können im Raum für Zusatzanwendungen installiert werden.
Für den Schutz von Leitungen ist alternativ eine erdschluss-/kurzschlusssichere Installation nach
DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430) möglich.
Für die Auswahl der Schutzeinrichtungen sind die Anforderungen nach 6.2.4 zu berücksichtigen.
Schutzschaltgeräte, deren Bedienung frei zugänglich ist, sind zum Schutz vor Missbrauch und Manipulation
zu plombieren.
8 Stromkreisverteiler
Stromkreisverteiler innerhalb eines Zählerschrankes müssen DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) entsprechen.
Außerhalb von Zählerschränken verwendete Stromkreisverteiler müssen DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24)
oder DIN EN 61439-3 (VDE 0660-600-3) entsprechen. In Anschlussnutzeranlagen mit einem Strombedarf
von mehr als 125 A sind die Anforderungen der DIN EN 61439-3 (VDE 0660-600-3) einzuhalten.
Bei den im TN-System angeschlossenen Anschlussnutzeranlagen ist vom Zählerplatz zum Stromkreis-
verteiler eine Leitung mit drei Außenleitern, Neutralleiter und Schutzleiter in gemeinsamer Umhüllung und bei
Wohngebäuden mit einer zulässigen Strombelastbarkeit von mindestens 63 A zu installieren.
In Stromkreisverteilern sind Wechselstromkreise den Außenleitern so zuzuordnen, dass sich eine möglichst
gleichmäßige Aufteilung der Leistung ergibt. 5.5 ist dabei zu beachten.
Den Aufbau von Datenübertragungsstrecken zur Übermittlung von Abrechnungsdaten ist im MsbG [9]
geregelt.
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10.1 Allgemeines
verursacht werden können, hat der Anschlussnutzer sicherzustellen, dass unverzüglich Maßnahmen zu
deren Verhütung nach DIN VDE 0100-450 (VDE 0100-450) vorgenommen werden.
Dem Netzbetreiber ist der Zutritt zum Hausanschlusskasten, zum Hauptstromversorgungssystem und zum
Zählerplatz zu gewähren, dem Messstellenbetreiber der Zutritt zum Zählerplatz.
10.3 Blindleistungs-Kompensationseinrichtungen
Einrichtungen zur Blindleistungskompensation werden entweder zusammen mit den elektrischen Verbrauchs-
mitteln zu- bzw. abgeschaltet oder über Regeleinrichtungen betrieben.
Der Planer oder Errichter stimmt die Art der Kompensation und die Notwendigkeit sowie die Art der
Verdrosselung mit dem Netzbetreiber ab.
10.4 Notstromaggregate
10.4.1 Allgemeines
Bei dem Anschluss und dem Betrieb von Notstromaggregaten sind DIN VDE 0100-551 (VDE 0100-551) und
die Vorgaben des Herstellers zu beachten. Die Betätigungselemente der Schaltanlagen müssen durch
Beschriftung eindeutig und dauerhaft gekennzeichnet sein.
Kann das Notstromaggregat über eine Fernbetätigung oder automatisch in Betrieb gesetzt werden, so ist in
der Nähe des Notstromaggregates zum Schutz gegen unbefugtes Wiedereinschalten (z. B. bei Wartungs-
arbeiten) eine Sicherungseinrichtung gegen fernbetätigtes oder automatisches Ingangsetzen vorzusehen. Ist
beim Probebetrieb ein Netzparallelbetrieb nach 10.4.2 vorgesehen, erfolgt dieser nach den Vorgaben des
Netzbetreibers.
Es ist eine manuelle oder automatisierte, allpolige Umschalteinrichtung zum Wechsel vom Netz des Netz-
betreibers auf Generatorbetrieb mit den Schaltstellungen I Netz, 0 Aus, II Generator, die zuerst trennt und
dann schaltet, zu installieren (siehe Bild F.1 bis Bild F.6).
Die Umschalteinrichtung muss in der Kundenanlage hinter der Messeinrichtung auf der Versorgungsseite
aller Schutzeinrichtungen der zu versorgenden Endstromkreise angeschlossen werden. Ausgenommen hier-
von sind unterbrechungsfreie Stromversorgungen, die zur Versorgung von bestimmten elektrischen
Verbrauchsmitteln in Endstromkreisen eingesetzt werden.
Für jedes Notstromaggregat ist ein Betriebsstundenzähler zu installieren. Die erste Inbetriebsetzung des Not-
stromaggregates ist mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
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Bei dem gleichzeitigen Betrieb von Notstromaggregaten und EEG- oder KWK-Anlagen ist sicherzustellen,
dass keine Energiemengen aus Notstromaggregaten als geförderte Strommengen vergütet werden.
Gegebenenfalls müssen in Absprache mit dem Netzbetreiber entsprechende Messkonzepte aufgestellt
werden.
Da die Sternpunktbehandlung in der Regel durch den Netzbetreiber erfolgt, ist bei der Umschaltung darauf zu
achten, dass die für den Inselnetzbetrieb erforderliche Sternpunktbehandlung innerhalb der Kundenanlage
nicht die des Niederspannungsnetzes unzulässig beeinträchtigt. Üblich ist hierzu ein isolierter Sternpunkt auf
der Niederspannungsseite innerhalb der Kundenanlage. Auf die entsprechenden Anforderungen bei
Isolationskoordination, Schutzeinstellungen usw. ist zu achten.
Sollen mobile (ortsveränderliche) Notstromaggregate in eine Kundenanlage einspeisen, muss der Anschluss
durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass nur Notstromaggregate mit heraus-
geführtem Sternpunkt eingesetzt werden dürfen. Dieser ist mit der Erdungsanlage der Kundenanlage zu
verbinden. Die Steckvorrichtung zum Anschluss des Notstromaggregates sollte fester Bestandteil der
Elektroinstallation der Kundenanlage sein.
Mobile (ortsveränderliche) Notstromaggregate ohne herausgeführten Sternpunkt sind ausschließlich für den
Betrieb im IT-System oder für die Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ geeignet. An diese Aggregate sollten
elektrische Verbrauchsmittel nur direkt angeschlossen werden.
Bei Wiederkehr der Energieversorgung des Niederspannungsnetzes darf die Rückschaltung der Kunden-
anlage auf das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers erst nach frühestens einer Minute erfolgen.
Anschlussbeispiele für Notstromaggregate sind in Anhang F dargestellt.
10.4.2 Netzparallelbetrieb
Damit nach Spannungswiederkehr im Netz des Netzbetreibers bzw. bei gewollter Einleitung eines Notstrom-
betriebes für Probezwecke durch den Anschlussnutzer eine Unterbrechung der Versorgung der gesamten
Kundenanlage oder von Teilen der Kundenlage vermieden wird, ist ein kurzzeitiger Parallelbetrieb zur
Synchronisierung von Notstromaggregat und Netz des Netzbetreibers zulässig.
Die Dauer für den Parallelbetrieb umfasst nur die Umschaltzeit nach erfolgreicher Synchronisierung von Not-
stromaggregat und Netz des Netzbetreibers und ist nur für maximal 100 ms gestattet. Dabei sind folgende
Synchronisierungsbedingungen einzuhalten:
– Spannungsdifferenz ∆U ≤ ± 10 % Un
– Frequenzdifferenz ∆f ≤ ± 0,5 Hz
– Phasenwinkeldifferenz ∆ ≤ ± 10°
Geht der Parallelbetrieb eines Notstromaggregates mit dem Netz des Netzbetreibers über den zur Syn-
chronisierung zugelassenen Kurzzeitparallelbetrieb von maximal 100 ms hinaus, sind die Anforderungen für
Erzeugungsanlagen nach VDE-AR-N 4105 inkl. des Nachweises der elektrischen Eigenschaften anzu-
wenden. Damit wirken diese Anlagen nicht mehr als Notstromaggregate.
Ausgenommen hiervon ist der nach DIN 6280-13 bzw. DIN VDE 0100-560 (VDE 0100-560) erforderliche
Probebetrieb (ein Start je Monat mit maximal 60 Minuten Probelauf mit mindestens 50% der Nennlast), wenn
das Notstromaggregat (oder die USV-Anlage) eine Stromquelle für Sicherheitszwecke ist. In diesem Fall sind
neben den in 10.4.1 beschriebenen Anforderungen die Anforderungen nach 5.4 einzuhalten. Zudem ist für
das Notstromaggregat der Einsatz mindestens einer Entkupplungsschutzeinrichtung nach Abschnitt 6 der
VDE-AR-N 4105, mit dem Einstellwertparametersatz für direkt gekoppelte Synchron- und Asynchron-
generatoren mit Pn ≤ 50 kW, vorzusehen. Nach den Vorgaben des Netzbetreibers müssen Notstrom-
aggregate während des Parallelbetriebes mit dem Netz des Netzbetreibers am Netzsicherheitsmanagement
nach 5.7.4.2 der VDE-AR-N 4105 teilnehmen. Die erforderlichen Einrichtungen sind nach Vorgabe des Netz-
betreibers durch den Betreiber des Notstromaggregates vorzuhalten und zu betreiben.
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10.4.3.1 Allgemeines
Die in dieser VDE-Anwendungsregel definierten Anforderungen zum Anschluss und Betrieb von Notstrom-
aggregaten gelten, soweit anwendbar, sinngemäß auch für den Einsatz von USV-Anlagen. Beim Aufstellen,
Anschluss und Betrieb von USV-Anlagen sind die Vorgaben des Herstellers zu beachten.
Es sind die Anforderungen nach DIN EN 62040-1 (VDE 0558-510), DIN VDE 0558-507 (VDE 0558-507) und
unter Berücksichtigung von 5.4 dieser VDE-Anwendungsregel die Anforderungen nach DIN EN 62040-2
(VDE 0558-520) einzuhalten.
10.4.3.2 Anschluss
Es muss eine Trennvorrichtung vorhanden sein, um die USV für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten vom
Netz trennen zu können.
Bei einer USV, die zum Anschluss an ein IT-System einen Neutralleiter benötigt, muss die Trennvorrichtung
vierpolig sein und alle Außenleiter und den Neutralleiter gleichzeitig unterbrechen.
Es ist dabei zu beachten, dass die USV zum Zeitpunkt der Trennung vom Netz (wenn dies vierpolig erfolgt)
bereits ausgeschaltet ist bzw. manuell auf Bypass geschaltet wurde. Ansonsten befindet sich die USV
gegenüber dem PE in einem undefinierten Zustand (schwebend). Dies kann dazu führen, dass nach-
geschaltete Geräte Schaden nehmen, da der PE Spannung führen kann.
10.4.3.3 Rückspeisungsschutz
Der Rückspeisungsschutz ist eine Schutzeinrichtung, die das Risiko des elektrischen Schlages auf Grund
von Rückspeisung ausschließt. Er muss den Anforderungen der Normen der Reihe DIN EN 62040-x
(VDE 0558-5xx) entsprechen. Bei fest angeschlossenen USV-Anlagen darf der Rückspeisungsschutz auch
außerhalb der USV-Anlage installiert werden.
Ist die Rückspeisungsschutz-Trenneinrichtung außerhalb der USV installiert, muss der Hersteller der USV
den Typ der einzusetzenden geeigneten Trenneinrichtung festlegen.
10.5.1 Allgemeines
Die folgenden besonderen Anforderungen gelten für Speicher, sofern sie für Energiebezug und -lieferung
genutzt werden.
10.5.2 Betriebsmodi
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Ist eine Vergütung der gespeicherten Energie vorgesehen, muss diese getrennt nach Primärenergieträgern
und unterschiedlichen Einspeisevergütungen separat gemessen werden.
ANMERKUNG 1 Der Speicher und die zugehörige Erzeugungsanlage sollten vorzugsweise an demselben Zählpunkt
angeschlossen werden. Andernfalls kann eine separate Zählung erforderlich werden.
Der Nachweis über die Einhaltung der Anforderungen ist vom Anschlussnutzer zu erbringen, z. B. in Form
einer Hersteller- und Errichterbescheinigung.
Um den Vergütungsanspruch nach EEG [4] bzw. KWK-G [8] zu wahren, sind beim Betrieb einer Erzeugungs-
anlage und eines Speichers am gleichen Netzanschlusspunkt nachfolgende Bedingungen einzuhalten:
– Speicher ohne Leistungsbezug aus dem öffentlichen Netz
Wenn das Speichersystem in das öffentliche Netz einspeisen soll, dann darf kein Bezug aus dem
öffentlichen Netz zur Ladung des Speichers erfolgen.
– Speicher ohne Lieferung in das öffentliche Netz
Falls eine Speicherladung aus dem Niederspannungsnetz erfolgen soll, muss technisch sichergestellt
werden, dass der Speicher nicht ins Niederspannungsnetz einspeist.
ANMERKUNG 2 Sofern für den Betrieb von Speichern eine Ladung zur Speichererhaltung (Sicherstellung eines Mindest-
ladungsstands) technologisch erforderlich ist, ist dies auch aus dem öffentlichen Netz zulässig, ohne den gesetzlichen
Vergütungsanspruch zu verlieren.
ANMERKUNG 3 Durch den Einsatz geeigneter und entsprechend geprüfter Messsysteme können die technisch
bilanziellen Anforderungen unter Umständen zukünftig auch einheitenübergreifend, z. B. in Form von virtuellen Kraft-
werken, eingehalten werden.
Abschnitt 5 des FNN-Hinweises „Anschluss und Betrieb von Speichern am Niederspannungsnetz“ [5] gibt
einen Überblick über die Anschluss-, Betriebs- und Messkonzepte für Speicher. Bei Abweichungen hiervon
sind die Anforderungen hinsichtlich Abrechnungsmessung und Bilanzierung zu prüfen und mit dem Netz-
betreiber abzustimmen.
Die Anmeldung nach 4.1 ist zu beachten. Der Anschlussnutzer muss dem Netzbetreiber für jeden stationär
installierten Speicher das ausgefüllte „Datenblatt für Speicher“ (siehe Anhang B.2) zur Verfügung stellen.
10.5.4 Lastmanagement
Speicher können nach Vorgaben des Netzbetreibers am Lastmanagement des öffentlichen Nieder-
spannungsnetzes teilnehmen, z. B. durch ferngesteuerte Ein- und Ausschaltung der Speicher. Hierzu sind
gesonderte vertragliche Regelungen zwischen Anlagen- und Netzbetreiber erforderlich.
Beim einphasigen Anschluss und Betrieb von Speichern sind die Bedingungen nach 5.5.1 und 5.5.2
besonders zu beachten. Es ist sicherzustellen, dass elektrische Verbrauchsmittel, Erzeugungsanlagen und
Speicher an die geeigneten Außenleiter angeschlossen werden, damit nicht nur beim Anschluss, sondern
auch im laufenden Betrieb eine maximale Unsymmetrie von 4,6 kVA je Kundenanlage zwischen zwei
Außenleitern nicht überschritten wird, insbesondere auch dann, wenn die Erzeugungsanlage und der
Speicher zeitgleich einspeisen. Auch bei einem auf Selbstverbrauch optimierten Betrieb einer einphasigen
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Erzeugungsanlage ist ein einphasiger Speicher mit separatem Wechselrichter auf dem gleichen Außenleiter
wie die Erzeugungsanlage anzuschließen.
Beispiele:
– Einspeisung in das Niederspannungsnetz durch die Erzeugungsanlage (–) 3,0 kVA;
– Einspeisung in das Niederspannungsnetz durch Entladen des Speichers bis max. (–) 1,6 kVA zulässig.
Die Einhaltung der maximal zulässigen Unsymmetrie von 4,6 kVA zwischen zwei Außenleitern kann über
verschiedene Maßnahmen sichergestellt werden:
– Kommunikative Kopplung zwischen Erzeugungsanlage und Speicher sowie Begrenzung der Summen-
leistung von Erzeugungsanlage und Speicher auf die maximal zulässige Unsymmetrie;
– Messung und Regelung der Netzaustauschleistung am Netzanschlusspunkt für jeden Außenleiter bezüg-
lich der maximal zulässigen Unsymmetrie.
ANMERKUNG 2 Bei Speichern, die einphasig (oder ggf. zweiphasig) in der Kundenanlage angeschlossen sind, kann die
erforderliche Symmetrie jedoch nur bedingt und für den Netzbetreiber nicht sicher kalkulierbar erzielt werden. Die
Leistungsbilanz innerhalb der Kundenanlage wird am Netzanschlusspunkt über eine Messeinrichtung nach
VDE-AR-N 4400 ermittelt. Diese saldiert die Leistungsflüsse über alle Außenleiter. Physikalisch wird die erzeugte
Leistung auf einem Außenleiter aber nur durch Verbraucher auf demselben Außenleiter kompensiert. Ein Leistungsüber-
schuss auf diesem Außenleiter wird daher in das Niederspannungsnetz eingespeist und muss hierüber verteilt werden.
Somit sind die Außenleiter der Netzanschlussleitungen sowie die Netzbetriebsmittel in der Nähe dieses Netzanschluss-
punktes für die Aufnahme der maximal möglichen Einspeiseleistung zu dimensionieren. Durch unsymmetrische
Leistungsflüsse erhöht sich zudem die Belastung des Neutralleiters, was ebenfalls bei der Planung zu berücksichtigen ist.
Um diese Leiterbelastungen nicht weiter zu erhöhen, sollten Speicher als symmetrische dreiphasige Drehstrom-Einheiten
ausgelegt werden.
10.5.6 Blindleistung
Für den Betriebsmodus „Energielieferung“ (Entladevorgang) gelten die Regelungen der VDE-AR-N 4105. Für
den Betriebsmodus „Energiebezug“ (Ladevorgang) gilt oberhalb von 5 % Pn ein cos = 0,95induktiv bis 1.
10.5.7 Wirkleistungssteuerung
Die Umsetzung einer (z. B. im EEG [4]) geforderten Wirkleistungssteuerung am Netzanschlusspunkt ist durch
eine entsprechende technische Einrichtung sicherzustellen. Dies ist einerseits durch eine feste Einstellung
der Systemkomponenten auf einen Wirkleistungswert oder andererseits durch eine messwertbasierte
Steuerung der Komponenten (Sensor) realisierbar. Die Vorgaben für die Steuerung sind VDE-AR-N 4105,
5.7.4.2, zu entnehmen. Ein fehlender Sensormesswert muss zur festen Einstellung der Systemkomponenten
auf den entsprechenden Wirkleistungswert führen.
Das Wirkleistungsverhalten bei Über- und Unterfrequenz muss nach den in VDE-AR-N 4105, 5.7.4.3, für
Speicher beschriebenen Anforderungen erfolgen.
Darüber hinaus müssen sich stufenlos regelbare Verbraucherlasten, Anwendungen mit Speicherkapazität
(elektrochemische Speicher, thermische Speicher) sowie Anwendungen nach § 14a EnWG [2] mit elektroni-
scher Regelung in Bezugsrichtung (z. B. Ladeanwendungen für Speicher oder elektronisch geregelte elek-
trothermische Anwendungen) in dem Frequenzbereich zwischen 49,8 Hz und 48,8 Hz hinsichtlich ihrer
maximal möglichen Wirkleistungs-Einspeisung permanent auf der Frequenz-Kennlinie nach VDE-AR-N 4105,
Bild 13 auf- und ab bewegen („Fahren auf der Kennlinie“). Dies gilt nur, sofern keine Gefährdung von
Personen und Anlagen vorliegt.
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Im Betriebsmodus „Energielieferung“ sind die Anforderungen nach VDE-AR-N 4105, Abschnitt 5 und
Abschnitt 6, einzuhalten.
Die Erfüllung der Anforderungen ist entsprechend Abschnitt 9 der VDE-AR-N 4105 und DIN VDE V 0124-100
(VDE V 0124-100) nachzuweisen. Für diese Nachweise ist die Vermessung durch ein nach
DIN EN ISO/IEC 17025 für diesen Anwendungsbereich akkreditiertes Prüflabor erforderlich. Die Zertifizierung
von Speichern muss durch eine nach DIN EN ISO/IEC 17065 für diesen Anwendungsbereich akkreditierte
Zertifizierungsstelle erfolgen.
Für den EnFluRi-Sensor muss eine Herstellererklärung zum Nachweis der ordnungsgemäßen Funktion nach
FNN-Hinweis „Anschluss und Betrieb von Speichern am Niederspannungsnetz“ [5] erbracht werden. Außer-
dem ist im Zuge der Inbetriebsetzung des EnFluRi-Sensors (des Speichers) ein Funktionsnachweis nach der
Errichtungsanweisung des Herstellers durch den Errichter vorzunehmen und im Inbetriebsetzungsprotokoll
E.8 der VDE-AR-N 4105 zu dokumentieren.
10.6.1 Allgemeines
Die folgenden besonderen Anforderungen gelten für den Betriebsmodus „Energiebezug“ von Lade-
einrichtungen für Elektrofahrzeuge (Ladevorgang). Für den Betriebsmodus „Energielieferung“ (Entlade-
vorgang) gelten die Regelungen der VDE-AR-N 4105.
Die Anmeldung nach 4.1 ist zu beachten. Der Anschlussnehmer muss dem Netzbetreiber für jede anmelde-
pflichtige Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge das ausgefüllte „Datenblatt für Ladeeinrichtungen für Elektro-
fahrzeuge“ (siehe Anhang B.3) zur Verfügung stellen.
10.6.2 Lastmanagement
Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge können nach Vorgaben des Netzbetreibers am Lastmanagement des
öffentlichen Niederspannungsnetzes teilnehmen, z. B. durch eine Fernsteuerung der Ladeleistung. Hierzu
sind gesonderte vertragliche Regelungen zwischen Anlagen- und Netzbetreiber erforderlich.
10.6.3 Blindleistung
Für den Betriebsmodus „Energiebezug“ (Ladevorgang) ist im Sinne der DIN EN ISO 17409 bei Pn ein cos
von ≥ 0,95, im Leistungsbereich 5 % Pn ≤ P < 100 % Pn ein cos = 0,90 bis 1 einzuhalten.
Dieser Wertebereich ist im Falle des DC-Ladens durch die DC-Ladeeinrichtung und im Falle des AC-Ladens
durch das Elektrofahrzeug sicherzustellen.
Im Falle von DC-Ladeeinrichtungen sowie induktiven Ladeeinrichtungen von Elektrofahrzeugen mit einer
Bemessungsleistung > 12 kVA darf der Netzbetreiber im Betriebsmodus „Energiebezug“ zusätzlich eine
Blindleistungsstellfähigkeit (eine Q(U)-Kennlinie), eine cos (P)-Kennlinie oder einen Verschiebungsfaktor
cos ) in dem Bereich zwischen 0,90induktiv und 0,90kapazitiv vorgeben, ggf. über eine Schnittstelle. Dies gilt
für Ladeeinrichtungen innerhalb und außerhalb von Gebäuden.
ANMERKUNG Es ist beabsichtigt, diese Funktionalität der Blindleistungsstellfähigkeit auch auf das AC-Laden auszu-
weiten und in der DIN EN ISO 17409 zu verankern.
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10.6.4 Wirkleistungssteuerung
Neben den in 10.5.7 aufgeführten Anforderungen gelten für Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge zusätz-
lich noch folgende Bedingungen:
Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge mit einer Bemessungsleistung > 12 kVA müssen eine Möglichkeit zur
Steuerung/ Regelung (z. B. in 10 %-Schritten), eine intelligente zeitliche Steuerung oder Regeleinrichtungen
zur Netzintegration über eine Unterbrechbarkeit durch den Netzbetreiber aufweisen.
Neben den Anforderungen nach VDE-AR-N 4105, 5.7.4.3, für Speicher sind DC-Ladeeinrichtungen sowie
induktive Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge mit Bemessungsleistungen > 12 kVA in ihrer Leistung
regelbar auszuführen.
ANMERKUNG Es ist beabsichtigt, diese Funktionalität des Wirkleistungsverhaltens bei Über- und Unterfrequenz auch
auf das AC-Laden auszuweiten und in der DIN EN 61851 (VDE 0122) (alle Teile) zu verankern.
Die Erfüllung der Anforderungen ist für Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge, die Energie aus dem öffent-
lichen Netz beziehen und in dieses einspeisen, mittels Konformitätserklärung nachzuweisen.
11.1 Allgemeines
Der Netzbetreiber hat über das vorhandene Netzsystem am Netzanschlusspunkt Auskunft zu erteilen.
In neu zu errichtenden Gebäuden ist unabhängig vom Netzsystem ein Fundamenterder nach DIN 18014 zu
errichten. Dieser dient den Zwecken
– des Blitzschutzes;
– der Schutzerdung von Antennenanlagen;
– der Schutz- und Funktionserdung von Erzeugungsanlagen und Speichern;
– der Funktionserdung von Breitbandkabelnetzen und Telekommunikationsnetzen.
Der PEN-Leiter bzw. Neutralleiter (N) des Niederspannungsnetzes darf nicht als Erdungsleiter für diese
Schutz- und Funktionszwecke verwendet werden.
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Zur Vermeidung unzulässiger Rückwirkungen, z. B. durch Betriebs-, Ableit- oder Streuströme von Bahn-
anlagen auf das Niederspannungsnetz, ist nach DIN EN 50122-1 (VDE 0115-3):2017-10 innerhalb eines
Beeinflussungsbereiches von 10 m Entfernung zur Bahnerde – senkrecht zur Gleisachse gemessen – auf
eine elektrische Trennung der Erdungsanlagen zu achten.
11.2 Überspannungsschutz
11.2.1 Allgemeines
Über die Notwendigkeit der Anwendung des Überspannungsschutzes entscheidet der technische
Gebäudeplaner in Abstimmung mit dem Auftraggeber bzw. Anschlussnehmer. Grundlage für die
Bedarfsermittlung ist DIN VDE 0100-443 (VDE 0100-443).
Die Auswahl und die Errichtung von Überspannungs-Schutzeinrichtungen (SPDs) muss nach
DIN VDE 0100-534 (VDE 0100-534) erfolgen.
Wird ein Überspannungsschutz mit SPDs Typ 1 vorgesehen, so dürfen diese im Hauptstromversorgungs-
system eingebaut werden, sofern sie den folgenden Anforderungen entsprechen:
– SPDs Typ 1 müssen den Anforderungen der Produktnorm DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11) ent-
sprechen;
– es ist sicherzustellen, dass die SPDs Typ 1 bei einem inneren Kurzschluss dauerhaft vom Netz getrennt
werden;
– es dürfen ausschließlich spannungsschaltende SPDs Typ 1 (mit Funkenstrecke) eingesetzt werden.
SPDs, die ausschließlich einen oder mehrere Varistoren oder eine Parallelschaltung einer Funken-
strecke mit einem Varistor enthalten, sind nicht zulässig;
– SPDs Typ 1 dürfen keinen Betriebsstrom durch Statusanzeigen, z. B. LEDs, verursachen;
– die Kurzschlussfestigkeit ISCCR eines SPD Typ 1 muss mindestens 25 kA betragen;
– ein Folgestrom If nach Ansprechen des SPD Typ 1 darf nicht zum Auslösen der Hausanschluss-
sicherung führen. Der SPD-Hersteller hat Angaben zum Folgestromverhalten bereitzustellen;
– die schutzisolierten Gehäuse für die Aufnahme von SPDs Typ 1 müssen plombierbar sein. Die Möglich-
keit einer Überprüfung der Statusanzeige ohne Öffnung plombierter Gehäuse ist vorzusehen.
In Anlagen mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis (z. B. Krankenhäuser) sowie gewerblich genutzten Anlagen ist
der Einbau von SPDs Typ 1 mit Fernmeldekontakten im Hauptstromversorgungssystem zulässig. Die
Spannungsversorgung für den Hilfsstromkreis ist aus dem gemessenen Teil der Anschlussnutzeranlage vor-
zunehmen. Die Fernanzeigen sind in der Anschlussnutzeranlage einzubauen.
SPDs Typ 1, die zusätzlich die Anforderungen eines SPDs Typ 2 und ggf. SPDs Typ 3 der Produktnorm
DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11) erfüllen, sind im Hauptstromversorgungssystem zulässig, sofern alle
Anforderungen nach 11.2.2 eingehalten werden.
Auswahl und Errichtung von SPDs Typ 1 im Hauptstromversorgungssystem sind abhängig von der Art des
Netzsystems („System nach der Art der Erdverbindung“) nach DIN VDE 0100-534 (VDE 0100-534) vorzu-
nehmen (siehe Anhang G).
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Bei der Errichtung von SPDs Typ 1 im Hauptstromversorgungssystem sind die Erdungsverbindungen der
SPDs mit der Haupterdungsschiene/Haupterdungsklemme und mit dem Schutzleiter der Kundenanlage vor-
zusehen.
Die Auswahl der Anschlussleitungen (Leiterquerschnitt, maximale Länge) ist nach DIN VDE 0100-534
(VDE 0100-534) vorzunehmen.
Aus funktionalen Gründen ist eine Anordnung unmittelbar in der Nähe der Gebäudeeinspeisung vorteilhaft
(Beispiele siehe Anhang G). Bei Gebäuden mit Freileitungseinspeisung sind nach DIN VDE 0100-534
(VDE 0100-534):2016-10, Anhang B, SPDs Typ 1 einzusetzen und in diesem Fall möglichst nah am Zähler-
schrank anzuordnen.
ANMERKUNG Der zusätzliche Einbau von SPDs Typ 1 in der Nähe des Freileitungs-Hausanschlusskastens ist zu
empfehlen.
Aus Gründen des Fehlerschutzes ist nach DIN VDE 0100-534 (VDE 0100-534) in einem TT-System der Ein-
satz der sogenannten „3+1“-Schaltung nach Bild G.3 vorzusehen.
Wird entsprechend 11.2.1 ein Überspannungsschutz vorgesehen und sind entsprechend 7.7 und 9 Kom-
munikationseinrichtungen mit einem Anschluss an den HÜP geplant, wird auch der Überspannungsschutz für
die Kommunikationseinrichtungen empfohlen.
Aus funktionalen Gründen ist eine Anordnung des Überspannungsschutzes unmittelbar vor oder in dem
Raum für APZ notwendig.
Die SPDs zum Überspannungsschutz der Kommunikationseinrichtungen müssen den Anforderungen nach
DIN EN 61643-21 (VDE 0845-3-1) entsprechen.
12.1 Allgemeines
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Anforderungen gelten zusätzlich zu den Anforderungen der zuvor
aufgeführten Abschnitte. Sie gelten für direkt an das öffentliche Niederspannungsnetz angeschlossene
Anschlussschränke im Freien.
12.2 Netzanschluss
12.3 Ausführung
12.3.1 Allgemeines
Anschlussschränke im Freien mit direktem Anschluss an das Netz des Netzbetreibers müssen den allgemein
anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Bei besonderen Umgebungsbedingungen (z. B. extreme
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
Temperaturen, hohe Feuchtigkeit, Überflutungsgefahr) sind Art und Ausführung des Anschlussschrankes
zwischen dem Errichter und dem Netzbetreiber abzustimmen.
Hausanschlusskasten und Zählerplatz müssen nach Öffnen des Anschlussschrankes – ggf. durch Abnahme
einer Blende, Schiebetür oder Haube – unmittelbar und frei zugänglich sein.
12.3.2 Aufbau
Die Energie für den Eigenverbrauch des Anschlussschrankes ist aus dem gemessenen Bereich nach der
Messeinrichtung zu entnehmen.
Der Schrank muss sicher befestigt angebracht bzw. aufgestellt werden. Bei erdgesetzter Ausführung hat
gegenüber dem Erdboden eine geeignete Abschottung gegen Betauung, z. B. durch Auffüllen des Sockels
mit Sockelfüller (geeignetes Füllmaterial zur Reduzierung von Kondenswasserbildung in Gehäusen im
Freien), zu erfolgen.
Für Zähleranschlussschränke im Freien ist nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) ein anlagenseitiger
Anschlussraum mit einer Höhe von 150 mm ausreichend und nach Vorgabe des Netzbetreibers ein Raum für
APZ nach DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) vorzusehen.
Beispiele für die Anordnung von Funktionsflächen in Anschlussschränken im Freien sind in Anhang H darge-
stellt.
ANMERKUNG: Für die Versorgungssparten Strom, Gas, Wasser und Kommunikation kann unter der Beachtung der
jeweiligen Anforderungen ein gemeinsamer Anschlussschrank verwendet werden.
12.3.3 Schutzart
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12.3.4 Kurzschlussschutzeinrichtungen
12.3.5 Erdung
Es sind die Vorgaben nach 11.1 einzuhalten. Bei Bedarf ist auf eine fachgerechte und zuverlässige Aus-
führung der Erdung nach DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540) zu achten.
12.3.7 Kabeleinführung
Das Hausanschlusskabel ist von unten über eine entsprechende Zugentlastung in den Anschlussschrank
einzuführen.
12.4.1 Allgemeines
Anschlussschränke im Freien sind über einen darin befindlichen Hausanschlusskasten an das Nieder-
spannungsnetz anzuschließen. Bei einphasig an das Niederspannungsnetz angeschlossenen Anschluss-
schränken im Freien ist ein einphasiger Hausanschlusskasten ausreichend. Im Anschlussschrank ist ein
Montageplatz mit Befestigungsmöglichkeit für einen Hausanschlusskasten (HAK) nach DIN 43627 vorzu-
sehen. Für den HAK ist DIN VDE 0660-505 (VDE 0660-505) anzuwenden, soweit keine weitergehenden
Festlegungen getroffen werden.
In Abstimmung mit dem Netzbetreiber darf der HAK durch den Anschlussnehmer beigestellt werden. In
diesem Fall muss die technische Ausgestaltung des HAK nach den Vorgaben des Netzbetreibers erfolgen.
In Sonderfällen darf anstelle des Hausanschlusskastens auch ein funktional gleichwertiges Betriebsmittel
(z. B. eine NH-Sicherungsleiste) als Übergabestelle eingesetzt werden, sofern dies der Netzbetreiber zulässt
und hierzu Vorgaben macht.
12.4.2 Einbauort
Der HAK ist im Anschlussschrank so einzubauen, dass bei geöffnetem Schrank ein Öffnen des HAK sowie
das gefahrlose Auswechseln der Sicherungseinsätze möglich ist.
Der Abstand von der Erdgleiche bis zur Mitte der Messeinrichtung muss mindestens 0,55 m und darf maximal
1,80 m betragen.
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Funktionsflächen für Zählerplätze sind in Bezug auf die Maßangaben und die Funktionen (z. B. für Kommuni-
kationsanbindung, Spannungsversorgung) nach DIN VDE 0603-2-1 (VDE 0603-2-1) auszuführen. Dies gilt
sowohl für die Zählerfelder (für die Aufnahme der Messeinrichtung(en)) als auch für die Anschlussräume vor
und nach der bzw. den Messeinrichtung(en).
Bei Anschlussschränken, zu denen ausschließlich Elektrofachkräfte Zugang haben, darf die Trennvorrichtung
auch nach der Messeinrichtung in räumlicher Nähe installiert sein, wobei dann eine Trennvorrichtung nach
DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530) zu verwenden ist. Auf den Anschlussraum vor der Messeinrichtung darf
in diesem Fall verzichtet werden. Dieser Absatz gilt nicht für den Anschluss von Gebäuden über Anschluss-
schränke.
12.6 Schließeinrichtung
Die Schließeinrichtung muss so beschaffen sein, dass zusätzlich zum Schließzylinder des Betreibers ein
DIN-Normprofilhalbzylinder nach Vorgabe des Netzbetreibers eingesetzt werden kann. Eine Doppel-
schließung stellt sicher, dass Netzbetreiber und Betreiber unabhängig voneinander Zugang zu ihren
Betriebsmitteln haben.
13.1 Allgemeines
Vorübergehend angeschlossene Anlagen dürfen maximal 12 Monate betrieben werden. Ist geplant, diese
Anlagen länger als 12 Monate zu betreiben, sind grundsätzlich fest installierte Anlagen in Anschluss-
schränken im Freien nach Abschnitt 12 oder speziell zugeordnete und geschützte Stromkreise in Gebäuden
vorzusehen. Eine Verlängerung des 12-Monats-Zeitraums bedarf der Zustimmung des Netzbetreibers.
Die nachfolgenden Anforderungen nach 13.2 bis 13.5 betreffen den vorübergehenden Anschluss über Bau-
stromverteiler. Es wird unterschieden in:
– Anschlussschränke (A-Schränke);
– Anschlussverteilerschränke (AV-Schränke).
Die Anschlusssicherungen sowie die Mess- und Steuereinrichtungen für vorübergehend angeschlossene
elektrische Anlagen sind in einem verschließbaren A-Schrank bzw. AV-Schrank nach DIN EN 61439-4
(VDE 0660-600-4) und DIN 43868 (alle Teile) unterzubringen. Die Schließung ist mit dem Netzbetreiber
abzustimmen.
A-Schränke bzw. AV-Schränke dienen als Speisepunkt der oben genannten Anlagen und sind ausgestattet
mit:
– direkter Messung für Betriebsströme bis 63 A bzw. nach Vorgabe des Netzbetreibers auch bis 100 A
nach DIN 43868-1;
– halbindirekter Messung (Strom-Wandlermessung) für Betriebsströme von 250 A bzw. 400 A nach
DIN 43868-2 und von 630 A nach DIN 43868-3.
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Bei Anlagen mit halbindirekter Messung ist die technische Ausführung der A-Schränke und der AV-Schränke
einschließlich des erforderlichen Zubehörs mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
A-Schränke bzw. AV-Schränke sind lotrecht und fest verankert aufzustellen. Der Abstand vom Fußboden bis
zur Mitte der Messeinrichtung muss den Vorgaben nach 12.4 entsprechen.
Der Zugang und der Arbeits- und Bedienbereich nach Anhang A ist während der gesamten Betriebsdauer
freizuhalten.
Für die Unterbringung von elektrischen Betriebsmitteln des Messstellenbetreibers ist mindestens ein
Zählerfeld mit den Mindestmaßen einschließlich der Zählerplatztiefe aus der Normen der Reihe
DIN VDE 0603-1 (VDE 0603-1) bereitzustellen. Hiervon abweichende Ausführungen bei halbindirekter
Messung sind mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
Der AV-Schrank ist die Kombination aus dem A-Schrank, dem Stromkreisverteiler und Steckvorrichtungen.
Eine Anschlussmöglichkeit für den Erdungsleiter muss gegeben sein. Der Anschlusspunkt an das Nieder-
spannungsnetz muss sich in unmittelbarer Nähe zur Baustelle bzw. zur nachgeschalteten Anschluss-
nutzeranlage befinden.
Anschluss- und Anschlussverteilerschränke sind in Abstimmung mit dem Netzbetreiber mittels flexibler
Anschlussleitung (Cu feindrähtig) oder ortsfestem, erdverlegtem Anschlusskabel (Cu oder Al eindrähtig oder
mehrdrähtig) an das Netz des Netzbetreibers anzuschließen. Der Mindestquerschnitt beträgt 16 mm2.
Bei Freileitungsanschlüssen ist die Anschlussleitung am Mast oder Dachständer mit einer vollisolierten
Zugentlastungsschelle zu befestigen. Der Freileitungsanschluss erfolgt über vollisolierte Abgriffklemmen mit
Isolierstangen nach DIN 57680-3 (VDE 0680-3). Dabei sind die notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung
des Schutzes gegen elektrischen Schlag mit dem Netzbetreiber abzustimmen.
Die für den Anschluss der Anschlussleitung vorgesehenen Klemmen sind für runde, sektorförmige,
eindrähtige, mehrdrähtige oder feindrähtige Kupfer- oder Aluminiumleiter und für folgende Klemmbereiche
auszulegen:
– 16 mm2 bis 70 mm2 (bei Kupfer) oder 25 mm2 bis 95 mm2 (bei Aluminium) (≤ 100 A);
– 35 mm2 bis 185 mm2 (≤ 250 A).
Als flexible Anschlussleitung ist eine UV-beständige Leitungsbauart für eine Beanspruchung von mindestens
AG2 zu verwenden.
ANMERKUNG Die Anforderung AG2 ist in DIN VDE 0100-510:2014-10, Tabelle ZA.1, die geeigneten Leitungs-
bauarten sind in DIN EN 50565-2 (VDE 0298-565-2) aufgeführt.
Bei besonders hoher mechanischer Beanspruchung sind Leitungen nach DIN VDE 0250-812
(VDE 0250-812), z. B. NSSHÖU, zu verwenden.
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Im TN-System wird zur Sicherstellung einer sicheren Erdverbindung eine zusätzliche Erdung des Schutz-
leiters in jedem Verteiler empfohlen.
Im TT-System muss zur Einhaltung der Abschaltbedingungen die Erdverbindung ausreichend niederohmig
sein. Dazu ist der Schutzleiter in jedem Verteiler separat zu erden.
Um die Schutzmaßnahme dauerhaft sicherzustellen, ist insbesondere bei der Verwendung von Erdspießen
auf eine fachgerechte und zuverlässige Ausführung der Erdung nach DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540) zu
achten.
A-Schränke und AV-Schränke sind schutzisoliert aufgebaut. Der umhüllende Metallschrank dient lediglich als
mechanischer Schutz.
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Anhang A
(normativ)
Legende
1 Z. B. Gas- oder Wasserleitungsrohre
2 Z. B. Schrank
Bild A.1 – Arbeits- und Bedienbereich vor dem Hausanschlusskasten (HAK) und vor
Hauptleitungsverteilern
Ein Abstand von mindestens 1,2 m und eine durchgängige Höhe von mindestens 2 m gelten auch für den
Zählerschrank. Bei Bestandsgebäuden muss bei Unterschreitung der durchgängigen Höhe von 2 m eine
Abstimmung zwischen Netzbetreiber und Anschlussnehmer erfolgen.
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Anhang B
(informativ)
Vordrucke
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Ordnungs 3 5 7 9 11 13 17 19 23
zahl
I [A]
Ordnungs 25 29 31 35 37 41 43 47 49
zahl
I [A]
__________________________________________ __________________________________________
Ort, Datum Unterschrift Elektrofachbetrieb
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Vorname, Name:
Anlagenanschrift Straße, Hausnummer:
PLZ, Ort:
Errichter Firma, Ort:
(eingetragener
Straße, Hausnummer:
Elektrofach-
betrieb) Telefon, E-Mail
Speichersystem Hersteller/Typ: __________________________________ Anzahl: ______
Anschluss des AC-gekoppelt DC-gekoppelt
Speichersystems
Inselnetz bildendes System nach VDE-AR-E 2510-2
Wechselstrom L1 L2 L3 Drehstrom
Nutzbare Speicherkapazität: ________ kWh
Allpolige Trennung vom öffentlichen Netz bei Netzersatzbetrieb ja
NA-Schutz nach VDE-AR-N 4105 vorhanden ja
Umrichter des Hersteller/Typ: ________________________________ Anzahl: _____
Speichersystems
Verschiebungsfaktor cos (Bezug): ________
Scheinleistung Umrichter Stromspeicher SSmax: ________ kVA
Wirkleistung Umrichter Stromspeicher PSmax: ________ KW
Bemessungsstrom (AC) Ir: ________ A
Anschluss- Nummer der Abbildung nach FNN-Hinweis Abschnitt 5 zum
konzept „Anschluss und Betrieb von Speichern am Niederspannungsnetz“: ________
Übersichtsschaltplan ist beigefügt (einpolig): ja
Verwendete Primärenergieträger (z. B. Sonne, Wind, Gas): ________
Unterschiedliche Primärenergieträger werden getrennt erfasst: ja
Unterschiedliche Einspeisevergütungen werden korrekt erfasst: ja
Energie des Speichersystems wird nicht vom Netz bezogen und als
ja
geförderte Energie eingespeist:
Nachweise Einheitenzertifikate nach VDE-AR-N 4105 bzw. nach VDE-AR-N 4110
ja
liegen vor:
ferngesteuert: Ja Nein
Einspeise- Umsetzung der Wirkleistungsbe-
management grenzung am NAP (z. B. nach EEG): dauerhaft auf _______ %
Ja
begrenzt
Nachweis
Errichter Ausweis-Nr. _____________ bei Netzbetreiber ________________________
Bemerkungen ___________________________________________________________________
Der Errichter bestätigt mit seiner Unterschrift die Richtigkeit der Angaben.
___________________________ _______________________________________________________
Ort, Datum Errichter
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Der Elektrofachbetrieb bestätigt mit seiner Unterschrift die Richtigkeit der Angaben.
Ort, Datum Unterschrift Elektrofachbetrieb
_______________________ __________________________________________________________
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Anhang C
(informativ)
Der Faktor kimax wird als maximaler Schaltstromfaktor bezeichnet und gibt das Verhältnis des größten
während des Schaltvorganges auftretenden Stromes (z. B. eines Anzugsstromes Ia) zum Bemessungsstrom
der Erzeugungsanlage an, beispielsweise:
la
kimax (C.1)
LnG
Ergebnisse aufgrund einer Rechnung mit diesem maximalen Schaltstromfaktor stellen eine obere Abschät-
zung dar und liegen damit grundsätzlich auf der sicheren Seite. Werte für den Faktor sind dem Einheiten-
zertifikat (bei Erzeugungsanlagen und Speicher) bzw. dem Datenblatt in Anhang B.1 für die Beurteilung von
Netzrückwirkungen (für Bezugsanlagen) zu entnehmen.
Wird der maximale Schaltstromfaktor kimax nicht nach Gleichung (C.1) berechnet, so können hierfür die
folgenden Richtwerte angenommen werden:
– kimax = 1,2 für Synchrongeneratoren mit Feinsynchronisierung, Umrichter;
– kimax = 4 für Asynchrongeneratoren, die mit 95 % bis 105 % ihrer Synchrondrehzahl zugeschaltet
werden, falls keine näheren Angaben über die Art der Strombegrenzung vorliegen.
m Hinblick auf kurzzeitige Ausgleichsvorgänge muss zusätzlich die unten genannte Bedingung für sehr
kurze Spannungsänderungen eingehalten werden.
– kimax = 8 für Asynchrongeneratoren, die motorisch vom Netz hochgefahren werden, falls Ia unbekannt
ist.
Schnelle Spannungsänderungen lassen sich exakter unter Berücksichtigung von Einspeise- und Netz-
impedanzwinkel berechnen:
S
u kimax rE cos( ) (C.2)
Sk
Dabei ist:
X
Netzimpedanzwinkel arctan kV am Netzverknüpfungspunkt;
RkV
Verschiebungsfaktor der Erzeugungsanlage.
Der Verschiebungsfaktor ist bei untererregtem Generatorbetrieb positiv und bei übererregtem Generator-
betrieb negativ einzusetzen.
Spannungsänderung
Im Fall symmetrischer Laständerung erfahren alle Spannungen des Drehstromsystems dieselbe relative
Spannungsänderung.
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U S A
d cos(k – f ) (C.3)
Uc SkV
Xk
k arctan (C.4)
Rk
Dabei ist:
d relative Spannungsänderung am Netzverknüpfungspunkt in p.u.;
u Spannungsänderung in V;
Uc verkettete Spannung am Netzanschlusspunkt in V;
SA Laständerung (Scheinleistungsänderung) der Kundenanlage SA in kVA;
Skv Kurzschlussleistung am Netzverknüpfungspunkt in kVA;
k, Netzimpedanzwinkel in ° am Netzverknüpfungspunkt;
f Winkel der Laständerung in ° pos. Vorzeichen: untererregter Generatorbetrieb, Bezugsanlage; neg.
Vorzeichen: übererregter Generatorbetrieb
Xk, Netzreaktanz am Netzverknüpfungspunkt in ;
Rk, Netzresistanz am Netzverknüpfungspunkt in .
– Bei ohmsch-induktiver Laständerung ist f positiv und bei ohmsch-kapazitiver Laständerung ist f
negativ in die Gleichung einzusetzen (Verbraucherzählpfeilsystem), z. B. Motoranlauf mit
cos = 0,5 (60°) ergibt mit k, NAP = 29,5° der Klammerausdruck cos (29,5 – 60)
– Bei unbekanntem Winkel der Laständerung ist der „cos-Ausdruck“ gleich 1 zu setzen
ANMERKUNG In der Regel sind Netzverknüpfungspunkt und Netzanschlusspunkt identisch. Ist der Netz-
anschlusspunkt dem Netzverknüpfungspunkt nachgeordnet, ist die Spannungsänderung für den Netzanschlusspunkt
dNAP mit Gleichung C.5 zu bestimmen. Aus dem Verhältnis der Kurzschlussleistungen (Netzanschlusspunkt SNAP zu
Netzverknüpfungspunkt Skv) lässt sich die Spannungsänderung am Netzanschlusspunkt dNAP auf die resultierende
Spannungsänderung d am Netzverknüpfungspunkt umrechnen.
S
d NAP dNAP (C.5)
SkV
C.2 Flicker
In 5.4.4.3 gilt der Flicker für Geräte mit Bemessungsströmen 75 A als ausreichend begrenzt, wenn die
Grenzwerte der Normen DIN EN 61000-3-3 (VDE 0838-3) bzw. DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838-11) einge-
halten werden.
Werden die Grenzwerte der DIN EN 61000-3-3 (VDE 0838-3) an der Bezugsimpedanz Zref nicht eingehalten,
ist der Anschluss nach DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838-11) dennoch zulässig, wenn der Betrag der Impedanz
des Versorgungsnetzes am Anschlusspunkt mit dem öffentlichen Netz kleiner ist als der nach
DIN EN 61000-3-11 (VDE 0838-11) ermittelte Betrag der maximal zulässigen Netzimpedanz Zmax. Um diesen
Vergleich durchzuführen, muss die Netzimpedanz am Anschlusspunkt ermittelt und mit dem aus den Geräte-
unterlagen entnommenen Wert Zmax verglichen werden. Die hierfür notwendigen Werte aus den Geräte-
unterlagen des Herstellers stellt der Anschlussnehmer dem Netzbetreiber zur Verfügung.
Bei einer Erzeugungsanlage mit mehreren Erzeugungseinheiten ist Plti für jede Erzeugungseinheit getrennt
zu berechnen und daraus ein resultierender Wert für den Flickerstörfaktor am Verknüpfungspunkt nach
folgender Gleichung zu bestimmen:
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Bei einer Erzeugungsanlage, die aus n gleichen Erzeugungseinheiten besteht, ist der resultierende Wert für
den Flickerstörfaktor:
Legende
Psti A Kurzzeitflickerstärke der Kundenanlage
Plti A Langzeitflickerstärke der Kundenanlage
Psti R berechneter, zulässiger Wert
Plti R berechneter, zulässiger Wert
C.3.1 Allgemeines
Für die Überlagerung der Oberschwingungsströme bestimmter Umrichterarten gelten die im Folgenden auf-
geführten typspezifischen Gesetzmäßigkeiten.
C.3.2 Netzgeführte Umrichter (6- oder 12-pulsig)
Die umrichter-typischen Oberschwingungsströme (5. Ordnung, 7. Ordnung, 11. Ordnung, 13. Ordnung usw.)
sowie nicht-typische sehr niedriger Ordnung ( < 13) werden arithmetisch addiert:
n
I I i (C.8)
i 1
Für die nicht typischen Oberschwingungen höherer Ordnung ( 13) ist der gesamte Oberschwingungsstrom
einer Ordnung gleich der Wurzel aus der Summe der Quadrate der Oberschwingungsströme dieser Ordnung:
n
I I 2i
i 1 (C.9)
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n
I I 2i
i 1 (C.10)
Treten bei solchen Umrichtern Oberschwingungsströme bei ganzzahligen Ordnungszahlen von < 13 auf,
sind diese Ströme entsprechend Gleichung (C.5) arithmetisch zu addieren. Oberschwingungsströme ober-
halb der 2. Ordnung sowie Zwischenharmonische dürfen nach Gleichung (C.7) berechnet werden, wenn die
Pulsfrequenz des Umrichters mindestens 1 kHz beträgt.
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Anhang D
(informativ)
Anschlussbeispiele im Hauptstromversorgungssystem
Bild D.1 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters im Hausanschlusskasten im TN-System
Bild D.2 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters bei einem Zähleranschlussschrank an der
erstmöglichen Stelle im Gebäude im TN-System
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Bild D.3 – Beispiel für die Aufteilung des PEN-Leiters im netzseitigen Anschlussraum des
Zählerschrankes z. B. beim Einsatz eines Hausanschlussschrankes, eines Hausanschluss-
kastens an der Gebäudeaußenwand oder eines Dachständeranschlusses im TN-System
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Anhang E
(informativ)
Bild E.1 – Raum für APZ im Bild E.2 – Raum für APZ im Verteilerfeld
Kommunikationsfeld
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Bild E.7 – Beispiel für den Raum für Zusatzanwendungen bei BKE-I
Bild E.8 – Beispiele für den Raum für Zusatzanwendungen bei BKE-AZ
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E.4 Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit Dreipunkt-Befestigung mit 3.HZ
Bild E.9 – Beispiel für den Raum für Zusatzanwendungen bei 3.HZ
Bild E.10 – Anschlussbeispiel für eHZ Bild E.11 – Anschlussbeispiel für 3.HZ
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Anhang F
(informativ)
F.1 Erläuterungen
Zu 10.4.1 hinsichtlich der Schaltung und der Schaltgeräte
Die Umschalteinrichtung ist auch im TN-System grundsätzlich allpolig (d. h. 4-polig) auszuführen, da es bei
einer 3-poligen Umschaltung zu einer nicht gewollten Stromflussverzweigung über die PEN-Leiter-Klemme im
Hausanschlusskasten kommt. Dieses entspricht auch einer Anforderung nach DIN VDE 0100-551
(VDE 0100-551). Bisher konnte hierauf nach Zustimmung des Netzbetreibers verzichtet werden, wenn im TN-
System wegen der Vermaschung von Erdungen und Potentialausgleichsleitungen eine einwandfreie
Trennung des PEN-Leiters bzw. des PE- und N-Leiters nicht praktikabel war.
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass im Falle des Notstrombetriebes die im Normalfall vor-
handene Schutzmaßnahme nicht wirksam ist.
Da nach DIN VDE 0100–551 (VDE 0100-551) eine vom Verteilnetz unabhängige Schutzmaßnahme wirksam
werden muss, sind alle Beispiele in Bild F.1 bis Bild F.6 so dargestellt, dass für den notstromberechtigten
Anlagenteil grundsätzlich ein TN-S-System mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vorgesehen wird. Dabei
sind die Erdungsbedingungen so zu gestalten, dass im Fehlerfall die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
entsprechend der Erdungsbedingung RA ≤ UL/I∆N auslösen kann.
Die Anordnung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) ist so gewählt, dass nur die Mindestanforderungen
zum Einsatz dieser Schutzeinrichtungen in den jeweiligen Ausführungsbeispielen erfüllt werden.
Nach DIN VDE 0100-551 (VDE 0100-551) müssen im TN-System die abgehenden Stromkreise zusätzlich
durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) geschützt werden. Ob dies durch eine zentrale Fehlerstrom-
Schutzeinrichtung (RCD) erfolgen kann, ist individuell festzulegen. Dabei ist zu beachten, dass eine zentral
angeordnete Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) in manchen Bereichen (z. B. Krankenhäusern) für die
Sicherheit der Versorgung problematisch sein kann. Deshalb wird empfohlen, in solchen Fällen mehrere
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) für die notstromberechtigten Stromkreise einzusetzen.
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ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird als TN-S-System
betrieben (siehe Erläuterungen).
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird während des
Generatorbetriebes als TN-S-System mit Schutz durch automatische Abschaltung betrieben (keine Trennung von
Anlagen- und Betriebserder möglich).
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird als TN-S-System
betrieben (siehe Erläuterungen).
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird während des
Generatorbetriebes als TN-S-System mit Schutz durch automatische Abschaltung betrieben (keine Trennung von
Anlagen- und Betriebserder möglich).
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Nutzung nur gemäß Nutzungsvertrag. Alle Rechte vorbehalten. Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird als TN-S-System
betrieben (siehe Erläuterungen).
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ANMERKUNG Anlage nur teilweise notstromberechtigt. Der notstromberechtigte Anlagenteil wird während des
Generatorbetriebes als TN-S-System mit Schutz durch automatische Abschaltung betrieben (keine Trennung von
Anlagen- und Betriebserder möglich).
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Anhang G
(informativ)
Legende
1 SPDs Typ 1
2 Schutzleiter
3 Haupterdungsschiene
4a Erdungsverbindung der SPDs mit Haupterdungsschiene/Haupterdungsklemme
4b Erdungsverbindung der SPDs mit dem Schutzleiter der Kundenanlage
F1 Überstrom-Schutzeinrichtungen Netzanschluss
F2 Überstrom-Schutzeinrichtungen der SPDs Typ 1, soweit nach Angabe des Herstellers erforderlich
5 Erdungsleiter
6 Betriebserder der Stromquelle
7 Erder der Kundenanlage, z. B. Fundamenterder
Das SPD Typ 1 zwischen N und PE kann dann entfallen, wenn der Einbauort des SPDs Typ1 in einer Ent-
fernung von bis zu 0,5 m von der Aufteilungsstelle des PEN-Leiters in N und PE liegt
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Legende
1 SPDs Typ 1
1a SPD Typ 1 mit besonderen Anforderungen
2 Schutzleiter
3 Haupterdungsschiene
4a Erdungsverbindung der SPDs mit Haupterdungsschiene/Haupterdungsklemme
4b Erdungsverbindung der SPDs mit dem Schutzleiter der Kundenanlage
N N-Leiterverbindung zu SPDs 1 und SPD 1a
F1 Überstrom-Schutzeinrichtungen Netzanschluss
F2 Überstrom-Schutzeinrichtungen der SPDs Typ 1, soweit nach Angabe des Herstellers erforderlich
5 Erdungsleiter
6 Betriebserder der Stromquelle
7 Erder der Kundenanlage, z. B. Fundamenterder
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Legende
1 SPDs Typ 1
1a SPD Typ 1 mit besonderen Anforderungen
3 Haupterdungsschiene
4a Erdungsverbindung der SPDs mit Haupterdungsschiene/Haupterdungsklemme
4b Erdungsverbindung der SPDs mit dem Schutzleiter der Kundenanlage
N N-Leiterverbindung zu SPDs 1 und SPD 1a
F1 Überstrom-Schutzeinrichtungen Netzanschluss
F2 Überstrom-Schutzeinrichtungen der SPDs Typ 1, soweit nach Angabe des Herstellers erforderlich
5 Erdungsleiter
6 Betriebserder an der Stromquelle
7 Erder der Kundenanlage, z. B. Fundamenterder
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Anhang H
(informativ)
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Anhang I
(informativ)
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Anhang J
(informativ)
Bild J.1 – Anschlussbeispiele zur Einhaltung der DIN VDE 0100-740 (VDE 0100-740)
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Literaturhinweise
[1] VDE FNN Lastenheft 3.HZ – Elektronische Haushaltszähler mit Dreipunkt-Befestigung, konstruktive
Merkmale, Version 1.0, September 2011, Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
[2] EnWG, Energiewirtschaftsgesetz vom 7. Juli 2005 (BGBl. I S. 1970, 3 621), das durch Artikel 1 des
Gesetzes vom 27. Januar 2017 (BGBl. I S. 130) geändert worden ist
[3] StromNZV, Stromnetzzugangsverordnung vom 25. Juli 2005 (BGBl. I S. 2 243), die zuletzt durch
Artikel 5 des Gesetzes vom 29. August 2016 (BGBl. I S. 2 034) geändert worden ist
[4] EEG, Erneuerbare-Energien-Gesetz vom 21. Juli 2014 (BGBl. I S. 1 066), das durch Artikel 2 des
Gesetzes vom 22. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3 106) geändert worden ist
[5] VDE FNN-Hinweis – Anschluss und Betrieb von Speichern am Niederspannungsnetz, Oktober 2016,
Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
[6] VDE FNN-Hinweis – Kommunikationsadapter zur Anbindung von Messeinrichtungen an die LMN-
Schnittstellen des Smart Meter Gateways, April 2015, Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN)
[7] D-A-CH-CZ Technische Regeln zur Beurteilung von Netzrückwirkungen, 3. Ausgabe 2018
[8] KWK-G, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz vom 21. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2 498), das zuletzt durch
Artikel 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3 106) geändert worden ist
[9] MsbG, Messstellenbetriebsgesetz vom 29. August 2016 (BGBI. I S. 2 034), das durch Artikel 15 des
Gesetzes vom 22. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3 106) geändert worden ist
[10] Verordnung (EU) 2016/631 der Kommission vom 14. April 2016 zur Festlegung eines Netzkodex mit
Netzanschlussbestimmungen für Stromerzeuger (Text von Bedeutung für EWR)
[11] NELEV, Elektrotechnische-Eigenschaften-Nachweis-Verordnung vom 12. Juni 2017 (BGBl. I S. 1 651)
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