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Handout- Vortrag Geschichte:

Jugend in der DDR


Inwiefern wurde die Rolle der Jugend in der DDR politisch beeinflusst?

Schule und Ausbildung:


Orientierung an Sowjetpädagogik ->marxistisch-leninistischen Pädagogik
 1.9.1951 erste Zehnklassenschulen
 2.12.1959 Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens
 25.2.1965 "einheitlichen sozialistischen Bildungssystems"
 zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule (POS)
 Betriebsberufsschulen (BBS)
 Erweiterte Oberschule (EOS) Abitur zweijährige
Aussortierung der Schüler nach ideologischer Gesinnung
„ideologisch indoktrinierte Pädagogik“
Bildungsmonopol hatte der Staat
Das zentral organisierte Bildungswesen unterstand damit der SED
Ziel des DDR-Hochschulsystems: eine „parteiloyale Machtelite“ heranzuziehen
Der Staat nahm Einfluss darauf:
 wer überhaupt studieren durfte
 über eine staatliche Absolventenverordnung auf Studienende
 die Berufswahl von Akademikern
Die positiven Ergebnisse der Bildungspolitik:
 Ende der 80er Jahre 90% aller Berufstätigen eine abgeschlossene Berufsausbildung
 ca. 1,7 Mio. Werktätige (ca. 22%) eine abgeschlossene Hoch- oder Fachschulausbildung
vorweisen konnten
 politische Renitenz oder offene oppositionelle Haltung
 individuelle Bildungs- und Entfaltungsmöglichkeit einschränken

Freizeit und Kultur:


Politisch vorgegebene Jugendorganisation:
 FDJ war politische Jugendorganisation in der DDR
 Ziel: Erziehung der Jugend im Sinne des Sozialismus
 Mitgliedschaft ab 14 Jahren, oft erwartet, aber nicht verpflichtend
 Organisierte politische Bildung, kulturelle Veranstaltungen, Sportaktivitäten
 FDJ förderte sozialistischen Patriotismus und Solidarität mit anderen sozialistischen Ländern

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Die Jugendspartakiade:
 fand alle zwei Jahre statt und war in verschiedene Altersgruppen unterteilt
 Leichtathletik, Schwimmen, Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Turnen, Radsport
 kulturelle Veranstaltungen und Unterhaltungsprogramme im Rahmen der Jugendspartakiade
wurden organisiert.
 hatte eine starke ideologische Komponente

Die Bedeutung des Sports in der DDR:


 Identitätsbildung und soziale Integration
 Politische Indoktrination
 Internationale Reputation
 Körperliche Fitness und Gesundheit
 Talentförderung und Leistungssport

Theater und Kino:


 Theater hatte eine ideologische Ausrichtung und verfolgte politische Ziele.
 Theaterbesuche ermöglichten Jugendlichen den Zugang zu Kunst, Kultur und
gesellschaftlichen Themen.
 Jugendtheater und Puppentheater boten spezielle Angebote für junge Menschen.
 Kinobesuche waren soziale Ereignisse, bei denen sich Jugendliche mit Freunden trafen.
 Jugendliche konnten sich in Filmstudios engagieren und an der Produktion von Filmen
mitwirken.

Musik:
 Vielfalt der Musikgenres: Rock, Pop, Punk, Jazz, Blues, Folk, Schlager
 Westliche Einflüsse auf die Musik in der DDR
 Staatliche Kontrolle der Musikindustrie
 Texte mit politischem und sozialem Hintergrund
 Musik als Ausdrucksform und Identitätsbildung

Medien:
 Zeitschriften: "Mosaik" (Comics), "nl" (Nachrichten, Sport, Politik), "Bravo" (aus dem Westen,
beliebt bei vielen Jugendlichen)
 Radiosender: DT64, gegründet für das Deutschlandtreffen der Jugend 1964, blieb erfolgreich
auf Sendung
 Fernsehsendungen: Weniger Angebote für Jugendliche, erst im September 1989 startete Elf
99 mit einer beliebten Mischung aus Nachrichten, Sport, Musik und Fernsehserien

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Reisen und Austauschprogramme:
 Ziel war die Verbreitung sozialistischer Ideale und positive Propaganda für das DDR-Regime
 Austauschprogramme mit sozialistischen Ländern und westlichen Staaten organisiert
 Teilnahme oft über Schule oder Jugendorganisationen wie FDJ
 Auswahl der Teilnehmer nach politischen Kriterien
 Reisen oft begleitet von politischer Indoktrination
 Kontakt mit dem Westen strenger kontrolliert und zensiert
 Nach dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung wurden Bedingungen für den
Jugendaustausch grundlegend verändert.

Kontrolle und Widerstand:


Kontrolle
 Erziehung zu allseitig und harmonisch entwickelten sozialistischen Persönlichkeit, sollen sich
mit DDR Staat identifizieren

 Schule versucht Kinder in die naturwissenschaftlich-technische Richtung zu drängen, achten


aber such auf Engagement im Sinne des Gesellschaftssystem

 für Zugang zu EOS und Universität: fachliche Leistung + politische Loyalität und
Herkunft aus Arbeiterklasse

 Massenorganisierungen trugen zur Erziehung bei indem sie Kinder Kinder mit Ritualen,
Fahnenappellen, Liedern, Lagern zu bespaßen

 müssen z.B. Bürgerlichem Individualismus abschwören und sich zur


Freundschaft mit der Sowjetunion verpflichten

 Kinderfernsehen nicht großartig geprägt von politischem Einfluss

 sollte Kinder trotzdem beeinflussen z.B. Wettkampfsendungen, sollten Leistungs- und


Einsatzbereitschaft für Kollektiv wecken

 Jugendfernsehen hatte deutlich politischen Auftrag

Widerstand
 60er Jahre: Beatmusik und Rock’n’Roll wurde populär, SED fürchtete
Unterwanderung des Sozialismus aufgrund der Themen die in der
Musik aufgegriffen wurden, Verbot von Beatbands
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 führt zu Aufständen und Kriminalität

 70er/80er Jahre: Subkultur die durch Musik entstand wird immer vielfältiger und
politischer

 Kultur-, Friedens- und Umweltsgruppen entstehen, evangelische Kirche wird zur


Zufluchtsstätte für bedrängte, systemkritische Christen/Nichtchristen

 Punk Bewegung erreicht DDR, Staat reagiert auf Bewegung mit Repression

 führt zu Politisierung der Jugendlichen

 Skinhead Bewegung erreicht DDR, Rechtsextremismus ist weit verbreitet in Szene –


Antirechtsextreme Konzept der DDR geht nicht ganz auf

 SED versuchte in diesen Zeiten mithilfe der Stasi die Jugendkultur einzudämmen
und überwachen, versuchte gleichzeitig aber auch Teile in die eigene
Jugendpolitik zu integrieren

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