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Aventurischer Bote, Nr.

214

Dreiste Diebe klauen Triebe! Augen auf beim Tempelbau! Schwarzer Trunk aus deiner Nähe!
Ein ehrgeiziges botanisches Unterfangen in den Festumer Eine Reihe von Unglücksfällen verzögert immer wieder die Erste zaghafte Erfolge in der Züchtung der in Uthuria behei-
Mauergärten kommt zum Erliegen. Der federführende Magis- Weihe des erst kürzlich vollendeten Rahjatempels zu Elen- mateten Kaffeepflanze, deren Extrakt sich in den vergangenen
ter macht ein schurkisches Wechselspiel dafür verantwortlich. vina. Zwar treiben kreative Lösungsansätze das vom Pech Jahren zu einem regelrechten Verkaufsschlager in der gehobenen
Ob wohl reine Habgier, finstere Missgunst oder doch nur geschlagene Göttinnenhaus dennoch beständig weiter seiner Gesellschaft gemausert hat, lassen aufhorchen … wären da nicht
bloße Inkompetenz dafür sorgten, dass die erhoffte Saat nicht Vollendung entgegen, aber urteile selbst, ob der Nordmärker einige unschöne Nebenwirkungen, vor denen die Boronkirche
aufging, verrät die Festumer Flagge. Greifenspiegel sich abergläubischer Furcht erwehren kann! und der Tempelrufer warnen.

Festumer Flagge, Phex 1044 BF

Als Blut und Tränen die Letta speisten


estiva. »Ein Wort gereichte den versengte des Überzähligen Diener. Mein Gespann

E Bewohnern des Herzogtums dieser Tage


zum Schrecken: Shakagra. Am 21. Tsa
waren dunkelelfische Späher westlich der Stadt auf-
blieb davon völlig unberührt, und ich setzte den
zurückweichenden Kreaturen nach.
Eine Anführerin aber, jene Shakagra, die sich uns
getaucht, und seitdem trug der Wind verzerrte Melo- als Synd’irith Purpurklinge offenbart hatte, fiel
dien über die eingeschneite Brydia. Derweil lagerten nicht zurück. Nein, sie löste sich von ihrer Horde
die Truppen des Herzogs zwei Meilen nordöstlich und rannte blitzartig auf Lahti Dermot zu. Er
der Stadt. Ihr Vorstoß Richtung Foss war ein Fehl- nahm die Herausforderung an, und der beiden
schlag gewesen. Hinter vorgehaltener Hand wurde Waffen trafen aufeinander. Neben ihnen entstieg
von Überläufern gesprochen, die dem Feind den Weg dem Feuer eine grässliche Flammengestalt, worauf-
nach Eestiva aufgezeigt hatten. hin Juuvo laut trommelnd die Geister der Steppe
Um die Moral in der Stadt stand es kaum bes- ersuchte, einen Schutzwall zu bilden. Unsichtbar für
ser. Eine Handvoll wagemutiger Recken hatte meine Augen, hielten sie den Pahenki ab. Nur einer
sich zu Dermots Feldlager aufgemacht, andere Wölfin erlaubten sie das Durchkommen, und diese
Bewohner hingegen waren Richtung Lettjaskaja biss der Shakagra in die Wade, während Dermot
geflohen. Freiherr Aarbold von Eestiva fluchte, ihr einen Speer durch den Bauch trieb.«
da er aufgrund seines gelähmten Körpers nicht am —Kimi von den Kaiku-Leddu
Kampf teilnehmen konnte. Im Tempel Ifirns taten
wir unser Äußerstes, den Menschen Wärme und »Der Herzog kniete, seine Augen starr auf den
Schutz angedeihen zu lassen. Als in der dritten leblosen Körper der Nachtalbin gerichtet. Er hatte
Nacht die bestialische Vorhut der Shakagra am ihre letzten Worte vernommen und war darüber in
Horizont erschien, wussten wir, dass die Entschei- Gedanken versunken. Nun wieder im Körper eines
dung kurz bevorstand.« Menschen, half ihm Liisatti in den Stand, und im
—Wulfen von Irberod Licht der aufgehenden Praiosscheibe wurden wir
unserem Sieg gewahr. Jenseits der Letta machte ich
»Abermals bat ich die Derenmutter um Vergebung. einige fliehende Shakagra aus, verfolgt von einem
Ihre Wunde hatte uns Kraft und Hoffnung geschenkt, prächtigen Eisbären. Die sonst so wortkarge Magis-
doch war ich mir nicht sicher, ob wir damit ihrem Wil- tra jubelte vor Freude, denn in der vergangenen
len entsprachen. Eine andere Wahl blieb uns nicht, Nacht hatte sie den Zenit ihres magischen Wirkens
denn der Feind hatte sich an des Herzogs Fersen gehef- erreicht. Bishdara hingegen weinte, war doch ihre
tet. Nun standen die Shakagra, elfische Wesen von Mutter Dana im Kampf gefallen. In einem letz-
furchteinflößender Anmut, am Ufer der zugefrorenen Alken stoben die Truppen aus Iornu auseinander ihm der Boden an diesem absonderlichen Ort, wo ten Akt druidischer Rache hatte sie ihren Körper
Letta. Ich sah verkommene Abbilder ihres Volkes, die und waren leichte Beute für die nachtschwarz gerüs- Tuundarar uns Lebenskraft schenkte. Eben noch dermaßen gefordert, dass nur Staub verblieben war.
spinnengleich über das Eis schritten. In ihrem Gefolge tete Elfenbrut. Schließlich stach eine Gestalt mit unter dem Schnee verborgene Sträucher wanden sich Die überlebenden Streiter, knapp 70 Köpfe zählend,
hielten sie Schrecken der Grimmfrostöde, Riesenalken, langem, silbernem Haar aus dem Getümmel hervor, an die Oberfläche, Wurzeln schlangen sich um die versammelten sich vor ihrem Herzog, der ein kurzes
Widderhyänen und andere Bestien. die sich wie im Tanz über Schnee und Eis bewegte. Füße der Nachtalben und hemmten den Lauf ihres Gebet sprach und den Opfern der Shakagra gedachte.
Nachdem die Vorhut bis auf 300 Schritt an uns Ihr purpurner Säbel hielt dabei blutige Ernte. Ich abscheulichen Getiers. Und dann kam das Feuer. Deutlich war ihm die Erschöpfung anzusehen, die
herangekommen war, scherten die Nachtalben aus. rannte zu meiner Mutter, und sie gab dem Herzog Die Flammen brachten den Schnee zum Schmelzen Sumus Blut allein nicht zu kurieren vermochte. Vielen
Ein stechender Wind ließ mich erschaudern. Dann das vereinbarte Zeichen. Es war jetzt oder nie.« und bahnten sich einen Weg in das Gros der feindli- erging es ähnlich, und so machten wir uns nach Eestiva
erst sah ich, dass sie bereits an unserer Flanke —Bishdara die Druidin chen Streitmacht. Nicht lange ließ die Reaktion der auf und nahmen am Marktplatz Quartier. Am
zugeschlagen hatten. Dermots treueste Gefolgsleute Shakagra auf sich warten, und sie woben Zauber, Abend bereitete Freiherr Aarbold uns einen Empfang,
waren kampferfahren und scherten sich wenig um »Stille legte sich über die Senke, um augenblick- um ihre schauerlichen Wächterwesen zu stärken. wie er Siegern gebührt. Paavi hatte triumphiert.«
Rondras Gebote. Diesem Gegner waren sie trotz- lich einem Heulen der Elemente zu weichen. Der Doch Sylphoria hatte die Kontrolle über das Wet- —Paya Moland
dem nicht gewachsen. Unter den Steinwürfen der Hain der Schlafenden Mutter war erwacht und mit ter übernommen. Sie lenkte die Feuersbrunst und (Julian Marioulas)

St. Badilak Dunkel – der


Zuverlässige und regelmäßige Quelle für harte, spitze und eiskalte sättigende Trunk für die Fastenzeit Ruft nach mir, wenn
Zapfen gesucht. Vorzugsweise mit einer gewissen Stoßfestigkeit. aus der Ponterra. Gebraut zu Wanka ihr zu den Bäumen und
Mindestens ein halbes Stundenmaß Bestand nach Ankunft ist unter dem Klosterprivileg. Für Pflanzen sprechen wollt.
Voraussetzung. Gelegentliches Auslaufen oder andere feuchte begrenzte Zeit auch in Bethana,
Unfälle stellen kein Problem dar. Wöchentliche Entgegennahme Côntris, Horasia, Kuslik, Mhoremis, Sie kennen mich.
Pertakis und Ramaúd im Kleinfass – Jagdail der Sume –
markttagabends im Roten Kamel. zu beziehen.
Magie & Wissenschaft / Regionales

Hesindespiegel, Ingerimm 1044 BF Hesindespiegel, Efferd 1044 BF

Diebstahl aus den Mauergärten Aus den


estum. Die Besucher der Gärten und so mancher hoffte auf einen großangeleg-
Reiseaufzeichnungen
F Peraines erfreuen sich seit jeher an
der hier gebotenen Blütenpracht.
Dies umso mehr, seit der Festumer Alchi-
ten Feldversuch für den Anbau von Ilmenblatt.
Erst der unlängst nach Festum zurückgekehrte
Travin Kirschhausen konnte den Gerüchten ein der Castellani-
mist Travin Kirschhausen in ganz Aventurien
gesammelte Sämereien zur Erbauung des
Ende setzen. Er erklärte, von der Höhlendra-
chin Ishlunar einige Samen der legendären Dra- Expedition
Publikums nach Festum schickte. Damit kam cheneiranke erhalten zu haben, die noch wäh-
er der Forderung seines Mäzens nach, der rend seiner Abwesenheit im Gewächshaus zum Achte Etappe
einen Teil der Reise finanziert und so auch Keimen gebracht worden waren. npforten. Die bewaldete Ostseite
zur Erstellung des Eynmaleyns der Kreuther-
kunde beigetragen hatte.
In seinem Buch versammelt Kirschhausen die
Wie jetzt aber zu hören ist, haben sich aus den
besagten Keimlingen ganz gewöhnliche Ahorn-
triebe entwickelt. Die Gärtner schwören darauf,
A des Koschgebirges ist wesentlich
begehbarer als die Westseite, den-
noch haben wir ganze sechs Tage von Wen-
bemerkenswertesten Pflanzenfunde seiner Den Gästen der Mauergärten fiel alsbald ein die per Kurier erhaltenen Samen keinesfalls genholm nach Anpforten gebraucht. Die
Reise und präsentiert jedes einzelne Gewächs abgesperrter Bereich des Gewächshauses auf, ausgetauscht zu haben. So bleibt nur der Ver- unberührte Natur mit ihrer bewunderns-
mit einer Zeichnung, die auch kleinste Details und es dauerte nicht lange, bis Gerüchte die dacht, dass Diebe die Samen einzeln aus der werten Tier- und Pflanzenwelt ist fast unbe-
sowie die unterschiedlichen Frucht- und Blü- Runde machten. Einige Bürger befürchteten, Erde geklaubt haben. Die Dracheneiranke steht schreiblich, aber warum gibt es nur so viel
tenstände abbildet. Darüber hinaus enthält dass die Alchimisten vom Bund des Roten Sala- in dem Ruf, die Gedächtnisleistung enorm zu davon? Man kann unzählige Fährten finden,
der Band nützliche Hinweise zum Gebrauch manders eine gefährliche magische Pflanze züch- erhöhen und ist deshalb ein begehrtes Gut. die einen dann doch wieder nur zu einem
der Pflanzen und kurzweilige Reiseanekdoten ten wollten, andere argwöhnten, der Platz eigne Slanka Ouvenske gewöhnlichen Reh oder einem herkömm-
aus der Feder des Alchimisten. sich auch dazu, eine Disdychonda aufzuziehen, (Simon Flöther) lichen Dachs führen. Ständig stolpert man
über Tierkot oder findet Federn, die einen
Aventurischer Bote, Ingerimm 1044 BF nur an der Nase herumführen. Langsam habe
ich genug von Adlern, Igeln und dem restli-
Der Hochkönig besucht „die letzte Festung“ chen Getier, es ist fast nicht zum Aushalten.
Vor zwei Tagen mussten wir fluchtartig unser
enalosch. Am 1. Ingerimm ist der Fargol stellt sich als erster der Bergkönige der zugebracht einem Brettspiel zu frönen, welches Nachtlager verlassen, da es ein Bär auf uns

S zwergische Hochkönig Albrax Sohn


des Agam im Isenhag eingetroffen
und mit großem Gefolge nach Senalosch, in
Erzzwerge auf die Seite des Hochkönigs und
erkennt die Prophezeiung des Heldenzeital-
ters an. Etwas, was die Ausrufung der „letzte
mit Würfeln und dem Ziehen von Zinnsolda-
ten und kunstfertig gegossenem Kriegsgerät
zusammenhängt und zum Ziel hat, die gegneri-
abgesehen hatte. Bis zur Morgendämmerung
harrten wir in einem Versteck aus, nur um bei
der Rückkehr ein verwüstetes Lager und stark
die „letzte Festung“, eingezogen. Einzig das Festung“ bereits nahelegte. sche Festung auf dem Spielbrett einzunehmen. dezimierte Vorräte vorzufinden. Dafür habe
Haus vom Großen Fluss war im Vorfeld über Hoch- und Bergkönig messen Senalosch eine Hagrobald und Albrax sollen große Freude ich mein Leben nicht dem Studium gewidmet!
den hohen Besuch informiert, was darauf hohe Bedeutung für die Zukunft ihres Volkes an dem Spiel gehabt haben und schon bald Morgen brechen wir zur letzten Wegstrecke
schließen lässt, dass Geheimhaltung verein- bei. Dies konnte einvernehmend aus beiden beim „Du“ gewesen sein, was auch auf die auf, die über Koschtal zurück nach Albenhus
bart worden war. Delegationen, die am Rande des Treffens der große Menge Starkbier zurückzuführen sein führt, dann sollte diese fruchtlose Strapaze
Mit dem Besuch und der unzweifelhaft zuvor Söhne des Agam und des Fanderam zusam- mag, welches dabei geflossen seien soll. ein Ende haben.
erfolgten Einladung durch Bergkönig Fargol menfanden, vernommen werden. Wie die ande- Burkhard Ludolfinger Dottora F.P. di Castellani
Sohn des Fanderam darf als gesichert gelten: ren Bergkönige das Treffen bewerten, bleibt (Stefan Soukup-Meves) (Stefan Tannert)
hingegen abzuwarten. Gerade aus Xorlosch ist
hierzu nicht mit Zustimmung zu rechnen. Nordmärker Greifenspiegel, Rondra 1043 BF
Der Herzog der Nordmarken nutzte die Gele-
genheit und kam mitsamt kleiner Eskorte nach
Senalosch, um den Hochkönig zu treffen. Viel
Ruhelose Geister in Gratenfels
ist von der Zusammenkunft von Hagrobald ratenfels. Zu Beginn des Rondra- Gratenfelser handelt, die erst im Praiosmond an
vom Großen Fluss und dem Sohn des Agam
nicht bekannt. Einzig eine amüsante Erzählung
hält sich hartnäckig: Hochkönig und Herzog,
G mondes kam es in der Stadt des Land-
grafen Alrik Custodias-Greifax zu
unheimlichen Geistererscheinungen. Die ersten
einer rätselhaften Krankheit verstorben waren.
Als die Geweihten des Schweigsamen den ruhe-
losen Seelen den Weg in Borons Hallen wiesen,
so heißt es, teilen eine Leidenschaft für Zinnfi- Berichte stammten von Reisenden, die im Gast- konnten die furchtlosen Glücksritter von den
guren aus der Bergwacht Stagniazim (der Bote haus Zum Wilden Einhorn abgestiegen waren klagenden Geistern erfahren, dass mitnichten
berichtete). Beide hätten viele Stunden damit und dort Opfer eines herumspukenden Geis- eine Krankheit für ihr Dahinsiechen verantwort-
tes wurden. Wenig später kam es des Nachts zu lich war, sondern eine unheimliche und äußerst
Nordmärker Greifenspiegel, Travia 1043 BF einem Brand in den Werkstätten bösartige Wesenheit, die selbst
der Alchimisten vom Bund des dem Reich der Geister zuzu-
Pannen beim Tempelbau Roten Salamanders. Zunächst
hielt man einen der Lehrlinge
schreiben ist: ein sogenannter
Nachtalp! Ein Nachtalp sucht
lenvina. Die Zwerge sagen: „Gut für den alleinigen Verursacher, seine Opfer in deren Träumen

E Ding will Weile haben.“ Seine Hoch-


würden Tassilo Timerlain von Vair-
ningen, der designierte Vorsteher des Rah-
doch er beteuerte bei einigen
dringlichen Experimenten vom
Geist des erst kürzlich verstor-
heim, bringt ihnen Alpträume
und raubt ihnen schleichend die
Lebenskraft.
jatempels zu Elenvina, hat derzeit keine Freude benen Meister Lausinger heim- Weder die Geweihten des Herrn
an dem Spruch. Wegen Pannen bei der Fertig- gesucht worden zu sein. Bei seiner Boron noch die Glücksritter
stellung des Heiligtums muss die Tempelweihe Flucht vor dem Geist kam es dann zu konnten jedoch die Spur des bösar-
verschoben werden. Zuerst wurde die in einem einem Unfall, der den Brand auslöste. tigen Geistes aufnehmen und so ver-
Hafenlager untergestellte Rahjastatue beschä- Die Geistererscheinungen blieben jedoch lor sie sich nach den gehäuften Todesfäl-
digt, als aus einem undichten Fass Gratenfelser keine Einzelfälle und so nahm sich schließlich len im Praiosmond. Wer in der Stadt oder
Schwefelquell auf die Skulptur aus Eternen- der Gratenfelser Borontempel der Sache an. der Landgrafschaft Gratenfels von Alpträumen
marmor floss. Das auch Rahjaglanz genannte Unterstützt von einigen reisenden Glücksrit- heimgesucht wird, sollte sich in die Obhut des
Gestein wurde durch die Säure vollkommen tern fanden die Geweihten des Schweigsamen nächsten Boron- oder Praiostempels begeben.
ruiniert. Gerüchte, wonach übereifrige Travia- schnell heraus, dass es sich bei den herumspu- Prajost Kelkheimer
pilger das Fass angestochen hätten, ließen sich kenden Geistern um die ruhelosen Seelen einiger (Nikolai Hoch)
nicht bestätigen.
Doch ein Übel kommt selten allein: Wäh-
rend der Namenlosen Tage haben Ratten Artikel, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind …
das Dachgestühl derart übel angenagt, dass … eignen sich für Neueinsteiger … bieten Anregungen oder Hin-
es ausgebessert werden musste. Die Inquisi- in die Welt von Das Schwarze tergründe, die sich sinnvoll für
tion nahm sich der Sache an. Zuletzt ist dem Auge und sind auch ohne Erfah- die Ausgestaltung eigener Aben-
Freskenmaler der Putz unter seinem Pinsel rung mit Aventurien verständlich. teuer für die heimische Rollen-
verdorben. Die Zünfte sprechen schon von spielrunde heranziehen lassen.
„Pfusch am Bau“. Erfreulich ist jedoch, dass … thematisieren Inhalte aus
im Eisenwalder Zwergenreich Ersatz für den der Vergangenheit Aventuriens … behandeln Ereignisse, die auch
Marmor gefunden wurde, nämlich ein enor- oder verwenden einen speziellen in anderen offiziellen DSA-Publi-
mer Tropfstein aus Rosenspat. Aus diesem Wortschatz, der sich vor allem kationen thematisiert werden.
soll nun Meister Radonis aus Kyndoch in aller an DSA-Veteranen richtet.
… sind Teil einer Artikelserie, die in
Eile ein sinnliches Rahjabild erschaffen. … beruhen auf Inhalten des einer zukünftigen Ausgabe des Aventu-
Clador Firunen aventurischen Briefspiels. rischen Boten noch aufgegriffen werden.
(Jens Marx)

Aventurischer Bote 214


Regionales / Aus Aller Welt

Tobrisches Wolfshorn, Rondra 1044 BF Garether Tagespostille, Rahja 1044 BF

Die Prinzen streiten für Tobrien Die Helfende Elfe – Heute: Borretsch
belried. Seit den Tagen ihrer Knap- Graf Jarlak seinem Freund nicht nachstehen.

E penschaft am Reisenden Hof der


Kaiserin verbindet die drei Prinzen
Mit Herrn Tsayan und wenigen Bewaffneten
wollte er noch tiefer in das geknechtete Land
Von Kräutern und deren Wirkung
areth. Meine Mutter pflegte immer Alternativ kannst du fertiges Öl bei der Elfe
Jarlak von Ehrenstein, Erbprinz des Her-
zogtum Tobriens und Graf von Tobimora,
Folkwin von Darbonia, Erbe der
vordringen und allen zeigen, dass der zukünf-
tige Herzog für die Seinen einsteht! Sie ritten
dem Feind entgegen, um ihm erneut
G zu sagen: „Nur, wenn du dich in dei-
ner eigenen Haut wohl fühlst, kannst
du auch anderen helfen.“ Und sie sollte Recht
deines Vertrauens erhalten.
Nun hast du also etwas Öl. Dieses kannst du
entweder zu einer Salbe weiterverarbeiten
Grafschaft Mendena, sowie einen Schlag zu versetzen. Fast behalten! Für viele sind Hautunreinheiten ein oder du trägst das pure Öl auf die Haut auf.
Tsayan von Rabenmund, hätte ein Hinterhalt der Widersa- wahrer Einschnitt ins alltägliche Leben. Doch Vorsicht: Verwende nicht zuviel Öl und
Bruder der Markgrä- cher ihr Ende bedeutet. Jeder kennt es: Trockene Haut, Unreinheiten vor allem trage es nur punktuell auf.
fin der Rommilyser Feige hatten sich die- oder sogar Hautmale schüchtern nicht nur Doch der Borretsch kann noch zu weit mehr
Mark, ein enges Band sen nach der jüngsten das Gegenüber, sondern auch einen selbst ein. als nur Öl verarbeitet werden. Auch in der
der Freundschaft. Schmach gegen den Dabei können die meisten Unreinheiten mit Küche ist das Kraut ein beliebtes Genuss-
Einst als die drei Prin- Rabenmund vorbereitet. einfachen Hausmittelchen gut behoben werden. mittel. Seine wunderschönen blauen Blüten
zen ohne Land verspottet, Doch der besonnene Herr Besonders beliebt für die Behandlung ist werden in der adeligen Küche gerne zur Ver-
kommen sie immer wieder zusam- Folkwin kam mit den Seinen im dabei der Borretsch. Er hilft gegen juckende zierung von Süßspeisen verwendet.
men, um den zukünftigen Herzog rechten Moment hinzu. Er hatte und trockene Haut und sogar gegen die Seine Blätter dienen der Abrundung von
tatkräftig zu unterstützen. von dem gewagten Zug gehört und schwang bekannte Schuppenflechte. Dabei hilft es vor Salaten oder Soßen und haben einen gurki-
Erst vor kurzem unternahm der junge Raben- sich sogleich in den Sattel, ihnen beizustehen. allem, sich aus den Samen des Borretsch ein gen Geschmack. Achte darauf, dass du aus-
mund mit wenigen Getreuen einen gewag- Wahrlich Tobrien, nichts hast du zu fürchten, Öl herzustellen. Dazu setzt du einen Kessel schließlich frische Blätter zur Zubereitung
ten Vorstoß in die vom falschen Herzog wenn solch Gefährten allzeit bereitstehen, für auf, in dem die Pflanzenteile liegen. Anschlie- verwendest. Auch das extrahierte Öl kannst
Arngrimm unterjochten Lande. Dabei konnte dich und füreinander zu kämpfen! ßend lässt du über ein kleines Röhrchen hei- du natürlich in der Küche verwenden, und
er einen kleinen Versorgungszug des Feindes Nandurion Valeren ßen Wasserdampf in den Kessel gleiten. In es ist eine gesunde Alternative zu anderen
ausschalten. So angespornt wollte der junge (David Lukaßen mit Dank an Anni Dürr) einem weiteren Rohr, das aus den Kessel her- bekannten Ölen.
ausgeleitet wird und möglichs kühl sein sollte, Ich empfehle aber, nur geringe Mengen an
Aventurischer Bote, Praios 1045 BF fließt der Wasserdampf letzlich wieder ab. So Borretsch zu sich zu nehmen.
wird das gute Öl von den restlichen Bestand- Laînil Uûnatal
Die Karawane der Veränderung teilen getrennt. (Katharina Wagner)

unin. Bereits in den vergangenen Der Weg der Karawane, die auch einige Kunst-

P Ausgaben berichtete der Bote über


den lebendigen Wandel, der die
Anhänger Tsas in den letzten Monden noch
werke, Schriften und Reliquien aus dem Regen-
bogentempel transportieren soll, wird über den
Raschtulsweg nach Mhanadistan führen und von
Lowanger Lanze, Firun 1044 BF

Wem gehört die Thaschmine?


stärker als gewöhnlich erfasst hat. Das Ende dort über Anchopal bis nach Khunchom, wo
der Tage ohne Namen und der Beginn eines sich mit dem Tempel des Lebens und den Hei- Von Kräutern und deren Wirkung
neuen Götterlaufs sind seit jeher ein güns- lenden Quellen der Tsa ein weiterer bedeutender
tiger Zeitpunkt, um Veränderung zu wagen Ort des Kultes befindet. Dort, an owangen. Nachdem die Lanze in Abnehmer. Gemäß des Pachtvertrags muss
und das Neue zu beginnen. Und so war
es eine außergewöhnliche Kara-
wane, die bereits in den ersten
der Küste des Perlenmeers,
hoffen die Tsadiener darauf,
mit dem Segen der Jungen
L letzter Zeit vermehrt Fragen über
die Besitzverhältnisse der Mine im
Thasch erreichen, sei dem geneigten Leser das
er alle anderen geförderten Waren in Yrramis
verkaufen, wobei sich Atrrazan ein Vorkaufs-
recht gesichert haben soll. Leider schweigen
Tagen des Praiosmondes Göttin einige Schiffe zu fin- Ergebnis unserer Recherche kundgetan: sich sowohl Rondalph als auch Stadtmagiste-
den Regenbogentempel den, die sie bis nach Selem Besitzer des Gebirges sind die Zwerge des rin Theodora Ivera Wittgenstein in der Causa
von Punin verließ. Dut- bringen. Bereits auf den ersten Thaschs, insbesondere Hochkönig Surox Mine beharrlich aus.
zende Priester, Novizen Reisetagen allerdings wurde deut- Sohn des Ragwam, der sich entschieden hat, Es scheint so, als wäre den Angroschim bis-
und Pilger der Tsakirche lich, dass der Weg des Zuges nicht die Abbaurechte an dem Berg an Atrrazan her entgangen, dass sich in der Nähe der
machten sich auf den schnurgerade dem Verlauf von Straßen Ogerschelle zu verkaufen und im Gegenzug Siedlung Finstertrutz ein Steinbruch befin-
Weg nach Süden, um der und Wegen folgt. Stattdessen bewegt sich die dafür sämtliches gefördertes Eisenerz erhält. det, denn natürlich hätten sie auf diesen
jungen Göttin einen neuen Haupttempel Karawane, inspiriert von göttlichen Fingerzeigen Laut des Ritterbunds Orkenwacht wäre der ebenso Anspruch erhoben wie auf die Mine.
zu errichten. Begleitet wurden sie von zahl- und den Ideen der Gemeinschaft, jeden Tag aufs Betreiber der Mine inzwischen Rondalph Die Ritter werden kaum Interesse haben, die
reichen Einwohnern Punins und weiteren Neue auf kaum vorherzusehende Weise und des von Rodebrannt, der sie für 1 Dukaten und Angroschim darüber in Kenntnis zu setzen,
Gläubigen, vom Kind bis zum Greis, die Öfteren kommt es zu kleineren Umwegen und 22 Kreuzer jährlich von Atrrazan gepachtet und so scheint es, als würden sie versuchen
dem Zug in ausgelassener Freude folgten. ausgedehnten Phasen der Rast, sodass auch die haben soll. Rondalph muss das geförderte die Gunst der Stunde zu nutzen, um die Fins-
Einige folgten der Karawane nur für wenige Jüngsten und die Ältesten ohne Schwierigkeiten Eisenerz eigentlich an die Angroschim abtre- tertrutz zu befestigen.
Meilen, andere für viele Tage. Auch auf dem mit der Geschwindigkeit des Zuges mithalten ten, kauft es ihnen aber angeblich wieder Ole Setzer
weiteren Weg schlossen sich immer wieder können. ab und liefert es stattdessen an regionale (Eloquent Erlenfold)
spontan Menschen an, erfasst vom Geist der Terya di Casibelli
Erneuerung und Veränderung. (David Schmidt)

Aventurischer Bote, Rondra1044 BF

Unglücksfall beim großen Turney von Nostria


ostria. Ruhm, Ehre und einen wert- Lanzengang wurde zwischenzeitlich durch einen erwartet, um sich an Eilert zu rächen, doch der 20 Götterläufe alt. Dies passte nicht zu alle

N vollen Pokal aus Gold gab es im all-


jährlichen Turnier von Nostria-Stadt
zu erringen. Doch dieses Jahr ereignete sich ein
Scharlatan unterbrochen, der durch Illusionen
versuchte, den Turnierausgang zu beeinflussen,
jedoch wurde er enttarnt und an Pranger gestellt.
Geschlagene blieb liegen. Nachdem der Bei-
fall abgeklungen war, stieg Eilert von seinem
Pferd, um sich den Roten Bullen zu betrachten
den Geschichten von seinem Aussehen und
auch nicht, dass er schon seit vielen Jahren
Nostria terrorisierte. Ruhe kehrte auf dem
erwähnenswerter Vorfall. Im Finale der Tjoste Dreimal ritten die Kontrahenten aufeinander und zu enttarnen. Schon als er vor ihm stand, Turnierplatz ein. Eilert II. Rheideryan von
standen sich der Gemahl der Königin, Eilert zu, dreimal zerbrachen ihre Lanzen an den hörte er das Röcheln des Raubritters und Mirdin sah unglücklich zu Königin Yolande
II. Rheideryan von Mirdin, und der berüchtigte Schilden des jeweils anderen. Doch im vier- sah, dass ein Splitter seiner Lanze durch den II. Kasmyrin, seiner Gemahlin, und auch
Rote Bulle, ein Andergaster Raubritter gegen- ten Aufeinandertreffen gelang es Eilert seine Sehschlitz des Helms gedrungen war. Eilert deren Blick verriet keine Freude. Was hatte
über. Durch den Turnierfrieden konnte der Lanze gegen den Oberkörper des Bullen zu nahm dem Ritter seinen Helm ab und alle dies zu bedeuten? War dies gar nicht der Rote
Bulle es sich leisten am Turnier teilzunehmen, lenken, worauf diese zerbrach. Der Raubritter sahen, dass sein Kontrahent dem Tod geweiht Bulle, sondern nur jemand, der seine Rüstung
ohne fürchten zu müssen , verhaftet zu werden. wurde aus seinem Sattel gehoben und fiel in war. Der Splitter hatte sich durch sein linkes trug? Und wo war der echte Raubritter, den
Die Zuschauer auf der Tribüne feuerten mit den Staub des Turnierplatzes. Während das Auge gebohrt und Golgari würde ihn bald zu jeder Nostria bis aufs Blut hasste? Bei den
lauten Rufen den edlen Eilert an, doch der Publikum ihren geliebten Königinnengen- Borons Hallen fliegen. Überderischen, was hatte das zu bedeuten?
Rote Bulle schien sich von den nostrischen mahl feierte, stand der Rote Bulle nicht mehr Jeden verwunderte es jedoch, dass der Denovilea Salzbürglerin
Schmährufen nicht beeindrucken zu lassen. Der auf. Viele hatten einen hinterhältigen Angriff Rote Bulle ein junger Mann war, vielleicht (Axel Spor)

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Aventurischer Bote 214


Aus Aller Welt

Bosparanisches Blatt, Peraine 1042 BF

Die Schicksalsstunden von Urbet


rbet. Die berühmte Festungsstadt in nahm Herr Rondralio den

U der Gerondrata war inmitten eines


tobenden Gewitters, und dennoch
förmlich aus dem Nichts, Ziel eines Angriffs,
ruchlosen Überfall auf
„seine Festung“ im Schat-
ten von Rauch und Wetter-
der nichts Geringeres als das Herz der Stadt leuchten persönlich. Ent-
anvisierte. Wer die Aggressoren waren, ist bis- sprechend verbissen und
lang unbekannt und auch das tatsächliche Ziel ohne ein Zögern führte er
war zunächst unklar. Inzwischen lichten sich die Seinen in die Schlacht.
aber zumindest einige Schleier und das Bospa- Selbst, als im Verlauf der
ranische Blatt kann, anders als die Dilettanten Kampfhandlungen auch
vom Herold, seinen Lesern einige erhellende in den Korridoren der Fes-
Antworten liefern. tung gezielt Feuer gelegt
Den Auftakt des Überfalls bildeten mehrere, wurden und dies den Ver-
gezielt in der Urbeter Unterstadt gelegte teidigern Sicht wie Bewe-
Feuer, die wohl von dem eigentlichen gungsfreiheit nahm, ließen
Angriff ablenken sollten. So leckten Flam- sie in ihren Bemühungen
men am Haus der hochangesehenen Fami- nicht nach. Schließlich
lie Ysena und bald auch an weiteren Stellen, drohte das Feuer gar auf
was Miliz und Bevölkerung gleichsam auf den Mythraelsschrein
den Plan riefen. Noch während die Lösch- überzugreifen, und zahlreiche Verteidiger beabsichtigten Schändung des Heiligtums – Immerhin aber kann das Bosparanische
arbeiten in vollem Gange waren, wurde die mussten gegen die Flammen kämpfen, um dahintersteckt, liegt nach wie vor im Dunkeln. Blatt vermelden, dass im Grabtempel
Tafelbergfestung, das Castello della Torres, dies zu verhindern. Denn obgleich im Nachgang der Ereignisse einige obskure Objekte sichergestellt wur-
gleich an mehreren Stellen bestürmt. Sowohl Endlich jedoch wurde offenbar, dass der einiges ans Licht kam, ist vieles bislang nicht den, derer sich die Rondrakirche umge-
auf der Pilgertreppe als auch auf der Thea- eigentliche Anschlag dem zentral gelegenen zu erklären. So ließ die Schwertschwester des hend angenommen hat. Ebenso zügig
tersteige wurden die Verteidiger der Festung Grabtempel der Heiligen Lutisana galt. Hier Vinsalter Rondratempels, Somena Adamante wurde offenbar, dass der Schwertbund den
in blutige Kämpfe verwickelt. nun bündelten Angreifer und Verteidiger Talligon, beim Kampf um den Grabtempel Geschehnissen in Urbet auf den Grund zu
Doch so überraschend der Angriff kam, Val- ihre letzten Kräfte und rangen verbissen um ihr Leben. Die Frage jedoch, warum Ihre gehen gedenkt und es gilt als sicher, dass
vassor Rondralio von Urbet stellte sich ihm jeden Handbreit Boden. Der Herrin Rondra Hochwürden in Urbet weilte, nachdem sie der Meister des Bundes bald schon entspre-
ohne Vertun entgegen, denn schutzlos war sei Dank griffen auf der Seite der Verteidi- Anfang des Mondes noch zu Vinsalt feierlich chend tätig werden wird.
die Festung nicht! Die darin stationierten ger einige überaus wagemutige und kampf- den Sieger des Turniers der Heiligen Lutisana In der Lutisanastadt herrscht unterdessen
Ordensmitglieder der Ardariten und Donne- kräftige Abenteurer ein. Ihrem Geschick und anlässlich der Rückkehr des Schmerzenden die Gewissheit vor, dass das zeitgleich zum
rer folgten dem Befehl des Herrn von Urbet Einfallsreichtum ist es laut Valvassor Rondra- Kelches gekürt hatte, blieb unbeantwortet. Angriff tobende Gewitter ein von der Göttin
ebenso beflissen wie die Streiter der Basilis- lio zu verdanken, dass der Angriff schlus- Ebenso die nach dem Grund für die Anwe- selbst gesandter Ruf zur Wachsamkeit war.
kengarde und seines Lutisanerordens, und alle sendlich abgewehrt werden konnte. senheit von Angehörigen der Horaslegion Siram Kolbrink
häuften in den folgenden Stunden Ehre auf Doch wer im Hintergrund die Fäden und warum diese nicht den stolzen Rock ihres (Katja Reinwald)
ihre Schilde. Wie nicht anders zu erwarten, zog und was – abgesehen von einer wohl Standes, sondern private Kleidung trugen.

Drôler Blüte, Phex 1044 BF Tempelrufer, Travia 1044 BF

Entführung nach Kobashand Erste al’anfanische Kaffeeernte!


rôl. In den vergangenen Mona- näher und dann direkt um den Schwertgesellen l’Anfa. Die Expeditionen nach wir noch nicht zufrieden“, stellte die Donna

D ten schien es, als ob die eiserne


Hand novadischer Überfälle sich
immer mehr löste. Sogar Züge über den
und mich herum. Und ehe ich mich ver-
sehe, sagt der Anführer zu mir, dass er uns
so nicht weiterziehen lassen kann. Darauf
A Uthuria tragen Früchte, genauer
gesagt: Bohnen. Denn das Gran-
denhaus Kugres bewirtschaftet neben der
klar. Zudem erläuterte sie prägnante Unter-
schiede zwischen den beiden Arten. Während
die al’anfanische Bohne eine kleine, runde
Molgardpass scheinen wieder möglich. gingen meine Söldner in Stellung. Die erfolgreichen Kakaoplantage neuerdings Form mit einer geraden Kerbe aufweist, ist die
Jedoch erschüttert ein neuer Überfall Novadis zogen ebenfalls ihre Waf- eine Kaffeeplantage im Umland. Die Fami- uthurische Bohne größer, ovaler und besitzt
dieses Gefühl aufkommender Sicher- fen. Da sprach der Anführer, dass lie hat weder Kosten noch Mühen gescheut, eine geschwungene Kerbe. Geschmacklich
heit. Laut Augenzeugen wurde eine keinem ein Haar gekrümmt wer- um Unmengen der wundersamen Pflanze überzeugt die uthurische Spezialität mit ihren
Karawane von novadischen Reitern den würde, wenn die Kämpfer mit aus dem Südkontinent zu importieren und Aroma und einer milderen Note. Die Ernte
tief im Land zwischen allen Ort- ihnen kämen. Diese Söldner und für sich zu beanspruchen. Gewiss spielt aus den al’anfanischen Plantagen wirkt dage-
schaften eingekreist.Wie üblich der Schwertgeselle handelten mutig hier auch finanzielles Kalkül eine Rolle. Das gen erdiger, kräftiger und bitterer.
kamen der Anführer der Nova- und streckten die Waffen. So zogen kostbare schwarze Heißgetränk wird wegen Granden, Kaufleute und wohlhabende Fana
dis und der Karawanenfüh- die Novadis ohne weiteres wieder ab, der belebenden Wirkung besonders in der bevorzugen unserer Recherche nach wie zuvor
rer zu Verhandlungen des ließen uns schutzlos zurück. Wenigs- Oberschicht immer beliebter. „Es schmeckt Kaffee aus Uthuria, weshalb die Ware weiterhin
Wegzolls zusammen. Zu tens hatten wir noch unsere Waren.“ bitter, lässt sich aber mit Zucker, Milch oder auf Handelsschiffen des Südmeers zu finden ist.
seinem Schutz hatte der So der Karawanenführer Gabrino Kakao verfeinern. Ich persönlich bevorzuge Mayati Kashanador
Karawanenführer einen Salvian. Zurück bleibt eine Kara- Ulikkaneel“, sagt Marcella Kugres, welche die (Tobias Ochota)
Kämpfer an seiner Seite, wane ohne Schutz – und das selt- Geschäftsaufsicht führt. [Anm. d. Red.: Nachdem infolge des Genusses von
den Schwertgesellen Pasquinio same Gefühl, dass sich etwas unter Marcella durfte auf dem Silberberg in der Kaffeezubereitungen mit aventurischen Bohnen eine
ay Damotil. den Novadis getan hat und tun wird, heimischen Villa die erste erfolgreiche Kaf- auffällige Häufung von Magenkrämpfen bekannt
„Es ging alles so schnell. Ay Damotil dessen Ausmaß wir derzeit noch feeernte verkünden und im Rahmen einer Ver- wurde, rät die Kirche des Gekrönten Raben aus-
fixierte diese ganzen entschlossen aus- nicht erahnen können. kostung präsentieren. „Mit dem Ertrag sind drücklich vor dem Genuss des Gebräus ab.]
sehenden Novadis. Einem von denen Pandolfo Villani
schien das nicht zu passen. Erst ritt er immer (Jens Olaf Müller)
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Aventurischer Bote 214

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