Aventurischer Bote, Nr.

218

Ein Wagnis zum Glückstag
In einer unerhörten und voll und ganz an den Haaren her-
beigezogenen Ankündigung hat sich ein Setzer eines gewis-
sen Waldkönigreiches einen Scherz erlaubt, den mach einer
als Bemühung um Frieden und Verständigung zwischen alten
Feinden sieht – während andere sich wohl provoziert fühlen
mögen. Ein Keim neu aufflammender Animositäten?
Ein Schritt in eine neue Zeit
Was das selbsterklärte „auserwählte Volk“ des Eingottes Ras-
tullah in der Khôm-Wüste und den übrigen Gebieten des
Kalifats so umtreibt, erscheint für den Rest des Kontinents
nur selten von Belang. Dennoch sorgt eine unerwartete Ent-
scheidung im sogenannten „Vinsalt am Mhanadi“ dieser Tage
für einiges Aufsehen in der aventurischen Magierschaft.
Ein Freund des geschriebenen Wortes
In der bedeutendsten Hafenstadt des Mittelreichs gehen lehr-
same Schriften von Hand zu Hand und trachten danach, den
Geist des einfachen Volkes zu erweitern. Wer zieht bei die-
sem hesindegefälligen, jedoch von der Geweihtenschaft des
Götterfürsten Praios durchaus kritisch beäugten Unterfangen
wohl im Hintergrund die Fäden?

Festumer Flagge, Hesinde 1045 BF

Eine Flamme der Hoffnung

estum. Nur noch ein einziger noch immer, dass sie den Meister des Bun- überraschte kaum, dass Graf Alderich noch gerade weniger Stimmen, die danach riefen,

F Mond, bis der Adel der Lande an

Born und Walsach erneut auf der
Festumer Löwenburg zusammentritt, um
über das höchste Amt der Adelsrepublik zu
entscheiden: Die Wahl des Adelsmarschalls
steht bevor! Schien diese schicksalhafte Ent-
scheidung zu Beginn dieses Jahres bereits als
unumstößlich getroffen, haben die Götter es
gefügt, dass nun doch ein spannendes Ringen
um das prestigeträchtige Amt das bornische
Volk von der Not der letzten Monde ablenkt.
Die aussichtsreichsten Kandidaten ruft die
Flagge hier und heute mit ihren Verdiensten
in Erinnerung.
Ungewöhnlich früh hat Firuns harscher
Odem in diesem Götterlauf den grimmen
Winter eingeläutet, kleidete doch bereits
Anfang Efferd der erste Schnee die
Kornfelder der Mark und der Festen-
lande in blendendes Weiß. In unse-
rem schönen Land war der Geist des
Friedens und der Eintracht spürbar,
für den die edle Ritterin Nadjescha
von Leufurten seit Antritt ihres Amtes
als Marschallin der Adelsversamm-
lung vor nunmehr zehn Götterläu-
fen unentwegt einstand. Mutig zog
sie damals an der Spitze des Grü-
nen Zuges nach Notmark, um den
Umtrieben des niederträchtigen
Korsmalbundes ein Ende zu setzen.
Mit ihrem tapferen Einstehen für
den bornischen Adel, um den feigen
Mord an dem sewerischen Grafen
Wahnfried von Ask – Brüderchen
Boron sei seiner Seele gnädig – zu
rächen, konnte sie die Herzen
der Bronnjaren gewinnen und
bei der letzten Wahl einen deut-
lichen Sieg erringen.
Lange schien es, als ob an ihrem
Triumph auch diesmal kein Zweifel bestehen
dürfte, waren dem Land unter ihrer Führung
doch nach den turbulenten Umständen der
letzten Wahl fast fünf Jahre beschaulicher
Ruhe und Stabilität beschert. Umso bitterer
mag der tugendhaften Ritterin da erscheinen,
dass ausgerechnet ihr auserkorener Gefährte,
der Graf Linjan von Elenau, ihre politische
Karriere in Schieflage gebracht haben mag.
Zwar haben sich die Anhänger des Blutigen
Kor, die sogenannten »Erleuchteten des Blu-
tes« unter Führung der berüchtigten Leudara
von Firunen, entschieden von den Machen-
schaften der Korsmalbundes losgesagt, doch
viele traditionsbewusste Bronnjaren berufen
sich auf Rondras Tugenden und zürnen der
ehemaligen Knappin der Göttin Leudara
des Gernot von Halsingen im Duell vor der
Löwenburg überwand und erschlug und ihren
Anhängern so den Firuner Tempel errang,
der inzwischen nicht länger der himmlischen
Leuin, sondern ihrem Sohn geweiht ist.
Während Nadjescha, die für Eintracht
und Schulterschluss selbst über Stan-
desgrenzen hinweg einsteht,
als Adelsmarschallin alle
Hände voll damit zu tun
hat, die mitunter
recht eigenwil-
ligen bornischen
Bronnjaren im Geiste zu einen,
suchte Linjan stattdessen die Nähe
des einfachen Volkes und knüpfte
freundschaftliche Bande mit den »Erleuchte-
ten des Blutes« – ein Umstand, der vor einigen
Monden dank der Bemühungen des seweri-
schen Grafen Alderich von Notmark voll-
ends ins Bewusstsein der Öffentlichkeit trat
und für manch einen Adligen einem Verrat
gleichkommt. Der Schachzug des Notmär-
kers sollte – unschwer zu durchschauen – die
Popularität der Amtsinhaberin schmälern. Es
im Efferd seine eigene Kandidatur ankün-
digte. Der Plan schien zumindest teilweise
aufzugehen, doch kam wie so oft der Wille
der Götter den Vorhaben der eitlen Sterbli-
chen in die Quere. Der frühe Schnee nämlich
war gekommen, um zu bleiben. Bald zeigte
sich, dass der außerordentlich kurze
Sommer kaum ausgereicht hatte,
die sewerischen Kornspei-
cher zu füllen. So blickten
die Bronnjaren des
Nordens, unter
denen sich so manch
ein verarmter Schitze findet, der
selbst in guten Jahren kaum seine Leib-
eigenschaft zu versorgen weiß, hilfesuchend
zu den großen Familien.
Doch alte Bande sind nicht schnell vergessen,
und die meisten Augenpaare richteten sich
nicht auf Notmark, sondern auf Rodebrannt
und auf Gräfin Gewinja von Ilmenstein, und
bald schon traten sewerische Batzen in den
Häfen des Festenlandes weite Reisen an, wo im
Gegenzug Nahrung aus dem Süden anlandete
und den Weg nach Norden fand. Trotz nicht
dass die Ilmensteinerin sich ihrerseits zur Wahl
aufstellen lassen möge, hat sie bislang nichts
dergleichen verlautbaren lassen.
Wie unserer geneigten Leserschaft jedoch
schmerzlich bewusst ist, machte Firuns
unbarmherziger Griff nicht im Sewerischen
halt. Selbst in sonst recht gemäßigten Lände-
reien wie Baldrom und Garbeldüne können
die eifrigen Öfen den grimmen Frost kaum
bändigen, selbst in den freien Städten trotzen
unsere Bürger Hunger und Kälte. Die Kir-
chen der gütigen Götter, vor allem Travias
und Peraines, tun nach Kräften, was sie kön-
nen, um das Leiden einzudämmen.
Unter milderen Umständen wäre es kaum
denkbar gewesen, was nun geschah: dass
nämlich die stolzen Bronnjaren sich letztlich
auf Unterstützung durch die als Pfeffersä-
cke verschriene Handelshäuser verlassen
müssen. Allen voran leistet das Haus Sal-
derkeim, ohne Zweifel befähigt durch die
ehelichen Verbindungen mit den Stoerre-
brandts, schier Unerhörtes, um die Not des
bornischen Volkes zu lindern. Doch nicht
der politisch seit jeher umtriebige Joost,
sondern sein Sohn Artjam von Salder-
keim ist es, der aranisches Getreide und
Nordmärker Gemüse in rauen Men-
gen einschiffen und verteilen lässt. Die
Hilfe wird allenthalben willkommen
geheißen, wenn auch nicht jeder Brü-
ckenfürst sich dazu herablässt, die frei
von jeglicher Bedingung angebotene
Unterstützung zu ergreifen und statt-
dessen lieber die eigenen Leibeigenen
freisetzt und so oft dem Hungertod
überantwortet, um sich der Verant-
wortung für ihr Überleben zu ent-
ledigen. Fordernden Rufen folgend
gab der Prinzensohn Artjam nun im
Hesinde überraschend bekannt, für
das Marschallsamt zur Verfügung zu stehen.
Recht ruhig ist es hingegen um den umstritte-
nen »Bastardgrafen« Tsadan von Norburg,
der noch im Rondra in einer kaum beachteten
Verlautbarung seine Kandidatur ankündigte,
sich angesichts der nun grassierenden Hun-
gersnot jedoch auffallend bedeckt hält.
Wir sagen voraus, dass der Umgang mit die-
sem Winter der Not darüber richten wird,
wer die Herzen der Adelsversammlung für
sich gewinnen kann, und verbleiben mit der
edlen Hoffnung, die flammende Aufregung
der Wahl möge leere Mägen und klirrende
Kälte zumindest für einen Moment aus den
Köpfen unserer Leser verbannt haben.
Bonaro Marnio
(Isabell Andersen, mit Dank an Julian Marioulas)

Seewind, Ingerimm 1044 BF
Festtage in Bethana
ethana. Harika die Rote, die Köni-
B gin der Meere, starb vor beinahe 15
Jahren. Die große Entdeckerin
und Weltumseglerin, die mit ihren beiden
Lamea-Expeditio-
nen ins Güldenland
Geschichte schrieb,
fand auf der Rück-
kehr aus dem Gül-
denland für immer
in Borons Arme.
Viele Jahre sind
vergangen, seit die
Planungen begon-
nen haben, der
berühmtesten Tochter Bethanas ein Keno-
taph zu errichten. Endlich ist es vollbracht.
Im Namen Efferds und Aves’ wird Bethana,
die Altehrwürdige, ein Fest ausrichten, um die
Eröffnung der Gedenkstätte gebührend zu fei-
ern. Zudem steht das Übersee-Museum, das
Tempelrufer, Phex 1045 BF
Frisches Blut
und alte Zwietracht
l’Anfa. Acht Grandenhäuser beste-
A hen in der Schwarzen Perle, rei-
che und mächtige Familien, deren
Paläste auf dem Silberberg thronen und die
seit Generationen großen Einfluss auf die
Geschicke der Stadt und des al’anfanischen
Imperiums ausüben. Die Kriege und Wir-
ren der jüngeren Zeit indes
haben auch den Granden-
familien einen hohen Blut-
zoll abverlangt. Söhne und
Töchter der Häuser
gaben in der verlustrei-
chen Seeschlacht
von Phrygaios
ihr Leben oder
wurden Opfer
der kurzen, aber
blutigen Terrorherr-
schaft der Duumvirn. Auch
nach dem schändlichen Umsturzversuch
des sogenannten Rabenbunds sah sich unser
ruhmreicher Procurator gezwungen, mit
harter Hand zu strafen und jene Granden,
die sich vom Lügengespinst der Verschwö-
rer hatten verlocken lassen, dem Schwert
zu überantworten. Zuletzt nun war es der
Rabenkrieg zur Befreiung des Kemi-Reiches,
welcher seine Opfer auch in den Reihen der
Granden forderte.
All diese Verluste haben die Stammbäume
der alten Familien ausgedünnt und erschwe-
ren es ihnen zunehmend, wichtige Ämter und
Positionen in Stadt und Imperium auch wei-
terhin zu besetzen. Um die Lücken zu füllen,
suchen viele der Silberberger nun vermehrt
nach Wegen, ihre Reihen zu stärken. Seit jeher
war es das Privileg der Familienoberhäup-
ter, verdiente Gefolgsleute durch Heirat mit
Sheniloer Hesindeblatt, Travia 1046 BF
Neue Maestra in Côntris
ôntris. Die Landstadt Côntris
C am Yaquir hat seit dem 1. Tra-
via 1046 BF eine neue Maestra
(gewählte Bürgermeisterin, dies zur Erläu-
terung für unsere nichthorasischen Leser):
Die 29-jährige Lorinda Korbmacher-Bardun
folgte in diesem Amt ihrer Großmutter Luti-
sana Korbmacher, die seit mehr als 30 Göt-
terläufen im Auftrag der Signoria die städti-
sche Verwaltung geleitet hatte.
Aus Aller Welt
Funde von den fernen Gestaden Uthurias und
des Güldenlands präsentiert, unmittelbar vor
der Fertigstellung und soll zum selben Zeit-
punkt eingeweiht werden. Die Feierlichkei-
ten werden am 12.
Praios des Jahres
1045 nach Bospa-
rans Fall begin-
nen und bis zum
26. Tag desselben
Mondes andauern.
Das Consortium
hat bereits angeord-
net, eine Zeltstadt
vor den Stadtmau-
ern zu errichten, denn zweifellos werden die
Herbergen und Gaststätten der Stadt nicht
allen Pilgern Obdach bieten können, die zu
Harikas Ehren nach Bethana strömen.
Avessandro Falconieri
(Fred Ericson)
Mitgliedern der Familie zu »versilbern« und
damit noch enger an das eigene Haus zu bin-
den. Auch die Tradition, vielversprechende
Talente aus Universität, Flotte und Koloni-
alverwaltung durch Adoption in die Familie
aufzunehmen, ist keineswegs neu. In
jüngster Zeit aber scheint ein
regelrechter Wettstreit um
die besten Köpfe ent-
brannt, bei dem jedes
Haus danach trachtet,
sich die aussichts-
reichsten Kandidaten
zu sichern.
Gleich einem bele-
benden Quell, spült
der Zufluss an
frischem Blut aufstre-
bende junge Men-
schen mit Ehrgeiz
und kühnen Ideen
in die Reihen der Silber-
berger. Dadurch wird nicht allein der Wettbe-
werb innerhalb der Grandenhäuser angeregt.
Das Aufeinandertreffen der ambitionierten
und machthungrigen Aufsteiger lässt auch
manche alte Zwietracht zwischen den Fami-
lien wieder aufleben. Doch ist dies eine Ent-
wicklung, die durchaus im besten Interesse
des Imperiums ist, wie Decius Paligan jüngst
äußerte: »Ein Wettstreit innerhalb und zwischen
den großen Familien wird die besten und fähigsten
Menschen an die Spitze der Grandenhäuser und
des Imperiums führen. Dieser Wettbewerb ist es,
der Al’Anfa von jeher auszeichnet hat und unsere
Überlegenheit gegenüber allen anderen Reichen des
Kontinents auch in Zukunft sicherstellt.«
Damiano Salmorantes
(David Schmidt)
Als eine ihrer ersten Amtshandlungen hat die
neue Maestra Lorinda ein ihrer Familie gehö-
rendes, aber seit vielen Jahren unbewohn-
tes Landhaus gründlich versperren und neu
umzäunen lassen: Die Villa Bardun, gut 200
Jahre alt und in einem sumpfigen, nebligen
Tal außerhalb von Côntris gelegen, hatte über
lange Zeit hinweg keinen Käufer gefunden und
ist nun endgültig dem Verfall preisgegeben.
Gishtan re Kust
(Wolf-Ulrich Schnurr)
Aventurischer Bote 218
Aventurischer Bote, Rondra 1045 BF
Skandal an der
Zauberschule des Kalifen
herwed. Die Ereignisse an der Zau- abspielte, sondern auch das Schlusswort der
M berschule des Kalifen überschlagen
sich aktuell! Zunächst erreichte die
Öffentlichkeit das Gerücht, dass Dschinja
Spektabilität: »Es ist an der Zeit, unsere Traditio-
nen neu zu denken angesichts der Prüfungen, die uns
Al’Abu senden mag.«
saba Malkillah, eine Tochter des Kalifen Mal- Noch bevor auf diese Worte Taten folgen
killah III., heimlich in den Hallen unterrich- konnten, erhielten wir die Meldung, dass es
tet wurde, in denen traditionell nur männli- ein Attentat auf Spektabilität Mherech gege-
che Scholaren erlaubt sind – eingefädelt und ben hat. Die Spektabilität wurde auf einer kur-
gebilligt von Spektabilität Mherech ben Tuley- zen Forschungsreise in die Khôm von einer
man ben Haschabnah und ihrem Halbbruder Gruppe Bewaffneter angegriffen. Ihm und
Kasim höchstselbst. Was sich zunächst als seinen Begleitern gelang es zwar, die Angrei-
Gerücht herumsprach, fand Bestätigung in fer zurückzuschlagen, doch wurde dieser Sieg
den Taten Malkillahs III., der seinen eigenen mit dem Leben des Magisters Brinwill von
Sohn zur Strafe für das heimliche Vorgehen Lautenstein bezahlt. Ersten Untersuchungen
in die Verbannung sandte. zufolge waren die Angreifer vom Stamm der
Kurz darauf gab die Spektabilität der Akade- Beni Kasim, der für eine besonders strenge
mie gegenüber einer Gruppe Gelehrter und Auslegung der 99 Gesetze bekannt ist.
Vertretern der Großen Grauen Gilde des Zu Redaktionsschluss erreichte uns eine
Geistes offiziell zu, die Prinzessin unterrich- Nachricht, wonach Spektabilität Mherech
tet zu haben – stets im Beisein seiner Frau, verkünden ließ, dass »Magister von Lauensteins
um Rastullas Gesetze nicht zu brechen. Für Opfer nicht umsonst sein soll«.
großes Aufsehen sorgte dabei nicht nur, dass Timodeus Thaler
sich all dies hinter dem Rücken des Kalifen (Tara Flink)
Bosparanisches Blatt, Rondra 1043 BF
Neue Schwertschwester
in Vinsalt
Rondrakirche setzt Tempelvorsteherin ein
insalt. Die Halle der Herrin Rondra weiterzuführen – nach Art der Senne Süd,
V hat wieder eine Hochgeweihte. Der
seit dem Tod von Somena Ada-
mante Talligon vakante Posten wurde neu
wie es heißt.
Doch was für eine Frau ist die neue Schwert-
schwester der Halle der Herrin Rondra? Zwei
besetzt. Am 5. Rondra, dem Tag des Schwurs, Tempelgardisten, mit denen wir in einer
erreichte die künftige Schwertschwester Rhi- Taverne sprachen, gewährten uns Einblick.
naya Alveria von Baburin unser geliebtes Vin- Wenig aussagekräftig war deren Schwärmerei
salt. Die Zeit bis zum 15. des Monats, dem für die maraskanische Zofe Rhinayas. Ansons-
ersten Tag des Schwertfestes und Datum ten sei das Tuzakmesser, das die Schwert-
ihrer offiziellen Amtseinführung, verbrachte schwester ebenso selbstverständlich führe wie
die Geweihte fastend und meditierend und ihren traditionellen Rondrakamm, das Ein-
war zu keinem Gespräch bereit. Zeit genug zige, das an ihre Zeit auf der Giftinsel Maras-
für uns, Erkundigungen über die Frau einzu- kan erinnere. Besonders eindrucksvoll sei, den
holen, die fürderhin dem wichtigen Vinsalter Gardisten nach, die Ausstrahlung Hochwür-
G ö t t i n n e n­h a u s dens. »Ihre Augen
vorstehen wird. ruhten lange auf
Hochwürden, jedem Einzelnen.
eine Aranierin Obgleich sie kein
mit garethischen Wort sprach, hatte
Wurzeln, blickt man das Gefühl,
auf eine bewegte sie könne tief in die
Ve r g a n g e n h e i t Seele blicken und
zurück. In jungen kein Gedanke, kein
Jahren diente sie Fehler bliebe vor ihr
als einfache Geweihte im Orden des Tempels verborgen.« Die beiden waren sich darüber hin-
zu Jergan und gehörte zu den wenigen, die aus einig, dass die Schwertschwester mit har-
den Versuchungen Borbarads widerstanden. ter Hand zu führen verstehe und sich gewiss
Als weite Teile der Templer zum Dämonen- nicht von den politischen Verflechtungen der
meister überliefen und das Banner der Dämo- Metropole beeinflussen lasse. Ob ihr Letzte-
nenkrone auf Maraskan gehisst wurde, nahm res mehr nutzen als schaden wird, muss die
sie den Kampf gegen die Götterfeinde im Zeit zeigen. Das Bosparanische Blatt wünscht
maraskanischen Dschungel auf. Nach Jahren Hochwürden Rhinaya Alveria von Baburin
des Widerstands kehrte sie 1034 BF an ihren Erfolg und der Götter Gunst, denn eines ist
Weiheort Baburin zurück, wo sie die höhere gewiss: Die Kirche der Leuin muss gestärkt
Weihe zur Ritterin der Göttin empfing. Her- aus den vergangenen Angriffen hervorgehen
nach zog es sie nach Tobrien, um den Kampf – zu unser aller Wohl!
gegen die Fürstkomturei auf dem Festland Siram Kolbrink
(Fred Ericson)
Ergründe das Unergründliche
Du suchst nach Antworten auf Fragen, die andere nicht zu stellen
wagen? Dich verlangt es nach Erkenntnissen, vor denen sich andere
fürchten? Du spürst, dass dort draußen mehr ist, als man dir zeigen
will? Besuche Tadeo Fondolo, den Kenner der Mysterien, und zer-
reiße den Schleier, der die Wahrheit verbirgt!
Tadeo Fondolos Mysterien, Bethana (Engardion)

Bosparan-Herold, Boron 1043 BF
Kein Fortschritt bei
Untersuchungen – der Herold zieht Bilanz
insalt/Urbet. Seit mehr als einem
V halben Jahr harren wir der Aufklä-
rung. Wer waren die Angreifer, die
Urbet in Brand setzten und den Tod so vie-
ler zu verschulden haben? Was suchten sie in
der Grabkammer der Heiligen Lutisana von
Kullbach? Gelang es einigen der Schurken zu
entkommen? Gab es Verschwörer im Hinter-
grund, die noch immer unerkannt die Fäden
ziehen? Drohen uns weiterhin Gewalt, Tote
oder Schlimmeres?
Das Volk verlangt nach Antworten, doch
gerade mit diesen geizen die mittlerweile drei
(!) Kommissionen, die sich der Aufklärung
angenommen haben. Drei hohe Herren, die
im Brustton der Überzeugung versprachen,
baldigst Antworten zu liefern, und sich nun
in Schweigen hüllen.
Festzuhalten ist: Das Einzige, worüber sich
Erzkanzler Thorgrim Eisenfaust von Ang-
bar, Meister des Bundes Romur Clamoripio
von Schreyen und Comto Marschall Ralman
von Firdayon-Bethana einig sind, ist keine
Informationen preiszugeben. Man fragt sich
zurecht, ob hier an einem Strang gezogen
wird! Wir hörten von einem Gerangel um
Zuständigkeiten und persönlichen Animo-
sitäten. Es scheint, als verderben zu viele
Köche den Brei, gerade wenn besagte Köche
mit gewichtigen Titeln und großen Namen
daherkommen.
Schlimmer deucht uns nur der Gedanke, dass
die Kommissionen bereits Antworten gefun-
den haben, diese aber nicht offenbaren wol-
len. Denn was könnten die Gründe hierfür
Freie Trommel Andergast, Phex 1045 BF
Sumu zum Gruße
alleth. Einmal mehr begehen wir
K das stetig populärer werdende Nor-
nim-Fest, welches in jedem Götter-
lauf in einem anderen Dorf am Rande der
Waldwildnis zwischen Andergast und Nostria
stattfindet. In diesem Jahr fällt Kalleth die
Ehre zu, das Fest auszurichten. Andergaster
und Nostrier sind gleichermaßen dazu ein-
geladen, der Festlichkeit am Feuertag des 25.
Peraine im 1899. Jahr der Unabhängigkeit
beizuwohnen. Auch Gäste und Reisende sind
in Kalleth herzlichst willkommen.
Aventurier dürfen sich zudem auf eine Neu-
erung freuen: eine erstmalige Verkostung
eines Tees mit Namen Waldgeister. Im Zuge
eines vorangegangenen freundschaftlichen
Wettstreits wurden nostrische Hexen in die
Domäne der Andergaster Druidenschaft
Sumus entsandt, um für diesen Tee nur
die handverlesensten Kräuter zu sammeln.
Aus Aller Welt / Magie & Wissenschaft
sein? Ist es die Absicht der hohen Herren,
die braven Bürger nicht zu beunruhigen, so
gehen sie fehl, denn was könnte beunruhi-
gender sein als die Ungewissheit? Oder gilt
es etwa, die Namen einiger Mächtiger zu
schützen? Das mögen wir uns nicht vorstel-
len, doch die Unsicherheit bleibt. Möglicher-
weise soll auch nur verhindert werden, dass
die Schandtaten weniger ihren Familien oder
den Institutionen, denen sie dienten, scha-
den? Doch ist das Zurückhalten der Wahrheit
in Praios’ Sinne?
Des Herolds eigene Recherchen ergeben fol-
gendes Bild: An den Kämpfen in Urbet waren
auf beiden Seiten Streiter aus unserer Capitale
beteiligt. Nicht nur der Tod unserer geliebten
Schwertschwester Somena Adamante Talli-
gon beweist dies. Auch die Befragungen und
Verhaftungen der Kommissionen fanden und
finden zu erheblichen Teilen in Vinsalt statt.
Weitere Kombattanten stammten aus der
Gerondrata. Ziel der Angreifer war die Tafel-
bergfestung Urbets, doch der Grund ist unge-
wiss. Die Sicherstellung obskurer Objekte
mag auf Frevler hindeuten. Andererseits ist
die Gerondrata zu einer Heimat verkomme-
ner Subjekte geworden, die gestohlene und
gefälschte Reliquien zu Gold machen. Die
Gebeine einer Heiligen sind für solche Aas-
geier gewiss ein lukratives Ziel, und wir dan-
ken den heldenhaften Verteidigern, die eine
Entweihung des Allerheiligsten verhinderten.
Imperia Tebaldeo
(Fred Ericson)
Gleiches galt selbstverständlich für die
Sumen, welche die Wälder auf nostrischer
Seite durchstreiften. Experten auf dem
Gebiet der höheren Kräuterkunde erklärten
den Wettstreit – der geneigte Leser ahnt es
bereits – für unentschieden. So gaben Drui-
den und Hexen ihre Kräuter vereint in einen
gemeinsamen Kessel.
Waldgeister ist damit ein weiterer Schritt, um
die Jahrhunderte währende Harmonie und
Freundschaft beider Reiche aufrechtzuerhal-
ten. Also, worauf wartet ihr? Kommt zum
Nornim-Fest nach Kalleth, und wenn ihr
schon unterwegs seid, vergesst nicht, entlang
des Weges ein Bäumchen zu pflanzen!
Anmerkung: Wer seinen Waldgeistertee etwas
versüßen möchte, dem empfehlen wir, etwas
von Mokoschas heiligem Saft hinzuzufügen.
Brandokai Grangorius
(Thomas Schwertfeger)
Aventurischer Bote 218
Neethaner NAchrichten, Travia 1045 BF
Ich akzeptiere!
eetha. Schwertgesellin Oloranthe
N della Cerrano, offensichtlich seid
Ihr noch am Leben. Habt Ihr des
Herren Borons Boten Golgari gar so sehr
erschreckt, dass er Euch nicht über das Nir-
gendmeer mitnehmen wollte? Oder seid Ihr
nie in Gefahr gewesen, weil der Bericht über
Euren vermeintlichen Fall ebenso zweifelhaft
ist wie der Titel Schwertmeisterin, der Euch
noch nicht zusteht? Einerlei, Ihr seid gesund
und munter.
Ich bin einerseits erleichtert, andererseits ist
mein Nachruf für Euch somit eine Peinlichkeit
Salamander, Praios 1046 BF
Frauentrakt der
Zauberschule feierlich eröffnet
herwed. Großes steht der Zauber-
M schule des Kalifen bevor!
Kürzlich wurde der Burj
al’Heshinja (tul.: Turm der Heshinja,
Anm. d. Red.), der Frauentrakt der
Akademie, eröffnet. Zu den Feier-
lichkeiten erschien Kalif Malkil-
lah III. höchstselbst in Begleitung
seiner Tochter Dschinja, die den
Turm zusammen mit acht weiteren jun-
gen Frauen beziehen wird. Einige Scholarinnen
Salamander, Efferd 1044 BF
Magische Katastrophe
abgewendet?
hunchom. Quellen aus dem
K Umfeld der Drachenei-Akademie
berichten von einem desaströsen
Zwischenfall in den Adamant-Laboratorien
(wir berichteten in Ausgabe 212). Im Zuge
dessen wurden mehrere Siedlungen in der
Nähe evakuiert. »Das war ein Stern, der ist vom
Himmel runtergefallen! Direkt da, wo die Zauberer
damals eingezogen sind!«, berichtet die 90-jäh-
rige Milhibeth, die nach eigenen Angaben als
Letzte evakuiert wurde. Anscheinend löste
tatsächlich ein herabgestürzter Himmelskör-
per die Katastrophe aus. »Die Gefahr wurde
gebannt. Das ist vor allem Freiwilligen zu ver-
danken, die sich kurzfristig einem Bergungstrupp
anschlossen«, ließ Convocata prima Ashtarra
Spiegel der Schwarzmagie, Tsa 1045 BF
Ein Schelm, der Böses denken lässt
asar. Dass Blut, Haare oder Gegen-
F stände besonderer Bedeutung den
Geist auch starker Persönlichkei-
ten zu brechen helfen, ist ebenso hinlänglich
bekannt wie leicht erklärbar. Bisher bliebt es
der Gildenmagie trotz aller offenkundigen
Überlegenheit jedoch verborgen, wie es
Schelmen gelingt, die resistentiam
magicam vollständig zu umge-
hen. Bislang zumindest, denn
gerne lasse ich meine wach-
sende Leserschaft auch an
meinen diesbezüglichen
Forschungsergebnissen
teilhaben – in einer Trivi-
alität, der auch Adepti minores
folgen können.
Die allgemeine Analogie der resistentiae magicae
ist eine Mauer, die ein cantus der magica cont-
rollia et al. elegant überspringen oder brutal,
einem Rammbock gleich, zertrümmern kann.
Ein Schelm geht einfach hindurch – schlicht,
weil ihn das objectus cantus nicht als Gefahr
für mich. Seid also versichert: Wenn Ihr mich
nicht gefordert hättet, würde ich nun Euch
fordern. Und im Gegensatz zu Euch lasse ich
mich nicht mit Federn schmücken, die mir
nicht zustehen. Ich bin ein Schwertgeselle.
Der Meisterschaft bin ich noch fern und übe
mich in bescheidener Weise der Verbesserung
meines Könnens. Für Euch werde ich jedoch
gerne der Prüfstein sein, an dem Eure Klinge
zerbrechen möge!
Hochachtungsvoll
Pasquinio ay Damotil
(Jens Olaf Müller)
sind noch im Elevenalter, andere werden nur
noch kurz an der Akademie verweilen,
da sie bereits im Privaten unterrich-
tet wurden und lediglich noch ihre
Examinatio ablegen müssen.
Convocata prima Ashtarra Okha-
rim ließ verkünden: »Es erfüllt
mich mit Stolz, dass die Akademie
diesen mutigen Schritt gewagt hat.«
Erlan Ährenstein
(Tara Flink)
Okharim gegenüber dem Salamander verlau-
ten. Die Spektabilität äußerte sich nicht zu
den Gerüchten, wonach das gesamte Umland
drohte, verheert zu werden. Weitere Nachfra-
gen sollen laut Okharim beantwortet werden,
sobald die Ereignisse aufgearbeitet worden
seien. Eine öffentliche Zeremonie für Opfer
und Überlebende wird in naher Zukunft in
Khunchom abgehalten.
Besonders überraschend ist jedoch eine
Information, die uns kurz nach der Stellung-
nahme der Spektabilität erreichte: Man plane,
die Adamant-Laboratorien wieder in Betrieb
zu nehmen!
Hesindogar Vanduin von Blorreskoje
(Kilian Lieb)
ansieht, derer es sich erwehren müsste. Wenn-
gleich viele meiner Collegae gleichenfalls harm-
los sind, bleibt der gildenmagischen Methodik
dieses Vorgehen prinzipiell verwehrt.
Ein Magier von beeindruckender Persönlich-
keit kann mit den rechten Worten jedoch ein
Fenster in der Mauer öffnen und
seinem cantui so Zutritt verschaf-
fen. Auch ist es möglich, den
ummauerten Geist in toto zur
Aufgabe zu zwingen, auf dass
er die Zugbrücke herablässt
und sich dem effecto cantus
freiwillig ergibt. Diese
negatio resistentiae magicae
ist umso leichter, wenn
das Opfer in praeparatione in
den Grundfesten erschüttert ist. Hierzu kön-
nen ihm sicher geglaubte Wahrheiten wie die
absolute Transzendenz der Götter oder die
hexalogische Perfektion genommen werden.
Raul ibn Reto sal Horush ay Jergan
(Alexander Naumenko-Kühne)

Nordmärker Greifenspiegel, Boron 1045 BF
Das Felsenweib
lenvina. Weiter führen mich meine
E Forschungen im Herzogtum Nord-
marken nach alten Geschichten und
vergessenen Mären. In Herzöglich Bollhar-
schen, am letzten, unzugänglichsten und gebir-
gigsten Rand des Elenviner Landes, traf ich auf
eine alte Kräutersammlerin, die mir die folgende
Geschichte aus ihrer Jugendzeit berichtete.
Das Felsenweib, so erzählte sie, lebt im Eisen-
wald in den Bergen, zwischen dem Bollhag,
dem Welfansdom und dem mächtigen Berg
Dherai mit seinem Doppelgipfel. So groß
wie zwei Menschen ist sie, mit einer Haut
aus dem schieren Felsen der Berge. Tagsüber
schläft sie tief im Stein. Doch, so erzählte mir
das alte Mütterchen, wacht das Bergweib gut
über alles, was das Ihre ist, Land und Berge,
und so streift sie des Nachts über die Matten
und Hänge auf der Suche nach Eindringlin-
gen und Störenfrieden in ihrem Reich. Dann
geht sie vorbei an den Hütten der Menschen
und Zwerge, und wo sie ein offenes Fenster
Erfahre Deine Zukunft!
Wage einen Blick in
die Sterne!
Sethos Aploménos deutet
die Tsatagssterne: Wann ist
der beste Zeitpunkt für ein
Geschäft oder um den Travia-
bund einzugehen? Die Sterne
verraten es dir! Ab sofort im
Ordenshaus der Sternenwah-
rer in Methumis!
Havena-Fanfare, Ingerimm 1044 BF
Auf der Suche nach Gerechtigkeit
yndoch. Die Befürchtungen von
K Statthalterin Rianod von Aich-
hain (wir berichteten in der letzten
Ausgabe) haben sich
offenkundig bestä-
tigt: Beim diesjäh-
rigen Allding, der
größten Versamm-
lung der Windhager
Sippen, kam es am
späten Nachmittag
zu einer heftigen
Auseinandersetzung mit mehreren Verletzten.
Hintergrund des Konflikts ist der Tod der
Tochter von Olinn Holzer aus Udamans
Sippe, für den er das Familienoberhaupt Pah-
gol aus Cortaks Sippe verantwortlich macht.
Über die Auslegung und den genauen Wort-
laut des sogenannten Großen Rechts, das die
älteste Gesetzessammlung der Sippen dar-
stellt, gerieten Cortaks und Udamans in einen
Streit, der bald das gesamte Allding erfasste.
Weiteres Blutvergießen wurde durch einen
Vorschlag verhindert, der eine bisher nie
dagewesene Entscheidung nach sich zog: Um
Klarheit zu erlangen, stimmte eine Mehr-
heit der Anwesenden dafür, jene verborgene
Küchenhilfe für Reisen gesucht!
Meisterkoch Jarolam Massardi sucht eine fleißige, lernwillige und
leidenschaftliche Küchenhilfe auf höchstem Niveau! Hervorragende
Kenntnisse gehobener Küche und Liebe zu kulinarischen Gaumen-
freuden sind Voraussetzung. Bewerber melden sich im Hotel Goldener
Ingval und sind bitte auf ein umfangreiches Probekochen vorbereitet!
Rubrik Politik & Regionales
findet, saugt sie die Träume aus den unvor-
sichtigen Schläfern, denn davon nährt sie sich
seit Jahrhunderten.
Die gesammelten Träume aber pflanzt sie in den
Felsen, aus dem sie selbst besteht, und lässt dar-
aus die Turmaline wachsen, die nichts anderes
als das geträumte Leben derer sind, die vom Fel-
senweib geholt wurden. »Sei brav und bleib daheim,
sonst holt Dich das Felsenweib!«, droht man noch
heute im Eisenwald den ungebärdigen Kindern,
die nicht hören – und nicht schlafen – wollen.
Selbstverständlich handelt es sich nur um
eine Mär – dennoch, auch mir setzten die
bitterkalten Nächte im Eisenwald seitdem
mehr und mehr zu, sodass ich wohl darauf
achtete, keinesfalls mehr mit offenen Läden
zu schlafen. Schließlich ist das Wetter hier ein
ganz anderes als im Yaquirtale, wo zu dieser
Zeit der Wein gekeltert wird und wohin mich
meine Wege als nächstes führen werden.
Hesindiago Wagenknecht
(Tina Hagner)
Mehret Euer Wissen!
Kommt zum Bücherstand des
Nandus! Leiht Euch unentgeltlich
Bücher! Lernt kostenlos Lesen
& Schreiben bei Ihrer Gnaden
Ophelia Loriano!
Jeden Wassertag am Fischmarkt
von Havena!
Kommt vorbei und erzählt es
weiter!
Im Namen der »Bewahrer der
Weisheit der Sterne«
Felsinschrift aufzusuchen, auf der die
Gesetze des Großen Rechts niedergeschrie-
ben sind, die ansonsten seit Generationen nur
mündlich weitergege-
ben werden.
Dieser Expedition
ins Windhagge-
birge gehören neben
Olinn Holzers Sohn
Aghnôt und dem
Beschuldigten Pahgol
auch einige Glücks-
ritter als unparteiische Begleitung an.
Vor Kyndoch wartet man indes gespannt dar-
auf, ob die Expedition erfolgreich sein wird
und wohlbehalten zurückkehrt und den Sip-
penfrieden wiederherstellen kann.
Sirlan Holzer
(Kilian Lieb)
Am Praiostag zu
früher Stunde,
der Küstenfuchs erfährt
die Kunde.
Aventurischer Bote 218
Havena-Fanfare, Rondra 1044 BF
Bildung für alle!
Bücherstand des Nandus sorgt für Aufregung
avena. Ein bis dato kaum bekann- Nandusgeweihte Ophelia Loriano ist die
H ter Orden des Nandus, die Bewah-
rer der Weisheit der Sterne, sorgt
in Havena für kontroverse Debatten. Die
Nichte des gemäßigten Wahrers der Ordnung
Bosparanis, Staryun Loriano. Mit ihm hat sich
die Luminifacta schon des öfteren erhitzte
Ordensgeschwister unter- Rededuelle geliefert.
halten mit der Erlaubnis Auch ist weiterhin unklar,
der lokalen Behörden jeden von wem der nicht als ver-
Wassertag am Fischmarkt mögend geltende Orden
den »Bücherstand des die reichhaltige Auswahl an
Nandus«. Dort kann sich Büchern und Lehrmitteln
das Volk kostenlos Bücher erhielt. Auf Nachfrage ant-
leihen und an öffentlichen wortete Ophelia Loriano,
Leselektionen teilnehmen. dass der Gönner beschei-
Die Aktion des Ordens fin- den im Hintergrund und
det bei den unteren Schich- ungenannt bleiben möchte.
ten der Havener Bevöl- Doch was hat es mit die-
kerung großen Anklang, sem Orden überhaupt auf
sodass die Stadtgarde bereits sich? Der Orden »Bewahrer
ordnend eingreifen musste. der Weisheit der Sterne« wurde
Weniger Begeisterung herrscht aber in 1040 BF in Methumis gegründet, wo sich
gehobenen Kreisen der Stadt: Isida Engs- auch das Haupthaus befindet. Die Mitglieder
trand, allseits bekannte Patrizierin, äußerte des Ordens sind meist Sternenkundler, Ast-
sich gegenüber der Fanfare kritisch über die rologen und Forscher, die sich mit der Bedeu-
»Vergeudung von Bildung«. Auch der traditiona- tung des Sternenfalls beschäftigen. Aktuell
listischen Wahrerin der Ordnung in den Grei- ist die Ordenstracht mit ihren blau-grünen
fenlanden, Praiadane von Hohenfels, scheint Farben und aufgestickten Sternbildern oft in
die Untriebigkeit des Nandusordens ein Dorn Havena zu sehen. Wird dieser Orden noch
im Auge zu sein. Vertrauenswürdigen Quel- für weitere Unruhe sorgen? Wir wissen es
len aus ihrem Umfeld nach ist ihre Ablehnung nicht, aber wir werden darüber berichten!
des Nandus-Ordens auch persönlicher Natur. Keira Krakensand
Die in Havena für den Orden verantwortliche (Angelika Prokschi und Christian Bathen)
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teuer der Heldenwerk-Reihe kannst du ganz einfach im
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aventurischen Briefspiels oder
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