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Ausgabe 2 Torben hatte im letzten Vorwort um Feedback von Eu-

rer Seite gebeten, das jedoch leider nicht bei uns eintraf.
Ich bin mir aber sicher, daß bei dieser großen Anzahl
Inhalte dieser Ausgabe von Lesern das eine oder andere Lob *froi* oder Kritik
******************************************** *heul* finden, die wir beim nächsten Mal abdrucken
können.
Vorwort S. 1
Irdische Neuigkeiten Jetzt wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Lesen die-
- Handel in Thorwal S. 1 ser Standarte und freue mich bereits auf volle Mailbo-
- Der thorwalsche Kalender S. 1 xen unter torben@vinsalt.de oder johannes@thorwal.de!
- Die Hetrolle S. 2
Aventurische Meldungen: CIao,
- Schlägerei an der Schleppstelle S. 2 Johannes
- Anklageschrift gegen das Jarltum Muryt S. 3
- Bau des Thorwaler Ingerimmtempels S. 3 ********************************************
- Feier in Guddasunden S. 5 --------------------------------------------------------------------
- Endlich Karrenwege im Jarltum West-Prem S. 6 Irdische Neuigkeiten aus der DSA-Welt
- Orkin begeht neue Handelsbeziehungen S. 6 --------------------------------------------------------------------
Geschichten aus Thorwal
- KoHja übernehmen Sie (Teil 1) S. 6 Handel in Thorwal
Buchtip „Wale, Delphine und Tümmler“ S.10 Aufgrund der aktuell prekären politischen Situation
Kolumne: Eldgrimm Schwarzenbek S.11 Thorwals möchten wir auf einige Besonderheiten im
Die Thorwal-Website Handelsgeschehen der Nordleute hinweisen:
- Updates S.11 Nachdem man mit dem Horasreich einem der bisher
Schlußwort S.12 wichtigsten Handelspartner den Krieg erklärt hat, sind
Werbeinseration S.12 die Kapazitäten in diesem Sommer deutlich reduziert,
Impressum S.12 die Menge der Im- und Exporte ist dementsprechend
Kleinanzeigen S. 3, 6, 10 stark gesunken.
Das Bornland ist auf dem Seeweg ja schon seit Jahren
nicht mehr zu erreichen, im Südmeer erschwert zusätz-
******************************************** lich die verstärkte Präsenz von Piraten den Handel.
Aus thorwalscher Sicht sucht man jetzt natürlich drin-
Liebe Abonnenten ! gend nach neuen Alternativen für den Bezug der lande-
suntypischen Güter sowie den Verkauf von Überschuß-
Diesmal ist es an mir, eine kleine Einleitung für die ware. Gerade in den letzten Monden bahnen sich vom
Thorwal Standarte – bereits in der II. Ausgabe – zu etwas südlicher gelegenen Albernia her neue Vertriebs-
schreiben. Und mir fällt momentan partout kein halb- wege in Form der AHC – Albernische Handels-
wegs so guter Vergleich ein, wie Torben ihn im letzten Compagnie – an.
Monat mit seinem „Radioactive Man“ lieferte. Darum Hier wird derzeit in besonderem Maße über günstige
sollen meine Worte der Einleitung diesmal zum größten Konditionen verhandelt, der erste Konvoi für den Herbst
Teil Dank sagen – denn dazu gibt’s heute viele Anlässe. 1024 BF ist bereits in Planung.
Sechsundsechzig Leser hat diese Ausgabe inzwischen, Über diese Themen wird an dieser Stelle oder bei unse-
mehr als eine Verdoppelung zum letzten Mal. Das rem Partner, dem Thorwal Standard, künftig mehr zu
macht uns in der Redaktion natürlich ganz besonders lesen sein. Diese Informationen nur vorab als grobe
stolz, mit welchen Riesenschritten die Auflage wächst. Vorgabe für zukünftige Aktivitäten auf diesem Gebiet.
Diese Entwicklung zeigt, daß unsere – und somit auch [Ragnar Schwefel, Volkmar Rösner, Johannes Beier]
Eure – Artikel mehr als nur eingefleischte Thorwal-Fans
interessieren. Der thorwalsche Kalender
Darum nochmals herzlichen Dank an die vielen Schrei-
Wie bereits an verschiedenen Stellen im AB und TS
ber, welche mich die letzten Wochen mit Mails gerade-
verlautbart, wurde auf dem Herbsthjalding 1023 BF der
zu überflutet haben. Ob Vorbericht über eine geplante
Beschluß gefasst, den thorwalschen Kalender in Bezug
Feier, Augenzeugentext einer Schlägerei oder die groß-
auf die Wochentage, Monatsnamen und Jahreszählung
artige Geschichte „KoHja übernehmen Sie“ – alles ist
neu zu gestalten.
willkommen.
Heute möchten wir einen Überblick über die zukünftige
Über eine ebenso reicher Versorgung an Material für die
Benennung der Monate geben:
Ausgabe III würde ich mich freuen.

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Praios = Midsonnmond und die beiden Dörfer waren feste dran, sich gegenseitig
Rondra = Kornmond/ Donnarmond die Rübe einzuhauen. Als ich und ein paar andere Kum-
Efferd = Heimamond pels den Streit, äh, schlichten wollten, wurden wir mit in
Travia = Schlachtmond die Schlägerei gezogen. So kam es, daß in kurzer Zeit
Boron = Frostmond die halbe Bautruppe, immerhin bestimmt fast 60 Mann
Hesinde = Grimfrostmond in der Klopperei verwickelt waren.
Firun = Sturmmond Das ganze fand erst ein Ende als der Rest unter Führung
Tsa = Goi/ Goimond des Zwerges mit Knüppeln die Gruppe gewaltsam aus-
Phex = Friskenmond einander trieb.“
Peraine = Saatmond Der Zwerg Angrimm, Sohn des Dagrosch, berichtete
Ingerimm = Faramond dieses über die Schlägerei:
Rahja = Vinmond „Ich war gerade mal wieder auf meinem täglichen Be-
In einer der nächsten Ausgaben werden wir ebenfalls sichtigungsgang, Ordnung muss sein, als ich am Ende
auf die Wochentage und die Jahreszählung eingehen. der Baustelle sah, wie diese zu groß geratenen Kinder
[Ragnar Schwefel, Johannes Beier] anstatt zu arbeiten nichts besseres zu tun hatten, als sich
die Rübe einzuhauen...
Bei Angrosch, da nahm ich mir den nächstbesten Knüp-
Die Hetrolle pel und rief die Thorwaler die noch am Arbeiten waren
Inzwischen haben wir es tatsächlich fertiggebracht, eine und trieb diese Hohlköpfe auf beste Zwergenart ausein-
vollständige Hetrolle im HTML-Format auf die Thor- ander. Die die nicht hören wollten, stellten schmerzhaft
wal-Website www.thorwal.de zu stellen. Ihr findet dort fest, daß Zwerge auch noch was anderes als Tunnel
neben dem Namen der Otta / des Dorfes noch die jewei- bauen können. Jedenfalls hat uns diese Schlägerei einen
lige Hetfrau / den jeweiligen Hetmann sowie den irdi- Tag gekostet...“
schen Vertreter samt eMail-Adresse. Abgerundet wird Nach dieser Schlägerei wurde von den Hetleuten be-
die Liste noch durch einen Link zur dazugehörigen Het- schlossen, ein Alkoholverbot von einer Woche über die
karte. Arbeiter zu verhängen. Die Trebaner und Tjalfsporter
Inhaltliche Änderungen: zudem verpflichtet, beim nächsten Fest die Schank-
--- Das Jarltum „Graue Berge“ bekommt einen stim- knechte zu stellen...
mungsvolleren Namen und heißt ab jetzt „Gråbjergen“. Ein Trebaner äußerte sich dazu:
Hetfrau ist Firnlind Saehntildotter, die von Jan-Frederik „Also diese stinkenden Schafshirten griffen auf einmal
Edlich (j-f.edlich@tu-bs.de) irdisch vertreten wird. feige wie diese Hosenscheißer nun mal sind zu viert
--- Da die Jarle, wie die interne Abstimmung ergab, kei- unseren Ole an, da wir nun mal in unserer Otta zusam-
ne festen Sitz mehr haben, wurde die Zusatzbezeich- men halten kamen dann eben ich und ein paar Kumpels
nung „J“ hinter den Dorf-Kürzeln wieder gelöscht. ihm zu Hilfe, das sahen aber diese zurückgebliebenen,
--- Neuer Hetmann der Sturmspeer-Ottajasko in der wasserscheuenden Bauern als Anlass mit ihrem ganzen
Stadt Prem ist Laske Beornsson, nachdem Ihm die Füh- Dorf sich einzumischen. Wie gesagt, wir Trebaner hal-
rung von seinem Vater Beorn übertrag wurde ten zusammen und da wir nicht angefangen haben sind
wir im Recht ..
[Johannes Beier] Und als dann die anderen kamen dachten wir es wären
******************************************** noch mehr dieser Schafscheiße-Fressenden Landeier...
------------------------------------------------------------------- Erst als der Zwerg mit dem Knüppel dazwischen ging
und wir den Tjalfsportern tierisch eins auf die Nase ge-
Aventurische Meldungen geben hatten merkten wir, daß auch Andere mit verwik-
------------------------------------------------------------------- kelt waren...
Aber wie gesagt: wir haben nicht angefangen, sondern
Schlägerei an der Schleppstelle nur unseren Leuten geholfen...
Nach einer Schlägerei an der Schleppstelle berichtete Auch die Tjalfsporter hielten sich mit Äußerungen nicht
ein Augenzeuge den Hetmännern was passiert war: zurück:
„Es war alles wie sonst, aber auf einmal fing einer die- „Also diese stinkenden Fischköpfe griffen auf einmal
ser verfluchten Trebaner und einer dieser verdammten feige wie diese Hosenscheißer nun mal sind zu viert
Tjalfsporter an, einander aufs Übelste zu beschimpfen. unseren Thurge an, da wir nun mal in unserer Otta zu-
Worum es ging? Keine Ahnung, aber es hatte wohl et- sammen halten kamen dann eben ich und ein paar
was mit der Feindseligkeit der Dörfer zusammen, die ja Kumpels ihm zu Hilfe. Das sahen aber diese zurückge-
jedem auf dem Bau bekannt ist. Auf jeden Fall waren bliebenen, vom Wasser ganz aufgeweichten Fischer als
auf einmal noch andere aus den beiden Dörfern da. Ein Anlass mit ihrem ganzen Dorf sich einzumischen. Wie
Wort gab das andere und schon flogen die ersten Fäuste

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gesagt wir Tjalfsporter halten zusammen, und da wir fürchten müßte. Andererseits betrachte man Hoijanger,
nicht angefangen haben sind wir im Recht... jeder Tag an dem die Produktion in dem kleinen Ört-
Und als dann die Anderen kamen dachten wir es wären chen zum erliegen käme wäre für das gesamte thorwal-
noch mehr dieser Fischgräten-Fressenden Wasserqua- sche Land extrem schmerzhaft und ein Rückschlag, der
len... sich in unserer aktuellen Situation doppelt bemerkbar
Erst als der Zwerg mit dem Knüppel dazwischen ging machen würde.
und wir den Trebanern tierisch eins auf die Nase gege- Daher fordere ich Dich, Tronde, und jeden anderen der
ben hatten merkten wir, daß auch andere mit verwickelt sich um unsere Zukunft sorgt auf:
waren... „Hört nicht weiter auf das Geschwätz der Bruder und
Aber wie gesagt: wir haben nicht angefangen, sondern Schwester mordenden Muryter. Laßt uns klar Schiff
nur unseren Leuten geholfen... machen und die beiden wichtigen Orte unter eine Ver-
Augenzeugenberichte verschiedener Arbeiter trauliche, fähige Führung stellen. Die beiden Orte gehö-
[Dirk Wagner, David Schmidt] ren geographisch sowieso zum Jarltum Gråbjergen.
Tronde, ich selbst als deine Vertreterin würde mich den
********************************************* beiden Orten annehmen, was deine Position im Nord-
Kleinanzeige westen entschieden stärken würde und uns einen ruhige-
ren Blick in die Zukunft verschaffen würde.
Swafnir mit Euch !
Unser Motto für den Firnlind Saehntildotter, Jarlin von Gråbjergen
[Jan-Frederik Edlich]
Schlachtmond: * * * * *
Der Bau des Thorwaler Ingerimmtempels
"Feuer von Haibuthar"
Ein besonderer Tag ist es und bemerkenswerte Ereignis-
Des Seemanns bester Freund... se, von denen ich hier berichten werde, denn in Thorwal
wurde ein neuer Tempel eingeweiht. Doch keiner unse-
Ist es zu stark, rer Götter, nein. Ingerimm ist es ! Jener, der der Vater
unserer kleinen Freunde ist: der Angroschim hier in
bist Du zu schwach ! Thorwal. Der Gott der Schmiede und anderen Hand-
werker.
Zu beziehen direkt in Haibuthar
und bei ausgewählten Händlern ! Viel wurde mit uns gehadert, seitdem Bridgera, die
Hochgeweihte des Inselgleichen die Fesseln des Ediktes
sprengte, welches uns einst von den güldenländischen
[Christian Erdmann, Haibuthar@thorwal.de ] Eroberern aufgezwungen wurden. Ketzer seien wir, die
********************************************* mit den schwarzen Landen unter einer Decke stecken
würden. Doch ich will Euch mit den folgenden Ereig-
Anklageschrift gegen das Jarltum Muryt nissen erzählen, daß wir keine Götterlästerer sind.
Hiermit erhebe ich Anklage gegen jeden, der in dieser Das wohl, beim weißen Gottwal, unserem Väterchen
Situation die Waffen gegen andere Hjaldinger erhebt, Swafnir !
auf Grund von Machtgier, Mißgunst, oder anderen nie- Es war im letzten Herbst, als Bridgera vor der großen
deren Motiven. Geweihtenversammlung ihre geschichtsträchtigen Wor-
Mit Schrecken beobachte ich die Geschehnisse in unse- te verkündete. Ihre Worte fanden große Aufmerksam-
rem Nachbarjarltum. Zuerst bürgerkriegsähnliche Zu- keit, auch bei den „Nichthjaldingern“ allerorten.
stände in Muryt selbst, dann wendet sich in Ardahn eine Doch teilten viele unsere Freude nicht, unsere wahren
ganze Sippe gegen ihre Brüder und Schwestern aus Götter wiedergefunden zu haben.
Hjaldingard. Unverständnis, Drohungen, ja blanker Haß quoll uns
Auch wenn sich die Lage teilweise wieder beruhigt hat, entgegen. Hier in Thorwal waren es nun die Zwerge, die
das gefährlichste kommt erst noch: darüber mißmutig wurden und so beratschlagten sie sich
Zieht man die Linie des Aufruhrs von Muryt über Ar- und es war Arxas, Sohn des Ambolosch, der hiesige In-
dahn weiter, so landet man unweigerlich in Hjalsvidra gerimm-Geweihte der Thorwal-Zwerge, der vor Tronde
und Hoijanger. Das sind ausgerechnet die beiden Orte und auch Bridgera trat und sprach:
auf die wir alle so hoffen. Man stelle sich nur vor in „Höret, Freunde ! Wir Angroschim haben Eure Be-
Hjalsvidra käme es zu ähnlichen Zuständen. Da stellt schlüsse vernommen, daß Ihr Eure Götter gefunden
sich die Frage ob ein Kriegsgefangenenlager noch halt- habt. Doch was ist mit IHM, dem Urväterchen aller
bar wäre, oder ob man nicht plötzlich eine Horde ent- Götter ? ER, in dessen Esse wir erschaffen wurden, er
flohener Horasier mitten in unserem geliebten Land be- wird mit Recht zürnen, wenn wir nicht seiner gedenken,

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wie es sich für rechtschaffene Angroschim ziemt ! So Bald schon zeigte sich, daß das Fundament auch einen
wollen auch wir einen Tempel in Thorwal errichten, Keller mit einschließen würde, währenddessen trotz der
damit unser Väterchen Angrosch ein Heim hier hat. Und Kälte im neuen Steinbruch vor dem Nordtor fleißig
welcher Platz ist dafür wohl besser geeignet, als mitten Bausteine gebrochen und behauen wurden. Auch lief im
auf dem Eisenhof, wo Erz und Feuer ihre Hochzeit fei- Frühjahr das eine oder andere Schiff mit einer Ladung
ern ? Wir werden noch diesen Winter mit dem Bauen besonders schöner oder bunter Steine in den Hafen ein.
beginnen, damit wir rechtzeitig zu seinem höchsten Eh- Es sind wohl sogar einige Quader aus dem Kosch
rentag fertig sein werden !“ darunter gewesen. Auch in den Schmieden des
Man sah Tronde an, daß er gar nicht begeistert davon Eisenhofes war man nicht untätig und neben Waffen
war, daß die zwergischen Handwerker und Ingenieure und Beschlagteilen entstand auch viel meisterliches
ihre Arbeit für einige Zeit verlassen würden, um einen Zierwerk für den Tempel. Doch sollte man später im
Tempel zu errichten, anstatt an neuen Waffen zu for- Tempel auch viele Stücke sehen, die schon vor längerer
schen oder Geschütze zu bauen. Doch sah er in seiner Zeit fertiggestellt wurden und nur auf diesen Anlaß zu
Weisheit, was alles die Zwerge bisher für Thorwal getan warten schienen. Offensichtlich hegten die Zwerge doch
hatten und daß er ihnen ihr gutes Recht nicht abschlagen schon seit langer Zeit die Absicht des Tempelbaues,
konnte, ohne eine tiefe Kluft zwischen sich und ihnen doch mangelte es ihnen anscheinend immer wieder an
aufzureißen. Und so erwiderte er: einem Anlaß dazu, den sie jetzt endlich gefunden hatten.
„Wenn ich auch nicht darüber glücklich bin, Arxas, daß Als ich im Goimond endlich mal wieder in Thorwal
Ihr gerade jetzt, in dieser schweren Zeit, mit dem Tem- verweilte, konnte ich mich mit eigenen Augen vom
pelbau beginnen wollt, so werde ich doch meine Einwil- Fortschreiten der Bauarbeiten überzeugen. Mit welcher
ligung nicht verweigern, mein Freund. Im Gegenteil Inbrunst arbeiteten sie auf der Baustelle und setzten
möge sich jeder, der Willens ist, am Bau beteiligen. De- Stein für Stein gewissenhaft und mit großer Sorgfalt
sto schneller könnt Ihr Euch wieder um die neuen Waf- aufeinander. Kaum eine Messerklinge kann man in die
fen kümmern, denn es ist immer noch Krieg in diesem Fugen schieben !
Lande.“ Der Mörtel, der die Steine verbindet, ist ein zwergisches
Befriedigt strich sich der Angroschpriester den Bart: Geheimrezept. Denn er muß trotz der Kälte abbinden,
„Das haben wir nicht vergessen, Tronde. Wie wir auch auch wenn sie durch Holzschuppen und Kohlefeuer ge-
Deinen weisen Entschluß nicht vergessen werden.“ mindert ist.
Sprach’s, nickte den beiden zu und ging, sein Vorhaben Keiner der Baumeister wollte die Zusammensetzung
in die Tat umzusetzen. verraten, doch war man allgemein am Zwinkern, daß
Die Zwerge sorgten schon dafür, daß diese Nachricht wohl ein kräftiger Schluck Brannt schon dazugehöre. Im
sich schnell wie ein Lauffeuer durch die Stadt und weit Friskemond, als es zu tauen anfing, nahm man den
darüber hinaus verbreitete und es kam so mancher, um Schuppen weg, denn die Mauern hatten schon fast ihre
beim Bau zu helfen. Nicht nur Angroschim waren es volle Höhe erreicht. Auch Tronde höchstselbst besich-
von landauf und landab - natürlich waren auch unser tigte mehrere Male den Fortschritt der Bauarbeiten und
Hjalländer Steinbrecher-Clan mit dabei. Das würde sich wenn seine Zeit es zuließ und er nicht gleich wieder zu
Thoran nicht nehmen lassen, persönlich mit Hand anzu- irgendwelchen Besprechungen oder Kriegsräten mußte,
legen - auch viele Menschen kamen und auch einige krempelte er in der Tat die Ärmel hoch und half ein-
Orken, denn auch bei ihnen wird Ingerimm als Gott des zwei Stunden im Schweiße seines Angesichtes beim
Schmiedefeuers verehrt, auch wenn sie ihn „Gravesh“ Steine schleppen oder Säulen aufrichten, was bei den
nennen. Zwergen deutliche Zustimmung fand.
Alsbald war der Bauplatz auf dem Eisenhof abgesteckt Als ich ihn dann einmal darauf ansprach, erwiderte er
und es wurde eine große Bretterhalle darüber errichtet. mir lächelnd, während er mit einem kalkbeschmutzten
Man war natürlich allgemein gespannt, wie denn die Tuch versuchte, sich den Schweiß aus dem Gesicht zu
Zwerge im gefrorenen Boden so schnell ein Fundament wischen:
ausheben wollten, aber wer sich durch härtesten Granit „Verbündete gewinnt man schon mit Worten - Freunde
gräbt, für den würde wohl auch so was kein Problem nur durch Taten !“
darstellen. Fürwahr war es auch für mich ein befriedigender An-
Und in der Tat sah man schon bald Rauch durch die blick, Zwerge, Menschen und Orks in trauter Geschäf-
Abzugslöcher im Dach dringen, der anzeigte, daß man tigkeit vereint auf dieser Baustelle arbeiten zu sehen !
mit der Arbeit begonnen hatte. Nur wenig später war es Bei all dem Leid, was uns der letzte Sommer gebracht
auch Gespräch in der ganzen Stadt, daß man den Boden hat, scheinen doch in der grausigen Glut des Feuers die
ganz einfach in einem begrenzten Bereich mit großen Bande untereinander fester und enger geschmiedet wor-
Kohlefeuern auftaute, worauf man ihn recht gut abtra- den zu sein...
gen konnte. Da der umgebende Boden gefroren blieb, Dann weilte ich einige Zeit wieder bei den Lieben auf
konnte man sich auf diese Art auch aufwendige Abstei- Hjalland und anschließend besuchte ich den langen Eld-
fungen ersparen.

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grimm noch einmal. Die Lage hier unten ist auch im die ihr buntes Licht durch die Facetten tausendfach ge-
Frühjahr stabil geblieben, die Plattfischstößer haben brochen in das Tempelschiff werfen. In den Außenwän-
keine erneuten Angriffe gewagt. Eldgrimm und seine den befinden sich unzählige Nischen und Simse, von
Mannen fiebern schon dem Tag entgegen, wenn nicht denen viele noch leer stehen, bei denen ich mir aber si-
mehr ein Großteil der Kräfte in den Olportsteinen ge- cher bin, daß sie in Zukunft noch mit aufwendig ausge-
bunden ist und wir uns endlich unser Kendrar wieder führten Handwerksstücken belegt werden.
zurückholen können ! Am Ende des Längsschiffes schließt sich nun das Quer-
Es wurde schon Mitte Faramond, als ich endlich wieder schiff an, welches das dreigeteilte Sanktuarium beher-
nach Thorwal reisen konnte. Wie sehr hatte sich doch bergt.
inzwischen der Bau verändert ! In der Mitte, hinter dem mächtigen Amboß, füllt eine
Trotzdem es mit Riesenschritten auf den heiligsten Tag gewaltige Esse die Rückwand aus, deren Hitze den
in diesem Mond, den 21. zuging, an dem die Zwerge Tempel an diesen Frühlingstagen schon ein wenig un-
den neuen Tempel in allen Ehren weihen wollten, so angenehm warm werden ließ. Die Ummauerung der Es-
ließen sich die Bauarbeiter doch nicht aus der Ruhe se wie auch der mit gußeisernen Reliefs verzierte
bringen und gingen mit großer Sorgfalt ihrem Werk Rauchfang weisen eindeutig zwergische Verzierungen
nach. Ich kann das Kopfschütteln der Zuschauer verste- auf, während die kleinere Esse mit dem Amboß im lin-
hen, als wir fast eine geschlagene Stunde dabeistanden, ken Teil des Querschiffes eindeutig menschliche Sym-
wie ein Fenstergitter eingesetzt wurde. bolik trägt und im rechten Teil die etwas fremdartig
Wieder und wieder maß der zwergische Baumeister die anmutende orkische Symbolik vorherrscht.
Abstände zum Mauerwerk nach, bis er das Gitter end- Der Rauch aus den Essen zieht jeweils durch einen ei-
lich verkeilte. Seinen beiden Gehilfen - ein Ork und ein genen Schlot ab, um gemeinsam mit den Rauchsäulen
Hjaldinger - stand schon der Schweiß auf der Stirne, aus den anderen Schloten des Eisenhofes dunkle Figu-
während sie mit zitternden Muskeln sich bemühten, das ren in das helle Blau des Frühlingshimmels zu malen.
Gitter still zu halten. Auch hier drin herrschte noch reger Betrieb an allen
Doch damit nicht genug, holte der Baumeister noch Ar- Stellen. Wo die einen noch die Kristalle polierten und
xas persönlich herbei, damit er den korrekten Sitz prüfe. die Lampen einrichteten, heizten die anderen den Essen
Erst, als dieser selbst nach ausgiebigen Messen und Be- ein, um die Schamottmauerung zu prüfen und weitere
fingern endlich befriedigt nickte, konnten die Gehilfen noch auf dem Amboß letzte Schmiedeteile schlugen.
beginnen, die Befestigungspunkte wieder sehr sorgfältig Trotz der großen Geschäftigkeit lag doch über allem ei-
mit flüssigem Blei auszugießen. ne heitere Stimmung, die mich ansteckte. Und so fieber-
Allerdings sieht der Tempel auch prächtig aus ! te auch ich dem großen Tag entgegen, wo dieser pracht-
Matt schimmernder Granit, fein behauen zu einer glat- volle Bau eingeweiht werden sollte.
ten Oberfläche - nur an den Ecken und Kanten mit rei- [Fortsetzung folgt]
chen Reliefbändern verziert. Dazu brüniertes Schmiede-
eisen in meisterlicher Qualität vor allen Fenstern. Hier Hinweis der Redaktion: Den zweiten Teil dieser stim-
wiederholen sich die Symbole des Amboß, des Ham- mungsvollen Geschichte über den Bau und die Einwei-
mers, der Flamme und der Lava in Form von dampfen- hung des neuen Thorwaler Ingerimmtempels werden
den Wellen, während die gemeißelten Kantenreliefs au- wir in Ausgabe III der Standarte zum Besten geben.
genscheinlich besondere Ereignisse aus der zwergischen Skaldin Walpurga Trondesdottir
Geschichte darstellen. Denn die Zwerge sind klar zu er- [Volkmar Rösner]
kennen - ebenso Drachen, Orks und auch Menschen.
Auf jeden Fall war meine Neugier geweckt und Arxas * * * * *
versprach mir, daß er mich nach dem ganzen Trubel in Feier in Guddasunden
die zwergischen Mythen einweihen würde, worauf ich In Guddasunden wird wieder gefeiert. Aus dem gesam-
mich auch schon wie ein kleines Kind freue. ten Jarltum und darüber hinaus kommen fröhliche Men-
Der ganze Tempelbau hat einen T-förmigen Grundriß, schen, um hier gemeinsam noch fröhlicher zu werden -
den man durch ein zweiflügeliges Portal aus reich mit und das liegt nicht nur an den zahlreichen Mitbringseln
Schmiede- und Schnitzarbeiten verzierter Steineiche am (an dieser Stelle nochmals Dank aus Guddasunden hier-
Fuße des Längsschenkels betritt. Das Längsschiff wird für) - von Feuer über Met und Bier über Gurken und
links und rechts durch eine Säulenreihe unterteilt, die andere Leckerein.
wohl weniger der Stütze des Daches dienen werden,
denn mehr als Träger für die reichen Opfergaben, die in Der Anlaß der Feier ist diesmal die Fertigstellung eines
ihrer glitzernden Pracht tausendfach das Licht der La- größeren, nicht ganz unumstrittenen, Straßenbauprojek-
ternen wiederspiegeln ! Wunderschön gemaserte Erz- tes, das sich über weite Teile der westlichen Premer
klumpen wechseln sich mit anmutig geformten Kristal- Halbinsel zieht und eine bessere Anbindung der einzel-
len ab, dazwischen sind geschickt beleuchtete Hohlkri- nen Ortschaften zum Ziel hat. Nach jahrelanger Arbeit
stalle, sogenannte „Drusen“ in die Säulen eingelassen, hat man es nun geschafft, halbwegs befestigte Wege zu

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den Nachbardörfern auch dann benutzen zu können, keine schweren Unwetter oder der Winter das Reisen
wenn die Sonne einmal nicht eine Woche lang geschie- behindert.
nen hat. So soll ein in jeder Hinsicht größerer Austausch In den nächsten Jahren soll zwar ein Ausbau der Strecke
zwischen den einzelnen Ortschaften erzielt werden. Ob betrieben werden, jedoch wird dies wohl noch etwas
eine größere Veränderung zum Besseren zu verzeichnen hintenanstehen, da zu viele Arbeiter nach Prem und
ist, wird die Zeit zeigen. Thorwal geschickt wurden, um beim Wiederaufbau zu
Sicher ist jedoch, daß ein beachtlicher Zuwachs an Mo- helfen, und zu viele an der Schleppstelle eingesetzt
bilität eines jeden Thorwalers die Konsequenz sein wird werden. Phileas Vandradson, der Dorfälteste von Hai-
- und wer wird das nicht zu schätzen wissen ? Nicht zu- buthar, sagte jedoch, daß die Orte an dieser Strecke auf
letzt ich selbst, da der Freihafen hier in Guddasunden jeden Fall bemüht sein werden, den Zustand der Straße
noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. in Stand zu halten, damit sie sich nicht "beim ersten
größeren Unwetter in Wohlgefallen auflöst..."
Über den Verlauf der Feier werde ich in der nächsten Zur Feier der Fertigstellung findet in der dritten Woche
Ausgabe der Thorwal Standarte berichten ... des Heimamond in Guddasunden ein großes Fest statt,
an dem Vertreter aller Orte, Sippen und Ottajaskos, die
Thorleif Björnskratt, Hetmann von Guddasunden am Bau der Strecke halfen erwartet werden ...
[Christian Dahlmann]
Phileas Vandradson, Hetmann von Haibuthar
********************************************* [Christian Erdmann]
Kleinanzeige * * * * *
Orkin begeht neue Handelsbeziehungen

RESTPOSTEN ! Bereits vor einigen Monden nahm der Geschäftsführer


der Hjalländer Geschützwerkstätten Thiesson & Grupp,
Thinmar Thiesson, Kontakt mit dem Hetmann der Orki-
Aufgrund der Nachfrage haben wir nur noch Rest- ner Wellenstürmer-Ottajasko, Thorkill Gairson auf, um
posten unserer unverwüstlichen, pflegeleichten über die Lieferung von Granit und Eisen für Geschütz-
und garantiert abschreckenden Vogelscheuche munition zu verhandeln.
Marke "Blechpfurzer" im Angebot. Diese Unikate Aufgrund der zur Zeit gestiegenen Geschütznachfrage
wurde alle im Kampf gegen diese feigen nostria- zur Befestigung thorwalscher Hafenstädte ist man auf
nischen Landratten von meinen Jungs erbeutet Hjalland nach Kräften dabei, die auf diesen Ansturm
und sind durchwegs unbeschädigt. nicht ausgelegten Werkstätten zu verstärken und bemüht
sich daher um die Auslagerung der Munitionsprodukti-
(ohne Rüstung läuft sich’s halt schneller - höhö) on in zuverlässige Hände, die man offensichtlich auf
Bei Interesse meldet euch in Thoss. Orkin gefunden hat.
Diese engen Handelsbeziehungen wurden von Tronde
ausdrücklich befürwortet, denn nur so wird man in Zu-
[Florian Kreuziger, florian.kreuziger@gmx.de ]
kunft weitere Greueltaten auf thorwalsche Städte ver-
********************************************* hindern können.
Endlich Karrenwege im Jarltum West-Prem [Dominik Hartmann]
Nach etlichen Jahren der Arbeit haben die Küstenorte ********************************************
des Jarltums West-Prem es geschafft, einen durchge- --------------------------------------------------------------------
henden Karrenweg anzulegen, der von Kord nach Nor- Geschichten aus Thorwal:
den über Haibuthar, Guddasunden und Hjalsingor bis
nach Orvil und Rovik reicht. KoHja übernehmen Sie ! (Teil 1)
In seltener Eintracht arbeiteten die Orte zusammen, --------------------------------------------------------------------
doch dennoch brauchte der Bau viele Jahre, so daß die
Im Gegensatz zu ersten Berichten war der Überfall auf
Fertigstellung der Karrenwege ein besonderer Grund
Grangor nicht die erste thorwalsche Tat, um den Krieg
zum Feiern ist.
zu den Segelpupern zurück zu tragen. Dieser Tage such-
Jedoch sollte man nicht zuviel von den Wegen erwarten,
te der Skalde Tore Torbenson die Redaktion auf, um
die Qualität der Küstenstraße zwischen Thorwal und
über die siegreiche Rettungsfahrt der Rache für Prem
Prem ist längst nicht erreicht und sie sollen auch nicht
und der Haitauer zu berichten.
dermaßen stark ausgebaut werden. Nur die schwierig-
sten Stellen der Strecke wurden befestigt und man kann „Wenn ich erst die nötige Ruhe gefunden habe, dann
bestenfalls erwarten, daß man mit einem Karren die wird diese Saga bestimmt hundert Strophen lang. Ma-
Wege ohne große Schwierigkeiten nutzen kann, solange gie, eine Seeschlacht, ein waghalsiges Entermanöver
und die Gewißheit, daß der Inselgleiche stets wohlwol-

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lend auf uns geblickt hat. Das sind die Elemente, die die ihr zu feige ward, euch an dieser ruhmreichen Fahrt zu
kalten Winterabende am wärmenden Feuer in der beteiligen.“
Jolskrim verkürzen. Ihr erinnert euch ja bestimmt, daß Nach dieser offenen Provokation wollten sich die Bera-
Dero beim Hjalding im Herbst die versammelten Het- ter Hetmann Thurgans schon kampfesmutig auf uns
leute um Hilfe bei der Befreiung Algrids gebeten hat stürzen, dieser hielt sie aber zurück: „Wartet noch, ehe
und 100 Fass Rotbrannt als Belohnung aussetzte. Noch ihr Kleinholz aus diesen Bürgern macht, denn auch
am selben Abend stellte uns Beorn Laskeson seine neue wenn wir eigentlich niemanden entbehren können, so
und nach dem Angriff des liebfeldischen Geschmeiss’ liegt in Laskes Worten doch auch ein Korn Wahrheit.
einzige Otta, die Rache für Prem, und Leute seiner Otta- Lasst uns überlegen, wie wir das Problem lösen können.
jasko für dieses Unternehmen unter dem Kommando – Ja, das ist es: Im Moment ist keine Haisaison, und Do-
seines Sohnes Laske zur Verfügung. re Swantjesdottir hat neulich noch nachgefragt, wie sie
Außerdem bot er uns an, uns nach dem Hjalding auf sich mit ihren Leuten nützlich machen kann. Die lang-
seinem Schiff mit zurück nach Prem zu nehmen. So be- weiligen Wachfahrten hängen ihr allmählich zum Hals
gannen Dero, Beorn, Laske und ich bereits auf der Fahrt heraus. Und da ja inzwischen auch andere Ottajaskos
zu beratschlagen, wie Algrid wohl aus den Händen der neue Schiffe haben, kann sie mit Euch in den Sjidan
Canterer zu befreien sei. fahren, wenn sie möchte. Aber mehr als drei Dutzend
Dero eröffnete, daß er noch genauere Nachricht über Leute können wir hier einfach nicht entbehren. Da
den Verbleib Algrids erwartete. müsst ihr schon selbst mit ran !“
Selbst auf wiederholte Nachfrage unsererseits, und Be- Dore „Haizahn“ Swantjesdottir war geradezu begeistert
orns Drohung, das Unternehmen abzublasen, war Dero von der Idee, den Canterern eins auf ihren Winterpelz
nicht dazu zu bewegen, uns zu sagen, woher er diese zu brennen.
Informationen bezieht. Sie sprach mit ihrem Hetmann auch gleich darüber, daß
Alles, was er preisgab war, daß der Informant nicht aus dies eine wunderbare Gelegenheit sei, um erste Ge-
Profitgier arbeite, sondern „zur Familie“ gehöre. fechtserfahrung mit einigen neuen und vielversprechen-
Laske wand ein, daß es selbst mit den besten Informa- den Munitionssorten von Thiesson und Grupp zu sam-
tionen keine Otta allein schaffen würde, gegen ein hora- meln. Um unseren Fragen zuvor zu kommen, fuhr sie an
sisches Schiff anzukommen. uns gewandt fort: „Die denken sich ständig was neues
Es musste also wenigstens ein zweites Schiff her, wenn aus und vor allem der Zwerg Grupp freut sich wie ein
nur irgend möglich mit Geschützen, denn wie Beorn Schneekönig, wenn sich ein Freiwilliger findet, um sei-
richtig bemerkte: ne neuen Meisterwerke zu testen.“
„Wir werden mehr Feuerkraft brauchen als unsere ein- So verabschiedeten wir uns zusammen mit der Haitauer
zelne Rotze an Bord der Rache für Prem, wenn wir eine von Hjalland und erreichten am 4. Hesinde das ver-
dieser schwimmenden, feuerspuckenden Festungen der schneite Prem.
Canterer aufhalten wollen. Hm, die besten Geschütze in Am nächsten Tag begannen wir mit den Vorbereitungen
Thorwal bauen immer noch Thiesson und Grupp auf für unsere Fahrt. Ich hatte mich bereit erklärt, die Fahrt
Hjalland. Da kommt auch unser Schätzchen her. Dem- als Vertreter der Sippe Hjalske zu begleiten, und bereute
entsprechend haben deren Schiffe nur das Feinste vom diesen Entschluss fast, als ich unser Grüppchen Verwe-
Feinen zum Rumballern,“ sinnierte er laut weiter. „Au- gener betrachtete, die sich entschlossen hatte der Flotte
ßerdem haben die sich wohl wieder ein neues Spielzeug des Horasgeiers die Stirn zu bieten.
zum Verschießen einfallen lassen.“ Da war zunächst die Rache für Prem, die neue Otta der
„Dann lass Kurs auf Hjalland setzen, Beorn,“ sagte De- Sturmspeer-Ottajasko mit der 50 Mann und Frau starken
ro grimmig, „wäre doch gelacht, wenn wir die nicht Besatzung unter Laske Beornson, bestückt mit einer der
weich klopfen könnten.“ beiden Rotzen, die die Sturmspeer erst im Herbst von
In Ljasdahl wurden wir freundlich von der Windbrum- Thiesson und Grupp erworben hatten. Dazu die Haitau-
mer-Ottajasko empfangen, was unter anderem an dem er, ein Hjalländer Haijäger. Das Schiff ist zwar recht
Fässchen Rotbrand gelegen haben mochte, daß Dero zu schnell und wendig, doch die beiden Geschütze - je ei-
unserer Besprechung mit von Bord nahm. nes vor und hinter dem Mast - schränken doch den La-
Unserem Anliegen aber, sich der Befreiungsaktion Al- deraum etwas ein.
grids mit anzuschließen, stand man zunächst skeptisch Extra für unsere Fahrt waren die üblicherweise dort in-
gegenüber. Es fielen Worte wie: „Leute beim Wieder- stallierten Harpun-Aale gegen zwei mittlere Rotzen
aufbau von Thorwal eingebunden,“ und „Selbstmord- ausgetauscht worden.
kommando.“ Hetfrau der Haitauer war wie erwähnt Dore „Haizahn“
Da riss es Laske von seinem Stuhl: „Wie ihr wollt. Swantjesdottir, die eine insgesamt 40 Köpfe zählende
Wenn es sein muss, dann holt die Sturmspeer-Otta Al- Mannschaft Freiwilliger von Hjalland mitgebracht hatte.
grid eben alleine zurück. Aber seid euch sicher, ihr In- Weitere 16 Mann der Sturmspeere machten auch die
selaffen, daß jeder in Thorwal davon erfahren wird, daß letzten Ruderbänke der Haitauer voll.

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Alles in allem waren wir also etwas mehr als 100 Män- Der wird zwischen dem 19. und 21. Firun stattfinden.
ner und Frauen, die ihre Schiffe winterfest machten. Schaffen wir das ?“
Neben dicken Felldecken packten wir auch Proviant und „Hängt ganz vom Wetter ab und wie weit wir aufs offe-
einige Fass Rotbrand auf die Schiffe, wobei es aber im- ne Meer ausweichen müssen, um nicht den Schiffen der
mer wieder zu kleineren Handgreiflichkeiten mit ande- Amöbe-Horas zu begegnen.,“ antwortete Dore. „Aber
ren Premern kam. Denn die wurden es trotz mancher wenn wir uns ordentlich in die Riemen legen, sollten
blauer Augen nicht müde, über unser Unternehmen zu wir ein bis zwei Tage vorher bei den Zyklopeninseln
spotten, mit gerade einmal zwei Ottas sowohl Firuns sein,“ ergänzte Laske, „aber wie sollen wir dann das
eisigem Winter, als auch der Flotte der Horasier trotzen Transportschiff ausfindig machen ? Wenn wir Pech ha-
zu wollen. ben, kreuzen die knapp unterm Horizont an uns vorbei.“
Es war Tarnolf Swenjason, einer der Geschützmeister „Davor sollte euch das hier bewahren !“ entgegnete De-
von Hjalland, der unserem Unternehmen seinen Namen ro, und warf den beiden Hetleuten einen Stapel Papiere
gab, als er Dore, Laske und mich einmal zu unserer und Karten zu.
„Stabssitzung“ mit Dero mit den Worten verabschiede- Dero fuhr fort: „Das ist die genaue Route der Henker
te: „Na denn, KoHja übernehmen sie !“ von Hylailos, die den Transport übernehmen wird. Es
Wir drei trafen uns nämlich fast jeden zweiten Tag mit handelt sich dabei um eine zyklopäische Bireme mit
Dero, um nach Neuigkeiten von den canterischen schwerer Bewaffnung. Es wird also schwierig, sie ma-
Mordbrennern zu hören, und an unserem Befreiungs- növrierunfähig zu machen, denn mit dem einfachen Zer-
plan zu feilen. Am 12. Hesinde stellte uns Dero bei eben schießen der Takelage kommen wir nicht weit.“
diesem Treffen seine Tochter Halva vor, eine Angehöri- „Och, das geht schon in Ordnung,“ antwortete Dore,
ge der Runajasko, die uns ebenfalls auf unserer Fahrt „Thiesson und Grupp haben das passende Geschoss für
begleiten sollte. jede Gelegenheit. Lasst meine Jungs nur machen.“
Dero hatte ihr bereits Anfang Boron, bevor er mit mir „Wenn du schon soviel weißt, dann doch bestimmt
zum Hjalding aufgebrochen war, eine Nachricht ge- auch, wie die Henker besetzt und wie sie bewaffnet ist,“
sandt, in dem er sie um Hilfe bei der Befreiung Algrids wollte Halva wissen. „Natürlich. Neben einem Bock
bat. Diesem Ruf war sie trotz der noch weitaus schlech- und zwei mittleren Rotzen ist sie noch mit vier Hornis-
teren Witterung in Olport gefolgt. sen ausgestattet, um Entermannschaften erst einmal auf-
„Ich hoffe, wir brechen dann bald auf,“ drängte Halva, zuhalten. Wir werden also den magischen Nebel brau-
„den ganzen Weg hierher saß mir Firuns kalter Atem im chen können, den sie euch in der Runajasko so vortreff-
Nacken. Wenn wir noch lange warten, frieren uns die lich beibringen. Die Besatzung besteht aus knapp drei
Finger an den Riemen ab.“ Dutzend Gardisten, einem Dutzend Seefahrer und einer
Dero aber bat um Geduld. Er rechnete jeden Tag mit Handvoll Passagieren. Alles in allem sind sie uns also
neuen Informationen über Algrid. zahlenmäßig unterlegen, wenn wir sie a) aufhalten kön-
Aus verschiedenen Gründen sollten wir uns noch freu- nen und b) ihre Geschütze umgehen oder ausschalten
en, daß wir nicht sofort nach Halvas Erscheinen aufge- können.“
brochen sind. Unter anderem deshalb, weil sich knapp „Was ist mit den Galeerensträflingen ? Befreien wir die
eine Woche später der Swafnirgeweihte Bothan Walrei- auch ?“
ter uns anschloss. Er war ein freundlicher, geselliger Damit sprach Bothan ein empfindliches Thema an, denn
Thorwaler, einzig der Grund für sein Auftauchen moch- wir diskutierten gewiss über eine Stunde darüber, was
te ein wenig Misstrauen erregen, gab er doch nur an: mit den anderen Sträflingen an Bord zu geschehen sei.
„Ihr werdet mich brauchen.“ Einerseits mochten die Feinde unserer Feinde unsere
Nun, da die Wege des großen Wals Swafnir selten klar Freunde sein, andererseits war es eine Prämisse KoHjas,
sind und geistlicher Beistand auf unserer Fahrt gewiss den Sesselfurzern in Vinsalt zu zeigen, daß wir Thorwa-
nicht schaden konnte, akzeptierten wir Bothan in unse- ler zu mehr fähig sind als simpler Barbarei.
rer Gruppe. Schließlich kamen wir überein, nur Gefangene thorwal-
Es war am Abend des 24. Hesinde und es war bitterkalt, scher Herkunft zu befreien und mit nach Hause zu brin-
als wir zu unserer üblichen Beratung kamen. Uns fiel gen, wenn sie nicht auch hier schon für friedlos erklärt
sofort auf, daß Dero sehr erregt war. wären. Die anderen sollten in ihren Ketten bleiben,
Er wartete gar nicht erst, bis wir uns hingesetzt hatten, stand es uns doch nicht zu, über sie zu richten. Sollte
als er uns schon eröffnete: „Die Nachrichten, auf die wir diesen mit ihrer Strafe Unrecht widerfahren, so würden
jetzt schon so lange warten, sind endlich eingetroffen. ihre Götter sie gewiß eines Tages befreien, doch ihr
Nächste Woche wird Algrid zur Zwangsarbeit auf den Schicksal betraf weder uns, noch den Staat Thorwal.
Zyklopeninseln verurteilt. Wenn sie erst einmal in den Mit der Morgenflut stachen wir endlich in die rauhe
Minen verschwunden ist, wird es verflucht schwer, sie Wintersee des Golfs. Es wehte ein steifer Wind aus
wieder heraus zu holen. Die beste Chance bietet sich West, so daß wir zunächst nur langsam voran kamen.
also bei ihrem Transport von Kuslik nach Pailos. Allein vier Tage brauchten wir, um den Golf hinter uns
zu lassen.

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Hier hieß uns nun Bothan, der auf der Haitauer mitfuhr, doch schließlich hatten wir wieder einigen Abstand zu
die beiden Ottas auf einem parallelen Kurs, etwa 20 dem Wal gewonnen.
Schritt voneinander entfernt, auszurichten und die in- Nun drehte sich der Wal auf die Seite und durch die hef-
nenliegenden Riemen einzuholen. tige Bewegung seines Körpers fingen die Ottas wieder
Er selber stellte sich an die uns zu gewandte Bordseite, an zu schaukeln. Er präsentierte uns eine Brustflosse,
und rief so laut, daß jeder von uns es hören konnte: die so groß wie das Sprietsegel einer havenischen Potte
„Jetzt ist es an der Zeit, euch meinen Freund und Le- war. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, aber ich
bensretter vorzustellen.“ Dann begann er einen Gesang, war mir sicher, daß uns der Wal zuwinkte, ehe er sich in
der sehr an die Gesänge der großen Swafnirkinder, den die Tiefen des Meeres zurück zog.
Walen erinnerte. Tatsächlich trieben durch den Sog unsere Schiffe auf-
Kurze Zeit später wurde das Wasser zwischen den einander zu und wir mussten uns ordentlich in die Rie-
Schiffen unruhig. Ein gigantischer Schatten, von der men legen, um nicht aufeinander zu prallen.
Größe einer kleinen Otta, zeichnete sich unter der Was- Als das Meer sich wieder beruhigt hatte, steuerten wir
seroberfläche ab und kam näher. Die Ottas begannen in unsere Ottas an den verschneiten Strand, um unser
der bewegten See zu schaukeln ob der Wassermassen, Nachtlager aufzuschlagen und Bothan erzählte uns, was
die der Koloß mit sich empor drückte. es mit dem Wal auf sich hatte:
Wir alle hatten natürlich schon lange erkannt, was dort „Dieser Wal brachte mir den Ruf des Inselgleichen. Die
aus der Tiefe des Meeres auf uns zu kam, dennoch war Steinbeil-Otta war einem Piratenjäger in die Falle ge-
es ein einziger Ausruf des Staunens, als sich der Wal gangen. Wir waren auf dem Heimweg von einer Ein-
nun endgültig majestätisch aus den Fluten erhob. kaufsfahrt und da unsere Ladekapazität erschöpft war,
Schwer schlugen die Wellen gegen die Bordwände, als hatten wir uns von den anderen Ottas getrennt, die noch
sich der massige, warzenbedeckte Kopf und mit ihm der ein oder zwei Küstendörfer besuchen wollten und sind
gewaltige, graue Rumpf wie eine kleine, wenigstens allein Richtung Norden aufgebrochen. Und auf einmal
zwölf Schitt lange Felsinsel fast anderthalb Schritt hoch tauchte diese mengbillische Trireme am Horizont auf.
aus den Fluten erhob ! Das faustgroße Auge musterte Unsere Flucht war vom ersten Moment an zum Schei-
uns mit einem weisen Blick. tern verurteilt. Wegen unserer Beute lag unser Schiff
Ich hatte auf meinen Reisen schon das eine oder andere viel zu schwer im Wasser, als daß wir ordentlich Ge-
mal einen Wal aus der Ferne, doch noch nie hatte ich schwindigkeit hätten machen können, doch als wir den
eines dieser Tiere aus solcher Nähe gesehen, nie war Großteil der Beute über Bord geworfen hatten, war die
mir ihre gigantische Größe so vor Augen geführt wor- Galeere schon viel zu dicht heran. Sie rammten unser
den. Schiff auf den Meeresgrund, und fischten dann in aller
Erst jetzt begriff ich, warum man Swafnir auch den In- Seelenruhe die Überlebenden aus dem Wasser, um ih-
selgleichen nennt. Wir alle waren vor schierer Ehrfurcht nen direkt den Sklavenring zu verpassen.
wie zur Salzsäule erstarrt. Dann atmete der Wal zi- Schon damals muss Swafnir seine Fluke über mich
schend aus und der warme Spaut regnete auf uns her- gehalten haben, auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt
nieder. Als wäre dies ein Startsignal gewesen, kehrte nicht empfunden hatte, denn die Sklavenschinder über-
das Leben in uns zurück: Jubelrufe wurden laut und sahen mich. Als die Trireme wieder Fahrt auf nahm,
vorsichtig versuchten einige, das Schiff noch näher an war ich hin und her gerissen, entweder zu schweigen
den Wal heran zu bringen, was sich jedoch als schwierig und mich somit Efferds und Swafnirs Gnade auszulie-
heraus stellte, da die meisten von uns, mich einge- fern oder mich bemerkbar zu machen und mich so in ein
schlossen, schon jetzt, wo er noch drei, vier Schritt ent- Leben als Sklave zu fügen. Ich schwieg und der Insel-
fernt war, ihre Hand ausstreckten und versuchten ihn zu gleiche errette mich, denn plötzlich tauchte Gahaun auf
berühren. Einzig das Eiskalte Wasser hielt viele davon und bugsierte mich auf seinen Rücken. Zwei Tage und
ab, einfach zu dem großen Tier hin zu schwimmen. zwei Nächte trug er mich, dann hatte er die anderen Ot-
Schließlich erreichten wir doch den Wal, und geduldig tas unserer Einkaufsfahrt gefunden. Von ihnen wurde
ließ er sich von uns streicheln. Nie werde ich das Gefühl ich endgültig aus dem Wasser gezogen. Ich aber wusste,
unter meiner Hand vergessen: warm, weich und fest zu- was ich Swafnir schuldig war und wurde sein Verkün-
gleich, von pulsierendem Leben erfüllt. der. Gahaun aber wurde mein ständiger Begleiter auf
Schließlich hob der Wal seine Fluke, auf der gut und See. Nie entfernt er sich weiter als eine Stunde von mir
gerne eine kleine Hütte Platz gehabt hätte, denn zwei und von Swafnir selbst erhielt ich die Gabe, mich mit
auf vier Schritt maß sie bestimmt. ihm zu verständigen.“
Bothan hieß uns, wieder Abstand von dem Wal zu neh- Ob eines solch guten Zeichens setzten wir, gut gelaunt
men, da dieser wieder untertauchen wolle und uns der unsere Fahrt fort.
Sog sonst mit in die Tiefe ziehen würde. Nur ungern Doch schon am nächsten Tag sollte Firun uns auf eine
trennten wir uns von dem Wal, zu eindrucksvoll war die harte Probe stellen. Am späten Vormittag frischte der
Erfahrung, diesem Herrscher der Meere nahe zu sein, Wind auf und trieb große schwarze Wolken von Norden
auf uns zu. Laske schätzte die Situation sofort richtig

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ein: „Durch dieses Unwetter müssen wir durch, denn es *********************************************
wird uns eingeholt haben, ehe wir den Strand erreichen.
Wir legen besser den Mast um, damit er uns nicht weg-
Kleinanzeige
gerissen wird.“ Gesagt, getan. Ein Blick zur Haitauer
hinüber reichte, um zu sehen, daß Dore Swantjesdottir An alle wahren Schiffsbaumeister Thorwals:
Laskes Ansicht teilte, denn auch dort hatte die Besat-
zung damit begonnen, den Mast umzulegen.
Die Hammerfäuste wollen eine neue Otta bauen.
Als dies geschehen war, ließen die Hetleute die Schiffe Wer von Euch also über den Winter noch nix zu
noch einmal dicht aneinander rudern. Rufend verstän- tun hat und in der Lage ist, eine traditionelle
digten sich Laske und Dore darauf, sich in einer ver- Otta zu bauen, auf die selbst Jurga stolz gewe-
steckt gelegenen Bucht, etwa dreieinhalb Tagesreisen sen wäre, der soll sich bei uns in Olport melden.
südlich von Salza, zu treffen, wenn man sich im Sturm
verlieren sollte. Unterbringung und Verpflegung sind natürlich
Wir vergrößerten den Abstand zwischen den Schiffen frei und auch an der Bezahlung soll's nicht
wieder, um die Gefahr einer Kollision im Sturm zu ver- scheitern.
ringern. Holz, Arbeitsgeräte und helfende Hände sind
Keine halbe Stunde später brach der Sturm über uns
herein. Obwohl ich schon mehrfach zur See gefahren genug vorhanden.
war und auch schon den einen oder anderen Sturm hier- Thorid Eiriksdotter, Hetfrau der Hammerfäuste
bei erlebt hatte, war dieser Schneesturm etwas völlig
neues für mich.
Daß das Schiff, einer Nussschale gleich über die Wellen [Sven Wichert, olport@gmx.de ]
tanzte und man die Hand vor Augen nicht sah, all das *********************************************
war mir vertraut. --------------------------------------------------------------------
Auch hatte ich bereits an Land den einen oder anderen
Schneesturm erlebt, so daß mir der feine Schnee, der Buchtip:
wie tausend Nadelstiche auf der Haut brannte ebenso
nicht fremd war. Die Kombination des Schneesturms
Wale, Delphine und Tümmler
--------------------------------------------------------------------
auf hoher See aber war mir neu. Bald schon hatte sich
das gesamte Deck mit einer Schneeschicht überzogen Name: Wale, Delphine und Tümmler
und machte es rutschig wie ein zugefrorener See. Ein Autor: Mark Carwardine u.a.
Mitglied der Mannschaft musste diese Erkenntnis mit Verlag: Könemann
dem Leben bezahlen, als er ausrutschte und sich an der ISBN: 3-8290-5665-3
Bordwand das Genick brach. Preis: DM 19,90
Ich klammerte mich an meinen Sitz und überlegte, ob
ich es meinem Vordermann gleich tun sollte, der sich Dieses über 280 Seiten starke Buch im din-a-4-Schmal-
mit einem Strick an seine Ruderbank festband, ent- Format hat absolut nichts mit Fantasy im üblichen
schied mich aber dagegen, da dies, sollte das Schiff ken- Rahmen zu tun. Trotzdem ist es hochinteressant für die-
tern, das sichere Todesurteil war ... jenigen, die sich in irgendeiner Weise mit Efferd- und
Swafnir-heiligen Tieren beschäftigen wollen.
[Fortsetzung folgt]
Neben einer Vielzahl von aktuellen Fotos, die ebenso
gut wie auch beeindruckend sind, gibt es auch einige
Hinweis der Redaktion: Wie es meistens ist, bricht die
hervorragende Farbzeichnungen der Gattungen.
Handlung an den spannendsten Stellen ab – so auch
Das Buch ist in eine Vielzahl von Kapiteln unterteilt,
hier. Doch in der nächsten Ausgabe findet Ihr Teil II
die jeweils einen kurzen, aber informativen Überblick
dieser tollen Geschichte, mindestens genauso gut, wie
zu den verschiedensten Themen wie Walfang und -
der hier abgedruckte Abschnitt.
verwertung, Biologie, Verbreitung, Sozial- und Indivi-
dualverhalten und auch über Whale-Watching bieten,
dazu kommt noch ein umfangreicher Klassifikationsteil,
Hinweis des Autors: Als Autor dieser Geschichte möch-
wo jede einzelne Art von Wal, Delphin und Tümmler
te ich meinen Dank an all jene Aussprechen, die mir bei
auf jeweils einer Seite mit zumindestens einem ein-
dieser Story mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben,
wandfreien Foto und teilweise auch noch Detail-
als da namentlich wären: Volkmar Rösner, Paddy Fritz,
Farbzeichnungen vorgestellt wird.
Ragnar Schwefel, Andree Hachmann, Birgit Maas und
Gerade für den Preis von 19,90 Mark bekommt man
Frank Mienkuß. Danke Euch allen !
hier ein sehr gutes und vor allem hochinteressantes
Bodo Sauerland
Buch zu diesem Thema, wo mehr bei rüber kommt als:

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„Der Wal ist also ein großer Fisch, der im Wasser Währenddessen geht die Veranstaltung unter Deck so-
schwimmt und Fontänen spritzt...“ ! lange weiter, bis Ihr den Leuten ihr gesamtes Geld aus
Wer wußte denn bisher schon, daß Pottwal“Schulen“ im der Tasche gezogen habt oder allen Plunder los seid.
Falle eines Angriffes regelrechte „Kampfformationen“ Dann fahrt ihr weiter.
einnehmen, um die schwächeren Gruppenmitglieder vor Am Reiseziel angekommen zeigt Ihr den Leuten die Se-
den Angriffen zu schützen und auch ähnlich ihrer be- henswürdigkeit, setzt sie im Beiboot aus oder an Land
vorzugten Beute, der Tintenfische, Tarnwolken aussto- ab; schließlich habt Ihr Euren Teil der Abmachung er-
ßen können ? füllt. Anschließend fahrt Ihr zum nächsten Hafen, be-
Mein Urteil: für Interessierte sehr empfehlenswert ! sorgt neuen Plunder und startet eine neue Butterfahrt.
Tja, so einfach ist das, aber auch in diesem Geschäft
Volkmar Rösner gibt es schwarze Schafe: Es gibt nämlich gemeine Pira-
ten, die den Leuten nicht ihre gekauften Waren geben
********************************************* und einfach so das Geld abknöpfen, oder auch welche,
-------------------------------------------------------------------- die die Leute auf hoher See ins Wasser werfen, ohne
Kolumne: ihnen das versprochene Reiseziel zu zeigen. Aber von
diesen Betrügern distanzieren wir ehrlichen Bauernfän-
Eldgrimm Schwarzenbeks Handbuch ger uns natürlich.
Ach ja, wer fleißig ist und mehrere Schiffe oder gute
des Handels und der Bauernfängerei Ideen für Werbesprüche oder ausgefallene Waren hat,
Zweiter Teil: Butterfahrten der wird auch reichere Kreise ansprechen und mehr ver-
dienen können. Aber am Anfang probiert es doch ein-
--------------------------------------------------------------------
fach aus. Ich wünsche Euch dabei auf jeden Fall viel
Hallo, liebe Freunde des phexgefälligen Standes, Erfolg. Euer
nachdem wir und letztes Mal ausführlich mit dem Prin- Eldgrimm Schwarzenbek
zip des Frennscheißens beschäftigt haben, will ich Euch [Torben Leutenantsmeyer]
heute eine andere Form der Bauernfängerei vorstellen:
Die Butterfahrt. *********************************************
Zunächst einmal braucht ihr ein Schiff und jede Menge --------------------------------------------------------------------
Ramsch, den Ihr verkaufen wollt. In diesem Fall bieten
sich Kissen aus Drachenschuppen (die aber aus einfa- Die Thorwal-Website
chem Krokodilsleder bestehen), Lamafelldecken aus --------------------------------------------------------------------
Pferdehaar, Wundertinkturen, alkoholische Getränke Update vom 20.03.2001
und alles mögliche an Kram, was sich gut verkaufen - Navigation durch Neueinteilung der Kategorien er-
lässt. Nun steuert ihr einen beliebigen Hafen an und bie- leichtert
tet Eure Butterfahrt den Leuten an: „Besichtigt die [Rubrik: Startseite]
Gjalskische Steilküste auf einem luxuriös ausgestatteten
Schiff – für nur 2 Dukaten“ oder „Zwei Wochen Drôl - Ausgabe 1 der „Thorwal Standarte“ online zur Verfü-
für nur 5 Dukaten“. Wenn Ihr genug Leute zusammen gung gestellt
habt, kann die Fahrt losgehen. [Rubrik: News => Ältere Ausgaben]
Ihr lasst Euch etwas Zeit auf dem Weg zu den ge- - Hetrolle online zur Verfügung gestellt
wünschten Orten. Wenn die Leute hungrig werden, [Rubrik: Briefspiel => Die offizielle Hetrolle]
dann richtet Ihr ein großes Essen aus – was die Gäste - Gesamtkarte Thorwal sowie vier regionale Hetkarten
natürlich mit ordentlich Schotter zu bezahlen haben. Ge- upgeloaded
tränke werden natürlich extra teuer; so wird man die [Rubrik: Briefspiel => Die Hetkarten]
Manreker Traube zum Preis von Bosparanjer los. Aber
das ist nur der Anfang; kurz vorm Ziel geht die „Ver- - Neue Links zum „Äon der letzten Helden“ und
kaufsveranstaltung“ los. Die Gäste werden hierfür im „Kampfregel-Projekt“ hinzugefügt
Schiffsraum eingeschlossen. Nun stellt Ihr nach und [Rubrik: Service => Links]
nach Euren Plunder vor, den die Leute dann kaufen - Inhalte von Ottas ergänzt: Sturmkinder-Otta, Hammer-
müssen. Wer sich weigert, etwas zu kaufen, dem droht faust-Otta, Donnerwoge-Sippe
Ihr, daß ihr ihn ins Wasser werfen oder kielholen wer- [Rubrik: Ottas und Sippen]
det. Sollte das keine Wirkung zeigen, dann zerrt ihr ihn
an Deck und bittet ihn, seine Entscheidung noch mal zu - Literaturempfehlungen zum Thema Wikinger in der
überdenken. Wenn er nicht will, dann ist er selbst Version 1.8 upgeloaded
schuld, wenn Ihr ihn dann ins Wasser werft. Vergeßt [Rubrik: Service => Literatur]
dabei aber bitte nicht, vorher seine Tasche zu entleeren.
*********************************************

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Das Ende ?
Tja liebe Leute, nachdem sich einige gestern ziemlich Impressum
darüber empört haben, daß es mit der thorwalschen --------------------------------------------------------------------
Herrlichkeit (übrigens in irdischer als auch aventuri- REDAKTION
scher Hinsicht) zu Ende sein soll, will ich hier noch
einmal alle Gemüter beruhigen: DIES IST NICHT DAS Johannes Beier | johannes@thorwal-standarte.de
ENDE, DIES IST DER ANFANG ! DAS WOHL ! [Satz & Layout, Online-Publikation]
Wiewohl mag es Leute geben, die jetzt Schlechtes den- Torben Leutenantsmeyer | torben@thorwal-standarte.de
ken ob der gemeinen Scherze des gestrigen Tages, doch [Lektorat, Werbung]
laßt Euch gesagt sein: der 1. April geht vorüber, und da- Volkmar Rösner | volkmar@thorwal-standarte.de
nach sieht die Welt wieder viel heiterer aus als vorher. [Grafikvorlagen, Satz und Layout der Druckversion ]
Deshalb erscheint diese Ausgabe der Standarte ja auch
erst heute, gestern hätte sie vermutlich niemand ernst Online-Auftritt der Standarte
genommen. WWW: http://www.thorwal-standarte.de
Doch all diese Empörungen und Schockreaktionen ha-
ben mir eins gezeigt: Das Thorwal-Briefspiel, die Kontakt zur Redaktion, Leserbriefe
Thorwal-Homepage, der Thorwal-Standard, oder kurz- eMail: redaktion@thorwal-standarte.de
um, alles was mit der Region Thorwal oder der Welt des
Schwarzen Auges, Aventurien, zu tun hat, ist den treuen Auflage: 66 Exemplare
Fans und Spielern derart ans Herz gewachsen, daß sie Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist der
dafür auf die Barrikaden gehen. Und das erfüllt mich 29.04.2001.
mit einem gewissen Stolz, daß es Mitstreiter gibt, die
sich auch für die gute Sache einsetzen. Zuletzt will ich FREIE MITARBEITER
aber auch noch der DSA-Redaktion und FanPro für die Christian Dahlmann | guddasunden@nexgo.de
gute Mitarbeit danken; von daher hätte jeder Insider ei- Christian Erdmann | Haibuthar@thorwal.de
gentlich sofort wissen müssen, daß da was faul ist. Jan-Frederik Edlich | j-f.edlich@tu-bs.de
Viele haben sich beschwert, das gestern sei das letzte Dominik Hartmann | Homedj@uni.de
gewesen. Das stimmt nicht; es folgt das Impressum, und Bodo Sauerland | hjalske.prem@gmx.de
auch in Zukunft wird es munter weiter gehen. Laßt uns David Schmidt | Schwarzenfels@t-online.de
also nach dem Schock von gestern gemeinsam die Zu- Dirk Wagner | Wwagner@rz-online.de
kunft Thorwals und Aventuriens angehen.
Alles andere hatte Johannes bereits eingangs erwähnt, Wir bedanken uns bei allen oben genannten Autoren
so daß ich mich seinem Lob an Euch nur anschließen herzlich für ihre aktive Mithilfe am eMail-Zine „Thor-
kann. Das wohl, bei Swafnir ! wal Standarte“, ebenso bei Ragnar Schwefel für die Zu-
Macht’s gut und Hacketau ! sammenarbeit mit dem Thorwal Standard.
Euer Torben Ragnar Schwefel | ragnar@thorwal-standard.de
Thorwal Standard | www.thorwal-standard.de
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gleichnamige Postille liest, weiß weshalb dieses so ist. Und len Publikationen der Firma Fantasy Productions stehen
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