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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . •• . . . . . . •. . . . . ...•... 5 .Kleine Akademien ......•. . . . . . . . . . . . . •• . . . . . . . . . . 104


Die Drachenstreiter-Akademie zu Birkholt.... . . . . . .
104
Von den Kriegerakademien •••••••••••.••••••••••••••. 6 Die Fcstumer Kavaliersakademie. .. ..... . . . . . . ....
106
Vom Ursprung der Kricgerakadcroicn. .... ..... ...... 6 Die Rondraschule der Universität Methumis ........ 108
D ie Krege rakademien Aventuriens . ....... . . . ....... 7
i Hohe Schule der Reiterei zu Nectha ............... l J J
Der Krieger brie f ................................. l2
Das Schwertgesellentum • „ . . . . . . . . „ . . . . . . • • • . „ „ 114
Der Krieger nach der Ausbildung • . • . . . . . • ••••• . • . • . . 13 Geschichte des Schwertge sellentums . . .. . . . . . . . . . . .
114
Der Krieger als Profession . .. ......... .. ...
. „ ..... 14 Die Ausbildung zum Schwertgesellen ... . . . . . . .
. . . . 1 14
Der Schwertgeselle als Profession ....... ........... 1 17
Die Kriegerakademie . . • • • • • • • • • • . • • • • • • • • •• • • . . . . . . 15, Die Schwertgescllenschulen Aventuriens . ... . . . . . . . 1 18
Die Kriegeraka dcmie n Aventuriens.. ... . . . . . . . . . . . . . 15
Gan:tischer Stil der Familie Adersin • • • • • • • •• • • ••• • • • 119
Akademie zu Ehren Anshag von Glodcnhofs •••••••• „. 16
Der maraskanische Buskur-Stil ••• • • • • • • • • • • • • • • • • • • 125
Die Kriegerschule Keshal Hashinnah zu Baburin •••••• 21
Brillantzwergische Schwert�sellen • • . . • . • • • •• • . . . • • • 130
Die Akademie Schwert und Schild zu :Baliho ••••••••••• 26
Die Almadanischen Caballeros • • • • • • • • • • • •• • • • • • • • • 135
Die herzogliche Kriegerakade mi e zu Ele nvina • . . •.•••• 30
Dom EssaUo Federinos Vinsalter Vaganten •• • • • • • • • • • 140
Die Kriegerschule de r
Hohen Kriegskunst zu Eslamsgrund • • • ••••• • ••••• • • • 36 Die Balayan-Schule der lshannab al'Kira von Elburum • . . 146

Institut der Hoben SChule der Reiterei zu Gareth ••••••• 41 Meister Marwan Sahibs Scimshar-Stil. • • . •• . . . . . . . . . . 151

Die Schule Ruadas Ehr inHavena • • • • • • • • • ••••••••••• 46 Rafim al -Halans rastullahgdallige Klingen . . • . . •• • • • • • • • 156

Die Krieger:akademie Mutter Rondra aufHylailos •••••• 51 Scanlail ni Uinins Albcmisches Raufen • •• . . . • . . • . . • . 160

Die Kriegerschule Ra bens cb nab e l zu Mengbilla. • • • • •• • 56 Weitere Schwertgesellenschu.len • • • • • • • • • • • • • • ••••••• 167


Nerida Shirinhas Schule der
Die Rondragetlillige und Theaterritterliebe Fechtkunst zu Khunchom........................ l67
K.riegerschule der Bornischen Lande zu Neersa n d . :.••• 61 Rashij ben Surkans Schule der
Hohen Tulamidischen Kampfkunst. .. . . . . . . . . . . . . . 170
Die Freie Kämpfcrschule der Tnatzburg zu Prem ••••••• 66
Der Weg :tur Schwertmeisterschaft ••. . . . . . • • • • . . . . • . 173
Königliches Kriegerseminar zu Punin • •• . . • . • . . • . . • • • 72
Die Gründung einer eigenen Schwertgesellenschule ••• 176
Die Kriegerschule Feuerlilie zu Rommilys. •• . . . • • • . •• • 78
Neue Professionen .•• . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . • . . . . . . 178
Die Kämpferschule Ugdalfskronirin Thorwal . . . • . . •• . 82
Mediimhinweise fiir das Spiel
DieAkademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt ••• 88 mit Kriegern und Schwertgesellen. • • •• • • • • • • • ••• • • • • 179

Die Akademie Rondl3s Schwertkunst in Winhall ••••••• 94 Index;. ••••• . . • . . . • • • • • . •• • • • . . . . . . • • . . . . . . . . . . • . • 181

Die Schule des Drachenkampfes zu Xorlosch • • • • • • •• • . 98

4
Vorwort
Streiter in glänunder Rüstunge:n, Drachentöter, Beschützer nen Einleitung folgen die jeweiligen Stile, ehe der Weg zum
der Schwachen - wer eine Profession für wahrhaft heldenhafte Schwertmeistertum den Abschluss bildet.
Taten sucht, der ist beim Krieger richtig. Krieger und Schwertgesellen verbindet neben ihrer Kampf­
Sieht man vom archetypischen Magier einmal ab, gibt es kaum kunst auch ihr gesellschaftlicher Aspekt, der regdtechnisch in
.eine Profession, die derart eng mit dem Fantasy-Rollenspiel dem Nachteil Prinzipkntrtue verankert ist. Anders als Solda­
verbunden ist und. die ein so großes Identifikationspotential ten, Söldner oder Fahnriche handelt es sich bei den beiden Pro­
für Spielerinnen und Spieler jeden Alters bietet wie der Krie­ fessionen um keine ausschließlichen Kriegshandwerker. Daher
ger. In letzter Zeit schien es jedoch ruhig um ihn geworden zu lag es nur nahe, diese beiden Profess.ionen gemeinsam in einem
sein. Mit der vierten Regeledition erhöhte sich die Konkur­ Band zu behandeln und die anderen auszusparen.
renz unter den kämpfenden Professionen: Oie Fähnriche und Wir hoffen, dass Kli.ngentämet mehr als eine stimmige Er­
Schwengesellen kamen hinzu und zusammen mit dem Ritter, weiterung des avcnturischen Hintergrundes ist, sondern eine
dem Söldner, der Amawne und den kämpfenden Orden der fundierte Basis A.ir allerhand Abenteuer an den Spieltischen zu
Kirchen schien sich der Krieger kaum halten zu können. Hause und auf zahlreichen Convcntions bildet. Der Krieger
Auch die Kriegerakademien ruhnen trotz ihrer beachtlichen wie der Schwertgeselle hat es verdient, einen Platz in der ersten
Anzahl und Größe ein Schmendasein: In bisherigen Abenteu­ Reihe einzunehmen. Darum: Zu den Waffen!
ern spielen sie kaum eine Rolle, Hinweise auf die Ausbildung,
und wie diese den jeweiligen Abgiinger prägt, existierten so gut Oberhausen; im Daember 2012
wie gar nicht. Man konnte leicht den Eindruck gewinnen, die Martin Schmidt
Zeit des Kriegers neige s.ich ihrem Ende entgegen.
Klingentänzer - Die Scbwenschulen Aventuriens ändert
diesen .Umstand nun. Seit Beginn der Planungen ist es das
oberste Ziel, dem Krieger (wieder) mehr Spieltiefe zu geben. ABK..VJUVRGSVEJUEiCBDiS
Dazu gehört auch das Aufräumen der nicht ganz zutrcffen­ folgende Abkürzungen werden in Klingentänur ver­
dc11 Vorstellung, nach der Krieger alle gleich seien. Aber wendet.
ebenso wenig wie es ,den Magier' gibt, gibt es ,den Krie­ AB:u: Aventurischer Bote
ger'. Zur Verdeutlichung dieses Umstandes präsentiert der Angrosch Regionalspielhilfe
vorliegende Band die Kriegcrakadcmicn als interessante und Angrosc:hs Kinder
mannigfaltige Handlungsorte, die sich rur Abenteuer anbie­ Gemeinsame Pfade QucUcnband
ten und spicltcchnischc Hinweise rur die Ausgestaltung ihrer Auf gemeinsamen Pfaden
Abgänger bieten. Gemeinschaften Quellenband
Um der Ausbildung zum Krieger mehr Leben einzubauehen, Verschworene Gemeinschaften
leitet ein allgemeiner Teil über das Leben und die Ausbildung Geographia Regionalspielhilfe
an den aventurischen Kriegerakademien den Band ein. Das Geographia &icnturica
Kapitd endet mit dem Kriegerbrief und bietet einen Aus.blick Großer Fluss Regionalspielhilfe
auf die möglichen Tätigkeitsfelder des Kriegers nach seiner Am Gt:oßen Fluss
Ausbildung sowie den Reiz, den die Profession zweifelsfrei Regionalspielhilfe
bietet. Anschließend folgen die Beschreibungen der jeweili­ Berg des Reiches
gen Akademien. Der Fokus liegr dabei auf allen Institutio­ Boras Regionalspielhilfe
nen, die in Wege der Helden benannt sind. Akademien, die Reich des Horas
erst im laufe der Regionalspielhilfen hinzukamen, werden in Schild Regionalspi'elhilfc
einem geringeren Umfang präsentiert. Auch sie erhalten ein Schild des Reiches
eigenes Werteprofil. SoG Quellenband
Der zweite Teil des Bandes widmet sich dem Schwertgesellen­ Stätten okkulter Geheimnisse
tum, Wenngleich der Schwertgeselle zu den jüngeren Profes­ WdG Regelwerk Wege der Götter
sionen gehört, so hat er sich längst seinen Platz in Aventurien WdH RegclwerkWcge der Hdden
gesichen. Doch wie beim Krieger hielten sich die bisherigen WdS RegelwerkWege des Schwerts
Informationen in Grenzen: Auskünfte über die Schwerrgesel­ WdZ Regelwerk Wege der Zauberei
lenbewegung waren dünn gesät. Auch dieser Umstand erfahrt Westwind Regionalspielhilfe
mit Kli.ngent änur eine Änderung. Der Aufbau des Kapitels Unter dem Westwind
folgt dem bereits geschilderten ersten Teil. Einer allgemei-

5
Von DEn K!tiEGE�AADEmiEn

V0111 VRSPR.. VnG DER..K!UEGEAA�DEIIliEn


Die Kriegerakademien Aventuriens finden ihren Ursprung im fluss gewinnen. Diesen Umstand konnte dieser nutzten, um
Unabhängigkeitskampf des Raulschen Reiches gegen das AJte wieder loyale Gefolgsleute heranzuziehen und die Nachfrage
Reich. Wenngleich das Mittelreich geeint wurde, so war die Ge· zu stillen, wenn ein Hof mehr Knappen anzog, als es verfügba­
fahr von außen noch nicht gebannt. Wer sollte es nach der Zwei· re Ausbildungsmöglichkeiten gab.
teo Dämo.ncnschLJcht (O BF) gegen seine Feinde schüt?.A:n? 327 BF erließ UgdaJJ von Gartth, der letzte der Klugen Kai·
Das System der Legionen Bosparans hatte versagt, den ser (309-333 BF), das Kaiser-U gdalf-.Edikt. Bislang war der
Rittern des Adels brachte die Bevölkerung nach den rechtliche Status der Absolventen der Kriegerakademien nicht
durchlittenen Schrecken nur noch wenig Vertrauen getl<lu definiert und immer wieder kam es zu Unklarheiten,
entgegen. Aus der Notwendigkeit einer effektiven die von der lokalen Obrigkeit geklärt werden mussten. Dabei
Verteidigung entstand die Idee, eigene Kämpfer wurden mitunter widersprüchliche Urteile gefällt, was bei­
auszubilden, die nicht der Obrigkeit, sondern der spielsweise das Recht auf das Führen von Schwer­
Stadt mitsamt ihrer Bevölkerung verpflichtet tern oder dem Adel vorbehaltene Waffen betraf.
sein sollten. Damit die künftigen: Kämpfer Das Edikt klärte die Sonderrechte der Krieger,
den traditionellen Rittern und Legionären die fortan jedem Absolventen in Form eines ei­
ebenbürtig waren, bedurften sie einer ebenso genen Dokuments ausgestellt wurden. Darüber
kompetenten Ausbildung. Neben dem hinaus legte das E.dikt fest, dass ohne den Segen
Erwerb der Kampfkünste sollten nicht der Rondrakirche - in Ausnahmen auch durch
nur ehrbare Werte vermittelt werden, eine der anderen elf Kirchen - in den zwölfgött­
sondern auch Hesindes Gaben, um lichen Landen keine Kriegerakademic gegrün­
die Gefahr eines neuen Söldnenums det werden darf.
zu vermeiden. Die Idee gefiel Kaiser Ocr Name des Dokuments und sein Inhalt sind
Raui von Gareth, der Geldmittel fUr in Aventurien bis heute unverändert - der
den Aufbau der ersten Kriegerakademie Kriegerbrief.
Gareths bereitstellte. Die Akademie war den­ Im Einklang mit den Sonderrechten aus
noch nicht dem Kaiserhaw, sondern nur dem der La Zwergia (160 BF) erweitene der
Reich und seinem Vollt vcrp.fl.ichtct. Da Raul ei­ Kaiser die erlassenen Sonderrechte auf die
nen Teil dc:r Lehrmeister stellte, blieb ein gewisser Krieger der Zwerge.
Einfluss auf die Akademie dennoc h unvermeidlich. Lange Zeit hielten sich Gerüchte, Kaiser Ugdalf
Zu einer ähnlichen Entwicklung kam es im Alten sei den Einflüsterungen des Theaterordens erle·
Rdch. Nach der verheerenden Niederlage gegen die gen, dem er .als Ehrenritter angehörte, der sei­
Garether musste eine neue Verteidigung organisiert nen Einßuss auf die Akademien ausweiten und
werden. AngC$ichts der Machtlosigkeit des Adels wurden auch neue Gefolgsleute ausbilden wolle. Allerdings
in .ien Städten des Lieblichen Felds, auf Bestreben der Patrizier, wurde bislang noch kein Dokument gefunden,
die ersten Kriegerakademien gegründet. dass derartige Vermutungen bestätigen konnte. Be­
Die Kirche der Rondra stand den neu gegründeten Institu­ legt ist allerdings, dass der Kaiser kurz vor der Verkündung
tionen zunächst mit großem Misstrauen gegenüber, fürchtete des Edikts eine Unterredung mit hochrangigen Vertretern des
sie doch ob der plötzlichen Konkurrenz fiir das Rittenum um Ordens haue.
ihren Einfluss. Dank der starken Orientierung an den Idealen Die Wirren der Zeit, Kriege sowie Aufstände und Naturka­
Rondras und des Einßusses, den die Kirche durch Lehrmeister tastrophen schwächten zumeist das Bürgertum mehr als den
auf die Ausbildung und die oft aus dem Bürgertum stammen­ Adel, dessen Macht nur an wenigen Orten vollständig ein­
den Anwärter gewann, zerstreuten sich die Bedenken alsbald. brach. Infolge dessen konnte der Adel seinen Einfluss an vielen
Auch der Adel erkannte das Potential, welches im einfachen Kriegerakademien wieder ausbauen und hat, bis auf vereinzelte
Volk schlummerte, sodass er den Kriegerakademien zuneh­ Ausnahmen, überall die Trägerschaft der Akademien übernom­
mend positiv gegenüberstand. Konservative Kräfte hingegen men. Dennoch bieten Akademien gerade den Angehörigen des
sahen in ihnen eine Bedrohung für ihren Stand und befürch­ Bürgertums, und durch vereinzelte Stipcndien auch dem ein­
teten neue Aufstände des Volkes gegen den Adel. Während ein fachen Volk, die Möglichkeit, Krieger zu werden. Somit ist bis
Teil der Akademien fest in den Händen des Bürgertums ver­ heute die ursprüngliche Ide-e des professionell ausgebildeten
blieb, konnte in anderen der Adel recht schnell wieder an Ein- Kämpfers aus dem Volk immer noch erhalten.

6
DiE KR.iEGEAA�DEmiEn AvEn'tvR..iEns
hat schwerwiegende Konsequenzen zur Folge (Erstattung des
DiE l<.NEGEAA,AADEJPiE Bandes oder die Abarbeitung der entstandenen Kosten durch
ALS ins'fi'fv'fion Stall- oder Reinigungsdienste während der gesamten Ausbil­
Bereits die Architektur und die Einrichtung geben die Grund­ dung), sodass jeder Kadett falkenglekh über seine Folianten
idee einer jeden Akademie wieder: Hier sollen junge Männer wacht. In kleineren Akademien stehen die benötigten Werke in
und Frauen abseits aller deri$Chen Ablenkungen zu formidablen Regalen in den Seminarräumen, aus denen sich die heranwach­
Kriegern ausgebildet werden. Mag dies auf den ersten Blick im senden Krieger die Werke h-0len und nach Gebrauch wieder
Vergleich zu den berühmten Magierakademien profun wirken, dorthin zurückstellen.
so üben auch die Kriegerakademien an ihren Standonen eine In den größeren Seminarräumen, meist sind es kleine Hallen,
besondere Wirkung auf die Menschen aw. Ist Madas Gabe nur findet die praktische Unterweisung in den verschiedenen Waf­
wenigen vorbehalten, so kommen Krieger in zahlreichen Sa· fenarten statt. Dies gilt sowohl für den Nah- als auch den Fern­
gen und Legenden vor, und wen verwundert es da, wenn viele kampf. Die großen Seminarräume sind karg eingerichtet .An
Menschen von Kindesbeinen an davon träumen, selbst eines den Wänden stehen Regale voller Waffen, 6ir Armbrust und Bo­
Tages ein mächtiger Heroe zu werden? gen stehen uansponable Zielscheiben zur VerfUgung. die nach
Bedarf auf- und abgebaut werden können. In großer Anzahl sind
höherne ÜbußS'6guren vorhanden, die vage Menschen gleichen
DiE l<.NEGEAAAADEmiE
und an denen grundlegende Hiebtechniken erlernt werden.
ALS OR.t DES LERJIEITS
.Äußerlich gleicht keine Kriegerakademie der anderen. In jedem
Gebäude spiegeln sich regionale wie kulturelle EinAüsse wider. DER.,GR,DßE FECH'fSAAL
Die Bauten wirken auf Außenstehende wenig einladend: Hohe Der größte und imposanteste dieser Räume ist der gro­
Mauern trennen den Gebäudekomplex vom Rest der Stadt ab ße Fechtsaal, das Schmuclcstiick einer jeden Akademie.
und versperren Neugierigen den Einblick, der von einem mäch­ An seiner Ausstattung lässt sich der wahre Reichnun
tigen Tor versperrte Durchgang wird von hauseigenen Gardisten und Status der Akademie erkennen. Hier t.elebriert sich
oder bew.tffne ten Kadette n der höheren Jahrgänge bewacht. Die die Ausbildungsstätte sdbst: Der stets saubere Boden
Gebäude selbst gleichen Festungen. Dieses martialisch wirkende besteht - so es die finanziellen Mittd erlauben - aus
Äußere hat mehrere Vorteile: Im Falle eines Aufstandes oder an· poliertem Gestein oder wenn möglich gar Marmor. In
derer Unruhen ist man gut geschützt und die Kadetten lernen die Mitte ist ein Obungskreis eingelassen, in dem die
bereits in ihrer Ausbildung. dass die wohnlichen Begebenheiten allerletzte Prüfung statttindet. Wer den Kreis verlässt
des Kriegers keineswegs aus reinem Luxus bestehen. oder aus ihm herausgedrängt wird, hat versagt. An den
Entgegen allen äußerer und innerer Unterschiede gibt es doch Wänden hängen Gemälde berühmter Absolventen und
einige Räumlichkeiten, die in fast jeder Akademie zu finden ehemaliger oder inzwischen verstorbener Lehrmeister,
sind. Wichtige Bekanntmachungen, Ehrungen oder öffentlich zumeist ist auch eine Statue der Rondra oder einer an­
Tadel samt Bestrafung finden in der Aula statt. Sie dient der deren Gottheit hier zu 6nden. Prunkvolle Waffen zieren
äußeren Repräsentation der Akademie. Hier werden die neuen die Wände und verkünden den Ruhm, den es nach der
Kadetten im Beisein ihrer engsten Angehörigen feierlich aufge­ Ausbildung zu e�rben gilt.
nommen und die Absolventen erhalten hier nach der erfulgtei­
chen Absolvierung der letzten Prüfung den ersehnten Kriegcr­
brief. Die Größe der Aula steht in einem .gewissen Verhältnis Die freiwillige Üb ung oder eingeforderte Nachbesserung der
zur Gesamtgröße der Akademie und sie ist entsp-rcchend re­ Kampftechniken findet in den Übungsräumca statt. In der
präsentativ ausgestattet - es sei denn, Gold spielt keine Rolle. Ausstattung gleichen sie kleineren Seminarräumen für die
Der tägliche Untercicht findet in den Seminarräumen statt. praktische Unterweisung, jedoch sind hier nur Holzstöcke zu
In den großen reihen sich Sitzbänke aneinander, hier sitzt je· Obungn.wcckcn vorhanden. Das eigenständige Üben ist den
der Kadett an einem Einzelplatz. Der Unterricht ist nach den kurz vor der Abschlussprüfung stehenden Kadetten vorbehal­
Jahrgängen unterteilt, eine Durchmischung findet nicht statt. ten, alle anderen dürfen die Übungsräume nur im Beisein eines
Die kleineren Seminarräwne sind unbeliebt, findet in ihnen Lehrmeisters oder Tutors nach vorheriger Anmeldung nutzen.
doch die theoretische Unterweisung in den verschiedensten Die Folianten, Karten und alle weiteren relevanten Werke, aber
Künsten und Wissensgebieten start. An den Wanden hängen auch solche, die der geistigen Zerstreuung oder der Vergröße­
Karten und vereinzelte Gemälde.. die ruhmreiche Schlachten rung des Allgemeinwissens dienen, stehen in der hauseigenen
der jeweiligen Region zeigen, oder alte Wafen
f aller Arten, Bibliothek samt Leserautn. Der Kanon einer Kriegerakademie
die als Anschauungsobjekte dienen. Die benötigten Folianten besteht aus militärischen Darstellungen von Schlachten und
werden den Kadetten unmiccelbar nach der Aufuahme in die aufgezeichneten Truppenbewegungen. Hinzu kommen Wap­
Akademie ausgeteilt und müssen zum Unterricht mitgebracht penregister, Abhandlungen über das geltende Recht und Staats­
werden. Die Beschädigung oder gar der Verlust eines Folianten kunde sowie die wichtigsten Sagen und Märchen der Region.

7
Besonders unbeliebt sind die Werke der Mathe.rnarik, denen Das Außengelände dient ganzjährig der körperlichen Ertüch­
sich nur wenige Kadetten mit Begeisterung widmen. tigung und Abhärtung. Wo der Platz es gestattet, sind klei­
Die Waff enkammer beherbergt das Arsenal der Akademie. ne Wassergräben und Hindernisbahnen eingerichtet, die es
Hier werden alle Waffen unter Verschluss gehalten, entspre-­ durchaus mehrmals täglich zu durchqueren gilt. Wenn erlaubt,
chend gut ist der große Raum gesichen, an dessen Wanden verlegen manche Lehrmeister ihren Unterricht ab und an nach
sich Regale voller Waffen uttd Rüstungen reihen. Vor dem Un­ draußen. Die Kadetten finden dann auf kleinen steinernen
terricht müssen dort die Waffen in Begleitung eines Lehrmei­ Bänken Platz. Häufig ist noch ein kleiner Kräutergarten v-0r­
sters oder Tutors abgeholt werden, nach Beendigung desselben handen, in dem der hauseigene Medicus die Zutaten für seine
müssen sie auch dorthin wieder zurückgebracht werden. Tinkturen anbaut.
Die Mahlzeiten nehmen die einzelnen Jahrgänge zusammen zu Meist in einem Nebenßügel oder kleinerem Anbau sind die
einer eigenen Tageszeit in der Mensa zu sich. Die recht knapp Wimdtaftsräume untergebracht. Lediglich die große Küdie
bemessene Zeit zur Aufuahme der Nahrung nutzen die Kadet­ ist in der Nähe des Speisesaals zu finden, damit die Speisen
ten zum Gedankenaustausch. Da in so mancher Akademie die nicht erst durch das halbe Gebäude zu den hungrigen Kadet­
Spefsen schweigend einzunehmen sind, ist der Gebrauch einer ten gebracht werden müssen. Die Nahrung ist zumeist von
eigenen Zeichensprache oder das Flüstern in der Mensa üblich. einfacher Natur, aber sie stiUt den Hunger und versorge die
Ein elementarer Bestandteil jeder Akademie ist die Kapelle. In Kadetten mit der für ihre Ausbildung notwendigen Kraft. Nur
den Ländern der Zwölfgöttergöttergläubigen ist sie überwie­ zu Fest- und Feiettagen gibt es opulente Mahlzeiten. Die Rei­
gend Rondra geweiht. Einige Akademien besitzen noch Schrei­ nigung übernimmt das Personal der geräumigen Waschküche,
ne, in denen weitere Gottheiten verehrt werden: Im Horasreich die sich hervorragend auf das Auswaschen von Blut:Aecken
ist dies Nandus, in Punin Boron, während im Norden Swafuir und das Flicken von zerrissenen Hemden und Wappenröcken
höchste Verehrung genießt. Die Kapelle ist Tag und Nacht ge· versteht. Hinzu kommen noch die Trockenräume, Lager und
öffuet und wird stets von einer Ehrenwache aus den Reihen des Vorratskammern. Kleinere Reparaturen werden vor On direkt
Abschlussjahtga.ngcs bewacht. Mitunter zählt die Nachtwache in der hauseigenen Werkstatt durchgeführt, während in der
zu den Strafen eines Lehrmeisters, denn nach ihrer Beendigung ebenf.i.lls hauseigenen Schmiede einfache Obung.uchwener
hat der Kadett sofon wieder am normalen Lehrbetrieb teilzu­ aus Metall sowie Rüstungen hergestellt und wieder einsatzf.i­
nehmen. big gem�t werden.
Die wohl unbeliebteste Tätigkeit ist das Reinigen der Aborte
-da sich nur selten Freiwillige finden und immer wieder ein
Kadect gegen eine der zahlreichen Hausregeln verstößt oder
sonstige Weise negativ auffällt, ist die Säuberung eine gern ver­
gebene Strafe.

DiE l<NEGE�K,9.DE111i E
ALS LEBEilS�UJll
Sind Kriegeralcademien vorrangig zwar Lehranstalten, so leben
doch die Lehrmeister und Kadetten innerhalb der dicken Mau­
ern und füllen sie mit Leben. Den größten Teil nehmen dabei
naturgemäß die Kadetten ein.
Oie Wohn- und Schlafräume der verschiedenen Jahrgänge,
in denen bis zu sechs Personen leben, sind in den größeren
Akademien in verschiedenen Fluren oder Gebäudeßügdn un­
tergebracht. Das Betreten eines jahrgan�fremdcn Gebiers ist
verboten. Eine Verletzung dieser Vorschrift zieht unweigerlidt
Kon�uenun nach sich. Uneinheitlicher geht es bei der Un­
terbringung der Geschlechter zu: Einige Akademien quartie­
ren sie in ver$chiedene Flure ein, andere hingegen vollziehen
keinerlei Trennung, da die künftigen Absolventen auch im
Schlachtfeld nebeneinander leben, kämpfen und sterben wer­
den. In manchen Akademien leben die Geschlechter zwar auf
demselben Flur, sind aber in unterschiedlichen Zimmern un­
tergebracht. Überall dort, w o die Geschlechter getrennt sind,
sollen Nachtwachen sicherstellen, dass die Kadetten auf
ihren Zimmern bleiben und nicht Rahjas Freuden
nachkommen. Mit Verstößen geht jede Akademie
anders um: Sie reichen vom stillen Tolerieren bis
Erste Übungen hin zum sofortigen Rauswurf.

8
Nicht minder breit ist die Art der Unterkünfte aufgestellt: Von Zwischen den Unterweisungen stehen den Kadetten drei
Schlafsälen über Mehrbettzimmer bis hin zu Doppel- und Mahlzeiten zu (Frühstück, Mittagsessen, Abendessen). Jahr­
Einzelzimmern sowie feudalen Wohngemächern bieten die gänge, deren Lehrplan eine erhöhte körperliche Ansuengung
diversen Akademien die unterschiedlichsten Unterbringungs­ vorsieht, bekommen zwischen dem Mittag- und Abendessen
möglichkeiten an. Was für die Zimmerart gilt. ist auch auf die eine Zwischenmahlzeit gereicht. Vor dem Frühstück steht die
Ausstanung der Unterkünfte übenragbar. Auch hier ist die erste Einheit körperlicher Ertüchtigung an, dem Frühstiick
ganze Bandbreite z u finden. Neben den 6na.nziellen Mitteln folgt daher eine kurze Pause zum Waschen, ehe der eigentliche
der Akademie lassen sich in der Einrichtung auch die En:ie­ Unterricht beginnt. Theoretische Unterweisungen wechseln
ablesen. sich dabei mit praktischen Instruktionen ab, um gleicherma­
Aufgrund nächtlicher Appelle sowie Übun­ ßen den Geist und den Körper sowie das Waffenhandwerk zu
gen ist es keinem Kadett gestattet, außerhalb der Akademie zu fördern. Inhalte, die den Geist beanspruchen, liegen zumeisr in
nächtigen oder gar zu wohnen. Wer sich nachts vom Gelände den Morgenstunden, während der Umgang mit den Waffen zu
en;rfernt, muss mit der Ausweisung aus der Akademie oder ei­ jeder Tageszeit gelehrt wird. Höhere Jahrgänge bekommen ein
ner besonders harten Strafe rechnen. bis zwei Stunden pro Tag für eigene Übungseinheiten oder die
Die Wohnräume du Lehrmeister unterscheiden sich je nach Betreuung jüngerer Schüler zur Verfllgung gestellt.
Akademie und dem Stand des Lehrmeisters innerhalb der Bil­ Strafen wie das Säubern der Aborte, das Abwaschen des täg­
dungsstätte. An manchen Orten steht den Lehrmeistern nur lichen Geschirrs sowie Wachdienste müssen außerhalb der
ein einziges Zimmer zur Verfügung, in anderen hingegen sind Unterrichtszeit in der ohnehin schon kargen Freizeit der
es :zwei bis drei, die nach Belieben eingerichtet werden können. Kadetten vollzogen werden. Von Dienstbotengängen oder
Besonders renommierte Lehrmeister erhal.en geräumige Un­ ähnlichen minderen Arbeiten bleiben Kadetten verschont; es
terkünfte. die unter dem Lehrpersonal für Neid sorgen. Famili­ sei denn, sie ziehen den Groll eines Lehrmeisters auf sich,
enangehörige wohnen ebenfalls in den Räumen der Akademie der ihnen derartige Strafen auferlegt, die zur Festigung des
oder der Lehrmeister nennt ein eigenes Heim in nächster Nähe Charakcers dienen sollen.
zur Schule sein Eigen. Die Freizeit am Abend verbringen die jüngeren Kadetten
Im größten Wohnquartier ist die Akademieleitung unterge-. zumeist unter sich. Ab und an bieten ältere Jahrgänge oder
bracht. Zu ihm gehören neben einem Wohn- und Schlafraum reisende Barden und Gaukler Freizeitbeschäftigungen (die zu
ein Studierzimmer, ein privater Salon sowie ein Geschäftszim­ diesem Zwecke das Akademiegelände betreten dürfen) . .Äl­
mer, in dem mit wichtigen Gästen private Unterredungen ge­ tere Kadetten bekommen das Privileg des Freigangs, jedoch
führt werden. Letzteres dominiert ein großer Schreibtisch, an der müssen sie vor der Tageswende wieder in der Akademie sein.
Wand hängen neben dem Wappen der Akademie auch Prunk­ Der Freigang führt meist in örtliche Tavernen oder andere
waffen oder andere Relikte aus ihrer Geschichte. Entsprechend städtische Einrichcungen. Solange durch den Besuch der
der finanziellen Möglichkeiten und der Akademieleitung sind die Kadetten kein schlechtes Licht auf die Akademie fallt, darf
privaten Räumlichkeiten prunkvoll und heimelig ausgestattet. auch Alkohol getrunken werden. Schlägereien führen un­
So die Lehrkräfte keinen Unterricht eneilcn, sind sie tagsüber weigerlich zur Streichung des Freigangs und zu zusätzlichen
im geräumigen Salon anzutreffen. Da hier auch Gäste zu Un­ Aufgabe_n. Manche Kadetten nutzen den abendlichen Frei­
terredungen empfangen werden. ist der Salon entsprechend raum, um noch weiter an ihren Fähigkeiten zu feilen oder
repräsentativ eingerichtet. Neben bequemen Sesseln vermindn um vorhandene Defizite aufzuarbeiten. Ober kurz oder lang
Gemälde und wertvolle Gobelins eine gleichermaßen imposan­ fordert die kräftezehrende Ausbildung jedoch ihren Tribut,
te wie eindrucksvolle Atmosphäre. da sowohl der Körper wie auch der Geist ihre Ruhe brauchen
und sie notfalls einfordern.
Das Licht wird zur zweiten Stunde des Ingerimm gelöscht.
ALL'fAG vn'fER....K!tiEGERJI Danach gilt Nachtruhe, die von patrouillierenden Lehrmei­
Den Alltag bestimmt größtenteils der Lehr- und StQndenplan. stern und einigen wenigen Tutoren überwacht wird.
Hinzu kommen Prüfungsphasen und der Einfluss des Akade­
mieträgers, der Umwelt und weltlicher wie geistiger Herrscher. fAGESABLAVF DER._LEH.l\JllEiS1'.ER._
Wie erwähnt, leben die Lehrmeister gemeinschaftlich mit den Auch wenn es viele Kadetten anders beurteilen mögen, so ist
Kadetten in den Mauern der Akademie. Ein strenger Katalog der Tagesablauf der Lehrmeister nicht minder anstrengend und
von Vorschriften soll das Zusammenleben regeln, die in vielen umfangreich als der der Kadetten. Neben den eigentlichen
Akademien identisch sind. Lehrveranstaltungen haben sie-sich um jene Kadetten zu küm­
mern, die Inhalte aufarbeiten müssen sowie um die kurz vor
fAGESABLAVF DER._�DE1"fEil der Abschlussprüfung stehenden Kandidaten. Hinzu kommen
Der Tagesablauf der Kadetten ist von Sonnenau�ng bis in den weitere Aufgaben wie die Abnahme von Prüfungen, die Kon­
späten Nachmittag streng reglementiert. Der Tag beginnt flir sie trolle der Waffenkanuner oder die Übernahme von Aufsichten.
alle, noch bevor sich Praios' Antlitz erhebt. Das Wecken erfolgt mit Besonders unbeliebt sind die Nachtwachen, die jeder Lehr­
einem militärisch knapp gerufenen Befehl und einer Fanfare. Da­ meister im regelmäßigen Turnus für eine Woche übernehmen
nach vergehen einige Minuten, bis ein Lehrmeister die Zimmer­ muss. Tagsüber finden Besprechungen mit den anderen Lehr­
türen öffnet und eventuelle Langschläfer aus Borons Armen reißt. kräften statt, in denen sich die Lehrmeister austauschen, über

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mögliche Schwierigkeiten und aufFallige Kadetten beraten und
Strafen festlegen. Bei besonderen Anlässen wie der Aufnahme Vom jvncLinc zvm K!QEGER.
neuer und Verabschiedung fertiger Kadetten haben die Lcbr­ j Die Aufnahme: Die Kriterien für die Aufnahme sind bei
meister ebenfu.lls anwesend zu sein. jeder Akademie unterschiedlich. Neben sozialen Aspekten wie
In größeren Akademien übernimmt ein von der Akademjclei­ dem Ansehen und der Finanzkraft spielen natürlich die gei­
cung bestimmtes Gremium die Sanktionierung von Rcgelvcr­ stigen und körperlichen Voraussetzungen eine entseheidende
lerzungen und Fehlverhalten seitens der Kadetten, damit sieb Rolle. Das letzte Wort über die Aufuahme liegt bei der Aka­
nicht immer der gesamte Lehrkörper zu einer Bestrafung ein­ demieleitung. Dabei ist s.ie natürlich einem gewissen Zwang
finden muss. unterworfen, denn die Ausbildungszahlen müssen stimmen
Die verbleibende Zeit können die Lehrmeister nach eigenem und bisweilen ,bittet' der Akademieträger um die socgf'altige
Ermessen nutzen. Gerade jüngere Lehrmeister versuchen täg­ Überprüfung einer bestimmten Bewerbung.
lich, ihre Waffenfertigkeiten zu �rbesscr n, während ihre älte­ Die Aufnahme erfolgt im Alter zwis chen acht und zehn Jahren.
ren Kollegen die regelmäßigen Übungskämpfe dazu nut?en, Vor diesem Alter sind die Kinder noch nicht weit genug ent­
körperlich weiterhin geübt zu bleiben. Ansonsten bewegen s.ich wickelt, ältere Kinder hingegen würden nicht mehr in die Al­
die Lehrmeister frei in den jeweiligen Städten und nuczcn die tersstruktur passen, wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt.
ihnen zur Verfiigung stehenden Möglichkeiten wie Theaterbe­ Ins gesamt begi nnt die Kriege rausbildung somit deutlich früher
suche oder andere Annehmlichkeiten. als die Knappschaft im Rittertum, was auf die strukturiertete
Anders als für die Kadetten gibt es für die Lehrmeister keine Ausbildung zurückzuführen ist. Für Waisen, die beispielsweise
vorgeschriebene Nachuuhe, allerdings haben sie darauf zu ach­ vom Rondrate mpel geschickt werden, erhält die Akademie :für
ten, dass sie die Kadetten in ihrem Schlaf nicht stören. die Dauer der Ausbildung die Vormundschaft.
..) Discipllna: In den ersten vier Jahren tragen die Kadetten
DE�W OCHEDABLAVP noch die Bc?eichnung fünglin�. Sie Jemen die Grundlagen
In den ersten Wochen des neuen Lehrjahres herrscht rege Be­ des Lesens, Schreibens, Rechnens und machen erste Erfuhrun­
triebsamkeit: Die neuen Kadetten müssen sich eingewöhnen gen mit den später zu erlernenden Waffen, Ebenso wichtig ist
und suchen noch ihre Lehrräume, dabei platzen sie in die Un­ die moralische Erziehung. die am ersten Tag beginnt und erst
terweisungen den älteren Jahrgänge. Haben sich aber alle Be­ mit der Abschlussprüfung endet. Der Fechtunterricht beginnt
teiligten - wozu auch die Lehrmeister gehören - an den Stun­ bereits in der ersten Woche mit Holzstöcken, im zweiten Jahr
denplan gewöhnt, folgt jeder den ihm zugewiesenen Aufgaben. kommt der Einsatz der linken Hand hinzu. Neben dem ,Waf­
Einzig Prüfungen, vereinzelte Exkursionen und Festlichkeiten fenhandwerk' wUd viel Wert auf die körperliche Ertüchtigung
nehmen dann noch Einfluss auf den Tagesablauf, ist mit ihnen gelegt, sodass mehrmals täglich der Körper gefordert wird. Sind
doch stets Mehrarbeit verbunden. die Grundlagen in den hesindegefalligen Künsten gelernt, kom­
Wie auch an. den Magierakademien gibt es fiir die Kadetten men weitere Inhaltsfelder für das spätere Leben als Krieger hinzu:
und Lehrmeister einen freien Tag pro Woche, den sie in eigener Neben den Sagen und Legenden werden Wappen aus der Heral­
Verantwonung nutzen können. Im Mittel- und Horasreich ist dik gelernt sowie die Grundlagen der Etikette. Im dritten Jahr
dies üblicherweise der Praios- oder Rohalstag. Das Streichen kommt schließlich der Umgang mit Zweihandwa.tfen hinzu. Am
des freien Tages ist eine weitere beliebte Bestrafung unliebsa­ Ende eines jeden Jahres gibt es eine Prüfung, in der die Jünglinge
mer Kadetten durch die Lehrmeister. Diese Suafe hat die Aka­ 7.eigen müssen, dass sie die gelehrten Inhalte sicher beherrschen.
demieleitung allerdipgs zu bestätigen. Kleinere Arbeiten wie das Fegen der Gänge, das Säubern der
Mensa oder das Versorgen der Pferde tragen dazu bei, dass die
DE� j AHJUSABLAVF Jünglinge lernen, Pflichten zu übernehmen und
Da jede Akademie nur ihrem Träger gegenüber veranrwortlich ..J Armatur: Die nächste Phase der Ausbildung dauert drei
ist, gibt es auch keinen identischen Jahresablauf. So gibt es tegio· Jahre. Erst jetzt erhalten die Jünglinge den Titel Kl/.fiett. Vie­
nal unterschiedliche Termine für den Beginn des neuen Lehrjah­ le der Unterrichtsfächer bleiben gleich, doch werden Themen
res, die Zwischen- und Abschlussprüfungen und Ferien. Auch aus den Vorjahren nun auf einem höhere.n Niveau wiederholt
die scudienfieie llit unterliegt keiner einheitlichen Regelung. und erweitert. Von nun an gehört die immer unter Aufsicht
Wahrend manche Akademien den Kadetten sechs bis acht Wo­ stattfindende Waffenreinigung zu den täglichen Aufgaben der
chen am Stück freigeben, sind es in anderen Akademien zweimal Kadetten. Dabei erlernen sie nicht nur die Waffenpflege, son­
vier Wochen, andere bevorzugen eine gänzlich andere Auftei­ dern sie gewöhnen sich auch daran, selbige in den Händen zu
lung. Liegen mehrere Akademien dicht beieinander wie im Mit­ halten. Die sonstigen Verpflichtungen wie Reinigungsdienste
tel- oder Horasreich, sprechen sich die Akademieleitungbezüg­ reduzieren sich, in der frei gewordenen Zelt stehen Übungen
lich eines gemeinsamen groben Jahresablaufs untereinander ab, mit dem Holzschwert und Schild bzw. Linkhand an. Beson­
sofi:rn dies von den jeweiligen Trägern gebilligt wird. ders begabte Kadetten erhalcen bereits ersten Unterricht mit
Kadetten, die in der Akademie verweilen wollen, können dies dem Turnierschwert. Rund zwei Drittel des wöchentlichen
tun. Für sie wird ein Betätigungsprogramm angeboten, wie Unterrichts besteht von nun an aus der Unterweisung in den
Individualübungen mit den Lebrmeistern, die Begleitung von Waf&nfcrtigkeiten sowie der körperlichen Ertüchtigu ng. Ab
Lehrmeistern auf Reisen oder zu wichtigen gesellschaftlichen jetzt tragen die Kadetten erste Rüstungen, mancherorts �ht
Anlässen. man gar soweit, die Kadenen in den Rüstungen zur Nacht-

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ruhe zu schicken, auf dass sie sich schneller an den späteren sowie die benötigten Anschaffungen kümmert sich der Zeug­
Schutz gewöhnen. Zu den Exkursionen zählen die Besuche von w.m. Kleinere Arbeiten erledigt er selbst, für größere greift er
Tu-mieren, und ausgesuchte Kadetten begleiten Lehrmeister zu auf die umliegenden Handwerker zurück. Vor Arbeit nicht
wichtigen Adelshöfen. retten kann sich die hauseigene Heilerin. Dabei kann es sich
J Das Studium: Die letzten drei Jahre tragen - wie an den um eine ausgebildete Medica, aber auch um eine Akoluthin
Magicrakademien - die BC7.Cichnung Studium. Abermals werden oder Magi edilettantin handeln. Sie kümmert sich um alle Ver­
Themenfelder der vorherigen Jahre aufgegriffen, erweitert und letzungen und Krankheiten, die anfallen können. Bei beson­
vertieft. Wahrend die Vermittlung von Wissensfurrigkciten im­ ders schweren Verletzungen kann auch die Hilfe von Experten
mer noch im Gruppenverband stattfindet, werden die Jahrgänge hinzugerogen werden, so holt die Akademie von Vinsalt zum
nach ihren Waffenfertigkeiten in kleinere Gruppen aufgeteilt, Beispid Hilfe bei den ortsansässigen Magiern ein.
um ihnen eine individuellere Betteuung zu ermöglichen. Dar­
über hinaus wird von ihnen erwutet, dass sie sich gegenseitig
unterstützen und miteinander üben. Deshalb .dürfen die sich im
Studium befindenden Jahrgänge auch ohne Aufsicht eines Lehr­
meisters die Übunp.täume nutzen. Vor allem im Waffengang
erhalten die Kadetten nun den ,letzten Sehlift': Kleinere und
mittlere Blessuren sind an der Tagesordnung, und besonders vor
den Prüfungszeiten hat der hauseigene Medicus alle Hände voll
zu tun. Die Lehrmeister schonen die Kadetten nicht, wenn es
um das Erlernen besonderer Manöver geht, und mehr als ein
Kadett musste die Lektionen mehrf.tch und schmerzhaft am ei­
genen Leib erfuhren, bis er sie beherrschte.

BEWOHDER..VOn
K!QEGER.f.\.�DEJlliEn unn
iH� AUFGABEil
Die Bewohner von Kricgcrakademien unterteilen sich in vier
Gruppen: Die Bediensteten, Kadetten, Lehrmeister und die
Akademideitung. Auch wenn letztere zum Lehrpersonal gehört,
so ist sie doch aufgrund ihrer Tatigkeit eine Gruppe für sich.
Damit der Lehrbetrieb einer Akademie möglichst reibungslos
funktioniert, müssen bestimmte Aufgaben erfiillt werden. Je
kleiner eine Akademie ist, desto mehr Ämter vereint eine Per­
son in sich. Anders als Magierakademien kommen Kriegeraka­
demien mit deutlich weniger Ämtern aus.

OjE BEDiEns'fE'fEn
(SO vn'fE:RSCHiEDLiCH, MEist' 4-7)
Die ,guten Geister' sind die zahlreichen Bediensteten, welche
den Lehrmeistern zur Hand gehen und sich um den Zustand
der Gebäude und der Ausrüstung .kümmern. Alle Bediensteten
arbeiten ausschließlich für die Akademie und wohnen entwe­
der auf ihrem Gelände oder in dtt Umgebung. Meist sind es
Familien, die schon seit Generationen für die Akademie tätig
sind und gewissermaßen zum Inventar gehören. Um das leib­
liche Wohl kümmert sich der Koch, dem einige Mägde und
Knechte hdfend zur Seite stehen. Leritere bessern auch die ge­
tragenen Kleidungsstücke der Kadetten aus, die während der
Ausbildung immer wieder Risse aufweisen. Um den Zustand
der Rüstungen kümmert sich der Schmied, besonders große
Akademien haben gar zwei von ihnen. Manche Akademie­
leitung hat einen eigenen Sekretär, der ihr bei der täglichen
Korrespondenz hilft. Um den Zustand der Akademiegebäude Kinderträume

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DiE KLU>E'f"tEn nach schil�rnde Persönlichkeiten sein, die Meister ihres Faches
(SO vnfER$CHiEDLicH, fE DACH HEJ.QQ1nrt) sind und ihre Schüler begeistern und mitreißen. Ande.re hin­
Wer nach einem Vorstellungsgespräch mitsamt eines ,Ptobeun­ gegen vollziehen nur Dienst nach Vorschrift. oder genießen das
terrichts' &r tauglich befunden wird, der findet seinen Weg als Ansehen ihrer Berufung. Während letztere sich eher am unte­
Jüngling in die Akademie. Jünglinge bilden die unterste Stufe der ren Rande des Ansehens für ihren Stand bewegen, ist der Stand
internen Kadcttenhicrarchie. Sie müssen Spott und Bosheiten herausragender Lehrmeister ebenso hoch anzusetzen wie das
der älterenJahrsange ertragen, bis sie sich Respekt verschafft ha­ der Akademieleitung.
ben oder sdbst auf die nächsten Jünglinge herabblicken können.
Die Ausbildung endet mit dem Bestehen der Abschlussprü­ DiE AAADEliliELEi1'VDG (SO 10-13)
fung, nach der die Kadetten als ausgebildete Krieger den er­ Det Leitung einer Akademie witd vom Akademieträger be­
sehnten Kriegerbrief erhalten. stimmt und srammt üblicherweise aus den Reihen der eigenen
Lehrmeister. Nur selten erhält ein Außenstehender das Amt.
DiE LEH�EiS1'ER..,.( SO .8-13) Der Akademieleiter ist nicht zwangsweise der beste Kämpfer
Für den Titel des Lehrmeisters gibt es keine offiziell anerkannte der Schule, aber er benötigt ein Talent zum Organisieren und
Prüfung. In Abstimmung mit dem Träger ernennt die Akade­ Delegieren. Zusätzlich fungiert er als Z.Cremonienmeister und
mieleitung verdiente oder anerkannte Krieger zu Lehrmeistern, Hauptprüfer. Mit derartigen Aufgaben kann er aber auch 00.
die fortan an der jeweiligen Akademie lehren dürfen. Anders stimmte Lehrmeister beauftragen.
als bei den Magierakademien gibt es keine weiteren Unter­ Je nach Akademie ist das Amt mit mehr oder weniger Prestige
scheidungen hinsichtlich ihres Ranges. verbunden: Im Horasreich öffnet es die Turen zur höheren
Das Ansehen eines Lehrmeisters beruht vor allem auf seinen Gesellschaft, in anderen Regionen ist die Leitung einer Aka­
Fähigkeiten im Waffengang, aber auch soziale Komponenten demie vielmehr mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt Uild
wie seine bisherigen Errungenschaften und politische Hinter­ wenig angesehen.
gründe spielen eine wichtige Rolle. Lehrmeister können dem-

DiE tv'to�n
Die Betreuung der Jünglinge und jüngeren Kadetten ist so­ Karriere im Sinn haben oder den eigenen Frust an den
wohl ;D"beits-wie zeitintensiv. Zur Entlastung der Lehrmei- Jünglingen auslassen.
ster gibt es an fut allen Akademien Tutoren. Dabei handelt
essich um Kadetten der ältesten Jahrgänge, die sich durch GEW EiH'fER.._ BEi S'fATID
Können und Zuverlässigkeit empfohlen haben. Tutoren An fast jeder Akademie ist ein Bezug zu einer Gottheit vor­
hel&n den Jünglingen dabei, sich in del' Akademie einzule­ handen. Jedoch sind viele Ausbildunptten zu klein, als
ben, li�rwachen junge Kadetten bei der Waffenpflege und dass sie dauerhaft einen eigenen Kaplan beherbergen. Stan­
hel&n ihnen im Stockfechten. Ihre Tätiglceit wirö nicht mit dessen besuchen regelmäßjg Geweihte {vomelunlich solche
Geld belohnt, daßlr erhalten sie unterschiedliche Privilegi· der Rondra) die Akademien, halten Vorträge und wachen
en und nicht zuletzt die Anerkennung der Lehrmeiscer, zu über das geistliche Wohl der Kadetten. Bisweilen fungie­
denen meist ein enges Band entsteht. ren sie auch als Gastdo7.entea In gi:ößcren Akademien sind
Die Güte der Turoren schwankt dabei - mancher opfen einige Lehrmeister gar Löwmrittn, die sich als Akoluthen
sich für seine Schützlinge auf, während andere nur die zusätzlich um den geistlichen Beistand kümmern.

Der Kriegerbrief ist gemeinhin das Zeichen der Legitimation hinzufügen. Im Horasreich steigen bürgerliche Besitzer eines
des Kriegerstandes. Er gestattet seinem Besirzer das Führen pri­ Kriegerbriefs soglU' in den Niederadel auf.
vilegierter Waffen und gibt ihm auch als nichtadligem Krieger Nach einer langjährigen Ausbildung ist der Kriegerbrief der
das Recht zur Teilnahme an Adelsturnieren. Einen Krjeger von Beweis für den gefestigten Charakter und die moralische ln­
einem Turnier auszuschließen, benötigt daher trifi:ige Gründe, tegi:ität des Inhabers, wofür die jeweilige Akademie bürgt.
so nicht die Rondrakirche auf den Plan gerufen werden soll. Unabhängig von der ursprünglichen Herkunft wird dem Wort
Mit dem Erhalt des KriegerbriefS dürfen Nichtadlige ihrem des Kriegers Beachtung geschenkt, und er verdient ein gewisses
Namen ein „von" und den Namen der Stadt ihrer Akademie Maß an Respekt, welch�s er einfordern kann.

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Ein Kricgcrbricf ist alle.rdin� kein Freibrief für den uneinge­ Merkmal enthält der Brief d3s persönliche Wappen seines Be­
schränkten Einsatz von Waffen oder übermäßiger Gewalt. Ein sitzers, in welches das Akademiewappen miteinBie.ßt. Derartige
Krieger soll seine Waffe nur zur Verteidigung seiner Ideale ein­ Erkennungsmerkmale können auch von einfuchen Bauern oder
setzen. Gerade dieser Punkt wirft immer wieder Probleme auf, Stadtgardisten erkannt werden. Zudem ist der Kriegerbrief auf
da die verschiedenen Kulturkreise bisweilen höchst divergente punziertem Leder verfasst, um den Status seines Besitzers zu
Au.ffusungen haben, wie die Kriegerideale zu verstehen sind. Bei verdeutlichen. Zum weiteren Schutz gegen WettereinBüsse
besonderem Fehlverhalten kann einem Krieger der Kriegcrbrief schlagen viele Krieger ihren Brief in ein Wachstuch ein u.nd
von seiner Akademie wieder aberkannt werden, was aber nur sel­ bewahren ihn in einem versiegelten Schrifi:rollenbehälter auf.
ten vorkommt und in der Praxis schwer durchzuführen ist, so Der Diebstahl eines Kriegerbriefs wird ebenso schwer geahndet
man des Delinquenten nicht sofort habhaft werden kann. wie die Hehlerei mit Kriegerbriefen oder ihre Fälschung. Im
Die äußere Form des KriegerbriefS ist höchst unterschiedlich. Zweifelsfulle wird der vermeintliche Krieger nach dem Inhalt
Da die überwiegende Mehrheit der einfachen Bevölkerung we­ seines Kriegerbriefs befragt oder soll sein Siegel beschreiben.
der lesen noch schreiben kann, und selbst Stadtgardisten sich Durch einfu:hes Nachfiagen 'hat sich schon mancher Hoch­
bisweilen mit Hesindcs Gaben schwer tun, sind die Dokumen­ stapler oder Söldner verraten, ohne dass der Einsatz von Ma­
te mit großen Siegeln der Akademie, des Akademieträgers und gie von Nöten war oder ein Geweihter hinzugemgen werden
einer der zwölfgöttlichen Kirchen versehen. Als besonderes musste.

DER..KRiEGER_IlACH DER_
AvsBiLnttnG
Nach dem feierlichen Erhalt seines Kriegerbriefs stehen einem Eine kleine, wen.n auch vielbcsungene Gruppe sind die Krie­
jungen Krieger, der nicht in den Dienst seiner Familie tritt, ger, die ihren Vorbildern wie Cuano ui Bmnain, Wa/tkmar Lö­
viele Möglichkeiten offen, seinen Lebensweg zu gestalten, sich wenhaµ.pt oder Hitta vom Berg folgen, und ausziehen, um den
einen Namen zu machen oder den ein oder anderen Dukaten Schwachen zu helfen, Untiere zu erschlagen und M)'3terien zu

zu verdienen. ergründen. Jene Krieger sind allerdin&-' stark von der eigenen
Die erste Wahl eines Kriegers wird dabei fast immer die AI­ Familie, einem Gönner oder dem eigenen Glück abhängig, so­
mee seines jeweiligen Landes oder Reiches sein. So wählen viele fern sie nicht ins Söldnertum abgleiten wollen.
den Weg ins Heer, wo ihnen durch den Kriegerbrief und die Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Berufen, die vidmehr eine
in ihrer .Ausbildung erworbenen Fähigkeiten eine Karriere a1s Kuriosität als eine allgemeine Möglichkeit, seinen Lebensun­
Offizier offen steht. Einige (Ceten auch den kaiserlichen Eli­ terhalt zu ve.rdienen darstellen. So gibt es zum Beispiel den
tegarderegimentern bei, von denen sowohl Kaiserin Rt,haja !. 1het11erfochter auf den großen Bühnen des Mittel-und Horas­
als auch Khadan-Horas /. einige unterhalten. Ebenso nimmt reichs oder das professionelle lmmanspie/, bei dene.n ein Krieger
man in Thorwal .die Abgänger der Akademien gerne als Teil der entweder als Günstling eines Mäzens oder a1s Micglied eines
Hjaltkari, der Armee des obersten Hjaldings, auf und überlässt biserlichen Immanbanners seine jahrelangen körperlichen­
ihnen wichtige .Aufgaben. Neben dem militärischen Dienst Übungen zu gutem G91d machen kann.
kann ein Krieger ähnlichen Aufgaben nachgehen, indem er als
Weibel, Hauptmann oder Kollonello einer Stadtwache oder
Burggarde dient. Auch als Armatus (oder als Armatus Maximus)
bei Akademie- und Tempelgarden sind Krieger gern gesehen.
Wem nach der langjährigen Ausbildung in der Gruppe der
Sinn nach etwas Individuellem stehe, kann sieb beim Patrizi­
at oder Adel seine Dukaten als Leibwächter oder Fechtlehrer
verdienen.
Manch ein Krieger zieht auch von Turnier zu Turnier (siehe
Seite 42/43), um dort Ruhm zu sammeln, und kann dabei gut
von den Preisgeldern leben. Vereinzelt kommt es auch vor, dass
ein Krieger zum Gtrichtsltämpftr wird (siehe Seite 162) oder
anderweitig,seine Klinge gegen einen Sold feilbietet, wobei sich
daraus je nach Akademie starke Konflikte zum eigenen Ehren­
kodex entwickeln können.

13
DER.-K!tiEGER_ALS PR._OFESsion

Der Krieger ist die klassische Kämpfcrprofcssion im Regelwerk


DE�l\Eiz,
von Das Scbwlll'U Augt und seit Anfang an dabei. Auch in der
aventurischen Geschichte schauen die Krieger auf eine lange EinEn KJ.tiEG��lV SPiELEß
und ehrbare Tradition zurück und in aventurischen Erz.ählun­ Krieger sind die klassischen Kämpfer in der phantastischen
gen sind es nicht selten Krieger, die den Drachen erschlagen, Literatur und in ebensolchen Rollenspielen. Ebenso gibt es
den Feind besiegen und die Prin:zessin aus den Fängen eines klare Votsteßungen, die die meisten von ihnen fut lchrbuchar­
Unholds befreien. Dieser Abschnitt richtet sich dabei an Sie tig erfüllen: Sie sind stark, schwer gepanurt und privilegien,
als Spielerin oder Spieler, die Sie darüber nachdenken, einen den Zweihänder, fUr Kkin-Alrik die Krieger· und Adelswaffe
Krieger oder eine Krügnin ins Abenteuer zu fUhren. schlechthin, zu fUhren. Sie kämpfen nicht zu ihrem eigenen
Vorteil oder fl1r schnödes Gold, sondern für ihre hehren Über­
zeugungen und- je nach Region- auch für die Ideale Rondras:
KRiEGE�SinD EinZiGAR.'tiG Ehre und den Schutz der Wehrlosen. Sie stehen in der Bre�
Natürlich haben Krieger mit anderen kämpferischen Professio­ sehe, um den Rückzug zu decken, stellen sich der Übermacht
nen einiges gemein. Dennoch sind sie beileibe nicht beliebig mit oder erteilen Befehle als �mmandant einer Einheit auf dem
diesen ausrawc:hbar. Zwar gemahnen die Prinzipien der Krieger Schlachtfeld. Ein Krieger ist der starke und aufrichtige Arm,
sowohl an das Rittenum als auch an die kämpfenden Rondra­ auf den sich eine Abenteuergruppe verlassen kann - und zwar
gewcihten, doch anders als der Ritter, dessen Ausbildung eine nicht nur im Kampf.
breitere Palette, beispielsweise in höfucben oder rechtlichen Be­
langen mit dem Ziel der Herrschaft, abdeckt, ist die Profession is't DEl\._Kl\.iEGE�
des Kriegers gezielt auf das Schlachtfeld ausgerichtet.
Professionen wie Schwertgesellen sind hochspezialisierte Einr.el­
Ein R.p.nDRJ\,GEWEiH'tEl\._
kämpfcr, während Söldner ihre Fahigkeitcn demjenigen angedei­ OHIIE l<JlRJllAEilEl\._GiE?
hen •n, der sie bezahlt. So jedoch nicht der Krieger: Er kämpft Zweifelsfrei gibt es Krieger, die einem Rondrageweihtcn in
nicht um des Goldes Willen und kaum eine andere �pferische Tatkraft und Glaube in nichts nachstehen. Doch sind die
Profession ist so breit in den Waffen ausgebildet wie er. Der Krie­ nicht selten zu Tage tretenden Unterschiede zwischen die­
ger ist der ,Univcrsalkämp�r' des Kcintinents. Er ist derjenige, der, sen beiden Waffenkünstlern nur zu offensichtlich. Sie zeigen
wenn auf dem Schlachtfeld seine Waffe bricht, die nächstbeste sich zuerst bei den umfangreichen Prinzipien der Krieger, die
aufhebt - und mit ihr kämpfen kann. Er ist derjenige, der in der nicht nur untereinander verschieden sein können, sondern
Formation oder auf sich allein gestellt, kämpft - und siegt. Dies iumeist auch von denen der Diener Rondras abweichen.
spicgdt sieb nur zu deutlich in seiner akadnnischmAusbildung wi­ Der augenscheinlichste Unterschied ist dabei der häufig :viel
der, die ihm im Kampf einen besonderen Voneil gegenüber den höhere Pragmatismus, der es den Kriegern meist besser er­
meisten anderen kämpfenden P�ionen verschafft. möglicht, den Spagat zwischen tradit.ionellcr, rondragefalli­
ger Ehre und den Anforderungen der modernen Schlacht­
felder zu schaffen. Auch zeigen sich diese Unterschiede ip
K.!tiEGEl\._SißD ViELSEi'tiG der V ielseitigkeit der Waffenausbildung: Zwar ist es erklärtes
So gravierend die Unterschiede des Kriegers zu anderen Kämp­ Ziel der meisten Geweihten der Sturmgöttin, den Nahkampf
fern Avencuriens sind, SO' stark unter-scheiden sich Krieger, bei mit jeder rondragd'älligen Waffe zu meistern, doch nicht sd·
all ihren Ähnlichkeiten, auch untereinander. Nichts trifft die ten erschöpft sich dieses Bestreben neben dem Rondrakamm
aventurische Realität weniger als die Annahme, dass Klein­ und dem Schwert in wenigen weiteren Waffen der Sennen.
Alriks Kriegerbild von jedem Träger des Kriegerbriefs wider­ Hier ist der Krieger anders aufgestellt, dem bereits auf den
gespiegelt wird. Während sich in Baliho starke Einschläge des Akademien ein breites Repertoire an Fahigkeiten mitgegeben
traditionellen Rittertums Weldens gehalten haben, sind in Fe­ wird. Für viele Krieger ist zudem ihre Klinge und nicht ihr
stum deutlich die Reaktionen auf jüngere Entwicl<lungen der Glaube die stärkste Waffe. Letzten Endes ist auch der In­
Kriegskunst in der Ausbildung auszumachen. Durch die Stra­ dividualismus der Geweihten Rondras ein Unterschied zum
ßen, nicht nur des Horasiats, wiederum laufen die wohl geklei­ klassischen Krieger, der sich auch als Kommandant einer
deten und auf Anstand bedachten Vin�ter, während in den Einheit oder Elitekämpfer in einer Formation keineswegs
Hallen Xorloschs und darüber hinaus die aufopferungsbereiten eingeschränkt oder fehl am Platze fühlt.
Drachenkämpfer höchstes Ansehen genießen.

14
DiE KßiEGE��DEmiE

Vor allem im Mittel- und Horasrdch scheinen die Kriegcraka­ Dieses Kapitel bietet einen allgemeinen Überblick über die
demien sich bisweilen zu gleichen, wenn man die gdehrcen Strukturen, die im Großteil der Lehranstalten zu finden sind.
Fertigkeiten betrachtet Doch dieser Eindruck täuscht: Aka­
. Dabei muss stets beachtet werden, dass nicht immer alle An.ga­
demien in derselben Region und Kultur unterscheiden sich ben auf jede einzelne Akademie zutreffen. Auf.Abweichungen
ebenso voneinander, wie es bei den 7.ahlreichen Kulturen und und Besonderheiten der einzelnen Schulen stehen in ihren je­
Völkern Aventuriens der Fall ist. weiligen Beschreibungen , die diesem Kapitel folgen.

DiE K!\iEGEAA�DEmiEn AvEn1'vR.iEns

Nach dem allgemein gehaltenen Blick auf die Kriegcrakademien Die Personen der Akademie füllen diese mit Leben. Dabei kann
Aventuriens schließen sich nun die Darstellungen der venchie­ alleine aus Plwgriinden nicht der gesamte Lehrkörper, geschwei­
denen Schulen an. Die Beschreibungen folgen einem bestimm­ ge denn die Kadetten in Gänze vorgestellt werden. Vielmehr han­
ten Aufbau, derIhnen im Folgenden dargdcgt werden soll. delt es sich um eine Auswahl der Personen, die für das Akademie­
Jede Beschreibung beginnt mit einem einleitenden Kasten, leben sowie rur Abenteurer von Bedeutung sind. Hierbei werden
der einen raschen Überblick über die relevanten Aspekte der keine konkreten Spielwerte angeben. Ein Held a.us venieft die
•••

Akademien gibt. Wenngleich sich der Großteil der Angaben bisherigen Schilderungen, indem Sie konkrete Anregungen erhal­
schnell erschließen lässt, gibt es dennoch einige Hinweise zum ten, wie Sie einen Abgänger der jeweiligen Akademie ausgestalten
besseren Verständnis: und am Spidtisch stimmung.woll darsccln lC können.
Die Aspekte, Beziehungen, Fhtanrltraft, Ausst4ttung folgen der Der Abschnitt Die [Akademiename] im Spiel stellt die Aka­
bekannten ?er-Skala der Geographia 219, Größe gibt es nur in demie im lebendigen Aventurien dar. Hier entfultet sich das
den Kategorien klein, mittel und groß. waS, in etwa bis 20, bis Beziehungsgeflecht sowohl innerhalb wie außerhalb der Aka·
40 oder 41 und mehr Schülern entspricht. Neben dem Kasten demie. Gleichsam sind Ansät7.e zur weiteren Eotwicklung der
ist das Siegel der jeweiligen Akademie abgebildet, das auch auf jeweiligen Akademien zu finden, so dass Sie diese möglichst
den von ihr ausgestellten Kricgerbriefen zu finden ist. passgenau in Ihre .Abenteuer integrieren können.
Die eigentliche Beschreibung beginnt mit einem a-.enturi­ Anschließen_d bieten die Sunariovorschläge kuru Abenteu,
sclaen Zitat/Quellenauszug, der typisch für den Charakter der er für frische Absolventen oder sich noch in der Ausbildung
Akademie ist. Es folgt ein kurzer Abriss der Geschichte der befindliche Helden oder aber .fUr reisende Abenteurer, die e s
Akademie, die alle für sie rdevanten Daten und Ereignisse be­ an die Akademie verschlägt. D e n Abschluss bilden die kleinen
nennt. Da hier Entwicklungszusammenhänge dargestdlt wer­ und großen Geheimnisse der Kriegerakademie, die allesamt
den, die in der avcnturischen Gegenwart inzwischen vergessen als Meisterinformationen anzusehen sind.
oder nur noch einem kleinen Kreis von Personen bekannt sind, Ein (*) gibt an, dass diese Idee offiziell nicht mehr aufgegriffen
handelt es sich dabei um Spielleiterwissen. wird und Sie freie Hand haben, die Geschichte auszugestalten,
Der anschließende Abschnitt beschäftigt sich dem Leben an .ohne mit der weiteren Geschichtsschreibung Aventuriens in
der Akademie. Ein allgemeiner Schwerpunkt dieses Kapitels Konflikt zu geraten.
ist immer die Ausbildung der jeweiligen Lehranstalten. Weitere
Aspekte sind unter anderem Spezialgebiete, besondere Ereig­
nisse und vieles weitere mehr. AAADEllliEn AVßERJIALB
Die Ausbildung und das Selbstverständnis der Absolventen von WEGE DEB._H.ELDEil

spiegelt sich in der akademiespczifischen Ausprägung der Im Folgenden werden au.eh Akademien beschrieben, die
Prinzip entreue wieder. Besonders in diesem Punkt werden
i nicht in Wege der Helden zu finden sind und ihren Weg
die Unterschiede de.r Akademien deutlich und er verleiht den erst d urch spätere Regionalspielhi!� nach Avcnturicn
jeweiligen Akademicabgängern ein erhöhtes Maß an Profiltiefe. gefunden haben. Diese Akademien erhalten eine künere
Das Verhältnis der Akademien zu anderen Akademien und Beschreibung. allerdings auch einen eigenen Wertel<a­
außenstehenden Persönlichkeiten oder Gruppierungen wird sten. Ob es weiterhin einen Standardkrieger (WdH 103)
in Was denkt [Akademiename] über [ ]
••• und umgekehrt gibt, überlassen wir Ihrer meisterlichen Enrscheidung.
deutlich.

15
AuoErniE zu Euiun AnssAG von
GLODEilHOFS
Vollständiger Name: Akademie zu Ehren Ans­ Bedeutende Abgänger: Lorian di Salsarur, Ba­
hag von Glodenhofs ron von Montarcna (*1005 BF), Mundo Gere­
Standort: Arivor moni, Colonello a. D. der Horaslcgion, Ober­
Wappen/Symbol: Geteilter Schild mit wei­ haupt der Familie Geremoni (•973 BF)
ßem Schwert auf schwan.em Grund und kreu­ Größe: klein
i.endem schwarzen Schwert auf weißem Grund Beziehungen: gering (hinreichend innerhalb
Wahlspruch: Sempu virilis, sempufoklis! am­ der Rondsakirche)
mer standhtlfi, immer gliiubit}) Finanzkraft: hinlänglich
Träger: Orden der Heiligen Ardare zu Ariwr Ausstatt ung: ansehnlich
Spezialgebiet: Kampf mit allen Spielarten des Besonderheiten: Oie Kriegerakademie wird voll­
Schwens, ronclragefl.illige Ausbildung ständig vom Orden der Ardariten getragen, welcher
Personen der Historie: Rondrasil Löwenbrand, Heer­ auch zu großen Teilen die Ausbildung übernimmt. Viele
meistcr der Rondrakirche (*984, "11 1027 BF) der Schüler sind Stipendiaten.

„Dir zu Ehren ltiimpfo und strtite ich. Bei der Eroberung Dröls 1012 BF schlugen sich die Offiziere der
Dir zu Ehren, nur in ddnnn Namen. Akademie zu Ehren Anshag von Glodenhofs zum ersten Mal in
Dir zu Ehren ich leb; tatsächlichen Gefechten. Die schwarzen Kohorten Al'Anfas ver­
dir zu Ehrm ich sttrb; loren nahezu kampflos. Im Rahmen des Kriegs gegen den Dämo­
dir zu Ehren bis in Ewigkeit! nenmeister stellten die Ardariten 1021 BF neben dem Zug derU
-1. Vm des Choral dtr htiligm Ardart, kn den größten horasischen Anteil an der Armee der verbündeten
Inschrift über dem Eing1tngspart.al dt.s Hauptgtbäudts Mächte. Teile des Lehrkörpers und der höheren Jahrgänge waren
Teilnehmer der Schlacht an dtr Trollpfortr. der Unterricht fiel fiir
G.ESCHicHfE fast ein halbes Jahr aus.
In Folge der immer 7.ahlreicher wc.rdenden Angriffen deJ Kalifen Im Thronfi:>lgekrieg des Horasreichs (1028-1030 BF) versuchte die
ChamtJ/lah at-Ghatar ibn R4ftm auf das Liebliche Feld, der durch Akademie zunächst Neutralität zu wahn:n, swtd dann aber bedin­
private Söldnerheere ge fiih rten Kric:ge im Mittelreich und einer gun�los, bis iu ihrem Tod, hinter der Heldenkönigin Salkya Fir­
spürbar stärkeren Dekadenz des jungen Kolonialreichs am Yaquir dayon. Die Friedensverhandlungen zwischen Königin Aldare und
sah sich Enherrscherin Astani Kha'Assandra wn Ariwr im Jahr 955 Timor Horas wurden in Arivot gcruhrt, fiir die Schüler war der Ein­
BF gezwungen eine Akademie für junge Kämpfer, angehende Of­ blick in die allerhOchste Hotbalcung eine ungewohnte Abwechslung.
fiziere u11d Laienbrüder am Goldmhelm einzurichten.
Dao man sich von Beginn an den Kampf gegen den Wcrtcvc rfall auf LEBEß Aß DER.,.AKJlD EMiE ZV
die Banner schrieb und beweisen wollre, dass Ehre keine Frage des EHiun AnsHAG von GLODEnHOFS
Goldes ist, verlan�e man kein Schulgeld und richtete ein große z.ah.I Knapp eine Stunde nördlich von Arivor, an der Landstrasse nach
an Stipendien ein, um bis heute beherzten Kindern aus allen Schich­ Aldyra, liegt ein großer, trutziger Gutshof, der nicht so recht' zu
ten eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch als Mahnmal für die den sonstigen Gehöften in der Gmmdrata passen will. Zwischen
besondere Ehrenhafi:igkeit der Schule wurde Anshag von Glb<knhef Weinbergen und Olivenhainen liegt die graue, mit Wehrmauern
(290-337 BF) als Namensgeber gewählt. Der Schutzheilige gegen umgebene Anlage, die neben den hellen verspielten Patriziervillen
Verrat und Hinterhalt war der letzte Hochmeister des ruhmreichen und PaJlazzi wie ein bornländischer Dragoner auf einem Vinsal­
Arivorer 7ht11terortlem und starb im Kampf gegen die Priesterkaiset. ter Hofball erscheint. Nur ein kleiner Tempel der Alveransleuin
Im Zuge der liebfeldischen Grundwform (999 BF) wurde die mag als einziger Glanzpunkt, neben dem tristen Gesindehaus, den
Akademie durch Königin Amme III. Firdayrm gefOrdert und er­ robusten Stallungen und dem karg wirkenden Hern:nhaus, dem
hielt einige Länderein außerhalb der Stadt zur eigenen Verfiigung. Auge des kultivienen Betrachters zu gefallen.
Nach dem Umzug der Schule wird der berittene Kampf deutlich Auch innerhalb des großen Haupcgebäudcs ist alles sehr schlicht
verstärkt unterrichtet. Die Horasproklamation Amenes l. im gehalten: zwei einfache, nach Geschlechtern getrennte Schlafsäle,
Frühling des Jahres 1010 BF nahm man in Arivor mit Freude auf. ein kleiner Fechtsaal und einige knappe Kemenaten für die Leh­
Die aufblühende Renascantia und deren rondrianischer Pauiotis­ rer und das Personal. Einz.ig der Großt Saal bildet eine wahrlich
mus finden in Arivor großen Anklang. In Verehrung des fiir sein prachtvolle Ausnahme, die mit edlem Holz, Gold, schmuckvollen
Schlachtgeschick geheiligten Murak-Horas, beginnt die Schule die Waffengehängen und Rüstungsständern dann doch uigt, dass es
Kriegskunst stärker zu fördern. sich hier um eine Kriegerakademie und nicht um das Wohnhaus

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Fechtübungen

eines Gutsherren handelt. Unter den wachenden Blicken der Hei­ Den Löwenanteil des .körperlichen Unterrichts nimmt, wie selbst­
ligen Ardare und des Heiligen Anshags von Glodenhof, die jeweils verständlich, die Beherrschung des Schwertkampfs ein. Die hei­
in großen Gemälden die Seiten des Saals schmücken, werden hier ligste aller Waffen wird hier den Schülern in allen Varianten und
die Mahlzeiten eingenommen und größere Feiern ausgerichtet. Spielarten näher gebracht, so dass ein Abgänger Arivors nicht nur
Immer im Friihjahr werden rondrageflillige zweimal zwei Rekru­ ein klassisches lang- oder Breitschwert zu führen vermag. Auch
ten an der Akademie aufgenommen. Da ein jedes Kind in Arivor der Umgang mit dem althergebrachten Zweihänder oder moder­
vorstellig werden kann, _erscheinen oft in den Wochen um den Tag nen Anderthalbhänder wird den Schülern vermittelt, sogar oft in
der Thalionmd (4. PER} viele, auch ärmere Eltern, die sich eine verschiedenen Stilen um sich so seinem Gegner anzupassen. Um
ruhmreiche Zukunft filr ihren Sprössling erhoffen. Vereinr.elter den Traditionen der Senne des Alten Reichs weiter die angemes­
Nachwuchs des Patriziats ist hier eben&lls anzutreffen, muss sich sene Ehre zu erweisen, wird der Kampf zu Pferd zumindest in
aber genauso den kritischen Fragen der Geweihten der Sturmher­ Grundlagen sowohl mit dem Schwert als auch der schweren l.anu
rin und einigen kleineren Wettkämpfen stellen, die die Spreu vom gelehrt. Zudem wird den, Schilfern, auch über die Lehre der Kirche
Weizen trennen sollen. und des Ordens hinaus, von Beginn an eingebläut, dass man sich
Gerade den Jünglingen sieht man noch oft die Herkunft der El­ seinem Feind zum direkten Zweikampf zu stellen hac.
tern an, weiß sich doch ein zehjähriger Baronet oder eine Ban­ Jede Art von Fernkampf wird, wenn nicht als ehrlos, dann zumin­
kierstochter ganz anders zu benehmen als der Abkömmling einer dest als nicht dem eigenen Anspruch genügend betrachtet, so dass
Stellmacherin oder eines Erntehelfers. Vor Rondra aber gilt jeder man selbst die in anderen Sennen geschätzten Bögen oder den von
Schüler als gleichwertig und so wird im lauf der Ausbildung kei­ der Kirche als Sinnbild des Blitzwurfs angesehenen Wurfspeer nur
nerlei Rücksicht auf den Stand eines angehenden Recken gelegt. als Werkzeug der Jagd betrachtet.
Nach dem Eintritt in die Armatur sieht man vor allem junge, göt­ Die meisten Lehrveranstaltungen zur geistigen Formung der jun­
terflirchtige Krieger und Kriegerinnen in den Sälen und Fluren gen Talente beschäfügen sich mit der Donnernden selbst, ihren
und weniger junge Popoli oder Nobili. Hdden, Symboliken und den größten Taten die in ihrem Namen
Jeder Tag beginnt in der Akademie von Arivor mit einem Götti­ begangen wurden. Die wichtigsten gesellschaftlichen Fahigkeiten
nendienst vor Sonnenaufgang im hauseigenen Tempel der Leuin. werden wie selbstverständlich gelehrt und ein paar wenige Grund­
Nur der Praiostag, den mancher Lehrer ganz amazonisch auch züge der arkanen Wissenschaften werden den Kadetten ebenfalls
Rondratag nennt, beginnt mit einem Dauerlauf in die Stadt um vermittelt, wenn auch nur damit sie dies .schiind/iche Tun" recht­
dem großen Göttinendienst im Tempel der Heiligen Geron und zeitig erkennen und sich dagege'1 wappnen können.
Ardare, dem Aufbewahrungsort des Armoricum Ardariricums und Zwd Be50ndcrheiten im Jahreslauf der Kadetten stellen das Köni�­
des Registers dn rrmdr11gefälligm Reclttn, beizuwohnen. turnier von Arivor (siehe Seite 42/43) und das erst seit der Krönung
Üblicherweise schließen sieb daran, wie in fast jeder anderen Krie­ Khadan-Horas l aufkommende Wasserturnier am Gerons-See (Ho­
gerakademie, Unterrichtseinheiten in den theoretischen fächern ras 121) dar. Zwar dürfen die angehenden Krieget erst im letun
und Übungskämpfe mit und Holz,. und Blankwaffen an. Jahrgang an den großen Disziplinen teilnehmen, allerdin� helfen

17
sie seit der Gründung der Schule der Dienerschaft des En.herrschcrs Jedem Abgänger Arivors wird im Laufe seiner Ausbildung ein Eh­
bei den Vorbereitungen und im Ablauf der Veranstaltungen. renkodex und eine Moralvorstellung mit besonderem Nachdruck
Zudem finden kun danach eigens aiugerichtete Knappenspide statt. vcrmittdt, die ihm helfen soll� sein Leben zum Wohlgefallen <ler
zu denen auch die Schüler de� Kadettenanstalt der Horaslcgion und Srurmherrin zu gestalten.
die tatsächlichen Knappen der Ritter der Gcrondrata geladen sind. Unter Schutz der Gläubigen versteht man ein Eintreten für jeden
Nur knapp die Hälfte der Schüler beendet ihre Ausbildung in Ari­ Anhänger des zwölfgöttlichen Glaubens der in Bedrängnis geraten
vor erfolgreich und erhält nach iehn Jahren ihren Kricgerbricf, der ist, nicht in der Lage ist sich zu verteidigen oder Ungläubigen und
nicht nur in Form eines geprägten Lederdokuments, sondern auch finsteren Mächten entgegensteht. Es ist die Verpßichtung eines
als ein silbernes Medallion mit dem Siegel des Erzherrschers über­ jeden im Rahmen seiner rahigkeiten für Andere einzustehen, nö­
reicht wird. tigenfalls auch bis zum Tod.
Dies liegt einerseits daran, dass die .Akademie zu Recht als harte Die Loya/itiiteinesArivorerAbgängers gilt in erster Linie der Her­
Kaderschmiede gilt, und nicht jeder den körperlichen und mo­ rin Rondn, dann allen die seiner Auffuung nach seines Schut­
ralischen Strapa:zcn gewachsen ist, andererseits aber auch daran, zes bedürfen und erst danach dem Orden der heiligen Ardare. Er
dass so mancher im Lauf der langen Ausbildung von Rondra ge­ hat gelernt seinem eigenen Uneil ru vertrauen und wählt selbst
rufen wird und sein Leben als Novize in Arivor weiterführt. Den wem er sich verpflichtet, dann aber mit allen Konseq�nzen. Da
gescheitenen Abgängern mag es gut zu pass kommen, dass das Nepelomoya Tom, als Erzherrscher Arivors, einer der Fürsten des
Hauptlager der Bandiera Bianca (Gemeinschaften 22) keine zwei lieblichen Felds ist, wird den Rekruten auch ein gesundes Mag an
Stunden entfernt ist und für einen jungen Kämpen einen schnel­ Horaspatriotismus vermittelt.
len und verführerischen Pfad zu Ruhm und Gold darstellen kann. Die Ehrmhaftiglceitwird durch viele traditionelle Werte der Senne
des AJten Reichs bestimme. Rinerliche Kampfweise, also die Ab­
Avs:PRjicvnc DER.P.PJnziPiEn1'�vE lehnung von ehrlosen Waffen oder Angriffen in den Rücken oder
„Die Reqln Rondnzs sind keine Kkitkr, die man übmrmft, we es
i
die Flanke eines Gegners, werden hier ebenso selbstverständlich
einem beliebt, und ebenso wenig .folgen sie eitler Mode." allßC$Chen wie das Streben naclt (waffenmeisterlicher) Perfektion.
-hek4nnttr Arivorer Ausspruch, der Dapifer ttr Bredtro zugeschrie­ Niemals würde man eine Schmähung Rondras oder der eigenen
bm wird Ehre hinnehmen und ebenso· undenkbar ist es einem Arivorer

Ein LEBER fVR_DEß ÜRJ>ED Was denkt man an der Akademie z u


Es kommt in Arivor immer wieder vor, dass Studenten Ehren Ambag von Gloclcnho& über ••• l
der Kiiegerakademie gerne ihr Leben g11 nz der göttlichen , ,• die Bancliera bianca: .Die ehrbarsten Söldner, die man
Leuin widmen möchten, sich aber nicht zum Geweihten unter Praios glänzender Sonnenscheibe finden wird. Wol­
berufen fühlen. Diesen steht es frei, so sie ihre Ausbildung len wir hoffen, dass sie.den rondrianischcn Tugenden stets
erfolgreich beenden, sich dem Orden der Heiligen Arda­ verbunden bleiben."
re ru Arivor als Laienmitgkied anzuschließen und sich so „. clicArdariten: .Unsere Gönner und Lehrer, Nur weni­
nach dt\ßl Erhalt ihres Kriegerbriefes direkt das weiße Ska­ gen ist es bestimmt, von der Herrin erwählt zu we{den und
pulier mit dem roten Schwcn ilberzustreifi:n. ihren Willen in die Welt zu tragen. Wenn der Orden ruft,
Jenen Schülern wird, wenn sie ihren Wunsch uitig ver­ werden wir da sein!"
künden, audi angeboten ihreh einzigen freien Nachmittag ••• Ari-wr: „Der Schwertarm des Horasreichs. Zwisdien
auhu�ben um zusammen mit den jungen Novh:en der den Rondrianern, der Horaslegion und den weißen Rei­
Kirche in Arivor weiteren Unterricht wahrzunehmen. Ne­ tern sind wir gut a�oben. Sollte sich je ein Reich gegen
ben weiteren Lektionen über das Wesen der Herrin wer­ den Horas stellen, wird es sich mit den Söhnen und Töch­
den auch die Kenntnisse der traditionellen Schwertänze, tern Arivors messen müssen."
wie im Buch Rhtilamha •l'shyr, beschrieben (RON S6), an
die zukünftigen Ordensmitglieder weitergegeben. Was denkt ••• über die Akademie zu
Ehren Amhag von Glodeabofs ?
Regeltedinisch lässt sich die oben genannte Variante wie „. die Bancliera bianca: „Die meisten von Ihnen würden
folgt darstellen: ganz anständige Partzerreiter abgeben, aber leider sind sie
Laienbruder der Ardariten (+l GP): doch oft weder von reinem Geblüt noch den Weisheiten
M()Cfffikationen1 + 1 SO des Herrn Nandus �nüber aufgeschlossen."
Automatische Vor· und Nachteile: Verbindungen bis zu „. der Arivorer: „Tapfere jun_ge Herrschaften. Ehrlicher
einem Gesamt-SO von 30, Verpflichtungen gegenüber als Grifones Haufen und bodenständiger als die Geweih­
dem Orden und der Kirche ten vom Goldenhelm."
Talente: Götter/Kulte + 1, Sagen/Legenden + l „, ein RondrageWcihter Tobricm: „Ebrenbafu: Streiter
Sonclerfertigkeiten1 Tanz der Mada (in der Variante die für die Herrin. Aber es würde ihnen ganz gut tun, wenn
auch Übungen mit Zweihandsäbeln /-schwertern beinhal­ sie mehr wären als nur Laufb.urschen seiner Eminenz ya
tet, WdH .290) Torese."

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Krieger nicht täglich das stille Zwiegespräch zur Herrin aller Hel­ Geschichre gerät er in so manches Streitgespräch, was den jetzt
den zu suchen. Der Bogen wird ausschließlich zur Jagd eingesetzt, genau eine ehrenvolle Kriegsführung sei.
niemals gegen Menschen, würde dieses Verhalten doch als unron­ ..) Haqim Löwetutok von Arivor (*1002 BF, gepflegt, glutäu­
drianisch angesehen. gig, gutaussehend) nannte sich vor nicht einmal zehn Jahren noch
Haqim ihn Abdul und gehörte 1026 BF zu den drei mal neun
auserwählten Kriegern die fiir Sultan Rmtttfan ll von Chababist4n
das Schwert der heiligen Thalionmel stehlen sollten. Nachdem er
und seine Geßihrten von den Rondrianern um Salkya Firdaron
R..onoIQ.nA YA SAn'l'ini, AAADEmiELEi1'ERin mehrfach mühelos niedergestreckt wurden zweifelte er an Rasrul­
Rondrina (*975 BF, drahtig, dunkle lange Haare) kämpfte bereits lah. Er studierte die Ge.schichte und sah wie oft die starun Söh­
im Drol-Feldzug als Kapitana der horasischen Armee. Nach der ne der Wusre an der Unterzahl der Rondrianer scheiterten. Eine
SchlAcht an dn Tro/lpforre an, bei der sie ihren linken Unterschen­ innere Unruhe erfüllte ihn und er bat im .nächsten Tempd der
kel verlor, erhob man die Cavallie- Herrin darum, dass die Geweihten ihm den Rondraglauben näher
ra in den Stand einer L6wm­ bringen mögen.
ritterin. Die geschickte Po­ 1028 BF schwor er Rastullah ab und trat
litikerin gilt als bannerueue sein Novizi.at an. Der Knapr tkr Göttin
Dienerin des Erzherrschers, ist hepte der wichtigste Reitlehrer der
vermutlich auch, weil er in Schule und ist selten ohne seine Shadif­
seiner Funktion als Baron stute Mirihib4n zu sehen.
von Aldan schon uitlebens ...) Duardo LaNIAmor.tis
ihr Lehnsherr war. Die klei­ Hortulani von Kuslik
ne und aufbrausende Laiin ("969 BF, wcissc Mäh­
des Ardaritenordens gilt als ne, Schifferkrause, ge-­
herausr�nde Menschen­ wal[ig, Augenklappe
kennerin und vermisst es links) scheint in jeder
sich mit Schwert und Schild Situation die stählerne
einem gleichwertigen Gegner Stirn eines wahren Rit­
zu messen. Neben der Leitung ten tkr Göttin zu haben:
der Akademie kümmert sie Nichts scheint den le­
sich federführend um die Aus­ benslustigen Geweihten,
wahl neuer Schüler. an dem sicherlich auch
ein Barde verloren ging,
WEi'tEIU PERSODED aus der Ruhe zu bringen.
DE�AAADEmiE Nach einer bewegten
J Hl:Utbaria Tepe1t4t'lllJUI Abenteurerkarriere fand
Bergenoor von VInsalt (* l 005 BF, er in Arivor seine Her­
blonde Locken, sa.nfte Stimme, por­ zensdame und eine Hei-
zellanfarbene Haut) ist die rechte Hand mat. Selten sieht man
der Akademieleiterin und nimmt ihr vid den Hünen ohne sei­
der Verwaltungsarbeiten ab. Die meisterliche nen übermannsgroßen
Fechterin versteht es geschickt, den Ruf der Schule durch Zweihänder und eine
ein paar Einladungen hier, einige Vorführungen da oder Handharfe auf dem Rücken,
so manchen eingeforderten Gelällen iU verbessern. Die selbst dann wenn er als Übungs­
überzeugte Salutllristin würde allerdings noch lieber als das Re­ leiter am Spielfeldrand der Lö-
nommee den Lehrplan der Schule in ein neues Zeitalter führen. wen von Ariwr, der traditions-
Sie sieht sich, nach Rondra selbst, vor allem dem Horasreich ver­ fagd reichsten lmman-Mannschaft
pßichtet und würde so manche Grenzverschiebung im Sinne des des Lieblichen Felds, steht.
heiligen Murak befürworten. J Kureon von Tomrath ("987 BF, brauner Haarkranz, Vollban,
,..) Cassim ('"1001 BF, schlaksig, bescheiden, blonder Strubbel­ muskulös) ist seit zwei Jahnehnren für die Wafh:n und Rüstun­
kopf) war ein Sklavenjunge, der Rondrina 1012 BF auf einer drol­ gen der Akademie verantwortlich. Der Sprou eines einflussreichen
.schen Plantage regelrecht vor die Füße stolperte. Der Halbwüchsi­ Arivorer Rittergeschlechts war von Kindesbeinen an dem Schmie­
ge stünte sich, um einige andere Un&eie zu schütten, mir solchem dehandwerk zugetan und lehrte beim vielgeriihmten Meister Sa­
Zorn und solcher Kühnheit auf eine Lanze der horasischen Armee, ladan selbst. Allerdings wandte er sich nach der Fertigung seines
die er für südländische Plünderer hie!c, dass die Kriegerin sich be­ Meisterstücks gegen seinen Lehrherren, da er die Ausbeutung der
eindruckt zeigte und ihn nach Arivor bringen ließ. Dort wurde er einzelnen Arbeiter und der Wandel zu schnell gefertigter Massen­
an der Akademie zu Ehren Anshag von Glodenhofs ausgebildet ware verabscheute. Als Wiih"r der Glut lehrt er die angehenden
und schloss mit Auszeichnung ab. Als Dozent für Strategie und Krieger auch ihr Rüsa.eug mit Respekt zu behandeln.

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.J In einer Lektion über wichtige Helden hören die Kadetten
Ein KltiEGER....AVS ARivoR.... v.on einem mystischen Ort im nahe gelegenen Ranafandelwald,
Einem jungen Krieger aus Arivor ist die innbrünsrige Verehrung den schon der heilige Geron nach einer Prüfung der Feen gestärkt
der Unbesiegten mit auf den Weg gegeben worden. Er lebt Ehr­ verlassen haben soll. Nach dem Abendgebet wird bemerkt, dass
lichkeit und Aufrichtigkeit und wird es nicht scheuen Verantwor­ der junge Raidri und eins der Schulpferde fuhlen. Er hat den gan­
tung JUr sich und andel'e zu übernehmen. Bedeutsame Aufgaben, :zen Nachmittag schon damit geprahlt, dass auch er die Prüfung
die er annimmt, wird er mit Blut besiegeln, genau wie er Waffen, des weißen Hirschs bestehen und sich dann ein eigenes Buch im
die sich bewährt haben einen Namen gibt und kein Verständnis Rondrarium erstreiten würde.
für seine Geflihrten hat, wenn sie dies nicht tun.
Eiru seiner großen :Ubensziele ist die Aufuahmc ins Register der ron­ .„ fürHdden
dragef!illigen Rtcken, wofiir er auch die wagcmu�n Heldentaten Durch die jüngsten kriegerischen Jahre und die Bedrohung
auf sich nehmen wird. Selbst wenn Ardare, Thalionmel und Salkya der Schwarzen lande hatte der Orden oft Personalnotstand. Auch
Ftrdayon gestorben sind, so taten sie es doch aufrecht und heldenhaft-. wenn die Lage sich jüngst wieder ecwas entspannt nimmt er im­
Ein Krieger Arivors wird innerhalb der Erzhmsc:hafi sicherlich immer mer noch gem die Hilfe junger, ehrbarer Abenteurer in Anspruch.
eine Aufgabe f\ir die Ardariten erledigen können, selbst wenn er sich Solche Recken können sich der vielen Anfragen aus der Umge­
nicht dem Orden oder den Ardaritenrincm, der Streitmaeht Arivors, bung annehmen oder anstatt der Ordensmitglieder den Unterricht
anschließt. In anderen Garden oder im Heerhaufcn des Lieblichen übernehmen. Sowohl eine Goblinbedrohung am Geron-See, eine
Felds wird man ihn aufgrund der sehr altmodischen Ausbildung, eher Gruppe Postkutschenräuber im Wald von Persenciello als auch die
kritisch beäugen. Immer wicdCI' �lassen Abgänger die heimischen Bändigung einer Gruppe halbwüchsiger können eine unnfohrene
Ge.filde, meist gen Nottlen, wo ihre Pmiglreitcn mehr Ansehen ge­ Heldengruppe vor spannende Aufgaben stellen.
nießen um sich einen Namen zu machen. Auch wenn es bisweilen
so erscheinen mag, ist der Krieger aus Arivor kein Geweihter der
Donnernden. Er wird der Kirche und dem Orden immer respekt­
voll gegenüberstehen, genießt aber die Freiheiten die er hat. Als sein GEHEim:nisSE DER... A�DEMiE ZV
eigener Herr muss er sein Handeln vor allem vor seinem Gewi� EH�D AnsBAG von GLODEDHOFS
rechtfertigen. Er kann seine Pflichten selbst wählen oder ganz einfu:h J Seit Rondrina in �n Wirrungen des Thronrolgekriegs
nur Abenteurer und Held sein. ihre heimliche Geliebte Olja"4 ya Cawtcasfll (97S-1029
BF, Kornturin der Ardariten, designiene Nachfolgerin des
DiE AAADEmiE zv EK� n Erzherrschers) verlor gilt sie als noch aufbrau�nder und
ADSHAG von GLODEDKOFS im: SPIEL zweifelt immer. wieder am Willen der Göttin. Auch Ge­
Die Arivorer Kriegerakademie stellt so etwas wie den "M:ltlichen rüchte, dass die vollendete Duellantin in den Tod I<Onigin
Arm des Ardaritenordens dar. Demnach können die Helden hier SaJkyas verwickelt scir:i soll, will sie nicht wahrhaben.
eventuell leichteren Zugang zu einem der Hcrrscbcr .der Gerondrata Tatsächlich handdte es sich bei Oljana um den Kop,f des
erlangen, als im Haupnempel und Pilgerzentrum um Auden
i zen iu Daicon�LJrlttls, einer z.cl� des Namenlosen, die seit Jahr­
bitten. Allerdings können die :Uhrer der Akademie und frische Ab­ zehnten die Rondrakirche als Ziel ihrer dunklen Machen­
gänger auch als Arm des Geset:zes in und um Ativor auftreten und so schaften hat. Unter anderem sind sie filr den Tod Dapi.for �'
der Gegenspider in mancher phexischer Unternehmung sein. Bredtros und SaUtya Firdaynns verantwonlich. Die Diener
Sollte eine Heldin an einem der Ritterturniere der Umgebung teil­ des Purpurnen suchen stets nach einftussreichen Personen
nehmen wollen, wird sie zwan�ise mit der Akademie in Berüh­ im Umfeld der Ardariten, die sie Rir ihre' Sache gewinnen
rung treten, da diese oft mitverantwonlich fUr deren Ausrichtung ist. können und die Akademieleiterin könnte tatSächlich den
An der Akademie können auch viele rahigkeiten im Umgang mit Einßüsterungen nicht ganz ahgeneigt gegenüberstehen.
Klingenwaffen, sowie strategische, historische oder theologische J Kurron vtm Thmraths Ablehnung gegen die Manufak­
Kenntnisse erworben werden, oftmals sogar für vergleichsweise turen ist mitnichten mit einigen Predigten und ein wenig
geringe Gebühren. Jedoch werden hier nur solche Reisende un­ Almosen für die Armen genüge getan. Der Ingrimmako­
terrichtet, die auch den Idealen. der göttlichen Löwin nahe stehen. luth ist ein Altg_mlk der Schnitter (Horas 216), der immer
wieder rabiate Aktionen gegen die Erben Saladans orga­
nisiert und die Großgießereien, me<;hanbchen Hammer­
SzEnARioiDEEn werke und Drahtzieherhallen am liebsten dem Erdboden
••• für Schüler der Akademie gleich gemacht sähe. (")
J Der allerbeste jüngere Freund eines Helden möchte diesem an .J Cassim hat im letzten Jahr in der Vinsalter Schönheit
die Akademie folgen, was dessen Elrem auch gutheißen würden. Hldtharia eine aufgeschlossene Fürsprecherin für seine
Leider scheint der kleine Qualimio (tollpatschig, übergcwichtig) Lehre der modernen Kriegstaktiken gefunden und rah­
so gar nicht geeignet. Wahrend die Jünglinge versuchen den ehr­ jageflillige Gefühle für sie cnrwickelt. Der sonst so tapfere
geizigen Jungen auf das Auswahlverfahren vonubereiten, müssen Krieger bcfUrchtet aber, dass eine Tochter der Casa Fontlari
sie sich zudem mit einigen arroganten Jugendlichen und deren niemals einen ehemaligen Sklaven anhören würde. (*)
übennotiviecten Eltern auseinandersetzen, die auch bereit wären
die Regeln der Wettbewerbe zu übcnrcten.

20
DiE K!tiEGER.SCHVLE �SHAL
HAsHinnAH zu BABvRin

Vollstindiger Name: Kriegerschule Keshal Hashinnah ai Ba­ te Streitwagenfahrerin und Miralay des Baburiner Regiments
burin, früher auch als Kadettenschule bekannt oder als Aka­ Nebachot (•9so BF), Alaya el-Sulchaman, eine Nachfuhrin des
demie der königüch-aranischen R.eitetei und Streitwagenlenker Kadiz ihn Sulchaman (*1025 BF), Darkara Isharsunni, eine
(Keshal Hashinnah bedeutet Ftstung der Kriegerin der Sacrapcngarde und gesuch­
Tapfortn} te Verräterin (*1003 BF), Marwamir von
Standorn Baburin, Sultanat Baburin, Aranien Revennis, Haran von Ommdablabad, Ver­
Wappen/Symbol: ein roter Strehwagen auf wandter der Sultansfamilie von Baburin,
weißem Hintergrund ein Lebemann und Held (*1006 BF). Arkos
Wahlspru.ch: Hultligt der Donnmllkn Schah, König Araniens (*992 BF)
Trägen Mhaharanyat Aranien Größe: groß (meist über 60 Schüler)
Spezialgebiet: Reitkunst, Strategie, Streitwa­ Beüehungen: groß (insbesondere zur Rondra­
gen, Säbelkampf und Korkirche, aber auch zum Hof des Sultans
Personen der Historie: Janisa saba Khalicla. und des Königs)
Heldin im Kampf gegen 'Borbara.d (*570 BF, F'ium:kraft: groß (hohes Sc:hulgeld, etwa l.000
'1bi' 590 BF), Kadiz ibn Sulchaman, Begründer ei­ Dukaten pro Schüler)
nes bekannten Kriegergesclilechts, dass bis heute an der AllllCllttU.Dg: groß {die Stellmacherei Al'Bashar und die
Akademie ru 6nden ist (*777 BF), Rondrina ay Bakrachal, l\irstlichen Marställe, sowie weitere Stallungen außerhalb der
Jahrgangsbeste, Teilnehmerin des lerzten Donnerstunnrennens Stadt gehören zur Akademie)
(1011 BF, � 1031 BF), Aischanka saba Nedimara Besonderheiten: Ausbildung mit Streitwagen, die meisten
Bedeutende Abgängen Yasmina saba Demeya ay Na.sirabad, Sc:hüler sind Frauen aus reichen Familien, nur ein Drittel sind
Akademic:Jeicerin, traditionell auch Bashia genannt, berühm- Männer

„ Was dk Litblinowaffe der GöRin Rondra ist? Eint Gtwtihlt der Jahren merklic:h, denn ihr haftete immer der Ruf an, sich nicht an
Ltuin würde dir vrrmutlich trziihkn, es sti Mr Rondrakamm. Ein die moderne Kriegskunst anzupassen. Insbesondere ab der Regie­
gamischer Krhgtr würde dir uzgm, -dass keine Waffe so eMi ist, wie rungszeit Kaiser Re1'Js war Keshal Hashinnah fast bedeutungslos
d4s Lanpchwm eines Ritttrs. geworden und im Gegensatz zur Aka:demie von Wehrheim galt die
Doch trinntre dich, wit m ihrDwU mit dtm htiligm Ltomar ausge­ Ausbildung als altertümlich.
fochten hat. Es war keine Klinge, keine Axt, keine Lana. Es war ihr Dies änderte sich erst im Jahre 1009 BF, denn mit der aranischen
Streitwagen, Mr Donnersturm - gezogen wn ihrm Rössern Astaran, Unabhängigkeit vom Mittelreich und der Tulamidisierung war auch
1horra, &nnar und Zyathach. Und ihr zu Ehren pjitgtn wir noch die Schule plötzlich die einzige Ausbildungsstät te für Krieger (und
immer dit alte Tradition. Dtnn auch, wtnn man es sich kaum vorsttl­ unter mittelreichischer Herrschaft vor allem Offiziere) des Landes
len mag. der Strti1wagm ist eint mächtige Waffefarjtdm, der damit und sollte wieder im ruhmreichen Glanz alter Zeiten erstrahlen.
umzugehen weiß." Zum ersten Mal seit der Gründung wurde der Schwerpunkt der
-Antwort tkr Bashia Yasmina saba Demtya ay Nasirabad aufdie Ausbildung nun auf die aranisch-tulamidische Kampfweise umge­
Frttge einer Schülerin, 1032 BF stellt. Der Kampf mit dem Reitersäbel und dem Streitwagen bilde­
ten nun den Schwerpunkt der Ausbildung, ohne jedoch gänzlich auf
GESCHiCH1'E das Wl�n um Strategie und Taktik zu verzichten.
Die altehrwürdige Kriegersc:hule Keshal Hashinnah kann auf eine Als im Zuge der Eroberungen Borbarads Dimionll von Z.Organ das
jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Im Jahr 300 BF wurde Moghuiat Oron ausrief, standen Krieger Baburins aufbeiden Seiten
die Schule auf Geheiß Kaiser Mmols von der damaligen arani­ der Grenze. In der Skorpiongartk, die geschlossen zu Dimiona und
sch.en Fürstin Mygdonia III gegründet. Als Vorgänger der Kadet­ ihrer Lehnsherrin Merisa von. Elburum und Oron hielt, dienten
tenschulen nach mittelreichischem Vo rbild aufgebaut, sollte sie ni cht wenige Kriegerinnen aus Keshal Hashinnah. Ihre Loyalität
eine Offiziersschmiede werden, die mit den bisherigen aranischen und Schwüre banden sie an ihre Lehnsherrin in Elburum. Ver­
Tr aditionen brechen sollte. Bis dahin galt in Aranien, wie überall mutlich verdankte Dimiona ihnen sogar das mehrjährige Bestehen
in den Tulamidenlanden, die Sc:hule der Balayan-Meister als die Orons, denn es gelang den Araniern jahrelang nicht, das militä­
höchste Form der Kriegskunst. risch unterlegene Moghulat in die Knie zu zwingen.
In den folgenden Jahrhundenen konnte sich die Akademie mehr­ Dennoch war es auch den Kriegerinnen der Keshal Hashinnah zu
fach bewähren, jedoch sank ihr Ruhm in den letzten einhunden verdanken, dm die entscheidende Schillcht von Zorgan mit dem

21
Sieg der Aranier endete. Zusammen mit vielen baburischen Stam­ nahegelegt wird, mehrmals pro Woche am Göttinnendienst im
meskriegern zogen etwa 60 Streitwagen und 100 l..anz:enreiter Tempel teilzunehmen.
1028 BF nach Süden und bezwangen die Streitmacht Dimionas. Die Akademie besitzt vier Stockwerke, die im tulamidischen Stil
Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist die Akademie wieder eine erbaut sind. [m Innenhof befindet sich ein wunderschöner Garten
angesehene Institution, auf die viele edle Familien Araniens ihre mit einem Schwimmbecken, in welchem sich die Schülerinnen
zweit- und drittgeborenen Kinder schicken. in ihrer Freizeit entspannen können. Ein Arkadengang spendet
Den letzten Wendepunkt erlebte die Akademie mit der sagen­ Schatten, während im Garten sdbst die jungen Krieger und Krie·
haften Rückkehr Ltomarr von Baburin, der mit Hilfe des heiligen gerinne n ihren körperlichen Obungen nachgehen. [n den einzel­
Streitwagens Donnerrturm das Omegatherion vernichtete und den nen Stockwerken sind Lehrräume untergebracht, w o Lesen und
Fall Warunb einläutete. Auch wenn wohl kaum eine Kriegerin Schreiben unterrichtet wird, aber auch Heraldik und sogar die
aus Baburin Zeuge dieser Ereignisse war, so hat dieses Ereignis Grundlagen der höfischen Etikette. Schon seit jeher wird dar.auf
die Baburiner verzückt und nicht wenige versuchen, dem tapfe­ geachtet, dass die baburischen Kriegerinnen in Diplomatie, Strate­
ren Heiligen nachzueifern und ihrer Schule zu weiterem Ruhm gie, aber auch in den schönen Künsten bewandert sind.
zu verhelfen. Etwa zwei Drittel der Schüler sind weiblich und rekrutieren s.ich
aus den wohlhabenden Familien Araniens. Töchter von Emiren,
Beyrounen und Haranis sind ebenso zu finden wie die Abkömm­
LEBED AD DER..AKADEJYliE linge reicher Handelsdynastien. Die männlichen Schüler sehen in
Gelegen im Stadtviertel Alt-B11burin befindet sich die Kriegeraka­ der Ausbildung wm Krieger eine Möglichkeit, sich im Matriar­
demie Keshal Hashinnah ganz in der Nähe des berühmten Ron­ chat eine Stimme zu verleihen und versuchen nicht selten noch
dratempels der Stadt. Das Hauptgebäude überragt die meisten hvter an sich zu arbeiten als die Schülerinnen.
anderen bei weitem und wird von einem grünen Zwiebelturm at1s Am Ende ihrer Ausbildung verpflichten sich die Krieger drei Jahre
Marmor gekrönt. flir den Dienst in der aranischen Armee -je nach Eignung bei d.em
Die lU'alte Festung, die eines der höchsten Gebäude der Stadt ist, Regiment der Bashia oder einer anderen Einheit. Falls einer der
stellt seit Jahrhunderten ein Wahrzeichen Baburins dar. Seit je­ Schüler sich nicht flir den Militärdienst eignet, gibt die Bashia dies
her sind die Kontakte zwischen der Schule und dem Tempel der am Ende der Ausbildung recht deutlich i.u verstehen, sodass sich
Löwin sehr gut, auch die jetzige Akademieleiterin
. Y4Smina und die junge Kriegerin bald nach einem anderen Broterwerb umsehen
die Meisterin des Bundes Bibtrnell von Hmgisford verbindet eine muss. Allerdings knüpfen die zukünftigen Kriegerinnen während
jahrelange Freundschaft. Dies gilt auch flir die Schüler, denen es ihrer Ausbildung auch oh schon �ntakte zu Sultanen und Emi-

Strtitwagmausbildung

22
ren, die f'ähigc LeibwäChter oder gut ausgebildete Soldaten brau­
chen - und so 6ndet sich so gut wie immer eine Anstellung für Wa111 denkt eine Kriegerin
eine Baburiner Kriegerin. der Keshal Hasbinnah ü b e r „. r
„. die Rondrakircbe: „Die Bashia und die Meisterin
des Bundes sind gute Freunde. Genauso sieht unser Ver·
DER..l<NEGEa.J5IQEF BaBvlQns hältnis zur Kirche der Löwin aus. Unsere Schule und die
Seit der .A:kademiegründung wird der Kricgerbrief von Ba­ Kirche der Göttin sind Gefahrten desselben Kampfes.
burin von- der Basllia auf ein Papyrusdokument niederge­ Haben wir nicht bewiesen, wie tapfer und würdig wir
schrieben, versehen mit einem rondragcOOligen Sinnspruch sind, als wir die Oronis vor den Stadttoren Zorgaos zer­
aufUr-Tulamidya und neuerdings auch mit einem Wächs­ malmt habent'
siegel aufdet Innenseite. Dieser Brauch entstammt det mit­ ••• die Korkirche: ,.Auch Kor steht auf der Seite der Ge­
tdrdcbischen Tradition und hat sich durch die gemeinsame rechten. Und auch ein Söldner kann ehrenhaft kämpfen.
Gr.schichte zwischen Aranien und dem Raulschen Reich Aber wir sind Krieger im Namen Rondras, nicht ihres
etablien. Der Imegerbrief wird im Regelfall von allen Aka­ Sohnes.''
demien des Minel- und Horasreiches anerkannt und ein ••• Ataaien QDd das Könipbam: „Das Mhaharanyu ist
�gcr Baburins kann darauf hoffen, dass dies auch für unser aller Mutter und der Schah und die Schahi die ers­
andere Länder gilt. In den übrigen Tulamidenlanden haben ten Kinder. Wir dienen ihnen voller Stolz. Einige von uns
die Abgänger Baburins aber einen schlechten Ruf, da sie als wählten den tuschen Dienstherrn, aber selbst in diesen
verweichlicht gelten, was vtfrrtuclich an den überwiegend dunklen Zeiten hielten wir uns an die Gebote Rondras."
�iblichen Kriegerinnen liegt. ••• Krieger aus dem Mittelreich: ,,Auch sie sind tapfere
fnJgc:gai der alren Tradition wild auch a� gebrann­ Kämpfer, aber sie kleiden sich in sch�e Kettenhemden
tes Leder anstelle des Papyrus benutzt, um zu vermeiden, dass und Rüstungen und sind un�lich. Und das, was sie
der Kriegcrbrief sich bei Feuchtigkeit einfu:h ailfi&t. Reitkunst nennen, das beherrscht ein Schüler im ersten
Jahr seiner J\usbildung!"

DiE AVSBiLDVIlG Was .dCnkt ••• über die Keshal Hubinnahl


Die Zahl der Schiller schwankt jedes Jahr erheblich. Manchmal sind „. ein Söldner: „Oie Götter sind wahrhaft ungerecht. Die
es nur eine Handvoll 1.öglinge, manchmal auch bis zu 30 auf einmal. Baburen verlangen genauso Gold für ihre Dienste wie ich
Entscheidend für die Aufuahme ist ein guter Ruf und in den meisten und doch sind sie die strahlenden Hdden, von denen man
Fallen auch eine reiche Familie, da die Ausbildung in der Keshal Has­ noch in tausend Jahren enählen wird. Und was ist mit mir
hinnah sehr kostspielig ist. Über die Jahre hin� muss man gewiss und meinesgleih
c en? Absc;haum nennt man uns, nur weil
mehr als l.000 Dinar ausgeben. Auch das Reitpferd muss während mein Vater ein KesselAicker war und ich meine Mutter nie
der Ausbildung selbst gestellt werden - ein Ausschl.usiskr terium llir kennengelernt habe. Ungerecht, so was!"
2'.öglingc ärmerer Familien. Nur selten �den Stipendien �ben ••. ein Novadi1 „Sie glauben, sie seien Achmad'sunni.
und auch nur, weM ein Schüler als wirklich begabt eingestuft wird. Doch kein Rechtgläubiger fürchtet die Frauen aus B,abu­
DafUr hat eine Schülerin der Keshal Hashinnah eine sehr vielseiri­ rin. Aber i� Pferde sind ausgesprochen hübsch."
ge Ausbildung genossen. Sechs Jahre lang werden die Kriegerinnen .„ eine Balayan aus Elburum: „Traditionsreich sind
in den Kampfkünsten um.erwiesen, bis sie sich einer Abschluss­ sie, aber ihnen fehlt Eleganz und Anmut. Sie haben sich
prüfung stellen, wo sie ihr Geschick mit Streitwagen und Wurf­ von der Kunst der Balayanim schon vor langer Zeit ab­
speer unter Beweis stellen müssen. gewandt."
Mirderweilc wird nicht mehr so stark wie früher zwischen deJl ••• ein Bürgu Ba burins: Wenn nur einer von ihnen ein

Disziplinen des Streitwagens, der leichten Reiter und der be­ halber Lee>mar wird, ist ihm unsterblicher Ruhm gewiss.
rittenen Schützen unterteilt. Vielmehr muss jeder Schüler alle Sie sind tapfer und ehrenhaft wie die Diener der Löwin
Katnpfkünste beherrschen, wobei nach wie vor jeder 2'.ögling auch und schlau und ekgimt wie eine Balayan-Meisterin."
Schwerpunkte setzen kann.
Erweisen sie sich als würdig, wird ihnen ihr Kriegerbrief ausgestellt
und sie können entscheiden, wohin sie ihr weiterer Weg fUhrt.
Eine misslungene Prüfung kann einmal im nächsten Jahr wieder­
hole werden, scheitert auch diese, so muss der Zögling ohne Brief fvi:.AmioiscKE BEGIQFFE
die Akademie verlassen, was meist gleichbedeutend mit einem Le­ Befehlshaberin Bashia
ben als Söldner ist - denn einen Versager will kaum ein hoher Herr Berittene Schützen Gouma
oder dne edle Dame in Dienst stellen. Kriegerbrief Shahad
Nach dem Ende ihrer Ausbildung gehen viele Krieger zum Babu­ Obristin Miralay
riner Regiment Neb11chot. Gerade in FriedeflS7.Citen, wo es mehr Streitwagen Anur-Rath
Kriegerinnen als Plätze im Regiment gibt, kommt es auch häufiger Schwertgeselle ßalayan
vor, dass sie sich einer Adligen anschließen und ihr dienen, oder Schwertmeister Salfasayf
das sie in die Ferne zieht.

23
.AvsPRJiGVDG DER..PRJnziPiED't:UVE
Die Baburiner Kriegerin hat nur wenig mit einer Kämpferin aus PER.$OnEn DER.A�nEmiE
dem Mittelreich gemein. Der rulamidische Einfluss und das Be­
harren auf den alten Traditionen hat auch das Bild ihrer Priruipi­ yA$minA SABA DEntEYA AY ßASiAAJSAD. BASHiA
en stark beeinflusst. Einige ihrer Auslegungen stoßen bei Kriegern ..J Die Beysa Yasmina (*980 BF, gutaussehend, klare Stimme, auf­
aus den Mittellanden aufUnverständnis, in den Tulamidenlanden merksame Beobachterin, verachtet Männer) ist die Akademieleite­
gelten sie hingegen wegen des hohen Anteils von Frauen als nicht rin der Keshal Hashinnah. Die attraktive Adlige gilt als sehr strenge
sonderlich traditionell. Lehrmeisterin und hat ein Auge darauf, dass keine Schülerin aus
Eine der wichtigsten Prinzipien ist der Schutz lkr Schwachen. Nach der Reihe tanzt. Sie wird von ihren Schülern mi t Bashia Yasmina
dem Verständnis der Schuk sind damit alle Menschen gemeint, angesprochen, was so vie,l wie Befehlshaberin bedeutet. Zugleich
die selbst keine Kämpfer sind und sich nicht wehren können - ist Yasmina auch die Miralay (Obristin) des Baburiner Streitwa­
egal ob eine aranische Bäuerin oder ein nostrisc:her Fischer. Eine genregiments Ntbachot. Männern gegenüber verhält sie sich oft ab­
Ausnahme besteht bei Ungläubigen, die sich gegen die weisend, was auch ihre männlichen Schüler iu spüren bekommen
Gebote Rondras stellen. Wo ein maraskanischer - ihre Bestrafungen fallen in der Regel härter aus als die der Frau­
Reisbauer darauf hoffen kann, dass ihm eine en. Yasmina hat den Ruf, eine der be$cen Streitwagenfahreri1111en
baburische Kriegerin Aventuriens zu sein - ein Ruf, der gerechtfertigt ist.
mit Toleranz begeg­
net und ihm hilft, WEi1':uu PERSODED DER._.A�DEIItiE
da er die Zwölfe iu­ ...) Eine der besten, aber auch hitzköpfigsten Schülerin.nen der
mindest als Helfer Rur Beysa, ist die junge A1aya el-Sulchaman (*1012 BF, ungestüm,
und Grors anerkennt, wagemutig, auf dem linken Auge blind), Nachfahrin des
wird sie einem rondraver­ berühmten Kadii ibn Sulchaman und Tochter einer
spottenden Novadi lieber zu Harani aus dem Umland von Baburin. Die stürmi­
seinem Gott schicken als ihm sche Kriegerin hat es sich zur Aufgabe gemacht,
helfen. einst in Leomars Fußstapfen � treten und
Der Loyaiitlit misst man große Bedeu­ furdert jeden heraus, von dem sie glaubt,
tung ru. Zwar haben die phexgläubigen dass er ein würdiger Gegner ist.
Aranier keine Skrupel dabei, sich für Da.rkua J,harsunni (*1003
ihre Dienste wie ein gemeiner Söldner BF, intelligent, parfümiert
bezahlen zu lassen, doch sich täglich, Waffenmeis­
sind sie für ihren Mut und ihre Treue terin mit dem Speer)
gegenüber ihrem gewählten Diensther­ hingegen gilt unter den
ren bekannt. Wo ein Söldner sich viel­ Araniern als gesuchte Verräterin, aufdie der Scharfrichter wartet.
lekht bestechen lässt, bei einem aus­ Als junge Offizierin diente sie der Satrapengarde der Merisa
sichtslosen Kampf die Flucht ergreift von Elburum und beging in ihrem Namen zahlreiche
oder überläuft, steht eine baburis:che schreckliche Verbrechen. Sie wird im Yalaiad vermutet,
Kriegerin in dem Ruf, weder auhuge­ wo sie sich noch immer als Söldne.rin durchschlägt.
ben, noch bestechlich ru sein. Hat sie ..) Der Haran von Ommdabladad, Marwamir von
sich für einen Dienstherren entschieden, gilt Revenni.s (*1006 BF, tollkühn und fahig, begnadeter
diesem ihre uneingeschränkte Loyalität. Wagenknker) hat bereits zu Leh7.eiten den Ruf eines
Auch eine Baburinerin hält viel von Ehre, doch großen Helden an sich haften. Der Frauenheld und Lebemann
isc die Kriegerin gleichennaßen dem mittelreichi­ ist ein Verwandter des Sultanhauses und ein guter Freund
schen, wie auch dem tulamidische11 Verständnis die­ von Prinz Emgrimm von Revennis. Mit ihm hac er schon
ses Begriffes unterworfen. zahlreiche Abenteuer erlebt. Wäre er eine Frau, so würde
Allerdings hat jeder einzelne Krieger Baburins seine er möglicherweise als Nachfolger von Yaimina in Frage
eigene Sichtweise, was unter den Bereich der Ehrmhaf kommen, so jedoch streiten beide sich, wann immer sie
tiglrnt fallt und was nicht. Der Einsatz eines Bogens ist sich begegnen - wobei beide die Fähigkeiten des jeweils
nicht nur zu Jagdzwecken gestattet. Benutit auch der anderen respektieren. Er und Alaya, eine der wenigen
Feind Armbrust- oder Bogenschüticn, so ist der Gebrauch Frauen, die alle seine Avanc.en zurückgewiesen hat, pftegen eine
dieser Waffen für die Baburinerin nicht unrondrianisch. Hassfreundschaft.
Gleiches gi.lt für die Wurfspeere, die vom Streitwagen aus .J Als das 76. Donnersturmrennen seine Schatten vorauswarf,
auf Feinde geworfen werden. wurde Rondrina ay Bakrachal (1011 bis 1031 BF) ausgewählt,
um für die Baburiner Schule anzutreten. Es gelang der Jahrgangs­
Baburischer SpeeT'UKrfor besten jedoch nicht, die hohen Erwartungen, die an sie gestdlt
wurden, zu erfüllen.

24
EinE HELDin AVS DER_
SCHULE von BABVRin GEHEimnisSE DEl\...l<.J:s:aAL HAsHinnAH
Eine Abgängerin Keshal Hashinnahs unterscheidet sich in mehrfa­ ...) In den letzten Jahren gelang es Assatl ihn Mtrkan, Prinz
cher Hinsicht sehr swk von einer minelreichischen Kriegerakade­ Baburins und heimlicher Anhänger Belkelels, einen jun­
mie. Geschult in den traditionellen Kampfkünsten Araniens, ist eine gen Adligen von der Macht seines Kultes zu über7.l:llgen
Kriegerin aus Baburin keineswegs ein Relikt aus alten Tagen. Man und, diesen an der Schule einzuschleusen. &uchfar ihn Me­
lehrte sie an der Schule auch Taktik und Strategie und die Leb� ruschwn Shaha befindet sich noch in der Ausbildung. wird
kunst der aranischen Gesellschaft. Nach ihrer .Ausbildung steht es aber im Jahre 1037 BF seine Prüfung ablegen und an der
ihr frei, zu gehen, wohin sie will, doch meistens verpflichtet sich Akademie verbleiben, wo e r mit Assads Hilfe neuer Siall­
die Kriegerin dem König, einem Sultan oder einer Emira, damit meister wird. In den k ommenden Jahren soll er Yasmina
sie die Schulden ihrer Ausbildung abbe7.ahlen .Auch im Heer ersetzen, die er abgrundtief hasst, denn er sieht den Mann
Araniens k.\nn sie Anstellung finden, denn das Baburiner �ment von Natur aus der Frau als überlegen an. Zwar wird es
Neb11ehot nimmt vor allem Stteitwagen&h.rcr auf. Nichtsdestotrotz dem jungen Krieger nicht gelingen, die Akademieleiterin
gibt es auch Kriegerinnen, die als Abenteurer durchs Land ziehen, zu stüt7.Cn, er kann jedoch in zahlreiche Inuigcn gegen Jie
da sie einst ebenso berühmt sein wollen wie der heilige Leomar. verwickelt sein. Die Verbindung zu .Assad lässt sich nicht
nachverfolgen, Yasmina kann berichtCll, dass ihr jemand
eine Spende zukommen ließ, um Raschfar zu favorisieren.
�SHAL HAsHinnAH im SPiEL J Die Familie Sulchaman birgt ein Geheimnis, dass
Der beeindruckende Bau kann als Schauplatz für ein Abenteuer bis auf ihren Ahnen Kadiz. z.urückgehr. Der eher mäßige
dienen, bei denen unter den jungen Krieger
K Eitel- und Be­ Kämpfer betete oft zu seinem Schutzpatron Phex und
gehrlichkeiten eine Rolle spiden. Ebenso mag Keshal Hashinnah spendete ihm regelmäßig große Summen. Er ging sogar
unentdeckte Kammern voller Geheimnisse bergen. So mag es soweit, dass er die Weihe des Gottes empfing und. Teile der
sein, dass während des Aranischen Exodus einige Magier hier ihre Einnahmen der Akademie heimlich flir den Phextempel
Schätze bei Freunden verborgen haben, oder auch das eine oder entwendete. Er überlebte selbst die geeihrlichsten und aus­
andere Artefakt von einem der großen Schlachtfelder der Vergan­ sichtslosesten Situationen, odass er sich e.inen Rufals un­
genheit seinen Weg in eine der Kammern gefunden hat. sterblicher Kämpfer erwarb und steinalt wurde. Seitdem
sind vide Nachfahren von Kadiz vom Schickutl begünstigt.
Die Sulchamans sind eine sehr große Familie, sodass es
SzEnARioiDEEn auch denkbar ist, dass auch eine Spielerheldin aus ihren
••• für Zöglinge Reihen stammt. (*)
J An der Akademie herrscht ofi Missgunst zwischen den einzel­ Vor der großen Schlacht in der Gotischen Wüste
nen Schülern. Ein männlicher Krieger aus einfachen Verhältnissen, zwischen Rohal und Borbarad verbarg die Rüstmeiste­
der mittels eines Stipendiums an die Akademie kam, gerät in Ver­ fin Ashara unter der Statue des heiligen Leomar einige
dacht, aus der Rüstkammer etwas gestohlen zu haben. Der Gegen­ Gegenstände aus der Rüstkammer der Schule. Sie hme
stand, ein pr:ächtiger Dokh, wurde in seinem Zimmer gefunden. Angst, dass im Falle einer Niederlage die Horden Borba­
Er bittet einige seiner Freunde um Hilfe, denn er ist unschuldig. In rads auch Baburin plündern würden. Ashara kehrte nicht
Wahrheit war es eine Schülerin, die .sich in ihn verliebt hatte, die er zurück, mit ihr geriet der kleine Schatz in Vergessenheit.
jedoch abwies und die ihn aus Rache diskreditieren will. Einer Schülerin Keshal Ha.shinnahs könnte jedoch das
Ein Held kann entweder selbst jener Schüler sein oder ein Freund, geheime Versteck durch. Zufall auffallen. Doch was tut sie
der die Wahrheit ans Licht bringt. mit der Schatulle voller alter Mün:zen (Wen: 200 Duka­
ten) und dem wertvollen und gutgeaibeiteten Reitersäbel
„. für &emde Held� der Rüstmeisterin (Name: Hasrudin, TP +2)? Behält sie
...) Darkara lshanunni gilt als Verräterin an den Idealen der Akade­ die Wensachen oder sagt sie der Bashia Bescheid? Beob­
mie. Dennoch ist es bislang nicht gelungen sie zu fassen. Die Bashia achtet ein anderer, neidischer Schüler sie dabei und verrät
sendet eine Gruppe von Kriegerinnen aus, die sie wehen soll. Um sie vorher an die Akademieleiterin, womit ihr Arger
den Erfolg zu gewährleisten, werden :mdem einige Abenteurer be­ cinhanddt? (•)
nötigt, die die jungen Frauen begleiten und Darkara im Yalaiad auf­ .J Yasmina will zwar noch einige Jahre die Bashia der
spüren sollen. Sie herrscht momentan als Kriegmcrrin in dem Land Akademie bleiben, sich aber danach in den Ruhestand be­
und hat in der Nähe von Malqis einige Ferkinas um sich geschart. geben. Oie Sultansfamilie würde gerne Marwamir als ihren
...) In Baburin kommt es in einem Wirtshaus ru einem Streit zwischen Nachfolger sehen, was Yasmina aber unbedingt verhindern
den Helden und Marwamir. Zunächst kommt es w einem Wettstreit will. Sie har ein Auge auf die junge Alaya el-Sukhaman
mit Worten und der große Gegner versucht männliche Krieger w ver­ gelegt. Yasminas Stellvertreterin Hanscha sabal Hasmchi/
spotten und gibt sich den Damen gegenüber galant. Gehen die Helden will jedoch deren Nachfolge antreten und plant Alaya auf
zu weit, so wird er einen von ihnen zu einem Duell furdern -allerd in& eine Mmion zu schicken, bei der sie den Tod findet. (•)
wird er, egal wie es ausgeht, die Gruppe im Anschluss lachend in das
Gasthaus führen und gemeinsam mit ihnen feiern.

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DiE AUDEMiE SCHW"ERf UilD
ScuiLD zu BALiHo
Vollständiger Name: Akademie Schwert und Raidri C.Onchobair, Schwertkönig und letzter
Schild zu Baliho Träger Siebenstreichs (958 BF, \t' 1021 BF),
Standort: Baronie Pandlaril (etwa 6 Meilen Waldemar von Löwenhaupt, Herzog von Wei­
nordwestlich der Stadt Baliho.). Herzogtum den (954 BF; W 1021 BF)
Weiden, Mindreich Bedeutende Abgiilger: Praiodane von Fal­
Wappen/Symbol: goldener Schild mit kenstein, ehemalige Gräfin von Baliho (•959
schwarum Herzschild und schwarzen Schild­ BF)
haupt, darin ein liegendes goldenes Schwert Größe: mittel
Wahl.tprudu G'4dius et scutum sum. (Bosp.: Ich Beziehungen: sehr groß
bin das Schwert und Mr Schild.) Finam.ktaft: ansehnlich
Träger: Herzogtum Weiden; Weidener Adlige verge­ Aultattung: groß
ben gerne ,Stipendien' an Gemeine Baonderbeiten: Die Akademie ist in einer ansehnli-
Spezialgebiet: Lanzen.reiten, Reiterkampf, Kampf mit chen, aber alten und etwas heruntergekommenen Wasser­
Schwert, Hieb- und Kettenwaffen sowie Schild burg untergebracht. Den l.öglingen obliegt die Pflege ihrer
Personen der His.torie: Hiltrud von Gringelbaum (920 BF, Pferde und seit der Wagensch/4cht von Baliho 1026 BF steht das
W 983 BF), Storko von Nordhag (951 BF, \11 1024 BF), Sueitwagenfahren wieder auf dem Lehrplan.

uUnd damit willkommen in den Reihen von Rondras Bmenr vereint bis heute ausnahmslos alle Absolventen miteinander.
-Rittmeistmn Hiltrud von Grlngelbaum zu &zitlri Conchobair, Eine freundschaftliche Rivalität verband die Akademie zu Ba­
972BF liho mit der Kaiserlichen Akademie für Strategie und Taktik
in Wehrheim. So gab es regelmäßig Wettkämpfe, die einmal
GESCHicHf'E im Jahr, bis zum Untergang des „Stählernen Herzens" im Jahre
Die Akademie Schwert und Schild zu Baliho wurde im Jahre 51 1027 BF, abwechselnd in Wehrheim und Baliho ausgetragen
'V.BP gegründet, als direkte Reaktion auf die schreckliche und ent­ wurden, bei denen sich die Zöglinge der Akademien miteinan­
behrungsreiche Zeit, die die Weidener während der orkischen Be­ der messen konnten.
sanung und dem Bestehen der Finstermark durchleben mussten. Der gleichbleibende Erfolg der BaJihoer Krieger hat dazu gefUhrt,
Der bosparanische Marschall Angfok/tkrAlte, dem die Herrschaft dass seit über 500 Jahren kaum nennenswerte .Änderungen in der
über Stadt und Land Baliho gegeben worden war, befahl den Auf­ Kriegerausbildung an der Schwert und Schild vorgenommen wur­
bau einer Schule, an der „d.k Töc6�r und Sohne tks Wtidenlandes den. Eine der wenigen Änderungen, die dennoch Einzug hidt,
so kuru/Jg an Schwert und Schild uflli in sonstigrm Wfljfmwerk aus­ war die Entscheidung der Rinmeisterin Kun.iltk von Nord/Mg, die
gebikkt werden soilm wie in tkn Garnisonen der Ugio Vtctrix, auf Ausbildung im Streitwagenfahren aus dem Lehrplan zu streichen.
dass kein Schwarzpelz sich ?nehr getraue, über Rllthil otkr Finster­ Doch bereits 1026 BF rächte sich diese ,Modernisierung' biner, als
kamm if,U stngen;" und vetpftichtete die Abgänger zur Verteidigung die Orks mit mächtigen Wagen bis vor die Mauern Balihos :zogen.
der mittnächtlichen lande. Die heutige Akademieanlage geht auf Ihnen stellten sich die letzten in Baliho ausgebildeten Streitwagen­
eine Schenkung der Herzogin Odila von Weiden zurück, die den fahrer todesverachtend entgegen und legten einmal mehr beredt
Streitern der Akademie 596 BF in Anerkennung ihrer Dienste die Zeugnis davon ab, was es heißt, unter ,Rondras Besten' ausgebildet
Wasserburg Arrainswenh und das darum liegende Land unweit worden zu sein. Nur wenig später kchne der Unterricht an den
der Grafenstadt Baliho zum Lehen gab. Und Herzogin Odila be­ angeblich so veralteten Streitwagen in aller Stille wieder auf den
gründete zudem die bis heute gebräuchliche Tradition, zahlreiche Lehrplan zurück. Denn die Verbundenheit zu althergebrachten
Absolventen der Balihoer Akademie in die Reihen der Rundhelme Traditionen und die bedingungslose Härte, mit der er das in die
aufzunehmen. Bereits im Jahre 601 BF erreichte die Einwohner­ Waagschale wirfi, was er gelernt hat, kennzeichnen einen Krieger
zahl des zur Wasserburg gehörenden Frondorfcs Grindelau die aus Baliho.
300-Seclen-Marke.
Die Krieger der Akademie Schwert und Schild haben in beina­ LEBEIT AIT DER...AAADEMiE
he allen Schlachten gefochten, die über das Mittelreich hinein­ An der Akademie bringen sechs Lehrmeister und zahlreiche Gast­
brachen, vor allem dann, wenn die Bedrohung sich gegen das lehrer vier Jahrgängen mit jeweils :z.ehn Zöglingen die ritterlichen
Herzogtum Weiden richtete. In den Orkenstürmen kämpften Kampfkünste bei sowie Vieles was darüber hinausgeht und einen
die Balihoer tapfer, ob unter den Rundhelmen, in der Reichs­ nechten Rittersmann von altem Schrot und Korn" auszeichnen
armee oder auf eigene Faust - der Hass auf die Schwarzpelze sollte. Der Akademieleiter, Rittmeister Weldmar von Arpitz, der

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den Zöglingen auch das Reiten und vor allem das Lanwueiten Der erste Jahrgang, die sogenannten Frischlinge, wird traditio­
beibringt, hat zugleich den 'fitel eines F.dkn inne, der ihn berech­ nell im Westsaal der geräumigen Feste untergebracht, wohinge­
tigt, über die Burg und das dazugehörige FrondorfGrindelau nach gen der Abschlussjahrgang im Ostensaal UQterkommt. Die Lehr­
eigenem Ermessen zu verfügen. meister haben geräumige Kemenaten im Palas der Wasserburg.
Die zahlreichen körperlichen Ertüchtigungen der Z'.öglinge finden
rund um die Burg, auf einem durch zahlreiche Hohzä.une abge­
fES'tE LEKltJllEiS'fER,.Aß trennten Gelände, statt. Alle anderen Übungen, vor allem die im
DE�ScKWE.af v.nD ScKi,LJ> Waffenhandwerk, werden im weitläufigen HofArcainswertbs a�
Rittmdsttr: Akademieleiter und Lehrmeister flir Reiten gehalten. Die häufigen Ausritte der Schüler können Tage dauern
und Lan:zenreiten. und bis zur Schwa17.Cn Sichel führen.
Schwertmeilttr. Ausbilder fUr alle bewaffneten Kampftecli­ Auf einer großen Koppel östlich der Burg werden die Pferde der
niken. Akademie gehalten, zum Großteil Tralloper Riesen. Jeder Zögling
Rüstmeistn: Verantwortlich flir die Rüstungen der Zöglin­ bekommt bei Antritt det Ausbildung ein Ross zugeteilt. Dieses
ge und Pferde, auch Ausbilder tm Schildkampf. muss er pflegen, seine Launen kennen lemen� sie meistern und
]llgdmtisttr: Ausbilder flir die Jagd und alle damit zusam­ letztlich zu der Einheit mit ,seinem Z.Ossen' finden, dies es dem
menhängenden Fertigkeiten. guten Lamenreiter ermöglicht. auch ins dichteste Schlachtgetüm­
®lgenmtiftt r. Ausbilder flir das Streitwagenfahren (heut­ mel zu reiten.
zutage zwei Gastlehrer). Für die Zöglinge der Akademie Schwert und Schild beginnt mit
Raufmlism: Der Lehrmeister filr waffenlosen Kamp( von ihrem Eintritt in die Akademie ein durchaus schweres Leben, denn
den Schülern gemeinhin auch Zuchtmeister genannt. sie durchlaufen eine lange und hane Ausbildung in den klassischen
Rinenugenden. Und weil ein so hoher Wert aufdie Ausbildung in
eben diesen traditionellen Tugenden gekgt wird (vergleiche Schild
Die Akademie ist in einer alten und weitläufigen Wasserburg 1O), vertraut auch so mancher Adliger die Erziehung seiner Spröss­
untergebracht, die etwa sechs Meilen nordwestlich der alten linge dem Lehrkörper der ehrwürdigen Akademie an. Die Krie­
Grafenstadt auf einer Insel am Ufer des Pandlaril zwischen Au­ gerschule steht jedoch auch dem gemeinen Volk offen und weil
wäldern, weiten Äckern und Weideflächen liegt. In der Nähe eine I<ricgerausbildung teuer ist, vergeben viele Adlige sogenannte
der Burg Arrainswerth findet sich ein kleines Frondorf namens Stipendien an besonders aussichtsreiche halbwüchsige Freie, die in
Grindelau (Einwohner: 315, Herberge Aalunruh (Q6/P4/S8), ihren Lehen leben, um Weidens Wehr stets lückenlos zu halten.
Brauerei, Peraine- und Pandlatil-Schrein): Seine Bewohner Alk Arten des rondragefJ.lligen Kampfes werden an der Schwert
stellen das Gesinde der Akademie und versorgen die Bewoh­ und Schild gelehrt, vor allem aber der sichere Umgang mit dem
ner der Burg mit Nahrun�mitceln (und mancher Zögling und Pferd wird jedem '.Zögling beinahe vom ersten Tage beigebracht.
manche Schülerin erlebte die erste Liebe in den Armen eines Immerhin wird hier noch die Tugend der Schlachtreiterei mit
jungen Grindelauers). einem gepanzerten Pferd gelehrt - und ist auf eine Weise weiter

Breschmangriff

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entwickelt worden, dass die Balihoer sich darauf verstehen, mit AvsPAAGVDG Di;:R...PIQnzbiED1'RJSVE
ihren Panzerrössern eine Brcsc.he in die modernen Pikenwälle zu Die höchste Verbundenheit und LoJdlitii t haben die Abgänger von
schlagen - oftmals in dem Wissen, das$ Pferd und Reiter dabei Schwert und Schild gegenüber dem Herzogtum Weiden (das Her·
wahrscheinlich ihr Leben lassen müssen. mgenhaus ist Träger der Akademie) sowie dem Raulschen Rei.ch,
Das Laufen im schweren Kettenhemd muss ein Schüler ebenso denn sie werden ganz explizit als Verteidiger der Mittnacht, also
erlernen wie den sicheren Umgang mit dem Morgenstern, der der nördlichen Grenzlande des Mittelreiches, ausgebildet. So ist
Ogerschelle oder gar der Ochsenherde. Dazu kommen Kampfina­ es kaum VClWUnderlich, dass viele Abgänger der Akademie eine
növer mit dem Langschwert und dem Schild oder dem mächtigen Anstellung im hcl7.0glichen Garderegiment Rundhelme ansuchen.
Zweihänder sowie das schnelle An.legen einer vollständigen Ge­ Andere ziehen als &hrende Ritter durch die zwölfgötdichen Lande
stechrüsrung (wozu es allerdings zwei Zöglinge braucht) mir ihren und haben sich den Schutz dn Sch wachen auf den Schild geschrie­
einunddreißig Teilen sowie die Schlachtreiterei auf dem gepanzer­ ben, den sie durchaus wönlich nehmen und der in Verbindung
ten Tralloper. mit ihrer Ausbildung in der Schlachtreiterei bisweilen Züge von
Dazu kommt die Pflege des Pferdes, der Waffen, Rüstungen und rondrianischer Aufopferung tragen kann.
des Pferdegeschirrs, allgemeine Lcibesertüchtigungen, die mindes­ Mut, Demut und Gnrchtigletit sind für viele Balihoer die höchsten
tens 2 Stunden am Tag einnehmen, und der allmorgentlich Rond­ dieser Tugenden, die sie aus den göttlichen Geboten Rondras ahlei­
radienst im akademieeigenen Tempel ten, womit sie immer auch zu einer Frage der E�wcrden. Ehrenrüh­
An jedem Praiostag haben die Schüler Ausgang und lenken ihre rigkeit zieht häufig eine schallende Ohrfeige nach sich, denn für eioen
Schritte dann zumeist in die Grafenscadt 8.iliho, wo viele Schen­ Balihoer Krieger ist bei Weitem nicht jeder Gegner satisfäktionsflihig.
ken auf die Zöglinge warten. Einmal im Jahr wird an der Akademie Dieser strikte Ehrenkodex macht es überhaupt nur möglich, dass sich
ein Göttinnendiensr für die Gefallenen der Wehrheimer Akademie die schwer gep�rten Krieger, die sich ohnehin viel eher als Ritter
abgehalten, bei dem die Balihoer ihren einstigen Konkurrenten ge­ verstehen, todesverachtend auf einen Pikenwall stürzen.
denken. Beim abschließenden und nicht wegzudenkenden Gelage
werden dann die eigenen Heldencm:n und die Erinnerungen an
die Wehrheimer heraufbeschworen. PERSODEß DER..AAADEl11i E

WELDMAR...VOß APJ>i'fi DER... f VDGE,


Was denkt die Akademie Sc:ln.ert und Schild über.„ AAADEMiELEifER...
.„ die Weltrheimer Kriepnkademie: „Unsere letzten Weldmar von Arpitz der Junge (*994 BF, brauner Pagenschnitt,
ehrcnhafi:en Konkurrenten um den Titel Rondras Besre. tollkühn; brillanter Schlachtreiter) ist der älteste Sohn des Heldar
Auch wenn sie nicht so standfest waren wie wir, werden von Arpin, der 1010 BF sein Leben gab; um Henog Waldemar
wir ihr Andenken hochhalten und dereinst ihren Fall rä­ vor einem Angriff des Schwarzen Marschalls Sadrak Whassoi zu
chen:" schützen. Weldmar war lange Zeit Hauptmann der Bärengarde
••• die Ronclnkirdie: "Unsere Ehre rührt von der unbe­ und Adjutant des Marschalls Geldor von Eberstamm-Mersingen,
siegten Göttin her, der Sturmherrin, die uns antreibt und mit dem er sich in vielen Schlachten des Orkensturms bewährte.
täglich nur das Beste von uns zu erwarten hac" Nach der Auflösung der Bärengarde hatte Weldmar seinen Schild
.„ clle Institut der Flohen Reiterei J:U Gareth: „Sicgprä­ lange Zeit am Siebenstein aufgehängr, um Weiden gegen verderb­
mie? Läc;herlich, wer sein Streitross nicht in vollem Galopp liche Einflüsse aus der Wildermark zu schüt7.en. Nach dem plötz­
auf das Schlachtfeld gdlihn hat, soll uns nichts über die lichen Tod Kunildes von Nordhag im Jahre 1035 BF wurde ihm
hohe Kunst der Reiterei enählen." die Leitung der Akademie angeboten und der Balihoer zögerte
keinen Moment, diese �legenheit beim Schopfe zu packen. Der
Was denkt ••• ü.ber die Akademie Schwert und Scb.ild schlachterprobte Rittmeis�er ist in den letzten Jahren beson.nener
••• ein Ru:ndhdm: „Viele der unseren i<Qmmen aus den geworden. Die Zöglinge lieben seine kleinen Anekdoten über die
Reihen dieser hehren Schule. Wenn jemand versteht, wie Schlachten des Orkensturms, die er in seine Lektionen einzußech·
die Nordgrenze des Reiches zu verteidigen ist, dann Ron­ ten versteht. Die Schüler wissen zu schätzen, dass man die An­
dras Beste!" kunft des Rittmeisters hiu6g schon von Weitem hören kann, denn
.,. die Balihoer Bevölkemng: „Sie sind welche von uns. er trägt das Tuzakmesser seines Vaters, ein Geschenk Kaiser Retos,
Und da ist es egal, ob sie von adligem Geblüt sind oder an dessen Griff ein Glöckchen fröhlich klingelt.
Weidener von Henen. Wer sie vor Ysilia oder in der Wa­
genschlacht von Baliho llat streiten sehen, der weiß, dass WEi1'ERJS PERSOilEil DER...AAADEmiE
sie weder Ork noch Dämon fiirchten." J Elfwidd Rinnfoldshaus von Waldenklamm: Die gebürtige
„.das Institut der Hohen Reiterei zu Gareth: „Ein ge­ Heldentrutzerin (*982 BF, grauer Pferdeschwanz, kräftige und
panzerter Gaul, ja sind die denn von vorgestern? Wer bitte durchtrainierte Kriegerin mit etlichen Narben im Gesicht; meis­
soll denn damit elegant in die Schranken reiten? Eine far­ terliche Zweihänderfechterin und brillante Kämpferin mit der
benprächtige Schabracke mit meinem Wappen ließe ich Ogertehclle) ist eine Schwester der Wehrvögtin von Schroffenfels
mir ja noch gefallen, aber mehr? Rückstiindig. wie alles aus und hat lange Jahre bei den Heldennutzer Orkjägern gegen die
dem Norden." Schwarzpelze gekämpft. Sicher ist, dass sie hier auch die auffiil ­
ligen Narben im Gesicht davongetragen hat, allein hat sie bisher

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niemandem über den genauen Hergang berichtet. Elfwidd ist eine Verbundenheit mit den nördlichen Regionen bleibt den meistenAb­
fordernde Lehrmeisterin, die auch kleine Unaufinerksamkeiten ih­ solventen erhalten, ebenso die starke Abneigung. um nicht zu sagen
rer Schüler schnell mit einem Schlag der Breitseite ihres Schwerts der Hass auf die Orla. Und obwohl Rondras Tugenden den meisten
quittiert. Sie steht auf dem Standpunkt, dass m<\fl nur dann eine Balihoem in Fleisch und Blut übergegangen sind, streben nur die
Schlacht überleben kann, wenn man sich ganz auf den Kampf wcniguen einen Stand als Laienprle.$ter an, zu selu sind sie im all­
einlässt. Außerhalb der Schwertstunden ist sie eine umgängliche täglichen Leben verhaltet, während ihnen die spirituellen Seiten des
Person, die eine Vorliebe fU.r elfisches Liedgut hat und sich häufig Rondnglaubens häufig ·als dawn abgehoben erscheinen.
mit Angehörigen des Auvolkes umgibt. Darüber hinaus eint die meisten Zöglinge eine lebenslange
v Theugat ColMthol von Trallop: Der Schwertbruder des Freundschaft und enge Verbundenheit, die sich darin äußert, dass
Arrainswerther Rondratempels (*1007 BF, hochgewachsen, sie einander stets zur Hilfe eilen, wenn Not am Mann oder
schlacksig, neigt zum Schwermut) ist erfüllt von der Frau ist.
feurigem Glauben, versteht es, die Zöglinge
filr die Lehren Rondras zu begeistern und ist
DiE A�DEMiE SCHWEl\f
selbst leicht zu begeistern. Theugar ist erst
seit einem guten Jahr Schwertbruder und vno ScHiLD im SPiEL
kommt seiner neuen Vespßichtung mit Helden werden vermutlich selten mit der Akademie zu
wahrem Feu ereifer nach. Er ist es auch, tun haben, es sei denn, um dort eventuell die Kunst des
der die Schüler in Heraldik unterrich­ Streitwagenfahrens oder der Schlachtreiterei zu erlernen.
tet und ihnen die Götterkunde sowie Beides ist prinzipiell möglich, wenn sich der Ritt­
S3gen und Legenden der Nordlande meister vom tadellosen Leumund des Anfragen­
nahebringt. Theugar ist mit einer Rondrage­ den übeneugen konnte.
weihten aus Baliho liiert und so reitet er häufig Von Zeit z.u 2:.cit verpflichtet Weldmar weithin
in die Grafenstadt, meistens in Begleitung eines bekannte und geadttete Recken als Wsdeh­
Zöglings, die sich allesamt darum reißen, den Geweih­ rer, vor allem in Disziplinen, die in Baliho
ten begleiten zu dürfen, um so dem Alltag der Akade­ ohnehin gelehrt werden - darunter vie­
mie zu entfliehen. k ehemalige Absolventen. Manches
..J Granhild Ifirngund von I..handroval (•973 BF, Mal ergibt sich aus einem solchen
groß und schlank, graublonder Pagenschnitt, gräf­ Lehrauftrag später sogar die
liche Ritterin der Au) teilt sich mit Junker Rode· Anstellung als fester Lehr·
rich von Krudenburg (•995 BF, hochgewachsen, meister.
schulterlange schwane Ha:u-e und Bart, rauer Zöglingen der Akademie
aber herzlicher Ritter alten Schlags) den Posten kann man jeden Praiostag in Baliho begegnen,
der Wagenmeisterin. Beide gelten a1s exzellente dann häufig iq stark angeheitertem Zustand, in
Streitwagenfahrer, die sich auch in der Wagen­ dem sie dazu n�igen, ihre Probleme durch eine
schlacht von Baliho mit ihren Gefli.hrten her· handfeste Prügelei zu ö
l sen. Ein Spielleiter
vorgetan haben. Wo Granhild, die schon zwei kann jedoch immer auf den Abschlussjahrgang
Söhne verloren hat, bisweilen etwas übervor­ zurückgreifen, wenn Helden auf Burg Arrains-
sichtig mit ih.ren Zöglingen ist, stachelt der un­ werth um Hilfe bitten, oder ein Dorf von einer
.gestüme Roderich sie auch zu halsbrecherischen Horde Orks oder Goblins bedroht wird - dann
Manövern an - die Streitigkeiten schwingen sic;h Rittmeister oder Schwenmeiste­
der beiden über den richtigen rin mit den zehn Zöglingen in den Sattel und
Ausbildungsstil sind legen- eilt „Jen &dürftigen zur Hilfe, mit
där, ebenso wie die sich Rondra, Maß undMut!"
unvermeidlich anschlie-
ßendenVerbrüderungs·
gelage in der Grindelauer SzEnAJtjoiDEEn
Schenke Aakenruh.
••. für Schüler
Bei einem der Ausflüge nach
Ein HELD AUS BALiHo Baliho schlagen einige Zöglinge über die Strenge und werden von
Oftmals weiden das strikte Auslebe!\ der ritterlichen Tugenden und der Stadtgarde der Reichsstadt wrhafiet, wobei sie zwei der Gar­
der feste Glaube an Rondra den Zöglingen als Arroganz ausgelegt, disten im Handgemenge verletzen. Wenn Rittmeister Weldmar
und nach dem Erhalt des Kriegerbriefes ist im Verhalten der Ba­ davon er&hrt, drohen den l.öglingen neben einein Schulverweis
lihoer Krieger meist kaum noch ein Unterschied zwischen einem drakonische Sttafen. Es ist an den Mitschülern, die Störenfriede
adligen Zögling und einer gemeinen Schülerin zu erkennen. aus dem Kerker zu holen und bei den Gardisten Abbitte zu leisten.
Ein Balihoer Krieger begreift sich selbst beinahe als Ritter, selbst wenn ..) Einer der adligen Mitzöglinge ist ganz und gar von Standes­
einige alcvocdere Melshäuser das nicht hinnehmen wollen. Die starke dünkel i.erfressen, der so weit geht, dass er gezielt Rüstungen,

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Pferdegeschirr und Waffe n der Gemeinen beschädigt. Zunächst den Monaten vor ihrem Tod furchtbar mit Kunilde gestritten
bezichtigt er andere Mitschüler, dann das Gesinde (und freut sich habe. Tatsächlich aber hat ein Orkschamanc, der den Sclmit­
diebisch über deren Bcsttafung). Für die Schüler gilc es nun, den tern (Schild M174) nahe steht, mittels des Rituals GEIST.l!RBO·
Verräter zu entlarven und/oder gezielt die Unschuld der anderen TE Kunilde des Nachts einen Morcan geschickt, der sie in den
Beteiligten zu beweisen. Wahnsinn trieb, indem er ihr ein alpuaumhaftes Orkreich vor­
gaukelte. Kunilde hatte einen hochrangigen Schnitter enttarnt
... fürHeldeo und vielleicht finden sich noch Aufuichnungen über diesen in
J Der plötzliche Tod der vormaligen Akademieleiterin Kunilde ihrer Truhe.
von Nordhag (975-1035 BF, einzige Tochter des Ritters Storko, J Zwei Zöglinge der Akademie sind nach einer mehrtägigen Ex­
leidenschaftliche Orkhasscrin) ist bis heute nicht aufgeklärt wor­ kursion an die Hänge der Schwanen Sichel überßllig. Die Helden
den. An einem Phexmorgen wurde die Rittmeisterin tot neben werden ausgesandt. die beiden Frischlinge z u finden. Diese sind in
dem Burgbrunnen aufgefunden, das Gesicht von Angst verzerrt die Hände einer kleinen Räuberbande ge&.llen, die hofft, ein gutes
und ohne eine sichtbare Wunde, wiewohl einige Knochenbrüche Lösegeld von den Eltern der beiden adligen Schüler erpressen zu
festgestellt wurden. Einige Schüler wissen zu berichten, dass auf können.
ihrem Gesicht ein eigenartiges schwarzr otes Mal in Kreisform
zu sehen gewesen sei. Andere behaupten, dass sich Elfwidd in Vollständige Werte eines Balihoer Kriegers linden Sie aufSeite 178.

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DiE HERlOGLiCHE !<NEGEAAKADEmiE
zv ELEIIViIIA
Vollstindigu Name: Hermgliche Kricg-erakadcmic TiefhllSCn (*1012 BF), Halmar von Sehellenberg,
wElcnvina cndlcnter Tjoster (•9s3 BF), Finmar Neiden­
Staodorti Eknvina, HCt70gtUm Nordmarken, stein von Wildenberg, miserabler Kämpfer, aber
Mittelreich hervorragender Stratege, Liebling von Tegy­
Wappen/Symbol: grüne Lanze vor weißem Grund on tcr Vero (• t ()10 BF), Lioba Praiodora von
Wahlspruch:Unus pro multis (Ei111r for viele} Bilgraten zur Graufurt, unbesungcne Heldin
Trägrr: Haus vom Großen Fluss (*1009 BF)
Sper.ialgebiet: Lani.enreicen, Schwcner, Zwci­ Größe: mittel (Schülenahl sinkt)
handschweHer, Kriegskunst Beziehungen: gering
Per1aoen der Historie: Jel-Horas, GrUnder des Lc­ Finanz.kraft: gering
gionslagcrs und der Sudr Jelenvinia (um300 v.BF), Au.tattung: ansehnlich (große Sammlung alter,
Gcr tigunde vom Großen Fluss, Gründerin der Krie­ teils gar antiket Waffen und
Ribtungen)
gerakadcmie (*434 BF), Hengjst Traviamund Pruz, Baondtt beiteo; Seit einige n Jahren sinkt die Aka­
Förderet der Akademie (*935 BF) demie in die Bedeutungslosigkeit hinab, dennoch
Bedeute nde Abgänger: Oorcas Eludwina von LeiMn­ wird an alten Ausbildungszielen und Methoden fest­
hof, Jahrgangsbeste und Ehefrau des Kronprinzen von gehalten.

„ �s unser grschätztrr Aluu.kmiekiter Herr von Harthals S1Jgen will gcrakademie war lange Zeit eine der Vorzeigeakademien des Mit­
. . . alw sagen wollte, kwr er eingesclr/,ifrn ist, ist Folgrru/es: Ihr mögt telreichs: rondragliubig, ehrenha.fi:, dem Herzogshaus und auch
tw:h grwu.ru/ert haben übn-die großen. kmn Halkn. ülm die weni­ dem Kaiserhaus in Treue verbunden.
gen anJnrn Jünglinge und IGuletten, und ich 111gr euch u11Umwun­ Die traditionelle, in den Augen vieler Kritiker konservative und
tk11, dass n einL Z.dl tks Niedngangs dieser Alrademie gegeben hai. veraltete Ausbildung wurde von immer wai.iger Eltern als geeig­
Doch din waren nur Vorzeichm dafür, dass es mm andere Anforde­ net angesehen, ihren Kindern das Bestehen auf gcgcnwärtig<n
rungrn an die� Schule gibt - aru/ere Anforrlnung an euch, an euer Schlachcfeldern zu ermöglichen. Damit einher ging auch der
Lebm als Krieger. Es betkutet, dass wir wieder aufaachen werden Verlust von Ptestige, womit der Anreiz dieser Schule beizucr«en
und uns mit Freude und Ebrgd!; dUstn Mi«n Herausforderungen weiter ge.schmälert wurde. Nach dem Ende des Albernia-Nordmar­
s«lkn werden. Wie tin Krieger sich einem Duell suOt." km-KonjlikttJ (1027-1032 BF) brachen die Schülenahlen dann
-Fasmul.a Kerbsteyn, bei der Willltommens.foitr neuer Zöglinge, neu­ vollends ein. Schwerter im Dienste des Heno� wurden nun nicht
zeitlich mehr wie im bisherigen Maße benötigt. Zur Finaniierung des
Waffcngu1gs wurden zudem Gddec gestrichen, und deren erneute
GESC:ttiCH't:E Erhöhung nach Friedensschluss wuirle trotz zahlreicher Anträge in
Die Kriegerakademie von Elcnvina steht in den Fußstapfen jener den Mühlen der Bürokratie schlichtweg vergessen.
Ausbildun�änen, die Jd-Horas (329-300 -v.BF) noch zu Lcb­ Die Akademie, rondrianisch und rirrerlich bis ins Ma.rk, kämpft
u:itcn in der nach ihm benannten Stadt Jclenvinlt ins Leben rief. seitdem gegen das drohende Ende an. Doch während. Aka­
]tl-Horas zwang die alten Insektenkulte der Alhanier in die Knie demieleiter Fredegar von Hanhals am alten Lehrplan festhält,
und löschte innerhalb des bosparanlschen Reichs den Kult des setzen sich andere Lehrer der Schule bereits seit dem Ende des
Kriegsgons Shinxir aus. In seiner Tradition des Praios- und Ron­ Konftikts mit Albernia für eine Modernisierung der Methoden
draglaubens wurde auch die Legionsausbildungsstättc fortgefühn. und Aufnahmeregeln ein, ohne d.ie eigenen Traditionen zu verra­
Sie überdauene den Untergang Bosparans, wurde vom Nobiles­ ten. Wahrend des Überfalls Elenvinas durch Thorwaler im Jahre
Geschlccht der Envini fo ngcruhrt und schulte gegen Bezahlung 10� BF gelang es einer kleinen Schar junger Kadetten unter
Mä.nner und Frauen in der Kunst des Kric.ges. Um 470 BF wur­ Fastrada Kcrbsteyn, die Akademie ohne eigene Verluste gegen
de die Schule dann je-doch, nach Querelen zwischen dem noch um herstreifende Nordleute zu halten. Dieser Erfolg scheint den
jungen Haus vom Großen Fluss und den Envini, die erst mit dem Formationsta.ktiken Kcrbsteyns und ter Vcros reche zu geben.
Niedcrgwg des alten Nobiles-Gesc.hlcchts abschlossen, von Ger­ Das erste Mal seit Jahren wird dadurch der Hauch eines &isch.en
dguntk wm Großen Fluss übernommen, neu ausgerüstet und als Windes, der in den verstaub ten Hallen Einzug gehalten hat,
Herzogliche Kriegerakademie in eine neue Ara gcführc. Die Krie- nicht sofort im Keim erstickt.

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Okrfall

LEBED Aß DER..AAADEMiE In jedem Jahrgang finden sich meist nur vier bis sechs Kadetten,
Die Kriegerschule liegt inmitten von Weinbergen auf einem wehr· deren Eltern gewillt sind, sie in die Obhut der Schule zu geben
haften ehemaligen Weingut drei Meilen außerhalb der Stadt an und die gleichzeitig die nach wie vor strengen Aufnahmebedin­
der von Weiden gesäumten Reichsmaße nach Crumold. gungen erfüllen.
Die Rösser, die der Schule aus dem hel7.0glichen Gestüt gestellt Die Nordmarken sind noch stark vom Rittercum geprägt, so­
werden, grasen auf angrenunden Wiesen. Dank diesen Tieren dass viele Adlige ihre Sprösslinge bevorzugt in der Obhut eines
stellt das Lanzenreiten immer noch eine der wichtigscen Diszipli­ beltcundeten Adelshauses ausbilden lassen. Die Kriegerschule ist
nen der Nordmärker Akademiekrieger dar. für Adlige fast ausschließlich dann interessant, wenn sich kein ge­
Große, leere Hallen kennuichnen die .Akademie in heutigen Ta­ eigneter Knappenvater findet - was selten der Fall ist - oder die
gen und künden von vergangenem Ruhm und altem Glanz. Einst Dauer der Ausbildung, die in Krieger.schulen üblicherweise etwas
waren die Hallen für eine viel größere Anzahl Kadetten ausgelegt, kürzer ist als bei einer herkömmlichen Ritterausbildung, wie erwa
uncl der allgemeine Verfall der Gebäude und Mauern, die nicht zu Zeiten des Waffengangs mit Albernia, von großer Bedeutung
mehr genutzt werden, beweist den desolaten finanziellen Zustand ist. Aus diesem Grund stammt etwa ein Drinel bis die Hälfte der
der- Schule. Einzig die mit 7.3.hllosen Rüstungen, Wappen und Zöglinge aus gut betuchtem bürgerlichem und großbäueril chem
Waffen geschmückte Haupthalle, ein Bereich der Stallungen und Haus. Die Schulgebühren liegen weit außerhalb der Möglichkei­
ein Trakt, in dem Schlafräumen liegen, werden no.ch gepflegt. Der ten normaler Handwerker.
Schulleiter achtet hier persönlich auf einen tadellosen Zustand. Seit jeher wird an der Akademie der Kampf zu Fuß mit Sch�n
Die imposante Haupthalle wurde früher nur für Empfange und und Schild, Frau gegen Mann in langem Kettenhemd und Topf·
B;m.kette gebraucht, heute wird sie aber auch als Fechtsaal genutzt. heim gelchn. Daz.u kommt der Lanungang zu Pferd. Die Waf­
Eine kleine, der Rondra geweihte Kapelle befindet sich ebentälls fenlehrerin Fastrada setzt seit kunem zusätzlich auf den Kampf
innerhalb der alcehmrdigen Mauern und wird noch von Kadet­ mit dem Zweihänder in Platte. Um diesen Stil effektiv üben zu
ten wie Lehrern gleichermaßen genutzt. Seit der zuständige Ge­ können, fehlt es aber an Plattenrüstungen, die nicht nur zu Rcp1ä­
weihte jedoch in den Schwarzen Landen gefallen ist, obliegt die sentarionszwecken in unbenutzten Gängen stehen, sondern noch
Pflege dieses Raumes engagierten Laien innerhalb der Schule. dem Schutz der Schüler dienen können. Daher wird der Umgang
Während des Baus des neuen Kanzleivienels wurden 7.3.hlreiche mit dieser Rüstung außerhalb des notmalen Lehrpla ns nur in den
Mauerreste und Relikte des alten Königssitzes der Nordmarken Abendstunden an interessierte Schüler vermittelt.
entdeckt. Auch unterhalb der Akademie wurden ver.schüttere Zudem haben Reiten und Pferdepftegc einen hohen Stellenwert
Räume aus den Dunklen Zeiten gefunden, als die Stallungen ver­ im Lehrplan. Jedem Kadetten wird bei seinem Eintritt ein nicht
kleinert wurden. Ganz Elenvina scheint auf eine alte, ruhmreiche zugerittenes Pferd zugewiesen, das er zusammen init der Reitlehre­
Vergangenheit zutückblicken zu können. Überall, wo ein Graben­ rin und den Stallburschen ausbildet. Die liere sind meist Warun­
der einen Spaten in die Etde steckt, stößt er auf alte Mauern oder ker, nur besonders betuchte Schüler können sich eines reinrassi gen
Tonscherben. Elenvineu erfreuen. Jeder Kadett betreut sein Pferd selbst (Füt-

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tern, Putzen, Ausmisten) und ist auch für kleinere Reparaturen an AvSPRJiGvnG DEa...PJtjnziPiEn1'JUVE
Satteb.eug oder Rüstung ruständig. „Einer tUr Viele" ist zwar schon länger Wahlspruch der Akademie,
In den glorreichen Tagen der Schule wurde auch das Wagenlen­ als dass noch jemandem bekannt wäre, woher er stammt, öfter ist
ken unterrichtet. Für diese von den aventurischen Schlachtfeldern jedoch der &hlachcruf.Für den HCl70g, für die Nordmarken - und
verschwundene Kunst ist aber heute, auch aufgrund der hohen für Rondra!" aus dem Munde der Kadetten zu hören. Da:raus wird
Kosten, kaum mehr Platz an der Akademie. Persönliche Lieblinge ersichtlich, dass die Loyalitiitals die obersteTugend an der Akademie
der Reitlehrerin Bragane uuinsfold dürfen diese jedoch von Zeit angesehen wird und in welcher Reihenfolge die l.oyal.iäcen gelten.
zu Zeit bei einer Ausfahrt mit einem der beiden letzten Akade­ Als ritcerliche Akademie wird auch großer Wen auf die Vermitt·
miestreitwagen begleiten und die Grundiüge des Umgangs damit lung von EhTFnhaftiglttitgelegt. Verhalten bei Minne und Turnier,
erlernen. Gnade gegenüber einem besiegten Gegner, Rechtschaffenheit im
Traditionell ist nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Kon­ Namen Praios' und Rondras, Standhafugkeit im Angesicht von
kurrenz der Kadetten mit den herzoglichen Knappen und den Beleidigungen - all dies sind Beispiele, bei denen von den Kadet­
Handwerksgesellen der Hermgenstadt. Immer wieder kommt es ten tadelloses und ehrenvolles Verhalten erwartet wird.
zu Keilereien, wenn sich die älteren Kadetten in die Schänken oder Natürlich ist auch der ritterliche Sch utr. der Schwachen Teil der
Bordelle Elenvinas aufinachen. Zap.fensueich in der Kriegerschule Prinzipientreue - er hat aber die geringste Bedeutung der drei As­
ist bei Sonnenuntergang. Wer später komint, weil er etwa nach pekte. Die Krieger sollen die Interessen der Nordmarken schützen,
einigen Bechern Wein oder nach einem glücklichen Fausthieb der erst danach kommen Witwen und Waisen. Zudem gilt schon seit
Gegenseite bewusstlos in der Gosse lag, wird den Karzer der Krie­ jeher die Kameradschaft für den Reiter an der eigenen Flanke hö­
gerschule und den Strafdienst kennenlernen. her als der Schutz des Bauern auf dem Feld.
Mi:t dem Kriegerbrie f i n der Tasche erhalten schließlich viele Zög­
linge eine Anstellung als Offizier der henoglichen Russgarde oder
am Hof eines nordmärkischen Adligen. Als man sich noch mit PER.$0IlEß DER..AKADEJ11iE
Albernia schlug, war die Erlangung eines dieser guc be7.ahlten Pos­
ten. so gut wie sicher. Heutzutage ist diese Selbstverständlichkeit F�DEGAI\..von HA�KALS,
nur noch mit guten Beziehungen gegeben, wodurch es den einen AKADEmiELEif'El\..
oder anderen Krieger aus Elenvina iunächst ins Abenteuerleben „ Wisst Ihr, t1as ist schön und gut, und die jungen Leute wrspt«hen
hinauszieht. #eh d4von auch erstmal einen Wlrkit aber das haben wir Mch nie so
gmt1J.Cht. Deshalb ist ts auch nicht sinnvoll.•
-Altadnnitkiter Frtdtgar wn Harthals zu Fastrada Knbsteyn, ruu­

Was denkt
. eiQ. Krieger der uitlich
herzoglichen Kriegera.kademie über •„

Alhenüa: .Raufbolde, Rebellen, Reicltsverräter!"


••• Der Nordmärker Fredegar (•962 BF, neigt zu Fülligkeit, düuner
„. Schaukämpfen „Schwenmeiscer? Pah! Allerhöchstens weißer Haarkram:, weißer sehr gepflegter Vollbart, grüne Augen)
Tanzmeister. Ein orde'1tlicher Schwerthieb braucht keine ist Akademieleiter seit 1007 BF. Davor als Rittmeister der Flussgar·
Schnörkel. Wir haben hier keine Zeit Rir diese Albernhei­ de zu hohen Ehren gelangt, ist die Akademie für ihn auch gewis­
ten." sermaßen eine Ruhes.tandstätigkeit. Er setit auf traditionelle rittet·
.„ die AQdemie Schild und Schwert zu Balilo: .Ein liehe Kampf�ise, auf rondrianische und praiosgefallige Tugen·
strahlendes Beispiel, dem es nachzueifern gilt. Auch sie den, zu denen sich in den letzten Jahren ein Gutteil Altersstarn
rsi n
wahren die Traditionen, doch können sie den Nachwuchs gesellt hat. Veränderungen sind ihm ein Graus, dementsprechend
besser dafür begeistern." gewährt er Lehrern mit „neumodischen ldeen" nur wenig Spiel­
raum. Die eim:ige jugendliche Leidenschaft, die er noch pflegt, ist
Was denkt ••• über die Krieger der seine Vorliebe für die Reitermanöver der Ferdoker Lanzerinnen.
hCnoglicben Kriegcralwlcmie? Er unterrichtet Jünglinge und Kadetten mit einschläfernd-mono·
.„ein Sdawcrtguelle des niU"min-Stw: „Anders als un· toner Stimme in Geschichte, Heraldik und Etikette. Seine Aus·
sere Schule haben sie sich leider nicht aus dem Konflikt he· führungen zum Schwcnbmpf sind mittlerweile rein theoretisch.
rausgehalten. Aber was erwartet man auch von den Lakai­
en des Herzogs? Unser Gesellentum ist niemandem hörig." WEif'E� PEl\SOIIEn DEl\..AKADEmiE
••• ein Sdamiedegeselle a u s Elenvina: „Die Krie�rschu­ J Bnga.ne Leuinsfold ("988 BF, einäugig, Narbe über der Wange,
le, sagt ihr? Einfach fünf Meilen die Straße entlang, wenn kuri.e braune Haare, braune Augen, dürr) ist als ehemalige Weibelin
ihr dann an ein Weingut kommt, wo sie ihren Wein selbst der Ferdoker lanzerinnen nur für den Unterrichc in Reiterkampf
versoffen haben, habt ihr sie erreicht. Hochnäsiges Pack, und lani.engang verantwonlich. Sie ist dafilr berüchtigt, die Kadet­
allesamt." ten bis über ihre Grenzen hinaus zu treiben. Ein Ausritt, bei dem
.„ ein Kommandant der Flussganle: ,,Aufjemanden, der nicht mindestens einer vom Ross fallt, ist in ihren Augen nicht die
von der Akademie kommt, ist \'erlass, das haben mich jetzt Mühe wen. Dennoch ist sie mit ihrer rauen, aber herzlichen Art bei
schon zwei Jahrzehnte Erfahrung gelehrt. Sie ve�enen ei­ den Schülern beliebt. Sie ist eine große Freundin des Streitwagens
nen guten Posten nach ihrem Abgang!" und ärgert sich immer noch, dass sie aufgrund einer �itverletzung
nicht am lemen Donnersturmrennen teilnehmen konnte.

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J Pastrada Kerl>steyn (*1003 BF. hübsch, lockige, blonde Haa­
re, hochaufgeschossen und schlank. Narbe am Kinn) ist Frede­
gars neuer „Stern am Akademiehimmel". Der Freund schöner
Frauen hat ihr einen Lehrerposten bewilUgt, obwohl die eigen­
willige Kämpfurin im Albernialconllikt in Ungnade ge&.llen
ist. Während eines Scharmützels in Albernia missachtete
sie einen AngriftSbefehl, um die Bauern zu schützen. Die
junge Offizierin, die bereits mehrmals die Autorität ihrer
Vorgesetzten nicht anerkannt hatte, wurde daraufhin
unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. An der Akade-
mie setzt sie sich fUr gelockeneAufnahmebedingungen,
moderne Taktiken im Sinne Rondras und Nandus' und
den gerüsteten Kampf mit dem Zweihänder ein. Doch
trotz seiner Bewunderung für ihr gutes Aussehen ist
Fredegar für diese Eskapaden der Lehrerin taub. Wo
es ihr gelingt, dennoch Neuerunge.n durchzuführen,
gibt ihr der Erfolg Recht. Mit den Schülern pßegt
sie eine ironische, aber kameradschaftliche Art. Als
Folge teilt sich die Schülerschaft ein Lager, welches
die junge Lehrerin mag, und in ein Lager, das sich
von ihr beleidigt fühlt.
.J Tegyon ter Vero (•992 BF. glatzköpfiger, vom
Leben gezeichneter Mann, der häufig leise mit
rauer Stimme vor sich hin flucht) ist ein Freund
des Hartuwal wm Großen Fluss, obgleich er auch
einige Geheimnisse vor ihm verbirgt. Schon Tegy­
ons Eltern waren mit dem Haus vom Großen FIU,SS
verbunden. Als Feinde der Familie Gaillhan fan­
den die Adligen nach ihrer Vertreibung aus Gran­
gor in den Nordmarken Aufuahme und dankten
dies durch unerschütterliche Treue. Mit Fastrada
verbindet Tegyon .der Wille zur Reform, obgleich
sich die beiden Lehrer menschlich sehr voneinan­
der unterscheiden. Das gemeinsame Zid eint sie.
Tegyon unterrichtet Kriegskunst und Formations­
taktik und kann auch Gefallen an Schülern finden, die Waffenpflege
sich nicht durch ihre Fähigkeiten an den Waffen, sondern durch
ihre Begabung im Stabszelt hervortun. Er möchte nicht nur neue nicht den einfachsten oder erfolgversprcchensten Weg zum Sieg,
Kämpfer in die Nordmarken entlassen, sondern er möchte die hö­ aber dafür einen, der Rondra zur Ehre gereicht.
heren Ränge des Militärs mit frischem Wind beleben. Bei seinem Der Held mag auch den modernen Ansichten einiger jüngere
Unterricht zeigt er, getreu dem Wahlspruch der Akademie, dass es Lehrer nicht abgeneigt gewesen sein, wird bei allem Willen zur
im Kampf nicht auf den einzelnen Kämpfer, sondern aufden mili­ Modernisierung jedoch niemaJs so weit gehen, dass er seine ritter­
tärischen Verbund als Ganzes ankommt. Bei H11rtuwalversucht er, lichen Prinzipien verrät.
die Gelder fUr die Akademie zu erhöhen, doch das gestaltet sich ob Ein Spieler muss bei der Charaktererschaffung wählen, ob seine
der Situation am Herzogshaus als vertrackt. Trotz seiner verschlos­ Rüstungsgewöhnung traditionell für das lange Kettenhemd gilt,
sen.eo Art würden einige Schüler alles für ihn tun. oder er die leichte Platte oder gar die Garether Platte nach einer
individuellenAusbildung bei Fasmu/a K�14yn bevorzuge. Bei der
Heldenerschaffung haben Helden aus Flenvina die Mögl.ichkeit,
Ein HELD AVS DER.,HE�OGLiCHEß
die Sonderfertigkeit Kriegsrtittrti (Strtitwagm) zu wählen. Häufig
KßjEGE�AADEntiE zv ELEnvinA wird zudem das Talent Fabruug Ltnken gesteigert.
Ein Held aus Flenvina mag ein wenig verstaubt in Gebaren und
Ansichten erscheinen, aber er beweist auch eindrucksvoll, dass tra­
ditionelle Werte und rondrianische Kriegskunst heute noch von DiE l<.NEGE�KADEntiE im SPiEL
großer Bedeutung sind. Wenn auch zwischen Pikenhaufen und Die Akademie eignet sich wie so viele ihrer Pendants zum Erlernen
Torsionsgcschützcn Rondras Ideale fern scheinen und ein ritterli­ von Kampf- und Sonderfertigkeiten. Besonders jetzt, da Gelder
cher Zweikämpfer fehl am Platze wirkt, so strahlt ein Vorbild an dringend benötigt werden, ist das Abweisen eines gut zahlenden
Treue und Ehre umso heller. Ein Krieger aus Flenvina geht sicher Lernwilligen trotz allen Dünkels unwahischeinlich. Abseits davon

34
gibt es einen bisher recht unbekannten Schatz an strategischem
Wißen und Kriegskunst unter den Lehrern und teilweise unter
den Abgängern der Schule. GEHEimnissE DEJ\..HER.JOGLiCHEn
Wohlwollende Geldgeber, auch beispielsweise seitens mit Wohl­ K,NEGERJU�.J\DEmiE zv ELEnwfnA
stand gesegneter sind ob der ungünstigen Siruation der J Was weder Akademieleiter Frtdegtlr von Harthllls
Akademie immer gern gesehen. Die Akademie kann es sich nicht noch die streitbare F11StmU Kerbsteyn ahnen, ist, dass der
mehr leisten, wählerisch zu sein, was ihre Unterstützer angeht. alte Sbinxirglaube seiQ Unwesen in der Akademie treibt.
Obwohl die offizielle Trägerschaft weiterhin einzig beim Henogs­ Lan� war der Streit der Kriegsgötter, aus welchem Ron·
haus liegen wird, können neue Geldgeber Einfluss auf Ausstat­ dra siegreich hervorging; wodurch die Anbetung Shin­
tung, Lehrplan und sonstige Aktivitäten der Akademie nehmen, xirs in den Dunklen Zeiten dem Vergesse n anheimfiel,
allerdings werden Rondras Gebote weiterhin geachtet werden - nur eine Anekdote aus ferner Vergangenheit. Doch nacli
unabhängig von Wünschen noch so spendabler Geldgeber. der Bergung einiger Relikte des Shinxir beim Umbau
In jüngster Zeit mag besonders achtsamen Besuchern eine Atmo­ der Stallungen wurde Tegyon ter �ro vom Geist der aJ.
sphäre der Geheimnistuerei und des Misstrauens unter dem Man­ ten Legionsgottheit inspiriert, so dass er die alten Krie­
td der traditiondlen Kriegerschule auffallen. gerideale des Shinxir erneuern möchte: Shinxir begreift
seine Anhänger nicht als Einzelne, Wt!lche nach hehren
Zielen und persönlicher Ehre streben - seine Anhänger
SzEnARioiDEEn sind sein Schwarm, und Ttgyon mag nach dem TOd sei­
ner Schwester während da Alberniakonflikts durch die
„. für Zöglinge Hand eines Bogenschüu.cn bewusst geworden sein, dass
..) Seit kurzem kursiert der Name eines Kriegsgous aus den ein Einzelner durch einen verirrten Pfeil ausgelöscht wer­
Dunklen Zeiten in der Schülerschaft: Shinxir soll den Legionen den kann, dass der Schwarm jedoch weiterlebt, bis jedes
vor mehr als 1000 Jahren ihre Kraft und Disziplin gegeben haben. einzelne seiner Individuen vernichtet ist. Er versteht es,
Einem ehemaligen Abgänger der Akademie unter den Helden bei­ mit größter Vorsicht und Sorgfult ausgewählten Schükrn
spielsweise mag die xurückhaltende Stimmung in der Schule auf­ ebenfulls die Begeisterung für den Schwarm der Bospa­
fallen, wo früher alle Ehemaligen immer herzlichen willkommen ranischcn Legionen iu wecken, so dass sich unerkannt
waren. Dies könnte ihn zu weiteren Nachforschungen animieren. von Außenstehenden ein kleiner Geheimbund gebildet
Oder verstricken Sie einen Helden in den Geheimbund, welcher hat, der sich unregelmißjg in einem verlassenen Trakt
von Ttgyon ins Leben gerufen wurde! zu nädtdichen Treffen einfindet und unter ttr Vms Füh­
J Amald4 Gtrtmoni von der Kriegcrakademie zu Vinsalt (siehe rung über Shinxir philosophiert.
Seite 91) und Tegyon ahnen, dass sie demselben verbotenen Gott Sollte Wissen um den Ku lt des Shinxir zur Praios- oder
huldigen. Zöglinge beider Akademien könnten im Aufü�g ihrer Rondrakirche gelangen, wären Konsequenzen für tu Vt-­
Lehrer einen Kontakt des Geheimbunds in Elenvina mit den Myr­ ros Geheimbund, aber auch für die ganr.e Schule, unab­
midonm. (Horas 217) vermitteln. dingbar.
.) Fastntda Knbsteyns Lehre würde sehr von einer Ausgabe des Beim Umbau der Stallungen wurden vt:rSchiedene
Adenin-Vademecums profitieren. Allerdings darf der Akade­ Relikte aUS' den Dunklen Zeiten ofe
f ngelcgt - unter an­
mieleiter Fretkgt1r von Harthals nichts davon erfahren. Kerbsuyn derem die Standarte der Legi,o V Shinxiria (Horas 20S).
wäre Schülern, die ihr eine solche Schritt übergeben, sehr dankbar. welche eine Hornisse zeigt. Diese Standarte hat T�n
Diese müssten aber unerlaubterweise das Schulgelände verlassen, ter �ro an sich gebracht, ahnt jedoch nicht, dass mittels
und sollten bei ihrer Rückkehr nicht mit einem ketzerischen Werk einer vergessenen Liturgie noch die alte, vereinigende
erwischt werden. Dieses Szenario eignet sich vor allem, wenn Sie Kraft des Shinxir darauf liegt. Auch die Myrplidonen
als Meister einen sanften Einstieg ins Abenteuerleben abseits von könnrcn bald nach dem Verbleib der Standarte forschen.
großen Gefahren planen. Tcgyon hat zwar Interesse am Kontakt zu gleichgesinnten
Shimciranhängem, wird aber die Standarte um keinen
„. fii r fremde Helden Preis aus der Hand ge�n wollen. (•)
J Die Volkerkundlcrin
' Aryannt diCosalli aus dem Horasrcich J Zahlreiche alte Verträge, Eide und Übereinkünfte mit
hat es nach Elenvina verschlagen, um historische Schätze aus den Adelshäusern am Großen Fluss sind von Freikg11r von
Du nklcn Zeiten zu bergen und so die Geschichtsforschung des alten Harthllls archiviert worden. Das könnte sich noch als
Reiches voranzubringen. Nach Grabungen im Bereich der Stallun­ sehr nützlich erweisen, sollte die Akademie einmal auf
gen der Akademie vermisst sie allerdin� einige sehr gut erhaltene irgendeine Art in Bedrängnis geraten. Die betroffenen
Fundstücke - unter anderem die Str.1.ndane der Legio V Shinxiria, adligen Familien wollen aber eventuell von diesen Ver­
welche vom Horasreieh als wichtiges Kulturgut angefordert wird, einbarungen nichts mehr wissen. (•)
und in Vinsalt untersucht und ausgestellt werden soll. Nur durch ei­
nen guten Kontakt ist es den Helden möglich, herauszufinden, dass
Tegyon sie aufbewahrt- allerdings hat er sie in seinen Räumen unter
dem doppelten Boden einer Truhe wohl versteckt. Welches seltsame
Interesse vetleitete den disziplinierten Lehrer zu diesem Diebstahl?

35
DiE K!tiEGERSCHVLE DER._HOHEil
K!tiEGSK._VIlST ZU ESLAMSGR._VIlD

Vollständiger Name: Haus der Hohen Kriegs· Bedeutende Abgänger. Alrik von Zweifelsfels
lcunsr derer vom Berg in Eslamsgrund (*999 BF), erfolgreicher, aber von Zweifeln ge­
Standort; Eslamsgrund, Königreich Gareri­ plagter Tjoster ("1002 BF); Radiula von Zwerch.
en, Mittelreich Tochter eines Schneiders, wegen ihres Talents
Wappen/Symbol: ein reitendes Pferd (oft und Muts nach Eslamsgrund geschickt, später
eingebunden in das Wappen des Hauses vom in den Stand einer Junktrin erhoben (*l007 BF}
Berg) Größe: mittel
Wahlspruch: Trt� tkm Grtifonthron
. Baiebungen: groß
Trigen Haus vom Berg Finanzkraft: a11$ehnlich
Spaiillgebiet: Reitkunst, Suatcgie, Andenhalb­ Aasstattung: groß
händec, verschiedene Rüstungsformen Baonderheiten: Ein Großteil der Abgänger ent�
Per80nen der Historie: 1hemirion vom Berg (um 590 stammt dem Adel, nur wenige bürgerUche Krieger und
BF), großer Held, der sich dem Zug Rohals gegen Borba­ Stipendiaten befinden sich unter den Schülern. Unter den
rad in der Gorischen Wüste anschloss Schülern gehört ein größerer Teil dem Haus vom Berg, von
Stceit7.ig und von Sturmfels an.

„Die Eslamsgrumkr waren immer htrvorragtnde Krieger. Sit wa­ der Weise stimmte wegen unbe.ugsamer Treue der Familie vom
ren die zweitbesten Taktiker - nach tim Wthrhtimtm. Sie sind die Berg zu, gewähne die Gründung der Schule und half sogar bei
zweitbesten Tjostn - nach dtn Gartthmr.. Nur bti der Pünktlichkeit der Finanzierung. Vorausseaung war jedoch eine Aufuahme von
werden sie von den Nordmiirkem ""fPlatz drei wrdriingt. U114nge· Adligen aus allen Reichsteilen. nicht nur der Getreuen des Hau­
fochten fahren sitjtdoch bei tkr Zahl der Vtrrättr und Überliiufor. " ses vom Berg. Als Standort der Akademie wurde die beschauliche
-eft gehörte AMkdote über die Es/.amsgrunder, nti1Ztitlich garetische Stadt Eslarnsgnmd gewählt, einer der wichtigsten Sine
des Hauses vom Berg.
.Man kann dit Eslamsgruntkffor bieder und amgant halttn. Doch Während des Kriegs gegen ßorbarad im Jahre S90 BF führte
an ih"r LfJJa litiitfor dit !Gtiserin 1'nd ihrem /(ijnnen sollte man nicht 1hemirion vom Berg, ein Abgänger der Schule und großer Held
zweifeln. Dass Leomar vom &rgZ#r Familie gehört, dafi'r können m der Rohalszeit, 30 mittelreichische Krieger zur Gorischen Wü�e.
doch nichts. Das wäre ja ger1llie so, als ob man tkr !Gtiserin vorwerfen fiel aber beim Kampf gegen die Horden des Dämonenmei$ters,
sq/fJe, dass sie mit Answin von Rizbenm1'nd vtrwandt ist. genau wie der Rest der Eslamsgrunder. Gerüchten zufolge soll
Das sind alles talkilost Burschtn und Mädtls, die schon oft in dit Borbarad die Knochen des großen Helden bei seiner Rückkehr
Schlacht gtgen DämonendieMr und Orks gaogen sind. Stolz sollten wiederbelebt und zu einem Heerführer seiner Untotenarmee ge­
wir aufsie #in!" macht haben.
�n Es/.amsgruntkr Bürger über die Krieger tkr htimischtn Altadt­ In den nächsten Jahrhunderten fiel die Akademie nicht durch be­
mie, ntur.eitlich sonders große Taten auf. Erwähnenswert ist nur, dass ihre Abgän­
ger zur Zeit der Eslamiden oft als zusätzliche Leibgarde eingesetzt
„uom11r? \i&m Berg? Wie könnt ihr ts wagen, in unserer Gegenwllrt wurde, da man die Treue der Krieger schätzte.
lkn Namtn des verfluchten Erzvtrriitm zu ntnnen! Dann könntet Seit 700 BF verlagerte die Akademie ihren Unterricht von der rei­
ihr mich auch gleich Haffax oder Galotta schimpfen. Für solch eint nen Ausbildung von Kriegern hin zum Einsatz von S�rategit und
Frn:hhtit gibt es nur eint EntsclnJdipng. !Gtmpfaufi erste Blut!" Taktik. Damit erwarb sich die Schule auf dem Feld der Kriep­
-gthört in einer Esllm
l sgrunder Tawrfl(, neuuitlich kunst einen ausgezeichneten Ruf und änderte ihren Namen in
den noch heute gebräuchlichen, stand jedoch stets im Schatten
GESCHiCH'fE der Wehrheimer Offiziersschmiede. Dennoch hatten die Abgänger
Die Gründung der Schule der Hohen Kriegskunst im Jahre 490 einen so guten Ruf. dass sie häufig verantwortungsvolle Positio­
BF geht auf das Haus vom Berg z.urück. Da$ bereits damals weit­ nen in der Reichsarmee, einer Stadtgarde oder als Leibwache eines
verzweigte Adelsgeschlecht erbat skh von ihrem Lehnsherrn die hochgestellten Adligen fanden. In den letzten hundert Jahren ha­
Erlaubnis der Gründung einer eigenen Kriegcrakademie, um ei· ben sich die Eslamsgrunder als passable Turnierreiter hervorgetan,
nerseits talentierte Niederadlige zu Kämpfern auszubilden, und auch wenn ihnen die Brillanz der Garether und der Puniner Krie­
sich andererseits eine Hausmacht loyaler Streiter zu sichern. Rohal ger fehlt.

36
Obwohl sie nicht dafür verantwortlich sind, so hat der Verrat des ehe­ müssen nicht in einem Gemeinschaftssaal nächtigen. Die Zimmer
maligen Reichserzmarschall Ur»nar vom Berg, den Ruf der Eslams­ der Ausbilder sind an deren adlige Herkunft angepasst und bieten
grundcr nachhaltig beschädigt. �mar - obwohl selbst Abgänger den Lehrern einen eigenen Ankleideraum und sogar eine Latrine.
der Wehrhcimer Schule -wird von vielen Minclreichem fiil.schlicher­ Selbst die Mahlzeiten sind reichhaltiger und teurer als an anderen
wcis: als Abgänger der Akademie von Eslamsgrund betrachtet, da er Akademien. Hier lernt der Adel des Mittelreichs, und auch wenn
einer der prominentesten Vertreter det Familie vom Berg ist. Um sich die Ausbilder versuchen, die Schüler nicht z.u verweichlichen,
von diesem Makel tcinzuwaschen, hat der derzeitige Akademieleiter merkt ein Gast sofort, dass er sich nicht in einer gewöhnlichen
vor, aus den F.slamsgrundern wieder strahlende Helden zu machen, Kriegerakademie befindet.
die treu an der Seite des Kaiserhauses stehen. Ob ihm dies gelingen Im Gegensan zu vielen anderen Schulen haben sich in Eslams­
witd., wird sich a&rdings ersc in den nächsten Jahren herausstellen grund vor allem Kinder aus Adelshäusern eingefunden. Nicht1d­
lige gibt es z.war, sie srcllen jedoch eine Minderheit dar, auf die
LEBED AD DER.AKADEmi:E die AdelMpröMlinge herabsehen. Dieses Verhalten hat den Eslams­
Das Akademiegebäude liegt im Südosten der Stadt Eslamsgrund, grundern den Rufvon eitlen und arroganten Kriegern eingebracht,
unweit der Stadtmauer gelegen. Das Gebäude kann einer großen die bei vielen ihrtr Standesgenossen unbeliebt sind.
Menge von Schülern und Lehrern Platz bieten und verfügt zusätz­ In ihrer Freii.eit können die angehenden Krieger sich in der Stadt
lich über einige Ställe und eine - außerhalb der Mauern der Stadt vergniigen oder mit ihren Pferden Ausritte ins Umland unterneh­
gelegene - Koppel filr die Pferde. men. Die meisten Krieger gehen während ihrer Ausbildung auch
Die Innenausstattung der Schule ist im Gegensatt zu vielen an­ auf die Jagd oder suchen die Nähe eines höhergescellcen Adligen,
deren Akademien geradezu luxuriös zu nennen: Die Vorhalle der sie zu Festen oder Turnieren mitnimmt. Als größte Ehre gilt
wurde mit Porcraits der Akademieleiter. edelsten Zierwaffen und der Besuch des Großen Kaisenumiers in Garech. Die sonst so stol­
Prunkrüsrungcn sowie Säulenvi:rzierungen von Baumeistern aus :zcn Schüler sind dann oft sogar bereit, als Knappe eines erfahrenen
Zwerch geschmückt. Die Rekruten besiu.en Zweierzimmer und Kriegers zu fungieren.

P/.anungslrrffen

DiE AvseiLDVnG nahegelegt, diese im Lauk ihrer Ausbildung allesamt ausz.uprobie­


Schon immer war es dem Haus vom Berg wichtig, dass die Es­ ren. Dies soll nicht nur die Schüler fordern und die Beweglichkeit
lamsgrunder Krieger mit den modernsten Waffen und Rüstungen verbessern, sondern die Schüler auch auf ihren Dienst nach der
ausgestanet werden. So verwundert es auch nicht, dass man sich Akademie vorbereiten, denn je nachdem, wo sie eine Anstellung
während der Ausbildung vornehmlich mit dem Andenhalbhän­ finden, werden sie eine andere Rüstung uagen müssen.
der auseinandersent. Doch auch Übungen mit dem klassischen Ein besonderes Augenmerk wird auf eine solide Ausbildung von
Langschwen, dem Zweihänder und der Lanze sowie der Armbrust Strategie und Taktik gelegt. Zwar ist Eslamsgrund keine reine Of­
gehören zur Ausbildung. Die Akademie verfügt zudem über eine liziecsschmiede und vor allem nicht mit Wehrheim zu vergleichen,
große Auswahl verschiedener Rüstungen und den Kadetten wird doch verwundert es kaum, steht doch die Akademie für die Hohe

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Krkgsltunst ein. Viele Taktiken Helme Hat&x' und Leomars vom
Berg werden hier noch immer unterrichtet - ganz gleich, was man Was dmkt eine Kriegerin. vom
von den Verrätern halten mag. Hau der Hohen Kriegskunst iiber „ .r
Oie Zahl der Schüler liegt bei etwa 30, doch schwankt die Zahl ••• eine Pu.niner Kriegerin.: „Ich emp6nde ihr Gebaren als
von Jahr zu Jahr erheblich. Manchmal finden sieb viele neue adlige unzumutbar. Noch vor kurzer Z.Cit rühmten sie sich eines
Schüler ein, manches Jahr gibt es überhaupt keine Neuzugänge. Ge­ angeblichen Kaisers. Jetzt ist unsere Kaiserin auch die ihre,
rade in den letzten Jahren ist es schwierig geworden, neue Schüler zu und sie können sich nicht damit ab6nden."
finden, scheuen doch die Adels&mtlien vor dem derzeit schlechten . ! die Kai.wrin: „Sie ist die glanzvollste Herrscherin seit
.

Ruf der Akademie zurück. Selbst die Unterstützung der Kaiserin Rir Reto. Ihre Tapferkeit und ihr Mut überstrahlt alles. Wir
den Akademieleiter hat noch keine Besserung eintreten lassen. dienen ihr treu und voller Begeisterung."
Die Zahl der nichtadligen Schüler wird in der Regel durch das „. Magier: „Wir sind zufrieden damit, dass es in unserem
hohe Schuldgeld begrenzt - viele Bürger können es sich einfach schönen Eslamsgrund keine Magiei:Uademie gibt. Die
nicht leisten, einen großen Teil der Ausrüstung ihrer Kinder zu Welt ware ohne Zauberei besser dran. Wie oft haben wir
stellen, ebenso ist die Versorgung der Pferde kostspielig. Denn schon gegen niederhöllische Wesen kämpfen müssen? Zu
auch wenn das Haus vom Berg die Akademie finanziell uncer­ of; viel zu oft!"
stüttt, so müssen die Schüler doch einen Teil der Ausbildungskos­ ••• Leomar wm Berg; „Dazu möchte ich mich nicht iu­
tel\ selbst tragen. ßern."

AvsPAA.cvnc DE�PRinziPiEn'f�vE Wu denkt über das Ham der Hohen Kriegskunst?


•••

Bei den Abgängern der Schule spielt der Schutz tkr Schwachen eine .„ ein Pu.niner Krieger: „Das Haus vom Berg f'Ordert
wichtige Rolle. Ein Eslamsgrunder sieht sich als Schutzherr aller diese Schule. War nicht ein vom Berg einst Reklucrzmar­
Mittelrcicher, ja sogar also aller Zwölfgöttergläubiger. Sie vor Ge­ sc;hall der Garether und hat sie verraten? Wie der Lehrer,
fahren zu schützen, ist eine wichtige und prägende Tugend. Aller­ so sein Schüler, sage ich."
dings sorgt diese Tugend auch oft dafür, dass sich bei den Abgän­ .„ ein Gamber Krieger: „Passable Reiter, aber wirklich
gern der Akademie die Vorstellungen eines Standesunterschieds, gute Tjostcr sind das nicht. Ich ha� beim letzten Turnier
der allen Menschen zu Eigen ist, festigen. Dass ein Bauer oder gleich drei von ihnen vom Pferd gestoßen."
Söldner ebenso helderthaft sein kann wie ein Krieger oder Ritter, .„ das Volk: ,.Alles hohe Herrschaften shtd das. Ihre Rüs·
paSSt nicht zur Sichtweise der Eslamsgrundcr. Ausnahme mögen tungen sind blitzblank, ihre Haltung gerade wie ein Besen­
hier vor allem die nichtadligen Abgänger sein, die in den meisten stiel, und ihr Mut ist der eines Löwen. Ohne sie wäre die
F:illen aber auch Außenseiter der Schülerschaft sind. Welt schlcchcer dran."
Auch Loya/itiit ist eine der Tugenden der Eslamsgrunder. Der Kai­ ••• ei.n Rondngeweibter: „Man kann ihnen weder Mut
serin und seinem Lehnsherrn ist man zur Treue verpflichtet, doch noch Tapferkeit absprechen. Allerdings se�n wir es nicht
it
s mit dieser Loyalität auch oft eine gewisse Arroguu und Streit­ gerne, wie sich ihr Bild von Ehre gewandelt hat. Auf iliren
sucht verbunden. Kränkungen der Ehre der Kaiserin, der Familie Jagdausflügen benutzen sie die göttinungeflillige Armbrust
oder der Götter werden streng geahndet und bleiben nie unbe­ und es gab auch schon Eslamsgrunder Krieger, die dieses
anrwonet. Dem Haus vom Berg - das als Mäzen der Akademie schreckliche Werkzeug im Kampf gegen Menschen cinge·
großen Einfluss auf die Ausbildung ausübt - stehen ebenfalls viele setzt haben."
Abgängerinnen wohlwollend gegenüber, sind allerdings nicht ver­
pflichtet, in deren Dienst zu treten.
Die dritte Säule der Prinzipien, die Ehrenhaftigkeit, hat ebenfalls
einen hohen Stellenwert, steht aber weniger deutlich im Vorder· PERSOnEn DER_.AKl\.DEmiE
grund als die erstgenannten Tugenden. Ein Eslamsgrundcr schätzt
Ehre, doch neigt er wegen Standesdünkel gelegentlich auch zum K.pnnA�vom BE�G, A.J<ADEJrliELEi'l'E�
Jähzorn, Eitelkeiten und hitzigem Gemüt. Wegen ihrer Aus­ Konnar (*990 BF, eisgraue Augen, Narbe von der Stirn zum
bildung in der Kriegskunst ist ihnen auch manche Finesse des Kinn, lahmes linkes Bein), ein Vetter Leomars vom Berg, gilt
Kampfes nicht fremd. Wo ein anderer Krieger schon unrondri­ als getreuer Anhänger Rohajas. Nur wenige Tage nach Selindi­
anisches Verhalten vermutet, ist es dem Eslamsgrunder nur ein an Hals Krönung zum Kaiser verließ Konnar Almada, kündigte
taktischer Vorteil. Und dazu zählt es auch, eine Gruppe von Orks seine Lehenstreue und wurde Akademieleiter der Hohen Schule
- insbesondere bei zahlenmäßiger Überlegenheit der Schwarzpelze der Kriegskunst.
- aus dem Hinterhalt angreifen zu können. Der früher fröhliche Baron gilt heute als verbissen und jäluornig.
Oft kommt es vor, dass er Unrergebene anbrüllt und sich nur
schwer beherrschen kann. Dennoch genießt er bei den Schülern
und der Bevölkerung Eslarnsgrund hohes Ansehen und wird nie
in Frage gestellt.

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WEi'l'E� PER.,SOßEß DER_AR.ADE1IliE .J R.icheza A.ma.eui (*1003 BF, schwaJ'7tt Pferdeschwanz, trägt
..) Voltan von Sturmfds (*970 BF, graue kune Haare, laute immer Reitkleidung, riecht nach Pferd) stammt aus Taladur und
Stimme, linkes Ohr fehlt), ein alter Haudegen und Veteran vie­ wurde von Konnar nach Eslamsgrund bestellt, um eine hervorragen·
ler Schlachten der Neuzeit, ist bei den Schülern getUrchtet. Jeden de Reitlehrerin &r seine Schule zu haben. A:ls Almadanerin hat sie es
Morgen lässt er die Schüler unter dem Lärm einer Trommd zum jedoch unter anderen Lehrern wie auch den Schülern sehr schwer,
morgendlichen Dauerlauf auf dem Gelände antreten. Für Aka­ sagt man ihr doch nach, sich auf die Seite Sclindian Hals gestellt
demieleiter Konnar hat er nicht viel übrig, glaubt er doch, dass zu haben -ein Umstand, der fut einem Reichsverrat gleichkommt.
er den Posten nur bekommen hat, weil er der Familie vom Berg v Dbr io vom Berg (*1020 BF, lange blonde Haare, arrogant)
angehört. ist der unbestrittene Platthirsch unter den Schülern. Der selbster­
Auch wenn niemand es vermuten würde, so ist der Veteran doch nannte Anflihrer alle Eslamsgrtander schWingt gerne große Reden
ein begeisterter Schreiber von maraskanischen Kriegsgeschich­ und ärgert die nichtadligen Schüler. Er ist heimlich in Richeu
ten. Dass seine Berichte, die sich auch bei seinen Schülern gro­ Amai.etti verliebt. würde es aber nie zugegeben, denn offiziell ver­
ßer Beliebtheit erfreuen, den Schrecken des Maraskanfeldzuges abscheut er die almadanischen Verräter.
einseitig darstellen, stört Voltan nicht, hasst er die Insel doch von v Eine gute Seele hingegen ist Vilburia Tannenfried (*990
ganzem Herzen. BF, dicklich, redet mit Koscher Akzent), die Hausmeisterin des
...; Virion von Streitzig (*1000 BF, blonde Haare und Vollbart, Schulgebäudes. Sie lcümmen sich um die nichtadligen Schüler,
gutaussehend, geduldig) hingegen gehört zu einer der weitläu­ gibt ihnen oft Ratschläge und weist Dorio und seine Bande in die
figsten Adelsfamilien des Mittelreiches. Der Lehrer bildet die Schranken, auch wenn sie weit unter seinem Stand steht.
Schüler in der Kunst der Kriegsführung aus und ist bei den
Schülerinnen wegen seiner freundlichen Art und seinem guten
EinE HELDin AVS DEm
Aussehen seht beliebt.
HAVS DER..HOHED KPJEGSK._VDS1'
Als Abgängcrin der Akademie der Hohen Kriegskunst wird sich eine
Hddin durch Tatkraft, Stolz auf die Kaiserin und das Mittelceieh und
eine gehörige Portion Abenteuedusrauszeichnen. Die .Eslamsgrunder
sind zudem gut geschult in Taktik und Strategie und lassen durchaus
auch unrondrianischcn Methoden zu, wenn es denn zum Wohle der
übrigen Götter und des Minelreiches notwendig ist. Das bedeutet je­
doch nicht, dassjeder Eslamsgrunder bereit wäre, aus dem Hinterhalt
mit einer Armbrust anzugrci�n - aber er wird seinen Gd!ihrten, den
Söldner, kaum tadeln, �nn er solches Vorgehen einsetzt, um einen
Schwanpdz einer marodierenden Orkbande auszuschalren.
Die Anstellungsmöglichkeiten einer Eslamsgrunderin sind sehr
vielseitig. Während einige Kriegerinnen einem mächtigeren Ad­
ligen die Lehnstreue schwören, gehen auch viele von ihnen in die
Armee der Kaiserin oder eines mittelrcichischen Provinzherren.
Auch als Hauptleute von Stadtgarden verdienen sich nicht wenige
Eslamsgrunder ihr Brot.
Es wird aber einen großen Unterschied machen, ob die Kriegerin
aus adligem Haus oder von einer bürgerlichen Familie stammt.
Die Adligen sind meist so von sich überzeugt, dass sie arrogantes
Verhalten an den Tag legen, die Bürgerlichen hingegen sind meist
besessen darauf, alle anderen zu übertrumpfen.

DAS HA.VS DE:R..HOHEil


l<RtEGSKYDS't im SPiEL
Die Kriegerakademie ist bekannt &r ihre Treue zur Kaiserin,
ihre moderne Kricgs&h:rung und gute Ausbildung. Durch
die größtenteils adlige Schülerschaft ist Eslamsgrund aber
auch ein On tUr politische Intrigen. So will natürlich ein
vom Berg sich keine Blöße geben, eine von Sturmfels
immer zuerst ausreiten und ein Almadaner nur un­
gern mit einem Garetier zusamm en ein Zimmer be­
ziehen. Rivalitäten zwischen den Schülern sind an
der Tagesordnung und selbst das Personal der Aka-
demie ist von den Streitereien nicht ausgenommen.

39
SzEnARjoiDEEn aus und erschlägt die Tochter und die übrigen Familienangehöri­
gen. Er versucht die Tat wie den Überfall von Räubern aussehen zu
••• Air Zöglinge lassen, jedoch hinterlässt er einige Indizien, die die Helden zu ihm
...) Dorio hat der neuen Rekrutin H4rika Buchshansen einen üb­ führen können (die Bauerstochter hat von ihm ein Amulett mit
len Streich gespielt und ihr Pferd aus dem Stall entführt. Er hat dem Emblem der Schule erhalten; die Wunden sind von einem
es in den nahegelegenen Wald gebracht und dort angebunden. .Anderthalbhändcr zugefügt wurden ; Gerüchte der Eslamsgrunder
Ha..rih bittet einige Freunde (die Helden) um Hilfe, doch als sie über Liebschaft der Tochter).
Dorio auf die Schliche kommen und das Pferd aus dem Wald ho­
len wollen, ist es weg, Es wurde von dem Händler Gjost .RMbmsen
gefunden und in seinen Stall gebracht. Um es bis iu einer Auktion GEHEimnissE DES HAVSES
auf dem Markt zu tarnen, hat er den Schimmel mit schwarzer Far­ DE�HOHEn l\NEGSX.Vns1'
be eingeschmiert. Helden kann es aber gelingen, den Rosstäuscher ...J Virion unterhielc eine heimliche Liebschaft mit der Pu­
iu stellen und ihn und Dorio ihrer gerechten Strafe zuzuführen. nim;r Spitzelin CarliiraAlct1rta. Die Spionin Selindian Hals
J Die Kricgsbericbte Voirans haben auf einige ihrer Leser den Hass sollte im Auftrag des Kaisers mehr Ober die Truppenstär­
auf Ma.rasbncr geweckt. In .Eslamsgrund lebt der junge Adajin der ken seiner Schwester herausfinden und sich. in der Nähe
Gutmütigt, ein Seiler, der schon mehr als 30 Jahre hier wohnt. Er Konnars aufhalten. Dazu suchte sie die Nihc Virions, um
wird ung�chtfutigt Oprer einiger der jungen Krieger, die sich über ihn mehr über Konnar in Emluung zu bringm.
m allem Übel auch noch maskiert haben, als sie den Maraskaner Auch nach Sclindians Tod weilt Carlara noch in Eslams­
übcrfiillcn. Einer dec Lehrer der Schule wird mit der Klärung des grund -sie hat sich in Virion verliebe, weiß jedoch, dass sie
Falls beaufuagt und schickt einige der vertrauenswürdigsten seiner als Alcona mit da Feindschaft Konnars rechnen muss. (")
Schüler (die Helden) aus, um die Schuldigen zu finden. Bei ihren .; VillburiaTannfricd war nicht immer eine gute Frau. In
Nachforschungen können sie auch aufVoltans Geschichtensamm­ ihrer Jugend war sie sehr arm und dazu gezwungen, sich aJs
lung stoßen und auf ein Treffen der Mam.ska.nhasser. Wegelagerin zu verdingen. Nachdem sie aber das Leben als
Räuberin satt hatte, beschloss sie, eine anstindige Anstel­
„. AU: fremde Helden lung zu finden und hatte Glück. Seitdem der alte Akade­
.J Die Helden wollen in der Nähe von Eslamsgrund auf einem mieleiter sie zur Schule der Hohen Kriegskunst holte, fühlt
Bauernhofder Familie Scnsenschlägcr übernachten. Dort hat einer sie sich gut aufgehoben. Doch ihre Vergangenheit mag sie
der adligen Krieger aus Eslamsgrund mir der Tochter des Bauern einholen, wenn ein ehcma.ligu Mitglied ihrer Bande plötz­
eine l..ie�, die aber nicht standesgemäß ist. Als die Bauers­ lich in der Stadt auftaucht und sie ttpceut. (*)
tochter ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, rastet derjunge Rekrut

40
+

InsTiTuT DER._HOHEn SCHULE DER_


�iTE�i zv GA�1'H
Vollständiger Name: Institut der Hohen Baswdsohn Kaiser Bardos, Favorit Gloranas
Schule der Reiterei zu Gareth (*992 BF)
Standort: Garcth, Königreich Gareticn, Mit­ Bedeutende Abgänger: Ungolf vom Berg,
telreich Baron vom Berg, ehemaliger Kommandant
Wappea.!Symbol: geteilter Schild mit wach­ der kaiserlichen Leibgarde (*974 BF), Alrik
sendem, rotem Fuchs auf Gold und steigen­ vom Bl:autann und vom Berg, Oberst der Lö­
den, goldenem Pferd auf rotem Grund wengarde, Marschall der Kaiserin (*989 BF)
Wahlspruch: Für dit SllJlit,for tlk Marlt,for Größe: .mittel
elas&ich! Beziehungen: ansehnlich
Träger: Stadt Gareth, mit gelegentlicher Unter­ Fiaanr.knft: sehr gtoß
stützung durch die Kaiserin Amstattung: groß
Spezialgebiet: Kriegs.. und Turnierreiterei Baondcrbeiten: Kontakte zum Rat der Heldtn und der
Personen der Historie; Voltan von Rommilys, Rcichc:n­ Garethc:r Criminalkammer
marschall, Eroberer Maraskans ("945 BF} Halman von Gareth,

GESCHiCH'fE kensfratz.e 1025 BF und wie selbstverständlich 1027 BF bei der


Die Hohe Schuft der &itt"i zu Gttwth wurde 468 BF von König schicksalsträchtigen Schlacht in den Wolken. Auch wenn so man­
Ayano 1. zu Gareth gegründet, um der rohalschen Bewegung, deren cher Zögling gerne 1028 BF mit in die Schlacht der drri Kaiser
Bestreben es war Militär und Garden srark zu verkleinern, entgegen­ gezogen wäre, war sich Akademieleiter Alrik von Hamteen der
zuwirken. Da er Angritfe der Nordmätker und der Orks befilrch.­ politischen wie weltlichen Gefahren bewusst und ließ seine Schü­
tete, wollte er sein Garetien nicht �utzlos wissen. Ayano stellte ler nicht vom Akademiegelände.
der Kriegerakademie großzügige Ländereien außerhalb der Stadt­
mauern zur Verfügung. welche den Bau von Siedlungen außerhalb
der schüczenden Stadtmauern begünstigte. Auch \Wnn die großen LEBEn An DER_A�DEMiE
Rdtflächen im Lauf der Jahre vom Zedernkabinett anders vergeben [m nördlichen Teil Alt-Gareths liege zwischen den grünen Hügeln
wurden, waren sie, neben der allgemeinen Friedfertigkeit der Zeit, und Patriziervillen Heldenbergs das Anwesen der Hohen Schule.
einer der Gründe, warum das beim Adel beliebte Internat in der Im der ummauerten Anlage, die durch eine schlichte aber weithin
einfuchen Bevölkerung· einen schlechten Stand hatte. Das änderte erkennbare Steintafel mit dem Namen der Akademie gezeichnet
sich 600 BF durch die Schl«ht aufdtn Blutfoldnn, als die Garether ist, erheben sich das trutz.ige Hauptgebäude, ein Gesindehaus so­
Bürger unter der Anleitung ihrer Krieger die Orks zurückschlagen wie die sehr umfangreichen Stallungen und Reitplätze. Das tat­
konnten und man so die Wende im Ersten Orkensrurm einleitete. sächliche Alter des über 30 Schritt breiten Kavaliershaus lässt sich
Infölge von Kaisec Valpos Tod 902 BF und den sich anschließenden nur von Kundigen am Baustil der Klugen Kaiser erkennen, am
Erbfolgekriegen übernahm der Stadtrat die Finanzierung und auch dunkelgrauen Stein, den klaren Linien und den Wasserspeiern als
die Kontrolle über die nun herrenlose Schule, da man um die Be­ einziger Verzierung.
deutung der Krieger für die Spießbürger und Garden wusste, und In direkter Nachbarschaft zur alanfunischen Gesandtschaft, dem
öffnete sie filr bürgerliche Kadettinn;en und Kadetten. Ugdalfspark und kaum einen Steinwurf vom alten Kaiserpabst
1011 BF war die Schule wieder maßgeblich daran beteiligt die und der berühmte Heldenbühne entfernt, werden hier die Ab­
Schwarzpehe hinter den Bodir zu schicken, als der Zweite Orken­ kömmlinge des garethischen Patriziats und Adels zu rondragel'alli­
sturm bei der Schlacht aufdt.n Silltwitstn gestoppt werden konnte. gen Streiterinnen ausgebildet.
Die Lage war damals so dringlich, dass neben zwang.vekruticrten Die Sprösslinge der Oberschicht werden, zusammen mit einigen
Einwohnern der Stade sich auch die jugendlichen Kadetten den wenigen Sripendiatinnen, in kargen Dreibettzimmern unterge­
Orks und ihrem teilweise untoten Heer entgegenstellen mussten. bracht die nach Geschlechtern, aber nicht nach Jahrgängen ge­
Auc:h wenn Abgänger der Schule na.tiirlich auf fast allen Schlacht· trennt werden.
feldern mit mittelreichischer Beteiligung zu finden waren, hatten Dies dient ebenso, den Zusammenhalt zu G>i'dern, wie eine Schild­
grade in den Jahren nach Borbarads Rückkehr auch immer wie­ knappenschaft der jüngeren Schüler. Diese wctden einer Jungkrie­
der die höheren Jahrgänge ihren Mann zu stehen, bevor sie ihren gerin in den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung zugewiesen
Kriegerbrief in Händen halten konnten. So unterstütze man die und gehen ihr bei den alltäglichen Dingen zur Hand, um in Ge­
Stadtwache und das kaiserliche Heer in der Nacht des brennenden genzug etwas Hilfe bei den theoretischen Übungen zu erhalten
Himmels 1021 BF, bei den Erscheinungen um Galottas Schrek- oder einen neuen Kniff mit der Waffe vor den Mitschülerinnen

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zu erlernen. Einzig Nachkommen des Hochadels werden von den belcuchtung auch zu später Stunde noch ein reichhaltiges Angebot
Aufgaben einer Schildknappin befreit. Auch wenn schon lange an Unterhaltung bietet.
kein Kind eines Herwgen oder dner Gräfin an der Hohen Schule Der deutlich erkennbare Schwerpunkt der Ausbildung ist der
unterriclrtet wurde, pflegt man dennoch die drei Quartiere die filr Kampf zu Pferd, sei es auf sich allein gestellt mit dem Reitersäbel,
solch edle Zöglinge und ihr eigenes Personal vorgesehen sind, auch in Formation mit schwerer Rüstung und Kriegslanu oder gar in
weil sich hervorragend als Gästeun�rkünfi:c eignen. der Turnierbahn nach dem strengem Verhaltenskodex der rittet·
Der Tag beginnt filr die etwa 50 Zöglinge mit dem Sonnenauf­ liehen Tjoste. Natürlich werden auch die Geschichte des Landes,
gang und der ersten Unterrichtseinheit in den Stallungen. Noch Grundzüge der Politik und die Kusli.ker Zeichen nicht vergessen,
bevor sich die Schülerinnen selbst im großen Speisesaal filr die und auch strategisches Wissen kann vom schlachtenerfahrenen
bevorstehenden Strapazen stärken dürfen, müssen die Pferde ver· Lehrkörper anschaulich dargestellt werden.
sorgt werden, was im Gegensatz zu anderen tagtäglich anfallenden Man ist sich der Tradition der Schule bewu�c und setzt auf alt­
Aufgaben nicht vom Gesinde der Akademie übernommen wird. hergebrachte Lehrmethoden, mit denen Kriegerinnen am Helden­
Anschließend werden die Jahrgänge in kleinen Gruppen in ihren berg auch schon zu Zeiten Retos oder gar Bodars II. ausgebildet
theoretischen und praktischen Fähigkeiten ge$chult, wobei man wurden. Auch wenn die An der Übungen, wie das stundenlange
die Tage abwechselnd nutzt, um Kopf und Körper jeweils eine Wiederholen einzelner Schläge oder das sture Auswendiglernen
kleine Erholung zu gönnen und sich bei der Nutzung der Räum· berühmrer Helden Garechs, im Vergleich zu den Ansäu.en und
lichkeiten nicht in die Quere zu kommen. Der Praiostag ist nach Ideen eini.clncr Fechtmeister oder Schwengesellcn verstaubt wir­
dem Tempelbesuch frei. Nachdem Abendmahl endet der Schultag ken mag, sind es die Unterrichtsmaterialien sicherlich nicht, und
der angehenden Kriegerinnen dort wo er angefangen hat: in den mögen ihrerseits Neid bei so mancher Ausbildungsstätte hervor­
Stallungen. Nachdem auch die Pferde ihre abendliche Fütterung rufi:n. Beschädigte Übungspuppen werden sogleich ausgetauscht,
erhalten haben, steht es den Zöglingen frei, die Bibliothek oder f n oder schlecht siti.ende Rüstungen wird man
und rostige Wafe
den kleinen Fechtsaal aufzusuchen, um sich auf Prüfungen vor­ nicht finden. An der Grenze zum Ugdalfspark gibt es sogar einen
zubereiten oder sich mit den Mitschülern die Zeit zu vertreiben. eigenen kleinen Turnierplatz mit gutgepfl.egcem Holwrik der die
Höhere Jahrg'inge profitieren von der Lage in Alt-Gareth, im dem Kadectinnen alljährlich vor ihre erste schwere Aufgabe im Lam:en·
es keine vorgeschriebene Nachtruhe gibt, und das dank Straßen- gang stellt.

DAS AVEß'fVIUSCBE Rj'f'fER:fVJmiER... Näheres zu den Turnierdiniplinen und ihren Varianten finden Sie
Bedeutende Machthaber und wichtige Städre laden im Verlaufdes in Schild des Reiches. Beispielhafte Turniere sind z.B. in Garetb �

Jahres immer wieder zum ritterlichen Turnier ein. Eine junge Rek· Kaiserstadt des Mittelreichs oder Die Zuflucht z.u finden.
kin kann sich hier leicht einen Namen machen, denn oft reicht
bereits ein dritter Platt im Kampf mit Einhandwaffen aus, um DER..fvJQiiE'RMLEDDER..
zumindest den nächsten Monat ein stanc;lesgemäßes Leben zu fUh. Neben einer Vielzahl von kleinen, lokal begrenzten oder nur zu
ren. Neben dem Ruhm ist auch der finanzielle Aspekt ein gewich­ besonderen Ereignissen, wie der Hodueit oder Schwertleite eines
tiger Grtund, warum viele bürgerliche Kriegerinnen das durch die jungen AdJigen, stattfindenden Turnieren, gibt es auch einige die
Ausbildung verliehene Recht nutzen, sich vor Rondca zu beweisen. traditionsbewusst in einer gewissen Regelmäßigkeit ausgerichtet
werden. Die Wichtigsten werden hier kurz dargestellt:
DisziPLinEn vnD PiuisE v Kaiserturn#r in Gareth (J-8. Praios): Neben dem 1000 Jahre aJ.
Die wichtigsten und ehrenhaftesten Disziplinen eines Rittertur­ ten Turnier finden auch immer ein großes Volksfest, ein Immantur­
niers sind die Tjoste und der Buhurt, die zu Fferd mit leichten nier und der Bardenwettstreit um den Titd des Sängerkönip statt.
regionalen Unterschieden ausgefochten werden. Der Kampf mit J Gmfantwrnier vom &idls/orft (dritte &ioswocht): Das besonders
den Einzelwaffen, �rennt nach einhändiger und zweihändiger leichtherzige Turnier wird auch von vielen Gauklern und Schausccl­
Führung, und die SchützenWettbewerbe sind aber nicht minder lc�n aufgesuchr, welche die Kampfspiele mit ihren Vorstellungen
beliebt und fast auf jedem Kampnpiel zu finden. auflockern.
Üblicherweise erhalten der Sieger und je nach Größe des Turniers v Feenrtitm zu AbagunJ (vime l'wlio !lllO(ht): Die Teilnehmer tre­
auch die nächstplattierten prunkvolle Waffen und Rüstungen, ten üblicherweise mit Fantasienamen und -wappen an, auch um
Pferde oder namhafte Trophär:n wie die Goldene Lana wn Bomed lokalen Feen eine Teilnahme zu erleichtern.
oder den Lorbeerkranz des Garether Frühlingsturniers. Aber auch J Gräfliches Turnier zu Rotkbmndl (l.bis 3. Rottdra): Das tra­
rusärzlkhe oder rein monetäre Prämien sind grade in Garctien, ditionelle Turnier ist eine reine Adelsveranstaltung. bei dem viele
Almada und dem Horasreich verbreitet. Adelssöhne und -töchter debütieren, aber auch altgediente Recken
Eine Turniersiegerin erhält bei größeren Veranstaltungen meist antreten.
Preise im Wert vo.n 100 Dukaten in der Tjost und 50 Dukaten .J Goldene umu tJ()n Bomed (3. unJ 4. &nJra): Wahrend des f3St
bei den Einzelwaffen, ein platzierter Teilnehmer kann mit Prämi· 600 Jahre alten Turniers la:sstn sogar die Taifados, die KriepfUrsten
en um 20 Dukaten rechnen. Bei kleineren Veranstaltungen wird des Yaquirburchs, ihre Streitigkeiten kurzfrimg ruhen.
mitunter auch nur die Hälfte vergeben, wobei der Großzügigkeit ...) lü�rturni� in Nostritl undAnderg11St (13. und 14. RDnJr11}: klei­
des Ausrichters natürlich keine Grenzen gesetzt sind. nere Rittenurniere in den streitenden Königreichen

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Tumurü/Jungen

J Ai}.)'<tn al-Mubares (mitte R"ntira): Das größte Turnier der Tula­ großen Rittenumier und einer craditiondlen Wddschwdnjagd be­
midenlande findet in Baburin stm und wird von Pferde- und Wa­ gleitet.
genrennen begleitet. ...; Graftnlflrnitr von Bethana (mitt.t Phtx): Das kleine aber nicht
J Herugenturntyzu Tmllop (mitte &ntira): Auf dem vielleicht klas­ minder prächtigeTurnierist bekannt für seine Schützenwettbewerbe
sischste Rittcnurnier lockt ein mehrtägiger Buhurt, eine Bärenhatz sowie das typisch horasische Schildstechen.
und eine T joste mit über 200 Streitern. Der Adel scheut sich nicht, 0 Gtrethn Frühlingsturnier (Entle Phtx): Dieses unregelmäßig
auch gegen Gemeine in die Schranken zu treten, und so finden sich stattfindende Turnier wird zu b�ndercn Anlässen vom Kaiserhof
unter den Teilnehmern auch immer wieder wagemutige Elfen und veranstaltet.
Orks, die an den Wettkämpfen mit scharfen Waffen teilnehmen . J Kus/ikn KAismumitr (Anfang Inurimm): Seit der Krönung
.J Z.WölfKöttertjoste zu Ptrricum (15. und 16. R"ntlwz): Die Zwölf­ Khadan-Horas 1. findet das Kusliker Kaiserturnier statt, das sich
göttertjoste .findet üblicherweise alle zwölf Jahre oder bei Bedarf am Garerher Vorbild orientiert� was aber jeder Hor;isier vehement
statt) da dasTurnier auch claru dient, den Heermeister der Rondra­ leugnen würde.
kirche zu bestimmen. J Friihjahmurnitr zu EJamsgnmd (1.-7. Ingni"'1n): Eröffiiungs­
J Festmliindisches Gest«h in RivilAulten (letzte Rondrawocht): Das turnier der garetischen Turnicrsaisowmit �arkcn garetisch-almada­
größte Turnier 'des Bomlands bietet auch dem gemeinen Volle die nischen Rivalitäten. Auf Wunsch beider Paneien werden seit 1029
Möglichkeit, sich in allerlei Spielen und Wettstreiten zu beweisen. BF auch scharfe Wafkn zugelassen.
..) Htrzög/ichrs Hofturnier zu Mtthumis (29. Rondrtt): Das vor der be­ J Turnier von Gmteefels (dritte lngnimmwocht): Das große <1ber
eindruckenden Kulisse des alten Castell � ausgetragene Turnier scheint recht junge Ritterturnier richtet mit dem Gratmfelsn Sehüwnfost
unter einem schlechten Stern zu stehen, denn erschreckend viele Sieger einen der wichtigsten Bogenwcusncite Aventuriens aus.
fanden nur wenige Zeit später den Tod auf dem Schlachtfeld. 0 Fmioker Fürstentumitr (aefang RAhjz): Der Buhun auf diesem
&"']uiriJcht Ttmtty in.Arinkm (mu Effmlwocht): Seit 308 BF Turnier wird zwischen den Turnierteilnehmern und dem kaiserli­
findet dasTurnier auf den Klippen des Banquirfels statt, bei dem alle chen Eliceganieregiment der Ferdoker Lanzerinnen ausgefochten.
Kämpfe mit sdia.rfun Waffen ausgefochten werden. ,.J Spiele zu St/mjut (mi� &hja): Während der inehnägigen Fest­
J Hermgmtumitr in Eknflina (Anftl.1lg Travia): Nur alle sechsJahre spiele in Rapch �rden die Disziplinen von Schauspielern mit einer
findet das Herzogentutnier in Elenvina statt, bei dem das Haus vom Rahmenhandlung unterlegt, während die Kämpfe auf aufwändig
Großen Fluss ausgewählte Flenviner Vollblüter al.s Preise vergibt. verzierten Bühnen mit bestimmten Themen (tobrische Burg, Ork­
J Großes Turnier iks Kosch (15. T'1111ia): In Angbar wird der Tsarag steppe etc.) ausgefochten werden. Gegen Abend wird das Gesche­
des Fürsten mit einem Turnier bcg;angen. Da der turnlerbegeisterte hen von großen Gelagen bestimmt.
aber nie besonders erfolgreiche Blasius von Eberswnm mirtlerwdle J Kinigstumitr von Arivor (20. -25. &lhja): Seit der Unabhängig­
zu alt für eine eigene Teilnahme geworden ist, lässt er sich von sei­ keit des Lieblichen Fdds 752 BF lockt das, angeblich schon vor Bos­
nem kriegserfahrcnen Sohn Anshold vertreten. parans Fall ausgerichtete, wichtigste horasische Turnier wieder mit
J Turnier der Eismim Kette zu Belhanlta (19.-25. Tsa): Die Fei­ wahrhaften königlkhen Preisen und einer Aufuahme ins Register du
erlichkeiten zur liebfcldschen Unabhängigkeit werden von einem rondragefolligen Rtc.ken.

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AVSPÜGVßG DER_
Was denkt man am Institut der
PRJnziPiEn'f�vE Hohen Schule der Reiterei zu Gareth über l , .,

Einer Schülerin des Instituts der Hohen Schule der Reiterei werden „, Schwertgesellen nadi Adenin: .Kämpfen können sie
im Laufihrer Ausbildung die für eine mittelländische Kriegerin üb­ ja, vermutlich sogar besser als jeder andere in dem Alter.
lichen Prinzipkn vermittelt. Ihre Loyalität gilt dabei zunächst der Aber zum einen sollte man es doch besser wissen als nur
Stadt Gareth, in der sie vermutlich die wichtig.nen zehn Jahre ih­ den Adel auszubilden, gerade da Adersin selbst aus dem
res Lebens verbracht hat. Da viele der Abgängerinnen bürgerlichen Bürgertum stammt, und zum anderen fliehen stine Schü­
Familien entstammen, ist der ausgeprägte Lokalpatriotismus nicht ler ja von hier, sobald sie auch nur den Siegelring erhalten
verwunderlich. Dennoch weiß man um die Verdienste der Kaiserin, haben. Treue und Ehre scheinen da nicht vermittelt zu
der au&echtcr Respekt und Verehrung entgegengebracht werden. werden."
Als schüttenswerte Schwache empfindet man hier, ganz der tra­ „. die Wafkn- und Lebe1U1Chule zum Goldenen
viageflill.igen Barmherzigkdt entsprechend, Kinder und Alte sowie Schwert: „Früher wurden in Nardesheim auch Krieger
Kranke und Hilflose den man so möglich seine Gnade und Hilfsbe­ au.bildet, mittlerweile ist man der Meinung, man wür­
reitschaft z.ur.eilwerd.en lässt. Unter ehrenvollem Verhalten versteht de Fähnriche heranziehen. Da� erhalten unsere Abgän­
man an der Hohen Schule eines, das der Herrin Rondra zu gefallen ger genauso oft Stellen in der Führung des Heeres. Naja,
weiß. So werden die zukünftigen Kriegerinnen gelehrt stets mutig zumindest kann der Adel da unter sich bleiben."
und ehrlich aufzutreten, sich ihren Stolz zu bewahren und im Ange­ „, Garcdu „Die Kaisttat adt, die größte Metropole Avcn­
sicht jeglicher Widrigkeiten srandha.ft zu sein, sich aber dennoch in turicns. Nur hier bekomme ich morgens einen heißen Ka­
Mäßigung und Demut zu üben, wo es angebracht erscheint. kao aus Höt-Alem und aranischcs Früchtebrot und kann
am Abend emen bornischen Meskinnes peßen. Und wir
tragen unseren Teil dazu bei, das der Mittelpunkt der Welt
PEl\SOßEß DE1'AAADEJll iE so bleibt wie er sein sollte. „

AL�K...von HAIQ"S'fEEn; AAADEmiELEif'ER.. Was denkt über diis Institut


.„

Der Adlige (*981 BF. graue kurze Haare, Spittbart, gcpftegre der Hohen Schule der �terei zu Garcth:
Er�heinung. würdevoll) leitet die Akademie seit l 022 BE Der ••,ein Schwertgaelle nach Adenin; „I n unseren Diszi­
kaisertteue Rittmeister a.D. hatte schon so manche Schlacht Air plinen stellen sie keine Herall5fordcrung dar. Es wird ;a
das- Reich geschlagen, bevor sein Regiment in der Dritten Dä­ auch langsam Zeit, dass der Ruhm und die Anerkennung
mo-nenschlacht vernichtet wurde und er sich auf Wunsch seiner eines Streiters nicht mehr vom Vorhandensein eines Reit­
Frau einer weniger gef'ahrlichen Aufgabe annahm. Nachdem er tiers abhängig &l!lllaCht werden.•
sich zunächst nur um die Verwaltung der Schule kümmerte und • •• die Waffen. und LebeDBKhule zum Goldaaen
kaum am Institut war, hat der Schwiegersohn der als Reichsverrä­ SChwert: .„In der der Stadtgai:de machen sie sich präditig,
terin hingerichteten Fürstin Isoca Ulaman von Elenvina nach der und auch in der Armee kann man sie skherlich nützlich
Verwicklung seiner Familie in die Naturndorfor Fehdt der Poli­ einseti.en. Aber letztendlich stehen sie in der Schlachtreihe
tik abgeschworen. Er dankte als Baron von Hutt ab und widmet und wir auf dem Felilherrenhij.gel."
sich voll und ganz der Ausbildung der jungen Kriegerinnen. Der „.du Volk: „Es heißt ja immer, die hohen Herren und
eher Kaiserin Rohaja als der Stadt verpflichtete Veteran verfügt an­ Damen wircn gar keine Ritter, aber ich find ja, wet aus.­
scheinend einen nicht enden wollenden Vorrat an Anekdoten über sieht wie ein Ritter und sich so verhält wie ein Ritter, der
seine Turnieniege, den Kampf gegen Rebellen, Orks und Dämo­ ist auch einer. Aöcr solang unsere gegen die anderen Ritter
nengezücht oder den rondra- und rahjagef!i.Lligen Minnesang mit im Kaiserturnier gewinnen, können die sich nennen wie
denen er seine sehr fordernden Lektionen auflockert. sie wollen.•

WEi'f'EIU PERSODEß DER..AKADEJiliE


J Lewnara Kaifenck: Die stellvertretende Akademieleiterin ..J Dragosch Bard11tOn -von Mersingen j.H (*l 00 l BF, sc:hwarz.e,
(*995 BF, blonder Pferdeschwanz. hinkt rechtS, begcisrerungdli­ wilde Haare, hünenhafte Erscheinung) unterrichtet die Schülerin­
hig) wurde 1027 BF ehrenhaft aus dem Dienst der Goldenen Lan­ nen des Instituts in allen Arten des bewaffneten und unbewaffne­
ze entlassen, nachdem ihr bei der Schlacht auftkn Mythratlsfo/tkrn ten Nahkampfs, solange er dabei nicht auf ein Pferd steigen muss.
das Knie zerschmettert wurde. Zu diesen, wie auch zu anderen Tieren, scheint der Air seine Fa"
Die immer noch brillance Turnierreiterin ist stets auf der Suche nach milie recht gesprächige Recke, der offensichtlich Trollzacker unter
beherzten Talenten, die sich als würdige Stipendiatinnen hervortun seinen Vorlähren hat, keinen Zugang zu finden. Er trägt an seiner
würden und hat daher ein ganz besonderes Auge auf die Bauerwett­ Linken offen und voller Stolz den türkis-goldenen Siegelring der
streite bei Volksfesten, das Gassenimman oder gar das Gesinde ge­ KGIA, Air die er bis 1028 BF i n ganz Aventurien unterwegs war.

richtet. Auch wenn sie durch ihre häufigen, oft spontanen Reisen so ..J Salia t e Ghune (*1011 BF, brauner Lockenkopf, streng) hat
manche Woche- an der Schule versäumt, toleriert von Hartsteen ihr vor nicht einmal runf Jahren ihren Abschluss am Institut der Ho­
Fernbleiben - rumindest so lange, wie die beliebte Lehrerin regel­ hen Reiterei gemacht und ist danach, wie es jedes Jahr einige Ab­
mäßig Turniertrophäen im Namen der Akademie erringt. gänger tun, in den Dienst der Stadt Gareth getreten. Mittlerweile

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ist die Tochter eines Praiosgcwcih�n zur lnspcctorin im Amt lil
der Gartthtr Criminatkammtr aufgestiegen und unterrichtet spo­ SZEDAJ\iOiDEED
radisch Rechtskunde und gesellschaftlichen Umgang. Dabei lässt „. für Sdiäler
sie es sich natürlich nicht nehmen, fUr die Stadtgarden ru werben J Alljährlich gibt es in Garcth das Kaiscnumicr und allein in der
und stellt Abgängern die ihrer Meinung nach ein gutes Gespür es umgebenden Raulsmark ein Dutzend weiterer Möglichkeiten
fUr Menschen haben ein Empfehlungsschreiben rur die Criminal­ sich zu beweisen. Natürlich ist es den Schülerinnen strengstens
Cammcr aus, um sich direkt bei Hauptfrau Gerhella Isenbrook verboten, an diesen teilzunehmen, und es gehört auch einiges an
vorzustellen. Aufwand dazu: Eine Rüstung will besorge sein, ein Pferd, mehrere
..; Der alte Hagen (*970 BF, wohlgcnähn, grauer Vollban) ist der Lanun oder leichte Waffen, passende blanke oder &Ische Schilde.
Stallmeister der Akademie und damit fiir das Wohl der hier so Möglicherweise müssen gar ein Turnierzelt und einen Herold zum
wichtigen Pferde verantwonlich. Der oftmals mürrisch wirkende Ort des Geschehens bcorden werden. Dennoch gibt es in j�m
Akoluth der Rahjakirchc achtet sehr darauf, � die Relauten auf­ Jahr einige Schülerinnen, die e·s nicht abwarten können unter den
merksam und respektvoll mit den Tiercn umgehen und lehn sie Augen des versammelten Adels in die Schranken zu reiten.
alles, was über die Dressur, das Zureiten, die Pferdepflege oder J Die Akademie grenzt an den Ugdalfspark, der Jahrhundcn be­
selbst den Pferdekauf wissen müssen. T ierschinder müssen hi n­ vor die hohe Schule überhaupt gegründet wurde ein Friedhof der
gegen den Zorn des mit den Tieten sprechenden Alten fUrchten, kaiserlichen Ritter war. Unter Rohal wurde ein Labyrinth im Park
der sich auch nicht scheuen würde, einen jungen Baronet aus der angelegt, in dem angeblich immer wieder Leute verschwinden.
Akademie werfen zu lassen. Unglücklicherweise gibt es wohl kaum einen geeigneteren On für
J Yermin Berderich (*990 BF, rote Mähne, strahlend grüne Au­ die jüngeren Jahrgänget um des Nachts eine Mutprobe abzulegen.
gen, gutaussehend) dienre � Feldseher im Kaiserlichen Elitegarde­
regiment RAul von Garrth bis zum geschichquichtigen Angriff auf ... für Helden
den Dämonenwall an der Trollpfone. Als sein kommandierender J Ein besorgtes Elternteil einer einßussreic:hen Garethcr Familie
Offizier aus dem Dienst ausschied, fugte er von Hartstc;en, ob er (Bugenhog, Stocrrcbrandt, Me.rkan, je nach. Beziehun gen in Ihrer
nicht ebenfalls eine neue Aufga.be für ihn hätte. Seitdem kümmen Spielrunde) meint abends bei der Kutsch&hrt zum Theater schatten­
sich d,er junggebliebene Herzensbrecher engagicn, um die angehen­ hafte Gestalten auf den Dächern des Instituts gesehen zu haben und
den Kriegerinnen und bietet neben Verbänden und Tinkturen auch bittet um Hi.l.fc. Man fiirchtct um die Sicherheit des eigenen Sprös.
mal einen Schluck Prcmer Feuer und ein geduldiges Ohr an. slings, und es liegt an den Helden herauszufinden, ob es sich. ledig! ich
um abenteuerlustige Schüler, fremdländische Spione aus der nahege­
legenen Villa Karinor, einen der mysteriösen zum Leben erwachten
EinE l<.NEGER.in Aus GAR.i'fH Gargyle oder gar einen untotcn Ritter aus dem UgdalGpark handelt.
Eine Abgängerin der Hohen Schule der Reiterei entspricht in vie­
len Punkten dem Bild das Kleinalrik von einer Kriegerin hat. Sie
ist aufrecht, stolz und steht zu ihrem Won. Wenn sie tatsächlich GEHEilltnisSE DER...A�DEMiE
aufAbenteuer ziehen sollte und sich nicht den Spießbürgern, der .J Die &hwi�n dtrIJiimmmmg, ein Gruppierung der Ga­
Stadtwat:hc oder der Goldenen Lanze anschließt - von Hanstccn rcther Gargyle, beobachtet romvährcnd die Alwlcmie. Ihr
legt bei Ugo von Mühlingen gern mal ein gtms Wort fUr seine Anfiihrcr Schattcnschwinge (siehe Gareth - Kaiserstadt ._
„J11ngs und Mädels" ein - wird sie dem Händler am Wegesrand MittelRicba) sucfu inuner nach vielversprechenden „We.ich­
genauso zµr Seite stehen, wie dem Bauern dessen Vieh geraubt bäuten", die ih{ll behilflich sein könßell. Für Informationen,
wurde. Sie versteht es Befehle zu geben, aber noch besser fii r sich Kontakte zu wichtigen EJtern oder kleinere Dienste kann sein
selbst und andere zu streiten. In ihrem Herzen wird sie aber im­ Gefolge passenden Schülern Fundstücke aus dem zerstörten
mer wissen, dass wenn sie eines Tages genug Drachen erschlagen Kaiserpalast oder der &h!Acht in Jm �lktn anbiercn.
und holde Jünglinge gerettet hat, d:ie prachtvollste Stadt der Welt ..J Auch wenn die eine oder andere garetische Dame etwas
immer noch ihre Heimat ist. anderes behaupten würde, an Yermin Brcdcrich ist nichts
Magisches. Allerdings ist die Mutter des erfahrenen Mili­
tärarztes eine echte Koscher Krötenhexe, die ihm auch hin
DAS ins'fi'fv't DER... und wieder magisdie Tränke zukommen lässt. (*)

HOHED SCHVLE DER...�. i'fERf:i .J Salia te Ghune hät während der l.eit ihres Studiums un­
erkannt, mit einem Wappenschild der Stadt, an verschiede­
zv GAU'fH im SPiEL nen Turnieren Garetiens teilgcnommei. Als die RoteFüchsin
Die Kriegerakadcmie bietet eine der vielen Möglichkeiten in Ga­ hat sie so manch tapferen ReCken wie Hagrobald Guntwin
reth seine Waffen&higkeiten zu verbessern. He�usragende Lehrer vom Großen Fluss oder Rondripn Palig:an von Perricum
findet man vor allem für den Lanzengang und den Kampf mit aus dem Sattel gehoben und sich einen Namen gemacht.
leichten Klingenwaffen. Das Institut kann natürlich auch eine An­ Audi wenn es ihr schmeichelt, dass so mancher Adlige bis
laufstelle sein, wenn die Helden mit den Patrizierhäusern Gareths heute nach der schönen Unbekannten suchen lässt, ist ihre
oder dem mittelreichisc:hen Militär in Kontakt treten wollen, da Angst vor möglichen Nachwirkungen doch tu groß, als das
sicherlich eine entfernte Verwandte oder ein guter Freund Lehren· sie zu ihren Jugendsünden stehen würde. (*)
de oder Lernende hier sein werden.

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DiE SCHULE RyADAS EH�
in HAVEDA
Vollstänclipr Name: Ruadas Ehr in Havcna chobair, Mutter von Raidri Chonchobair (\'&t
Standon: Havcna, Fürstentum Albernia, 979 BF),Bard Cheannard, ehern. Hauptmann
Mittelreich der kg!. Alb. Garde ("97 6 BF, W 1019 BF)
Wappen/Symbol: zwei silberne gekreuzte Bedeutende Abgingen Gilia Curnabar,
Schwener über einem roten Drachenkopf auf Throndwig Raul Helman, ehern. Marschall
blauem Grund von Albernia (•9n BF)
Wahlspruch: Mit Treue wrdimt man Ehrr Größe: groß
Trigen Haus Bennain Beziehuopn: groß (in Albernia, sonst eher ge·
Spezialgebiet: umfassende Ambildung mit ver­ ring)
schiedenen Watfentypen bei einem Schwerpunkt Finanzkraft: ansehnlich
auf den unterschiedlichen Schwcmypcn �:ansehnlich
Personen der Historie: Reochaid, legendärer Gründer &e.o-..heiten: Das zerbrochene Schwert des heiligcl\
der Schule (6. Jh. v.BF), Gunelde, Freifrau von Baliho, Lei­ Re.ochaid wird in einem der Rondra geweihtem Schrei!\
tung: 1002-1026 (•968BF, � 3. Firun 1026BF),FiannaCon- (Rondras Ehrr) aufbewahrt und bildet
. �Heiligtum der Schule.

tDit hohe Schuk tkr rondrianischm Kunst in Hawtt11, Ruadas Ehr, Schule stammt aus dem frühen 5. Jh. v.BF und sieben ihr gewisse
lag .{rühtr weit außerhalb tkr Stadt, naht des Temptls der Ltuin, Rechte in der AusbiJdung der Schüler und deren Status zu. In die­
dbch wurde das Gebkt in denJahrm nach tkr Flut, weicht dit Un­ sem Dokumenc wird sie als On der Ehre und der Standhaftigkeit
rmtadt vtrwüsettt und als Zeichm wn Effm/s Zorn gilt. ah Aus­ gepriesen und als Bollwerk gegen die Unsi.cherhcit dieser Z.Cit.
wrichmöglichkeit gmul:zt und zugeb11ut {. ] In altm Schriftm gab
.• So verweist die Kriegerakademie ,Ruadas Ehr' auf eine Tradition
ts ojmlll/s rint �rwechslung mit Rondras Ehr, W(lS fali«h nur einen von gut 1.500 Jahren. Viele der über 5.000 Absolventen dieser
Teil tkr Schule, namentlich dm ronJragtWeihten Schrtin inntrhaib langen Z.Cit zogen in die Welt und gelangten zu Ruhm und Ehre.
des Hauptha�s. tines zweistickigtn Baun aus dicktn, in tkr Farbe Viele blieben aber auch ihrer Heimat verbunden und dienten in
ther htiigraubraunm, denn beigtn �nm, beuichntt. Hier, albemischen Heeren,kämpften für die lokalen Adligen oder stell­
in diestm Schrtin. liegt die urbrochene Klinge des Schwertes ,Dra­ ten Hauptleute in den Wachen der heimatlichen Städte. In der
chenzunge: wekhts wn dem Kritgtr &ochaid. der in Albtrni a als Geschichte Havenas trat die Schule mehr als einmal mit auf den
Heiliger der Leuin verthrt wird. auch wmn seine Ahnm wohl aus Plan, so zum Beispiel, als nach einer Machtergreifung der Thau­
dem Norden stammen, und tkr in tkr Scblacht um Garrth g�n den marurgischen Akademie während der Magierkriege der Ältestenrat
Dä_monm-Horas gar Wundervolles voUbrachthat. stammt.« 594 BF abgesetzt wurde und. es zu heftigen Kämpfen gegen die
-aus dem Brrvier Rondrianisches Albernia, 1030 BF Havena, tl()n Usurpatoren kam. In den fünfJahren bis zur Niederwerfung der
Gilia Cumabar Magier durch Niamad Bennain wurde die Schule cm zeitweilig
geschlossen, dann unter strenger Aufsicht wieder eröffnet. Den­
GESCHicK'f'E noch ware.n Lehrkörper und Schüler auf Seiten der Bennains aktiv.
Die Geschichte der Schule reicht bis in die legendäre Zeit der Ers· Die große Flut von 702 BF hat die Schule selber zwar nicht ge­
ten Dämonenschlacht vor Gareth (568 v.BF) zurück. Don soll der troffen, doch in den Tagen und Wochen danach unterstützte man
Krieger &ochaid große Taten im Namen der Leuin begangen ha­ die Stadt bei den Aufräumungsarbeiten und half die Ordnung
ben. Danach sei er - so berichtet die Sage - zurück in die Heimat wieder henustcllen. Anders verhielt man si ch in den soge.nannten
nach Havena gezogen und habe die Schule 564 v.B F gegründet. Mmingen, jenen Jahren zwischen 745-785 BF, als Albernia unter
Heutzutage gilt er als lokaler Heill,ger der Rondrakirche und die der Herrschaft des kaiserlichert Vogtes Gerbald von Mmingm und
Abgänger der Schule schwören auf die zerbrochenen Reste seines seiner Nachkommen zu leiden hatte. So blieb man pauiotisch auf
Schwertes ihren Eid. Um diese Klinge und das Ereignis, welches Seiten eines freien Albernias und stellte sich gegen die mittelrei­
.zu ihrer Zerstörung führte, ranken sich ebenfalls wundersame Ge­ chische Bevormundung. Auch wenn man den offenen Kampf ver­
schichten über heldenhafte Zweikämpfe gegen Orks und andere mied,war die Schule doch eine politische Kraft, da sie viele junge
Monstrositäten der Dunklen Z.Citen. Auch während der Zweiten Adlige ausbildete und damit Einfluss aufderen Familien ausübte.
Dämonenschlacht (O BF) sollen Krieger aus Havena Erstaunliches Als 915 BF Mitglieder der Familie von Ebtrstamm durch Schergen
geleistet haben. In den lokalen Heldensagen vermischen sich zu­ des Grafen wn Fm/oft ermordet wurden, harte dies auch Auswir­
weilen die Ereignisse dieser beiden epochalen Ereignisse und viele kungen an der Schule. Es kam zu einem illegalen Duell zwischen
Urkunden, die Genaueres zu berichten hätten, wurden in Havena zwei Schillern aus dem Kosch, deren Eltern Lehnsnehmer der ver­
Opfer der Flut. Die erste gesicherte, urkundliche Erwähnung der feindeten Grafcnfamilien waren. Ein Abgänger der Schule wurde

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in den wirren Zeiten vor und während der Usurpation durch lsora i nstgrade im Militär. Die anderen bleiben noch weitere sechs
De
ll()n Elmvi1'14 berühmt: B4rd Che4n114rd. Nachdem er 1009 BF Jahre und werden voll ausgebildete Krieger. Eine Besonderheit ist
als Hauptmann der St adtgarde mit zwei Kameraden im als ver­ sicherlich das Stipe.ndien-Programm, welches nun schon viele Jah­
flucht geltenden Stadtpark übernachtete, wurde er lokal bekannt re erfolgreich für talentierten Nachwuchs aus den ärmeren Teilen
i n. 1015 BF wurde er Obrist der königlichen
und als Held gefee der Bevölkerung sorgt. So können begabte Jungen und Mädchen
Garde am Königshofe. Doch schon vier Jahre später war er Opfer von ihren Eltern am Tag des Schwurs, dem 5. Rondra eines jeden
einer mysteriösen Mordserie. Er gilt auch heute noch als Vorbild Jahres, zu einem Test gebracht werden. Neben der körperlichen
der Schüler. Auch die Wirren um den Thronusu.rpatorAnswin ll()n Verfassung und der geistigen Auffassungsgabe werden auch Mut,
Rll/Jmmund forderten Opfer an der Schule. Zwar traten Lehrkör­ Ehrlichkeit und die Frömmigkeit der Bewerber getestet. Bis zu
per und ein Großteil der Schüler ohne Zögern auf die Seite der zwei Pärchen werden dann mit Scipendium am 15. Rondra, dem
Loyalisten, doch sahen sich einige Zöglinge ge?.WUngen, auf Seiten ersten Tag des Schwenfestes, aufgenommen.
ihrer Familien zu stehen und sich als Answiniscen zu bewcisen. So Am 5. Rondra endet die Ausbildung auch wieder. An diesem Tag
kam es in der Folge zu Kämpfen zwischen Schülern der Akademie. treten diejenigen vo.r den Schrein, wdche die ,kleine Ausbildung'
Die Besetzung Albernias durch Isora brachte den Answinisten zeit­ ode.r die ,große Ausbildung' erfolgreich abgeschlossen haben. In
weiligVorteile, doch wurde die Schule nach 1013 BF gesäubert. einer feierlichen Zeremonie, die gemeinschaftlich von der Vorste·
In den Auseinandersetzll ngen und Kriegen der folgenden Jahre herin des Rondratempels, Ordhllna von Havtna, Gilia Cumabar
wurde vid Blut vergossen, welches einst hier ausgebildet worden sowie einem Vertreter des Hauses Bennain durchgefühn wird,
war. In den Schlachten gegen Borbarad fielen weit über 200 Krie· schwören die Abgänger ihre K.riegereide. Gut eine Woche später
ger von Ruadas Ehr, in den anschließenden Kämpfen gegen Orks, findet dann zum Schwenfe.tt die Verabschiedung und Losspre­
Nordmärker und das Kaiserreich ebenfalls über 100. Nicht immer chung statt, die mit Schau- und Wettkämpfen und einem fest­
standen sie dabei auf derselben Seit e: So fid auch die langjährige lichen Bankett die Ausbildung beendet. Nicht selten haben die
Leiterin, Gunt!M tl()n &liho, am 3. Firun. 1026 BF fid auch die frischen Krieger bereits Angebote aus dem Adel oder der Reichsar­
langjährige Leiterin, Gunelde von Baliho, im Kampf gegen Orks. mee erhalten. Die Jahcgangsbest en werden in der Regel vom Pat­
ron der Schule selber in Dienst genommen.
Die Schule ist nun seit mehreren Generationen von Leitern da­
für bekannt, dass sie den militärischen Ausbildungseinrichtungen
in ihrer Nachbarschaft in kein: ster Weise an Zucht und Ordnung
ALLGEMEin Freifrau wn ß4/ih<J,
nachsteht. Von der letzten Leiterin, Gune/M,
Jedes Jahr nimmt die Schule bis zu 15 neue Zöglinge auf und lehrt hieß es, es wäre angenehmer, ine Stunde peinlicher Befragling
e

sie mindestens vier Jahre lang die Grundlagen des kriegerischen mit Dexter Nemrod zu verbringen, als eine Stunde theoretischen
Handwerks. Ein Teil verlässt dann die Schule und dient in Tempel­ Unterricht bei der ,Ehernen Gunclde' zu haben. Mit harter Ha:nd
garden, Stadtwachen, findet Anstellung beim Adel oder als niedere und dem konsequenten Einsatz von Rohrstock und Disziplinie-

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rungsmaßnahmen führt Gilia Curnabar diese Tradition fort. Die
gelegentlichen Reibereien mit den örtlichen und anderen alber­ Was denken Krieger '1on Rua.das Ehr über ,,,
nischen Schulen �rden gnadenlos verfolgt und bestraft. Und „. das Haus Bennain: „ Treue ist ihr Motto, wie es das
sollten ihre Zöglinge bei diesen ,Treffen' unterlegen gewesen sein. unsere ist. So streiten wir zusammen in Treue und Er­
wird die Strafe verdoppelt. gebenheit für Albernia. Wer seinen l.ehnsnehmer verrät,
hat keine Treue verdient und handelt ehrlos."
im ALL'tAG „. die-Seekadettenschule: „Sie mögen vom realen Kampf
Die Tage, selbst die Festtage, beginnen an der Akademie mit der­ nicht so viel wissen wie wir, und mehr auf der Schulbank
selben Zeremonie: Unter den Bäumen des Hofes treffen sich die oder einem Schiff sitl.Cn, als sie Zeit im FechtSaal verbrin­
Schüler, nach Jahrgängen geordnet. Alle tragen ihr rotes Unter­ gen, doch wenn noch einer von euch das Ansehen dieser
zeug. Als Disziplinierungsmaßnahme wird zuweilen auch das Tra­ Schule beschmutz:{, indem er die Unterlegenen herausfor­
gen von Kettenhemd oder Kettenteilen angeordnet. Auf das Kom­ dert, tritt er gegen mich an. Bis zum zweiten Blut!"
mando von Gilia hin dreht man sich zum Hofportal und läuft ••. das Scbwertgesellentum: „Sicherlich sind das ernst
in Formation los. Wahrend die Bürger Havenas gerade damit be­ Zll nehmende Kämpfer, doch scheinen sie mehr ein
ginnen, ihr Tagwerk anzugehen, treiben die Jungen und Mädchen bewaffnetes Raufen zu pflegen, denn a.n ehrenhaftem
der Schule Frühsport. Gut eine halbe Stunde läuft man durch die Kampf intercssi ert zu sein."'
Straßen von Oberfluren, vorbei am Exerzierplatz und am Tempel „, die Akademie Rond.-as SChwertkllllSt: „In Dreck
der Löwin. Bei diesem wird ihr Symbol über dem Eingang durch und Staub, den Rock versaut und voller Knitter, so steht
ein ehrfürchtiges Nicken gegrüßt. An den Gebäuden der Garnison er da, der Mörtelritter.."
herrscht absolute Ruhe, seitdem Gilia das Laufen anführt. Frü­
her stimmte man gerne einmal laute Gesänge an, um die Zög­ Was denkt .., iiber Ruadcu Ehr
linge in der Kaserne ,rondrianisch zu wi=cken'. Doch dies führte „. du Haus Benniün: Wir leben in kriegerischen Zei­

zu weiterem Ärger mit der Garnison und wird von der Leiterin ten. Die Feinde sind zahlreich und unterschiedlich, so ist
von ,Ruadas Ehr' nicht geduldet. Nach dem Lauf steht �iteres es gut unser Land auch auf verschiedene Arten zu vertei­
Krafttraining an. digen. Die Schule ist über Jahrhunderte hinweg ein Ga­
In den Stunden danach widmet man sich den Werkzeugen eines rant dafür gewesen, dass unser Reich wehrhaft bleibt und
Kriegers. Dabei wird nicht nur Wert darauf gelegt, dass die Schü­ weiß, wie man <len Feinden entgegen tritt. Ihre Abgänger
ler mit Langschwert, Anden�bhänder und Zweihänder entspre­ haben uns stets treu gedient."
chend gut umgehen können, auch die geistigen Ri.h.igkeiten wie „. man in Hanna: „Wir könQ.en jeden gut ausgebildeten
Ctw3 Kriegskunst, Rechtskunde, das· Wissen über die Götter - mit Krieger gebrauchen. Wir sind umgeben von Menschen,
Schwerpunkt Praios und Rondra - und die Geschichte Albemias, die es uns neide.n, dass wir ein so stolzes und aufstreben­
bilden wesentliche Inhalte • •Dtr Kopfisr mindesttns. so wichtig wie des Reich sind. Ob Orks, Nordmärker oder Garetier, alle
der Schwtrtarmr, ist eine häufig Zll vernehmende Redewendung schielen sie gierig und neidis.ch auf unser schönes Land."
der Lehrer. Im Innenhof gibt es zudem Schießplätze für Armbrüs­ „. man bei den seekadetten: „Sicherlich hat man dort
te, hölzerne Gerüste für die körperliche Ertüchtigung durch Klet­ eine ruhmreiche Tradition und kann auf Jahrhun<Jerte
tern und das Balancieren aufSeilen und dünnen Stangen. Mit den voller Helden zurückschauen, doch so ist das nun mal
Armbrüsten hat es jedoch eine besondere Bewandtnis. Sicherlich bei überkommenden Einrichtungen. Die Zukunft gehört
muss man als Krieger und späterer Einheitenführcr wissen, wie dem regulären Militär mit seinen gut ausgebildeten Of­
sie funktionieren, welche Zeitspannen zwischen Laden und Schuss fizieren."
liegen und welchen Schaden sie anrichten können. Andererseits
gelten sie aus Sicht der rondrianischcn Kampfesweise als unehren­
haft. So lernen die l.öglinge zwar den Umgang mit den Waffen, besser, da sie entsprechend positiv zu Weiden und dem Mittel­
sind jedoch dazu angehalten, sie nur zur Jagd auf Tiere zu nut­ reich eingesccllt war, doch sorgten die Ereignisse der letzten 20
i.en. Hinzu kommen mindestens zwei Mal die Woche Übungen Jahre und besonders das Verhalten der Nordmärker dafür, dass
zu Pferde. ihr Einfluss gering blieb. Dahe.r verspüren die Abgänger von Ru­
In ihrer Freizeit üben sich viele angehende Krieger im Musizieren adas Ehr eher eine Verbundenheit mit ihren Lehnsherren und
oder unternehmen Ausritte in die nähere Umgebung. Arbeitgebern, als mit dem Mittelreich. Hinzu kommt jedoch
eine nahezu bedingungslose Treue, die durch das rondrianische
.A USPRÄGVß G DER..Pain�iPiED'fJUUE EhpXtfoh/bedingt ist. Dies unterteilt sich in die Treue zu Kame­
Havena ist eine Stadt mit langer und wechselhafter Geschichte. raden und Herrschaft einerseits und zu den Wegge&hrren aus
Insofern hat auch die Ausprägung der Werte und Prinzipien der der Akademie anderseits. Hier geschlossene Freundschaften hal­
Akademie in den Jahrhunderten immer mal wieder eine Rich­ ten entsprechend lange, was inTIVischen sprichwörtlich gewor­
tungsänderung erfahren. Die Loyalität der Abgänger gilt in ers­ den ist. Eine ,Ruadas-Freundschaft' ist verlässlich und hält auch
ter Linie dem Haus Bennain. Damit steht Albernia als Instituti­ harte Prüfungen aus. So wurden einige Abgänger vor massive
on und Region an erster Stelle. Unter Fürst Cuano war das Ver­ persönliche Probleme gestellt, als sie im Freiheitskampf Alber­
hältnis zum Kaiserreich lange nicht besonders intensiv. Unter nias auf unterschiedlichen Seiten stritten und sich urplötzlich
der Leitung von Gune/de von Baliho wurde das Verhältnis zwar gegenüberstanden.

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Gleichu:itig besteht dieses Ehrgefühl aber auch in einer Treue zu Ge­ ten und der Betonung seiner körperlichen Mängel" musste er
setzen und Kon"Ytntioncn, wie sie von Staat und Kirche aufgestellt mit ansehen, wie „die kleine Gardistin" die Akademie übernahm.
werden. Dies fühn nicht selten dazu, dass Abgänger ihre Zukunft in Auch sein weitgeknüpftes Netz aus Beziehungen, Gefalligltciten
Gamen und Tempeln suchen. Durch die eiserne Disziplin, welche und Intrigen, welches er in Havena stetig ausbaute, konnte ihm
man ihnen während der Ausbildung einbläut, sind sie im spätertn nicht helfen, sichert ihm jedoch den Verbleib in der Schule. l m
Leben ausgesprochen verlässlich, korrekt und belastbar. So gelten sie Unterricht ist er geflirchter, da er z u drakonischen Strafen neigt,
im Heer als Vorbilder und prädestiniert für Führungsposten. sobald er sich persönlich angegriffen fühlt und auch nicht davor
rurückschreckt, Schüler vor der Klasse lächerlich zu machen.
J Tjalf Tun:dssoo (*1002 BF, blonder, gutmütiger Riese von
über zwei Schritt Körpergröße) ist der Lehrer flir Ringen, Rau­
fen und andere körperliche Talente. Der gebürtige Thorwaler aus
GiLiA CvRJIABAR& AAADEIIliELEi1'ER.in Skjall kam vor einigen Jahren nach Havena und blieb dort, nach­
Die Albernierin Gilia ("985 BF in Havena, hochgewachsen, kur­ dem er sich in die hübsche Tochter eines Handelspartners verlieb­
u Pagenfrisur, verhärmtes Gesicht) hat sich ihre Sporen verdient, te. Als begnadeter Waffenschmied fand er schnell Auskommen
als sie zwische.n 1021 und 1026 BF an verschiedenen Schlachten und Anerkennung. Inzwischen hat er eine gut gehende Schmiede
gegen Borbarad und die Orb in Albernia teilnahm. Nach ihrem mit zehn Gesellen und Helfern, sodass er es sich leisten kann, s ein
Abschluss, den sie bereits wegen herausragenden Leistungen ein feuriges Umfeld zu verlassen und an zwei Tagen der Woche zu
Jahr früher eben hier absolvieren durfte, ging sie zur königlichen unterrichten. Er schmiedet zudem die Waffen, welche jeder Ab­
Garde. Übet ihre kriegerischen Leistungen und eine gute Bezie­ ganger bekommt. So erh�lt jeder Krieger C'inen Andenhalbhänder,
hung zur königlichen Familie gelangte sie nach dem Tod ihrer welcher dem Schwerte Reochaids - Drachtnzungt - nachempfun­
Vorgängerin an die Leirung der Schule. den ist. Auf der Parierstange ist zudem das Wappen der Akademie
Bei einem Gefecht verlor sie zwei Dutund Kameraden. Grund war appliziert sowie der Wahlspruch der Schule auf der Klinge.
die Disziplinlosigkeit einiger Kämpkr, die losstürmten, ohne auf
ihre Offiziere zu hören. Die Offiziere standen dem hilftos gegenüber
und waren nicht in der Lage, für Ordnung zu sorgen. Damit dies ih­
ren Zöglingen niemals widerfuhren wird, filhrt sie ein strenges und
unnachgiebiges Regiment. Allein ihr Waffenbruder Joes vermag es Angthtnde Kritgtrin
hin und wieder, etwas Milde bei ihr hervorzulocki:n.
aus Havtna
Ein nicht unwesendicher Teil ihrer Arbeit besteht darüber hinaus
darin, die bestehenden Verbindungen zu Adel und gut situiertem
Bürgertum zu pflegen und für die Belange der Schule zu nutzen.

WdfEJU PERSonEn DEJ\..A�DEmi:E


� Joes Dro:elius (*985 BF, rustikal, freundlich) aus Garetien ist
ein früherer Kamerad von Gilia aus den Kriegen .gegen Borbarad.
Nach diesen Erlebnis.sen wurde er Akoluth der Rondrakirchc und
:zog eine Weile durch den schwarzen Osten. Seit nunmehr vier Jah­
ren lehrt er in Havena die Schüler den Umgang mit Langschwert
und Zweihänder. Daneben versieht er den Dienst am Schrein
und unterrichtet in Heraldik, Religion und weiteren F:ichern der
Kriegskunst. Mit seiner ruhigen und diS"Liplinierten Art ist er
den Schülern ein Mentor, väterlicher Freund und ein Vorbild.
...; Meredin Quent (*977 BF in W inhall, zu Sarkasmus und
Zynismus neigend) ist mit nur etwas mehr als 160 Halbfinger
ein beliebtes Ziel für Spötteleien. Dies war schon während sei­
ner Kriegerausbildung in Winhall so. Es mag dazu beigetra­
gen haben, dass er ein mürrisches und herrisches Wesen hat.
Sein Leben ist eine Aneinanderreihung von zweiten Plätzen.
Mir viel Ehrgeiz, Fleiß und harter Arbeit wurde er Jahrgangs­
zweiter in seiner Abschlussklasse. Darauf folgre eine Zeit im
albemischen Heer. Auch hier war es ihm nicht vergönnt, eine
herausragende Position zu erlangen. So kehne er an die Lehr­
anstalt zurück. Doch trotz der desolaten Lage der Winhal­
ler Schule nach dem Orkensturm stagnierte seine Karriere.
In der Hoffnung, er könne die Nachfulge der in die Jahre
gekommenen Leiterin erlangen, wechselte er nach Havena.
Verbittert über „die Ignoranz gegenüber seinen vielen Talen-

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Ein HELD AVS HAVEDA SzEnAR;ioiDEEn
Neben der Treue zum Haus Bennain und den damit in Bezug auf
Mittel.reich und speziell Nordmarken verbundenen Ressentiments „. flir Zöglinge
filhlt man sich dem Königreich Albernia verbunden. Dies wird ..J Meredin hat schon länger das Gefühl, dass „mit dem Schmied
immer wieder bet0nt und bildet eille stabile Grundlage im Werte­ etwas nicht stimmt". So lässt er Schüler, die er bei Streichen oder
kanon der Zöglinge. Das mag auch für die wenigen Schüler gelten, anderen Vergehen erwischt hat, für sich spionieren. D3! wider­
die nicht aus dem Adel oder dem begütenen Bürgertum Albcrnias spricht nicht nur der Schulethik und könnte eines Tages zu einem
stammen, sondern aus anderen Teilen Aventuriens. Weitere Aspek­ massiven Echo werden, es gefahrdet auch eines der wenigen be­
te, welche das zukünftige �ben prägen, sind die an die Kirche der liebten Mitglieder des Lehrkörpers. Es mag den Zögling daher in
Rondra angelehnte Definition von Ehre sowie eiserne Disziplin. eine moralische Zwickmühle bringen.
Ein Abgänger wird daher in der Regel beherrsche und ausgeglichen J Ein Duell ist eine Ehrensache und an der Schule verboten.
auftreten und sich mehrmals überlegen, welche Aufuägc, Handel Wenn .dieser Ehrenhändel nun auch noch mit einem Seekadetten/
oder Beschäftigungen er annimmt. Hinzu kommt das Bewusst­ einer Scekadettin auszutragen ist, drohen ein Rauswurf und weit­
sein, dass man zu einer kriegerischen Elite zählr. Seit 1.500 Jahren reichende Konscquenuo. Doch welcher Zögling dieser traditions­
werden hier Kämpfer und Krieger zur Vollendung gebracht. Nicht reichen und ruhmvollen Schule würde davonlaufen? So muss man

nur albernische Helden wie Cuan" ui Bmnain oder Rllidri Con­ Sekundanten finden und gleiclucitig das Ereignis vor der Leiterin
chobair gelten als nachahmenswerte Vorbilder, die Schule selber und den meinen Lehrern geheim halten. Mit etwas Glück ließe
wurde von einem Heiligen der Rondrn gegründet und kann auf sich eventuell Jocs Drexelius als Schiedsrichter gewinnen - oder
eine lange Reihe von heldenhaften Abgängern verweisen. In einer als Schlichter.
Stadt, die nicht nur Hauptstadt eines Königreiches ist, sondern
auch gleich vier Einrichtungen vorweisen kann, in der Kämpfer ••, für fremde Helden
ausgebildet werden, ist eine derart lange Tradition rondrianischer ...; Die Nacht des Bart/ ist immer noch eine gern erzählte Anek­
Tugenden ein Pfund, mit dem man wuchen. dote. So verbrachte der Hauptmann der Stadtgarde und frühere
Schüler der Schule im damals als verflucht geltenden Stadtpark
eine Nacht. Ziel war es zu demonstrieren, dass wieder Ruhe
RYADAS Eu�irn SPiEL und Ordnung herrschen würden. Der Stadtpark ist ruhig, doch
Eine gewisse Arrog:uu: wird der Schule nachgesagt. doch mag dies gibt es immer noch einen Ort, wo man solche Heldentaten
eher eine neidvolle Betrachtung ihrer langen Tradition sein und vollbringen kann: die Unterstadt mit ihren versunkenen Ge­
aus dem Wettstreit der Schulen in Havena herrühren. Als offizielle heimnissen. So komme es immer wieder vor, dass man sich auf­
Ausbildungsstätte des Hauses Bennain sieht man sich aber auch in macht, dort „mal nach dem Rechten zu sehen" und dem alten
einer exklusiven Position, die sicherlich nicht eingebildet ist. Da· Bard nachzueifern.
mit wird man jedoch auch zu einer politischen Größe. Die Schüler
stammen in�schen zu großen Teilen aus rein albemischem Adel
und sind somit politische Akteure der kommenden Generation.
Viele werden einflussreiche Positionen in Militär und .am H<>fe GE11EimnissE von IQTADAS EH�
einnehmen und damit die Ideen, Meinungen und Ansichten der J Meredin Quent steckt hinter dem schlechten Yer­
Schule und ihrer Lehrer weitertragen. So versucht man durch Ver­ hiltnis der beiden albernischen Kriegerali:ademien. Da
bindungen innerhalb der Stadt und darüber hinaus seine der:r.ei­ man i_n Winhall seiner Meinung nach das große Talent,
tige Macht zu festigen und auszubauen. Dies mag dazu führen, welches er besitzt, nicht zu würdigen wusste, hat er nur
dass die Schule als Auftraggeber auftritt oder an Aufträgen aus der Hohn und Spott für die Schule übrig und gibr diese
Kaufmannschaft beteiligt ist, wobei man kcinesmgs Leibwächter Sicht gerne im Unte(richt wieder. Auch andere Ausbil­
odc:r Wachen stellt, sondern eher entsprechende Berater, welche dungsstätten in Havena finden vor ihm keine Anerl<en­
dann die Helden anwerben und begutachten. Auch bei militäri­ nung, die Kadetten hält er Air kriegspielende Matrosen,
schen Aktionen Albemias ist die Schule über ehemalige Schüler die Schwertgesellen für eine Anmaßung gegenüber dem
beteiligt. Der Sachverstand der �itcrin ist durchaus gefragt und �iegcnum. Allein �genüher dem Rondratempel hält er
so ist man auch im Generalstab vertreten und sucht, seine Position sich mit Kritik zurück.(*)
durch erfolgreiche Aktionen zu behaupten. .J Der .gute Tjalf isr ein Ma.giedilletant mit Meisterhand­
Gegenüber den Nachbarländern und Schülern aus diesen Regio­ werk. Das erklärt zum einen seine herausragenden Fähig­
nen herrscht ein �espältiges Verhältnis. Einerseits sieht man sich keiten als Schmied, ist andererseits in Havena jedocl:l auch
verpflichtet, die Werte eines Kriegers an geeignete Kandidaten ein Problem. Sollte bekannt werden, dass an der Schule
weiterzugeben und in der Tradition von Orkcnsturm und Borba­ ,gezaubert' wird, könnte das für die Leitung und den Leh­
rad-Krieg für ein größeres Gani.es zu agieren, andererseits haben rer zu Problemen führen. (*)
der Unabhängigkeitskrieg und das Verhalten von Mittelreich und
speziell den Nordmarken für ein gewisses Misstrauen gesorgt.

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DiE KpjEGE��DErniE MvTTER_
�IlDAA AVF HYLAiLOS

Vollständiger Name: Mutter Rondra aufHylaios Größe: klein (20 bis 30 Schüler)
Standon: Rethis, Zyklopeninseln Beziehungen: groß (auf den Zyklopeninseln,
Wappen/Symbol: zwei gekreuzte Pailoi in ei­ imHorasreich hinJänglich, anderorts gering)
nem Kranz aus Olivenzweigen Fmanzkraft: ansehnlich
Wahlsprada: Mit Schwtmg und Kraft Awstattuog: hinlänglich
Trigen &ekönige von Hylaios Besonderheiten: Die Akademie besitzt eine
Spezialgebiet: Umgang mit dem Pailos, Eti­ umfangreiche Sammlung an Pailoi aus vie­
kette, Kunst len Jahrhunderten, da persönliche Waffen
Pcnonen da Historie: Eotheus, ehemaliger üblicherweise an die Schule vererbt wer­
.Ausbilder und Meister des Pailos (3. Jh. v. den, wenn keine eigenen Kinder in der
BF), Tychodaces, Bruder von &ekönig Diri­ Lage sind, diese zu fiihren. Es befinden
metbos, dem Reichen ("885 BF, * 907 BF) sich auch einige Zyklopenwaffen unter die­
Bedeutende Abgängen Pellcas von Pailos., be­ sen Stücken.
rühmter Held, der sich selbsr in einem Atemzug
mit Raidri Conchobair nennt ("997 BF)

»Und der Schülerfragu: .Mtiskr, sagt, wann bin ich würtiig, mich immer wieder aufkommende Vorwurf, es habe einen Verräter ge­
Krieger zu ntnnen?" Und Leh�istn Eotlmu tpTllch: .S«O dich un­ geben, sorgt bis heute fiir böses Blut an der Schule, beStand doch
ter tkn Ölbaum, halte dm PaibJJ griffbereit und warrt, bis eine Olive nahezu die gesamte Leibwache aus ihren Abgängern. Als 932 BF
hmabfollt. Spalte sie im Fluge und 4u bist würdig, dkh tintn Krieger der Seekönig verschwindet, beginnt eine wechselvolle Zeit. Zu­
zumnnen.« erst kommt es zu diversen Verdächtigungen und Gerüchten, doch
-aus t &ndra, 283 u BE
dm Chroniken der Akadernit Muter bleibt es ohne weitere Auseinandersetzungen. Dann beginnt die
Zeit der Verfolgungen. Unter Mtmrydion Il haben die Krieger
GESCHiCB'f'E als Leibwächter eine anstrengende Zeit. Adlige, die dem neuen
Rethis selber kann auf nahezu 2.000 Jahre Geschichte zurückbli­ Seekönig oder dem Mittelreich unbequem wetden, gelangen auf
cken und ihre Anfinge liegen in früher bosparanischer Zeit. Die Schwaru Listen. Als Teile der Leibwache des Seekönigs stehen
kleine Akademie ist jedoch wesentlich jünger. Erste Hinweise sie plötzlich alten Freunden gegenüber, die für Verräter arbeiten.
stammen aus dem 3. Jb. v.BF, als Seekönig Mironos von Rethis 1010 BF kommt es zu einer Hinwendung zum neuenHorasreich
mit seiner pailosbewehrten Garde große Eroberungen durchruhct. und die Listen werden aktualisiert. Erst ab 1OlO BF wird die Lage
Spärestens 118 v.BF isr die Schule belegt, als Seekönig Merymaltos wieder ruhiger, als König PalamyJas aus der Feenwelt wiederkehrt.
den Bund von Land und Meer (Hora.s 21) mit den Feen beschließt Der Thronfolgekrieg im Horasreich bleibt ohne größere Auswir­
und dabei der Leiter der Schule, Deoklastts a Rethis, in den Anna­ kungen rur die Schule, da man sich aufheimische Politik konzen­
len envähnt wird. In den Wirren und Plünderungen nach Bospa­ triert, einzelne Parteinahmen für die Streitenden ausgenommen.
rans Fall wurde die Schule nur wenig tangiert, allerdings ist sie in
dieser Zeit nur schlecht von den Hylailer Seesöldnern zu trennen.
Für viele Jahrhunderte bleiben die Schule und ihre Abgänger ein LEBEil Aß DER.._AAADEMiE
Zeichen der traditionellen Eliten der Zyklopeninseln. Zwischen
335 BF und 46S BF, der Zeit der Priesttrltaiser im Mittelreich, ALLGEmEiDES
wird die Schule wiederholt geschlossen und wieder geöffnet, da "Wir kiimpfm mit tintr barbarischen Waffe, aber merkt euch, wir
man ihr mal patriotische und mal ketzerische Umtriebe vorwirft. rind keine Barbaren!'
Die Leirer der Akademie wechseln nahezu alle zwei Jahre. 653 BF -Artsiane a Op/.os, neur.titlich
schafft Ejftrdaiolt/tJ der Gewalsigt seinen 50. Sieg in der Arena. Der
für seine Kraft und Schönheit gepriesene Kämpfer wird für die Über den Klippen von Rethis, unweit der großen Arena, thront
kommenden zehn Jahre zum Leiter der Akademie ernannt. 907 die Akademie. Die ganze Anstalt ist schon von außen als ein Ort
BF fallen viele Abgänger und Schül�r der Schule beim Angriff der der Ästhetik zu erkennen. Bunte Bilder von Kämpfenden schmü­
lhorwaler auf Rethis. Deren Anführer Hyggtlik tötete sogar den cken die Wände, Fresken und .Reliefs zeigen Szenen aus der Ge­
Seekönig, nachdem dessen Leibwache niedergemacht wurde. Der schichte und von historischen Kämpfen. Dazwischen bilden

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Weinranken und Zierstreifen willkommene Ergänzungen. Doch kraftvollen Ganun. Der Pailos und seine Beherrschung sind das
ist dies keineswegs ein Ort der Ruhe und der Zerstreuung. Das Ziel und der Weg dah.in.
wird spätestens dann deutlich, wenn man zwei Schüler mit ih­ Von anderen, traditionellen Schulen wird immer wieder bemängdt,
ren Waffen üben sieht: Elegante und schwungvolle Bewegungen, dass hier eine sehr eingeschränkte Ausbildung stattfindet. Reiten
faszinierende Muskelspiele und anmutige, von Rahja gesegnete und der Kampf mit dem Lanpchwi:rt werden in der Regel nicht
Körper bilden eine Komposition, die eigentlich kaum zu den gelehrt, manchmal aber als körperliche Übung absolvien. Auch legt
brachialen, fast zwei Schriu langen Waffen passen wollen, die man nur wenig Wen auf die ritterlichen Tugenden des Kontinents,
mit einem Hieb einen Ochsen spalten können - und doch verei­ wie sie sich im Turnier widerspiegeln. Insgesamt erscheint die Aus­
ne11 die hier Ausgebildeten all dies zu einem harmonischen und bildung ähnlich archaisch wie die bevorzugten Waffcn.

Amphorengang

ALL'fAG die Sonne über Hylai1os brennt, genießt man Innen dann kühles
Wenn die Rufe der Hähne über Rethis erklingen, endet die Nacht­ Obst, stark verdünnten Rotwein, in Streifen geschnittenes Fleisch
ruhe in der Akademie. Ein schmackhaftes Frühstück wartet auf von Hühnern, Gänsen oder Lamm. Dazu reicht man viel Brot,
Schüler und Lehrkörper. Meist besteht es aus kleinen Broten, besonders das heimische Fladenbrot und Salate. Auch am Nach­
Käse, kaltem Fleisch und viel Obst. An besonderen Tagen werden mittag folgt dem Essen eine theoretische Einheit, bevor es wieder
Stücke von Ziegenkäse in Teig eingerollt und im Öl der Oliven mit kämpferischen Lektionen weitergeht. Kraftübungen stellen
ausgebacken. Nach diesem Genuss sammeln sich die Zöglinge in einen wesentlichen Aspekt der Ausbildung dar, braucht es doch
ihren Ausbildungsklasse n und beginnen das morgendliche Pro­ einen gestählten Körper, die mächtige Waffe zu führen. So ist das
graJnm mit einem gemeinsamen Lauf. Dabei fUhrt der erste Teil Kletten an den Klippen, Laufen, Schwimmen mit durch Kiesel be­
über einen Weg hinunter zum Strand, an dem man dann für zwei schwerten Westen und das Heben von Gewichten ein alltäglicher
bis drei weitere Meilen bleibt, bis man auf dem Rückweg direkt Teil in den 7.ehn Jahren, die man in der Schule verbringt. Hinzu
über die Klippen wieder auf das Niveau der Schule hinauf klettert. kommen Übungen, welche die Geschmeidigkeit des Körpers, des­
Dieser Übung fulgen dann in der Regel Unterweisungen in den sen Beherrschung und das Gleichgewicht verbessern, sei es das Ba­
theoretischen und musischen Fächern, wie Musizieren, lesen und lancieren über Balken und Seile, das Kämpfen auf kleinen Flößen,
Schreiben, Mythen und Legenden, Philosophie oder auch Tan­ Fa' ssem oder Amphoren oder gar zwischen blendenden Spiegeln
zen. So erhalten die Heranwachsenden täglich bis zu vier Stunden und brennenden Fackeln. Meist sinkt die Sonne bereits, wenn der
Unterweisungen in der Kunst und Kultur der Inseln. Die beiden Tag mit einem letzten gemeinsamen Mal beendet wird. Nun gibt
Stunden vor dem mittäglichen Mahl gehören dann dem Pailos. es warme Gerichte, oft Fisch, nicht selten auch eine Variation von
Während die jüngeren Schüler noch mit Stangen und hölzernen Gemüseauflauf.
Waffen trainieren, schwingen die Alteren bereits richtige Langäxte. Eine beliebte Abwechslung stellen die Besuche in der nahen Arena
Zuerst werden bestimmte Schwung-, Stoß- und Sch�chnikcn dar. Regelmäßig erhalten die älteren Semester eine Erlaubnis, hier
in der Gruppe geübt, bevor man sich zu zweit im Freikampf misst anzutreten und ihre erlernten Fähigkeiten in der Praxis zu üben.
und das soeben Gelernte vertieft. Das Mittagsessen wird dann So gibt es keine größere Festivität in der Stadt, bei deren Arena­
wieder in der Gemeinschaft eingenommen. Während draußen spielen nicht auch Zöglinge der Schule mitwirken. Dies ist nicht

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zuletzt auch ci,ne gerne angenommene Möglichkeit, sich schon dass man sich seiner Taten un<l deren /(qnstqumun bewusst ist.
einmal späteren potentiellen Auftraggebern und Gönnern vorzu­ Wenn die Axt erst einmal auf das Ziel zustürzt, ist es meist zu spät,
stellen und das eigene Können zu präsentieren. um noch Zweifel zu hegen. Der Schutt: tkr Schwachen ist ein Teil
Der Abschlusstag der Ausbildung ist ein kultureller Höhepunkt, des Lebens aufden Inseln. Übeigriffe durch Thorwaler, Al'An&ner
nicht nur Ihr die Akademie. An die5cm Tag kommen viele W"ur­ oder andere Feinde und Piraten z.ählcn seit Generationen zum All­
dcnträgcr und Adlige der Inseln in die Schule. Mit einem Göt­ tag. Auch werden viele Abgänger dirckr als prescigeträchtige Leib­
terdienst im Tempel des Efferd und daran anschli.eßend in dem wächter Ihr den Adel angeworben.
schuleigenen Schrein der Rondra startet die Zeremonie. Eine Waf­
fi:nschau und Kampfpräsenmtionen sorgen neben musischen Dar­
bietungen Ihr Unterhaltung und auch die Absolventen tragen ih­ Was denken die.Angehörigen der Schule über •••

ren Teil zum Programm bei. Auf die Lossprtchung der Absolventen ••• das Ham des Wlaip; ,,Er ist uruer Herr urul Mäzen,
von der Schule, welche während der Awbildung zum Vormund wir dienen ihm und unserer Heimat. Diese Verbindung b�
wird, folgt in der Regel bereits ein Angebot aus der Kaufmann­ steht seit Jahrhunderten und wir würden sie niemals verraten."
schaft oder dem Adel, bei besonders talentierten Kriegern auch aus ••, den lokalco,Adcl: „Sie wissen unser Können zu schätun
dem Palast des Seekönigs. Gegen Abend endet der Tag mit einem und zu bewt!rteo. Und wenn ein raubgieriger Bandit erst
großen Festmahl. einmal gespalten vor einem sind sie &oh, uns
zu haben."
••• das Horureich: Jhre Art zu kämpfen i.st nicht unse­
DER,.Kl\iEGERJHUEF re. Mit einei;n dünnen Eisen dem anderen so lange vor der
DER.III V't'tER,.1\9BDAA Nase herumzufuchteln, bis diesem übel wird. ist docih kein
Wer es � hat, die Ausbildung crfulgreich zu absolvie­ Kampf!•
ren, erhält bei der feierlichen lofwrechung eine Urkunde,
wdches den Status eines Kriegers mit allen Rechten und Wu denktldeoken „. über Mutter Rooclra:
Pflichten bescheinigt. Das Scluifutück ist dabei jedoch ... PalamydU 1haliyin: ,,Die Zyklopen haben diesen Inseln
nicht aus Kalbs- oder Ziegenhaut, sondern aus Perpment. ihren Namen gegeben, ihre Wafef n beschützen uns nach innen
Die genaue Quelle ist nur dem Seekönig und der Leite· wie nach außen. Die Seesöldner tragen den Mut und die Kraft
rin bekannt, doch lässt sich nachM:ise!l, dass das Material unseres Volkes nach außen, die Heroen der Mutter Rondra
schwach magisch ist und nahcru unzerstörbar. Auch hat ein sichern uns im Inneren lJnd erfreuen uns mit ihrer Kunst."
unfreiwilliges &d im FIWI oder gar M�r keinen Einßuss „. ein Kaufmann aus Teremotu .zu lhnft kamen sie auf
auf die verwendete Tusche. Der Brief selber ist mit Ranken mich zu, Dolche und Schwerter schwin�d. Mein Herz
iµid Mäandern geschmückt ul).d üblicherweise mehr oliv als sank mir in die Beinkleider und ich sah schon mein Leben
weiß oder grau. Er zeigt ein geueulichesAbbild des Kriegers und die Ladung verloren. Doch dann warf sich Arsina mit
oder der Kriegerin, gibt Nameii, Herkunft sowie das Jahr ihrer Waffe zwischen diese Schurken. Und wie eine tanzen­
des �usses an. Hinzu kommt eine- Beschreibung der de Löwin bewegte sie sich und Bllte Dieb um Dieb. Eine
Fahigkeiten und besonderer Talente. bess.er e Lcibwächterin kann sich niemand wün.sc:h�n, und
Da dies auch eine �niger gute Beurteilung bedeuten eine schönere auch nicht."
ka:rui,.die dann auf ewig n�hzulesen sein könnte, kann , , , Seesöldnu ausVlmak: „F.s ist sicher gl!t, wenn so hüb­
man bei den Abgan�klassen ein gesteigenes Bemühen sche Jungs und Mädels so wenig am Köqler oagen, das
feststellen, herausragende Leisrungen zu zeigen. erfreut nicht nur Rahja. Aber ich würde sie eher dekoJativ
neben eine Tüt als in .die erste Reihe einer Schlacht sttllen."

AvsPAAGVDG DER..PRinziPiEnf'iuvE
„Dttr Paiws trrnnt Wtiß von Schwan:. Schwach von Stark." PE:l\SOilEil DER..A�DEJltiE
-Weishtit tkr Artsiant a Oplos, ntuztidich
AiusiAnE A OPLOS, DASAALOS
Für die Abgänger der Mutter Rondra bedeutet ihre Prinzipimtrtue Aresiane (*985 BF, schwarze, knidange Haare, meist geflochten;
in erster Linie Konsequenz und Korrektheit. Neben einer tradiri­ dunkelbraune Augen, kraftvolle und energische Erscheinung,
one llen Verbundenheit zum Inselkönigteich und dem die Schule streng, dominant) ist seit nunmehr einem guten Dun.end Jahren
fOrdernden Haus des Seekönigs ist es das direkte Auftreten der die Daskalos (Zyklopäisch: Lehrerin; Lehrmeisterin) der Akade­
Abgii nger, welches sie auszeichnet. Weder ihre Waffe noch die Re­ mie. Die frühere Schülerin dieser Schule ist eine erfahrene Kriege·
alität der Arena lassen viel Raum für künstliches Gehabe oder die rin und Meisterin des Pailos, die in vielen Jahren der Arenakämpfe
verspidte Formcnviclfalt des Fechtkampfes. Verschnörkelte und ihre Kunst perfektionierte. Auch heute noch fordert sie gerne Mit­
schndle Finten sind mit einer Waffe von fust zwei Schritt Länge glieder der Schule zu Schaukämpfen heraus und genießt es , sich
kaum möglich und werden hier auch nicht gelehrt. Die Ehrtnhaf mit den halb so alten Kämpfern zu messen. Aus einer Affiire mit
tigkrit zeigt sich daher gerne in einer offenen und direkten Art des einem Mitglied des königlichen Hofes stammt ein Sohn, der bei
Kampfes und auch der Gesinnung der Abgänger. Dazu zählt auch, den Seesöldnern dient.

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WEifEU PE�ODED DER.AAAX>EmiE sich �winnen konnte. Nun ist er der Majordomus und aus dem
J Carsemiaa dylli Palairos (*998 BF, temperamentvoll, impul­ Küchenmädchen wurde seine Gemahlin und die Chefköchin der
siv) ist eine erfahrene Kämpferin. Nach ihrem Abschluss ging sie Schule.
fl.ir einige Jahre zu den Hylailn Smöldn�m. bevor sie 1033 BF ..J Melaaike Phrygaionos (*983 BF, rundlich, liebenswürdig,
an die Schule zurückkchrre. Die mit herausragender Schönheit meisterliche Köchin) starrete ihr Leben an der Schule als Küchen-
und ebenso bewundernswerter Behändigkeit gesegnete Kriegerin mädchen, machte jedoch schon bald durch ein besonderes Ta­
gilt als Verkörperung dessen, was in dieser Schule gelehrt wird. So lent in der Zubereitung von Speisen auf sich aufmerksam.
bringt sie den Zöglingen nicht nur den Umgang mit dem Pailos Für einigeJahre diente sie als Köchin im Haus der Adcls&.­
näher, auch Tanz und Lyrik zählen zu ihren Lchrfachern. Ihre ei­ milie dylli SiemtA (Horas 190). bevor sie nach dem Tod
genen Gedichte sind seit eini�n Jahren eine Bereicherung des alten Herrn wieder an die Schule zurückkehrte.
der Sommerfeste an mehreren hohen Häusern der In­ '°" Aisha Hamecbunya (*1017 BF, blawchwar­
seln und sollen auch vom Seekönig selbst Applaus be­ zc Haare, schlanke, muskulöse Gestalt) ist deruit
kommen haben. Bisher hat sie alle Angebote, die Stelle die beste Schülerin der Schule. Die tulamidische
einer Leihwächterin anzunehmen, ungeachtet der ver­ Schönheit stammt ursprünglich aus Rashdul und
sprochenen Summen oder der Person, ab�nt. kam mit ihren Eltern vor zehn Jahren nach Re-
J Der Minotaur Braziacos a Nithartus this. Ihre Mutter, Pcrishan, ist eine erfolgreiche
(*982 BF, Albino, kräftige Statur, leicht ge­ Händlerin, während der Vater, Hamed, ein
bückt) gelangte vor vielen Jahren durch ein Geweihter der Rahja ist. Beiden wäre ein an­
Tor' der Feenwelt aus dem Güldenland hier- derer Lebensweg für ihre Tochter sicherlich
her. Sein Auffinden im Hain der Dryaden und lieber gewesen, doch haben sie sich mit den
deren freundliches Verhalten ihm ge�nüber Wlinschen der hochbegabten Kriegerin arran­
brachte ihm trotz seines fremden Aussehens giert. Ein Jahr vor ihrem e�nen Abschluss
und des schlechten Rufes der Minotauren der untcrstützt ,die schöneAmazone', wie sie von
Inseln einen Vorschuss an Vertrauen. Das Ver­ einem Großteil der Schüler genannt wird,
halten s-ciner hier lebenden Verwandten ist ihm bereits die Lehrer und leitet die Grundla­
fremd. Auf den Vorwurf. er wolle Menschenfrau­ �nkurse für die unteren Semester.
en rauben, reagierte er mit Abscheu und Un­ ..) Okeandros Tsinsirios (*1010 BF,
verständnis. Seine Geschichten von der Hei­ hellblonde Haare, kraftvolle Hü­
mat sind immer wieder ein Anziehungspunkt nenge5talt) kam als Findelkind an
und zuweilen kommen Güldenlandsegler aus die Schule. Er wurde im Alter von
Teremon und bitten um Informationen. Der nur wenigen Monaten vor der Schule ausgesetzt.
freundliche und kultivierte Gehörnte konnte Nur ein Körbchen, ein paar Tücher und Gold­
durch Fleiß und ein überragendes Talent im münzen und ein Zettel mit seinem Namen wa­
Umgang mit dem Pailos das erworbene Ver­ ren dem Knaben mit�geben worden. Der Name
trauen ausbauen und vertiefen und zählt ist reine Fiktion und ließ keine Rückschlüsse auf
inzwischen zu den beliebtesten Ausbildern die Eltern zu. So wurde er vom Majordomus und
der Akademie. Außerhalb der Gebäude seiner Frau adoptiert. Die Leitung der Schule ließ
kommt es immer mal wieder zu unschönen dies geschehen, da der Junge außergewöhnlich
Sunen, wenn Orrsfremdc den kulti­ wohlgestaltet war, ein Merkmal, welches er
vierten Güldenländer für einen bis heute behalten hat. Nun arbeitet er
der wilden Minotauren nach erfolgreicher Kriegerausbildung
von den Inseln halten. Ec selbst als Ausbilder (Raufen, Rin­
bleibt daher vorzugsweise gen, Speere, Athletik) an der Schule
in der Akademie und mei­ und zugleich im Gymnasion von Re­
Kritgtr aus Hylai/os
det ein die Öfe
f ntlichkeit. this. Gerade die sportlichen Wettkämpfe im
J Mandros Phrygaionos (*976 BF, einbeinig, grauhaarig, stets Gymnasion haben es. Okcandros angetan und er konnte bereits
freundlich) ist wohl der Mensch, mit dem die Zöglin� am häu­ einige Erfolge verbuchen.
figsten zu tun bekommen. Er betraut die Waffenkammer, hat das
Kommando über die Küche und die Versorgung der Schule. Das
Ein HELD AVS DER..
monotone ,Tock Tock' seines künstlichen linken Beines schallt
täglich durch die Flure. Vor bald sechzigJahren verlor er als jun­ AK.ADEntiE Inv1'tER.R9DDAA
ger Schüler einen Kampf. Ein gewaltiger Hieb trennte das Bein Wer aus dem Schoße Mutter Rondras kommt, der zeichnet skh
vom Körper. Gegen den Rat seines Lehrers war er in einen Are­ auf den ersten Blick durch einen athletischen Körper und beson­
nakampf gegangen und musste den Fehler teuer bezahlen. Doch dere Schönheit aus. Diese Menschen erscheinen von Rahja geseg­
anstatt darüber zu verbittern, bewahrte er sich ein freundliches net und wirken in landesüblicher Tracht nicht zwingend kriege­
Gemüt. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass er die Frau, der risch. Sie könnten ebenso gut ein halbes Leben im Gymnasion
er damals imponieren wollte, später doch noch erobern und fl.ir verbracht haben. Doch wenn man sie mit ihrer Waffe und im tra-

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ditiondlen Kettenhemd zu sehen bekommt, wie sie ihre tiiglkhen sprochen hat, dass hier ein ,Einheimischer' zu finden .ist. Gegc:n­
Übungen absolvieren oder � in der Arena auftreten, dann wird übcr anderen Auswärtigen ist die Schule etwas reserviert, aber nicht
einem bewuss t, was ,tödliche Eleganz' bedeuten kann. Mit der wirklich ablehnend. Man ist eher traditionell und etwas konserw­
Geschmeidigkeit einer Raubkatze und der Kraft eines Zyklopen tiv eingestellt .. Die meisten Zöglinge stammen selber von den In­
führen sie ihren Pailos in wuchtigen Schwüngen dem Ziel entge­ seln, derzeit sind nur zwei von ihnen aus dem Horasreich und eine
gen. Als Leibwächter des zyklopäischen Inseladels sind sie schnell stammt gar aus dem Tulamidischen. Bei geeigneter Begabung und
an der Waffe und schütten �- anvertraute Leben ohne Zögern. entsprechendem Au�hen kann die Herkunft jedoch ,übersehen'
Auch als Gesellschafter haben sie einen guten Ruf, beherrschen werden. Eine enge Verbundenheit besteht .zu den Hylaikr SmöU­
nicht selten Instrumente oder das Rezitieren von Lyrik, ja einige nms, mit denen man sich auch gerne einmal in der Arena misst.
sind selber den Musen ergeben und schaffen eigene Kunstwerke.
Doch sollte dies nicht über die wahre Profession hinwegtäuschen:
Sie sind und bleiben Krieger. S.zEnAJtjoioEEn
Der Umgang mit dem Pailos ist eine Kampfkunst, welche den
Charakter eines Menschen weit mehr formt, als es zum Beispiel •.• Air Schüler
der Umgang mit Schwert und Schild vermag. Dies wird durch .J Das lokale Adelshaus dylli Sienna veranstaltet Spiele in der Are­
die Umgebung, in der gelernt und gelehrt wird, sicherlich noch na. Einige Mitglieder der Abschlussklasse wollen daran teilneh­
verstärkt. Die Nähe zu den Feenreichen, die einzigartige Kultur men, müssen dies aber vor der Köchin geheim halten, da sonst mit
der Zyklopeninseln und die immer wieder statt6ndenden Angriffe ,Aktionen' zu rechnen ist, die ein Antreten durch Unpässlichkeit
von Piraten und lhorwalern bilden einen Rahmen, der deutlichen verhindern könnten. Andererseits ist es natürlich nötig, bei ihrem
Einftuss auf die Heranwachsenden ausübt. Die Gaben der Rahja Mann an die Waffen und die Amrilstung zu gelangen.
werden hier mit dem ureigensten Wesen der Mutter Rondra ver­ J Lokale Wurdenträger der Insel haben darum gebeten, dass man
bunden und schafen
f etwas Eigenes. Etwu Vergleichbares mag es „dem Treiben der Minotauren auf Hylailos" doch mit Hilfe der
vielleicht noch bei den Schwerttänzern im Tulamidischen geben. Schule entschlossen entgegentreten möge. So könne auch bewie­
So mögen die Abgänger also sowohl kunstsinnig und wortgewandt sen werden, dass der Lehrkörper - sprich Braziacos - keinerlei
im Umgang mit ihren Herrschaften sein, als auch direkt und Sympathien flir den Raub einer jungen I<aufinannstochter hege.
kompromisslos in Dingen ihrer Pflicht. Zusammen mit einem Dutzend Gardisten, einigen Schülern und
Braziacos soll nun ein Jagdtrupp ausgesandt werden. Dabei gilt
es nicht nur der Frau zu helfen, auch wird man den Lehrer daran
DiE ntv'f'fER...R9no� int SPiEL hindern müssen, allzu sehr unter den ,Vettern' zu wüten und deren
Die Schule sieht sich als Bollwerk der zyklopäischen Kultur nach Gönner im Feenreich zu verärgern.
innen, wie die Seesöldner einen Schutz nach Außen bilden. Das
mag zumindest in Hinblick auf die Seesöldner etwas beschönigend „. für andere Helden
sein, trifft auf die Schule aber recht gut zu. Die Abgänger bleiben J Die Feierlichkeiten des Abschlussfestes stehen an. Die drei
meist auf den Inseln und dienen als Leibwächter des Adels und ·rei· Prüflinge haben sich in den Hain dtr Könige zurückgezogen, um
eher Kaufleute oder gar in der Leibgarde des See königs. Wenn die sich vorzubereiten. Die theoretic
s hen Prüfungen wurden mit
Minotauren auf den Inseln, besonders auf Phrygaios, zu einer PJage Bravour bestanden, nun gilt es, die finalen Kärnpfe zu bestreiten.
werden, sendet man die Oberklassen der Schule mit den Gardisten Doch schon bald kommen zwei der Prüflinge herausgelaufen und
des Seekönigs aus. Auch bei anderen Aktionen der inneren Sicher­ berichten von ein:em großen Lamifaar (ZooBotaniea96). Das Fe­
heit sind oftmals Mitglieder der Schule aktiv. Heimischen Händ­ enwesen hatte die Erscheinung einer Mischung aus Mensch und
lern, Kauf&hrern und dem Adel gegenüber ist man entsprechend Widder und war komplecc von. kurzem, schwar7.em Fell bedeckt.
positiv eingestellt, hat man durch ehemalige Abgänger doch meist Urplöa.lich tauchte er zwischen den Bäumen auf, schlug ihren
gute Kontakte. Aber auch erfahrene Güldenlandreisende besuchen Kommilitonen mit einem gewaltigen Hieb nieder und flüchtete
in steigender Zahl die Schule, seitdem sich unter ihnen herutngc· mit dem Bewusstlosen.

GEHEimnisSE DEl\...MV'l"f'El\...R.ono� Seine Mutter ist eine Tochter aus dem lokalen Adel und muss­

.J Die Köchin Melamke hat dem Haus dy/Ji Simnll. nie vcrzie· te ihn kurz nach der Gebun �ussetzen, um gesellschaftliche
hen, dass man sie nach dem Tod des alten Herrn gegen einen Komequenzen iu vermeiden, da sie mit einem reichen Han­
ho�schcn Koeh austauschte. Zögli�n aus diesem Haus oder delspartner ihres Vaters verlobt war. Als der Verlobte nach über
aus mit diesem befreundeten Familien gegeqübcr kann die Kü­ einem Jahr von einer Seereise zurückkam, war von dem Über­
chenfee entgegen ihter sonstigen Art ausgesprochen kalt agieren. fall nichts mehr zu sehen. Allein die Begeisterung seiner Frau
Es mag auch vorkommen, dass das ESsen einmal nk:ht � so bei den sportlichen Wettkämpfen .tür einen blonden Athleten
bekömmlich ist, wenn es speziell tür diese Helden gekocht wird mag den Kaufmann auch heute noch verwundern, wird aber
und man statt in der �na den Tag auf dem Abort vcrbrinp. (*) üblicherweise auf die ebenfalls no.rQischen Wun:eln ihrer Fa·
.J Okeandros ist das unfreiwillige Ergebnis eines Überfalls milie zurückgeflihtt. Da.ss sie den jungen Mann regelmäßig
von Thorwalern auf die Insel {Sienna 1009 BF, Hora.s 186). durch Geldgeschenke unterstützt, ist ihm nicht bekannt. (*)

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DiE �EGERSCHULE �BEilSCHßABEL
ZV IJIEIIGBiLLA
Vollstiad.iger Name: Kriegerschule Rabcn­ Gerbelstein, Ausbilderin der Schwarzen Gar­
schnabel den (*957 BF), Cherim ibn Turek, Ausbilder
Standort: Mengbilla der Söldnergilde (*964 BF), Marwan dai Zu­
Wappen/Symbol: ein schwarur Raben­ lipan, Ausbilder der Krieger des Großemirs
schnabel vor weißem Hintergrund (*992 BF), Darscha Alchiri, junge Kriegerin,
Wahlspruch: Borrm wacht übtr tlk Tapfortn berühmt wegen ihres Mutes bei der Seeschlacht
Träger: Großemir, Boronkirche Mengbillas von Phrygaios (*1012 BF)
und Gilde der Söldner Größe: groß (Zöglinge des Großemirs, der Kir­
Spezialgebiet: Rabenschnabel, Sklaventod, che und der Gilde)
Armbrust Bcziehangeo: ansehnlich (insbesondere zu den
Personen der Historie: Esmal Ankhbesi, drei Trägern der Schule)
rühmter Krieger. 6d im Gildenkrieg (um 881 BF), Fiaan:i:kraft: groß (hohes Schuldgeld, etwa 500 Du­
Jalar dai Menach „Die schwane Klinge", Heldin im katen pro Schüler und Jahr)
Krieg gegen das Kalif.lt, fiel bei der Eroberung Pult Gir­ Amltatbutg; ansehnlich (zwei Übungsplätze, eigenes
rads (um 1008 BF) Verwaltungsgebäude)
Bedeutende Abgänger: Jehodan al'Pyr ibn Chadim, Eroberer Besonderheiten: Gönner der Akademie sind gleichermaßen
Port Corrads und Kommandant der Schule (•975 BF), Daria der Großemir, die Gilde der Söldner und die Boronkirche.

,,Mi4t, Ehre, Ruhm. Wm all ditsm rontlragefol/igen Ideakn wtrdet ihr dem ahnte er, dass eine Kriegerschule den Ärger der Söldnergilde
nicht satt �rden. Kämpftfor turtn Glauben, kämpftfor den Großt­ heraufbeschwören konnte, immerhin konnte man sie als Konkur­
mir. dit Gilfk.for ßqron. Doch lass t tuth eure Dimstt auch vergüttn. renz verstehen. Um Ärger zu �rmeiden, beschloss der Großemir,
Den Tod unttrdessen braucht ihr nicht forchten. Kii mpft tapfer, um/ ein Abkommen mit dem Gildenobcrhaupt :tu schließen. Sofern
tin Platz i n Bo.rons Halkn ist euchgtwiss. Siegt, untl ihr wotltt tinn das Gildenoberhaupt sich an d.e.r Schule beteiligte, sollte auch ein
Tagts an der Tafel der Göttt r sptism. " Teil der Zöglinge l\ir seine Gilde ausgebildet werden. Auch die Bo­
-Rede des Kommandanten ]thodan al'Pyr ibn Chadim an ntut ronkirche wurde mit eingeschlossen, konnte sie doch ein weiteres
xhüln; 1034 BF Drittel der Kosten tragen und hatte großes Interesse daran, dass
ihre Tempelgarde eine gute Ausbildung genoss.
GESCHicH'f'E So wurde entschieden, dass jeder der drei Träger der. Schule ein
Auch wenn die Stadtgründung Mengbillas lange zurückliegt, so Drittel der Schüler und ein Drittel der Kosten tragen sollte. Jeder
ist die Kriegerschule doch eine relativ neue Institution. Im Jahre Abgänger ist einem der Gönne.r verptlichtet, doch werden sie ge­
870 BF entschloss sich der damalige Großemir seine Garde von meinschaftlich ausgebildet.
den besten Lehrmeistern Südavcnturiens ausbilden zu lassen, da Die Krieger der Akademie wurden bislang nur in seltenen Fällen
die alte Leibwache nicht immer v:on Kriegern mic tadellol'Cm Ruf bei größeren Konflikten und Kriegen eingesetzt. Wahrend des
besetzt war. Zu oft konnte sich der Herrscher nicht auf seine Gar­ Khl>mkrieges 1008 BF standen sie auf Seite des Alanfanischen
disten verlassen, galten sie doch als käufl.ich und korrupt. Imperiums (zusammen mit weiteren Söldnern aus Mengbilla) und
Mengbilla besaß jedoch keine mittelländische Kriegerkultur, kei­ konnten die Stadt Port Corrad erobern. Im Jahr 1009 B.F jedoch
ne Schule oder Akademie, auf welche sich der Herrscher scützen zwangen sie die Erfolge des Lcomar von Almada, sich aus dem
konnte. Die meisten Kämpfer der Stadt waren entweder Söld­ Krieg zurückzuiiehen.
ner, Gladiatoren oder dienten der Stadtgarde und so konnte der Die letzte große Schlacht mit Beteiligung Mengbiller Krieger fand
Großemir nur aus dieser Kämpferriege auswählen. Sein Ziel war es 1030 BF statt, als vor der zyklopäischen Insel Phrygaios eine große
jedoch, zuverlässige und unbestechliche Krieger zu rekrutieren, die Seeschlacht zwischen dem Horasreich und der Schwanen Allianz
sein Leben unrer allen Umständen schützen würden. stattfand. Die große Seeschlacht endete mit einer Niederlage der
So entschied sich der Großemir, eine eigene Schule zu gründen, Alli anz und dem Austritt Mengbillas aus dem Bündnis.
deren Zöglinge auf ihn eingeschworen werden sollten. Die Gcün­ Zwar konnte die Rabenschnabelschule in den Jemen Jahren keine
dung wurde jedoch ein teures Unterfangen, da Ausrüstung und großen militärischen Erfolge erzielen, aber die Stadt kann sich auf
Material besorgt und auch Ausbilder bezahlt werden mussten - gutausgebildete und vor allem unerschrockene und loyale Kämp­
ganz abgesehen von den Unterbringungdtosten der Schüler. Zu- fer stützen.

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Dennoch bleibt den jungen Kriegern auch noch Freiuit. Sie kön­
LEBED Aß DER._AKADEmiE nen sich frei in der Stadt bewegen, sind aber angehalten, keinen
Die Rabenschnabdschu1e ist in einem unfreundlichen und wuch­ Ärger zu machen. Öfters kommt es zwischen den Kriegern, aber
tigen Bau im Stadtvienel Arenaios unweit des Schwcnennarktes auch mit Fremdeo, zu Schlägereien. Diese werden von den Leitern
untergebracht. Schon seit der Gründungm:it leben Ausbilder wie jedoch oft geduldet und nicht (oder nur wenig) bestraft. Es scheint
SchülC:r hier, denn auf Luxus legt niemand während der Ausbil­ vielmehr eine Überprüfung ihrer Kampfkünste zu sein.
dung wen. In den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung werden die Schüler
Die Unterkünfte sind am Rande des großen Innenhofes unterge­ oft in den Dschungel mitgenommen, reisen mit einem Schiff auf
bracht. Die vier Flügel des Gebäudes gehören jeweils einem der dem Meer oder machen andere praktische Erfahrungen.
Tri.gcr der Schule, der viene Flügel beinhaltet die Küche, den Wer die Ausbildung übersteht, wird am Jahrestag seiner Verpßich­
Speiseraum und auch die Große Halle, wo sich bei wichtigen An­ tung vom Leiter der Schule zum vollwenigen Krieger ernannt und
lässen alle Schüler treffen. bekommt einen Kriegerbrief ausgehändigt.
Der Unterricht findet in den Flügeln de.t Gebäudes statt. Jedem
Schüler werden Grundlagen des Schreibens und Lesen vermittelt, DiE Ausei1nvnc
aber auch Rechnen, Taktik und Suattgie. Jeden Tag müssen die Jedes Jahr werden 27 l.öglingc an der Kriegerschule aufgenom·
Schüler zwei Stunden damit zubringen, dafür wird kaum Wert men. Dabei entscheidet nicht die Herkunft, sondern Einftuss,
auf höfische Etikette gelegt. Die Benimmcegeln sollen nur für den Verbindungen und vor allem Geld darüber, wer einen Platz als
Dienst ausreichen, für mehr aber auch nicht. Schüler erhält. Die Zahl der Schüler mag hoch erscheinen, doch
Weiterhin ist es verpflichtend, an den Rirualen zu Ehren Borons da weder alle Krieger ihre Ausbildung beenden und vielen von ih·
teilzunehmen. Jeden Tag gibt es vor den Mahlzeiten ein Gebec, nen kein langes Leben beschieden ist, täuscht die Zahl ein wenig.
jeden Tag zudem noch vor den Kampfübungen eine Stunde, in Die Gilde der Söldner und die Kirche des Boron vergeben an
welcher die Schüler mehr über den Kult des Boron von einem Talentierte auch Stipendien, doch üblicherweise wird nur der­
Geweihten erfahren. Hier werden ihnen auch einige der Werte jenige aufgenommen, der sich das Schuldgeld von SO() Duka­
und Prinzipien vermittelt, die sie zu unerschrockenen Kämpfern ten pro Jahr lcisren kann. Das filhrt dazu, dass der Großteil
werden lassen. der Schüler aus den wohlsituicrten Familien der Stadt stammt.
Alle praktischen Übungen finden im Hof statt. Ähnlich wie bei ei­ Doch auch die Granden Al'Anfas (oder die Mächtigen ande­
ner Gladiatorenschule mü�n die jungen Krieger sich zunächst an rer Städte) schicken bisweilen ein Familienmitglied zur Krie­
athletische Übungen gewöhnen. Es wird gerannt, und Hindernis­ gerschule - meist einerseits, um es dort ausbilden zu lassen,
parcou.rs müssen überwunden werden. Damit sollen sie zäh und andererseits, um es fern von Al'Anfa zu halten . .An fast keiner
ausdauernd werden. Nur etwa ein Drittel der täglichen Übungen anderen Akademie ist der Unterschied der Herkunft spürbarer,
werden mit der Waffe ausgeführt. Zunächst gegen einfache Pup-­ als an der Rabenschnabelschu le.
pen, später gegen ein.en menschlichen Gegner. Wer wiederholt durch Fehlverhalten auffällt und wen die Lehr­
Das Essen nehmen alle gemeinsam im Speisesaal ein, ein dunkler, meister für ungeeignet halten, wird entweder von der Schule· ge­
nicht sonderlich gemütlieher Ort. Oie Lehrmeister speisen nicht workn oder findet sich sehr schnell als versklavter Gladiator in der
an den gleichen Tischen wie die Schüler, sondern sin.en getrennt Arena wieder. Dabei spielt auch die Herkunft des Schülers eine
von diesen an einem anderen lisch. Die Schüler sitzen nach Frak­ Rolle - einen Grandensohn wird m� eher selten in der Arena
tionen getrennt in den Räumen, kein Schüler der Schwarzen Gar­ wiederfinden, die Tochter eines Metzgers schon eher.
de würde sich zu einem Zögling des Großemirs setzen. Die Ausbildung verläufrin vielen Teilen ähnlich wie an einer mit·
telländischen Akademie. Waffi:nübungen werden im Innenhof
abgehalten, dabei wird insbesondere Wert auf den Kampf mit
DER...{(__RJEGERJHUEF JllEilGBiLLAS Rabenschnabcl, Sklaventod, verschiedenen Kettenwaffen und der
Bei dem Schriftstück handelt es sich um einen Krieger­ Armbrust gelegt. Mangels vorhandener Pferde wird auf das Rei­
brief, der eine� horasischen oder mittelländischen gleicht. ten kaum eingegangen. Meridianische Kämpfer sind nur in selte­
Jedocli ist zusätzlich eingetragen, wem der Schüler die nen Fällen beritten u_nterwegs. Dafür widmet man sich aber dem
Aufnahme an der Kriegerakademie verdankt (Großemir, Thema Gifteinsatz und Heilung. denn den Kriegern ist es wecler
Gilde, Boronkirche) und es wird die Verbundenheit z.u "ttrboten, Gift einzusett.en, noch ist es unwahrscheinlich, dass sich
Boron betone, dafii r alle Erwähnungen von Rondra durch ihre Gegner Giften bedienen.
Kor ersetzt. Praios kommt in keiner Zeile wr, ist sein Kult Nach dem Abschluss ihrer sedujährigen Lehrzeit wird den Krie­
doch in Mengbilla verboten. gern eine dreijährige Diensl7.Cic angeboten, die sie entweder
Von den klassischen Kriegerakademicn im Horas- und bei der Gilde der Söldner, dem Großemir oder der Boronkir­
Mittelreich wird der Kriegerbnef nicht ohne Weiteres ak­ che ableisten können. Viele Rabenschnabelkrieger bleiben auch
zcptien. Die einfa.Che BC17ölkerung und Stadtwachen tnö­ nach dem Ablauf dieser drei Jahre in dem Dienst ihres jeweili­
gen sich davon beeindrucken lusen, doch der Adel und gen Herrn. Ab und an kommt es jedoch auch vor, dass sich die
andere Krieger sprechen den Rabenschnabcl-Absolvenren borongeflilligen Kämpfer für eine Karriere als umherziehende
bestenfalls den Status einerTempclgardC, aber in der Regel Krieger entscheiden und ähnlich wie Söldner, in den Dienst von
.nur den von Söldnern zu. fremden Mächten stellen.

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AVSPRÄGVßG DER...PRJnziPiEn'tIUVE auf die Einhaltung ihrer Gebote, wie auch ein Krieger aus dem
Die Kriegerschule von MengbiUa vergibt zwar auch einen Krie· Mittd· oder Horasreich.
gerbrief an ihre .Abpnger, jedoch unterscheiden sich die über­ Der Schutz tkr Schw11ehtn wird in Mcngbilla gleichgesetzt mit dem
mittelten Prinzipien stark von denen einer mittelländischen Schutt der Bürger und der Schutzbefohlenen. Dies sind in erster
.Akademie. Man huldigt hier nicht den Geboten Rondras, son· Linie die .Auftraggeber der Krieger, also einer der drei Schutzher­
dem lehrt in erster Linie Prinzipien des örtlichen Boron- und ren der Akademie, aber auch Menschen mit dem Bürgerrecht von
Korkultes. Davon beeinflusst ist auch das Ehrverständnis der Mcngbilla. Ein Rabenschnabelkricgcr ist stolz aufMengbilla und
Mengbiller Krieger. In den .Augen von Mittelländern mögen sich wird seine Stadt unter allen Umständen verteidigen. Menschen
ihre Prinzipien kaum von denen eines Söldners untersc:heiden, ohne Bürgerrecht sind von diesem Schutz ausgenommen und kein
aber die .Abgänger der Rabenschnabelschule achten ebenso stark Krieger ist verpflichtet, ihnen zu helfen. Hier zeigt sich eine dur.ch
den Korkult verbreitete Unnachgiebigkeit gegenüber den Schwa­
chen. In den letzten Jahrzehnten haben jedoch viele Krieger auch
Wu denkt ein Krieger der die Lehren der gnädigen Marbo verinnerlicht und so gibt es auch
Rabeoschnabelscbule über !
„. .Abpnger, die sich fiir die Schwachen einsetzen, auch wi::nn diese
••• die Boro�rcbe: „Sie lehrt uns, keine .Angst vor dem .Ansichten noch nicht sonderlich stark verbreitet sind.
Tod zu haben. Solange wir Borons Willen folgen, wird er Die vielleicht bedeutsamste Tugend der Mengbiller Krieger ist die
einen Platz in seinem Paradies Air uns haben. K Loyalität. Wer sich einem Herm verschrieben hat, der folgt ihm bis
„. die Rondrakin:be: „Der W ille Rondras ist nicht der in den Tod. Kaum einer ande�n Kriegerakademic sagt man eine
Wille Borons. Wer der löwcngescaltigcn Göttin blind unbändigere Treue nach. Die Loyalität basien zu großen Teilen auf
folgt, wird schon bald ewiglich in den dunklen Hallen ßo. einer Furchtlosigkeit vor dem eigenen Tod, eine von der Boron­
rons und nicht in einem Paradies wandeln." kirche indokttiniene Idee . Verrat gilt als schlimmer Frevel gege.n
•• • di e Korkirdae: „Kor versteht mehr vom Leben als Boron und ein Krieger, der Verrat begeht, kann sich sicher sein,
Rondra." nicht in einem der Paradiese zu landen - ja, noch nicht einmal in
„. der Großemir: „Der Emir ist der gesalbte Herrscher den Hallen Borons. Treue wird jedoch belohnt und so ist jedem
der Stadt. Ohne seinen Zuspruch wire ich nicht hier. Ich Rabenschnabclkrieger gewiss, nach seinem Tod einen guten Platt
werde ihm dienen und er wird mich endohnen." im Totenreich zu erhalten.
„. die Gilde der Söldner: ,.Auch sie unterstützt unsere Die Elmn"4ftigktit unterscheidet sich ebenfalls erheblich von der
Schule und wir sind ihr deshalb auch verpflichtet. .Aber mittelländischen Definition. Hier ist weder ritterliches Verhalten
wehe, clu nennst mich Söldner. Ich verdinge mich nicht gemeint, noch die Tugenden der Rondrakirche. Ein Mengbiller
an den Meistbietenden. Ich wähle meinen .Auftraggeber Krieger ist durchaus bereit, Vorteile im Kampf zu nutzen und �tzt
selbst aus!" auch auftaktische Finessen. Selbst Wafrengifi:e sind erlaubt .Aller·

dings unterscheidet er sich vom Söldner, indem er dennoch cini·


Was denkt über die SC:hule des Rabemchnabelsl
„. gen Vorschriften folgt. So wird er sich niemals an Leichenftedde,rei
„.ein S61dner: „Hmmm, ja, gute Kämpfer sind das. Sie beteiligen (da dies gegen die Lehren der Boronkirchc verstoßen
sind nicht so leicht zu ilbenölpeln wie ein Rondrianer. würde) oder sich auf die Seite der Feinde Mengbillas stellen. Wenn
Furchtlos, kennen keine .Angst vor dem Tod, aber kämpfen ein Rabenschnabeikriegcr auf Reisen ist, so komme es oft vor, dass
mit allcn Tricks, die ich auch kenne. Verdammter Haufen. er sich an die Regularien des Khunchomer Kodex hält, insbeson­
Zum Glück sind die meisten von denen der Kirche oder dere bei den Themen Bezahlung und Söldnerehre. Zugleich aber
dem Emir verpflichtet, slmst würden sie mir aucJt noch sieht sich ein Mengbiller auch immer als echter Krieger und setzt
meine Arbeit wegnehmen." sich nicht auf die gleiche Stufe wie ein gemeiner Söldner.
••• ein Al'Anfaner Grande: „Die Ausbildung ist hart und
nur die besten Schüler überstehen sie. Wir haben unseren
Neffen Giancula dorthin geschickt. Die Lehrmeister wer­
den aus ihm einen echten Mann machen und die boronge·
&llige Frömmigkeit an der Sch11le wird ihm auch gut tun. j EHODAß AL'PY.R..iBll CHADiJll,
Ob er dorthin wollte? Ach, wer .immer alles bekommt was AAADEMiELEi'tER...
er will, verweichlicht." Der gebürtige Mengbiller (*975 BF, grüne .Augen und rotes Haar,
„. ein mittdrcicbischer Krieger; „Die Krieger Mengbil­ athletisch) ist der Leiter der Kriegerakademie. Er führte im Khom­
las mögen einen Kriegerbriefbesitzen, doch sind sie nicht krieg die Truppen Mengbillas gegen Port Corrad und eroberte die
viel besser, als jeder andere südländische Söldner! Sie ach· Stadt. Erst Leomar von .Almada gelang es, Jehodan aunuhalten.
ten nicht auf Rondras Gebote, sondern dienen nur Kor Die Niederlage gegen den einstigen Reichserzmarschall des Mit·
und Boron: relreiches cat seinem Ruhm jedoch keinen .Abbruch. Jehodan gilt
.„ ein Bürger Meagbillas : „Unsere Krieger verdienen als Taktiker und Kriegsheld, jeder Mengbiller kennt die Geschich·
Bewunderung. Sie sind der Rückhalt der Boronkirche ten über ihn. Die drei Scllirrnhcrrcn der Schule einigten sich sehr
und der wichtigste Schutz unserer Stadt. Und sie waren schnell auf ihn, als der alte Leiter verstarb. Seitdem hat Jehodan
es auch, die es den Wickelköpfen damals gezeigt haben." alle Hände voll zu tun und muss dafür sorgen, dass keine der ein­
zelnen Fraktionen der Schule zu kurz kommt.

58
WEi1'E:Ri PERSODEn DE.l\.AAADEmiE
Ein HELD AVS DER...
v Daria Gerbelsein (*957 BF, weiße Haare, kalte Stimme, Waf­
fenmeisterin mit dem Rabenschnabel) entstammt der bekannten SCHVLE von MEDGBiLLA
Händlerfamilie, wählte jedoch einen anderen Weg als die meisten Ein Krieger aus Mengbilla ist nach dem Ende seiner Ausbildung in
ihrer Verwandten. Die alte Frau ist eine Akoluthin des Baron und den meisten Fallen entweder dem Großemir, der Gilde der Söldner
die Leiterin der z.öglinge, die von der Boronkirche verpflichtet oder der Boronkirche verpflichtet. Er ist Befehlsemp&nger und selten
wurden und einst als Schwarze Garden in den Tempeln dienen frei in derWahl, wohin es ihn zieht. Dennoch ist es denkbar, dass ihn
sollen. Daria gilc als unbarmherzige Schleiferin. Noch nie - so er­ ein besonderer Auftrag an die Seite der restlichen Hdden führt.
i.ählt man sich, habe sie gelacht. Anstelle eines Herzens SQÜ ein Nach den obligatorischen drei Jahren im Dienst seiner Gönner
schwarz.es Loch ihren Brustkorb füllen. Dennoch, oder gerade steht es ihm jedoch frei zu gehen. In der Regel bleiben viele Ra­
deswegen, ist es ihr gelungen, eine schlagkräftige Garde aufrubau­ benschnabelkrieger in Mengbilla bei ihren Dienstherren, aber hin
en und nur die besten Schüler können bei und wieder zieht es einen Kämpfer in die ferne. Oft ist
ihr bestehen. es die Sehnsucht nach Ruhm und Ehre, manch­
'1 Cherim ibn Turek (*964 BE Narben mal aber auch der �nsch, ein freies Leben zu
im Gesicht, an der rechten Hand führen.
fehlen zwd Finger) ist der Leiter,
der die Zöglinge der Gilde betreut.
DiE �BEnSCHDABEL­
Sein Ruf unter den Schülern ist
nicht besser als der von Daria. Von SCHVLE im SPiEL
vielen seiner Schüler wird er nur Die Schule ist ein unfreundlicller Ort
Rohrstock genannt, da er diesen oft und es muss auch einen guten Grund
auch schon bei kleinsten Ver� geben, warum ein Mitglied der
einsetzt. Der alte Veteran und Da­ Schule einem Helden helfen soll.
ria Gerbelstein können sich nicht Sollten die Helden Hilfe gegen finste·
leiden, sie werden aber von ihrer re Mächte, insbesondere Untote oder
gemeinsamen Verachtung gegenüber andere Wesenheiten, die Boron als un-
Marwan davon abgehalten, sich an heilig gelten, benötigen, so werden sie
die GurgeJ zu gehen. Trotz seiner diese Hilfe erhalten.
Härte gibt Cherim auch ab und a n Ansonsten ist die Schule Fremden ge­
Wein oder Bier für seine Schüler aus, gen über eher abweisend. Wer Prohle-
soda:ss einige Zöglinge ihn zwar für me in Mengbilla hat, wird früher oder
hart, aber auch gerecht halten. später auch Ärger mit den Kriegern der
J Marwan dai Zulipan (*992 BF, Schule bekommen. Die Rabenschnabel­
großgewachsen, dunkle Hautfarbe, krieger können es sich nicht leisten, ihren
mwkulös� ist der jüngste Lehrmeister Dienstherrn zu enttäuschen und so werden
an der Akademie. Einst als Günstling sie hart gegen die Helden vorgehen, wenn
des Großemirs an die Akademie ge­ diese erklärte Feinde der Gilde, des Große­
kommen, hat er sich als furchtloser und mirs oder der Kirche sind.
geschickter Kämpfer mit dem Sklav:en­ Einulnen Mengbiller Kriegern auf Reisen
tod empuppt. In seiner Jugend wur- kann man vertrauen, wenn man erst ein­
de er von dem gleichen Lehrmeister mal ihre Freundschaft gewonnen hat. Ihr
wie die berühmte Balayan Ishann� Ehrenkodex mag für einen Mittelreicher
al'Kira ausgebildet. Bei seinen Schü­ absonderlich wirken, aber Ehre und Loyali­
lern ist er sehr beliebt, da er alle gleich tät ist auch einem Mengbiller wichtig.
und gerecht behandele - dennoch ak­
:z.eptlen auch er kein Fehlverhalten und
würde jeden seiner Schüler in die Arena SzEnAR,joioEEn
werfen lassen, wenn sie gegen die Regeln
verstoßen. „. flir Zöglinge
....; Von den jüngeren Abgängern DarschaAkhiri ..; Ein z.ögling bemerkt, dass es offi:nbar einen Streit
der Akademie hat sich vor allem zwischen zwei Schülern verfeindeter Gruppen gibt.
DanchaAlchiri (*1012 BF, groß, zwinkert ständig) hervorgetan. Der eine Schüler, ein Junge aus einfachen Verhältni$SCn,
Wahrend der Seeschlacht von Phrygaios gelang es ihr - obwohl hat sich mit einer Grandencochter angelegt. Einige Tage später ist
sie noch in der Ausbildung war - drei horasische Söldner zu töten der Junge verschwunden und liegt vergiftet in seiner Kammer. Das
und so den Rückzug der Mengbiller Schiffe zu decken. Momentan Kukris-Gift stammt aus dem Arsenal der Schule und natürlich hat
ist sie auf Reisen, es ist aber anzunehmen, dass sie irgendwann jeder die Grandentochter in Verdacht. Doch die junge Frau hat
nach Mengbilla zurückkehren wird. ein Alibi und zwei Zeugen.

59
Der Held ka.nn jedoch herausfinden, dass der eine Zeuge von ihr fiir fremde Hdden
••.

bezahlt wurde, der andere ihr Geliebter ist, der auch den Mord J Die Gruppe wurde von einer Novadi beauftragt, nach ihrem
begangen hat. vermis.nen Kind zu suchen. Die Spur fühn zur Rabenschnabel­
..) Der Held wird Opfer einer Intrige. Sein Lehrmeister oder .ein schulc, wo ein Junge namens Alonstlr ausgebildet wurde. Er ist das
anderer Zögling mag ihn nicht und lässt ihn wä.hrend eines Frei­ Kind der Novadi, das ihr während des Kh6mkrieges weggenom­
gangs durch die Smdr in eine Falle tappen. So könnte er betrunken men wurde. Der junge Kri.eger will aber nichts von seiner Vergan­
gemacht werden u.nd in eine Schlägerei geraten. Nachdem er eine genheit wissen und dient den Schwarzen Garden der Boronkirche.
Weile in der Garnison der Stadtgarde verbracht hat, wird er von .J Die Heldengruppe gerät wegen der Bürgerrechte der Stadt in
der Schule verwiesen und in die Arena getchlcppt. Nun muss et Schwierigkeiten. Da die Helden bereits als gefährliche Unruhestif­
nicht nur die tödlichen Kämpfe überstehen, sondern auch seine ter bekannt sind, soll nicht die Stadtgarde, sondern die Zöglinge
Unschuld beweisen und die Intrige aufdecken. Eventuell können und einige ausgebildete Krieger der Akademie die Abenteurer ja­
seine späteren Gcfahrten ihm aus der Arena heraushelfen. gen und gef:angen nehmen.

GEHEimni $SE DEB._1\8.BEDSCHDABELS CHV'LE


J Im Keller der Akademie befi..ndet sich ein geheimer Raum, J In der Akademie wird ein Ane&kt aus der Zeit des Khom­
der einen Korschrein aus alter �clisischer Zeit beinhaltet.Che­ krieges aufbewahrt. Es handelt sich dabei um Beutegut aus
ri1n'ibn Turek hat den Schrein vor einigen Jahren entdeckt und einem novadi.schen Bethaus, angeblich eine echte Haarlocke
Traumvisionen durchlebt. Nun glaubt er den Willen l<Qrs deu­ Rastullahs. Sie wird von Jehodan in seinem Privatgeml)ch auf:.
ten zu können. Chei;im hat einige der talentiertesten Schüler bewahrt und gilt bei den Novadis als verschollen. Sollte jedoch
und Krieger cin�iht und ihnen erklärt, dass Kor die Herr­ bekannt werden, dass der Akademieleiter die Haarlocke besitzt,
.schaft über seine Stadt wiederhaben will. Dazu muss jedoch wird es nichr nur einen Novadi geben, der eine Gruppe von
die Boronkirche gestürzt werden. Und auf dieses Ziel arbeitet Abenteurern anwerben würde, um sie wiedeaubeschaffen. (*)
er hin. Sein erstes Ziel ist der Tod von Daria Gerbelstcin, da­ J Darscha Alchiri ist keineswegs eine begabte Kämpferin.
mit er einen loya\en Gefolgsmann an ihre Stelle setzen kann, Die drei Söldner, die sie angeblich getötet har, fanden durch
um über kurz oder lang die Lehren Borons zu unterwandern. Zufall während der Schlacht den Tod. Der Ruhm und ihr
J Marwan, der nur sein eigenes Geschlecht liebt, hat sich in Schweigen übet die Wahrheit har die junge Kriegerin so
einen Schüler verliebt. Er bevo.rzugt diesen Schüler, will aber beschämt, dass sie Menghilla verlassen hat. Phex und das
auch nichr als verweichlicht gelten. Sollte jemand hinter das Schicksal (in Form der Vorteile Glück und \.&m SchickSlll br­
Geheimnis kommen, wird Marwan alles daran serliCn, dass es günstigt) meinen es �t mit ihr. Um ihre Schmach zu tilgen,
ein Geheimnis bleibt. Sein Geliebter KAkos mag sogai: weiter sucht sie stets nach neuen Herawfurderungen, doch auch
gehen und könnte versuc�n, die Zeugen zu ennorden, bevor diese löst sie nicht durch ihre Kampfeskünste, sondern durch
sie Marwan erpressen können oder anderweitig schaden. (*) Glück und Zufall. (•)

60
DiE Rgnn�GEFÄLLi&E unD
fHEATERIQTTEß!,,iCHE KßiEGEl\SCHVLE
DER_ßORIIiSCHEll LAUDE lV IlEERSAilD

Vollständigcc Name: Die Rondrageflillige Personen der Hbtorie: Posan von Neersand,
und Theaterritterliche Kriegersch:u1e der Bor­ ehemaliger Akademieleiter (W 1024 BF)
nischen lande zu Neersand Bedeut(4de .Abgängen Wahnfiied von Ask,
Standort: Neersand, Born.land Großmeister des Ordens der Jagd zu Ask (�77
Wappen/Symbol: ein schwari.er Bärenkopf, BF), Thesia Jadvige von Ilmenstein, ehemalige
häufig auch die alte Darstellung: Dreigeteilter Adelsmarscltallin, verschollen (*964 BF), Do­
Schild mit dem Wappen Neersands (Krug), brischanja von Hollerow und Rivilauken, Or­
des Widderordens (Widder) und des Bom- dcnsmeisterin des Widderordens (*98 l BF)
1.ands (Wolf) Größe: groß (90 Schüler und 8 Lehikräfte)
Wahlspruch: Attts Blut, alte Eh"! Beziehugen: groß
Tijgen die bornische .Adelsversammlung Fimnz.kraft: ansehnlich
Spezialgebiet: Schwertkampf, Bogen, überleben in Amnattung: ansehnlich
der Wildnis BCIO.ndcrheiten: Viele Abgänger der Akademie entschei­
den sich dafllr, dem Widderorden beizutreten.

„Im Sikkn mögen die &hattmlande üegen, im Norden das Eisrtfrh - mit Beginn der Festumer Drachenhatz - wurde der Unterricht
der G/oran4. Doch habt ihr schon nwl gthört, WflS im Ostm 1afuns verstärkt �uch auf die Aspekte der Seefahrt umgestellt, sodass die
'4uert? Ich sage euch, die Gefahrtn des Überwals sind vitliilter als dit Neersander Krieger es auch mit plündernden Thorwalern auf-.
Borbaradiantr und dU warukrnden Eis/eichen. Und vit/ gefohrlicher nehmen konnten (und später auch mit der Schwanen Armada
als dll.e denken.„ Al'Anfas).
-Sjtljescba von Schon/eo zu ihrem neuenJahrgang, 1035BF AcluzigJahrc später, im Jahre 1008 BF, wurde der Widderordcn ge­
gründet, ein Ereignis, das ein weiteres Mal für eine Umstellung des
RSch/.afen k6nnt ihr. wenn ihr tot seiJ!' Lehrplans sorgte. Die Kriegerakadcmien von Neersand und Fesrum
-ofi gthörter Auspruch Posans von Neersand zu seinen Schülern, werden verpflichtet, ihre Abgänger zum Orden zu entsenden und
1020BF sie dort einige Z.Cit Dienst ableisten zu. lassen. Anfänglich gab es in
den Akademien unt.er dem Lehrpersonal Widerstand, doch dann
GESCHiCH1'E begann eine enge, bis heute anhaltende, Zusammenarbeit.
755 BF wurde das Bornland vom Mittelreich unabhängig und Der Lehrplan wurde dafür erneue umgestellt und da die Gefahr der
versuchte in den folgenden Jahrzehnten seine militärische Schlag­ thorwalschen Piraterie als nicht mehr so hoch eingeschätzt wurde
kraft zu erhöhen. Zwar verließ sich. das Bomland in Krisen:zeiren und der See krieg mit Al'Anfa weitgehend abgeflaut war, sah man
schon immer auf die Bronnjaren und ihre Waffi:nknechte, doch. zunehmend von einer an die Seefahrt gekoppclcen Ausbildung ab.
beschloss die bornische .Adelsversammlung auch eine gemeinsame, Obwohl die Akademie viele Veränderungen durchstanden hatte,
nur dem Bornland bzw. dem Adelsmarschall gegenüber verpflich­ waren die lemen Jahnehnte auch von großer Stabilität geprägt.
tete Armee auf die Beine zu stellen. So finanzierte die Adelsver­ Zu verdanken war dies dem langjährigen Akademieleiter Posan von
sammlung die Neersander Kriegera.kademie und ließ auch Bür­ NeersanJ, der der Schule dreißig Jahre vorstand, bis er 1024 BF
gerliche Schüler zu, die den Idealen Rondras und des Adels nahe unter mysteriösen Umständen ermordet wurde und seine Adju­
standen. Die Gründung der &fllinzgefolligen und 1heattm1terli­ tancin Sjujescha von Schossko sein Amt übernahm (siehe Zeit der
chen Kriegerschuk derBomischm lande- so der vollständige Name Ritter).
der Kriegera.kademie - geht auf das Jahr 802 BF zurück. Benannt Die größte Herausforderung der Akademie in den letzten Jahren
wurde die Schule nach den berüchtigten Theaterrittern, die einst war die Verwüstung des Hafens durch das Auftauchen von Baha­
über die lande am Born und Waisach herrschten und in deren mut, einem gigantischen Meeresungeheuer (siehe Bahamuts Ruf).
rondragefli.lli ger Tradition sich die Schule sieht. Die Krieger der Schule leisteten ihren Teil zur Behebung der Schä­
Zu Beginn lag der Schwerpunkt aufder Ausbildung flihigen Nach­ den und kämpften gegen zahlreiche Ungetüme, die in Bahamuts
wuchses für die Hausauppen des bomischen Landadels. 928 BF Kielwasser an Land gespült wurden.

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LEBEil AD DER..A�DEJniE neuen Akademieleiterin sind diese Ausfalle seltener geworden, da
Die Ambildung findet in einer alten Ordensburg statt, die sich solche Verfehlungen nun auch stärker geahndet werden. Ganz ver­
etwa 200 Schritt außerhalb der Stadtmauer von Neersand be­ schwunden sind die Kneipensch.reien jedoch nicht, denn die
findet. Das dunkle, alte Gemäuer thront auf einem Hügel und Neersander sprechen dem Meskinnes immer noch gerne zu.
wirkt .nkht besonders gastfreundlich. Dennoch ist die Schule Im Frühjahr und Sommer finden regelmäßig Ausritte statt, aber
so, wie Klein-Alrik sie sich immer vorgestellt hat: Im Innenhof auch viele Exkursionen in d.as Oberwals. Während die Schüler im
kämpfen täglich Schüler ge­ Winter theoretische Studien
gen Holzalriks oder g�­ über die Tier- und Pßan­
einander, dabei werden sie unwelt erdulden mussten,
von den Lehrern konigiert können sie bei diesen Expe­
und überwacht. Ein Teil der ditionen die Flora und Fau­
Schüler muss sich im Stall na aus der Nähe studieren.
um die Pferde kümmern, Nicht wenige Schüler sehen
und nur allzu oft hön man während dieser Zeit zum ers­
einen der Ausbilder Befehle ten Mal einen echten Bären
brüllen. oder versuchen den Spuren
Die Schule verfilgt nur über von Rotwild zu fulgen. Doch
zwei nach Geschlechtern, auch Begegnungen mit über­
nicht aber nach Jahrgängen natürlichen Wesenheiten
getrennte Schlafsäle. Hier bleiben nicht aus: lkarnaria­
sind nicht nur die Kinder Schmeteerlinge verwirren
des Adels, sondern auch die den Verscand eines Jungkrie­
Bürgerlichen untergebracht, gers, Biestinger spielen ihnen
denn die Akademieleitung Streiche oder eine Vilay ver­
nimmt keine Rücksicht auf suche .gar einen Schüler zu
die Herkunft der Kadet­ verführen und in die Feen­
ten, sondern behandelt alle weit zu encführen. Diese Er­
gleich. lebnisse sind zwar nicht die
Im Gebäude ist auch der Regel, doch an kaum einem
Rondratempel Neersands anderen Ort kommen sie so
untergebracht, in dem tägli­ oft vor wie im Oberwals.
che Messen filr die Krieger Geprägt durch die Nähe
abgehalten werden. Es gilt zum Überwals und seinen
als die Pflicht eines jeden Mysterien, ist auch die Wis­
Schülers, an den Andach­ sensvermittlung des Unter­
ten teilzunehmen, und man richts. Sagen und Märchen
braucht einen guten Grund, dienen den Abgängern oft als
falls man doch nicht dort er­ Grundlage für den Umgang
scheint. Ex�tlition ins Überwals mit den Feenwescn und wer­
Kaum eine andere Krieger- den als wahre Berichte hin-
akademie kann sich so vieler Schüler rühmen: Das Gebäude bietet gestellt - auch wenn nur ein Bruchteil der Erzählungen stimmt.
130 Schülern aus dem ganun Bomland sowie 12 Lehrern und den Dennoch, sieht man vielleicht von den Wlnhaller Kriegun nahe
Bediensteten Platz. des Farindelwaldes oder den Hylailem auf den Zyklopeninseln ab,
Mehr noch wie bei vielen anderen Akademien hängt der Untcr­ kennt sich kaum eine profane avenrurischc Anstalt besser mit Fe­
richc von den Jahresuiten ab. Wahrend im Winter Schnee und Eis enwesen aus.
die Region fest im Griff haben, erlernen die Schüler den Umgang Die Waffenausbildung der Neersander umfasst den Umgang
mit Schneeschuhen und Skiern oder üben im Hof den Kampf mit Schwert, Axt und dem Bogen, der vor allem zur Jagd, aber
unter erschwerten Witterungsbedingungen. Ist das Wetter selbsc auch auf Goblins oder Orks eingesetzt wird. Eine Besonderheit
IUr bomische Verhältnisse gar zu eisig, werden die Lehreinheiten sind die Übungen mit dem im Bornland gebräuchlichen langen
im kaminbeheizren Fechtsaal absolviert, und die Lehrer vermitteln Wurfdolch, dem Borndorn. Das Werfen auf kleine Zielscheiben
bei warmen Meskinnes Grundkenntnisse in Geschichte, Heraldik oder einen Holzalrik wird von den Neersandern jedoch mehr als
oder Kriegskunst. Zeitvertreib betrachtet, weniger als ernsthafte Kampfübung. Weit­
In dieser Zeit kommt es auch zu zahlreichen Gelagen, die deQ Krie­ aus ernster nehmen die Schüler das Bornländische Ringen. Der· in
gern aus Neersand den Ruf als betrunkene Schläger eingebracht ganz. Avencurien bekannJe waffenlose Kampfstil ist amgesprochen
haben. Ganz. von der Hand zu weisen ist das auch nicht: Oft kam nützlich für wüste Schlägereien und Kämpfe ohne Regeln. Das
es schon in Neersands Kneipen zu Schlägereien, in welche auch Motto der Schüler lautet beim Ringen: „Bis einer tot ist, aufgibt
Krieger und Schüler der Akademie verwickelt waren. Unter der oder nicht mehr kann."

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ExK..vasionEn tns VBE�WALS Was denken Ncersander Krieger über „.

Das Überwals, eine seit altersh :cr unerschlossene Region, „. die Magierakademie von Neersand: ..,Guten Birnen­
ist oft das Ziel der Exkursionen der Akademie. [m Über­ schnaps stellen die her. Aber bei Magiern muss man ein
wals gibt es keine Herrschaft und noch immer kann ein wenig wachsam sein. Wobei man den Zauberern zugeste­
Held hier Land für sic:h inAnspruch nehmen. Doch was hen muss, dass sie bislang recht anständig waren. Der guce
einfach klingt, ist ein harte.s StückArbeit und nur die we­ Fimion versorgt sogar regelmlffii g schlimmere Ver:letZJin­
nigsten Siedler können sich im Überwals behaupten. gen, wenn der Medlcus schon aufgegeben hat."
Außer wilden Tieren leben hier auch F eenwesen und an­ ••• Birkholt: „Birkholt? Ich hacce ja fast vergessen, dass es_
dere seltsame Kreaturen. Am bekanntesten sind die Lev­ die gibt. Wa,rte mal, Birkholt, dass liegt doch da oben im
schie, Bocksmllnner, die an den Gott Levthan erinnern, Notmärkischen, nicht?"
und ihre Gemahlinnen, die wunderschönen V ilay-Fccn. ••• 1hellterritteri Jhrc Herrschaft stand unter dem Wohl­
Doch auch Bieatinger, Wnrtclbolde und Hippogriffe sind wollen der Göttin Rondra. Das Bornland muss wieder so
in der Wildnis des Oberwals vorzufinden. Mehr zu der werden, wie es unter den Theaterrittern war: groß und
urtümlichen Gegend und ihren Bewohnern finden sie in stark."
der Regionalspielhilfe Land des schwarzen Birc:n auf ••• clie AddsmandW.Un1 „Ihre Ab.sichten stärken die al­
den Seiten 107f. ten Tugenden, die dieses Land so rondrage&llig gemacht
haben. Mögen die Zwölfe ihr beistehen, ic:h werde es je­
denfalls."

AvsPRÄGVDG DE�PRinzfPiEn't�vE Wu denkt der/die/das •••

Die höchste Verehrung genießen die Götter Firun und Rondra. übet die Neenander Akademie
Kaum ein Neersander vergisst die wöchentlichen Besuche in den ••• Neenancld Magier. „Die Einsrellungen der jungen Her­
Tempeln und wird auch auf Reisen versuchen, sowohl der götc­ schafften entspiechen nicht der Harmonielehre. Aber sie
lichen Leuin als auch dem Herrn der Jagd alle Ehre zu erweisen. haben die Stadt vor den Meeresungeheuern vcnei<figt. Das
Nicht umsonst werden viele Krieger in ihrer späteren Laufbahn läMt uns lwften, dass mehr in ihnen steckt als wüste Sc.hläger.
Mitglieder des Widderordens, wird dort doch beiden Göttern .„ Wldderordens Viele von uns waren einst junge Schü­
D

höchste Verehrung zuteil. Lqyal ist ein Neersandcr aber auch der ler unrer Posan von Necrsand. Er hat uns gelehrt, wie wir
Addsmarschallin, denn ein jeder Krieger Abgänger der Akademie ein Leben führen können, auf das sowohl Firun als auch
ist dem Schutz seines Landes verpflichtet. Die Herkunft spielt aber Rondra. mic Stolz herabblicken."
unabhängig davon auch immer eine Rolle, sodass mancher Krieger „. Adelsmvscballin: „DieAkademie leistet hervorragen­
vor einem Loyalitätsproblem steht - nämlich immer dann, wenn deArbeit und führt ilue Zöglinge an die Ideale der Leuin
er zwischen den Interessen seiner Familie und dem Wohl des gan­ heran. Nur wäre ab und an. ein wenig mehr Zurückhaltung
zen Bornlandes entscheiden muss. wünschenswert •.• "
Die in Neersand gelehrte Ehrmhafiiglttit unterscheidet sich nur „. Volk (von Neusand): „Mahchc von ihnen sind tapfere
geringfügig von den rondrianischen [dealen anderer Kriegecakade­ Krieger, die der Stade schon oft beigestanden haben. An­
mien. Doch nicht jedem gegenüber muss ein Neersander Krieger dererseits meide ich jede Taverne, wo einer 'lon denen drin
sich ehrenhaft verhalten. Einern Wegelagerer kann man durchaus sitzt. Gibt nur Arger."
auch schon mit einem geworfenen Bomdorn ausschalu:n, wäh­
rend ein Goblin höchstens auf der gleichen Stufe steht wie ein
Wildtier - was bedeutet, dass man die Rotpelze auch mit einer
Jagdwaffe wie dem Bogen erledigen kann, aber sie nicht unter­ PEl\SOilEil DER.A�DEmiE
sch:ätzen sollte. Der Neersander respektiert als Anhänger Firuns
jedes Wildtier - mehr Ehre als einem Goblin also beispielsweise in Sjvf ESCHA von ScHossl{.o,
Sewerien zugestanden wird. AAADEmiELEi'fERjn
Auch für einen Neersander gilt, dass er die Schwachen schütun Sjujcscha von Schossko (*990 BF, drahtig, zierlich, aschblonder
muss. Doch nicht jeder verdient die gleicheAufincrksamkeit des Zopf) war viele Jahre lang die Adjutantin des verstorbenen Po­
Kriegers. Zwar wird man auch einem Leibeigenen gegen eine Rot­ san von Neersand. Die Nichte eines sewerischen Grafen ist eine
te von Rotaugen helfen, doch sind die Neersander Krieger sich der umsichtige Leiterin der stob:en Akademie, eine angenehme Ge­
deutlichen Standesunterschiede im Bornland bewusst. Während sprächspartnerin und sowohl bei den Schülern als auch den übri­
der Krieger den Leibeigenen in einer hoffnungslosen Situation gen Lehrern sehr beliebt.
aufgeben würde, wird er bei dem Schutz eines Bronnjaren mehr Sie versucht die Tradition des BornWes und der Akademie in Eh­
Einsatz zeigen. ren zu halten und steht Neuerungen eher skeptisch gegenüber. Chre
Man merkt den Neersandern an, das nicht nur Rondras Ideale Ziele sind denen ihres Vorgängers Posan sehr ähnlich: Die Akade­
zählen, sondern auch die Unerbittlichlctit Firuns. Er muss wählen, mie zu einem Hort bomländischer Traditionen werden zu lassen, flir
kann nicht auf jeden Rücksicht nehmen und entscheidet sich fast eine rondra� und firungefallige Ausbildung der Schüler zu sorgen
immer für die Starken und Mächtigen. und nicht zuletzt so die Gefahren des Überwals einzudä.mmen.

63
Sie besitzt ein Talent dafilr, Verhalten, Mimik und Gestik ihres
DiE IlEERSAllDER.
Gegenüber zu übernehmen, was insbesondere in diplomatischen
Gesprächen von großem Vorteil ist. AAADEMiE im SPiEL
Für Helden kann die Akademie genau der richtige Ort sein, um
WEi'l'E� PER.SOnEn DE�A�oEmiE sich über die Wildnis des Überwals, den Widderorden oder die
J Vestiasja Bo.mak.i (•t000 BF, weißblond, blasse fast durchschei­ Fccnwesen der Umgebung zu informieren. Durch den Dienst, den
nende Haut) wird von allen nur Tissa genannt. Die herausragende jeder Neersander Schüler im Widderorden hinter sich gebracht
Schwcnkämpfcrin und Ritterin d� Widderorden$ ist von ihrem hat, haben die meisten auch Einsichten in die Struktur des Ordens
Großmeister an die Schule abkommandien worden und begleitet erlangt, Kontakte geknüpft oder vielleicht sogar zufallig Geheim­
häufiger Exkursionen in das Überwals. Vor einigen Jahren wurde nisse in Erfahrung gebracht.
ihr Geliebter vor ihren Augen von dem Schurken Mjesko Einhand Einhergehend mit ihrer Ausbildung sind die Nccrsander Krieger
erschlagen. Seitdem ist sie verbittert und enttäuscht vom Leben. auch Spezialisten für das Überwals und die dort lebenden Feen­
...J .Erborn von Geaitwindskoje (•1013 BF, über 2 Schritt lange wesen. Mehr noch als die hiesigen Magier kennen sie sich mit den
blonde Haare, kuri.er Bart, gutaussehend), ist der älteste Sohn des Mythen und Legenden der Anderswclt, mit Biesdngern, Levschie
ehemaligen Landesvogts und Volkshelden, Arvid von Geestwinds­ und Vilay aus. Manch ein Krieger hat sogar engere Kontakte z u
koje. Er hat seine Wirkung aufdas holde G.eschlccht und sein Ta­ den Bewohnern der Anderswdt geknüpft. Darüber hinaus ist e s
lent mit dem Lanp:hwert geerbt. Aufseinen eigenen Wunsch her möglich, Neersander Krieger als wildniserfahrene Führer anzu­
ist er nach seinem Abschluss an der Akademie geblieben und un­ werben. Nicht selten stellen sie ihre Dienste Expeditionen in den
terrichtet als Schwertlehrer die neu.en Zöglinge, mit denen er auch Bornwald oder das Überwals zur Verfügung.
regelmäßig als Gleichgesinnter die Tavernen Neersands unsi.cher
macht. Nicht zuletzt aus diesem Grund gilt er unter den Schülern
auch als beliebtester Lehrmeister der Akademie.
...> Vron Glabatz.ky (*999 BF, Augenklappe, wortkarg. Übler Ge­
ruch) siehe mehr aus wie ein Waldläufer als ein Krieger. Der erfah­
rene Wildniskundige wurde in jungen Jahren von einem Goblin
schwer verletzt und verlor sein linkes Auge. Seitdem hat er es sich
auf die Fahne geschrieben, jeden Rotpelz zu töten, dem er begeg­
net. Gerüchte besagen, dass er schon einen Mantel aus dem Pefa
der erlegten Goblins geschneidert hat.
.J Der Legende nach soll in der Rüstkammer ein Erdgeist leben,
der nur Gnom genannt wird. Hin und wieder verschwinden auf
rätselhafte Weise Gegenstände aus der Kammer, die der Gnom vor
lauter Heißhunger geficssen haben soll.

Ein HELD AVS IlEERSAllD


Ein Necrsander Absolvent zeichnet sich du.rch en
i e besondere Häne
gegenüber sich und anderen aus. In der Wildnis des Überwals über­
leben nur die Zähesten, und der Ncersander hat gelernt, d� er sich
alles abverlangen muss, um jenseits des Walsach zu bestehen. Für
die Schw.achen i$t kein Platz aufdie&er Welt, und wenn, dann findet
man sie eher als leibeigene, ganz gewiss aber nicht in den Reihen
der Krieger. Gegenüber Bediensteten ist der Necrsander Krieger oft
herablassend, was vor allem am starken Hierarchiegdalle zwischen
bornischem Adel und Leibeigenen liegt. Bei den Bürgerlichen unter
den Kriegern ist dieses Verhalten meist weniger stark ausgeprägt,
aber auch bei ihnen ist es spürbar. Dennoch gelten die Nccrsan­
der auch als herzliche Menschen, die schnell Gleichgestellte durch
ihre offene Art für sich gewinnen können. Sie &:iem mit vollem
Herzen und großem Prunk Feste und gelten wie alle Bomländer
als sehr gastfreundlich. Üblicherweise hat ein Krieger aus Neersand
ein Jahr Dienst im Widderorden hinter sich und kann auf ei-
nige Exkursionen in das Überwals zurückblicken, wo er auf
manche Mysterien gestoßen sein mag. Er ist ein wildniser­
fahrener Geselle, der lange auch unter schlechten Bedingun­
gen überleben kann und manchmal Firuns Tugenden den Vorzug
gegenüber Rondras Idealen gibt. Neenaneltr Kritgnin

64
Die Akademie kann aber auch Lehrmeister für einige ungewöhn­
liche Fähigkeiten stellen. Voraussetzung isc jedoch ein guter Leu­
mund des Helden-Schülers oder eine Menge Dukaten. DafUr GEMEimnissE DE�
k.ann man hier ausgtuichnete Lehrer fUr das Bogenschießen und IIEER.SAilDE�SCBVLE
Naturtalente wie Wi/Jniskbtn, O�ntitrungund Fiihrrms�ht fin­ ..; Posan von Necrsand war zwar ausgesprochen beliebt,
den. Selbstverständlich kann man sich auch in klassischen Fertig ­ barg jedoch auch ein dunkles Geheimnis. Kurz nach sei­
keiten wie dem Schwenkampf schulen lassen. nem Amtsantritt verstrickte er sich in den südavencuri­
schcn Menschenhandel und deckte einige alanfanische
Menschen&nger, die leibeigene aber auch unliebsame
SzEnARiOiDEEn und z.u neugierige Personen nach Südep verschleppten.
„. für Schüler Heute ist diese Geschichte in Verge&5enheit geraten, ah<:r
Voc ein paar Jahren musste 1issa mit ansehen, wie der Schurke Mjes­ noch immer gibt es Mächtegrupp�n in Südaventurien, die
ko Einhand ihren Geliebten tötete. Die Rachegelüste in ihr werden nach blonden SI<laven gieren.
immer stärker und seit einigen Monden hat sie finstere Träume, Ein­ .J Sjujeschas Imitationsfahigkeiten sr�mmen von dem Fe­
flüsterungen des Erzdämonen Blakharaz. Noclt hat sie sich nicht enblut in ihren Adern. Die Kraft wirkt gant ähnlich wie
ents:hieden, ob sie den Pakt mit dem Dämon angeht und so ihrer der zauber BANNBALADIN und weckt in ihrem Gegen­
Radle - aber auch ihrer Verdammnis - näher kommt. Ihre Schüler über freundschaftliche Gefühle. (*)
können die Veränderungen Tims möglicherweise bemerken und J Der Gnom lebt wi_rkli.ch in der Rüsdwnmer, doch
die Lehrmeisterin wieder aufden Pfad der Tugend z.urücld\ihren. sind die Gerüchte über seinen Verzerr von Gegenständen
falsch und bewusst von dem Rüstmeister Tronlttn Kompsky
••• für fmnde Helden ("'989 BF, Glatu:, kränklich una wehleidig, guter Lügner}
Bekannte Helden werden von einem be&cundeten Krieger einge­ gestreut. Dieser hat schon mehr als ein wertvolles Stück
laden, eine Exkursion in das Überwals z.u begleiten. Die letz.ten entwendet und versetzt und schiebt die Schuld auf den
drei Jahrgänge we;rden don nicht nur von den Lehrern begleitet, unschuldigen Gnom. (*)
sondern auch von einem echten Feenwesen, das mit den Neer­ J Der Mantel aus Goblinpelz. ist eine Legende. Vron
sandern vor einigen Jahren Freundschaft geschlossen hat: Dem ha�t die Goblins zwar, doch respektiert er auch dettn
Eichhömchen-Biestinger Fulmandor (graues Eichhörnchen, ehe­ Fähigkeiren. Er op&rt jedoch ein Stück der Haut Firun
maliger Hauptma nn der 'Ih.eate rritter) . So können die Helden aus als Zei�hen seiner Ehrccbietung, daher auch das falsche
nächster Nähe eines splches Wesen erleben und studieren, auch Gerücht. (*)
wenn Fulmandor ein sehr militärisches Aufueten besitzt und nicht
gerne selbst als Studienobjekt herhalt.eo will.

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DiE F�iE IQimPFERSCHVLE I>ER..
f R,v-fZBVR...G zv P�m
Vollatändiger Name: Freie Kämpferschule der Trutzburg zu Bcdeu•de Altglngen Swafnclda Maradasdottir, Urenkelin
Prem von Swbd. Ltiterin der Schule ('"981 BF). Thora Thurbolds­
Standort: Trutiburg in Prem dottir, Hc:tfrau von Prem, Jarlin von Premshjolmr (*993
Wappen/Symbol: ein roter Tho:rwaler-Helm auf BF). Hjalka Oddasdottir, Jarlin der Nördlichen 01-
hellblauem Grund mit iwci gekreuzten Odl­ ponsteine (*972 BF)
nasen Größe: mittel (30 Zöglinge in der Ausbildung)
Wahlspruch: He.im11 t, F"iheit, Rondra! Beziehungen: sehr groß (in Prem und Thar­
(Spruch über dem Tor zur Burg) wal, anderons eher hinlänglich)
Träger: Stadt Prcm, Rothelm-Otta Finanzkraft: hinlänglich
Spaialgebiet: Ein:zel- und Gruppen-Kampf Ausstattung: ansehnlich (die Akademie be­
aufSchiffen, Hiebwaffen, Wurfbeile wohnt die Trutiburg (Burg Harvard), die sie
Personen der Historie: Starkad Stornsson, sich nur mit dem Rondrarempel teilen muss)
gründete 935 BF die Schule, nachdem er im Ho­ Baonderbeiten: Man lebe, lernt und arbeitet in
rasreich eigene Etfahrungen mic geordneter Kriq;t-- ciocr ehemals miuelreichischen Burg. Die Zöglinge
6ihrung machen musste (*890 BF, * 961 BF) Marada lc:mcn auch den Umgang mit Schiffsgeschützen. Viele Ab­
* 1013 BF)
HjaJdarsdottir, Enkelin von Scarkad (*950 BF, gänger finden sich in den Premtr Smöldntrn wieder.

„Einst hat ein Sturm uns den Weg in diese Burg mniglicht und wie es lange Zeit ruhig um die alte Feste, uitwcilig nutzte man sie als
ein Orkan sollt ihr dertinst über unserr Feinde l«>mmen, doch du, Lagerhaus.
Jalslte, bist nicht einmal. ein lautr Furz. Also nimm die Slmlja wittkr StaTftad Stornsson unternahm zwischen 920 BF und 932 BF mehre­
in dit Hand und schlag zu, als würdest du mal ein Mann werdm re erfolgreiche Kaperfahrcen 1ns Liebliche Feld und gegen Al'Anfa.
wollm, und kein Schaft" Bei seiner letzten Reise geriet er in Gefangenschaft, als er in einem
-Swaforidll Maradasdottir /Ni der A111bildung der Kälber gtn11nn­ Kampf gegen eine Kusliker Karacke unterlag. Seine Erfahrungen
ten Neulinge, in den Kämpfen und während seiner Zeit in Festungshaft und Ar·
beitslager brachten ihn zu dem Entschluss, dass es Zeit sei, die
Das Feuer wn Prrm, gewohnte Art des Kampfes in Thorwal zu ändem und den Takti·
das ist mir gtnehm. ken und Manövern der Feinde anzupassen. Auch mag ein blutig
Aus Krügen und Raschen zurückgeschlagener Angriff wilder Novadis auf sein Arbeitslager
will ich es nllSchtn. zu dieser Einsicht beigetragen haben. Mit diesem Wi�en kehrte
er 935 BF in die Heimat zurück und begann vielversprechende
Die Burg meint Trutz Jungen und Mädchen aus Prem und Umgebung in einer organi·
einander de r Schutz. sierteren Kampfesweise auszubilden, als man es bisher im Norden
Dtr K.Orper gestählt gewohnt war. In der Hofn
f ung. dass diese Art der Untcrwei,ung
wn Rondra erwählt. die Thorwaler in ihrem Kampfgegen den Süden unterstützen wür­
-1. und 5. Strophe aus dem Trutzburg-Lied de, stellte die Stadt Prem die Räume der Trunburg zur Verfligung.
In den späten 970er und 980er Jahren war die Schule unter Har:ulf
GESCHiCHtE 1horpson (930-984 BF. starb in Thorwal, genaue Umst'Inde un­
Auf dem Berg Varhal, im Osten der Stadt Prem, erhebt sich die geklärt) auf der Seite der Siltinmeönigin Swafoilti ThorfinnsdlJttir
alte Truttburg, Haftlllrd (Hoher Wachter) gen_annt. Sie wurde im (Westwind 12). Man hielt den Dienst unter fremdet Herrschaft
Jahre 292 BF durch Truppen des Kaiserreichs erbaut und sollte IUr eine erfolgversprechende An, die eigene Ausbildung mit neuen
die Eroberung der Region sichern. Etwa flinfGenerationen später, Kenntnissen zu ergänicn.
am 4. Rondra 431 BF, fiel sie unter dem Ansturm der Premer Auch mit der Obersren Hetftau Garhelt war man anfangs nur we­
und der Freiheitskampf der Nordleute endete siegreich. Bei dem nig zufrieden, setzte �e doch den eher friedlichen Kurs ihrer Vor·
Angriff soll ein gewaltiger Sturm getobt und das Tor der Feste :zer­ gängerin fort. So war es im Sinne der Premer Schule, als EltJgrimm
trümmert haben. Die Sagas berichten davon, dass Rondra selbst in Orikksson 1001 BF in Nostria einfiel. Mit dem Vertrag von Gareth
diesem Unwetter an der Seite der Premer die Feinde schlug und 1006 BF venöhnte sich Prem mit Thorwal und sah die Roße der
die Eroberung der Trutzburg ermöglichte. Ihr zu ,Ehren ist ein Thorwaler durch die neue Machutcllung bestitigt. 1010 BF zogen
kleiner Tempel im Vorhof der Burg errichtet. So wurde aus dem viele Abgänger der Akademie nach Nostria und beteiligten skh
Symbol der Besatiung ein Zeichen der neuen Freiheit. Dann blieb am sogenannten Nostria-Ftlt:lzug unter E/.t!grimm dem IAngtn und

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fora ltzngmii hru. Als das Horasrcich. in Folge einiger Übergriffe
den Thorwa.lern 1022 BF den Krieg erklärte, zog auch die Ot­ LEBED AD DE�AUDEMiE
tajasko der Schule getchlossen aw, die Schiffe der traditionellen
Feinde zu suchen und zu schlagen. Unter Sw".fnel.ti4 Maru/4sdottir
konnten bis 1026 BF zwar einige Siege errungen werden, doch ALLGEIJIEiDES
wac der Preis dafür hoch. Zwei Schiffe gingen verloren und mit Drei Jahrgänge finden hier Unterricht und Vorbetcirung auf ein
ihnen ein Großteil der Rothdm-Ottajasko und der Schüler. Auch Leben als Krieger. Dabei ist der eigentlich &lsich,
die Schule selber wurde bei den Angtiffcn auf Prem 102S BF in da man immer nur alle drei Jahre neue Zöglinge aufnimmt.
Mitleidenschaft gezogen und in den leczten Jahren renoviert und Den Großteil der Zöglinge stellen dabei Familien aus dem Um­
ausgebaut. Nun besitzt sie mit dem Südwestturm eine eigene Ge­ land. Viele Jarle, Hetleute und Ottajaskos senden ihre jungen
schila.stellung, die nicht nur die Stadtverteidigung unterstützt, Miidel und Kerle in die praxisnahe Ausbüdung. Insgesamt finden
sondern auch dabei hilft, die Zöglinge im schweren Fernkampf etwa 30 angehende Rekkcr Platz in den drei Schlafsiilen. Diese
zu unterrichten. sind nach Ausbildungsjahren getrennt, eine geschlechtliche Tren­
Seit ihrer Gründung wird die Akademie von der Rothelm-Otta­ nung findet nicht statt. Das sorgt zwu hin und wieder für Pro­
jasko mir erfahrenen Ausbildern unterstützt. Viele der Lehrer und bleme, bereitet jedoch lebendig auf die splitere Z.Cit an Bord der
Helfer sind in ihrer Jugend selbst hinausgefahren und haben über Drachenschilfe VOL Neben der üblichen körperlichen und waffen­
Jahre hinweg die Küsten des südlichen Avenrurien unsicher ge­ kundlichen Unterweisung gibt es noch ein weiteres Feld, aufdem
macht. die Art von Kampfgeübt wird, die gerade in der Ri:gion Thotwal
Im Jahre 1035 BF feierte die Schule ihr hundertjähriges Bestehen sehr beliebt ist: Imman. So lernen die Zöglinge nicht nur Mann­
mit einem großen Fest und vielen Wettkämpfen {AB 155). schafrsgcist und Körperbeherrschung, sie erlangen auch eine Be­
geisterung, sich in Zweikämpfe und Scharmützel zu stürzen und
sich flir die Gruppe einzusetzen. So mag es nicht verwundern, dass
unter den Mitgliedern von Pottwal Prtm auch Abgänger und Zög­
l. Generation (935-961 BF) Gegründet: 935 BF Unge der Akademie sind. Inzwischen hat es auch eine langjährige
von Swkacl ,,llot­ Tradition, dass sich die Premcr Zöglinge mit denen aus Thorwal
helm" Stonwon messen. Dabei wird dann nicht nur ein Wertrudern und ein Wett­
2. Generation (961-984 BF) HarulfThorgaaoo streit mit Bogen, Orknase und Skraja ausgcuagen, auch ein Im­
3. Generation (984-1013 BF) Marada Hjaldarsdonir manspid findet regelmäßig statt.
4. Generation (seit 1013 BF) Swafnelda Mamlas­ fAGESABLAVF
dottir, Urenkelin von Jeden Morgen, wenn die Hähne in Prem den Tag begrüßen, sind
Starkad die angehenden Rekkcr der Schule bereits auf den Füßen und
liefern sich ein Wettrennen hinunter zu den Booten der Schule.
Auch wenn sie dabei, wie in allen Disziplinen, sters nach Jahr·

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gängen getrennt unterwegs sind, will doch niemand der Letzre
sein. Denn wer erst nach den Ausbildern bei den Anlegestellen
ankommt, ist auserwählt Rir einige der unbeliebtesten Arbeiten, DER..'KNEGEJUHÜEF PQJllS
wie z.B. das Säubern der Latrinen, das Versorgen der Küche mit Ein Stück Pergament oder geprägtes Leder trägt keiner
Wasser oder Kisten und Säcken voller Lebensmittel oder das Fegen der Abgänger mit sich. Auch große Siegel oder penön­
der großen Höfe. Da die Ausbilder seit Jahren dieses tägliche Lauf­ liche Wappen wird man hler vergeblich suchen. In den
training absolvieren, kommt es höchst selten vor, dass niemand ersten Jahren gab es noch gar kein Zeichen flir Abgänger,
nach ihnen ankommt. doch seit Harulf hat sich das Tätowieren des UJ1.terarms
Nach einigen geschwommenen Runden im Hafenbecken - um der Waffenhand etabliert. Dort wird ein stilisiertes Bild
richtig warm zu werden und den restlichen Schlaf aus den Kno­ der Burg mit ihren hohen llirmen, eingerahmt von ei­
chen zu bekommen - kommt die tägliche Ruderübung. Die drei nem umlaufenden Blitz und der bevo�n Waffe des
kleineren Ausbildunpboote legen dabei einige Meilen in die große Abgängers eingestochen. So zeichnet es die Prc;mcr Krie­
Bqcht hinaus zurück und bleiben dort bis zur Mittapstunde. In ger, solange sie aktiv sind. Zuweilen wird das Hautbild
dieser l.eit werden Kampfübungen und Unterweisungen in Na­ durch weitere Taten ergänz.t, meist bleibt es aber für sich
vigation, Wetterkunde und neuerdinp auch Geographie erteilt. stehen. Gerade in den Jahren nach 1022 BF kam es ver­
Die Jüngsten, üblicherweise in Anlehnung an junge Wale „Käl­ einzelt vor, dass Abgänger ihr Bild und seine Unt�rlage
ber" genannt, üben dabei mit Schwertern und Entermessem aus im Kampf oder durch andere 'Einwirkungen' verloren.
Holz, während die Jähdinge'" bereits echte Waffen in den Händen Doch in den Kavernen unter der Burg gibt es Listen mit
halten und auch mit Äxten agieren. So lernen die Schüler ,in der den Namen aller Abgänger seit der Gründung, sodass es
natürlichen Umgebung' eines Schiffes ihre Waffenkunst. Gegen möglich ist, .sich seinen Abgang erneut stechen zu lassen.
Mittag wird ein Wettrudern zurück in den Hafen veranstaltet und Dies Zeichen der erfolgreichen Absolvierung von Ausbil­
sollte es einer jüngeren Mannschaft gelingen die ,Tabari', wie die dung und Prüfung ist im thorwalschcn Bereich durchaus
Ältesten genannt werden, zu schlagen, erhalten sie den Rest des bekannt und Träger werden mit Respekt zur Kenntnis
Tages frei und die geschlagene Mannschaft übernimmt die unge­ genommen.
liebten Aufgaben filr vier Tage. Mehr als acht Tage in Folge i$t
dabei nicht möglich, es kam aber auch noch nicht vor, dass sich
,die Großen' mehr als zwei Mal schlagen ließen. Der Nachmittag
wird dann unterschiedlich gestaltr:r. Die Kälber erhalten einfachen AvSPaliGvnG DER..PIQnziPiEn1'QVE
Unterricht in den hesindianischen Gebieten, wie Lesen, Schreiben Die Ehrmlktfoglttit eines Thorwalen hat etwas mit Mut zu tun
oder Sagenkunde. Die Jährlinge üben im oberen Hof der Schule und der Bereitschaft, sich in der Ottajasko einzufügen und sei­
ihre Kampfenigkciten, während die Tabari im unteren Hof, neben nen Teil zur Gemeinschaft beizutragen. Keiner der Abgänger
dem Rondratempel, in Zweikämpfen antreten oder ihre Fertig­ der Schule würde seine MaQn.Schaft im Stich 13$.sen. Diese Le­
keiten im Axtwerfen verbessern. Dabei wird Wert auf eine breite bensbünde und Kampfgemeinschaften bilden die Familie, die
Waffenkenntnis gelegt. Neben den typischen Waffen thorwalscher Gemeinschaft und den selbstgewählten Lebensraum. Zudem
Kampfeskunst kommen auch Bögen, Schwerter und große Dop­ wäre es der eigenen Ehre iutiefst abträglich, sich feige aus einem
peläxte zum Einsatz. Einmal die Woche bleiben die Boote der Kampf zu schleichen. In den vielen Übungsstunden haben sie
Kälber auch über Mittag draußen im Hafenbacken. Dort werden ihre Fahigkeiten einzuschätzen gelernt und sich ein gutes Selbst­
dann Ziele aufgebaut, auf welche die Ältesten Übungsschießen vertrauen aneignen können, das sie einen Kampf cinsc!iätzen
vom neuen Geschützturm aus veranstalten. Oie Jiingsten haben und gewinnen lässt.
danach die Aufgabe die verschossenen Speere einzusammeln. Das So äußert sich die Prin%ipitntltUt auch für die Abgänger der
bedeutet nicht selten auch Tauchgänge. Premer Schule in diese Richtung. Ihre Loyalität gilt in erster
Die Jährlinge, die sich auf ihre Halb:Wtprüfung vorbereiten, üben Linie Prem und darüber hinaus der gesamten Region Thorwal,
den Wellenlauf, ein Wettlaufen über waagerecht gestellte Riemen, auch wenn die Eigenständigkeit der einzelnen Orte aus denen
wie .es in ganz Thorwal verbreitet ist. Dieser Lauf ist Teil ihrer Prü­ die l.öglinge stammen, durch die Ausbildung nicht in Frage ge­
fung, in der sie beweisen müssen, dass sie ihre bisherigen Aufgaben stellt wird. Doch spätestens seit den horasischen Überfällen und
und Übungen mit Erfolg gelernt haben und es wen sind, auch Greueltaten im Norden ist man näher zusammen gerückt und
weiterhin in der Schule zu bleiben. Es gilt als große Schande, vor­ sieht sich nicht zuletzt durch das Vorbild des großen Hettnanns
zeitig gehen zu müssen. Trondc als Einheit.
Das höehste Gut von Swafuirs Kindern isc die Freiheit, ihr Leben
selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Schon in der Geschich.te
BEzEf csnvnGEn im VER.GLEicH der Thorwaler spielte dieser Aspekt eine zentrale Rolle. Und a n
Kälber Jünglinge diesem Ort, w o Rondra selbst i n den Freiheitskampf eingegriffen
Jährlinge Kadetten in der Armatur hat, wird dies immer wieder beschworen. Die Vmndigung tkr
Tabari (Äße) Kadet�n im Studium Fmhtit sowohl einzelner Menschen als auch des gesamten thor­
walschen Volkes gilt den Abgängern als bedingungdos zu unter·
stüczendes Ziel ihres Lebens.

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nicht ohne Grund zirkuliert. Dass sie mit dem Stock genauso ziel­
sicher ist, wie es schon ihre Mutter war, hat wohl jeder Schüler der
Was denk die Freie Kämpf�rschule über •• , Akademie bereits am eigenen Leib kennengelernt. Trou.dem ist sie
••• die Akademie zu lho.rwal: ,.Alfes nette Jungs und Mä­ eher beliebe und respektiert, denn gefürchtet. Anders a1s ihre Mut­
dels, aber die verbringen zu viel Zeit mit Schnickschnack.. ter steht sie dem Premer Feuer jedoch eher skeptisch gegeoüber
Auf 'nei: Otta kämpft man nun mal nicht zu Pferde. Das und ahndet übermäßigen Genuss (Westwind 95).
wohl!"
••• da.s Horurmch: „De
i haben ja 'ne Menge Fuchtler in WEi1'EIU PERSOnEn DER,.Al.VlDEJlli E
feinen Stoffen, aber Rekker men Rekkcr trau'n die sich J Garsvir Bokjolm (*963 BF, gebeugt, schlohweißes Haar, der
nicht. Die feigen [ ] brauehen immer 'ne übermacht,
••• linke Arm hliogt lahm herab). Geweihter der Rondra, Hüter des
sonst rennen sie wie die Hasen. Wer Kinder mit Rotzen kleinen Tempels. Seit nunmehr zwei Generationen begleitet der
beschießt, hat nllll mal keine Ehre." alte Garsvir die Schüler. In fi.iiheren Zeiten hat er selber noch
••• Nostria: „Denen haben wir noch immer gu.eigc, dass Stunden gegeben und war recht flink und begabt mit der Skraja
wir zu Recht dort.sind." und dem Kampfstab. Doch nun beschränkt er seinen Unterrkht
„. Al'Anfa: .Deren Schiffe sind eine gute übung filr un­ auf die Vermittlung von Sagen und Geschichten über das Wtrken
sere Abgänger. Immer gerne gesehen." der Sturmgew2ltigen und ihre Hilfe in Kampf und Leben. Dabei
••• die Akademie Rua.duEhr .lD.Havena: „Die haben ei­ gibt es eine kleine Rivalität zwischen ihm und dem Gew.eihren des
nige feine Techniken, und je länger ihte Schwerter sind, Swafnir, betonen doch beide gerne die Bedeutung ihrer Gottheit
desto mehr sollte man auf Abstand gehen." für das chorwalsche Volk und Prem. Hih und wieder geraten auch
.„ d ie Akademie Rondras S-c:hwertkümt in Wlnbilll: Schüler in diesen Disput (Westwind 95).
„Wieso die Rondra im Namen führen, kann ich nicht sa­ J Tjalf Jmgesson (*1018 BF, schlank, blond, gutaussehend},
gen. Die machen mir zu viel auf Distanz. Bögen, Pferde Schüler des greisen Garsvir und Helfer beim Unterricht. Tjalf
und Specrwerfm mag ein netter Zeitvertreib sein, aber mit kam au kleiner Junge in den Tempel, als seine Eltern beim Angriff
ehrlichem Kampf hat das nichts zu tun." auf Prem 1023 BF ums Leben kamen. Seit diesem Tag träge er
eine Narbe über der linken Schläfe, die zumeist unter den üppig
Was denkt/denken „. über die Freie Kilnpferschule wuchernden hellblonden Haaren verborgen ist. Der vers.chlosse­
.„ die Akademie z11 Thorwab „Die Rekker dort sind ja ne Knabe hat nur wenige Freunde unter. den Zöglingen. Zumeist
schon nidit sc:hlecht, aber zu wild und immer wollen sie redet er mit sich oder einem kleinen Mischlingshund, der ihn na­
gleich ganz Aventurien bereisen. Hier gibt es doch mehr hezu überall hin begleitet. Dass Rondra noch etwas mit ihm vor­
als genug zu tun. Und beim näcluten Imman gewinnen hat, gilt jedoch seit Langem als skher. Sein Talent im Umgang mir
wieder wir, das· wohl!" Schwert und Axt sind herausragend. Dabei zeigt er eine Elegant
„. Ho�er: „Wenn die weiterhin hier ihr Unwesen als und Beweglichkeit, die an Schlangen erinnert und nicht aus dieser
Piraten treiben, statten wir ihnen einen emeuten Besuch Sphäre z.u sein scheint.
ab. Den Weg kennen wir ja jetz.t." J Isleif lhoramaon (*1005 BF, hochgewachsen, rotblond,
• , . N ostrianen „Die sollen bloß bei ihren F ischen bleiben. leuchtend blaue Augen, sehr muskulöse Arme, Schultern und Bei­
Das Pack kann hier keiner gebrauchen. Die kämpfen sogar ne), der ehemalige Söldner und Abenteurer war lange Jahre mit
auf andergascscher Seite." einer Rothelm-Otta unterwegs und kann von vielen Fahnen gen
.„ Premer: „Da fühlt man sich gleich besser, wenn man Süden berichten. Bis nach Festum und Maraskan ist er gekommen
sieht, wie die üben und unsere schöne Stadt mitbeschiit­ und gerne lauschen die Rekker seinen Geschichten. Als Lehrer un·
zen. Nur in ihren Motgenlauf darf man ihnen nicht kom­ cerrichtet er den Umgang mit allen Arten von Hiebwaffen, wobei
men, sonst landet man im Wasser; die halten nicht." er zweihändige Äxte bevorzugt. Als skurrile Besonderheit mag man
ansehen, dass Isleif nahezu immer in seinem langen Schuppen­
panzer unterwegs ist. Diese schwere Rüstung tragt er selbst beim
morgendlichen Lauf zum Hafen. Nur innerhalb der Räume der
Akademie sieht man ihn in heller Hose, weitem Hemd und Weste.
PER§ODED DER._AKADEmiE .J Jmge Swafuirsgrebd (*977 BF, rothaarig, hochgewach�n,
sehr charismatisch), der weithin bekannte Geweihte des Swafuirs
SWAFnELDA hlA�DASDOffi� wurde in jungen Jahren von einem Pottwal gerettet und entkam so
AAADEJ11iELEi1'ERJn als einziger seiner Otta dem nassen Tod. Es war nur schlüssig, dass
Die Premerin Sw:afnelda ("981 BF. hochgewachsen, grau melier­ er sich fortan dem Gottwahl zuwandte und sein Verkünder wurde.
te blonde Haare, charismatisch, durchsetzungslii hig, organisiert) Mit prophetischen Gaben gesegnet und landesweit für guten Rat
ist die derzeitige Leiterin der Schule. Seit 1013 BF organisiert die bekannt, ist er ein gefragter Mann in Prem. Seit einigen Jahren
erfahrene Kämpferin das Leben in der Burg. Neben ihrer direk­ wirkt er nun auch an der Akademie und unterrichtet in Sagen,
ten und alles andere als zimperlichen Art ist sie vor allem für ihre Geschichte, Recht und de,m Glauben an Swafuir (Westwind 172).
Liebe zu Wurl!ixten bekannt. Es heißt. sie könne eine Münze auf ..J 1horleif Asgardson ('"995 BF, dunkelbrauner Haarzopf, ge­
zehn Schritt perfekt halbieren. Zumindest bei Helmen hat sie in drungene Statur), ist eine deutliche Verbesserung für den Lehrkör­
den letzten 20 Jahren mehrfach demonstrien, dass dieses Gerücht per gewesen. So bringt er den Schülern den Umgang mit Schwer-

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tern und Stangenwaffen bei. ZusäuJich ergänzt er das Lehrangebot Aventuriens wieder. Es mag daher vorkommen, dass .Heimkehttr"
mit Kriegskunst und einigen Hinweisen zu allgemeiner Etikette, mit bestimmten Helden ein Problem haben, sollten diese aus dem
dem waffenlosen Nahkampf, Tanzen und hilft auch. beim Formu­ gegnerischen Lager swnmcn. Andererseits mag man auch eine ehe­
lieren von Briefen und anderen Schreiben. malige Waffenschwester wiederfinden, wenn man sich an der Aka­
-' YaswadaIskirsdotdr (•993 BF, auffallend schlank, lange weiß­ demie nach einem Lehnneistcr umsieht. Denn eine Schulung auf
blonde Haare, taubengraue Augen). ist u. a. für den Unterricht im Zeit ist durchaus möglich., egal ob es sich um das Erlernen einzelner
Bogenschießen und Athletik verantwonlich und kann selber auf Techniken oder das. Absolvieren der gesamten Ausbildung handc:lt.
eine sehr erfulgreiche Karriere bei diversen Wettkämpfen zurück­ Ein später Einstieg ins Kriegerleben ist nicht verboten und fuße auf
schauen. Dass unter ihren Vorfahren dereinst mal ein Elf gewesen der Erkenntnis, dass man im Zweifelsfall nie genug kampfflihlge
sein soll, ist wohl mehr als nur ein Gerücht. Männer und Frauen auf der eigenen Seite haben kann.

Ein HELD AVS •••

Die aktuellen Jahrgänge sind in den Jahren um und


nach dem horasischen Angriff groß gewoiden, was nicht
nur rur diese Menschen, sondern auch Rir die Schule
prägend war. Auch wenn Prem inzwischen wieder Han­
del mit dem Süden treibt und die Spur:cn der Ausbesse­
rungen schon die ersten grauen AJtersflecke vorweisen,
is� ein tiefsitzender Vorbehalt geblieben. Daher finden
sich unter den Abgängern viele, die später als Söldner
gegen horasischc Interessen arbeiten. So mag es auch
vorkommen, dass das eigene Temperament in Situati­
onen ruhrt, die besser einen kühlen Kopf gebrauchen
1.Wnnten, wenn ein Liebfelder involviert ist.
Insgesamt ist man dem Söldnertum recht rugetan und
die Pmner Stesöla'nerfilllen ihre Reihen mit Vorliebe aus
den Abgangsklassen auf. So kommt man in ganz Aven­
turien herum und lernt die Welt kennen. Einige kehren
nach Jahren des Kämpfens und Reisens wieder nach
Prem an die Schule zurück und fungieren als Lehrer.
Ein.gedenk der Tatsache, dass Tapferkeit nur wenig gc·
gen Übermacht und Schiffigesch.üt.ze auszurichten ver­
mag, hat man sich die Taktiken des Feindes zu eigen
gemacht und gelernt, auch mit modernen Methoden zu
kämpfen. Dabei ist man jedoch. bestrebt, die eigene Ehre
und das thorwalsche Wesen nicht zu verraten, was nicht
selten in einem Zwiespalt zwischen taktischem Nutz.en
und kriegerische Ehre gipfele. Dieser Zwiespalt ist ein
zweites prägendes Element der Jemen Generationen
von Abgängern und es wiid wohl auch für den thorwal­
schcn Norden von Bedeutung sein, wie sich Schule und
Kricgenum hier weiter entwickeln.

Prnn�r Kriegerin
DiE F�iE IQiMPFERSCHVLE
DER..fR..V'f!BVR..G zv P�m im SPiEL SzEnApJoiDEEn
Die Schule ist ein Treffpunkt der gesell schaftlkhen Faktoren der
südlichen und westlichen Thorwaler �ion. Viele Jarltümer und ... für Zöglinge
Schiffsgemeinschaften senden ihre Kinder auf die Akademie, was .J Zielübungen werden gerne vom Geschütz.rurm aus auf alte Käh­
nicht nur zu einer gewissen Verbundenheit mit Prem ruhet, son­ ne oder Flöße gemacht. Dabei bedienen die älteren Jahrgänge die
dern auch die Kontakte der späteren FJ.iten Thorwals bereits in Geschütze und die Kälber müssen dann nach den abgeschossenen
jungen Jahren festigt. Speeren tauchen. Bei einer Übung entdeckt die Gruppe der Kälber,
Neben den heranwachscnen Eliten kommen auch. viele Kinder aus dass auf dem Boot, das als Ziel ausgmicht wurde, ein neugi,eriges
Groß&milien, bei denen der Hof oder das Gewerbe nicht alle er­ Kind ist. OffCn bar hatte es sich versteckt, um mal die Helden der
nähren kann, auf die Schule und verdingen sich später als Söldner. Schule bei ihren Übungen zu beobachten. Nun gilt es, das Kind von
So finden sich Abgänger in nahezu allen Kriegen und Schlachten Bord zu holen, bevor die Geschosse dieses in Stücke schießen.

70
J Die Abschla.prüfung findet dieses Jahr unter widrigen Um­
ständen statt. Das Meer ist rau und der Wind ist viel zu kalt für die
Jahreszeit. Doch kneifen gibt es für die Abschlussklasse nicht. Also GEHEimnissE DER..ta...v1'!BVR...G
gehen die Junp und Mädels auf die Bretter und treten an. Soweit ..; Es gibt das Gerücht, dass die Burg einige Jahrzehnte
geht alles gut, doch dann melden die Ausgucke der aneinander nach der Eroberung als Piracenoesr fungiert haben soll
gebundenen Boote Krakenm.olche in der Bucht. Nur sehr wenigen Premern ist bekannt, dass dies mehr ist
als böse Verleumduog. In den Gewölben unter der Burg
••• für fremde Helden an der Akademie ist ein Schatzhort der Erbauer verstc;cln, de1 in wirk.lieh
J Immer mal wieder kommen ehemalige Abgänger und Reisende schwierigen Zeiten von der Akademieleitung genutzt wird,
in die Trutzburg, nehmen an den Obungen teil oder geben Unter­ die Schule wirtschaftlich über Wasser zu halten.
richt und ihre Erfahrungen weiter. Wahrend ein Fremder an der Islcif1horamHon ist der Sohn von Thoram Brandsson,
Akademie ist und dort den Axtkampf erlernen möchte, kommt es dem Leiter der .Akademie !VOO Thorwal. Dies ist nicht all­
zu Vergiftungen. Als Ursache lässt sich der Brunnen der Burg her­ gemein bekannt, hat aber bei den letzten W ettkämpfen fUr
ausfinden und eine tote Ziege im Wasser. Ist die Gastfreundschaft überr8$Chend deutliche Parteinahme vpn Vater und Sohn
gebrochen? Und wer verbreitete das Gerücht, der Fremde sei ein für ihre jeweilige Seite gei!Orgt. Das Verhältnis zwischen
hei'mlicher Horas.ier? die�n beiden ist nicht bcrondeß gut, da Thoram es lsleif
sehr übel nimmt, nicht ebenfalls in Thor:wal zu unterrich­
ten. Daher nutzen sie für ihren „Wetuueit" hin und wie­
der Zöglinge ihrer Akademien ftir .geheime Bocschaften"
und kleinere Aufträge oder: gar „Sabotageakte". (*)

71
�niGLiCHES K!tiEGERSEminAI\._
zv Pvnin
Vollstäncligu Name: Königliches Kriegerseminar zu Punin; renzio Malhadeiro (*877-895 BF; ein junger Magnat, der einen
fiiiher auch: (Groß)Fürstliches/Kaiserliches Kriegerseminar zu
viel zu frühen Tod fand)
Punin. Bedeutende Abgänger: Khorena Amaria von Streitzig j.H.
Standort: Punin, Fürstentum Almada, Mittelreich (•990 BF, politisch wankelmütige Akademieleiterin), Jashar ben
Wappen/Symbol: steigender schwarzer Hengst (oft auch vor
al-Terga.ui ibn Dschelafan ibn Thurschim (*1001 BF, Sohn des
der Mondsichel dargestellt) Emirs von Amhallassih). Almadeo die Madjani
Wahlspruch: Mit Ron und R.ri1n1äbel!, ehe­ (*1018 BF, junger Abgiinger, glühender An­
mals: lnvictus! (Bos14rano: Unbesiegbar!}, hänget der Reconquista)
Marhab al'At:ha! (Urtulamidya: Tod dm Größe: mind (etwa 40 Schüler, 6 Lehrmeister)
Gtschuppten!) Beziehungen: ansehnlich (Mäzenatentum
Träger: ehemals die Könige von Almada, des Fürstenhauses), groß beim almadanischen
besonders das Haus von Gareth, heute zuneh­ Adel und Bürgertum, dem viele Zöglinge ent­
mend die F ümenfamilie von Harmamund stammen
Spezialgebiet: berittener Kampf mit Säbel und Finanzkraft: ansehnlich (viel in die Pferdezucht
Reiterschild und die Au.sstatrung der Akademie gebundenes
Personen du Historie: Saviera Yaquiria (um 7'5 Kapital)

v.BF, erste Ausbilderin an der Fertum Puniniemla), AaAtattung: groß (großzügiges Gestüt außerhalb
Jel-Horu <W 300 v.BF, Ccnturio der ugio II Yitf1U­ der Stadtmauern, komfonable Ausstattung der Wohn­
ri4, späterer Soldatenkaiser), Mahmoud ibn Malay ("'um 60 und Ubungsräume)
v.BF, jüngster Sohn des Emirs von Al'Mada), Travanca I. <W Besonderheiten: Entsprechend wohlhabenden Schülern ist es
57 BF), Halef Al'Kasim <W 335 BF verklärter Widerstands­ gestattet, bei Übernahme von Kost und Logis ein eigenes Pferd
kämpfer gegen die Herrschaft der Priesterkaiser), Os�ld von mit an die Akademie zu bringen und gemeinsam mit ihm aus­
Waldenstein <taJ 775 BF, Marschall der Wu
- stenlegion), Lau- gebildet zu werden.

..FllSI zweitausmdjahrt hat die Tmdition ditstr thrwürtligm Akademie GESCHiCHf'E


übt'ntantkn. Wtr haben w4hrmd der Barba"i tkr Bosparanrr sf4nd­ Das Kriegerseminar zu Punin blickt inzwischen stolz auf eine fast
gthalten. während der Hemchaft tk.r Tulamitkn. dts Ansturms von zweitausendjährige Geschichte zurück, die so wechselhaft ist, wie
Ogma. OrkJ, Novadis, 1hronräuhem unt/Was-welj?ich-nodHzllnn. Ich sie wohl nur im Schmelztiegel der Kulturen geschrieben werden
wmk nicht tat.tnlo.s "4bti zusehen, wie tine unlxd4chte Äußerung Im konnte, welcher das Leben in Almada bis heute prägt. Einzigartig
Hofa so etwas urstiirt. Tragt turtn Strtit hinter dm eigenm vkr Wiintkn ist wohl, wie häutig das Kriegerseminar umbenannt oder geschlos­
oder aufder Straße aus, &krut! Hier ist kein Platzfor tu" Qutw/'4!" sen wurde oder durch militärische Auseinandersetzungen der ver­
-Khortn1t von Strtitzigj.H. in einer Gartiintnprtdigt an tinen Re­ gangenen Jahrhunderre kurz vor seiner Auslöschung stand.
kruten, neuuitlich 795 v.BF wird in Puninum, damals Verwalrunguitz Yaquiria
Superiors, der Grundstein für eine Ausbildungsstiine der Legion
NNitm4/s, nimui/s wieder, nicht heute nicht morin. gelegt, mit dem Ziel, die Truppen direkt aus der Provinz heraus
Gtiichttt, erschlagen und vtrbrannt, aufu
z stocken.
Sie k�en uns nicht kltin. 568 v.BF erschüttert die Erste Diimonenschlacht vor Gareth die
Stark wie ein Löwe, [wah/wme auch: flink wie ein Fiillm, Nordprovinzen, die in Puninum srationienen Einheiten werden
stur wie tin Phraischafo.ä.] fast vollständig aufgerieben, als sich die von Fran-Horas beschwo­
So wolfn wir sein! renen Dämonen gegen das eigene Heer wenden.
Steh'n all zusammrn, wir gehen nicht drauf! Nach der Rebellion der in Puninum stationierten Ltgio 111 Y"'{ui­
Nicntlls, niemals wietkr, geben wir '"'j! ria unter Ctnturio je/, dem späteren Jel-Horas, wird die Stadt 331
-infauchtftöh/it;!Jen Niichttn von den Zöglingtn gesungtntr Ganen­ v.BF an seine tulamidischen Verbündeten übergeben. Die Aka­
haurr, dm zum &sten zu geben imu:rhalb der Akademitmauem bei demie wird nach Ausrufung des Emirats Al'Mada geräumt. Das
n
ltibstrafo untersagt ist, neuuitch ehemalige Castcllo wird zur Ausbildungsstätte fUr die Reiter des
Emirs, die einen leichter gerüsteten, durch die Kataphrakten der
Sultane des Südens geprägten Kampfstil pflegen. Erst spärer kom­
men wieder vereinzelt übergelaufene Legionäre oder ihre Nach­
kommen hinzu, die sich inzwischen als Söldner verdingen.

72
Jungltritgtr auftiner htimlichtn &con1Juisl4

83 v.BF Die Akademie im Schmelztiegel der Kulturen bleibt mit Nach Erlass des Garether Pamphlets 596 BF erhält die Akademie
der WiedereingliederungAl'Madas ins Bosparanische Reich beste· das verbriefte Rtchc, ihre Absolventen mic Kriegerbnefcn aus­
hen. Sie büßt aber mit dem Verlust des Vorrechts, die Leibgarden z.ustatten. Die daraus resultierenden Privilegien lassen die Sdiü­
des Emirs stellen z.u dürfen, deutlich an Prestige ein. lenahlcn stark ansteigen, der Nachwuchs ist trotz. Verlusten im
Als die Bos�raner 17 v.BF die Tulamiden in der Schlacht am Ersten Orkensmrm gesichert. Unter den Eslamidenkaisern er&hrt
Gadang vernichtend schlagen, ist das Ende des Diamantenen die Akademie eine bisher nie_ dagewesene Förderung durch das
Sultanats besiegelt. Hela-Horas hasst alles Tulamidische und lässt Kaiserhaus. Mehrere umliegende Gebäude werden der Akademie
die Schule kurzerhand schließep. Viele der Absolventen und Zög­ angegliedert, die wichtigen Adelsfamilien und Bürgerliche lassen
linge ziehen an der Seite Rauls VOtl Gareth in die Zwtitt Dämo­ ihre Nachkommen am Krieger$Cminar ausbilden. Im Feldzug ge­
nmschldcht bei Brig-Lo. Nach dem Sieg über die Bosparaner lässt gen die Novadis unterstütz.cn die Puniner ihren Kaiser und stellen
Kaiser Raul I. dieAkademie wiedereröffnen. einen Großteil der Rekruten rur die W-ustenlegion. Die Einheit,
Als Raul 1. Obidos von VirJ4mun 2 .BF z.um ersten Fürsten gegründet, um die Stämme der Kh6mwüste zu befrieden, wird
Almadas ernennt, bekommt die Akademie regen Zulauf und jedoch in der Schlacht am Cichanebj-Salz.see 775 BF vollständig
erstmals seit Jahren wieder politische Bedeutung. Auch Fürstin aufgerieben. Malkillah II. ist es fast 200 Jahre später, der das Am­
Travanca die Streitlustige erlernte hier den Umgang mit dem hallassih und Omlad rur die Novadis erobert u.nd die Reconquista
Reitersäbel. bis heute befeuert.In den Erbfolgekriegen der Kaiserlosen Zeiten
Unter den Priesterkaisern wurde die Schule aufgrund ihrer Ron­ brennt das alteAkademie_gebäude bis aufdie Grundmauern nieder,
dratümelei kurz.crhand erneut geschlossen. Akademieleiter Halef und die Schule bcz.ieht 933 BF den bereits bestehenden Basaltbau
A/'Kasim folgte Ratsrurstin Ro""4ra A/foran auf den Scheiterhau­ innerhalb der Stadtmauern. Insbesondere unter den kriegerischen
fen. EinigeAbsolventen der Akademie schließen sich während die­ Kaisern Perval und Reto edlihrt dieAkademie in der jüngeren Ge­
ser Zeit dem Rondrabund Ayl.a AJ'Ytshinnas an, welche später die schichte Unterstützung. Als Reto 987 BF auihricht, Maraskan z.u
Tradition der Amazonen begründen sollte. In Zeiten größter Not erobern, schließen sich ihm jedoch nur wenige Absolventen aus
kehren sie zurück, um die Stadt Seite an Seite mit ihren ehemali­ Punin an, da der Nurz.cn der leichten. Kavallerie bei der Eroberung
gen Kameraden 445/46 BF gegen die Truppen der Priesterkaiser der Dschungelinsel beschränkt ist.
z.u verteidigen. 1003 BF beweisen sich Absolventen des Seminars unter Führung
Erst in der Friedensära unter Rohal dem Weisen öffnet die Akade­ Kaiser Hals in der Schlacht tkr 1.000 Ogtr.
mie im Jahre 468 BF wieder ihre Tore. In der Zeit der Gelehrsam­ Der Drittt Orktnsturm geht weitgehend spurlos an der Akademie
keit und des Friedens sind es jedoch hauptsächlich die Fehden der vorbei, die Answinkrise aber, auch wenn im Nachhinein gerne
almadanischen Adelsfamilien, die den Zulauf an Schülern nicht totgeschwiegen, reißt eine tiefe Kluft ins Geruge der Schule. Mit
gänzlich versiegen lassen. Madtzltna Plllkiro steht der Schule eine bürgerliche Akademielei­
Ausgerechnet der Krieg der Magier versetz.t. der Akademie schließ­ terin vor, deren Familia die Herrschaft Answins unterstützt. Der
lich einen weiteren herben Schlag: Begeistert z.ieht ein ganz.er Jahr­ urscrittene almadanische J\del zieht seine Klientel von der Schule
gang Absolventen an der Seite Rohals des Weisen in die Gorische ab, um seine Hausmacht z.u stärken. Andere schließen diese Lücke,
Wliste - und nicht einer von ihnen kehrt z.urück. und das Gemisch aus Kaiscrtreuen und Answinisten unter einem

73
Dach führt :z.u ausgesprochenen Fehden, Akademieverweisen und Kriegerscminar eisern eingehalten wird. Wahrend einige Schüler
sogar :z.u :z.wei Toten auf dem Gelände der Schule. In der S(h'4cht in den heißen Mittagsstund en Theorie pauken, wird die Z.Cit je­
tkr Zwölft 1011 BF begegnen sich Absolventen der Akademie doch weit häufiger für ein Nickerchen oder das Schonen der stra·
schließlich sogar auf dem Schlachtfeld. pazierten Muskeln genutzt. Es müsste schon der Fürst höchstselbst
Nach den Verlusten durch die Borbaradkrise und den :z.ermür­ vor den Toren stehen, dass zum Boronsstündchen Bewegung in
benden Kampf gegen die Schattcnlande halten die Konflikte im die Akademie kommt.
Yaquirbruch und an der Gren7.e rum novadisch beset:z.ten Amhal­ Inspiriert durch den leichten und schnellen Kampfstil der Ama­
lassih die Akademie in Atem. Nach den Wirren im Jahr des Feu­ zonen :z.u Pferd, wurde der Fokus der Ausbildung vermehrt auf
ers pro6tiert die Akademie in höchstem Maße vom schwdenden den Reiterkampf gelegt, und so stehen regelmäßige Ausflüge zum
Konflikt zwischen Punin und Gareth. Die materielle wie finan:z.i­ akademiecigenen Gestüt auf dem Lehrplan, wo n.eben Versor­
elle Unterstüc:z.ung durch Kaiser Hai II. macht die Schule quasi gung und Umgang mit den Tiercn auch die Unterweisungen im
über Nacht zur Reichsakademie. Khortna Amarill von StrritrJgj.H. Reiterkampf stattfinden. Am Holzalrik und später auch in spie­
dir igier t die Akademie mit Lippenbekenntnissen sicher durch die lerischen Hausturnieren erlernen die Schüler hier die Feinheiten
Auseinanderscuung zwischen den Rohajatreuen Discntes und den des Lanungangs. Bis zu ihrer Abschlussprüfung sitzen sie fest
Mayorcs. Auch sie kann jedoch nicht verhindern, dass ein Teil des im Sattel und wissen dem Gegner auch mit Schild und Reiter­
Lehrkörpers dem Ruf des Kaisers in die Wirren des horasischen säbel Paroli zu bieten. Die Akademie unterrichtet ihre Zöglinge
ThronfOlgekriegs im Yaquirbruch fO!gt und dort aufgerieben wird. außerdem im Kampf mit Schwertern oder Säbeln zu anderthalb
Die Verz.ö gerung der notwendigen Neubenennungen :z.emenrierc und zwei Händen, damit sie auch in dieser klassischen Turni.er­
Khorenas Ruf als Opportunistin, besct:z.t sie die vakant geworde­ disz.iplin brillieren können. Fester Bestandteil der Ausbildung
nen Posten doch erst nach dem Tod des Kaisers 1034 BF dauerhaft ist im Abschlussjahrgang ein Besuch des Kitis�rlichtn Turnitrs zu
neu. Dass sie die Akademie nach dem lettten Herrscherwechsel in Gartth, bei dem die Schüler bereits vor Erhalt ihres Kr ieg erbriefs
Almada nicht erneut von „Königliches Kriegerscminar" in „Fürst­ ihre Fahigkciten unter Beweis stellen dürfen. Von dieser Veran­
liches Kriegerseminar" umbenennen lässt, wird ihr aber besonders staltung aufgrund von Verfehlungen ausgeschlossen :z.u werden,
von patriotisch gesinnten Almadanem hoch angerechnet. gilt als große Schmach und ist geradezu ein Garant flir einem
verfrühten Abgang oder mindestens ein Jahr xusätzliche Unter­
DiE AvsBiLDVDG weisungen.
Der Fokus der Ausbildung liegt heute weniger darauf. Kämpfer für
große Kriege auszubilden. Vielmehr kon7.entrieren sich die Lehr­ Dumu.ER....BASALt vno GR..VnE WEioEn
meister darauf, den Schülern das Rüstzeug mitzugeben, welches Wenig ist von dem bosparanischen Wehrbau geblieben, in dem
sie für die :z.ahlrejchen Duelle und Fehden im laufe ihres Lebens einst die Legion ihre Rekruten in der Provinz ausbilden ließ. Al­
benötigen. Gerade durch die Taifas gibt es in Almada einen steten lein der der bis heute erhaltene Gründerstein mit der Inschrift 697
Bedarf an Kämpfern und Mitschwertern, sodass man bei diver­ Horas, vor dem die Schüler ihren Kriegerbrief verliehen bekom­
sen Konflikten Krieger aus Punin Seite an Seite mit Glücksrittern men, kündet stolz. vom Alter der Akademie. Heute erhebt sich ein
und Söldnern kämpfen sieht. Stipendien wer den meist durch ein dunkler, weitläufiger Basaltba11 gegenüber der Yaquirbiihne, a11ch
Adelshaus oder wohlhabende Bürger vergeben, denen die Schüler wertig schmeichelhaft Dtr Klotz genannt. Im Nebengebäude wird
häufig nach ihrer Ausbildung verpflichtet sind. Das Fürstenhaus seit einigen Jahren die Galkria der Schönen Künste beherbergr, in
selbst übernimmt einen Teil der Kosten der jeweils Jahrgangsbes­ der Angehörige der Akademie stets freien Eintritt haben.
Zudem erhalten diese eine schriftliche Belobigung sowie eine Unter den wachsamen Augen der lebensgroßen, marmornen Ama·
Empfehlung für eines der ·berittenen kaiserlichen Regimenter. Ins­ tonenkriegerin finden im großzügigen Innenhof die Waffenübun­
besondere flir Bürgerliche ebnet diese Empfehlung den Weg für gen statt. Häufig sieht man die Zöglinge des Seminars auch in den
eine vielversprechende militärische Karriere. tiühen Morgenstunden beim ertüchtigenden Dauerlauf durch die
Dis:z.iplin wird innerhalb der Akademiemauern ebenso groß ge­ Gassen der Stadt. Akademieleitung und Lehrmeister bewohnen,
schrieben wie tadelloses Benehmen und gegenseitiger Respekt. Die so sie nicht eine Stadtw0hnung ihr Eigen nennen, einen komfor­
meisten Lehrmeister sind sehr darauf bedacht, die Schüler gleich tabel ausgestatteten Teil des Südflügels, wo auch das Gesinde und
:z.u behandeln, unabhängig davon, ob sie aus adligem oder bürger­ die Küche unte rgebracht sind.
lichem Hause stammen. Im Alltag erweist sich dies jedoch häufig Das Gestüt des Kriegerseminars liegt vor den Toren der Stadt. Saf­
als schwierig. da viele alteingesessen e Magnatenfamilien auf ihre tige Wiesen umrahmen die kleine Hacienda nebst luftigem Stall­
Privilegien pochen. Feindschaften und Fehden ruhen jedoch im­ komplex. Die hier gezüchteten Yaquirtaler werden hauptsächlich
mer dann, wenn es gilt, die Akademie zu repräsentieren. Die Schü­ für den Eigengebrauch der Akademie ausgebildet. Gibt es in einem
ler geben sich dann als verschworene Gemeinschaft und stehen Jahr besonders viel Nachwuclu, w erden einige Jährlinge :z.uguns­
zusammen, stolz. auf dieAusbildung. die sie erfahren. ten der Schule versteigert. Die unge11rbtiteten Tiere ausfonti�rttr
Der Tagesablauf der angehenden Krieger ist klar strukturier t und Zucht sin d allerdings alles andere als ein &hnäppchen. Auch wenn
sieht neben körperlicher Ertüchtigung und Schwertübungen auf das Einstiegsgebot meist erfreulich niedrig liegt, er:z.ielen die licre
dem Innenhof auch regelmäßige theoretische Unterwesungen,
i doch meist Preise von rund 150 Dukaten. In seltenen fällen er­
insbesondere in Taktik, aber auch in der wechselhaften (und stark klärt sich Rittmeister Rahjano Ernathtsa bereit, den Beritt selbst
geschönten) Geschichte der Akademie vor. Als gerade:z.u heilig gilt :z.u übernehmen, lässt sich seine Dienste allerdin� stets vergolden
im sehr boronsfrommen Punin übrigens die Siesta, die aueh im oder mit einem großen Gefallen vergelten.

74
AVSPIVlGVIlG DER...PRinziPiEn'fJUVE
Die Elmnhafaglmt gilt bei den Puniner Kriegerinnen und Krie­ Was denkt ein Schüler des
gern als die wohl wichti�e Tugend, sei es auf dem Schlachtfeld, Kriegcncmipan Pianin über .••

im Zweikampf oder auf einem der zahlceichen Turniere. Auch ••• Abginget aus Elenvina: „Sie rühmen sich stolz, die
wenn während der Ausbildung viel Wert darauf gelegt wird, dass älteste Kriegtrakadcmie des Rtiches i.u sein? Dass ich nicht
die Schüler ihren eigenen Weg finden und sich nicht zwingend lache! Unsere Gründung geht noch auf die Zeiten Bospa­
den Ehrvorstellungen ihrer Familien unterordnen, so kommt es rans zurück, das sollten sie endlich anerkennen."
hier doch wohl am häufigsten zu Konflikten. Auch in Loyalitäts •.• den Fünten: ..Auch wenn ihm viele Familias seine
fragen kommt es besonders bei alm.adanisclistimmigen Absolven­ Verfehlungen nachtragen, so hat Gwain von Harmamund
ten immer wieder tu Unstimmigkeiten, gilt es doch den Balance­ dech eindruCksvoll unter Beweis gestellt, dass es Taten
akr zwischen Reich Ge nacli Auslegung Almada oder das Raulsche sind, die einen aufrechten Mann ausmachen. Ein Jammer
Reich), Akademie und der eigenen Familia zu meistern. Die Ge­ aber, dass er es vonog, seine �usbildung in Gareth zu ab­
wichtung zwischen diesen Gruppen wechselt, je nachdem welcher solvieren •.• "
Aufgabe sich der Puniner Krieger angenommen hat. Hat er sich „. Schwatgesellea: „Gani. gleich, wo man den Waffe n­
einer Kavallerieeinheit angeschlossen, wird ,er selbstredend Vorge­ gang erlernt hat, wichtig i�t doch letztendlich, wie man sei­
setzten und Einheit gegenüber loyal sein und seinen Plau unter ne Klinge zu filbrcn weiß. Auch wenn viele Magnaten ihfe
ihnen finden. Muss er sich in einer Fehde beweisen, so wird sein Sprösslinge zu Fechtmeistern geben: Für das Rüstzeug. das
ganzes Streben dem Wohl seiner Familie gelten. einen wahren Krieger ausmache:. bedarf es einer Schule mit
Der Schutz tkr Schwt1chm gilt als äußerst erstrebenswert, und Traditionsbewusstseiil und Er&hrung und profunde Un­
er wird zumindest in der Theo. rie meist den anderen Prinzipien terweisung - nicht .solch neumodischen Unfug. Dies gilt
übergeordnet. Im .grauen Alltag aber geschieht es so manches Mal, auch filr die Caballeros. Sie sollten das Fechten lieber uns
dass gerade dieser Aspekt ein �nig ins Hintenreffen gerät. Das er­ überlassen."
strebenswerte Ideal ist das eines ritterlichen Kämpfers, der bedin­
gungslos .für das Gute eintritt. Wer aber in der Schlacht wirklich Was clcnk:ttiber einen
"'

die Guten sind, das ist dem Gewiss:.en des Kriegers selbst überlas­ Abgbger des Kriegcrseminan a:u Punin
sen. Von der Akademie werden etwaige Verfehlungen zumindest „. ein Krieger aus Eleovina: „Ungebrochene Tradition?
so lange toleriert, wie es ihrem Ruf nicht schadet. Dass ich nicht lache! Erst die Bosparaner, dann die Tulami­
den, und heute schlagen sich die almadanischen Hiti.köpfe
gegenseitig den Schädel ein. Ich sehe da keine Tradition.
PER,SODED DER._AAADEntiE Wir werden ja auf dem Garether Turni�r sehen, ob sie im
Kampf bestehen können."
K!iOIUDA A.JnAl\iA von „„ ein Aramya (:rutullabglkbiger Almadanerh „Die
S'f"J.Ui'fziG f .H., AAADEJniELEi'fEl\iD meisten von ihnen sind aufrechte Kämpfer, aber einige
Die Adlige (*990 BF, erste graue Strähnen, elegante Erscheinung, von ihnen lassen uns ihre Verachtung nur zu deutlich spü­
eloquent, aber sparsam mit i.u viel Lob, politisch versiert, kunst­ ren. Sie sollten das Volk beschützen, so wahr mir Rasrullah
interessiert) entstammt einer der ältesten und am weitesten ver­ helfe! Aber schließt das nicht auch uns, die wir hier leben
zweigten Familien des Rtiches und verfligt über gute Verbindun­ und arbeiten, unsere Söhne, Pferde und Frauen mit ein?"
gen zum mittelreichischen Adel. Wie wohl keine andere Akade­ „. der Punincr Bäigcr: „Welcher Magnat träumt nicht
mieleiterin vor ihr repräsentiert sie das Kriegerseminar und seine davon, seine Todner an diesem alteingesessenen Institut
Werte in der Öffentlichkeit und setzt sich für die, Förderung ihrer die Kunst des bewaffiteten Kampfes erletncn zu l�n?
Lehranstalt ein. Trotz ihres standesbewussten Auftretens erachtet Die Akademie hat .sich um die Stadt verdient gemacht,
sie das Kriegenum nicht als alleiniges Privileg des Adels und un­ und sie sorgt dafiir, dass man uns auch in l 00 Jahren noch
terstüttt die Förderung bürgerlicher Akademiezöglinge, weswegen Anerkennung zollen wird, wann immer es einen bewaffue­
ihr Wort auch in Belangen der Puniner Bürgerfamilien Gewicht ten Konflikt aUSl.utragen gibt."
hat. In den bewegten Jahren der Vergangenheit hat sie einige un­
bequeme politische Entscheidungen elegant umschifft, was ihr viel
Respekt eingebracht hat. Insbesondere von Seiten der ehemaligen
Anhänger Kaiser Hals II. wird ihr seither aber auch Rückgratlo­ dennoch persönlich um alle Angelegenheiten, statt einen Sekretär
sigkeit vorgeworfen. Besonders, dass sie viele Lehrmeisterposten zu bemühen. Gani. gemäß ihrem eisernen Grundsatz.: Wenn d u
erst nach dem Fall des Mondenkaisers neu besetzte, sehen Kritiker etwas erledigt haben willst, erledige e s selbst!
als sicheren Beweis, dass sie ihr Fähnchen stets nach dem Wind Das Verhältnis zu ihrer Tochter Amaria ist sachlich und kühl.
ausrichtet. Dahinter steckt jedoch das Kalkül, ihre Schule zu er­ Khorena konnte nach dem frühen Tod ihres Mannes nie Muuer­
halten und auch über politische Wirren hinaus dn stabiles Umfeld gefilhle für sie entwickeln. Manches Mal behandelt sie die junge
für ihre Lehre zu bieten. Als schlachtenerprobte Kriegerin hasst Frau jedoch besonders hart, um sich nicht auch noch den Vorwurf
sie den täglichen Federkrieg um Fördergelder, klimmen sich aber der Vetternwirtschaft gefallen lassen zu müssen.

75
WEitE� PER..$0DED DE�A�DEMiE daraus, Rittmeister Rtlhfano Er71111:htsd aufgrund seines vcrrrauren
.J Gcrooie Sforigan (*L002 BF, weibliche Figur, blonder Haar­ Umgangs mit den Pfctden aufzuziehen. Die Rivalität zwischen
kranz, Gutes Getliichtnis, leicht kunsichtig, würde dies aber nie­ den beiden ist aber weitgehend. ge'J>ieh, in Wahrheit vccstchen &e
mals zugeben) ist selbst eine Abtolvcntin des Kriegerscminars, sich trotz aller Unterschiede prächtig.
und ihre Freude war groß, als man der Bürgerlichen die vakant
gewordene Stelle des Cus/Qs anbot. Seither betreut sie gewWc:n­ Ein ABSOLVEn't DES
ha& Zeughaw und Waffenkammer und unterrichtet die Schiller
in Rüstun� und Waft'enpftege. Ihre große Liebe aber gilt der�­
KPJEGE.R.SErninA.R.S zu Punin
schichte, und sie ist berüchtigt für ihre teilweise stark geschönten, Stolz auf Herkunn und jahrhundertealte Tmlition prägt Handeln

aber stets historisch korrekten, Anekdoten aus der fast zweitau­ und Denken der Abgänger des Kriegerseminars, ganz. gleich, ob es
scndjährigen Geschichte der Akademie. sich um einen jungen .Adligen oder eine Tochter aus einer bürgerli-
.J Leuda.ra von Bleicbenwang (*989 BF, schwarzer Pagen­ chen Familie handelt. Ehrhaftigkcit ist ihnen in Fleisch und Blut
schniu, hane Gesichtszüge, kampferprobte Veteranin) übergegangen und verbindet sich mit almadanischem Tem­

kämpfte Seite an Seite mit dem Fürsten um Omlad und perament, das selbst auf ursprünglich Fremde ansteckend

wird nicht müde, die Schiller auf dem Fechtboden z.u wirlct. Nur selten lassen sie sich davon abbringen, ihrem

Höchstleistungen an:zuuciben. Die körperlichen Anfor­ Gewissen und ihrer Leidenschaft zu folgen - kein leich-

derungen bei ihren Unterweisungen sind hoch, die mo­ rer Balanccakr, da insbesondere almadanischstämm ige
ralischen Ansprüche, die sie an ihre Schüler stellt, sind Schüler meist allem voran ihren Fa.milien vcrpftiditet

höher. M:mche unterstellen, ihr bereite es Freude, zu­ sind, die häufig miteinander konkurrieren.

s'J.ttlichc Liegestütze oder Strafdienste anzuordnen.


In Wahrheit blieb Lcudara bisher vieles im Leben DAS PuninER...
vcrwehn: Das Erbe ibre.r Familia ging an den Bru­
der, die Ane.kennung in Schlachten fiel anderen
KltiEGERSEminAR...irn SPiEL
zu, und auch dci Traum einer eigenen Famil ie hat Auch wenn D" Klotz., wie man den schmucklosen
sich nicht crfUllt. Di e rondragläubige Kriegerin ist Basalrbau hinter vorgehalrener Hand nennt, nach
daher vom Leben enttäuscht, doch auch, wenn sie außen hin abweisend wirkt, gibt sich die Akade­
mie gastfreundlich und weltoffen. Besucht wer­
mit sich hadert, will sie nicht, dass es ihren Schülern
ähnlich ergeht, und versucht, sie durch unerbittli­ den kann in jedem Fall die G11J/eri4 tln srl»nm

che Härte gegen die Grausamkeiten des Lebens :zu


Kün.stt (Hen:: 153), wo man häufig auch einige
wappnen. der kunstinteressierten Schüler beim Lust­
...) Der Taladurer Adelsspross Rahjano Emathesa wandeln antreffen kann.
(*990 BF, glutäugig, temperamentvoll, athletisch, G"'1nit S.forig11n erklärt sich

hervorragender Reiter und passabler Fechter) hatte nur zu gern bereit, Gäsren eine
genug von den dauernden Querdias in seiner Hei­ geschichtslasdge Führung durch das Gebäude an­

matstadt und suchte sein Glück in der fremde. zubieten, so es der Lehrbetrieb zulässt. Während

Seit einigen Jahren leitet er nun, in spielerischer der Siesta allerdings werden anklopfende Helden

Konkurrenz zu Dham11r btn F11hd, das Gestüt des in jedem Fall Schwierigkeiten haben, einen An­
Kriegcrseminars und klimmen sich um die Unter­ sprechpartner zu finden.
weisung von Ross und Reiter. Sein Verständnis !Ur Unrcrweisungen an Akademiefremde werden am

Pferde brachte ihm die Anstellung als Rittmeister Kriegcrscminar nicht angeboten. Bittsteller wer­
ein, und als waschechter Almadaner, der Sorgen den freundlich an einen der zahlreichen niederge-

und Nöte der Schüler versteht, ist s er in der Stadt verwiesen. Einzig
lassenen Fechtmeit

der CA1111kiro äußerst beliebt an ein V1:rdienter Recke, der sich im Gegenzug

der Akademie. Insgehei m laben Rlr ein paar Stunden als Gastdol.Cllt
mehr als eine Schülerin und oder Hau-Alrik !Ur die l.öglinge zu.r
auch so mancher Lehrmeisterin VecfUgung stellt, mag im Gegenzug
ein Auge auf den ewigen Junß8e· in den Genuss einiger privater Unter-

seilen geworfen. richtsstUndcn kommen.

J Die Ausbildung mit Lanze und im Reiterkampf übernimmt


Dh ama.r ben Fahd (*999 BF, gepflegter Vollbart, breite Schultern,
S.lEDARiOiDEEII
starker novadischer Akzent}, ein Aram.ya. der nie eine Ausbildung
als Krieger genossen hat. Seine Leidenschaft !Urs Tjosten aber trieb v Dham11r bm Flthtl kann es nicht lassen und nimmt, wenn auch
ihn heimlich immer wieder :zu Turnieren, an denen er unerkannt selten, noch immer heimlich an Turnieren teil. Die Helden kön­

teilnahm, bis I<horena von Streittig hinter sein Geheimnis kam. nen ihm als weißem Ritter Alrik von Sturmfels in den Schranken

Sie erkannte sein Talent, und statt ihn als Hochstapler z.u enttar­ begegnen und möglicherweise sein Geheimnis lüften. Sollten sie
ihm helfen, seine Identität weiter geheim z.u halr.en, haben sie in
nen, holre sie ihn an die Akademie, um diese Begeisterung an die
Schiller weiterzugeben. Dhamar macht sich häufig einen Spaß dem aufrechten Novadi einen Freund fürs Leben gefunden.

76
...) Obwohl die Reconquista seit dem Frieden von Unau als been­ steht Ärger ins Haus. Die Akademieleiterin f\irchtet um den Ruf
det gilt, sind einige Schüler nach wie vor glühende Anhänger der ihres Instituts und will die Angelegenheit am liebsten unter den
Rückeroberung novadisch besetzter Gebiete. Nach der lebhaften Teppich kehren. Ob dies aber nach dem Überfall der maskierten
Schilderung eines Grenzscharmützels durch leuJara von Bldchm­ Reconquistadores unter Führung des Absolventen Alm41ieo J�
wang lassen sie sich dazu hinreißen, selbst aktiv zu werden. Als Madjani (* 1018 BF, glühender Anhänger der Reconquista. s. auch
zwei Akademiei:öglinge unerwartet plötzlich ihren Heimaturlaub S. 160) noch möglich ist, und was aus der kleinen novadischen
antreten und ein weiterer sich heimlich aus der Akademie stiehlt, Siedlung unweit des Yaquirs wird, liegt in der Hand ihrer Helden.

GEHEimniSSE DES und noch immer versuchen seine Mitglieder, ihre Zide zu

PvntnER.I\NEGER.sEminAR.S verwirklichen. Sie wollen nicht nur die Reconquista voran­


..; Ka:iserli�es Blut: Auf einer alten Gedenktafel ist einer treiben, sondern auch (Wieder) einen Kaiser von almada­
der Namen unlesbar gemacht worden. Bei dem namenlosen nischem Blut auf dem Thron sehen. Besonders der junge
Rekruten hand�lt es sich um Laurnt1:io Malhlldtiro (*877 • Krieget AlmtUlu tlit Mlltifani (s.o.) tut sich hierbei �rvor
895 �F), der kurz vor Ende seiner AuSbildung bei einem und tritt immer wieder an Schüler und Abgänger seiner ehe­
Streich seiner Mitschüler den Tod fand. Pikant.erweise war maligen Lehrstätte heran. um sie flir die almadanische Sache
er niemand anderes als ein früher Bastardsohn Kaiser Valpos zu gewinnen.
des Trinkers, und in den penibel geführten Büchern der Aka­ J Amazonentrlume: Als Tochter der Akademieleiterin hat
demie lässt sich bei entsprechendem Vorwissen noch heute es die jungeA"'4rill (*1020 BF, blonder Zopf. zierlich, aber
nachweilen, dass der Hof seine kompieligeAusbildung (offi­ zäh, etwas schüchtern, sehr rondragläul>ig) besonders schwer,
ziell als Stipendium getarnt) finanziert hat. Dem Kailer, der die Erwartungen ihrer Lehrmeister zu erflillcn. Allein mit ei·
aufgrund scjner Trunksucht fUr seine Launen bcrüchrigt war, ner Klinge in der Hand oder auf dem Rücken ihres rassi·
verschwieg man diesem Umstand, stellte seinem Sohn den gen Hengstes Jacopo blüht die unsichere junge Frau auf. Sie
Kriegerbriefaus. und behauptete er sei auf der Heimreise auf träumt heimlich davon, alles hinter sich zu lassen und sich
mysteriöse Art und Weise verschwunden. Verfolgt man die den Amazonen anzuschlicBen - eine Entscheidung, <Jje ihre
Spuren aufmerksam, kann man unter Umständen �uch auf Mutter :wohl niemals billigen würde.
Hinweise zur Affhe Laurenzios mit seiner Zimmergen�in J Zum Herrsch e n amcrkoren: In den Kaiserlosen Zeiten
Yasmina finden - und zu deren verfrühtem Ausscheiden, als (902-933 BF), aus denen nicht weniger als 74 selbsterkläne
ih:re Schwangerschaft bekannt wurde. Der Tod Kaiser Val­ Kaiser überliefen sind, gab es auch einen Absolventen des
pos, dessen einzige Tochter geistig umnachtet geboren wurde Kriegerseminars, c(er sich zu derart hohen Würden berufen
und jung verstarb, stürzte das Reich in die Kriege der Kai­ fUhlte. Auch wenn s.ein Name aus den Vel7.Cichnissen der
serlosen Zciun. Noch heute gibt es di"W:rse Nachkommen Akademie getilgt wurde, lässt sich mit entsprechender Re­
dieser Verbindung, in deren Adern kaiserliches, wenn auch cherche und mittels intensivem Akten· un<l Zweitquellen­
illegitimes, Blut Bießt . studium in historischen Archiven herausfinden, dass es sich
.) Reconquista!: Das Kriegerseminar ist eine beliebte An­ dabei um niemand geringeren als den stellvertretenden Aka­
laufstelle, um Nacllschub fiir·die Hüter des Almllllin zu rek· demieleiter handelte. Vermutlich aufgrund des zerrütteten
rutieren. Der radikale und höchst patriotische Geheimbund Vcrtraucnsverliälthisses zur Akademieleitung wurde dieser
existiert nach seiner offiziellen :Ailftösung insgeheim weiter, POiten nach den damaligen Ereignissen abgeschafft.

77
DiE I\NEGER,SCHVLE FEVE�iLiE
zv RQmmiLYS
Vollstäadiger Name: Kriegerschule Feuerlilie BF), Wulfbrand von Rosshagcn, Baron von Dergelsmund,
Standort: Rommilys, Rommilyser Mark, Mittelreich Held im Kampf gegen den Firtstermann ("1002 BF).
Wappen/Symbol: zwei rote Schwerter auf Gold, darüber Curthan Lowanger, Waffenmeister mit dem Andert­
eine rote Lilie (ähnlicli dem Stadtwappen Rominilys) halbhänder ("995 BF), Malina von Niederriet­
Wahlspcuch: Fqrtes in ftde. in advmiJ comlllntia. Brendüral (*1001 BF), Jarolan von Hauerndes
(In Treuefot, im Unglück standhaft) (*992 BF)
Trägen ehemals Haus Bregelsaum, durch ei· Gcößc: mittel (stark geschwächt nach dem Jahr
nen gemeinsamen Kraftakt der Häu$Cr Raben­ tk1 Ft14m, nun wieder aufstrebend)
mund, Bregelsaum, Firun.slicht und des Bank­ Beziehungen: hinlänglich (durch die nun ge­
hauses Kalmbach neu aus der Taufe gehoben ringere Zahl adliger Schüler)
Spcialgebiet: Andenhalbhänder, Lanz.enrei­ Finanzkraft: ansehnlich (protegiert vom Bank-
ren, Armbrust, Zweihandschwerter, Krie&'lkunst haus von Kalmbach)
Personen der Historie: Travideus von Bregelsaum, Ausstattung; ansehnlich (eigene Schmiede produ­
Gründer der Schule ("380 BF), l'ravinian, Rommi­ ziert hemmagende Übungswaffen)
lyser Held in den Magierkriegen, Schutzpatron der Besonderheiten: Die Schule, nach dem jüngsten
Gänseritter (* um 560 BF), Dexter Nemrod, Ober· Krieg praktisch z.erstön, konz.entriert sich nun auf
haupc der KGIA (*954 BF, W 1027 BF) den Autbau neuer Streitkräfte Rir die Wildcrmark.
Bedeutende Abgängen Wolfhelm von Pandlarin-Bre­ Deshalb wurde die zehnjährig.: Ausbildungszeit auf sie­
gclsaum, weltliches Oberhaupt des Herdfeuerordens (*985 ben Jahre verkürzt.

#Natürl weiß kh das, Frau t!Qn Torbtlsttin. Doch nicht allts, was Nach Jahrhunderten der Traditionswahrung begann ein ersier
vor dwißigjahTtnfor dit Ftutrlilit galt, gilt heute for uns. Wir sind Umbruch im Krieg gegen Borbarad. Der von Fürstin lrTMt,Un<k
tiMrrh Ft�r und Blut gegangen, wie eint gute Klingt, haben dabei wn RllbenmunJ und Wo!fhtlm von Pandlari/-Brtgtlsaum gegrün­
alles zurückgelassen, was nfrht notwndig for unser überleben war, dete Bund zum Schutze von Heim und Herdfeuer zur Mahnung
und sind grhärttt daraus htrvorgtltommtn." an die Blutnacht von Rommilys, gemeinhin Herdfeuerorden
-fanara von Alvtmnswind-Dutlingm, Altatkmie/ti1.trin stit 1029 genannt, sorgte Rir die Erstehung eines neuen „Zweiges" der
BP Kriegerakadcmie: Besonders traviatrcue Schüler wurden in einer
zusätzlichen, akoluthischen A0sbildung zu Laienschwestern und
GESCHiCH'l'E -brüdern dec Travia geschult, um die Reihen der Gänserirter zu
Das recht nahe gelegene Wehrheim fand bereits in den Dunklen unterstützen. Dieser Arm erfreut sich jedoch momentan immer
Zeiten als Legionslagec Erwähnung und konnte seine militiirische geringerer Beliebtheit und Bedeutung.
Vocmachtstellung im östlichen Mictelreich bis in jüngere Zeit be­ Die größte Zäsur in ihrer Geschichte erlebte die Akademie imJahr
haupcen. Romrnilys hingegen, bereits früh Hauptstadt Darpatiens des Feuers, genauer im lngerimm des Jahres 1027 BF. Wahrend
und Zentrum des Traviaglaubens, benötigte den Schutz für Stadt, sich der Ring der Belagerer unter Asmotkus von Antkrgast um die
Tempel und Pilger, Rir die seit 412 BF, unter der Herrschaft der Stadt schloss, bildeten die teils blutjungen Kriegerschüler dec Feu·
Priesterkaiser, die neu gegründete Schule der Feuerlilie Krieger be­ erlilie eine letzte Bastion wider den Feind. Das Eintreffen lrmtgun­
reitstellen sollte. tks von Rllbtnmund verhinderte nicht, d:w �lreiche Schüler und
In enger Korrespondenz mit anderen Kriegerakademien des Mit­ Lehrer ebenso ruhmteiche wie unbekannte TOde in der Schlacht
telreichs Rihne Gründer Travitkus von Brtgtlsaum seine Schule starben. Erst im Travia 1028 BF konnte Rommilys z.urückerobert
nach den Prinzipien und Tugenden der dacpatischen Adelshäuser, werden, bis dahin wurden die Akadetniegebäude geschleift.
wobei er neben Rondra Travia z.ur Schirmherrin der Schule be­ Den vorherrschenden Häusern der aus den Trümmern erwachen­
mühte. Den Schutz von Land und Heimat stellte er an die vor­ den Traviamark war es jedoch ein .Anliegen, dem alten Adel sowie
derste Stelle, zudem sollte die noble Herkunfi lange Zeit Voraus­ der Geweihtenschaft der Travia loyale Kämpfer aunubilden, Wtd
setzung bleiben - zumindest eine Verwandtschaft dritten Grades so wurde in einem gemeinsamen Kraftakt mit Unterstützung der
zu einem Ritter oder Junker des darpatischen Landes sollte nach­ Bank von Kalmbach die Schule der Feuerlilie in zunächst proviso­
gewiesen werden. rischen Gebäuden wiedererrichtet.

78
gungen Wert auf einen guten Leumund. Du Bankhaus von Kalm­
LEBEn An DER._A�DEmiE bach rgibt zudem ab und
ve zu fUr besonders befahigte Schüler
Nach wie vor befindet sich die Schule im Stadtve
i rtel Drmnnfo/J, Stipendien, welche jedoch an spärere Verpflichtungen gegenüber
ebenso wie der Tempel der Heiligen und Unerschütterlichen Lcuin. der Bank gebunden sind.
Die Ereignisse im Jahr des Feuers haben die Kriegerschule jedoch bis Nach wie vor bestimmt uaviageflillige Disz.iplin die TagesordnWlg
in ihre Grundfesten erschüttert und gewandelt. War sie &über eine der Schüler: Treue und Sittsamkeit sind seit der Gründungsz.eit
traditionelle Schule, die Wert aufhöfi.sche Tugenden und die hohen die primären Tugenden der Schüler, und ein Verstoß gegen selbige
ritterlichen Kampfkünste legre, so werden die Schüler heute ver­ wird nach insgesamt drei Mahnungen mit dem Verstoß aus der
mehrt am immer beliebter werdenden Anderthalbhänder statt am Schule geahndet.
Zweihänder geschult - in Anlehnung an, jedoch auch in erbitterter Der letzte, zweijährige Abschnitt der Ausbildung, das Studium,
I<Gnkurrenz mit den Tannhaus-Schwertgesellen. Das Lam.enreiten beginnt mit einem Ball, bei welchem sich Mitglieder der Adels­
ist in den Hintergr:und getreten, was vor allen Dingen dem Man­ häuser und der Traviakirche mit den Srudenren austauschen und
gel an Pferden geschuldet ist; während der Belagerung mussten fast bei dem jeder Student dazu angehalten ist, sich einen Paten aus
alle Tiere der Ernährung der Rommilyser Bevölkerwig dienen, und jenen Kreisen zu suchen, um auch im Leben außerhalb der Krie­
seither wurde die größte finanzielle Untetstiittlltlg der Träger den gerakademie Erfahrungen zu sammeln. Nicht selten entstehen hier
Räumlichkeiten zuteil, die sich rasch von Holzbauten in :zweckdien­ bereits Bande, die dem jungen Kriegerschüler seine spätere La.uf­
liche, schmucklose Steinbauten wandeln sollten. bahn vorzeichnen.
Der Kriegskunst wird in der theoretischen Ausbildung große Auf­ Der Tagesablauf an der Feuerlilie ist ebenso straff organisiert wie
merksamkeit geschenkt, denn in einem zerbrochenen Land be­ die gesamte Schullaufbahn. Bereits vor dem Frühstück werden die
darf es fähiger militärischer Anführer und lo�r Kämpfer, auch Kadetten in unterschiedlichen athletischen Übungen gestählt. Vor·
als Gegenpol zu den Launen eines uomars wm Berg und seiner mittags werden die Zöglinge im gerüsteten, bewaffueten Nahkampf
Wehrheimer Söldner. Die Etikette und Heraldik sind daffir aus geschult, heuu:utage zumeist im Gebrauch des Anderthalbhänders,
dem Fokus der Akademie gerückt. jedoch auch nach wie vor im Zwdhänder. Ergänzt wird dies durch
Den äußeren Umständen ist es geschuldet, dass die Leiterin der Unterricht im ungcrüsteten und waffenlosen Kampfsowie im Fern­
Schule ]an11m von Alvemnswind-Dt#lingrn in jeder der drei Lern­ kampf. Nicht selten Wl!rden die Jünglinge von erfahreneren Kadet­
phasen ein Ausbildungsjahr gestrichen hac. Ihre Schüler haben ten unterwiesen, die dabei vom Lehrpersonal beobachtet und auch
meist bereits in früher Kindheit Kampf, Angst und Krieg ktnnen­ in ihrer rahigkcit, das Erlernte weitenugcben, eingeschätzt werden.
gelcrnt und ihre Fähigkeiten bereits erproben müssen - zudem ist Wahrend des Mittagessens gibt es weder für Lehrer noch für he­
die Verkürzung natürlich dem Umstand geschuldet, dass das Land rausra�nde Kadetten eine Sonderstellung, alle sitzen gemeinsam
junge Krieger benötigt. Dafür sind die einzelnen Jahrgänge grö­ an großen, schmucklosen Tafeln. Danach folgen, wechselnd nach
ßer, eine Änderung, die durchaus auch chaotische Konsequen:u:n Wochentag zwei Theoriestunden, in denen die Jünglinge in der
nach sich zieht, denn zur Zeit unterrichten weniger Lehrer an der Kenntnis der Schrift unterrichtet werden, die Kadetten vornehm·
Schule, und die Lehrsäle und Trainingsräume sind stets überfüllt. lieh in Kriegskunst, Rechts- und Geschichtskunde.
Soviel sich jedoch auch in der jüngscen Vergangenheit geändert Das Reiten und später das Lanzen reiten sind in den späteren Nach­
haben mag, die Feuerlilie legt trotz gelockerter Aufuahmebedin- mittagsstunden Inhalt des Unrerrichts, jedoch werden die wenigen

79
Pferde durch einen strikten Plan, welcher auch Schonungstage be­ Das Lehrpersonal lebt meist ebenfalls recht karg und anspruchs­
inhaltet, auf die Jahrgänge aufgeteilt. Nach dem Abendessen wer­ los in den schlichten, rasch errichteten Gebäuden der Akademie.
den Rüstung und Waffen gepflegt. danach suchen die Zöglinge Auch die Lehrer sind selbstverständlich zu einem traviagefalligcn
sogleich ihre Schlaflwnmern auf - diese sind selbstverständlich Leben angehalten, und nur wer verheiratet ist, darf ein Stadthaus
nach Jungen und Mädchen getrennt. außerhalb der Schule bewohnen.
Praiostags sieht der Tagesablauf vor, dass noch vor dem Frühstück Die meisten Lehrer wurden nach dem Jahr des Feuers eilig rekrutiert,
der Traviatempel besucht wird, wo zunächst gebetet und dann einige haben erschreckende Ereignisse in ihrer Vergangenheit über�
zwei Stunden lang in der Armenküche und anderen Belangen der lebt und sind vom Leben pichnet. Viele sind Travia 6ir ihre Auf­
Kirche geholfen wird. Ein Geweihter unterrichtet die l.öglinge gabe, eine nachwachsende Jugend zu schulen, von Herun dankbar.
nach einem gemeinsamen Frühstück im Sinne Travias und Praios'
in den Belangen der zwölfgöttlichen Ordnung.
Zöglinge können sich hier besonders hervortun und von ihren Die Sdiule in dcaJilb.rm 1029 bis 1035 BF
Lehrern oder dem Geweihten für eine Akoluthenlaufbahn vorge­ In diesen Jahren ist der Schwerpunkt der Schule etwas an­
schlagen werden. ders p,ichtet, und der Krieger kann mit leichten Modifi­
kationen erstellt werden: Armbrust +1, Dokht +1, &efen
+l, Zwriha�rl-siibel-1, Lmztnrti�n -1, Rtiten-1,
Was denkt ein IUieger de:r l,leuer:l.llie ii.ber ••• l SelbstbJHmchung +1, Etiltetk -1, HeilkunJe Wunlkn + 1.
..• die Rallenmuocb: „Seit Irmegun<les Zeiten hat sich eini­ Ebenfalls ist es aufgrund des Mangels an Pferden, möglich,
ges verändert im Haus der Rabcnmä.uligal, und wir sollten den Bts()nd.mn &sitz durch eine von der Zwergin Alriu
großherzig sein, und den Überbleibseln dieser T.etstrittcm:n gefertigte Waffe z.u ersett.en.
Familie vergeben für das Chaos, das sie angerichtet haben."
„Bist du nicht bei Sjnnen? Wenn Zauderer wie du meinem Das Institut ab 1036 BF
Großonkel nicht in den Rücken gefalleJl wären!'I Mit der Aufli>Mlg der Traviamark und der Schaffung der
•„ die BrcgeltaumS1 „Die Bregelsaums waren seit jeher Rommilyser Mark zum Jahresbeginn 1036 BF, sowie einer
Trii:ger der Schule, und daran ändert auch die Tatsache Hochzeit .zwi.achen dem Haur, Bregdsaum und dem Haus
nichts, dass noch ein paar andere Gel�bcr sich nach dem Rabenmund kehrt eine neue Ruhe in die Mark ein. f1tn·
Krieg erbarmt haben: ara von Alwmnswi,,P-Dutkngtn wird zum alten Lehrplan
„Oie Bttgelsaums sind Aufschneider, wie sie es immer (WdH 106) zurü�kkeh�n. Zudem benötigt die Traviakir­
schon gewesen sind, und auch eine Blumacht hat daran che nach dem Ende der Traviamark keinen militärischen
nichts geändert!" Arm 11,1ehr, und der S<;hulterschluss der beiden großen
„. �e Wehrheimer Waldlawem „Diese Söldlinge sind es, darpatischen Häuser sorgt dafür, dass der an die Blumacht
die Darpaticn den Rücken gekehrt haben, als sie am drin­ erinnernde Orden aufgelöst werden kann, ohne dass je­
gendsten gebraucht wurden. Sie bereichern sicli am Krieg mand sein Gesicht wrlien. Vormalige Gänseritter dürfen
auf die widerlichste Weise. Einfach nur yerabscheuenswen, ihren Ehrentitel bis zu ihrem Tode Rlhren, und können auf
das ganze Pack!" Wunsch in den Dienst der Tempclgardc treten.

Was denkt ..• über die Krieger der Feuerlilie?


„. ein Rommilyscn „Die l.öglinge arheiren jeden Praios­
tag im Tempel mit. Gut, dass das so gemacht wird, da sehen AvsPAAGVnG DER.PR.in!iPiEn'f�vE
·Sie der Realität ins Auge, und sind nachher bereit, für Land Da die Feuerlilie, wie bereics. erwähnt, der Traviakirche und dem
und Leute einzustehen.• Hohen Paar zu Rommilys sehr nahe steht, ist das bedeutendsre der
„. ein Ro.ndrageweihtei: „Sie setzen sich in großem drei Prinzipien der Schum der Schwachen. Zu diesem Zweck wur­
Maße fiir die Schwachen ein und haben einen starken de die Schule in der Vergangenheit primär gegründet und in der
Sinn für Gerechtigkeit. Das siild Dinge, die dieses ge­ Gegenwart neu begründet, und somit richtet sich das Streben der
beutelte Land braucht. Dass sie dabei Rondra ein wenig Zöglinge darauf aus, die Scadc, die ländliche Bevölkerung, Waisen,
aus den Augen verlieren, ist den Umständen geschuldet, Kriegsversehrte und Bedürftige in Travias Sinne zu schüaen.
aber ich glaube daran, dass sie auf den Pfad der Göttin Auch der Aspekt der Loyt:ditiit gilt Travias Geboten und ihren Ge­
zurückfinden." weihten, jedoch natürlich auch den Häusern, welche sich zur Neu­
„. ein Scbwcngeselle der Tan:nhaas·Scbule: „Eine ehr­ gründung zusammenrauften: den Bregelsaums, Rabenmunds und
bare Schule, die sich in der hanen Zeit seit dem Jahr des Firunslichts sowie dem Bankhaus von Kalmbach, wenn der Schüler
Feuers sehr um Darpatien verdient gemacht hat. Zu scha­ in den Genuss eines Stipendiums gekommen ist. Hierbei sei natür­
de, dass sie jetzt auch ihre Tore flir den Pöbel öffnen. Gute lich hinzugefilgt, dass zwischen diesen darpatiachen Adelshäusern
Duellanten mir dem Anderthalbhänder, aber wir sipd ein­ seit jeher tiefe Klüfte gähnen, somit mögen die Loyalitären der
fach besser - und sehen besser aus." Schüler durchaus je nach Herkunft unterschiedlich gewichtet sein.
•„ ein Söldner au, der Wildennark: „Feuerlilie? Was soll Bei Schülern, die den Werdegang wählen, welcher sie besonders
dß .sein?" für eine Laienbrudem:haft bei den Gänserittern empfiehlt, steht
die Loyalität zu diesem Orden an höchster Stelle.

80
Die Paten, die die Kadetten sich am Anfang des Studiums wählen, ..J Alrike Hemmerle (*844 B.F, kleine, gedrungene ZlW!rgin mit
genießen mitsamt ihrer Familien ebenfalls die Loyalität des Krie­ dunkelgrauem buschigem Kurzhaarschnitt, versucht, skh auffa llend
gers, welcher einst ihr Schützling war. menschlich zu geben) ist nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns von
Die Ehrmheftiglrrit des rondrianischen Kriegers - ebenfalls fester ihrer Sippe in Zwcrch furttJ=gangen, um ein unbehelligtes Leben als
Bes12ndteil der Prinzipicntre11e an der Feuerlilie - hat der Realität Handwerkerin zu führen. Nacndem �i Kriege sie als Witwe zu­
des Krieges nicht vollends standhalten können. Der Kampf gegen rückließen, möchte sie weiteren Heiratsgesuchen ihrer männlichen
dämonische Mächte hat die Rommilyser Lehrgeld ?.ahlcn las.ten. Mimvcrge aus dem Weg gehen, gab sich ein en menschlichen Na­
Der Krieger aus Rommilys schiägt auch realistische Gelegenheiten, men und lebe in der Abgeschiedenheit des Akademiegeländes. Für
.sich eines Gegners im Fernkampf z11 entledigen, im Heeresverband die Schule stellt die Schmiedin hervomgend gewichtete und biegsa­
Hinterhalte zu legen und ähnliche Kniffi: der Kriegskutut nicht aus. me Übungswaffen aus schmalem Stahl her. sogenannte Fechtfedern,
zudem versteht sie sich natürlich auf,die Fertigung scharfer Klingen.

f ADAR..4\ von ALVEAADSWinD-Dv'fLiDGED,


AAADEmiELEitERin
Die Akademieleiterin (*979 BF, grauhaarige, resolute Kriegerin,
hochgewachsen und sehr reaktionssrark) ist schlagfertig sowohl
mit der Klinge als auch mit ihrer Zunge. Unter Irmegunde war
sie lange Zeit in der Politik und im Stab tätig. Durch alle Wir­
rungen weiß sie die Schule, deren Leitung sie unmittelbar nach
dem Jahr dts Ftwrs übernommen hat, zu führen. Sie ist nicht nur
eine bewährte Kämpin, sondern au.eh versiert in der Kriegskunst
und Strategie. Sie achtet den Traviaglaubcn hoch, doch Praios
und Rondra stehen ihrem Herzen am nächsten. Sie ist unver­
heiratet und IUhlte sich in ihrem Leben von Rahja bislang wenig
hecausgefurdert.

WEifEJU PEJ.UonEn DER..AI<.ADEmiE


J Roodq]fDuringer (*1001 BF, sc:hwanhaarig, athletisch, wenn
auch klein gewachsen) ist aufgnµtd seiner Fähigkeiten bereits kurz
nach seinem Abschluss bei Eboreus Tannhaus an der neu gegründe­
ten Schule angestellt worden - und das trotz der Konkurrenz zwi­
schen dem Adersin-Ableger und der Feuerlilie. Der zähe Kämpfer
i.cichnete sich in zahlreichen Duellen a.us, und rühmt sich, Meister
T<UlßhaUs selbst in einem privaten Übungskampf bezwungen zu
haben - was jener selbstredend leugnet. Seine Frau lebt mit zwei
Kindern außerhalb von Rommilys, und es heißt, dass die Ehe ur­
And4cht
stritten ist. Weiterreichende Konsequenun als das getrennte Leben
könnten ihn jedoch seine Stellung als Lehrer der Schule kosten, bc­
softders unter den wachen Augen Undian KrytzJqrfftn.
Ein HELD AVS DER..
..J Undian Krytt.do.rffu (*985 BF, dunkdblond, Halbglaae, laäf­ SCHVLE DER.. fEVERJJLiE
tige, zähe Statur) ist geduldig und langmütig. Der spätbcrufene Ein Hdd aus der Schule der Feuerlilie ist zumeist ein Held aus der
Gänseritter unterrichtet die Schüler sowohl im berittenen Kampf Wtldermark oder der Travia.mark. Es ist nicht nur nicht awzuschlie­
als .auch in Travias Lehren. Der starke Geduldsfaden Undians kann ßen, dass noch andere Ereignisse als die Fniehung an einer Krie­
jedoch reißen. Es geschieht nur selten, doch wenn der Traviaakoluth gcrakademie einen Kämpfer aus ihm gemache haben, sondern in
in Rage verfallt, braucht es mehrere erwachsene Krieger, um ihn zu höchstem Maße w.tMcheinlich.
bändigen. Darum wissend meidet der Mann, der in der Warunkei Der Krieger i.tt Travia in höchstem Maße verpflichtet, und nicht
Schreckliches erlebte, bereits seit Jahren den Alkohol. nur dem Aspekt der Göttin, der für Herdfeuer und Treue in der Ehe
Tsadine Bierbrauer (*1002 BF, blond und hübsch, wirkt etwa steht. Nein, Travia ist für ihn gleichbedeutend mit der heimatlichen
uhn Jahre jünger, gibt sich sehr naiv) verdient als Magd bereits seit Erde, die so vieles erdulden musste und von so viden Stiefeln �r­
Jahren ihr Auskommen in Küche und Stallungen, und vermag es treren wurde. Er weiß, dass das alte Darpatien nicht wiederkehren
mit ihrer naiven An stets, den Zom ihrer Vorgesetzten abzuwen­ wird, doch er kämpft rur die Erstehung eines neuen, tiiedlicheren
den. Immer wieder stichle sie unauftlillig meist Nahr ungsmittel, l..andsuichs. In Travias und Rondras Namen will er kein Werkzeug
verdient sich ihr Geld mit kleinen Erpressungen und ist dafür be­ des Krieges, sondern eines des Friedens sein. Er wird sich, um den
rüchtigt, Kadetten. mit dem Raub der von Ttavia gehüteten Un­ Frieden zu sichern, ohne z.u zögern für den I<rieg vorbereiten und ist
schuld zu beglücken. nicht zimperlich in der Wahl seiner Mittel

81
Seine Weggeßhrten wägt er durchaus ab. Wahrend ihn mit den fall ist ein Durchgang in die Fundamente der im Krieg geschleiften
Schwengesdlen des Tannhaus-Stils eine ehrenhafte Konkurrenz Schule fieigclcgt worden. Bislang sind bereits drei Schüler aufNim­
verbindet, die auch gerne in während der Ausbildung screngscens merwiedersehen dort drin verschwunden.
verbotenen Wirrshauskeilereicn ausanet, bringt er einem Söldner in
derWildermark nur Verachtung cnrgegen -selbsr dann, wenn dieser .„für &emde Helden
momentan 6ir die gute Sache kämpft. Er hat höchste Achtung vor v Ein Schmied der Zwercher Sippe erkennt die Arbeit Alriltts, die
Geweihten und schätzt Handwerkec und Bauern höher, als man es ursprünglich Foronucha hieß, und bittet die Helden, herauszufin­
gewöhnlich von einem Krieger erwa.rtet. Dies liegt nicht zulcnt da­ den, ob seine totgeglaubte Base sich tauächlich in der Akademie
ran, d:m ein Schüler der Feuerlilie seit neuestem auch aus einfachen aufhält. Diese Entdeckung veranlasst die nervöse Zwergin jedoch,
Familien stammen darf. Verbissen wird die Treue jedoch genau beim das Weite zu suchen, und es gilt zu verhindern, d:m sie sich eine
Stichwon Familienehre: Denn auch Bregelsaums und Rabenmunds Anstellung be.i einem zweifelhaften Kriegdursten sucht, um ihren
finden sich in den Reihen der Schüler und haben dort ihre jeweiligen Vettern zu entwischen.
Parteigänger. Fehden und kleinere Feindschaften werden auch in­ J Der Gänseritter Unditln hält sich fast nur noch auf dem Gelände
nerhalb der Schule und �eh dem Abgang gepflegt, teils mit Worten der Schule auf. Aufinerksamen Helden entgeht nicht, dass er den­
und Schmähungen, teils auch mit Raufereien und Dudlen. Doch noch ab und an den Versuchungen des Alkohols, der ihn jahrelang
auch diese Feindschaften werden, getreu dem Motto „Im Unglück geplagt hat, erliegt, und eine der Spelunken vor Rommilys au&udu.
standhaft", diszipliniert beigdegt, sobald es die Situation erfurden. Seine Wutanfalle, die er angetrunken noch viel srärker durchlebt,
haben in den letzten Tagen ein Todesopfer geforden. Leiterinfa714ra
bittet die Helden, dem Unglück auf den Grund zu gehen, denn ein
DiE FEVEPJ,iLiE im SPiEL Mord würde den Gänseritter nicht nur den Posien, sondern auch
Die Feuerlilie wird den meisten Hdden als potentieller Verbündeter den eigenen Kopf kosten. Kurzfiistig können die Hdden beweisen,
gegenübertreten. janara von AlvmznswinJ-Dutlingm und ihre Z.ög­ dass der Tote der Aggressor war, doch was wird langfristig aus Un­
lingc haben gewiss Ressentiments gegenüber dem Kor-Glauben und dian KrytzMrjftr?
den Kriegsfürsten, welche die Wildermark zu dem gemacht haben,
was sie isr, doch den meisten anderen Menschen gegenüber sind sie

aufgeschlossen. Seit die Aufua.hmeregeln gelockert wurden, hält sich GEHEilllDiSSE DE.R...fEVEJ.U,iLiE
zumeist auch der Standesdünkel in Grenl.!:n. .J ]allUll wn Ä1w•nswi11fi..D1111ingm weiß um die Tatsa­
Ist eine Heldin auf der Suche nach bestimmten Techniken in der che, dass Unthan als tobrischer Kampfer bis zur &•rung
l<Jkgsreiterei, dem Kampf mit Zwei- oder Andetthalbhänder, findet Rommilys' auf Feindesseite s12Dd. Doch ehrlich reumütig
sich in der Schule sicherlich ein Lehrmeister, e.s sei denn, sie hält suchte er zunächst Ob�h bei der TJ,'.aviakirche, um schlic:ß­
es zu eng mit Kor oder Rahja, hat also in den Augen der Feuerlilie lich als Gänseritter sogar die. Aic(>luthenlaufbahn einzusl:hla­
einen zweitelhaften Lebenswandel. gen. Aufgrund des Verlusts seiner Familie: und schrecklicher
Dass es zu einer Feindschaft mit der Schule der Feuerlilie oder deren Ereignisse auf Schlacht�klcrn und in Schwuuobrien ist er
Schiilcrn gekommen ist, war in den vergangenen Jahren eher selten. jedoch ein labiler Mensch, und eines T�s, etwa nach der
Leomars Waldlöwen beispielsweise gehören zwar zum Feindbild der Außöaang des haltgebenden Herdfeuercndens, mag es ge­
jungen Krieger, andersherum wirtl ihnen allerdings von Wehrhei­ schehen, dass seine Vergangienheit ihn einholt.
mer Seite kaum Aufmerksamkeit zuteil. J Während der Besetzung im Jahr ats Feuers hat der See­
Im Lehrpersonal der Feuerlilie gibt es jedoch den Gänseritter Un ­ lensammler Sulman al'Venirh in den Ruinen der alten Krie­
dian Krytttltnfer,
f und dieser Kämpe hat durch seine zwar seltenen, genthule;welche im Keller der neuen Gebäude immer noch
aber seht brutalen Wutausbrüche bereits die eine oder andere Feind­ teilweise zugänglieh sind, seiner finsteren Herrin gehuldigt.
schaft auf sich gewgcn. Spuren davon können heute noch zu finden sein und spu­
ken in den Tnumen bemnders empf!Jnglicbcr Schüler.
.J Das Bankhaus von Kalmbach vi:rgibt Stipendien, deren
SzEnAR.ioiDEEn Gegenwert nach Abschluss des Studiums die Loyalität der
Stipendiaten ist. Auf die.se Weise versucht der heimliche
„. fiir l.öglinge Answinist Linory von Kalmbach �cht nur, das Vermögen
...> Die durchtriebene TIIHiiM droht .einmal mehr damit, ihre kurze der Bank zu sichern, sondern auch mit einer kleinen Streit­
Llebschaft mit einem Rabenmund-Spross an die Leiterin zu verraten. macht in der Wildermark mitzumischen.
Der junge Adlige uhlt iht 6ir ihr Schweigen Geld, doch eine Schü­ ...; RlmJnl!f D,,,.;n�r, mit seiner Frau zerstritten, hat seit
leriit im ersten Jahr, selbst einem verfeindeten Arm der Raberununds längerer Zeit eine neue Geliebte - undenkbar in der Riege
angehörig. ist auf das Spiel der beiden aufmerksam geworden. Den des Lehrpersonals der Feuerlilie. &sonders der Gänseritter
Helden ist daran gelegen, eine Spaltung der Schülerschaft zu verhin­ hat den jungen Lehrer im Blk;k. (*)
dern, :rudern wurde sicherlich mindestens einer oder eine von ihnen J Schmiedin Alriltt hat für ihre Fechtfedern das Geheimnis
schon einmal von TIIHiine erpresst. V i elleicht ist endlich die Gelegen­ einer �nderen Stahllegierung aus Zwerch mitgenommen.
heit gekommen, der hinterlistigen Magd das Handwerk zu le�. Ihren Vettern ist ,kdoch wenig am Bekanmwerden dieses
.J Einige Schüler folgen einer nächtlichen Traumgestalt, die sie - Geheimnisses gelegen. ("')
stets einzeln - in die Keller der Schule fiihtt. Nach einem Regen-

82
DiE IQ\mPPERSCHVLE VGDALFSKR_ODiR­
in fH0R-.UJAL
Vollständiger Name: Klimpferschule Ugdalfskronir in Thorwal Größe: groß (ecwa 70 Schüler .sowie einige Auswärtige)
Standon: Thorw.al Beziehungen: groß (in lhorwal, ansonsten gering)
Wappen/Symbol: Die Rune des Sw:afuir, welche Finanzkraft: ansehnlich (da große Mengen Geld
sich um einen Turm dreht. für Wiederaufbau und Erweiterung nach dem
Wahlspruch: Bti Swefnir, fiir 1horwal! Krieg mit dem Horasreich in den militäri­
Trigen Oberste Hetmannl-frau, Stadt Thorwal schen Aufbau Thorwals gesteckt wurden)
Spaialgebiet; Vielseitige Waffenausbildung, Ausstattung: groß (alte Zwingfeste aus
Schildwall- und Formationstaktiken kaiserlicher Zeit und eine große, moderne
Personen der Historie: Dramosch, Sohn des Bauerie von Geschützen zur Hafensiche­
Derebor (743 BF, \fl 1023 BF), Klausen rung)
Witzkason, Leiter (\tj# 1034 BF) Besonderheiten: Die Schule ist in der Feste
Bedeutende Abgim.gen Jakain Eisen&ust, Obers­ Alter Ugt.Wif(Ugdalfskronir) auf dem Kliff ober­
ter der Orla in Thorw.il, Thoram Brandsson, Leiter halb der Stadt untergebracht.

„ W'it dk Rinnm unserer Dmchm soUt ihr sein: Gemeinsam rückt ihr wr, Änderungen erfahren. Eine deutliche Verschiebung in Richtung
peinsam Jebklgt ihr ein undgemeimam bringt ihr 1honual Wtiltr." Fonnacforukämpfe und moderne Techniken ging mit der Autrus­
-7hon1m Brand.i.ion bei der Erklärungzur taktischen Format/onm, tung der Stadtverceidigung einher.
�UUitlich

GESCHicHf'E LEaEn An D·ER..._AQDEmiE


Naclt der Besetzung 1horw:a.ls dur:ch die Kaiserlichen wurde im
Jahre 292 BF die Zwingfeste errichtet. Neben einer starken Gar­ fAGESABLAVF
nison soll die Burg bereits damals schon eine Ausbildungsstätte Über den Tag verteilt werden die Schüler in meist drei verschie­
gewesen sein, doch sind darüber keine verlässlichen Au&..eichnun­ denen Ausbildungseinheiten unterrichtet. Früh morgens beginnt
gen mehr vorhanden, nur Gerüchte. So soll Kaiser Ugdalf um 330 der Tag mit sponlichen Übungen. Wahrend über den Häusern der
BF hier erste .L.öglinge zur Ausbildung eingcwgen haben. 431 BF Stade die Sonne aufgeht, sind die Jahrgänge bereits auf der Flä­
endete die Besatzung und damit auch die 2'.cit, in der eine erste che vor der Burg versammelt und trainieren ihren Körper. Dabei
Schule möglich gewesen sein mag. Wie auch in anderen Städten ist es weitgehend egal, welches Wetter Swafuir über die Stadt am
des Nordens wurde eine so große Burg nicht wirkliih genutzt und Bodir schickt, die Jungs und Mädels der Akademie beginnen den
verfiel. 601 BF <{rangen die Orks nach Thorwal und die alte Burg Tag im Freien. Nur bei wirlclich üblen Herbststürmen oder eisi­
wurde in den Kämpfen stark beschädigr. In den Jahrhundencn ger Firunskälte wird eine Ausnahme gemacht. Auf den Frühsport
danacli blieb es ruhig und erst im 10. Jh. BF kann man sicher folgt ein üppiges Frühstück, bei dem immer die neuen Jahrgänge
von einer Garnison in der Burg ausgehen. Unter Hartiml Bjarni­ den Tischdienst �rsc:hen. Daran schließt sich für die unteren Jahr­
son (Westwind 11) werden auch wieder Krieger ausgebildet, die gänge (I-III) ein theoretischer Block an, der ihnen die Grundzüge
seinen Traum eines großen Thorwals untermauern sollen. Auch von Kriegskunst, Seefahrt, Heimatkunde, aber auch Rechtskunde
die ihm nachfolgenden haben immer Wen darauf gelegt, dass in sowie Lesen und Schreiben nahe bringen soll. Die minieren (IV­
Thorwal Krieger awgebildet werden. Wahrend des horuischen Vl) und oberen Jahrgänge (VlI-X) üben sich in der Praxis ihrer ge­
Angriffs auflhorwal (1023 BF) wurde die Geschilt7.Stellung der wählten Lieblingsw:affen. Dies wird bis zum eher kargen Mittages­
Burg mit Brandgeschossen ausgeschaltet, was zu einigen Schäden sen durchgeführt:, welches wieder im großen Speisesaal eingenom­
fühne. In den Jahren seitdem wurde die Burg wieder instand ge­ men wird. Es folge eine Stunde Mittagsruhe. Am Nachmittag wer­
setzt und eine große Batterie von Geschützen installiert. In dem den dann Übungen im taktischen Formations- sowie Zweikampf
Kampf vetlor die Akademie auch ihren langjährigen Leirer: Dra­ ausgeruhrt. Dabei werden nicht nur Bewegungen in der Gruppe
mosch, Sohn dts Dtrtbor vcrkörpene f\ir viele jahl'7.Chnce den Geist im Feld ausgeführt, sondern besonders der Schildwall als typisch
der Schule. Ein Viergespann von Zwergen hatte nicht nur jahre­ thorwalsche Eigenart geübt. Hinzu kommen dann Trainingsein­
lang die Geschüt7.C der Burg bedient, sondern auch einen Großteil heiten, die dem Zusammenhalt dienen. Das kann von kleineren
der Ausbildung übernommen. Doch diese Ära ging im Feuer des Gefechten über das Trainieren VQn Schlagfolgen mit Sch�rt und
Angriffs unter. Für einige Zeit übernahm Klausen Witzkason die Schild bis hin zu einem kräftigen Immanspicl alles sein, was die
Leitung. Seit dem Frühjahr 1034 BP isc nun 1horam Brandsson Gemeinschaft, den Kampfeswillen und das Reagieren als Gruppe
neuer Leicer. Mit ihm hat auch die Ausrichtung der Schule einige rordert. Nach einem guten Abendessen gilt der Tag in der Regel

83
als abgeschlossen, nur die jüngeren Jahrgänge erhalten spezielle aber auch das Abfragen von Kennmisli'Cn der scratcgUc:hen Planung u:nd
Ausdauer- und Kraftübungen sowie Küchendienst. Dieses Sys­ dem Einsatz taktischer Mittel, wie beispielsweise Formationswechsel,
tem wird an jedem zweiten Tag durch besondere Ausbildungen an ist zu bestehen. Wer als Jahrgangsbester abschneidet, kann sich sicher
Fremdwaffen, z. B. Degen, Rapiere. Katenstäben oder anderen in sein, in der Folgezeit von den Hedeuten und Jarlen beobachtet zu wer­
der Region unübliche Hieb- und Stichwatkn, oder Übungen im den, und kann sich bei weiterer guter Leistung Hoffnungen aufRuhm
Freien mit Klettern, Schwimmen, aber auch Rudern abgelöst, nur und Anerkennung oder Aufuahme in ihre 1hinskari machen.
der Sport am Morgen it
s eine feste Konstante. Zuweilen kommt In den AbschluSllklassen kommt dann auch der berittene Kampf
auch der Umgang mit Magie im Kampf auf den Tagesplan. ins Spiel, auch wenn nur wenige Pferde wirklich Eigentum der
Akademie sind. Den Kampf zu Pferde erlernen meist Schüler, bei
ALLGEmEinES denen die Eltern ein Pferd stellen und die bereits Aussicht auf ei.ne
Mit Vollendung des flinft.en Ausbildungsjahres, also zur Hälfte der Mitgliedschaft bei den Ridt14ri (Thorwaler Reiterei, Watwind44)
Gesamtzeit, findet ein großer Wettkampf der Jährlinge statt. In dic>­ haben. Aber so kann auch der Kampf gegen berittene Einheiten
sem haben die Ha/b/inge zu wgen, was sie bis dahin gelernt haben. So geübt werden. Eine weitere Ausbildungseinheit findet an den Ge­
werden Zwei- und Gruppenkämpfe absolviert, sportliche Übungen in schützen statt. Gerade die letzten beiden Klassen haben ein Au­
Rudern, Schwimmen, Laufen und Ringen stehen auf dem Programm, genmerk auf diese An des Kampfes.

Gtstheitmtr Orkangriff

AvsPRJiGVDG DER...PR.in�iPiEn'fJUVE
DER...KlJEG�RJIJQEF faeR... WALS Swafuir ist und bleibt in lhorwal die bestimmende Größe. So
Eine Scheibe aus Brome zeigt einen Pottwal, wie er eine mag es nicht verwundern, wenn man eher die Stärke des Wals als
Seeschlange besiegt. Darum herum sind ein Wdlcnkranz Vorbild nennt, als sich an der Leuin zu orientieren. So wie eine
und der Wahlspruch der Akademie zu sehen. Dieses Amu­ Walherdc die Jungen gegen Feinde verteidige, so sieht man sich
lett trägt ein jeder Abgänger an einem Lederband um den an der Akademie verpflichtet, die Luyalitiit gegenüber der thor­
Hals und wird es hüten wie seinen Augap,l. Der eigentliche walschen Gemeinschaft als eines der obersten Prinzipien i.u ver­
,Kriegerbrief jedOch ist wie auch in Prem ein Hautbild, wel­ treten, zu leben und zu verbreiten. Im direkten Einflussbereich
ches eben diese S:r.ene mit Wal und Schlange, ergänzt durch der Obersren Her&aufurga Trontksdottirist die Vision ihres Vaters
den Turm, auf dem linken Oberarm 7JCigt. Dieses Bild wird Tronde Tqrbemson auch an der Akademie immer noch lebendig.
dann im Laufe des weiteren Kriegerlebens durch Abbilder Der Gemeinschaftsgedanke einer thorwalschen Nation zeigt sich
von Hddentaten und erfolgreichen Kämpfen erweitert, so­ in der großen Zusammc;ngchörigkeit der Schüler sowie mit den
dass sich naGh einigen Jahren eine achtungsfordemde Bil­ neuen Taktiken, wie z. 8. Schildwall, zu kämpfen. So zählt die LJe.
dergalerie den Arm hinab und über die Schultern zur an­ be zur Heimat zu den wesentlichen Aspekten der Ausbildung. Ihr
deren Seite ziehen mag. Diese Sitte erinnere nit;h,t zuJ.etzt an Schurz manifestien $ich in den Hjalsltari, dcl) Mitgliedern des neu
Ähnliches bei den gialskerländischen Vettern. aufgestellten lhorwaler Heeres, das viele der Ahg'mger der Schule
aufuimmt. Auch in den Truppen, 'Welche zum Schutz und zur Un-

84
terstützung der regionalen Jarle und Hedeute sowie der Regionen So unterrichtet er heute nicht nur den Kampf mit Zweihandaxt,
eingesetzt werden, den]11lsltari, dienen einige Abgänger. Nur weni­ Schwert und Schild, auch mit seinem Bogen versteht er meister­
ge ehemalige Zöglinge verlassen die Heimat auf längere Zeit. Die lich umzugehen und beim Werfen des Speers lernt so mancher
Ehw tkr Ugrilllfiskttri, wie die Schüler, Lehrer und Abgänger der Altgedienter noch etwas von ihm. Als der Krieg gegen das Hor.as­
Schule gerne mal genannt werden, besteht in der Regel in einer be­ reich ausbrach, reit
s e Thoram nach Hause und half, wo er konnte.
dingungslosen Verbundenheit zu den Kameraden und zu Swafnir. So erarbeitete er sich gerade in lhorwal eine Menge Anerkennung.
was ihm - als Mann ohne. lokalpolitische Lagerprobleme - am
Ende die Leitung der Akademie bescherte. Die lange Abwesenheit
Wu denkt die Ugdalfjkron ,ir iiber ••• von Thorwal hat ihm unter den Traditionalisten aber auch einige
•••die Schule in Prcm: „Nich' schlecht, was die können, Gegner eingebracht, die seine loyale Gesinnung zur Heimat an­

aber die Zeiten, wo man nur auf Schiffen gckämp& hat, zweifeln. Sein eher negatives Verhältnis zur Magie hat ihm an der
sind vorbei. Swafnir sei's �agt. aber wir müs�n 1horw.al Schulr tkr Htllsicht (HaM 199) ebenfalls einige Feinde geschaffen,
überall veneidigen können." was ihn jedoch nicht davon abhält, deren Lehrer flir die Ausbil­
... das Horasrcich: „Sollen die ruhig wiederkommen. Wir dung seiner Zöglinge zu numn.
haben mit Jurga in Albernia geuigt, dass wir jetzt auch im
Heere siegen können. Und unscrC' neuen Sc:hän:chen im WEi'f'E� PERSOßEß DEll.AKADEJJtiE
neuen und i m alten Ugdalf werden ihnen einen heißen .J Frieda Jwgesdottir (*1012 BF, honigblond, sehr schlank,
Empfang bereiten." bildhübsch, fast iwei Schritt Körperlänge), Geweihte der Halla
.„ Söldner: „Die mögen ja kimpfen können, das wohl. des Swamir, ist immer wieder auf der Burg zu sehen. Sie unrer­
Aber ein Krieger, der nur für Gold kämpft, verkauft nicht richtct die Zöglinge in den Sagas rund um den Gonwal, aber auch
nur die Axt., sondern auch seine Ehre." das wilde Raufen ist ihr Metier. Zudem bringt sie Rechnen und
.„ du Mittelreich: „So wie die mit unseren Brüdern und Schreiben bei.
Schwestern in Albemia umgeganp sind, haben sie das Gregax, Sohn des Grom (*955 BF, gebeugter Rücken, grau­
Chaos verdient. Eine Königin zu bestrafen, die ihi land haarig, �waltiger Bart), der einzige Zwerg in der Akademie ist ein
verteidigt, ist ehrlos. Aber so war das Schon immer dort. sehr ruhiger und stiller Genosse. Nachdem seine drei Freunde in
Deswegen sitzen wir ja nun auch in ihrer alten Burg." den Kämpfen 1023 BF gefallen .sind, hat er sich langsam aus dem
aktiven Leben der Schule zurückgemgen und unterrichtet immer
Waa deiakt/de.nken •„ iiber die Ugdabluonir seltener in eigener Person. Die Unterweisung der Zöglinge an den
••• Horuien „Nur �il die es schaffen, cin pa.ar Augenbli· Geschützen versieht er zusammen mit den Hjallander Geschütz­
cke in einer Reihe zu stehen, werden sie noch lange nicht mannschaftcn von Thi�son & Grupp. Die neue Batterie aus 24
zu einer ernsten Gefahr." Geschützen am Kliff ist sein gan:zer Stolz.
„. No1tria1 „Ein Heer? In Reib und Glied? Das sind uhd .J Hjalda Svalasdottir (*980 BF, stabil gebaut, klein}, die Her­
bleiben prügelnde Barbaren, die wohne,i nicht umsonst rin des Gesindes und der Küche ist zwar kein Mitglied der Lehr­
mit Ortes zusammen." körpers, doch haben selbst de.r Leiter und altgediente Rekkcr vor
„. der mittelreichische Fihnnda: .Ich hab sie gesehen, ihr Respekt. Die dralle Köchin flihn ein strenges Regiment in
wie sie dort neben ihrer Burg exerziert haben. Noch etwaS ihrem Reich, zu dem sie üblicherweise die gesamte Burg und
ungdenk, aber die machen sich. Das wird man beobachten die darin befindlichen Personen zählt. So sind die Schüler ver·
müssen, sonst kommt das nächste UnheU aus dem Nord­ pflichtet, nach Ausbildungsjahrgängen Hol- und Küchendienste
westen." zu leisten und auch sonst findet sie immer einen Weg. Herumsre­
.•• der Prcmer Seesöldner: „Neue Methoden sind ja ganz hende mit Arbeit zu belegen. Dass sie dabei zuweilen „wichtige
nett anzuschauen. So ein Schildwall ist be.cindrookend, das Fachgespräche" unterbricht, ist ihr herzlich egal. Kommt aber
wohl. Aber mir sind die Planken eines Schiffi:s und •ne Axt jemand mit Kummer oder Sorgen zu ihr, so findet er ein offenes
in der Hand hundert Mal lieber, als auf einem Gaul in Herz und Ohr und wird nicht ohne einen guten Rat und Trost
dem Kampf zu reiten." wieder scheiden .•. und einer Eictraportion Eintopf oder anderer
Leckereien.
J Oie, genannt der Bär, Tjalsson (*995 BF in Olpon. ein ge­
waltiger Hüne mit schneeweißen, hüftlangen Haaren), scheint
PERSOßEß DER..._A�DEmiE aus einer der Sagas über die Hjaldinger der alten Heimat ent­
sprungen zu sein. Wie eine Naturgewalt wirkt er, wenn er seine
f'HO�JJI B�DDSSOß, A�DEhliELEf'f'ER... langstielige Doppelaxt schwingt und viele Hautbilder berichten
Thoram (*980 BF, über zwei Schritt hoch, blaue Augen, langes über erschlagende Feinde und Siege beim lmman. Diese Diszip­
rotblondes Haar, kurzer, mit Knoten und Perlen verziencr Bart), linen gibt der Rekke an die Zöglinge. weiter. Auch den Umgang
ist der Neue an der Akademie. Nachdem er 989 BF hier seine mir dem Schneidzahn, der thorwalschen Wurfut, kann man bei
Ausbildung absolvierte, rog er hinaus und führte viele Jahre ein ihm lernen. Warum seine Haare sp früh erblasst sind, ist nur
Leben als Abenteurer und Söldner. Wahrend dieser Zeit lernte er Wenigen bekannt, doch mag dies mit dem Abbild einer feen­
nicht nur die Vorzüge einer starken und eingeschworenen Gruppe gleichen Frau zusammenhängen, welches er auf der linken Brust
kennen, auch den Umgang mit vielerlei Wafef n eignete e,r sich an. über dem Herzen trägt.

85
als Hort von Raufbolden und Säufern bekannt. Dies ist inzwi­
Ein HELD AVS fHOR._WAL schen Teil der Vergangenheit und wer sich nicht an die Regeln
Hat man die 7.ehn Jahre Ausbildung erfolgreich absolviert, so wurde hält, erleidet entsprechende Konsequenzen. Wer hier seine Jugend
aus einem kleinen Kind ein Krieger und man ist nun vollständiges und Ausbildung verbringt, wird zu einem Menschen mit starkem
Mitglied der Gesellschaft und eine Stütze 1ho1wal$. Zudem wird Mannschaftsgcjs t und dem Einsatzwillen , fiir die Gemeinschaft zu
man einen Platt. in eben dieser Gesellschaft anstreben, um sie best­ agieren - oder er verlässt die Akademie frühzeitig.
möglich zu schütten. Ehemalige Schüler sind gerne gesehen in den
Garden der Jarle und Hetleute, in jeder Onajasko und ebenso im
SzEnARioiDEEn
thorwalschen Heer, wo sie als Offizi�re und Vorlcä.mpfcr agieren.
Nur wenige verlassen die Heimat, um erst einmal in der Fremde fiir Schüler
•••

ihre erworbenen rahigkciten zu crp.r:oben. Warum auch? Zu­ J Das Klettern am Kliff ist nicht ohne Herausforderung.
hause gibt es mehr als genug Gelegenheiten. Die .Regionen Da dies in der Regel durch Wettkämpfe rusätzlich noch
außerhalb der Palisaden und Mauem sind nicht wirklich verschärft wird, mag es vorkommen, dass sich ein Mit­
befriedet, Orkbanden und Friedlose sorgen Nr Gcf.i.h- glied der unteren Jahrgänge einmal verschätzt und dann
ren und auch Glorana gilt immer noch als UnheiJs.. in der Wand hängt und Hilfe braucht. Nun ist
bringlerin. So mag man sclton einen guten Grund schnelles Eingreifen gefragt. Ein Seil, ein gewagter
haben, wenn man in die Fremde geht. Sei es eine Sprung und sicherer Halt werden gebraucht,
familiäre Fehde, die zu Ende gebracht werden um Schlimmes zu verhindern. So entstehen
muss oder gar eine Verpftichtung. die einem Freundschaften, die ein Leben lang halten
der Gottwal auJCrlegt hat. können oder auch Liebschaften .„

J Eine Mauer aus Schilden ist nur so


stark, wie ihr schwächster Punkt. Steht die­
DiE V GDALFSKR._OßiR..
ser neben einem, muss man sich doppelt
im SPiEL anstrengen und zeigen, dass die Gemein­
Die Schule bildet die Führung des Thor· schaft funktioniert. Ob dies im Ange­
waler Militärs aus. Daneben sind immer sicht einer anstürmenden Gruppe von
wieder lhorwaler und Angehörige an­ �item oder dem heranbrausenden
derer, befreundeter Regionen wie etwa Feuerball eines Magiers immer $0 ein­

Albernia, hier, um sich in bestimmten fach ist, muss bezweifelt werden. Doch
Waffendisziplinen zu verbessern. Irugeaamt hier kann man zeigen, wer man ist und
wird jedoch ein scharfes Auge darauf ge­ wie sehr man die kernigen Sprüche der
worfen, wer hier lernt. Auswärtige haben Ausbilder und das Standhalten in der
zudem eine gewisse Abgabe zu entrichten, Formation verinnerlicht hat.
welche zur Deckung der Kosten etc. auf­ J Im Keller - so heißt es - spuken die
gewandt wird. Horasier oder Al'Anfaner Toten und man muss schon ein echtes
haben keinen Zugang zur Schule und Kind Thorwals sein, um ausreichend
werden deutlich verwiesen. Mittel.reicher Mut .zu haben, sich dorthin zu wagen,
sind zumindest geduldet, wobei man nach re­ um den AntUhrcm der älteren Gruppen
gionaler Herkunft kaum Unterschiede macht das gewünschte Extrahorn mit Met zu
und Albernia als eigenständig ansieht. Angehö­ holen.
rige anderer Rassen sind eher selten. Jakain
Eisenfaust stellte als orkischer für andere Helden
„.

Abgänger ein Novum dar, J Seit Jahren wird an der Burg gebaut.
das bisher nicht wirklich Immer wieder wird verbessert, ausgebaut
viele Nachahmer gefunden und renoviert. Die alten Gänge unter dem
hat. Dennoch versuchen beide Seiten, Hof sind zudem von vielen Generationen er­
die Integration der onsansässigcn Orks weitert und wieder zugemauert worden. So
zu verbessern, sodass weitere orkische manches Gerücht und Geschichtchen rankt
Krieger nach thorwalscher Art zu erwarten sind. sich um die verwinkelten Gänge im Henen der Burg und lockt
Der filr Thorwal so bestimmende Freigeist findet hier einige Ein­ Glücksritter. Bei den letzten Renovierungen ist ein geheimer Raum
schränkungen, wenn es ltm die Pflicht der Heimat gegenüber gefunden worden, dessen Inhalt nicht nur die Leitung der Sc::hl!le
geht. So wird man erstaunt sein, welch Maß an Disziplin hier in­ merl<lich in Aufregung versetzt hat, auch Jurga TrondeSIJqttir war
zwischen herrscht, war die Schule -doch über Jahrzehnte hinweg in der Schule und hat lange mit 1horam Brrtndsson gesprochen.

86
viele Frauen, angeordnet zu Paaren. Das Grab ist älter als die
GEHEimntssE DER_u GDALfSAA_OlliJ\..
Burg und sicherlich auch älter als die Stadt. Die Köpfe der
.J Bei der Erstürmung der Bwg durch die Thorwaler Frei­ Menschen fehlen. Die Muster an den W"anden und auf den
heitskämpfer kam es in den unteren Etagen des Kellers zu Gewändern weisen in Regionen weit jensciu von Thorwal.
einigen grausigen Szenen. Ein mittenichischer Magier be­ J In der neu entdeckten Kammer in der Burg befindet
schwor einen Dämon, um die Anrückenden zu bekämpfen, sich eine überaus &agile Amphore, die ubcr und über mit
doch misslang das Ritual und der Dämon �ndte sich gegen Runen versehen ist. Einige lassen sich als HTllnn�r, T<JCh­
beide Seiten. So blieben die unter$ten Etagen verschloucn ttr und Ntbtl identifizieien, andere M:isen eindeutig auf die
und der Keller galt Dieben u11d anderem zwielichtigen Gc-­ Olpor11teine und ein don zu 6ndendt!4 Obel hin. Wird Clie
sindel als Unrenchlup( Erst J.ahrhunderte später konnte er Amphore ohne Magie bewqt. geht sie mit einer sehr hohen
von einer Gruppe Helden gesäubert werden. Die untersten Wahrscheinlichkeit zu Bruch und ogibt einen Hnzn"ftlr-tltr­
Ebenen sind unrer Mithilfe der Magierakademie wieder ver­ dorbtNn &hmlm1 &ei, welcher in der Form eines gräulichen
schlossen worden und gelten als Mahnmal. Die R1.1he der Nebels qscheint.
dort Verstorbenen solf nicht wieder gestört werden. J Der Leiter. Thonm B.randsson, soll seinen Bogen Alrah­
v Beim Ausbau der Geschützstellungen ist ein altes Grab }11 nach einer ,von ihm verehrten horasischen Prinzessin be­
gefunden worden. Große Steinbtöcke waren zu einem lan­ nannt haben.Was gerade von seinen Gegnern immer wieder
gen Gang iufgcreiht worden und die fbr die Ewigkeit präpa­ gerne als Anlass genommen wird, seine thorwalsche Gesin­
rierten stetblichcn Überreste von vielc:n Personen lagen fein nung � bezwcifdn. Das Gerücht hat Substanz, die daraus
säuberlich neben�nander: Dl'.Ciz.ehn Männer und ebenso resultierende Verleumdung jedoch nicht . (*)

87
DiE AKADEmiE DER._l\ßiEGs­
vnn LEBEilSl\...Uns� zu VinsALT

Vollständiger Name: Akademie der Krieg.y und Bedeutende Abgängen Zandor von Nervuk,
Lebenskunst zu Vi.nsalt Statthalter Phecadiens, Begründer des Zando­
Standon: Vinsalc, Liebliches Feld resd (•979 BF), Erlan Sirensteen von Iren­
Trägen Haus Firdayon dor, Taifado im Yaquirbruch, Praetor nobili
Wappen/Symbol: gedrittelter Schild mit von Unterfels (*992 BF), Geron Berltnghan.
Firdayon-Drachen und Horasadler über von Tikalen, Baron von Tikalcn. Rciclued­
dem sitzenden Rohal üblicherweise mit kr des Raulschen Reiches (*999 BF), Essalio
Löwen als Wappenhalter ya Fedorino, Schwercmeister (*9.87 BF)
Wahbprudt: Donum Fati (Gtschenlt des Größe: groß
&hicltsttls) Beziehungen: sehr groß, die Abgänger beste­
Spezialgebiet: Fechtkunst und höfisches Leben hen ausschließlich aus Nobili und Comites
Personen der Historie: Daradion Sonnemreu, Finanduaft: immens
letzter Sonnenmarschall der Priesterkaiser (*422 Ausstattung: sehr groß, eigener Palast, großer
BF), Khadan Firdayon, erstet König des Lieblichen Tanzsaal, zusätzlich zu den eigenen Örtlichkeiten
Felds (*705 BF), FolnorSirensreen von Irendor, Scaats-Mar­ werden regelmäßig die große Fechthalle der Rondrakirche sowie
schall Granduco des Horasreichs, Begründer des Folnoresci das nahe gelegene Immanstadion genum
(*971 BF) Besonderheiten: Die wohlhabendste und modemste Krieger­
akademie Aventuriens

N Willleommm funglinge, seht Euch um! Ihr seht die ehrwürdigen sowie Rechtskunde und Götterdienst in den Vordergrund rück­
Mauem hie.r, die fast 1000 fahre alt sind, und euer Heim für das ten. 455 BF wäre die Schule fast geschlossen worden, nachdem
nächsteJahnehnt sein werden. Ihr seht das große Wappen hinter mir. A11U/thona Praiadne IL filr ihren Khomfeldrug gegen die Ungläu­
das Euch uigt, wem wir als Akademie und ihr in der Mu.nft als bigen nicht nur fast das gesamte Lehrpersonal, sondern auch die
Krieger ditnen wtrtlet. ältesten drei Jahrginge abberufen ließ.
Und Ihr seht smlz eure Etern
l hintu Euch situn, die Euch so sthr Noch während man versuchte, die Schule wieder zu ihrem alten
lieben, dass sie Euch an die beste Schule des Horasrtichs brachtm. Glanz zurückzufUhren, endete die Herrschaft der Priesterkaiser
Hier wurde nicht nurjede moderne Form der Kriegsfohrung sowie das mit dem Erscheinen RohJs des Weisen im Jahr 466 BF. In den
Scbwertgese/kntum herwrgrlm1cht, hitr wurde die Unabhängigkeit folgenden Friedenszeiten besann man sich wieder auf alte Ideale,
unseres geliebttn &khes geboren •.. • öffnete sich aber auch neuen Ideen. Mit der Gründung Vinsalts
t zur Einschulung der neuen Jüng­
-&de Silvanas von Garlischgroz 569 BF durch Rohal gab sich die Schule ihren heutigen Namen
ling�. 1034 BF und nahm sich der Lebenskunst als zusätzliches Element der Aus­
bildung an. Unter der Hemchaft der Garether Kaiser wurden am

GESCHicH'tE Yaquir dann nicht nur Krieger und milirär.ische Anführer, sondem
284 BF wird die Akademie der Kriegskunst zu Bosparan durch auch gewandte Redner und Politiker ausgebildet. Diese Fähigkeiten
die Theaterritter gegründet. Nach der Vertreibung der Goblins nume der Abgänger Khatian Ffrdayon als er das Llebliche Feld 752
aus dem Mittelreich und der Eroberung des Bornlands benötig­ BF in die Unabhängigkeit fühne. Als neuer König übemahm er
te der geschwächte Orden fähige Streiter, um die ihm von Kaiser auch die Schirmherrschaft über seine ehemalige Ausbildungsstät­
Gerbald übertragene Pflicht, die Verteidigung des Bornlands. zu te. Einen uaurigen Tidpunkt im Ansehen der Akademie nahmen
er&illen. Zu diesem Zweck schien eine kaiserlich gefürderte Aus­ die Jahre 868-880 BF ein, als Comto-Protector Salman von Ra­
bildungssditte für Kämpfer aus dem Volk gerade recht, sodass auch dokth die CPnnetablia Criminalis Ozpilllk (Gemeinschaften 39)
eine Anerkennung als Kriegerakademie nach dem Erlass des Kai­ gründete und viele junge Abginger der Akademie als Fußtruppen
ser-Ugdalf-Ediktes 327 BF nur ein logischer Schritt war. verpßichtete, um seine blutige Herrschaft zu sichern. Die sich an­
Mit der Machtübernahme der Priesterkaiser im Jahr 335 BF wech­ schließende schwache HerrschaftArnt'nes II. (912·939 BF) nutzten
selten sowohl der Träger der Akademie als auch ihre Lehrinhalte. die Ozsa Fontlari, die sieben Gründergeschlechter Vinsalts, um ih­
Auf Anweisung des Pr11ioslob von Sekm begann man in Bosparan ren Einßuss auszuweiten. Seitdem wechselten die Akademieleiter
die zukünftigen Offiziere der Sonnenlegioo auszubilden, sodass recht häufig, und mit ihnen und ihren politischen Übeneugungen
statt rondrianischen Tugenden Staats- und SchlachtentUhrung auch die genaue Ausprägung des Lehrplans. Gerade nach der Ho-

88
Hinttrhalt

rasproklamation 1010 BF glich Vinsalt einem Schlangennest, so Quartiere der Schüler, Quartiere der Lehrer, Gesindehaus) und der
dass es weder dem verdienten Reiteroffizier Eboreus von Dmuhag berühmte Palazzo der Schule. Dieser präsentiert sich, sobald man
noch Willimai Calomttti, einer Geliebten des Granduco-Manchall das große Burgtor durchschritten hat mit einer fast 80 Schritc brei­
Sirensteen, gelang, sich auf dem höfischen Parkett Vinsalts zu be­ ten Prunkfassade und i.cigt deutlich, welchen Aospruch man hier
haupten. Beide mussten, wie auch einige andere Rektoren, nach an sich selbst stellt. Eine kleine Rondrakapelle ist im südlichsten
wenigen Jahren das Amt räumdl. Erst mit der Ernennung von Sil­ Wachturm untergebraehc.
vana von Gtzrlischgrötz im Jahr 1025 BF kehrte wieder ecwas Ruhe Die fünfzehn Jünglinge, derer sich die Schule jedes Jahr annimmt,
und eine Akademideitung, die sich behaupten kann, in Vinsalt ein. werden nach ihrer feierlichen Aufnahme einer von drei Klassen
Im Thronfolgektieg 1028-1030 BF verhielt man sich an der Aka­ zugeteilt, die traditionsbewusst nach den ersten Heroen des Liebli­
demie möglichst neutral und versuchte den Schülern beide Seiten chen Felds benannt sind: Hol'flS, lamta und Gylduria. Jede Klasse
zu schildern, da man sich einerseits zwar dem Horaskaiser, ande­ reilt sich ein Stockwerk des Schülerhauses, einen Hauslehrer und
rerseits aber auch der Königin des Lieblichen Feldes verpflichtet das Personal, außerdem werden sie tlir die Dauer ihrer Ausbildung
sah. Außerdem waren natürlich auch durch die Verpflichtungen unter anderem eine Einheit für Feldübungen, eine Mannsch.afc
ihrer Familien sowohl Aldarener als auch T1moristen unter den tlirs Imman und die Rückendeckung im politischen Spiel der An­
Schülern und Lehrern. Seit der Krönung von Khadan-Horas hat deren sein. Auch die Tutoren stammen aus der jeweiligen Klasse
sich allerdings auch dieser Konflikt gelöst, und man blickt einer und können für Verfehlungen und schlechte Vorbereitung ,ihrer'
glorreichen Zukunft entgegen. Zöglinge z.ur Verantwortung gezogen werden. Die Unterkünfte
der jungen F.delleute, die abhängig von den gez.eigten Leisrungen
des Vorjahrs und dem Namen der Eltern sind, reichen von schlich­
LEBEn An DER..._A�DEllliE ten Vierbetnimmem bis hin z. u Suiten, die die meisren Hoteliers
Wer im Süden A!t-Bosporans der nach der Schule benannten Aka­ vor Neid erblassen ließen.
demiestraße fulgt, dem wird schnell die große Anlage auffallen, die Mit dem Eintritt in die Armatur erfulgt auch das höfüche Debile
das Anwesen der Kriegerakademie darstellt. Von einer Wehrmau­ eines jeden Kadetten. .Auf gezielt ausgewählten Bällen und Abend­
er mit mehr als einem halben Dutzend Wachtürmen umgrenzt gesellschaften wird geprüft, ob die Jungkriegerin ihre Lektionen in
finden sich hier die Stallungen, die vier Nebengebäude (Arsenal, Philosophie, Etikette oder Tanz. auch im Emstfull einzusetzen weiß.

89
Mit dem Übergang ins Studium ergeben sich neue Rechte, aber die Schüler einzelne Schlachten nachstellen und auskämpfen lässt,
auch neue Pflichten für die Schüler. Ab jetzt müssen sie als Tutor wobei die Studiosi das Kommando über die jüngeren Jahrgänge
die Ausbildung der Jüngeren unterstücun, erhalten dafür aber am übernehmen. Zu diesem Zweck werden auch regelmäßig während
Abend Freigang. der Sommermonate Ausflüge zu berühmten Schlachtfeldern un­
DaTagesablaufbeginnt für alle Schüler mit einer Stunde körper­ ternommen, da die Schüler so leichter auf besonderes Terrain vor­
licher Ertüchtigung vor dem reichhaltigen Frühstück. An dieses bereitet werden können.
schließen sich bis nach der PraioSSt:unde die täglich -wechselnden Schüler, die sich durch ein besonderes Talent im Kampf oder der
theoretischen Fächer an, die in rei:ch dekorierten und hervorra­ Führung anderer hervortun, dürfen a1s Auszeichnung mit Signor
gend ausgestatteten Seminarräumen gelehrt werden. Am Nach­ Geremoni vereinzelte Ausflüge in die Sottcrana unternehmen u.nd
mittag folgt. eine Vieb.ahl körperlicher Ertüchtigungen, fiir die sich don der Vergangenheit Bosparans stellen.
höheren Jahrgänge oft das Training an der Waffe, bei denen die
Schule auch den Fechtsaal des Vinsalter R.ondratempds und das DiE fVGERDEil DES EDELMAilßS
Immanstadion in Alt-Bosparan belegt. Alle Schüler bekommen im Lauf ihrer Ausbildung an der Alcade­
Der Abend steht den Kadetten frei, um sich unter Aufsicht ei· mie ein geistiges Idealbild eines Kriegers vermittelt, das es anzu­
nes der fast zwei Dutzend Lehrer in den Salons ihrer Klassen dem screben gilt. Ebenso wie die Methoden der Ausbildung wandelte
Brettspiel, der Diskussion und Philosophie oder der Lektüre zu sich auch dieses Ideal im Lauf der Jahrhundene. l.öglingen der
widmen. Das BospllWlnische B'4tt, der Aventurischt Bott und der jüngeren Zeit versucht man die Charakterstärken zu vermitteln,
Bosparan-HerolJ liegen ebenso selbstverständlich wie der Kuslilter die auch dem modernen Patrizier gut zu Gesicht stehen.
Kuritr aus, um es zu erleichtern, sich einen differenzierten Blick Die LoJ'llitiit des Abgängers gilt zweifellos primär dem Horas, se­
auf die Geschehnisse der Welt zu erarbeiten. kundär dem Haus Firdayon als Schirmherren und Bewahrern des
Den kämpferischen Schwerpunkt hat man in Vinsalt auf die Be­ Reiches und erst danach der Schule oder ihrer Leitung.
herrschung der beiden wichtigsten Spielarten des modernen Fech­ Die Bewahrung der Ehrr wird so unterrichtet, dass jede Schüle­
tens gelegt: Eine Abgängerin Vinsalts lernt nicht nur, wie man hö­ rin weiß, wie man, auch unter Berücksichtigung von GylYana von
fisch angemessen in leichtester Rüstung mit Degen und Linkhand Bclhankas „Kunst der Ehrenwerten Tauschung", s.tets einen guten
den Gegner konuollien, während man im Fechtkreis bleibt, sie Eindruck hinterlässt. So lehrt man die Eleven, dass sich die Ehre
bekommt auch die Grundlagen des eher fiir Schlachten geeigne­ eines „wahren Edelmannes" in seiner Corttsia, Prudmza, Grandn­
ten Seils in schwerem Harnisch mit Pike oder AnderthaJbhänder Zfl und Spm:.zatura zeigen. Die Aufrechterhaltung dieser Eigen­
vermittelt (Horas 6S, 87). schaften, zumindest in der Fassade, gilt hier als ehrenhafter als ein
Die Idee, dass ein Schüler seine Fähigkeiten auch schon vor Erhalt klassisch-rondrianischcr Fechtstil.
seines Kriegerbriefs prüfen soll, folgt man auch hier, indem man Als Corttsia oder Höfochlt�il versteht man das vornehme Verhal­
ten ,zu jeder Zeit, beginnend bei der Wische und Zahnpflege am
Morgen über die Wahl des rechten Essbestecks am Mittag hin �ur
DiE �GELn DES richtigen Verbeugung und Kenntnisse der Tanzschritte am Abend.
alttEJU.icHEn �mPFES Die Prudtnzt1 bezeichnet die Besonnenheit, die es dem Eleven er­
Die auch als &Uum honorum bekannten Regeln stellen möglichen soll, mit Hilfe seines Verstands Situationen und Perso­
einen gctade im Alten Reich weirvttbreiteten Ko<iex, der nen zu beurteilen.
sidi nicht nur mit dem direkten Kampf zweier Streiter und Die Grii ffe oder Grarul.trz,a ist die vermutlich umfassendste Tu­
den Umständen eines solchen Duells beschäftigt, sondern gend, die den jungen Rekruten gelehrt wird. Sie umfasst den
vor allem eine Anleitung zum „guten Krieg" bieten soll In standesgemäßen Umgang mit allen alltäglichen Dingct,l. So gilt es,
ihm wird der Umgang mit Gdingenen oder Bedingun­ wohlgckleidet aufzutreten, mit der richtigen Kutsche vorzufahren
gen für einen Austausch derselben kstgelcgt, Ratschläge und seine Wohnsutt hemchaftlich zu präsentieren. Zur Größe ei­
gegeben, wie man sich auf einen Schlachtenort und Zeit nes Vinsalter Kriegers gehön es auch, dass er andere an ebendieser
einigen kann oder auch gelehn, dass man den Gegner teilhaben lässt, sei es, dass er .einen jungen Künstler forden, dem
seine Verletzten behandeln lässt. Man kann hier ebenso einfachen Kiepcnkerl gegen den Straßenräuber beisceht, dem Bett­
vom Verbot der Zwangsanwerbung oder dem Gewähren ler in Alt-Bosparan eine Mahlzeit spendiert und seinem Personal
des Rückzugs lesen, wie von den Regeln des ritterlichen gegenüber Großmut beweist (Schutz der Schwachen).
Kampfs und der Tradition, dem Sieger einer Schlacht das Die finale Tugend, die Eltgan:z oder Sprtu:atul'll., wird auch oft
Recht ihrer Benennung zumsprechcn. Die von der Rond­ als die Meisterschaft des wahrhaft ehrenhaften Benehmens an­
rakirchc forcierte Regelsammlung stellt einen der Haupt­ gesehen. Unter diesem Begriff versteht man die ungezwunge­
gründe dar, warum es auch zuletzt im eineinhalbjährigen ne Leichtigkeit, mit der eine Edeldame alle anderen Tugenden
Thronfolgekrieg nicht zu massiven Verlwten der Heere vereint und jede noch so anstrengende Tätigkeit mühelos er·
und noch mehr Schaden an der Bevölkerung kam. Den scheinen lässt. So sollte jedes Verhalten von Spontaneität und
im Khunchomer Kodex dargestellten Scbwarun K"1g, der Selbstbewusstsein getragen sein. Cortesia ohne Sprtuatum ist
die Vernichtung von Dörfcrn1 Feldern und Straßen oder zwanghaft gestelzt; Prutknza ohne Sprnutura wirkt verkopft;
eine Verstümmelung des Gegners vorsieht, lehne man im Grandezza ohne Sprtu:atura ist nicht prachtvoll, sondern protzig
Horasreich entschieden ab. und nicht standesgemäß.

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lern und den Patriziergeschlechtem der Stadt beliebt. Die unver­
Wu deokt ein Krieger der Akademie heiratete Meisterin des Kavalierstils gilt ebenfalls als hervorragende
der Kriegs· und Lebemkwtst-zu Vimalt.übtt „. Diskutantin und Tänzerin. Dass sie außerhalb der Akademie lebt,
„. Esnlio ya Feclorino: „Ein guter Mann und die Fest­ und auch sonst als recht verschlossen gilt, gibt immer wieder An­
legung auf eine indi:vidudle Ausbildung hat sicherlich lass zu Gerüchten über ihre Liebschaften.
manchen Voneil, aber das Reisen im Planwagen oder ein
Leben auf alten Gutshöfen als Teil der Ausbildung? Das WEi'f'EIU PEIUODED DEJ\..AAADEmiE
kann doch nicht dem Stand angemessen sein." J Amaldo G cremoni, Cavalliere di Teneth {*974 BF, schlank,
.•• die Rondrakin:be: „Die Herrin ist die Göttin aller weiße Haare streng zurück gekämmt, trägt Moda alla Aureliana)
Krieger und Heroen, und wir dienen ihr nicht schlechter ist seit fast 30 Jahren der sr.ellvertretende Akademieleiter. Der
als jemand, der nicht verstanden bat, wann man zum Flo­ strenge Aristokrat ist ein Gegner der immer stärker werdenden in­
rett und wann man zum Anderthalbhänder greift. Oder dividuellen Ausbildung und versucht, dieser dureh eine Vielzahl
wann man seine Armbruster di e Flanke der Pi�niere si­ an Gruppenaktivitäten entgegen zu wirken. Als Lehrer für Scrate­
chern lässt • „" gie und Taktik sieht er ei; als seine Aufgabe, die AusBüge der Schil­
„. VimaltJ „Es kann keinen anderen Ort geben, an dem ler zu organisieren und zu begleiten, sei es die Sommerreise ins
un$Crc Akademie stehen könnte. In V insalt trifft sich der Aurelat zur Falkenjagd oder der Besuch im Theater am Praiostag.
Kronkonvent und hier weiß man bereits im Frühjahr, was ..J Severius da Malagteia (*1001 BF, dunkler Teint, schwarze
im Herbst die angemessene Mode und der Tanz der Sai­ kurze Haare, große Narbe quer durchs Gesicht) isr ein bei den
son sein werden, In Vmsalt enmehen die genausten Uhren Schülern gefürchteter Fechtleh.rer. Der gefühlskalte Ritter galt als
und melodischsten Opern und niell)and sonst kann sieh einer der schönsten Streiter Kabashs, bis er in der Nebelsrhlacht von
aufRohal den Weisen, St. Bospc:r und Geron den Einhän· Yei (1029 BF) schwer vedetzt wurde. Er 'M:iß, wdch unwiderrufli�
digen als Gründungsvater berufen. Wo sonst könnte man ehe Folgen nur eine einzige verpasste Parade haben kann, und lässt
die bestmögliche Ausbildung erhalten?" dies seine Schüler spüren, da er keine To.ltranz für Fehler uigt. Oft
treibt er die Kadetten bis zur vollständigen Erschöpfung.
Wu denkt_, über die Akademie .J Usim Marvallo (*1000 BF. blonder Zopf. gepflegter Spitzl.rt,
der Kriegs· und Lebemkumt zu Vimalt gutaussehend, groß, athletisch): Der vor allem bei den Schülerin�
„.ein Schüler des Dom Essalio Fedorino: „Der Meis­ nen beliebte Reederssohn ist ein ehemaliger Favorit Timor-Horas
ter redet ja immer voller Reverenz von seiner alten Schule. l. Nachdem er seine Kriegerausbildung beendete, spielte er einige
Aber wcon da alles so grandios wäre, würde er wohl don Jahre als Katapulter flir die Vinsalttr Drachen und erreichte zwei­
unterrichten. Angeboten haben sie es ihm ja oft genug. Ich mal den Sieg in der allaventurischen Immanmeisterschaft. Seit
linde, wenn man sich nur in seinem Castello ve!Khantt. 1032 BF ist er filr die körperliche Unterwe,isung der Vinsalter Ka­
fehlt einem die Freiheit, um das wahre Leben zu genießen." detten verantwortlich und führt diese Aufgabe unnachgiebig aus.
„. die Ranclnkirche: „Die Vinsalter haben schon immer Oft sieht man ihn im Streitgespräch mit Amaldo Geremoni, da
vide Neuerungen auf das traditionsreiche Schlachtfeld des die beiden als Angehörige der Casa FfJnd4ri respektive der Gua
Kricge.s gebracht. Man mlW ihnen aber bei allem Drang Novici unterschiedliche Ansichten bezüglich Wohl und Wehe des
zur Erneuerung zu Gute halten, dass sie hohen Wert auf Reiches haben.
die Regeln des ritterlichen Kampfs legen. Und wie sagt J Lovisa E„imteriti von Ariwr (*973 BF, graue Löwenmäh­
seine Eminenz Torcse immer wieder: Ohne Ehre ist ein ne mit schwarzen Strähnen, drahtig, einarmig) iSt die Kaplanin
Mensch nichts!" der Akademie. Ihr Schwenname bedeutet „das lautere (Lang)
••• der Vinsaltcn „Die hohen Herren und Damen lernen Schwert", was ein Beweis ihrer Waffenkunst ist. Die gutmütige,
auf der anderen SCite vom Fluss, wie man mal ein richti­ aber strikte Traditionalistin, die sich erst nach dem Thllrwfll.Krhg
ger Comto wird. In der Stadt sieht man die aber selten. (1022-1026 BF) der Kirche der Donnernden angeschlossen hat,
Sie haben ja alles was sie brauchen in ihrem Palazzo. Der unterrichtet die Kadetten in Geschichte und den Lehren der tlß­
Embrecht hat sogar �hen, wie sie mit der Kutsche zur teilbaren Zwölf. Darüber hinaus lehrt sie auch das Streiten mit
Oper ge&hren sind." einigen Waffen, die nicht auf dem Hauptlehrplan stehen, so ein
Schüler dafür Interesse zeigt.
.J Curthan Piccinio (*954 BF, wenig graue Haare, vom Alter
gebeugt) steht seit fut 70 Jahren in den Diensten der Akademie.
PERSODED DER....AKADEmiE Der mürrische Alte, der sich vom einfachen Laufburschen i.um
obersten Zeugwarr hochgedient hat, genießt oft seine Ruptia in
SiLVAnA von GAiu.iscKGRÖ'fz, der Sonne aufeiner der Bänke des Innenhofes und schimpft dabei
AAADEmiELEi'f'ER.in über die Jugend von heute und dass unter König Therengac so
Die Edeldame (*998 BF, schwarze Locken, gutaussehende Krie­ vieles besser war.
gerin) hatte noch keine zehn Jahre ihren Kriegerbrief, als sie, Der erst seit kurzem in den Diensten der Akademie stehende
aufgrund familiärer Verbindungen, zur Leiterin ihrer ehemaligen Koch Saporatus {"'1010 BF, kurze braune Haare, Vollbart, fettlei­
Akademie ernannt wurde. Die Nichte Herug Cusinws hat ein be­ big) ist ein Schüler von Lumitulff& Morcalino (SoG 176). Nach­
�nderes Talent im Umgang mit Me1Uchen und ist bei ihren Schü- Abschluss seiner Magierausbildung suchte er vor allem eine An-

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stellung. bei der er langfristig und ohne finanzidle Einschränkung J Vor einem großen Bankett spricht Saporatus einige Schüler an,
seine kulinarischen Köstlichkeiten entwickeln konnte. Der aus ob sie nicht helfen könnten, etwas über die Vorlieben der gelade­
offensichtlichen Gründen bei Schülern und Lehrern beliebte Des­ nen Comites heraustufinden. Dies wäre über. Kontakte mit deren
scrtspcziali.st hat sich allerdings noch nicht ganz an den sehr dis­ Personal oder aber über ihre von Arroganz geprägten Kinder mög­
ziplinierten Tagesablauf gewöhnt und noch seine Schwierigkeiten, lich und würde von ihm mit einem besonderen Nachtisch oder
zweihundert Mahlzeiten pünktlich zur Praiosstunde zu servieren . einem stärkenden Trank belohne werden.
..J Ab und an unterriclttcn GastdoT.Cnten an der Akademie und bie­
ten den angehenden Kriegern Gelegenheiten, sich in besonderen Se­ ••. für Abcotewu
minaien unterweisen zu lassen. Zu den regelmäßigen Gastdozenten Nach einem Vorfall in der Akademie, wie z.B. einem Diebstahl,
gehön Rdimo ya Torcesti, (*937 BF, Halbdf, gutaussehend, alters­ einer ungeklärten Geistererscheinung oder dem Verschwinden ei­
.resistent, gebildet, pftichtbewusst, Gemeinsame P&de 11) seines nes Angestellten, bicrec Silvana einen verdienten Recken als Gast
Zeicltens Großkomtur vom Orden vom Goldenen Adler. an die Sc:hule, damit er und seine Freunde insgeheim der Sache
nach gehen können. Die ganze Heimlichkeit dient dazu, sich die
Visitatoren oder gar die aufgebrachten Eltern fernzuhalcen.
Ein HELD Avs VinSAL1' J Es heißt, Staryun Loriano, der Wahrer der Ordnung Bosparans,
Ein Krieger au.s Vinsalt entstammte schon vor seiner Ausbildung ei­ hätte sein Interesse an Informationen über den jüngsten Dauergast
nem guten Hause und ist spätestens seit Erhalt seines Kriegerbriefcs der Akademie bekundet, möclite dort aber nicht mit der Tür ins
ein Teil des horasischen Adels. Er hat gelernt, neben Schlachtfeld Haus fallen. Man könnte sich sein Wohlwollen verdienen,. wenn
und Fechtkreis auch aufdem Tanzparkett zu Hause zu sein, Befehle man ihm dieses Wissen versch.a1ft, ohne dass die& der Akademielei­
zu geben und seinem Horas zu dienen. Niemals würde er willent­ tung bekannt wird.
lich etwas tun, das ihn das Gesicht ·kosten oder sogar auf die Ehre
der Schule oder seiner Familie zurüclcfallen könnte. Er würde eher
bei Brotsuppe in der letzten (sauberen) Hafenstube unterkommen,
bevor er eine Wettscltuld nicht bcglekht. Verschmutze Kleidung
oder rostige Waffen sind ihm ein Gräuel, wobei er weiß, dass diese
Ideale nichr für jeden angemessen sind. Der zum Patrioten erz.oge­
ne Krieger fühle sich am wohlsten, wenn er innerhalb einer Gruppe
den Ton angibt, oder zumindest der Entseheidunp:rager seinem
Rat ein deutlkhes Gewkht einräumt. Er genießt die Aufinerksam­
.keit Anderer und wird sich bietende Gelegenheiten, sich in den
Mindpunkt dieser zu rücken, nur ungern versueichen lassen.

DiE AKADEmiE DER.f<NEGS- VDD


LEBEDSK.vns1' .zv VinSAL1' im SPiEL
Die Vinsalter Akademie gibt skh nach außen hin recht verschlos­
sen. Zu viele Besuche von fremden könnten den Tagesablauf der
wertvollen Jugend stören, so dass man solche selten innerhalb der
eigenen Mauern willkommen heißt. Lehrer für allerlei Fahigkei­
ten des modemen Klingenspiels, der höfisclten Gesellschaft und
der Kriegsführung sind zwar vorhanden, allerdings muss ein Held
schon selbst Mitglied der horasi5'hen Oberschicltt sein (SO > 9
oder passende Titel), oder einen bedeutenden Leumund haben,
um hier Unterweisung zu erhalten, die dann in den Abendstun­
den nach dem Schulbetrieb stattfindet. Solchen Helden kann man
im Elite-Internat jedoch Informationen zur Sotterana geben, oder
auch helfen, ein Treffen mit einem der bedeutenden Elternteile
eine Schülers zu arrangieren.

SZEDARJOiDEED
••. fli„ Zöglinge
..) Die junge Daria hat sich heimlich durch den Zugang im Leh­
rerhaus in die Sotterana geschlichen, um dort ein Gräberskclctt zu
erschlagen und den hübschen lhion zu beeindrucken. Als ihren
Tutoren aufral
l t, dass sie fehlt, müssen sie scllnell handeln. wenn
sie nicht zur Veramwonung gezogen werden wollen. InfeineT Ge�Osch4fi

92
ru initiieren, isr er akaiell von der modernen Welt deutlich
GEHEinmisSE DEil.l<NEGS­
iihtrfoi'dert. Der tief praiosgliubige Stratege versucht nun
vnD LEBEDS�vns'I' !V Vil(SAL"t
zunächst einmal, das Zwölfgötterbild des neuen Bosporans
J Die toge des mutigen Practorianers: Amaldo Gmmoni, und die Annehmlichkeiten eines Lebens, das nicht jeden Tag
Usim MarwzlbJ und ein Mitglied des Personals sind Mitglie­ an der Schwelle zu Borons Hallen Steht, zu verstehen. Sollte
der der Myrmitltmm (Horas 217). Ihre offenen Streitigkeiten dies in näherer Zeit der Fali sein, könnte die Schule einen
dienen dabei genauso ihrer Tarnung wie die Mitgliedschaft Lehrer Rir lang vergessene Kampftechniken vorweisen.
in der Loge des mutigen Praetorianen, die sich angeblich den v Silvanas Liebesleben isr zwar immer wieder ein Ge­
Schutz des Boras als nel gesetzt hat und dessen namensge­ sprächst�ma der Vmsalcer Gesellschaft, allerdings lebt sie
bende Leibgarde verehrt. Gemeinsam suchen sie 1mter den rrot.z aller Spekulationen sehr traviaflirchtig: Nachdem ihr
Schülern nach geeigt)eten Kandidaten, um sie in die I:.ehren Geliebter im Zug tkr Edlen verstarb, hat sie ihr Herz und
des Shinxir einzuweihen. Dessen Tugenden begründen auch, ihren Körper bislang nicht mehr neu vergeben. & scheint
warum beide großen Wert darauf legen, dass im Unterricht aber, als würde ihre Trauer lanpam zurückweichen, was die
viel Gemeinschaftliches unternommen wird und alle Ka­ Gerüchte erneut befeuern wird. (*)
denen dem I<§rperbau �idealen Athleten nah sind. Wah­ .J Der alte Curthan dient mittlerweile unter dem vierten
rend Marvallo nur ein einfacher Speettclig er ist, ist Signor Herrscher als Spitzel für das Directorium. Er soll hier Aus­
Geremoni sogar der Tribun Vinsalts und steht in Kontakt schau nach besonders •igneten �didaten halten, die sich
mit weiteren Dienern Shin.xirs im ganzen Horasreich. Sollte durch kreative Problemlösungen und mangelnde Skrupel
ein oder gar mehrere Schüler den Myrmidonen als geeignet auszeichnen und so dem DBA dienen könnten. (*)
erscheinen, wird eine der Takti.kübungen in der Sotteraqa als -.J Bei seinen Besuchen hält &.fonoJll Torrati in seiner Funk­
�orwand genutzt um ihn standessen in einen der versteckten tion als Großkomtur des Adlerordens nicht nu.r Awschau
Tempel zu geleiten und ihn in den Schw.i:rm aufzunehmen. nach neuen Kandidaten für den Orden, insgeheim lihcrprüft
Da Geheimlogen und exklusive Clubs in der Oberschicht er die Akademie samt ihres Personals, ob der Lehrplan als
Vinsalts ihren festen Platz haben, geht man zwar davon aus, audi die gelehrten Amichcen mit den Ansprüchen des Kai­
dass die meisten Lehrer elner solchen Ge�ll.scbft angehö­ serhauses übereinstimmen. Dass der holdselige Halbelf ein
ren, ahnt aber nicht, dass hier tatsächliche Ket7.er Fuß gefasst Auge -auf die Akademieleiterin ge...vorfcn hat, ist kein allzu
haben. Beson&re Vorsicht lassen beide immer dann walten, großes Geheimnis. (*)
wenn &fano ya Torcesti ru Gast ist. J Ein mehr oder minder offi:nes Geheimnis ist der Son­
..J Der SonnenmandW.11 Uriseban von Bospora� diente dergast der Ak;idemie, Uristhan von Bospomn ("unbekannt,
sein Leben lang Aniclthona VIU. im ewigen Kampf gegen blonder Bürsten.schnitt, wettergcgerbt, sehr muskillös). Im
dii: Echsenmichte Zz.e'Th�. 10� BF erfuhr die \ilrlortne Frühjahr 1Q35 erschien der knapp 40 Jahre alte Kämpe vor
Legion, (D.rachendinuneru,ng), da s es nach fast 3QO Jahren den Toren der Akademie und behauptete, es sei .sein praios­
wieder Mittel und Wege gab den mysteriösen Dschungel zu gegebenes Recht, hier Quani« tu beziehen. Seitdem lebt er
verlassen. In Absprache mit seiner Herrscherin und seinen zurückpgcn in einer Lehrerwohnung, verbringt viel Zeit
Offizieren brach aer stellvertretende Sonnenmarschall auf. in der Bibliothek und wird oft an der Seite von ihrer Gnaden
um die Stadt dq Vorväter zu bereisen und dort an der Schu­ Damotil gesehen. Das übrige Personal gibt sich nach aul)en
le, an de.r noch �in Ururgroßvater ausgebildet ·wurde, um hin recht wort:katg über den Besucher. Eine Funktion als
Rat zu fragen, Auch wenn er ursprünglich die Reise auf sich Lehrer hat er bisher noch nicht wahrgenommen, auch wenn
nahm, um eine Rettungsmission fü.r die Verlorene Legion er diese offiziell innehat. ("')

93
DiE AuoEmiE R9nn�s
ScHW-ER.f1'._vnsf' in WinHALL

Vollstind.iger Name: Rondras Schwertkunst in Schwertlwnig und Heiliger der Rondrakirche·


Wmhall (958 BF,. 1021 BF)
Stm.dort: Winhall, Fürstentum Albcrnia, Mit­ Bedeutende Abginger: Raidri Conchobair
telreich (auch wenn dieser seine ursprüngliche Aus­
Wappen/Symbol: zwei gekreuzte, schwarze bildung in Baliho erhielt, wird er als Abgänger
Schwerter über schwarzer Stadtmauer auf silber­ geführt, da er viel Zeit an d-er Akademie ver­
nem Grund brachte.)
Wahlspruch: Mit Blut und Schwm! Dem Orlt zur Größe: klein
�hr. der Heimat zur Ehr! Beziehugen: ansehnlich (in Winhall undAlbernia,
Träger: Haus Conchobair a.nsonsten gering)
Spezialgebiet: traditionelle Kriegcrausbildung mit F inanmra&: gering
Schwert und Schild AllS8tattung: hinlänglich
Personen der Historie: Targuin Conchobair, Graf von Besonderheiten: Wohl die einzige Schule Avcnturiens,
Winhall (8. Jh. n. BF), Raidri Conchobair, berühmter die komplett aus neuen Gebäuden besteht.

• Wenn alk so gekämpft hiitttn wie die jungen Schwert.er von der deutlich an Gewicht in Albemia. So war es auch kein größeres W'iln­
Schule, hii tttn die Orlts lteinen Fußbreit unserer Stadt #kommen. der, dass die Schule den Fürsten während der Answinisten-Krite(lOIQ.
Die haben tkm alun R4idri alle Ehrr gemacht. Und nicht wenigt 1013 BF) in seinem Kampf gegen die Usurpatorin Isora wn Eltnvina
sind nun bti ihm. M unterstützte. Auch beim Ende des Schwcrtköni� warc.n Schüler und
-aus einem Tawrnengespräch in Winhall. neuzeitlich WeggcF.ihnen der Akademie zugegen, als er 1021 BF den Heldentod
starb. Geschwächt aus den Kämpfen gegen den Dämonenmeister -

GESCHiCH'fE gleich zwei Lehrer f.mden den Tod in der Schlacht - sah m,an sich nun
Orks und die Wesen der Walder, nicht zuletzt des Farindelwaldes, bald einer weiteren � ausgeset:zJ: den Orb.
waren stets eine Bedrohung in dieser Region und der Bedarf an Im Hesinde 1026 BF wurde Wmhall nach längerer Belagerung von
ausgebildeten Kämpfer!} daher eine alltägliches Notwendigkeit. So den Orks überrannt und gebrandscham. In den Straßen kämpfte das
gründete Targuin, der berühmte Ahnherr des Hauses Conchobair, Volk gegen die Schwanpelre und gut ein Viertel der Bürger kamen
im Jahre 750 BF die Akademie. Targuin hatte sich in den Kämp­ dabei ums Leben. In diesen Straßenschlachten stlllden die Lehrer und
fen um Kuslik (744 BF,Huntlert Tage IJ()n Kuslik) verdient gemacht Schüler der Akademie stets in der ersten Reihe, eilten von Kampf 7lJ
und gab nun seine Erfahrungen an den Nachwuchs weiter. Mit Kampf-und viele ließen dabei ihr Leben, Am Ende dieser Tage brann­
ihm bcgiruit auch die Geschichte des Hauses Conchobair in dieser te die Stadt, lagen die Menschen erschlagen auf dem Pflaster der Stra­
Region, als jener 745 BF zum Grafen von Winhall wird. ßen wu:I die Schule war eille rauchend� Ruine. Es daucne vier Jahre,
Seit dieser Zeit profitierte die Schule vom Ruf der Familie und bis die Flnrichtung wieder aufgebaut war und der Unterricht wi�er
besonders unter der Leitung Raidri Conchobairs kamen Schüler aufgenommen werden konnte. Der alte Rbonwian Cumin geht seit
aus dem ganz.eo Reich hierher - nicht zuletzt aus dem Grunde. diesen Tagen am Stock und zeigt nur selten ein &cundlichcs Gesicht.
dass ehemalige Abgänger sowie Mitglieder der Familie O:mcho­ In den Wirren des Bürgerkrieges zwischen Albernia und dem Kai­
bair immer wieder als Lehrer tätig waren oder für einige Z.Cit an serreich stand die Schule eindeutig aufSeiten Albernias, was ihrem
der Schule blieben, um sich selber :zu verbessern. Auch die guren Rufim Reich sehr schadete, ih.r in Albernia aber einen deutlichen
Verbindungen, welche die Trägerfamilie zum Hof in Havena oder Bonus brachte. Hinzu kam das Verhalten von Rhianna Concho­
auch zum kaiserlichen Hof in Garerh unterhielt, waren sicherlich bair, die sich 1027 BF mit den Nordmärkern verbündete. Auch
ein Bonus für die Schule. Aus dieser Zeit stammt aber auch eine dies hat der Schule und ihrem Ruf geschadet. selbst wenn an der
'Unstimmigkeit' mit dem Haus Fenwasian, welches seit den Zei­ patriotischen Gesinnung des Lehrkörpers nicht zu zweifeln war.
ten Targuins einen Groll gegen die 'träger der Schule hegt. Deneit (1036 BF) ist mit&" Omchobair ein eher unerfahreoer
In der kaiser�n Zeit (902-933 BF) fochten Abgänger der Schule Junker der offizielle Herr der Schule. Selber ,nur' ein Schwertge­
auf verschiedenen Seiten, was zu einer deutlichen Kon7.entrierung auf selle nach Uinin (siehe Seite 160) und kein Krieger, wie sein be­
,albcmische Interessen' l\ihne. Die Schule gewann durch die Freund­ rühmter Vater Raidri, ist er des Öfreren an der Schule zu sehen
schaft des Schwertkönigs Raidri Conchobair mit dem Fürsten Cuano ui und sucht seine eigenen Kenntnisse zu erweitern und nicht selten
Bmnain (Großer fluss 21) für mehrere Generationen an Abgängern auch den Rat des erfahren Leiters.

94
Begegnung im Farindt/wald

LEBEß Aß DER_AAADEJiliE Da man sich auf vergleichsweise wenige Waffen spezialisiert hat,
Lange Zeit war der Unterricht von Baulärm und Hilfsarbeiten wird der Umgang mit diesen umso intensiver erlernt. Nach den
beim Neubau der Schule begleitet. Als "Mönelritter" wurden die morgendlichen Übungen schließt sich ein weiteres gemeinsames
Schüler von ihren Kollegen in Havena belächelt. Die Abgänger der Mahl an, so man in der Schule ist. Die Schüler, deren Unterricht
Aufbaujahre haben oftmals aus der lästigen Pßicht eine Tugend außerhalb stattfindet,haben ihre Verpflegung dabei. Der Nachmit­
gemacht und nicht wenige von ihnen tragen in ihren Wappen nun tag wird auf die gleiche Weise verbracht, bis gegen sieben Uhr dann
ein Mauerstück. Doch inzwischen sind die neuen Räume fertig Schluss mit dem Kampf ist. Es folgt ein weiteres Mahl und danach
und der Unterricht kann wie früher stattfinden. ist üblicherweise noch eine Stunde Zeit, um die eigene Ausrüstung
und die der Schule wieder zu säubern und nötigenfalls zu flicken.
ALL"fAG So mag man am Ende des Tages mit schmerzenden Armen und
Jeder Tag beginnt kurz nach Sonnenaufgang mit einem gemeinsa­ krummen Rücken in die Betten fallen. Eine beliebte Abwechslung
men Dienst an der Göttin. Im Hof knien dabei alle Schüler und für die höheren Lehrjahre ist die alle zwei Wochen stattfindende
Lehrer vor einer Statue der streitbaren Leuin nieder. Es folgt eine Übungsrunde mit den Gardisten. Das verbessen zum einen die
Übungsstunde im Schwertkampf, je nach Lehrjahr mit Holzwaf­ Fähigkeiten der Schüler und die Übung der Gardisten und zum
fen oder richtigen Waffen. Dann folgen ein knappes, aber kräfti­ anderen werden so die Verbindungen zur Stadt gepflegt.
gendes Frühstück und eine ebenso knappe Stunde in theoretischen
Fächern wie etwa Kriegskunst, Lesen und Schreiben oder der not­
wendigen Etikette, um als Krieger eine gut bezahlte Anstellung zu DER..KltiEGE.RJUUEF in WinHALL
erlangen. Ist die Witterung schlecht und der Wind stark, bleibt Feuer verbrennt nahezu alle Stoffe, selbst einfaches Metall
man im Gebäude und widmet sich wieder dem Nahkampf. verlicn Form und Wen. So sind viele Unterlagen in den
An guten Tagen finden außethalb Übungen mit dem Bogen statt Feuern verloren gegangen, welche die Schulgebäude ver­
oder im Reiten. Höhere Jahrgänge erhalten auch Unterweisung im nichteten. Eine Folge davon ist eine neue Form des Kric­
Kampf vom Pferde aus. Dies wird auch Teil der Mittel- und Endprü­ gcrbricfcs. Jeder Abgänger bekommt eine etwa handteller­
fung sein, wenn es unter anderem gik, im vollen Galopp einem „Or­ großc Scheibe aus reinem Gold. Darauf sind sein Name,
kcn den Schädel zu spalten" oder doch rumindest der entsprechend seine Abstammung und seine Zeit an der Schule vermerkt.
gestalteten Weidenfigur den Kürbiskopf herabzuschlagen. So finden Ergänzt wird dies durch das Wappen der Akademie und
diese Prüfungen üblicherweise im Herbst statt, wenn die notwendi­ den Wahlspruch, welcher in endloser Folge den Rahmen
gen Gemüse auch in größeren Mengen preiswert zu haben sind. bildet. Dies Metallstück wird in leuchtend rot gefärbtes
Um eine ausreichende Menge an ,Gegnern' zu haben, hat man sich Leder eingenäht, auf welches die gleichen Angaben geprägt
welche aus Holz geschnitzt. So werden die Anranger erst einmal an werden. So soll der Träger vor gierigen Absichten und das
hölzerne Gestelle gelassen, welche auf ihre Schläge mit unverhoff­ Metall vor Beschädigungen geschützt werden. Ein jeder
ten Drehungen und dem Hervorschnellen von ,Waffen' reagieren. Abgänger würde lieber Hunger leiden, als dies Kleinod zu

Für eine gezielte Förderung der Reflexe können die Holzkamera­ verkaufen, so heißt es.
den auch mit Seilzügen von der Seite gesteuert werden.

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Gelegentlich prüfen die Winhaller ihren Mut und begeben sich in Schule und Stadt. Nach 1026 BF stand eine weitere Existenz als
den nahegelegenen Farindclwald. Zwar kehren die meisten Krie­ Lehranstalt auf Messers Schneide und nur mittels einiger frei­
ger wieder zurück, doch kommt es manchmal vor, dass sie don giebiger Spenden von lokalen Größen war ein Weitermachen
einem Feenwcscn, z.B. einer Dryade, begegnen, welches sie in eine möglich. So versteht man hier unter dem geschworenen Sclmtz
Fecnwclt entRihrt und erst Wochen oder Monaten wieder freigibt tkr SchwadJtn nicht nur die Hilfu allen Wehrlosen gegenüber,
(und bei einigen Winhallern sollen es gar Jahre oder Jahnehnte sondern auch eine tatkräftige Unterstützung der Bürger. Bei Eh­
gewesen sein). renhändeln und Gottesurteilen stellt die Schule Kämpfer und
Sekundanten. Bei Handelszügen werden gerne Abgänger der
AVSPJViGVDG DEJ\.PIQll�i PiED'fR.iVE Schule zum Schutt angeworben und zuweilen auch erfahrene
Die rondrianische Ehre und Pflicht hat über Jahrhunderte hinweg Schüler „ausgeliehen". In der Stadtwache dienen einige ehema­
Leben und Ausbildung an der Schule besrimmt. Mut, Tapferkeit lige Schüler als Ha_uptleute und Weibel, gemeinsame Übungen
und eine gewisse Spur von Tollkühnheit hat viele Abgänger ausge­ mit der Wache werden abgehalten. Ei.n weiterer Aspekt ist sicher­
zeichnet. Ein grundlegendes Bestreben, sich der Leuin zu beweisen lich Zurückstellung der eigenen Bedürfnisse. Diese Zuriiclenah­
ist auch heute noch vorhanden. Hinzu kommt ein heißer Wille, mt fkr tigtntn Ptrs.on entstammt zum einen den entbehrungs­
sich in seinem Handwerk zu perfektionieren. reichen Jahren des Wiederautbaus, aber auch das Land selber
Die Loyalität der Schüler wie auch der Lehrer ist in erster Linie fOrden ?ähe und genügsame Naturen. So lässt man anderen den
albernisch. Da haben weder die Krisen und Konflikte der letzen Vortritt bei Essen und der Veneilung von persönlichen Gütern.
Jahre noch der vermeintliche Verrat der Tochter des Schwertkö· Bei gesellschaftlichen Ereignissen ist man gesittet und um ein
nig:s etwas dran ändern können. So werden die neuen Zöglin­ ruhiges Auftreten bemüht. Über ihre Taten und die abenteuerli­
ge auch explizit nach ihrer Gesinnung gegenüber Albernia, den chen Ergebnisse ihrer recht tollkühnen Art wird nicht geprahlt.
Nordmarken und dem Mittelreich befrage, bevor man sie in die Die Regeln der Etikette bilden ein strenges Korsett, welches die
Reihen aufnimmt. Eine tiefu Verbundenheit verbindet zudem Schüler umgibt, zuweilen durch etwas Charme abgemildert.

PERSODEil DER._A�DEmiE
Wa denken Scba.Ier aw Ronclras Schwertkuntt über„.
••• die Stadt Winhall1 „Ein Teil dieser St�dt sind wir, wa­ R!fonwi.An Cvmin, AKJlDEmiELEi1"El\.
ren wir und werden wir, so die Göttin will, auch immer Du Leiter der Sch\lle (*959 BF, 175 Halbfinger, graue Haare mit
bleiben." vielen weißen Strähnen, ausdauernd, oftmals niedergeschlagen),
••• die Kameraden aus Havena: nEs muss eine: wirkliche ist in die Jahre gekommen. Die kunen, weißgrauen Haare z.eigen
Erschwernis sein, das Schwert richtig zu führen, wenn nicht nur die übliche Frisur eines heimtragenden Kriegers, sie
man mit der Nase gleichzeitig in den Wol)(en hängt." weisen auch schon länger einen breiten Scheirel und lichte Sul�
••• .Reo Concbobiin „Ein junger Herr, der viel Potential lcn auf. Seine kräftige Gestalt ist mit den Jahren immer gebück­
hat und sicherlich eine große Zukunft. Mic ihm wird der ter geworden und zuweilen, insbesondere bei schlechtem Wetter,
Name Conchobair wieder eine11 guten Klang erhalten und kann m;in ihn mit einem Stock sehen. Es heißt, der Untergang
die Taten Rliiannas vergessen ma�hen. ES :wird ihm dabei der Schule im Orkensturm und der Tod vieler seiner Schüler und
sicherlich helfen, dass er so oft hier ist." Freunde in diesen Tagen haben ihn gebrochen. Doch wer dem
.„ ilie Schuten im Norden1 „Sie mögen tapfer sein und alten Mann in die Augen sieht, erkennt sehr deutlich, wie falsch
auf den Wiesen am Großen Fluss haben uns die Söhne diese Aussage ist. Auch wenn er seitdem Hesinde l026 BF einen
und Töchter Thorwals hilfreich zur Seite gestanden, aber lahmen Arm und ein steifus Bein mit sich herumschleppt, ist er
das sind doch keine Krieger. Zumindest nicht im üblichtn doch noch lange nicht kraftlos oder gar senil geworden. Dass er
Sinne." seinen geliebten Bogen nicht mehr spannen kann, kompensiert
er durch umso heftigere Schläge mit dem Schwert. Und nur we­
Was denkt man über Rondra.s Schwertkunst •. , nige wagen eine Übungsrunde mir dem Schulleiter, wenn dieser
.•• in der Freien Kimpfencbule zu Pr�: „Die Reden schlechte Laune hat. Dennoch kann er nicht verhehlen, dass es
von Rondra und tragen dabei Pfeil und Bogen. Wie soll ihn sehr mitgenommen hat, dass er „Raidris Schule" nicht be­
das passen? Eine Axt und wie der wütende Orkan unter schützen konnte. Wenn er durch die neu aufgebauten Flure und
die Feinde - so ehrt man die Stürmische!" Räume geht, bleibt er oftmals an einzelnen Stellen stehen und
..• in Winha:ll : „Wir ,sind froh und glücklich, dass wir sie streicht über Steine und Zierornamente der wenigen erhaltenen
haben. Schüler und Ausbilder sind eine Stütze für unsere Teile der alten Schule.
geprüfte Stadt. Auch wenn dies: ein weiteres Problem mit In seiner Jugend war Rhonwian der Erste seines Jahrgangs und ein
dem Grafen bedeutet." über die Grem:en der Grafschaft hinaus bekannrer Bogenschütze.
••. bei 4en Kriegem aus Havena: Ja, das ist die Schule Da er auch mit dem Schwen glänzen und so manchen Wettstreit
im Farindelwald, oder? Die Mörtclrittcr sil)d ja ein armes für sich entscheiden konnte, ernannte ihn das Haus Conchobair
Grüppchen, da mu.�s man natürlich Nachsicht walten las­ 997 BF zum Lehrer an der Schule. Nur wenige Jahre später über·
sen, immerhin stehen sie auf der richtigen Seite." nahm er die Leitung. Zu seinen Pflichten zählt auch der Unter­
richt in einigen theoretischen Fächern.

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WEifER.i PEJUOnEn DE�A.KSlDEmiE Kampf. In den Wintermonaten kann man sie zudem mit ihren
J Jarwen Gornathair (*1003. BF, rothaarig, launisch) ist nun seit Schülern auf zugefrorenen Seen und Seitenarmen der Tommel se­
einigen Jahren als Ausbilderin für den Umgang mit dem Schwere hen, wo sie spielerisch ihre Körperbeherrschung verbessern. Ihre
an der Schule. Sie selber hat ihre Kricgerausbildung in Baliho absol­ Winhaller Wolfjäger-Hündin Kir/,a ist das geheime Maskottchen
viett und über viele Jahre hinweg im Kampf gegen Orks und Nord· der Schule und Liebling der jüngeren Schüler.
marken ihre Kennmisse verbessern können und müssen. Trotz ihrer
eher zan erscheinenden Figur ist sie ausdauernd und geschickt und
teilt kräftige Hiebe aus. Schon so mancher hat sie unterschätzt und Ein HELD AVS WirrHALL
dafür mit seiner Gesundheit bezahlt. Im Umgang mit ihren Anbe­ Ein Land umgeben von Feen Wld dichten Waldem, gebeutelt von
fohlenen ist sie oftmals launisch und lobt nur selten. Schüler, die Bürgerkrieg und Orkensturm - das prägt die Menschen, welche
meinen, sie müssten ihre täglichen Übungen nicht ernst nehmen, dort heranwachsen. Heranwachsen in dem Bewusstsein, diesem
werden gerne vorgetUhn und in einem „Kampf unter Gleichcrt" da· Land zu dienen und es zu beschüt:zen. Üblicherweise stammt be-
von überzeugt, dass sie noch reits ein Großteil der Schüler
vid zu lernen haben. Trotz aus Albernia und kann auf
ihrer persönlichen Schwä­ entsprechende Stammbäu­
chen gilt sie als hervorragende me zurückblicken und mit
Schwertkämpferin, die eine Stolz verweisen. Die weni­
Menge ru lehren versteht und gen .Absolventen, welche aus
selbst der Herr der Schule den angrenzenden, albernia­
nimmt bei ihr Stunden. freundlic_hen Regionen stam­
v Cuil ui Mud- (*985 BF, men, erhalten eine patriotisch
gutaussehender Mann in den gef!Mbte Ausbildung, wdche
besten Jahren, freundlich, sie deutlich für dieses Land,
ruhlg) ist hauptberuflich der seine Eigenheiten und seine
Jagdaufseher des Hauses Con­ Geschichte einnimmt.
chobair. Dieser Pflicht kommt Hinzu kommt eine rondri­
seine Familie bereits seit eini­ anisch-konservative Einstel­
gen Generadonen nach und lung zur Position des Krie­
kaum ein Mensch kennt die gers. Man ist kein Ritter,
umliegenden Waldcr so gut doch m e hr als ein Schwen­
wie er. Seitdem der alte Rhon­ geselle. Man bildet in Gar­
wian nicht mehr in der Lage de und Heer die Offiziere,
ist, den Unterricht mit dem ja das moralische Rück­
Bogen zu geben, hat Cuil die­ grat und die disziplinierte
se Aufgabe übernommen. Der Grundlage. Man hat wenige,
ausgeglichene Jäger gilt als aber dafür besondere Rechte
der beliebteSte Lehrer an der und diese verpftichten zur
Schule. Auch für den schlech­ heimatlichen Wehr und zur
tesren Schüler hat er Zeit und gläubigen Ausübung der ei­
i.eigt ihm rum tausendsten genen Kunst.
Mal, wie man Pfeil und Bogen Dies stellt die Basis für einen
zu halten hat, ohne dabei sich Winhaller Krieger. Daneben
oder andere ru verletzen. lebt nicht erst seit den Tagen
J Janain de Algmarcach Winhalkr aufErkundung des Schwertköni� ein Geist
(*1002 BF; dunkelhaarig, in der Schule, der anderno-ru
kräfüge Figur), die junge Kriegerin ist vor einigen Jahren nach wohl etwas weniger deutlich wird: ein geradezu tollkühner Mut.
Winhall gezogen und übernahm eine vakant gewordene Schmie­ Jede Herausforderung ist eine Möglichkeit, eine Chance, die eige­
de der Stadt. Durch eine Verletzung verlor die Linkshänderin die nen Fahigkeiten zu mehren, die Vorbilder zu ehren und sich jeder
Stärke und Wendigkeir ihres Waffenarms und konnte ihre An­ Gefahr zu erwehren.
stellung als Leibwächterin nicht halten. So ging sie einer frühen So ist es seit einigen Jahren zur PRicht geworden, dass man für ei­
Begeisterung nach und erlernte das Schmieden von Schwertern. nige Monate eine Queste absolviert. Als Beweis ist das beglaubigte
Inzwischen ist ihr rechter Arm mit beeindruckender Kraft aus­ Führungszeugnis eines heimischen Adligen oder Stadtrates vorzu­
gestattet und die Bandbreite an Schmiedeerzeugnissen deutlich bringen. So finden sich die Zöglinge der Akademie an den Höfen
gewachsen, An der Schule richtet sie nicht nur Ausrüstung und der alberniscben Grafschaften und in den Städten und helfen bei
Waffen, auch stellt sie die Waffengeschenke her, welche die Abpn­ kleineren und größeren Problemen vor Ort. Nicht selten kehrt
ger erhalten. Im Unterricht bringt sie den Uglingcn bei, mit der man nach dem erfolgreichen Abschluss des letzten halben Jahres
unterlegenen Hand zu fechten und unteiweist sie im waffenlosen an der Akademie wieder an der Ort der Queste zurück.

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R.pnoAAS Sc:awERt:K.vns'f' SzEnAR.ioiDEEn
im SPiEL
Die Schule hält sich weitgehend aUs der großen Politik heraus, „. fiir Ahgingu uad besondere Schüler
auch wenn man eine deutliche Position für Albernia einnimmt. J Ruada gegen ,die Mörtelritter': Die ,Kameraden aus Have­
Lokal steht man unter dem Haus Conchobair und damit in einer na' haben die Schule herausgefordert. Ohne, dass der Lehrkörper
gewissen Opposition zum aktuellen Grafen von Wh1hall, Brlllgo n davon Wind bekommen hat, wurde ein Schreiben an die Schüler
Ftn,wasitm. Zumindest bisher ist daraus kein wirkliches Problem übermittelt. Beim nächsten Tag der Königin, also beim Festakt zu

für die Schule oder deren Abgänger erwachsen und der junge Reo ihrem Geburtstag, soll es einen Wettkampf der Schulen geben.
scheint dies auch weiterhin garantieren zu wollen. Beide Akademien stellen flinfStreiter. In wenigen Tagen wird man
Das Gros der Schiiler stammt aus Albernia. Del'7.Cit ist noch ein Jun­ von der Schule aus in die Hauptstadt aufbrechen, um an den Fei­
ker aus dem garcthischen Tannwirk an der Schule und ein weiterer erlichkeiten teilzunehmen.
stammt ursprünglich aus Weiden. Bei Bewerbern aus den Nordmar­ ..J Die Riuber: Eine Gruppe von Wegelagerern hat sich in der
ken ist man eher abgeneigt und von weiter weg kommen üblicher­ Umgebung eingenistet. Die Stadtgarde hat um Unterstüaung ge­
weise keine Anmeldungen. Daflir liegt die Schule zu abseits und beten, wekhe ihr von Schulleitung und dem Hause Conchobair
ihre überregionale Anziehungsktatt hat in den letzten Jahren doch gerne bewilligt wurden. Nun beginnt eine Treibjagd auf ein Wild,
reichlich abgenommen. Der Ruf ist in Albemia dagegen noch sehr welches sich sehr wohl zu wehren weiß und über mehr verfügt als
gut. In den entsprechenden Kreisen hat es sich herumgesprochen, nur Krallen und Zähne.
dass t.rotz Neubau und einiger neuer Lehrer die Ausbildung auch
weiterhin auf hohem Niveau und gründlich ist und man hier „echte „. für andere Helden
Krieger der alten Schule" an die Kunst heranfilhrt. Nach dem Brand v Reo Conchobairs roter IDrsch: Der Schirmherr der Schule
und während des Bürgerkrieges sind viele, gerade mittelreichi$Che berichtet seit Tagen von einem leuchtend roten Hirschen, den
Schüler zu ihren Familien und an andere Akademien gewechselt. er auf seiner letzten Jagd erspähen, aber nicht stellen konnte.
Inzwischen kommen wieder drei bis flinf neue Schüler pro Jahr an Nun will er mit einigen Zöglingen und Freiwilligen sowie sei­
die Schule und halten die Anzahl von gut 25 l.öglingen konstant. nem Jäger wieder in den Wald und das seltene Wild erlegen. Alle
Auch die übliche Aufuahmeprüfung ist seit alters her ein Grund, Warnungen, dass solch ein Tier nicht normalen Ursprungs und
warum nur so wenige Schüler aufgenommen werden. So ist den wohl eine unselige Verbindung zum verdorbenen Feenwald habe,
Anwänern auferlegt, dass sie vier verschiedene Aufgaben unter schlägt er aus.
Aufsicln zu absolvieren haben: das Durchschwimmen der Tommcl,
eine Laufstrecke mit Hindernissen im nahen Wald, ein Wettlauf
mit den beiden jüngsten Jahrgängen, eine Kraftprobe mit großen GEBEimnissE von
Steinen und Holzklötzen. Wer diese Herausforderungen zu meis­ R.pno�s ScawEJ\fK...vns'li
tern versteht, erhält einen Ausbildungsplatz an der Schule. Gerade ..; Die Lehrerin Jarwen Gornathair verbringt öfters Zeit
der Lauf durch den Wald sondert dabei die Spreu vom Weizen. im Roten Wald im Süderi Winhalls (Gtoßer Flun 6S,
Neben dem überklettern von Hindernissen und dem Orientie­ 193f.). Dies ist jedoch keine ihrer berüchtigten Launen,
ren durch Himbeer- und Weißdornbüsche sind Gräben an Seilen sondern basiert :1.uf einem Schwur, welche sie dem Roten
und über schmale Balken zu überqueren. SO stellt man fest, wie Wynn leisten musste , nachdem dieser sie aw einer lebens­
geschickt, zielstrebig und dia.iplinicrt die Kinder sind. Eine gewisse bcdrohlichen Situation mit einem Dutzend Orks errettete.
körperliche Mindestanforderung wird ebenfalls sichergestellt. Die Nun steht sie in seinem Dienst und spioniert flir ihn in
Ausbildung zum Krieger verlangt eine Menge Hingabe und for­ der Stadt.
dere vom heranwachsenden Körper so einiges. Doch bisher gab es Die Statue der Göttin ROndra, welche bei gemeins:i.men
in der Geschichte der Schule nur sehr wtnige Unfli.lle , die tödlich Gebeten und Z.Cremonien genutzt wird, soll dem Antlitz
ausgingen. der jungen Fianna Conchobair ähneln. Dies Gerücht wird
durch die TatsaChe untermauert, dass die guc einen Schritt
hohe Figur amTodestag Flallnas 979 BF ohne erkennbares
Zutun umstürzte. Da inzwischen niemand mehr lebt, der
die Mutter des Schwertmeisters in ihrer Jugend kannte,
verebbt das Gerücht langsam aber sicher. Das Haus Con­
cbobair selber schweigt beharrlich zu der Geschichte und
Reo weiß nicht, was die Buchstaben auf du Unter.seice der
Figur zu bedeuten haben. (*)

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DiE SCHVLE DES D�CHEilKAJnPFES
zuXo�OSCH
Vollständiger Name: Durosch Angrax Moratorlosch Mottar aus dem versprengten Gefolge Pyrdacors in den Wirren nach
Xorlosch ka Drax (Gemeinschafr der Kämpfi:r/Bewohner der dem zweiten Drachenkrieg (*2244 v.BF)
Täler der Wacht zum Schutze Xo rloschs wider drachische Über­ Bedeutende Abgänger: Ferra Tochter der Engra, die Erz.zwcr-
griffe) gln war am Tod einiger untoter Perldrachen aus
Standort: Xorlosch Rhazzazors Gefolge becciligt (*887 BF), Harbosc:h
Wappen/Symbol: Wurmspieß im Drachenfeuer (in Sohn des Harbim, beriet die kaiserlichen Truppen
Stein gemeißelt oder als Brandmal auf der Haut) beim Angriff auf den Wurm von Tuz.ak, einer ·der
Wahlspruch: Moschomzg ka Angrosthim baskan ka wenigen berühmten Drachenkämpfer aus dem Hü­
draxin (Schutz den Zwergen, Tod dem Dntchen) gelvolk (•931 BF). Garamosch Sohn des Gandrim,
Trägen Stadt Xorlosch, Orden der Drachentöter, Anhänger der Z.ahlenmystik und Anfilhrer des·
Orden der Organa schlagkräftigen Drachentöteruupps Garllmoschs
Spezialgebiet: Drachenkunde, Wurmspieß, Arm­ G�se/Jm (*633 BF)
brust, Zwergenschlägel, Felsspaker Größe: klein
Personen der Historie: Organa Tochter des Or­ Beziehungen: �hr groß (unter Zwergen, gering
damon, legendäre Drachentöterin, gilt als Urah­ unter Menschen}
nin aller Drachenkämpfer, auch wenn die Schule Finanzkraft: sehr groß
noch nicht existierte (ca. 7200 v.BF), Athax Stahl­ Awstattung: immens (über Jahrhunderte ergänzte
auge, legendärer Krieger - die Schule beansprucht den Sammlung meisterlich gefertigter Wafef n, zahlrekhe
Drachenkämpfer der Ambosszwerge als Abgänger, die Am­ Übungsgerätschaften und in Stein gemeißelte Berichte
bosszwerge selbst haben dafür aber keinerlei Hinweis in ihren über alte Gefi:chte)
Auheic:hnungen (*5000 v.BF), Xecmox Sohn des Xurbosch, Besonderheiten: Aufnahme ist nur Zwergen gestattet; einzige
legendärer Zwergenheld aus dem Amboss, erschlug der Überlie­ Akademie, die nicht auf den Kampf gegen Zweibeiner fokus­
ferung nach gleich mehrere Kaiserdrachen und Purpurwürmer siert ist

„[)er siegreiche Drachtnkiimpfor ehrt J;e Weisheit tkr .AJtvordtrrn. Er Die wenigen dort ausgebildeten Streiter leiteten ihre Brüder im
studiert ihrr Si�. abtr auch Nutkr'4gtn grgm dm grschupptm Ftinti, Kampf gegen Pyrdacors Schergen an, kämpficn an vorderster
dmn dit Geschichte Drach'grgm Angroscho ist tJOlltr Sch'4th�n. � Front gegen die mächtigsten Gegner und lehnen schließlich der
-Schrifttafel über die Ruhmescaten des Xtrmox Sohn tks Xur­ tiächsten Generation Drachenkämpfer ihre Taktiken. Natürlich
bosch, nach tkm zwtirLn Drachtnkritg, 2173 v.BF sind nicht alle Drachentöter Abgänger der Akademie. Die legen­
däre 1hnuka Tothurtkr Roglima 11,,,Jtks Truwitm (Angrosch 45}
GESCHicH'tE stellte sich beispielsweise ebenfalls erfolgreich ihrem Drachen,
Der Kampf gegen die geschuppten Diener des Goudrachen Pyrda­ obwohl sie Schmiedin war. Dennoch konnten viele Siege gegen
cor (von den Zwergen im Rogolan Ptdtax genannt) um Angroschs Lindwürmer nur durch Rat und Tat eines ausgebildeten Drachen­
Schätze der Erde ist .so alt wie die Zwergenheit selbst. Nachdem jägers errungen werden.
die AngroKhim zum Kampf gegen fliegende Gegner um das Jahr Wenigen alten Schriftenseelen zufolge war die Drachenkämpfer­
7000 v.BF die Armbrust entwickelten (so zumindest die Legen­ schule nicht die einzige ihrer Art, die Namen der anderen Schulen
den), verfeinerten sie sysremacisch die Methoden, Drachen in sind heute aber längsc in Vergessenheit geraten. Die Stätten wurden
Stollen oder nun auch unter freiem Himmel zu bezwingen. Die im Drachenfeuer vernichtet. ihre Abgänger von drachischen Klauen
er�gten Erkenntnisse wurden zunächst nur mijndUch weiterge­ ierissen oder ihre f;lallen in Zeiten aufgegeben und vergessen. Einzig
geben. Diese Form der Wissensvermittlung stellte sich allerdings die Schule des Drachenkampfes zu Xorlosch erwies sich als bestän­
als ineffizient heraus und viele Zwerge ließen ihr Lehen, weil sie dig, und widmer sich auch heute de-r Ausbildung von Angroschim.
die überlieferten Taktiken gegen die Geschuppten in dec Praxis Aber selbst diese Schule stand bereits kurz vor der Auslöschung,
nur ungenügend beherrschten. So wurde trotz der sprichwörtli­ nicht durch Drachenfeuer, sondern die Gier der eigenen Vetrern.
chen zwcrgischen Sturheit gegenüber Veränderungen etwa 5500 Am Tag tks Zorns im Jahr 3072 v.BF wurden große Teile der Waf­
v.B F die Schuk des Drachtnkampfir zu Xorlosch gegründet. Damit fensammlung der Schule geplündert und die Lehrer erschlagen
ist die Xorloscher Kriegerakademic die älteste bestehende Aven­ oder unter Erdmassen verschüttet. Nur der Heldenmut sowie das
turiens. Sie beruft sich auf die Tugenden der OrgaM Tochtrr des Durchhaltcvcrm�n der damals jüngsten Generation Drachen­
Ordamon, die einst unter Opfer ihres Lehens den Kaiserdrachen kämpfer, deren Namen heute vergessen sind, bewahrte die Schule
Ancarion, den Marschall von Pyrdacors Armee, vernichtete. vor dem Untergang, indem Schrifttafeln und Wa.ffen geborgen

99
Kampfgtgtn tine Dmclnn11ttrap pe

und die Hallen der Schule in mühevoller Arbeit zu altem Glanz fahren auszugleichen. Seit den Magierkriegen waren magische und
wiedercrrichtet wurden. Kurz danach wurde der Orrkn der OrganA drachische Gegner allerdings selten eine Gefahr rur die Bergkönig­
gegründet, um die angroschgcllillige Wacht gegen die Geschupp­ n:khe, wodurch die Beliebtheit der Schule sank und nicht immer
ten auch in Zeiten der Not zu sichern, und dieser protegiert die alle elf Plätze durch geeignete Kämpfer besetze werden konnten.
Schule bis zum heutigen Tag - auf dass die alten Tugenden der Die Invasion der Vtrdttmmten, die Verheerung des Bcrgkönign:ichs
Drachenkämpfer nicht in Vergesseaheic .geraten. LJrgobJsch 1021 BF und der Krieg gegen die Heptatchien änderte
Oie ausgewanderten Sippen waren nach dem Tag des Zorns in jedoch Vieles. Im Jahr 1028,BFverkündete HochkönigA/braxcinc
Xorlosch nicht mehr gut gelitten. Der erste Schüler, der nicht aus neue Heldem:eit samt Schicksa1sschlachc, und die Angroschim aus
Xorlosch stammte und dem m:gen seiner Freundschaft zum da­ dem Umfeld der Schule sind überzeugt, dass die Drachenkämp­
maligen Akademieleiter eine Au�-ahmeerlaubnis erteilt worden fer aus Xorlosch eine bedeutende Rolle darin spielen werden. Die
war, wurde bekannt unter dem Namen XLrmox Sohn des Xurbosch Schule ist heute wieder in der Position, sich die Bes.ten der Besten
aus_ dem Ambo&gebirge. Sein Lehen war ger.eichnet von Schlach­ unter den Bewerbern aussuchen zu können.
ten gegen marodierende Drachen im Eisenwald nach dem 7-weiten
DrMhenkritg 2100 v.BF. Bei der ruhmreichsten dieser Schlachten
sollen mehrere große Drachen, durch Netze am Boden gehalten, LEBED Aß DER..AKADEJiliE
unter unzähligen Sturmläufen mit Drachentötern und Wurmspie­ „Dtr sitgrrkht Drachenkimpfor verharrt nicht nur starr in den Übtr­
ßen verendet sein. Aufgrund Xermox' ehernem Vorbild standen lit.forungm der Urahnm, sondern ist sttts bt rtit, neut Taktiken zu
die Tore der Akademie von nun an Angroschim aller Volker of­ improviskrtn. "
fen, sofern sie einen tadellosen Ruf genossen. Xermox gründete -Trommole, Sohn des Tra/ak, zu tintm VQrmhtigen Schültr. neu­
außerdem den Orden des Drachentö"rbundes, dem alle Abgänger zeitlich
der Schule bis heute geschlossen beitreten.
Das Aufstreben des jungen Volks der Menschen hatte einen regen Die Ausbildung an der Schule des Drachenkampfes ist aus
Austausch mit den Zwergen zur Folge. Das im Jahre 327 BF erlasse­ menschlicher Sicht durch und durch ungewöhnlich. Das fech­
ne Kaistr-Ugda/fEdikt zur Klärung des rechtlichen Status von Krie­ ten mit Hammer oder Felsspalter gegen humanoide Gegner wie
gerakade.mien beinhaltete auch eine F.tweiterung der kx· 7-wtrgia, Orks und Echsenmenschcn wird zwar ebenfalls gelehrt, ist aber
die Abgängern der Xorloscher Akademie ähnliche Privilegien wie zweitrangig. Das Erlegen großer, magisch begabter, urböser Bes­
menschlichen Kriegern einräumre, wobei das traditionelle Brand­ tien - sprich Drachen - steht im Vordergrund der Ausbildung.
mal dem Kriegerhrief gleichgestellt wurde. Diese Tatsache ist bis Dazu sind völlig andere Lehrmethoden nötig, als sie menschliche
heute allerdings den wenigsten ein.fachen Stadtbütteln bekannt. Sie Akademien verwenden. Die herausragende Ausstattung der Schule
stören sich ohnehin an den seltsamen Sonderrechren der Zwerge. durch ihre Träger ermöglicht den simulierten Kampf gegen riesi­
Wahrend der Magimritgt wurde 595 BF die Zahl der Zöglinge ge Drachenattrappen aus Stoff, Holz und Stahl. Geübt wird das
trotz großer Bedenken von der heiligw Acht auf Elf heraufgesetzt, Ausweichen vor „Feuerstößen" aus Dampfkesseln, vor erstaunlich
um die hohen Verluste im Krieg geg�n Drachen und magische Ge- echt wirkenden Klauenattrappen aus Gelenken und Klingen sowie

100
vor wälzenden Schuppenleibern. D.er Unterricht findet in drei im­ rüchtigten Trinkgelage, ist die Ausbildung beendet. Von nun an
posanten Hallen statt, wovon eine rein repräsentativen Zwecken genießt er hohes Ansehen unter allen Zwergenvölkern, vor allem
fUr Ahschlusneremonien oder Feiern des Drachentöterbundes aber in der Stadt Xorlosch.
dient. Die anderen beiden sind mit allerhand Mechaniken zum
Drachenkampf und Acuappen von geschuppten Körpeneilen
ausgestattet. Von don aus gehen kune Stollen zu kleineren Stu­ DE�XORJ.OSCHE�Ks.iEGERJHQEF
dier- und Wohnkammern ab, sowie zu Waffenkammern hinter Der fenige Dradienkämpfer wird zeremoniell durch ein
massiven Eisentüren. Die impo�ntcn Durchgänge zwischen den Brandmal auf dem linken Arm in Form eines Wurmspie­
altehrwütdigen Räumlichkeiten sind mit :cahlreichen in Zwetgen­ ßes im Drachenfeuer geehrt und feierUch in den Orden der
runen eingemeißelten Wahlsprüchen und Weisheiten ausgesmttet, Drachentöter aufgenommen. Das Mal ersetzt den. Krieger­
zur steten Ermahnung an den alten Feind. Zahlreiche, von stabilen brief; der bei den Zwergen .keine VeIWCndung 6ndd. Den­
Türen gesicherte Stollen führen in alle Teile der Stadt im Berg, um noch sind Kriegerbriefe auch den Zwergen bekannt und
im Falle eines Dnchenangriffs schnell reagieren zu können. deren Besitzer �n respektvoll h'ehandelt.
Gelehrt werden Sturmläufe von Wurmspieß und Drachentöter
(insbesondere für Zwillinge unter den Schülern als Spießgespann),
gezielte Stiche zwischen die Schuppen des Ungeheuers mit Dra­
chenzahn oder Breitschwert sowie die Handhabung von Armbrust
und Speerschleudern, die sich gegen anßiegende Feinde richten. W.- denkt ein D.-.dienkimpf• tiber •••

Daneben stehen auch zwergisches Recht, Mythen und Gesehichte ••• Gac:buppte: .Der alte Feind. Die Diener des Drachen
auf dem Lehrplan. Die Königsdisziplin ist aber die Drachenkunde. sind noch nicht bezwungen, im Gegenteil. sie erstarken er­
Hier lernt der Schüler das Einschätzen des Alters und der Stärke neut, überall Darum ist es_ unsere von Angroscb. auferlegte
anhand der Fußspuren und des Kots der Untiere, die Klassifizie­ Pflicht, das Drachengeiücht awzumerzen, wo es sich regt.
rung der unterschiedlichen Drachenarten sowie deren besondere Wie der siegreiche Drachenkämpfer weiß: Traue nieman­
Fähigkeiten und Schwachstellen. Auch dem Aufstellen riesiger den, der Aitgroschs Warme nicht in sich trägt!"
Fallen und dem Anlocken des Feindes widmet sich der Unterricht ••• Elfe0: „Zum Arbeiten zu faul und zum Kämpk:n zu
sowie dem Ausnutzen des Geländes, wie beispielsweise großer feige."
Geröll- oder Wassermassen. Letztlich ist jedoch auch die Unter­ „. menschliche: Kiiegerall:ademien: „Menschen haben
weisung, wie Schuppen und gar der Karfunkel entfernt werden Kriegerschulcn? Das wüsste ich aber ••• "
können, eine Disziplin dieses Unterrichtsfachs. Maßnahmen ge­ ••• brillanuweigische Schwertgesellen: „Wie soll man

gen Drachenmagie, List und Tauschung sowie Flucht und Schutz. durch Winden und Rumfüchteln mit dem Schild einem
suchen sind ebenso Teil der Ausbildung. Lindwurm .schaden? Das ist keine Kriegskunst, wie sie
Nach den Magierkriegen und verstärkt nach dem zweiten Erschei· von den Altv0rderen überliefert ist! Sie haben den wamen
nen des Schwarun Bocbal'tld wird nicht nur das Erkennen von Feind offenbar vergessen. Das wird uns Angroschim eines
Drachenmagie gelehrt, sondern au.eh das Vereiteln von Echsen­ Tages noch teuer zu stehen kommen!"
werk, verderbter Magie, aus menschlicher Hand. Jedoch besteht Magier und G-deni „Wenn man sich der Drachenmacht
mit menschlichen Akademien oder Schwertschulen keinerlei Aus­ bediene, auch, um scheinbar Gutes zu tun, hat der Feind
tausch. bereits den Kristall von Gier und.Nerrat in Herz und Ver­
Mit der Einführung des Angntm ca. 3900 v.BF und des Rogolan stand gepflanzt."
vierhunden Jahre später wurden die erlangten Weisheiten den
Drachenkampfbetrelknd auch schriftlich, meist verschlüsselt, auf Was deidu/denken ••• über Drichc:nkilmpfer
Steintafeln fixiert, wodurch die Schule in ihren altehrwürdigen ••• Priester der Erzzwergei „Sie ehren die Traditionen der
Kammern einen riesigen Fundus an Wissen ansammeln konnte. Alcvorderen, sie geben ihr Leben für unser Volk. Angroschs
Hier sind vor allem die Geheimtexte wtg des Erus sowie Des Ftin­ achtfacher Segen über sie lind ihre Ahnen!"
dts Ditnn und deren Be
Belliiiimpfong
t mpfon {Angroscb 43) als essentielle ••• Ködle da Hügelvolks: .Ja, dem alten Feind zu trotzen
Lebrschrifu:n zu nennen. war eine wichtige Aufgabe. Zum Glück ist der Feind aber
Meist werden neue Zöglinge nach ihrer Feuertaufe aufgenommen, längst besiegt. Warum sind sie so UJlgemütlich und gön­
nachdem sie in zahlreichen Prüfungen ihre körperliche, geistige nen sich nicht den verdienten Ruhestand?"
und seelische Eignung u11ter Beweis gestellt haben. Eine spätere ••• Schmiede aus dem Ambon: „Wir fertigen Meister­
Aufnahme, beispielsweise nach ruhmreichen Heldentaten an der klingen aus Glut und Erz. Aber jedes Werkzeug ist nur S<l

Oberwelt, ist grundsätzlich ebenfalls möglich. Vier Zöglinge stam­ gut, wie die Hand, die es flihrt. Diese Krieger bringen das
men immer aus der Stadt Xorlosch selbst, und auf Wunsch des Feuer des Feindes mit unserem Stahl zum Erlöschen. Wie
Ordens der Org;ma muss immer mindestens eine der seltenen An­ der siegreiche Drachenkämpfer weiß, dringt nur härtester
gro�hnax unter den Schülern sein. Stahl durch Drachenschuppen."
Erst mit Abgang oder - viel sel�ner - Unfalltod eines Schülers ... Schwertgesdlen: „So, so, diese Zwergenkrieger töten
wird ein neuer Zwerg aufgenommen. Nach 24 Jahren der rau­ also Ungeheuer."
en Übungen, der Gelehrsamkeit, der verbrannten Bärte und der
geprellten Knochen, aber auch der Kameradschaft und der be-

101
AusP�Gvnc DER..PJ.QnziPiEn'f'�vE Verhältnis zu seinen Schützlingen und setzt alles daran, seine
Die Göttin Rondra ist manchen Zwergen zwar bekannt, ihre Tu­ Schülern zu lehren, lebendig aus einem Drachenkampf herauszu­
gend en scehen aber weit hinrer denen Vliterchen Angroschs in d er kommen. In der Lehre hat er eine neue Berufung gefunden, seinen
Gunsc des kleinen Volkes. Zwar verfügen Abgänger der Schule des Frieden mit sich gemacht und sich dadurch mit seinem Schicksal
Drachenkampfes ebenfalls über den Nachteil Prinzipitntrtw, wei­ als Versehrter abgefunden.
chen aber dabei vom klassischen Kriegerideal ab. Kein Wunder,
denn einen Angriff auf einen gef.ihrlich.en angroschim­ WEi'f'E� PEJ.UODEß
vcrschlingenden Drachen zu verweigern, DER..AAADEJJtiE
nur weil der Plan einen heimlichen Lub.rurrne Tochter du Olburme (*812
Überfall mit Fernwaffen auf ein BF, haarlos, verbranntes Haupt, stark
schla:fendes Ungetüm vorsieht, vernarbt, fatalistisch). Die Verehrerin
wäce auch tcichlich unsinnig. Der der legendären Drachentöterin 1he­
Kampf Angroscho gegen Drache rulta ist selbst keine Absolventin der
ist körperlich und - aufgrund der Schule, hat aber als Söldnerin der Kor­
meist sehr alten und magisch lmabtn schon einige Drachenkämpfe
begabten geschuppten Gegner überstanden, auch gegen untote Un­
- auch seelisch und geistig ein geheuer der Warunkei. Lubrurme
sehr ungleicher. gibt ihr Wissen über die schändli­
Daher sind List und Tücke nicht ver· che Magie der Menschen und Elfen
pönt. sie gelten gar als Tugenden - und wie man ihr begegnet - an die
- auch im Kampf gegen Ech­ Schüler weiter. Auch uncemimmt
senmenschen, Schwarzmagier, sie dann und wann mit der gan­
Orks oder gar Elfen. Dennoch un Gruppe Ausßüge zur Oberflä­
sind zwcrgische Drachenkämp- che, um einmal den ein oder ande­
fer keine ehrlosen Gesellen. Loyalität ge­ ren echten Ork zu erschlagen.
genüber dem eigenen Bergkönig sowie Trotz ihres abstoßenden .Äußeren hat sie :als
den Ordensbrüdern und -schwescern Junggesellin und ruhmreiche Kriegerin
gegenüber ist ebenso eine Tugend. einige Verehrer, für deren Werben .sie
Opforbtrtitschaft und der Schutz aikr jedocli nur Spott übrig hat. Lubrurrne
� gehen Hand in Hand. Der hat schon viele Freunde sterben sehen
Drachenkämpfer muss für seine Aus­ und daher kein Interesse mehr an i nni
-

bildung kein Lehrgeld entrichten und gen Bindungen. Aus ihrem versteckten
ihm wird höchster Respekt entgegen­ seeli�hen Schmerz resultiert auch ihre
gebracht, dafür wird von ihm der zynische Art, wenn Lubrurrn.e ihren
Schutz der heimatlichen Stollen Schülern die grausamsten Tode im
verlangt - nocfiills uncer Einsatz Drachenfeuer mit einem Lächeln auf
aller Entbehrungen, auch des eigenen den Lippen ausmalt.
Lebens. Xorlosch�r Kmur ...,) Kutorix Sohn des Kurilmox (*751 BF,
rostroter Bart bis zu den Knien, win:z:ige
Augen, <l.ie ständig zusammengekniffen
PE�OnEn DER_AI<ßDEmiE werden, recht dünn für einen Z"M:rgenkrieger) hat während, sei·
11D" sitgrtkht DMchtnltiimpfor strtitet nicht allein, denn vitk Sttint nes langen Lebens schon eine beachtliche Anzahl Tatzelwürmer
machtn die Lawine, dit selbst einen Riesenlindwurm btgrabtn kann..­ erschlagen, noch fehlt ihm aber ein echter Drache. Der Gram
-aus �iner Inschrift über einem Stollen der Akademie, 256 BF darüber macht ihn verschlossen und gereizt. Als Kriegergelehrter
gibt er überwiegend theoretischen Un ter richt.
fR..ornmo�SOHß DES t�LA� ..J Zinkim Sohn des Ziokzag (*986 BF, schwarur Schandban,
Meister Trommok (*749 BF, mächtiger, nach hinten geßochtener, naiv, stets gut gelaunt) ist die gute Seele der Schule. Er putzt,
grauer Schnauzbart, kunstvoll verziertes Holzbein, dessen Fuß er räumt auf, er kocht, und er bewundert die Schüler. Als ihm
einem zertretenen Drachenkopf ähnelt; rau, aber herzlich), der eine Aufnahme in die Schule verwehrt wurde, spionienc Zin­
Akademieleiter, lühn die Schule bereits seit beinahe einem Jahr­ kim, vom Vorsatz bewegt, ein echter Held und Drachentöter
hundert. Nachdem der erfolgreiche Drachenjäger sein linkes Bein zu werden, heimlich in den Hallen der Akademie - und wurde
an einen Höhlendrachen verlor (Aogroscb 42), zog sich Trom­ erwischt. Seitdem trägt er einen kurzen Schandbart und ist als
mok aus dem aktiven Drachenkampf zurück, um sein W1SSCn an „Angroscho für alles" für die niederen Aufgaben in der Schule
jüngere Angroschim weiterzugeben. zuscändig. Der junge Zwerg sieht darin aber eher ein Segen als
Seine Rüstung, gefertigt aus dem Schuppenkleid des Höhlendra­ eine Bestrafung, kann Zinkim doch dem Unterricht ganz nah
chen, der seinem Bein zum Verhängnis wurde, trägt er nur zu u­ sein, aufmerksam beobachten und lernen, um einst doch noch
remoniellen Anlässen. Der Lehrer pflegt ein beinahe väterliches ein drachenmerzelnder Held zu werden.

102
wahrscheinlich, allerdings Jas.,en sich die Zwerge ihre gefahrvol­
Ein HELD AVS DER._SCHVLE
le Berufung durch immense Mengen Gold vergelten, gerade fUr
DES DAACHEDI<.AMPFES menschliche Auftraggeber. Zu<lem benötigt ein Bittsteller einen
�Der siegmche Drachtnkiimpfor vmteckt sich nicht mutkrnd im Fürsprecher aus der StadtXorlosch, um die Schule überhaupt kon­
Stoikn, sondtrn foUt dm Lindwurm an, wenn tr Hals, Seite oder tal<tieren zu können.
Bauch entblößt.• Verdienten zwcrgischen Heldep, besonders Drachentötem, bietet
-Gravur in einer Drachtnschuppt, 385 v.BF die Schule die Möglichkeit, Sonderfcrtigkeiren zur Drachenjagd
zu lernen, wenn sie sich als Gegenleistung als Gastlehrer am Un­
Es ist das von Angrosch auftrlegtc Los aller Zwerge, die Schätze terricht der Schule beteiligen. Besonders herausragende zwergische
der Erde vor den Dienern des Pyrdacor zu bewahren. Damit ist der Helden können sich auch um eine Aufuahme in den Drachentö·
Kampf gegen die Drachen die Pflicht eines jeden Angrosch.o - so terbund bemühen (SO +l).
jedenfalls die Meinung der uaditionellen Erzzwerge. Einern menschlichen Drachentöter unter den Helden köMte als
Abgänger der Akademie bilden die er�te Linie in der Schlacht und erstem Gcoßling die Ehre zuteil werden, als Gastlehrer eingeladen
sind ein Vorbild an Mut und Opferbereitschaft. Dabei stehen sie werden. Die Ausnahmegenehmigung zum Betreten der heiligen
in einer jahrtauundealtcn Tradition und müssen so stets fürchten, Stadt Xorlosc:h und das Erlangen von Geheimwissen des Drachen­
ihren Vorvätern nicht gerecht zu werden. kampfes wird bei Traditionalisten unter den Erzzwergen jedoch eine
Wahrend i.hrer recht eigenwilligen Ausbildung wird ihnen ständig Todfeindschaft nach sich ziehen, ohne dass der Held dies ahnt.
der alte Feind vor Augen gefühn, vor seinen Machenschaften ge­
warnt und seine Hinterlisc betont. Da bleibt ein ausgeprägter Vtr�
folgungswahn, was allerlei Drachengcziicht angeht, und \.&rumik S.!EDARiOiDEED
gegenüber allen geschuppten Wesen nicht aus. Hinter jedem Übel v Nur die Ordenskrieger des Drachentöterbundes haben das
scheint ein Drache zu stecken, und was Schuppen hat, kann ohne­ Privileg zu entscheiden, wer das ruhmreiche Drachenwappen der
hin nichts Gutes im Schilde führen. Auch sind Drachenkämpfer im Heerführer der Drachenkriege führen darf. Eine Gruppe marodie·
Umgang mit Menschen äußerst welef"'nd - und wie unbedeutend render Zwergensöldner soll unter diesem Banner schändliche Ta­
erscheinen die kleinlichen Nöte und lnaigen der kurzlebigen Obcr­ ten in der Wildermark begangen haben. Die AkademJe benötigt
Rächenbewohner gegenüber dem ew.igen Kampf gegen die Drachen! menschliche Unterstüuung, um der Saclte auf den Grund 'ZU gdien
Aber nicht nur die Riesenechsen selbst, sondern alles Drachen· und Frevler zu bestrafen. Dit Lage wird aber verzwickter, sobald
werk, alle finstere Magie und das Übel der Wdt sollen von einem sich herausstellt, dass die Söldner das Banner rechtmäßig führen.
Drachentöter bekämpft werden. So mag sich ein Held der Schule
auch Menschen gegenüber als treuer Gef.ihne erw.=isen, so sie von
edler Gesinnung sind. Seine eigentümliche Sichtweise auf die Welt ChadmnissE DER..
und sein Misstrauen gegenüber Geschuppten wird der Drachen­ SCHVLE DES D�C'.HED�MPFES
kämpfer allerdings nie ganz ablegen. ...) Götterwdm1 In einer Cler Waffenkammern, verschlos­
Die Zeiren der großen Kriege sind vorbei. Seit dem Drachenfrietkn sen hinter mechanischen Fallen und geweihten meisterli­
um 4200 v.BF und dem Fall Pyidac:ors sind Einzelgefechte, häufig chen Schlössarn, versteckt sich der größte Schatz der Schu­
gegen mindere Tattclwürmer und Baumdrachen, die Hauptauf­ le: drei meisterliche Felsspalrer aus Zwergenstahl sowie ein
gabe der Drachenkämpfer. Höchstes Ziel eines jeden Drachen­ Drachcntöter aus Titanium. Diese Watfen werden für den
kämpfen ist die Verleihung des Theruka-Schildlings in Titanium Fall eines großangelegten Angriffs der Drachen auf Xor­
(Angrosch 70) für die T'dtung eines großen Drachen, denn die losch bereitgehalten.Der Inhalt der Wafef nkammer ist nur
Ausrottung der Lindwürmer ist noch immer der beste Schutz der den Lehrern bekannt. Die Spekulationen unrer den Schü­
Zwergenheit. Und ein Held der Drachenschule ist bereit, sein Le­ lern sind encsprec;hend groß. Übermäßige Neugier hat be­
ben für diesen Schutz zu geben. reits einen Schüler das Leben gekmtet.
.J Du Wissen der Alnorderen: Zusätzlich zu den Lehr­
werken versteckt sich in den Hallen der Schule ein wahrer
DiE SCHVLE DES
Schatz an Schrifttafeln, die in Angram verfasst und daher
D�cHED�IIlPFES im SPiEL von den meisten Zwergen nicht mehr verstanden werden
»Der sitgrti(he Drachenltiimpfor vmcbwendet nicht sein angrtJJchge· können. Sie beinhalten Wissen über Schwachstd,len von
schaffenes Leben im Frontalangriff. mv.lern nutztjede Deckung vor Drachen, Hinweise auf vergessene Zauber der wenig ge­
dnn Drachenfaun; die erftntkn kann.« liebteh Geoden zur Bekämpfung von Lindwürmern und
-aus Weg des Erzes, 922 v.BF mentale Schutztechniken Drachenmagie. Allerdings
berichten sie auch derart detaillien von der Macht der
Sollte man sich. in der ungünstigen Lage befinden, einen Drachen Geschuppten und ihres Gottdrachl:n, so dass ein wenig
erschlagen zu müssen, gibc es in ganz Aventurien wohl keine bes­ standhafter Zwerg bei der Lektüre an Angrosch zweifeln
sere Anlaufstelle als die Schule des Drachenkampfes in Xorlosch. und auf die ld� kommen könnte, alle Zwergenvölker den
Hier finden sich nicht nur Rat und Strategie, sondern auch Zwer­ Drachen zu unterwerfen, um deren überleben sicherzu­
ge, die diese ausführen. Das Ablehnen eines Drachenkampfes stellen. ("')
durch über die Akademie vermittelte Drachenkrieger ist sehr un-

103
l<J,EinE A�nEmiEn

Vollständiger Name: Drachenstreiter-Akademie zu Birkholt Bedeutende Abgängen Jedwinja Turjeleff. Ahdemieleiterin


der Dotlnernden zum Wohlgefallen seit 1030 BF ('"995 BF)
Standort: Birkholt, Bornland Größe: klein
Wappen/Symbol: Schwert und Lanze gekreuzt vor einem Dra­ Beziehungen: sehr klein
chenkopf Fmanzkraft: minimal
Wahlspruch: Per aspm1 ad astra (Zu den Sternen fahrt tin stei­ Awstattung: klein (ansehnlicher Waffenfundus, meist Ge­
nigtr wtp schenke ehemaliger Abgänger)
Träger: kleinacll ige Bronnjaren der Region, ehemalige Abgänger Besonderheiten: Die Schule muss mit dem Notwendigs­
Spezialgebiet: Kampf mit Schwen und Streitkolben und ten auskommen und auch einen richtigen großen Fechtsaal
Schild, rondngefalligcr Zweikampf gibt es nicht. Dieser ist mit dem frei geräumten Speisesaal
Personen der Hbtorie: keine identisch.

»In Festum glauben sit eint harte Ausbildung zu durrhlaufon. wtr auch, die den heutigen Wahlspruch für die Akademie ausgab und
aber unsere Ausbildung hier durchlaufen hat. kann über Ftstumtr bezieht ihn nicht allein auf die Situation der Al<ademie, sondern
Vtrhälmisse nur müde schmunzetnr auch auf die eines frisch gebackenen Kriegers, denn der Krieger­
-ful.winfa Turj&lf zu einigen Ka4etten nach einem niichtlichm brief allein macht noch keinen Ruhm.
Dauerlaut neuzeitlich

GESCKiCK'fE LEBEß An D,ER._AAADEntiE


Die im Jahre 969 BF von dem an einer Drachenhatz beteiligten Das Leben an der Akademie ist geprägt von einer allgegenwärti­
Tanjw von Birkhoit gestiftete Drachenstreiter-Akademie zu Birk­ gen Mangelverwaltung durch die der Ruf der Einrichtung auch
holt schaut auf eine vergleichsweise junge Geschichte zurück, die eher zweifelhafter Natur ist. Raum ist genauso Mangelware wie
nicht allzu viele Höhepunkte kennt. Dem vermeintlich hehren Lehrmeister und Lehrbücher. Hier wird nur hingeschickt, wessen
An:spruch, Drachentöter ausbilden zu wollen, fulgte sehr bald die Eltern sich keine andere Schule leisten können, oder wer nicht
Ernüchterung: Weder das dafür notwendige Wissen noch die da­ an einer anderen Schule aufgenommen worden ist, sodass meist
für notwendige Ausrüstung waren ohne weiteres in ausreichendem noch nicht einmal _zwei Schüler pro Jahrgang anzutreffen sind.
Umfang zu beschaffen. Auch stiegen die Kosten weit über das von Die Schule ist untergebracht in einem etwas abseits von Birkh.olt
Tanjew erwartete Maß hinaus, denn seine Werbungen für eine liegenden alten Gutshof von dessen drei Flügeln nur einer eini­
Teilträgerschaft bei anderen Adligen des Festenlandes führten nur germaßen bewohnbar ist, während der eine über die Jahrhunderre
in den wenigsten Fällen zum Erfulg. Und so kaufte er schließlich als Steinbruch genutzt wurde und der dritte nach einem Brand
einen niedergebrannten Gutshof bei Birkholt in der Übetteugung, einsturzgefahrdct ist. Der Speisesaal im Erdgeschoss des zweige­
dass dessen Wiederinstandsetzung ohne Probleme im laufenden schossigen Hauses dient gleichuitig als großer Fechtsaal und cHe
Lehrbetrieb möglich sei. Da.von, dass diese Einschät�ung grund­ Kammern für die vier Lehrmeister und 14 Zöglinge liegen fast
legend falsch war, i.eugt noch heute der Zustand des Gebäudes. ausschließlich im oberen Geschoss, wo sie nicht ausreichend be­
Ein Tiefpunkt der Schule war zweifelsfrei die Tacsache, dass fucho heizt werden können.
von DaOmthin und Pmanzig in der Stiftungsurkunde des Widd.er­ Der Lehrplan richtet sich stark nach den Möglichkeiten der
ordens von 1008 BF die Abgänger aus Festum und Neetsand zu Schule. Da es nur zwei Pferde gibt, deren Eignung zum Streitross
einem Jahr Dienst im Orden verpflichtete, die Kadetten aus Birk­ eher fragwürdig ist, werden im Lani.cngang nur Grund�n �r­
holt jedoch nicht. Dies lag nicht allein in fehlendem Vertrauen in mittelt. Was das Waffenmaguin angeht, so zehrt die Schule von
die Fähigkeiten der dort hervorgebrachten Abgänger, sondern vor den Geschenken ehemaliger Abgänger. die die Waffenkammer
allem auch daran, dass er die Birkholter Akademie schlicht und füllen und die freun.dliche Unterstütz.ung des in Birkholt ansäs­
ergreifend ver��n hatte. sigen Huhchmieds, der beschädigte Waffen für wenige Münzen
Seit im Jahr 1030 B F die junge ]tdwinja Turjtkff, die selbst Ab­ einigermaßen in Stand setzt. An dieser Stelle mangelt es eher an
gängerin der Akademie war, die LeJtung der Einrichtung. die ihr spezialisierten Lehrmeistern, so das.s zwar der Kampf mit Schwert
Vorgänger entnervt aufgegeben hatte, übernommen hat, scheint oder Streitkolben und Schild intensiv unterrichtet wird, andere
ein etwas anderer W ind zu wehen. Für einige fühlt es sich so an, als Waffengattungen dafür jedoch enapremend lciiru:r lrommen. Die
bekäme die Akademie endlich den verdienten Aufwind. Sie war es Akademieleiterin Jedwinja Turjdetfbemüht sich zwar immer wie-

104
der darum, kampferprobte Reisende oder andere Kämpfer aus der Ein stark ausgeprägtes Ideal ist: der Schutz dn Schwachm, der hier
Region zumindest für einige Wochen als Gastlehrer zu gewinnen, sehr wörtlich genommen wird und bisweilen auch die Züge von
doch häufig genug scheitert dies an den finanziellen Mitr.eln der rondrianischcr Selbstaufgabe annehmen kann.
Akademie. Ein ständiger Gastlehrer der Akademie ist der Rond­
�ihte der Stadt, der sich um den dortigen Tempel kümmert.
Auch dC$$Cll unmittelbare Einbindung in den Lehrbeuieb hat Was denkt die DndlemUeiter-Ak•e
clemi über·-
bislang nicht dazu führen können, den Ruf der Drachcnstrciter­ ,_ die Neenuuler Kriegenkademie: „Wir sind doch ei­
Akadcmie merklich zu verbessern. gentlich gar keine Konkurrenten. Sie bilden nur Adlige
Diese wenigen Gelder führen auch dazu, d:w die Zöglinge erheb­ aus, wir auch Bürgw:rliche. Ich wüsste gern, weshalb sie so
lich stärker in die Alltagsarbeiten der Akademie eingebunden sind, schlecht über uns R:den."
als dies an anderen Kriegerakademien der Fall ist. Brennholz ha­ „. dm Widcleronlmi „Es � schön, wenn sie uns ernst
cken, Fegen und Abspülen sind Aufgaben, denen ein Birkholter nehmen würden. Nu.r weil wir tticht in ihrer Sdftungsur­
Krieger im laufe seiner Ausbildung zur Genüge nachgekommen kunde erwilmt werden, heißt das ja nicht, dass wir nicht
ist. Die AusfUhrung der Allfgaben ist dabei völlig unabhängig von kämpin können."
Wind und Wetter und der Tagesuir. .- die Kanli_.,kademie in Fatuau "Gute Krieger bilden
Die häufigen Feldexkursionen in Birkholt rühren nicht zuletzt von sie aus, da gibt es nichts. Aber sie bilden sich eine Menge auf
der Ermangelung von Alternativen her. Doch wird den Kadeuen sich ein. Nun gut, bisweilen durchaus zu Recht .„"

dabei ein profunder Blick für die Vor- und Nachteile von Gelände
in der Schlacht mitgegeben. Zumindest an Stoffen mangelt es in Wu dmkt die über die
•..

der Akademie nicht, gibt es doch die ein oder andere Weberei in '" der Widdero� .Ach ja, die gibr es ja a1K:h noch. Viel­
Birkholt, die die Kriegerakademie ihrer Stadt zumindest auf diese leicht sollte man bei 1.eiten einmal sehen, ob Wir auch dort
Weise unterstützten möchte. Zerrissene Kleidung zu nähen Jemen Ordensbrüder und -schwestem finden können."
die Eleven jedoch vom ersten Jahr an und beherrschen dies meist ·-die Birkholtu Bmdkenmg: .unsere �akademie?
erheblich schneller als das Alphabet. Al.Ich theoretische Facher wie Ja sie bemühen sich ja wirklich. Un,d kimpfen l.Cönnen
.„

Staatskunst, Rei:hrskunde und Bosparano werden nur in völligen sie auch, ich hab' sie mal üben sehen. Aber bislang hat sich
Grundlagen vermittelt. ja keiner wn dort einen wirklichen Namen gi!macht. Naja,
Ein Erfolg. den sich Jedwinja Turjeleff auf die Fahnen schreiben trondem schön, dass wir sie haben.•
kann, ist der gelegentliche Besuch des in Birkbolt lebenden Ma­ •••die Kanlienbdemie ZU Fatum: „Ja, die gibt CS tauäch­
giers OrKhin Bammen an der Akademie. Spätestens die Erfah­ Jich. kh habe es erst nicht glauben können und CS,.für einen
rungen des Borbaradkriegs nämlich haben der Akademieleiterin Schwank aus dem Büchlein Die Birltholter gehalten. Naja
deutlich gemacht, d:w Magie ein Bestandteil des Schlachtfelds gu{. sollen sie mal machen •
..•

ist, den auszublenden tödlich sein kann. Nach einer durchr.echten


Nacht schließlich rang sie Orschin Bacrcnsen das Versprechen ab,
den Kadetten Einblicke in Effekte klassischer Kamp&aubercr und
Dämonenkunde zu geben. PER.SODED DER..AAADEJniE

AvsPR.ÄGVßG DE�PatnziPiED'f'R.iVE jEDWilljA fvitjELEfF


Die Loy4/itilt der meist aus der Gegend stammenden Absolventen Die aus Schw.:rtbergen stammende, vergleichsweise junge Akade­
gilt in hohem Maße der Akademie, deren ZUstand sie verbessern mieleitetin der Birkholrer Drachenstreiter-Akademie (•995 BF,
möchten und gleichzeitig auch der Trägerschaft der Akademie. gutaussehend, optimistisch)kimpft jeden Tag mit einer unumstöß­
So folgen die Krieger der Drachenstreiter-Akademie auch eben lichen Ausdauer für das Überleben ihrer Schule. Obwohl es genug
diesen Bronnjarcn und schließen sich deren Gefolgen an, wenn Werber gab, hat es bisher noch kein Mann geschafft das Hen der
der Adelsmarschall zum Heerbann ruft. Nicht selten kehren sie Vecetanin der Schlacht auf den Vallusianischen Weiden zu erobern
manchmal für eine kuru Weile an die Schule zurück um als Gast­ - und so munkelt manch einer, .sie sei mit der Akademie verheiratet.
dor.cnt die nachfolgenden Jahrgänge zu betreuen.
Der Begriff von Elmnhaftigkeit ist an der Drachenstreiter-Aka­ WEi1'EJU PERSODEn DE�AAADEmiE
demie sehr stark an der Linie der Rondrakirche ausgerichtet und ..; Orschin Baerensen (*965 BF, fehlender linker Unterschenkel,
auch der Einsatz von Schusswaffi:n erscheint den Abgängern als zynisch aber rechtschafn
fe ): Der in Birkholt geborene Magier aus
ehrenrührig. Wo es geht, vermeiden sie es an der Seite von Fern­ Ncersand hat nach den Erfahrungen der Borbaradinvasion, die er
kämpfern zu kämpfen. Die Praxis auf dem Schlachtfeld bringt je­ durch einen Studienaufenthalt im Mittelreich sehr unmittelbar er­
doch für manchen Abgänger starke Konflikte, denn nicht selten lebte einen beißenden Zynismus - insbesondere auch gegenüber
sind Fernkämpfer Teil der kämpfenden Truppen. Für besonders der in Neersand vermittelten pazifistischen Grundhaltung - ent­
pragmatisch veranlagte Krieger der Akademie gilt jedoch auch der wickelt. In der 3. Dämonenschlacht verlor er sein linkes Bein vom
Ausspruch Aylll von Schattengrunds in ihrer Funktion als Schwert Knie abwärts und läuft seit dem mit einer Krücke. Kurz nach­
der Schwerter, die formulierte, jeder kämpfe mit seinen Waffen für dem er sich in seinem Elternhaus in Birkholt niedergelassen hatte,
Rondra. Dass dieser Ausspruch dabei scark belastet wird, ignorie­ trat er seinen Unterricht an der Drachensueiter-Akademie an. Er
ren sie gcB.issentlich. nimmt seine Aufgabe sehr ernst, gleichwohl sie unentgeltlich ist.

105
.J �ew Meeki.Jukii! (*986 BF, stottert, leicht schwermütig): Die N'ähe zum Rondraccmpel in der Ausbildung macht aus den
Lange Zeit sah es so aus, als würde de r aus Fescum S(ammendc Birkholr.er Kriegern innige Verehrer der Donnernden und nicht
Krieger eine typische geschcitert.c Existenz werden: Durch seine sclt.cn bemühen sie sich um einen Akolutcnstatus in der Kirche
unau�ligc und zurüclchaltcnde Art 6cl er in der Fcstumer Krie· der himmlischen Löwin.
gcrgilde nicht groß auf und wurde nicht bc6>rdert und häufig
nicht richtig ernst genommen. Das Angebot Jedwinja Turjelefli. DiE D�cHEnstR.ilfE:R:A�DEIIliE im SPiEL
an die Drachenstrdter-Abdemie zu gehen, nahm er ohne z.u zö. In den wcnipten Fällen werden die Helden mit einem Anliegen
gern an. Bei den Kadetten ist er beliebt, da er, anders als die ande­ an die Abdcmie herarurctcn. Als sehJ' viel wahrschcinlichcc duf es
ren Lehrmeister, gemeinsam mit den Zöglingen Hob. hackt und gelten, dass Jedwinja Turjcldf einen kampferprobten Hdden an­
andere niedere Aufgaben übernimmt. Dass er dies in erster Linie spricht und ihn als Gastkhrcr zu gcwin�n - in der müden Hoff­
tut um Jedwinja Turjeleff' zu gefallen, in die er sich bei der erstcn nung, dass er sich für ein Bkibcn entscheidet. Auch denkbar ist,
Begegnung unsterblich verliebte, weiß niemand. dass die Drachenstreiter-Akademie an handwerklich bewanderte
Helden herantritt um diese als uitwcise H� beim (Wiedcr-)Auf­
bau des Gutshofs zu gewinnen.
Ein HELD Avs BiIQQtoL't Vlelleicht hat sich aber auch ein Held oder eine Heldin auf die
Das Aufwachsen und die Awbildung in so offensichtlichem Man­ Fahnen geschrieben die unermüdlich arbeitende Abdemicleitcrin
gel fühn bei Birkholter Kriegern häufig zu zwei Extremen: Die· zuerobern um ihr zu uigcn, dass es ein Leben neben der Abdc­
jenige, die genügsam ist und sich auch mit wenig zufrieden zu mie gibt. Sobald sich dies in Birkholt herumspricht Wttdcn sogar
geben weiß und dicj�, die &oh ist, die Entbehrungen hinter Wetten auf den Misserfolg des Ansinnens abgachlosscn.
sich zu haben und durch möglichst keinen Umstand wiedeJ' zu­
rück möchte in solche Verhilmissc. Werte f\ir einen Birkholter Krieger finden Sie auf Seite 178.

D iE FEs1'vmER...Kl\.VALiERSAI<JlD EmiE

Vollstlndiger Name; Hohe Fesrume.r Kavaliersalcademie Ugo Damian von Eschenfurt, Adcls-ma.rsc.ball l031-1035 BF
Suadon: Fcstum, Bomland (*976-1035 BF)
Wappeo/Symb:ol Lanze und Schwert gekreuzt unter aufstei­ Bcdeutcode Abgingen Pjou Wladimir Kariljew von Krieben,
gendem Pferd Kronvogt von Usnadamm (*9n BF), Arvid von Geestwindsko­
Wahbpruch: Das Sc�rt w"rtk nicht tnNJCht, um Mn M"nd je, Landeskanzler (*985 BF)
.z::u tr1'tun Grilße: groß (50 Kadetten)
Trigr:r. Stadt Fcstum, Kriegergilde Festums Bczichungem groß
Spezialgebiet: Lan:zcnreiten, Kampf vom Pferderücken, moder­ Finanzkraft: groß
ne Kriegsführung Au.tattung: sehr groß
Personen der Historie: Llschan von der Mark, Adelsmarschall Baonderhr:iten: Die Akademie nimmt an regelmäßigen Göttin·
C-870 BP), Grabunz von Dargczin, Gemahl Fürstin Hildelinds nendienstcn im nahe gdegencn Rondmcmpcl ebenso Teil wie
von R.abcnmund (*950 BF) an den monatlichen Waffenübungen der Kricgcrgildc Festurns.

„ Wenn ihr durchh4ltzt, wtnn ihr Wmn; Schmnr. """ UnbiU der vor die Schule in Neersand, die nur Adelige aufuimmt, sodass man
tuch /Ugmdm]Alm übmttht. wtrdtt ihr übmill tiM Ansttllungftn­ dort unter sich bleiben kann. Die als hinterwäldlerisch verschriene
tlen.. Dtnn nirgtndwo sonst ist die Ausbildung so hart und gkichuitig Drachenstrciterakademie in Birkholt wird von den meisten außer­
so p.t und nirgtndwo btrtittt sit tuch so aufdas ubtn vor uM hitr. " halb Festenlandes ohnehin nicht ernst genommen.
-Dtrtj'"' Huntzrickt in derAnsprache vorMmJahrgang von 1029BF Seit 1008 BP, mit der Stiftung des Widderordcns durch den
damaligen Adelsmarschall jtJCho von Dallenthin """ PtrSllnt:ig,
GESCHiCH'tE schließt sich filr jeden Abgänger der Schule, genauso wie fUr jeden
Die bereits 662 BP gegründete Kavaliersakadcmie ist die älccste Abgänger der Akademie in Nccrsand, ein Jahr Dienst im Widder­
der noch bestehenden drei bomländischcn Ausbildunpnen. Im orden an, wie i n dessen Sdfi:ungs urkunde festgelegt wurde.
Gegensatz zu Neersand und Birkholt jedoch, unterlag sie in der
Ver�genhcit grundlegenderen Wandlungen: Die hohe Kavaliers­
akademie entwickelte sich weg von einer Kaderschmiede adeliger LEBEn All DER.AAADEmiE
Klimpfer und öffnete sich, entsprechend dem Selbstvemändnis Die Ausbildung in Festum ist hart und von fester Hand durchge­
f<cstums' als weltoffene freie Stadt, Kadetten aus dem bürgerlichen plant, uitt man doch an, einem jeden zu be-w1:isen, dass es keines
Umfeld. Heute sind fast alle Kadetten der Kriegerakademie in Fes­ blauen Bluts bedarf, um ein guter Krieger zu �rden. So üblen :re­
tum Bürgerliche, schickt der Adel seine Sprösslinge doch Ueber auf gelmäßige .Exkursionen im Wmccr ebenso zum Curriculum der .Aka-

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demic wie überraschende nächtliche Übungen bei jedem Wetter tmd AvsPl\iGvnG DE�PRinliPiEn'l'JUVE
zu jederJahreszeit. Dauerläufu über das weitläufige Akademiegelande Die Prinzipien der Freien Stadt FestUm sind fest im Lehrplan der
und den Exerzierplatz der Festumer Stadtgarde, und Göttinnen­ Schule verankert und werden vom ersten Jahr an ständig wieder­
dienste im in Sichtweite gelegenen Rondratempel strukturieren den holt, damit sie verinnerlicht werden. So darf es kaum verwundern,
Wochenablauf. Einen deutlichen Fokus der Ausbildung bildet der dass die oberste Loyalit.it der Abgänger der Stadt Festum und der
Kampf vom Pferderücken: Lilnzenreiten und zwei Einhandwaffen Schule gilt. Für manche führt der anschließende Dienst im Wid­
nach Bef!ihigung des Einzelnen bilden dabei den Schwerpunkt der derordcn, der nicht selten über das verpflichtende Jahr hinaus
Ausbildung. Andere Einhandwa�n werden ebenfalls gelehrt, jedoch verlängert wird, zu einer starken emotionalen Bindung zu diesem
im Vergleich zur Schwerpunktwaffe weit wcnigct intensiv, während Orden und seinen Angehörigen. Natürlich besitzen die Abgänger
Infanteriewalfen, Zweihand- und Anderthalbhandschwerter allen­ auch eine ausgeprägte Bindung an das Bornland an sich.
falls stiefinütterlich behandelt werden, was schon häufiger zu hia.igen
. Die Erz.iehung an der Schule und die Nähe z.um Rondratempel
Diskussionen mit den Geweihten des Rondratempels fllhnc. bringt es mit sich, dass die Kadetten ihre Ehwnhaftigftdt, neben
Bedingt durch die stark auf Reiterei basierende Ausbildung wer­ einer rondragef!Uligen Kampfweise im unmittelbaren z�ikampf,
Kadetten ab dem ersten Jaht an den Umgang mit Pferden nicht zuletzt durch unbe&ngcnes und weltoffenes Auftreten den
gewöhnt. Die jährlich stattfindenden akademieinternen Rennen meisten denkenden Wesen gegenüber definieren: FlUit niemand,
auf der Festumer Rennbahn gelten vielen Kadetten als besonderer gleich welchen Standes und welcher Herkunft, verdient es gering
Höhepunkt eines Ausbildungsjahrs. geschäm oder benachteiligt zu werden -flir manche gilt dies sogar
Ein weiterer wichtiger Aspekc des l..cbrplans ist die moderne Air Goblins, solange sie Bürger der Stadt Fcstum sind. Geschicht
Kriegsführung. Die Einflüsse aus anderen Regionen in einer der eine solche Benachteiligung in ihrer Gegenwart, so sehen es die
wichtigsten Hafenstädte Aventuriens machen nicht an den Alcade­ meisten Festumer Krieger häutig als ihre göttergegebene Pflicht,
miemauem halt und neue Wafen,
f Taktiken und Truppengattun­ solchem Treiben Einhalt zu gebieten. Bereits während der Ausbil­
gen machen Antworten notwendig. Diese ist man in Festum zu dung bei Ausflügen in die Stadt kann dies gelegentlich zu - zu­
geben gewillt, denn alles andere würde unweigetlicn dazu flihren, mindest verbalen - Zusammenstößen mit Bürgern oder Reisen­
�die Schule ins Hintertreffen geriete. Ein prominentes Beispiel den fUhreo.
fUr die Flexibilität der Akademie ist zweifelsfrei die Haltung z.ur Die Ausbildung und insbesondere die.Nähe zur an der Stadtver­
Armbrust, der man auf dem Schlachtfeld ihren Platz zugesteht ceidigung beteiligten Kriegergilde Festums führen ru einem ausge­
und deren Einsatt man nicht etW'a mit rondrianischer Inbrunst prägten und wörtlichen Verständnis des St:hu/Zfl der St:hw11c�n:
veruneilt, wie es im nördlicheren Ncersand der Fall ist. Ein jeder Unschuldige, der nicht in der Lage ist sich zu verteidigen
Abseits der Kampfrutigkeiten legt man an der Kavaliersakademie - teilweise sogar bis hin zu den Goblins Festums, wenn sie geach­
besonderen Wert darauf, da$S sich die Kadetten in anderen Spra­ tete Mitglieder der Gemeinschaft sind - verdient den Schutz der
chen zu verstindigeh wissen. Gerade in einer weltoffenen St.adt Stärkeren, also den Schutz der Festumer Krieger.
wie Festum hört man verschiedenste Zungen und nicht jeder Gast
spricht seinerseits Garethi. Auch soll auf diese Weise Überlegen­
heitsdünkel gegenüber anderen Volkern und Regionen verhindert Wu dtQltt die hohe Kavalimacbule über.„
werden, der kaum zum Selbstbild der Stadt im Allgemeinen und „. die Nccrspdcr Kricger akadcmie: „Dort werden rich­
der Akademie im Speziellen passen mag. Immer wieder wird den tig gute Krieger ausgebildet. Allein ein bissclien weniger
Kadetten in diesem Zusammenhang und in der Staatskunst deut­ Standesdünkel stünde ihnen gut zu Gesicht."
lich gemacht, dass der bewaf nete Kampf niemals oberstes Ziel von
bewaffne ••• die Roodrakirche: „Sie vermitteln in hervomgend.cr
Verhandlungen sein kann, sondern. dass die Klinge erst gezogen Weise Glaube und Werte. Doch tatsächlich existieren
werden sollte, wenn alle anderen Möglichlcciten erschöpft sind. Armbrüste und wir müssen ihren Einsatz wahrnehmen!"
Sobald die Kadetten alt genug sind, werden sie flir nächtliche ••• die Stadt Fatum: „Wir leben und lehren in einer der
Wachgänge in der Kriegergilde, eine.r zünftigen Vereinigung von weltoffensten Städte Awntutiens. Jeden Tag müssen wir
etwa 300 Kriegern, eingeteilt. Dies dient neben der körperlichen aufs Neue beweisen, ihrer würdig zu sein."
Abhärtung der Einfllhru ng in die Kricgergilde, die jc<lcm ehrbaren
Abgänger der Akademie flir die Zeit nach seinem Dienst im Wid­ Was denkt .„ über die hohe Kavali emchule
derorden eine Anstellung anbietet. Die Gilde wahrt dabei nicht --·der Widderorden: „Sie bilden außerordentlich f:ihige
nur die Standesinteressen der Krieger, sondern richtet auch über Krieger aus. Zu schade nur, dass so viele von ihnen von der
Verfehlungen ihrer Zugehörigen. Dabei konkurriert die Gilde mit Kriegergllde abgefischt werden."
dem Widderorden, bei dem manch ein Abgänger geblieben ist, ••• der Festumeri „Um unsere Kricgerakademie beneidet
den in Festum ansässigen Handelshäusern, die Festumcr Krieger uns doch ga,nz Aventurien! Naja gut, zumindest der größte
.
gerne als berittene Bedeckung flir ihre Handelszüge. dauerhaft in Teil."
ihre Dienste stellen, wie auch schließlich Werbern anderer Staaten ••• der Adel: „Im Ansatz. gur, in der Ausführung verbesse­
und Regionen, die die Abgänger in Garderegimentern und Stadt­ rungswürdig. Wird Zeit, da.ss die Akademie mal ordentlich
garden einsetzen, in denen sie Offiziersränge bekleiden. Adelige umgekrempelr wird. Dann haben wir auch wieder eine
Krieger aus Festum leisten nicht selten einem Bronnjarcn einen richtlgeAltcrnative zu Neersand."
E.id. und hoffen durch ihre Treue und ihre Fahigkeiten eines Tages
rnic einem eigenen Flecken Land belohnt z.u werden.

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PERSODED DER..AKADEJiliE Ein HELD AUS fEs'fum
Ein Abgänger der Ka.valiersakademie verstehe sich als weltgewand­
DiajAn Hvn'f'EIUC�, Al.(JlDEntiELEi'l'El\... rer Krieger, der nicht selten jene Regionen und Reiche sehen und
Der hünenhafte bürgerliche Akademieleiter (*979 BF, hager, verstehen lernen möchte, von denen er in seiner Ausbildung !it> viel
gutmütig, aber geradeheraus) vertrat bereits lange Zeit die ehe· gehört hat. In Konflila:ffillen sieht er sich zunächst als Mittler zwi­
ma:lige Schulleiterin Yassula Wolfstein, ehe er auch offiziell in das schen untcrschieJlichen Ansichten, flir den der blanke Stahl die
Amt gehoben wurde. Er unterstützt den Widderorden und sucht letzte, nichts desto wenlfP aber manchmal absolut notwendige,
kampferfahrene Verstärkung Rlr d�esen, so dass er immer ein of­ Möglichkeit darstellt - die sprichwördiche Ultima Ratio. Er ist von
fenes Ohr für die Anliegen wehrhafier Reisender hat. seinen Fähigkeiten, insbesondere mit der Waffe, übeneugt und wird
sie entspredicnd einseu.en. Diese Prägung erhöht durchaus die Eig­
WEi'f'E:Q PER,SOilED DER_A�DEntiE nung Festumer Krieger, diplomatische Gesandtschafien zu begleiten.
..J Sdieijan (*981 BF, lange graumelierte, sonst schwarie Haare,
nicht aus der Ruhe zu bringen): Der Schmied der .Akademie ist DiE �VALiERSA�DEJiliE im SPiEL
ein rur-und-grorgläubiger Exilmaraskaner aus Festum, der dank Suchen die Helden in Festum Kontakt zum Widderorden, so ist Der­
seiner beeindruckenden Fähigkeiten die Anstellung erhalten hat. jan Hutteericke �nau der richtige Ansprechpartner. Andersherum be­
Während der Eroberung Maraskans durch die borbaradianisc:he obachtet die Kawliersakade.mi.e alle militärischen Entwicklungen auf­
Invasion kämpfte er ·im Untergrund und verließ die Insel, nach­ merksam. Sollten Huntericke oder andere Lehrmeister der Akademie
dem der Rest seiner Widerstandsgruppe in einem Hinterhalt nie­ auf kamplCrfahrene Charaktere aus anderen Regionen und/oder Völ­
dergemacht worden war. Er respektiert den Rondraglauben der kern in Festum aufmerksam werden, so laden sie diese nicht selten als
Kadetten und Lehrmeister und erwartet seinerseits Respekt gegen­ Gastdo7.dlten tu Übungen mit anschließendem Essen ein. Auf diese
über seinem Glauben. Weise sollen einerseits die Kadetten Rapekt vor und Offenheit ge­
v Danja Timpski (*987 BF. unauffälliges Äußeres, hilfsbe­ �nüber anderen Kulwren erlangen, während Gespräche beim �
reit): Oie Stallwärtin der Schule kümmert sich um Stallungen neue Erkenntnisse über möglw Wandlungen in der Kriegmmrung
und die Pferde der Akademie. Man sagt ihr nach, dass sie sich und -technik ermöglichen, auf die eventuell reagiert werden muss.
an jedes Ereignis, das in irgendeinem Zusammenhang mir ,ih­ Einigen Adligen des Bornlands ist die weltoffene Einstellung der
ren Tieren' Steht, erinnern kann. Tacsächlich besitzt ·sie ein Gu­ Akademie ein wahrer Dom im Auge und sie warten nur auf die
tts Gtdiichtnis und das nicht nur beiogen auf die Pferde. Sie isc Gelegenheit, die Akademieleitung zu Fall zu bringen um die Schu­
so etwas wie die gute Seele der Akademie, die stets um Ross und le ,von Grund auf neu aufz.ustellen'.
Reiter besorgt ist.
Werte fiir einen Festumer Krieger finden Sie auf Seite 178.

DiE R9nDAASCHVLE DER-VniVERSiTÄ't IIlETHvmis

Vollständiger Name: Fakultät lilr Kriegs· und Wehrkunst der Bedeutende Abginger: noch keine
Zwölfgötclichen und Henöglichen Hohen Schule zu Methumis Größe: groß (60 Wehmudenten)
Standort: Methumis, Liebliches Feld Beziehungen: groß (HeCU1g, Universität und Rondrakirche).
Wappen/Symbol: Universitätssiegel mit dahinter gekreuzten sonst mittel .
Schwertern Fi.namkraft: ansehnlich (Schulgelder und Sonderzuwendungen}
Wahlspruch: Omnia ad 1tl4iormz imperii gloriam (Alks zur hö­ Awstattung: groß
heren Ehre des &irhs) Besonderheiten: Die Akademie ist einerseirs eine Fakultiit der
Träger: Universität zu Methumis Herzog-Eolan-Universität, andererseits aber eine vollwertige
Spezialgebiet: rondrianischer Kampf und cheoretiscbe Krie�- Kriegerakademie. Sie ist in der Hofburg untergebracht und
6ihrung beherbergt den Rondraschrein Methumis' in ihren Räumlich­
Personen der Historie: noch keine keiten.

„Ihr seid hier tioch nicht in der Scho/4 Defons<>ria dieses Schwtrt­ GESCHiCH'fE
künstkn, als<> hört au/Löcher in die Luft zu sch/4gm! Wenn ihr hitr Die wohl jüngste Kriegerakad.emie Aventuriens wurde im Jahre
entlassen werdet, vets<>hlt ihr den Schülern iler Herz<>gtnsthule den 1008 BF zunächst als Fakultät for Kriegs- utul wehr*umt für die
Allerwertesten und habt gar die Möglichkeit in unserer ruhmreichen reine Awbildung von Offizieren gegründet. Zu diesem Zeitpunkt
Armet Offizier zu werden! In jtder Waffmgtmung! Also reißt euch existiene sie parallel zu.r Herzogenburgs-Akademie, die reine
geftilligst zusammen, bei Rondra!" Krieger ausbildete, und zur Herzogenschule, die Staatsmänner
-Zunchtwtisung einiger Wthmudentm während der Ausbi/Jung, ausbildet. Dass hier drei Einrichtungen um zum Teil die gleichen
neuuitlich jungen Menschen warben, Rlhne unweigerlich zu Spannungen

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zwischen diesen Lehramtalten und zu finanzidlen Einbußen auf Wehrstudenten sollen am Ende eine profunde Bildung ,über die
Grund von fehlenden Schulgeldern. Im Folgenden kam Herzog Schwertklinge hinaus' aufweisen - schließlich versteht man sich als
Eolan IV: Berllnghan nicht umhin, die Rondrakirche als weitere Kaderschmiede horasischer Offiziere. Dabei ist verpflichtend min­
Unterstüturln ins Boot zu holen, um die Schließung der finanziell destens Astronomie an der Phexschule oder Geomeuie beziehungs­
stark unter Druck geratenen Fakultät ftr Kriegs- und Wehrkunst weise alternativ Arithmetik an der Ingerimmschulc zu belegen. Auf
tu verhindern. Zusätzlich verändeFte die Fakultät schließlich die diese Weise sollen Grundlagen fii r ein späceres Verständnis der Navi­
Zusammenlegung mit der Krieger ausbildenden Herrogenburgs­ gation bzw. des Militäringenieurwesens und der Truppenversorgung
Akademie nach den Thronfolgekriegen 1028-10}0 BF, die im gelegt werden. Häufig f.illt die Wahl filr weitere Veranstaltungen auf
gleichen Gebäude untergebracht war. Im Rahmen dieser beiden die Peraine-, die Boron- und die Praiosschule. Die Hermgenscbult
Ereignisse war die Rondraschule gezwungen, Zugeständnisse in hingegen verbietet sich ftr viele von selbst. Neben diesen Studien
Lehrplan und -personal zu machen, die eine grundlegende Verän­ werden Strategie und Logistik sowie Heeresführung weiter vertieft,
derung der Fakultät einleiteten: Neben dem Kampf mit schlanken denn dieses Wissen und diese Fähigkeiten unterscheiden den Wehr­
Fechtwaffen rückte zunehmend der Kampf mit ein- und andert­ Studenten deutlich von den anderen Schulen - worauf man a11 der
halbhändigen Schwertern in den Vordergrund. Neben Kriegs­ Rondraschule nicht ohne Grund scolz ist.
kunst, Heeresgeschichte und anderen theoretischen Fäc.hem rück­ Andersherum besuchen natürlich auch Studenten an­
ten in erheblichem Maße körperliche Ertüchtigungen, Feldexkur­ derer Fakultäten Veranstaltungen der Rondra-Schule in
sionen und Unterwdsungen in den rondrianischcn Tugenden Heeresgeschichte, Strategie und Grundlagenseminare der
in den Fokus. Dies ändert nichts daran, dass die Ausbildung Fechtkunst. Die ptaktischen Veranstaltungen werden von
merklich auf eine spätere Offizierskarriere hin ausgelegt ist, Wehrstudenten, die selbst kurz vor dem Abschluss stehen, in
über die die Wene und Ideale der Akademie in die den grundlegenden und gelegentlich auch in vertie-
Reihen der Armee getragen werden sollen. fenden Kampftechniken unrerril=htet. Dass dabe!i
die Studenten der Herzogtnschuk mit besond.ers
vielen blauen Flecken vom Platz gehen und erheb­
LEBEil Aß DER..
lich mehr Kritik einstecken müssen als andere Stu-
AAADEMiE denten, versteht sich von selbst
Wle auch an der übrigen Uni­ und lässt sich nur selten
versität kommen an der Ron­ von den beaumchtigenden
draschule Studenten insbe­ Lehrmeistern verhindern.
sondere al!S gut situiertem, Die durch den Einfluss der Rond­
nicht aber zwangsläu­ rakirche gerne gelehnen Waf­
fig adeligem Hause fengattungen sind freilich der
vor. Doch auch Stu­ Kampf mir Schwert und
denten mit Mäzen fin­ Schild sowie andenhalbhä.n­
den - bei nachgewiesener digem Schwere. Doch
Eignung - ohne Schwie­ richtet sich die einem
rigkeiten Zugang zur Aus­ Schüler hauptsäch­
bildung. Wthntutlenten, lich unterrichtete Kampffertigkeit letzten
wie die Kadetten an dieser Akademie heißen, Endes nach Berabigung und Neigung: Auch
aus dem Hochadel jedoch sind ein außerordentlich seltener An­ Fechtwaffen, Säbel, In&nteriewaffen und Zweihandschwerter wer­
blick, schickt man diese doch eher an die Alt11dmtie der Kriegs- und den angeboten. Weitere Waffengattungen neben der Hauptwaffe
Lebenskunst in Vinsalt oder an die Herzogenschult in Mcthumis, werden mit den Schülern gemeinsam ausgesucht und in Grundla­
die keine Krieger ausbildet, sondern Staatsmänner und -frauen. gen unterrichtet. Diese sollen, ganz dem universitären Gedanken
Der Pro:zess der Veränderung der Fakultät führte dazu, dw sie der des individuellen Lernens folgend, eine spätere Weiterbildung er­
Universität heute in einigen Belangen eher nominell untergeordnet möglichen. Außerdem folgt man dem Gedanken, dass es den fä­
ist: Am offensichdichsten wird dies im Alter der Studiosi. Die Aus­ higen Offizier auch ausmacht, mehr als nur eine Wafef zu beherr­
bildung beginnt mit zehn bis elf Jahren. Sie lernen zunächst Rech­ schen. Ansonsten hätten die Studiosi schließlich auch zur Schwert­
nen, Lesen und Schreiben und die ersten Grundlagen an der Waffe. gesellenschule Enzo Comantes gehen können. Dem Fechten unter
Es schließen sich grundlegende Veranstaltungen über Heeresge· Sue� und in verschiedenen Situationen, wie vom Pfi:rderücken
schichte, Strategie und Logistik an und erst im studierßhigen Alter oder auf wankenden Balken, wird ebenso viel Aufmerksamkeit ge­
durchlaufen die Wehrstudenten auch Grundlagenveranstaltungen schenkt wie dem Kommandieren kleinerer Kampfgruppen.
des Trivium an anderen Fakultäten. Dabei sitzen sie unter anderem In-iwischen ist es Tradition, dass -iur Verabschiedung die besten
gemeinsam mit Studenten der Herr,ogenschult, mit denen es spä­ Abgänger der Herz.ogenschule und der Rondra-Schule im Hof der
testens hier zu Reibereien kommt: Hochadeliger Überlegenheits­ Hotburg gegeneinander antreten. Selten werden Kämpfe so ver­
anspruch trifft auf kämpferischen FJite<lünkd. Neben dieser von bissen ausgetragen und so laut angefeuert wie diese - vielleicht
den Schülern der Hermgenschult abwertend als ,kleines Trivium' mit Ausnahme der beinahe regelmäßigen und schwer geahndeten
beuichneten Studien, haben die Wehrstudenten weitere Veranstal­ Kneipenschlägereien und anderen Raufereien zwischen Studenten
tungen nach individueller Schwcrpunktseczung -iu besuchen. Die der beiden Schulen.

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Als Dank für die Zuwendung der Rondrakirche und aus Kon­ Ausbildung zu durchlaufen, jenen in Zeiten der Not helfen sollen,
kuttenzdenkcn zur HtmJgenschule und zur Schqfa Dtftnsoria des die dieses Privileg nicht hatten- ganz gleich ob Baron oder Bett­
Enu Cqmanu heraus bemühte sich die Rondraschule darum, den ler. Der s,hutz der s,hwachtn ist, gemäß dem Ehrverständnis der
städtischen Rondraschrein in ihren Räumlichkeiten aufzunehmen horasischen Edelleute, eine der obersten TUfFnden, auf die sich
und zu unterhalten. Dadurch finden sich immer wieder rondnge-­ ein Abgänger der Fakultät zu berufen hat. Dass dies, nicht zuletzt
weihte Gastprofessoren an der Fakultät ein, die ihre Erfahrungen durch die deutliche Nähe zu den klassisch ritterlichen Tugenden
und ihr Können den Wehrstudenten weitergeben. von der Rondrakirche nach Kräften vorangetrieben wird, vermag
dabei kaum zu verwundern.
AVSP�GVIIG DEJ\.,P1'}nziPiEn'l'�VE
Die Ausbildung insbesondere in den theoretischen Fächern ist
durchzogen von Reichspatriotimw. wie er einem Offizier gut zu PERSOnEO DER....AK.ADEntiE
Gesicht steht. So vermag es kaum zu verwundern, dass die /Ay4·
litiit der Abgänger in srarkem Maße dem Reich gilt. Der direkten Auucio MEJ\.,CA1'oRJ. DEAAß
Abgrenzung zur Htn»grnschule ist es geschuldet, dass auch eine Der Dwn der Fakultät (*987 BF, kahlköpfig, geradlinig) ist ein
starke Bindung an die Schule tief in der Weltanschauung der J<a. Horaspatriot von echtem Schrot und Korn. Der größte Triumph
detten verankert wird. für ihn war die .Sm,hL:«ht bei Phryg4i1Js, an der er mit Sonderbe­
Durch die Zuwendungen der Rondrakirche ist die Fakultät ge­ urlaubung teilnahm. Auch wenn er es sich selbst nicht eingest�
prägt von deren Lehren und Idealen. Auch das Lehrpersonal- ins­ würde, so sympathisiert er doch innerlich ein wenig mit den Zie­
besondere das der Waffengänge und der körperlichen Ertüchti­ len der Murakianer (Horas 79).
gung- entstammt in Teilen unmittelbarer Kirchennähe. So erklärt
es sich, dass zahlreiche rondrianische Prinzipien der Ehrtnhaftig· WEi'l'E� PE�OilEß DEl\.A�DEIIliE
kdt den Kadetten als erstrebenswenes und hoch:iuhaltendes Ideal 0 Perscio von Arivor (•979 BF, charismatisch, ruhiges GemiLt);
gelten. List und Tücke erscheinen alleine auf dem Schlachtfeld Der alternde Rondragcweihte betreur den Methumiser Rond­
angebracht, niemals aber in einem Kampf zwischen zwei Beteilig­ raschrein und lehrt Zöglinge den Kampf vom Pferderücken. Er
ten. Dabei zollt die Ausbildung allen rondrianischen Idealen zum diente eine Zeit lang aufdem Rhodenstein im Kampf geger1 Orks,
Trotz durchaus Tribut an die moderne Kriegsführung und den Ab­ die er dort hassen, nicht aber zu untersch;itten lernte, und fand
gängern ist bewusst, dass auch S
SChusswaf
Chu en wie Armbrüste einen dort seine Liebe zur Gelehrsamkeit und iu alten Chroniken. Er
festen Plan: auf dem Schlachtfeld haben, gleichwohl sie selbst diese kooperiert viel mit den anderen Fakultäten und te.ilt sein Wissen
nicht nutzen würden. gern mit Gesprächspartnern.
Auch wird in der Ausbildung großer Wert darauf gelegt, dass dieje­ Fe&tina ya Prosperi (*984 BF, Augenklappe, aufbrausend): Oie
nigen, die das Privileg hatten unter Rondras gestrengen Augen die knallharte Kämpferin unterrichtet vorwiegend in den Waffengat­
tungen Anderthalbliänder und Fechtwaffen und ist ausgesprochen
duellerfahren. Seit sie in einem Duell gegen einen Schwertgesellen
Was denkt die Rondrascbule übet •••
nach Adersin das linke Auge verlor, hasst sie diese Schwertgesel­
„. die Herzogemcbulc: ,.AUch sie werden früher oder len voller Leidenschaft und betrachtet sie als völlig unfähig. Lieber
später dahinter kommen, dass Abstammung nicht alles ist. heute als morgen sähe sie gleich die ganze &hoLt D�nsorifl Met­
Spätestens bei der nächsren Verabschiedung." humis verlassen.
••• die Sc:bola Dd'cmoria: „Wir bilden hier Krieger aus. v Duardo Capense (*993 BF, sehnig, zurückhaltend): Der sehr
Offiziere. Männer und Frauen, die den Überblick bewah­ tah.ige Theoretiker und Florettkämpfer unterrichtet vorwiegend in
ren. Nicht ein.fach nur Schwcrtkiimpfcr .••"
Strategie und Logistik und wird aufgrund seiner zurückhaltenden
••• Rondrageweihtc: „Sie stehen ftir wahrlich ehrenhafte Art und seiner theorielastigen Unterricht$1'acher nur allzu häufig

Tugenden ein. Manches solken sie vielleicht nicht ganz so unterschätzt: In Duellen ist er ein harter Gegner, der jede noch so

verbissen sehen ... "


kleine Schwäche auszunutZ(:n weiß.

Wu denltt über die R0odruchule?


•••
Ein HELD von
, l!nzo Comantes: „Die halten sim RU etwas Besseres.
DER...R_9
. nDAASCHVLE
••

Aber gegen einen von meinen Schülern würden sie sich ja


doch nicht anzutreten getra11en.·" Ein Krieger der Rondraschule hat neben seinen Fähigkeiten mit
„. die Henogenscbule: „Bauerntrampel, unter die sich der Waffe vor allem eine profunde Allgemeinbildung mit denen
hin und wieder ein Adeligcrverim. Wird Zeit, .da.sS die aus er manchen Gesprächspartner überraschen mag. Seine Ausbildung
der Hofburg ausquartiert werden." hat ihn zu einem befehlsgewohnten Offiziersanwärter gemacht,
„. die Universität: „Krieger von. der Rondra-Schule haben der selten Befehle einfu.ch ausführt ohne die militärischen Hin­
ein viel höheres Wissen als die von anderen Akademien. tergründe zu erfragen. Die Regeln des „bellum honorum" gelten
Etwas anderes kann man VDn einem Abgänger unserer ihm als hohes Gut, die auch seine Umgebung und vor allem seine
Universität natürlich auch nicht erwarten." Untergebenen zu achten haben.

110
GEDVG
Ein ABSCHLVSS is'I' nicH'I' -

WisSEilSCHAFf'LicHE VERfiEFVDG FVl\...jVDGIQ\JEGEJ\...

& kommt gelegentlich vor, dass manCh wissen.durstiger Spektabilität HesintÜaM GiünJor ist grundsätilich eine
Jungkrieger seine Kenntnisse in anderen Fachbereichen ver­ große Unterstiitzerin Universalgelehrter und f'ördert ge­
tiefen oder überhaupt welche erlangen möchte. Da sie eben­ eignete Kandidaten gerne durch den Vorschlag für ein
so wie jeder andere Student das Trivium - gleichwohl in ver­ Stipendium des Herzogs. Dabei entstehen zwar bei Leibe
knappter Form - absolviert M.ben, stehen ihnen im Grunde keine Universalgelellrten, doch gute Bildung bei Abgän­
alle Fakultäten der Universalschule für weiterführende Stu­ gern der Universität ist die beste Werbung für die Schu­
dien offen. Ihre Ausbildung an der Rondraschule wird ihnen le. (Regeltechnisch lässt sich ein solches Aufbaustudium
dabei bereia als ein Studienabschluss angerechnet, so dass durch den Vorteil Gebildet (WclH 151) abbilden, wobei
sie bis m drei weitere Fächer wälilen können, wobei Rechts­ die zusätzlichen Talentpunkte auf panende Talente ver­
kunde, Nautik und Kartographie oder Sternkunde beliebte teilt werden sollten.)
Wahlmöglichkeiten darstellen.

DiE R.QnDAASCHVLE iM SPiEL gegenüber ebenso aufgeschlossen - auch wenn die Entlohnung
Die Rondraschule ist als Kriegerakademie einerseits und Fakul­ spädich ausflillt. Für Recherchen über Militärgeschichte und
tät der Universität andererseits vielen Anliegen gegenüber recht Geschichte des Horasreichs ist Ptrscfo von Arivor ebenfalls eine
offen. Gegen einen kleinen Obolus lässt sich Alricio Mercatori dankbare Adresse.
auch davon überzeugen, Helden einen Lehrmeister zur Verfü­
gung zu stellen. Andersherum ist man Helden-Lehrmeistern Werte für einen Methumiser Krieger 6ttden .Sie auf Seite 178.

HOHE SCHVLE DER...�i'f'E�i zv IlEE'f'HA

Vollstiißdiger Name: Hohe Schule der Reiterei zu Neetha BedeutendeAbgängen Ralman von Firdayon-Bethana,Comto­
Standort: Neetha, Horasreich Protector des Horasreichs (*996 BF), Erlgard von Firdayon·
Wappen/Symbol: steigendes Pferd und. Brücke in Rot auf sil­ Betl1;ana,Comtma Connetable des Horasreichs (*997 BF,),
bernem Grund über blauem Wellenschildfuß Phcdro ya Costermana (*1012 BF, Graf von Tolfana und desig­
Wab:lsprucb: Ho�stlls ad momm! (Ehrt bs
i zum Tod!) nierte Erbe des Fürstentums Dr61)
Träger: Die Marchesa Chababiens und Ttmor Firdayon als pri­ Größe: klein
vater Gönner. Beziehungen: ansehnlich
Spezialgebiet: ki.chtcr Reiterkampf, Schildkampf Finanzkraft: groß
Personen da: Historie: lhalionmel von Neetha (*746 BF. Ausstattung: ansehnlich
� 767 BF, Rondrahcilige) Besonderheiten: An der Hohen Schule gibt es keine Stipen­
diaten. Es wird ausschließlich der Nachwuchs des horasischcn
Adels ausgebildet.

GESCHiCH1'E Reiterei gegriindet und erhielt das heutige Anwesen. 746 BF wird
Von den vielen Schulen, die im Lauf der Jahrhunderte &hi­ die heilige 7balionmtl geboren, später besucht sie die Hohe Schule
gc Kämpfer nah der Mündung des Chabab ausbildeten, ist die der Reiterei und wird zu einer scolun Kriegerin ausgebildet, bevor
Hoht Schult Jer Reittm die einzige Ausbildungsstätte, die bis sie am 4. Peraine 767 BF, der bis heute als 1htdionmeit•ggefeicrc
heute Bestand hat. In der Bosporanischen Epoche ließ Bekn-Horas wird, ihren Märtyrertod stirbt und mit Rondras Hilfe verhinder­
860 v.BF ein Gymnasion für Offiziere errichten, das aber nach tet, dass ein novadisches Heer den Chabab überqueren kann. In
der Eroberung durch Seekönig Mironos 233 v.BF wieder seine Folge der Seeblockade des Mittelteiches ab 779 BF erlebt Neetha
Tore schließen musste. Unter Brigon-Horas wurde 115 v.BF eine einen Niedergang und die Hohe Schule fristet ein ärmliches Da­
Gamisonsschule in Neetha gegründet, die allerdings 11 BF mit sein. Die traditionsreiche Schule bildet nur noch einige wenige
der Aufteilung des Lieblichen Felds in verschiedene Protektorate Adelskinder aus, die man weder einem Ritter noch den Kirchen
aufgegeben wurde. In Neechas goldenem Zeitalter zur Rohalsuit zur Ausbildung anvemaute. Die Schule rückt noch weiter aus der
blühten nicht nur Kunst und Kultur auf, auch der Rufden neuen Aufmerksamkeit, als nach der HoraskrönungAmenes 1. 1010 BF
Wohlstand zu schüti.en wurde immer lauter. 559 BF wurde auf in Neetha eine Schule für die Fahnriche der Horasltgion eröffitet
Anweisung von Yusmin Galahan von Hussbeck die Hohe Schule der wird. 1011 BF klagt die junge Erlgard von Sirtnsteen-Irendor, die

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heutige Comtessa Connetable, ihrem Oheim, dem MarschaJl­ Art der Dressur, bei denen die Schönsten der Tiere zu passen der
Granduco Folnor Sirtnstten in einem Brief, was fiir ein grawlicher Musik ihre Ganganen, spezielle Sprünge oder das Laufen auf der
On die ehrwürdige Schule doch sei, wie greis die Lehrer wären Hinterhand präsentieren.
und ob sie nicht besser nach Vinsalt könne. Das Jahr des großen
Wandels Air die Akademie wird 1012 BF, als Timor Horathio Fir­
dayon von seiner Mutter als Erzherzog von Chababien eingescru DAS EiGEDE PFERJ>
wird. Der lebensfrohe Prinz ist dem Bild der jungen starken Krie­ Im Lauf des ersten )hres machen die die Jünglinge den ers­
gerin nach dem Vorbild der rondraheiligen Tochter der Stadt viel ten von viden Ritten nach Valavet. In der kleinen, einen
eher zugetan als einer strengen Militärschule. In den folgenden Tagesritt entfernten Küstenstadt be6ndet sich das madtgdf­
Jahren lässt er nahezu den ganzen Lehrkörper ersetzten, ordnet die liche Gestüt, a:n dem die Schülerinnen viel über Pfmk, de­
Unterstützung durch das Gestüt Valawt an, und ordnet den Bau ren Zucht und ihre Ausbildung erlernen. Mit dem Eintritt
des Gesindehauses und Neugestaltung der Gärten i.n Hochnee­ in die Am111t1" wählen sich die Schülerinnen ein Fohlen aus
tha an. Auch unter der Herrschaft seiner Adoptivtochter wird der dem Wurf des Jahres, das später mal ihr treuester Begleiter
Kurs, der Kunstfertigkeit nicht nur mit dem Schwert lehn, beibe­ wird. Sobald das Snulium an&ngt� beginnt jede zukünfti­
halten. Im Zuge der Neugestaltung der Horaslegion 1031BF wird ge Kriegerin ihr eigenes Pferd auszubilden. Dabei wird sie
die Offiziersschule in Neetha geschlossen und nach Arivor verlegt, nariirlich vom Personal der SChule, ihren Lehrern und den
so dass die Hohe Schule wieder allein den Anspruch im wilden Gewdhten des Rahjarempels, der keine 200 Schritt von den
Süden vertritt wahrhaft &hlgc Streiter auszubilden. Stallungen det Akademie emremt ist, unterstützt.
Rtgeltcchnisch handelt es sich bei den Pferden um rein­
rassige Shadif, die bereits erpl'tJbt sind und eine fonLiiO'k
LEBEß Aß DER._AK.ADEMiE A111bildung erhalten haben.
Hoch über Neetha, in mitten der fälamklischm Gärten des 1halas­
sokratenpala.stes. liegt der über 600 Jahre alte Prunkbau aus weißem
Marmor, der die Hohe Schule der Reiterei zu Nectha beheimatet.
Auf mit weißem und rotem Kies gestreuten Wegen, die sich an ver­ A.VSPAAGVDG DER.PRinziPiEnt�vE
steckten Brunnen und einladenden Bänken den Berg hinauf win­ Die Pri�pimtrtw (Loyalität, Ehrenhaftigkeit, Schutz der
den, schreitet man am Ro8entempd der schönen Göttin und des Schwachen),die einer Neethanerin anerzogen wird ist, wie so vie­
berühmten Theatro Pavone vorbei, dessen Geweihte und Kiinstler les in der Pilgerstadt, stark durch das Bild der heiligen 1halionmd
die einzigen Nachbarn der chababisChen Kriegerakdemie sind. geprägt.Ihre Loyalität gilt ihrer F�ilie und ihrem Kaiser.
Der Tag der beinahe dreißig Kadetdnnen beginnt mit der Schu­ Eine Kriegerin aus Nectha nimmt keine Schmähungen hin und
lung des Verstandes, wie hier der Unterricht der Geschichte, der verteidigt ihre Ehre ebenso wie die der Herrin Rondra. Dabei
Strategie oder der Derographie genannt wird. Nach der Praios­ verletzt sie niemals die Regeln des ehrenhaften Zweikampfs, aber
stunde schließt sich die Schulung des Körpers an, die aus Schwim­ manchmal ist eine schallende Ohrfeige auch angemessener als ein
me.n im Chabab oder dem Meer der sieben Winde, Fechteinheiten Duell. Sie beschützt voller Innbrunsr all jene, die dazu selbsr nicht
unter den Blicken der wilden Pfuue des Parks, den häu6gen Reit­ in der Lage sind. Im ärgsten Fall, getreu dem Wahlspruch der
stunden und vielem mehr besteht. Am Abend folgt dann mit der Schule, ehrenhaft bis in den Tod.
Schulung des Charakters die Unterweisung in Tanz, Musik und
fremder wie einheimischer Sprache.
Der strikte, immer mit einem Göttinnendienst endende Tagesablauf Wu denkt man an dCt
wird jedoch häl!bg von nächtlichen Alarmübungen oder Exkursio­ Hoben Schule der .Reiterei über ••• r
nen in die Hohen Eternen, die Steppe Chababiens, nach Valavet „. Ncetba: „Die Weiße Wacht, das Hen des Südens! Wah­
oder gar mit den Schiffen des zukiinfi:igen Seekönigs und Gemahls rend viele Tausend Pilger jedes Jahr an unseren Flu� strö­
der Marchesa auf die Hohe See unterbrochen. Der sonstige Frei­ men leben wir Jeden Tag hier; zwischen Feigenbaum und
gang, außer zu den Stallungen, ist seit Jahrhunderten stark einge­ Qlivenhain im Angesicht der Srurmherrin."
grenzt, da man die jungen Edelmänner und Damen nichr durch den „. die Rondrakircbe: Wir richten uns nach ihrem ehren­

ra1ren Ton des nahen Kriegshafens verderben will Eben solange setz­ haften Vorbild, aber niclit jeder ist dazu bestimmt Tempel
ren sich die pubmiercnden Adelssprößlinge über diese Einschrän­ zu schürzen und Kinder w segnen. Sollte die Herrin uns
kungen hinweg und genießen die warmen Abende des südlichen eine11 Tages erwählen, hören wir ihren Ruf!"
Horasrcichs in den vielen Schenken, Tavernen und Salons der Stadt.
Im Fechtsaal oder auf den weiten Feldern vor der Stadt werden Wu denkt „. über die HOhe
die Schülerinnen traditionell im Amar,qnerzstil unterwiesen, dem Schule der Reiterei zu Neetha?
Kampf mit Reitersäbel und leichtem Schild. Allerdings sieht man ••• das Volk: „Sollen die Novadis doclt kommen •.• Ach, soll
fast ebenso häufig den in Harodien bdiebten Reiterhammer in doch kommen was willl"
der Haupthand und - sobald die Kriegerin vom Pferd gestiegen ••• die Rondraklldie: „Sie sind näher an der Alvcransleuin
ist - einen dem novadischen Waqqif ähnlichen Dolch oder ein als viele andere Recken. Aber nicht jedem ist es bestimmt
Kurzschwere in der Linken. Einzigartig und bisher nur an der der Rondra unmittelbar zu dienen."
Hohen Schule zu finden ist das Balitt der Pforde, eine spezielle

112
PERSOilEß DER.AKADEntiE EinE HELDin AVS IlEE'fHA
Eine Kriegerin aus Neetha ist stob. auf ihre Herkunft, stolz auf
BAR,.PiCA DELLA CO:AJ)AiO die heilige Thalionmel und stolz auf ihr eigenes Shadif. Sie hat die
Bacdica (*1003 BF, roter Lockenkopf, androgyne Schönheit, tem­ typische JWlinesse 1,1nd die Leidenschft einer Südländerin. Nach
peramentv0ll) ist seit 1029 BF die Akademieleiterin der Hohen ihrem Abschlu.u stehen ihr die vielen Garden und Regimenter des
Schule. Die Löwmritterin, die sich als fast noch kindliche Krie­ Süclens genauso offen wie eine Zukunft als Rechtswahrerin, das
gerin ihre Meriten im Zug der Edlen verdiente, geht jedem Teil Amt das in Chababien Ordnungshüter, Richter und Henker ver­
ihres Tagwerks mit ihrer ganzen Leidenschaft nach. Die Waffen­ eint. Vermutlich wird die stuce, aber idealistische Edle aber die
meisterin des Rabenschnabels und glühende Anhängerin Thalion­ ersten Jahre durch die lande ziehen um sich Rondras Gunst zu
mels soll mit limor-Horas I. und dem Trodinar Furro ay Oikaldi/d verdienen und 4en Heldengeschichten des heiligen Geron nach­
nicht nur die Loge in der Oper geteilt haben. eifern.

WEi'f'ERJ PERSOfiED DEB._AAADEMiE


DiE HOHE SCHVLE DER_
� Duardo ay Oikaldiki (*989 BF. schwarzer geflochtener Zopf.
aufwändiger Ban, scharfiüngig) hat bereits das dreimal das Ren­ �i'fEIUi zv DEE'f'HA int SPiEL
nen um lhalionmds Rock gewonnen. Der ehemalige Capitan Die hohe Schule der Reiterei zu Neetha bietet eine Anlaufuelle,
der Grenzreiter stammt nur aus einer unwichtigen Seitenlinie des wt:nn Ihre Helden im wilden Süden Lehrer für Watfenfertigkdten
chababischen Herrschergeschlechts; er ist ein Vetter des verstorbe­ oder c!en Umgang mit Pferden suchen, wobei sich gerade .Reisende
nen hochdekorierten Admirals Rubec von CM1'>ba. Der vollendete die nicht von Stand sind auch mal eine Woche gedulden müssen,
T'änu:r und Reiter ist maßgeblich für die Entstehung des beritte­ bis passende Lehrer Zeit flir sie haben oder von den z.ahlreieben
nen Balletts verantwortlich. Exkursionen zurückkehren. Ein Besuch der Schule kann auch al­
.J D.octor Yakoha ya Salubris (*984 BE weiße lange Haare, gut­ lein aus dem Wunsch entstehen, eine der weithin gerühmten Vor­
aussehend, kultiviert) profitierte vom 1000 BF erlassenen HesinJ.e.. stellungen des Pferdcballets zu sehen.
Edikt, das allen Bürgern des Lieblichen Feldes ein Grundbildung
gewähren soll. Der streng zwölfgöttergläubige Chirakah- Schama­
ne lernte beim önlichen Praiosgeweihcen Lesen und Schreiben, SzEnARJoiDEEn
um sich anschließend an der nächstgelegene Horasschule und J Jedes Jahr darf die beste .Reiterin des Abschlussjahrgangs am
schließlich an der Hmwg-Eo'4n-Universit4t einzuschreiben, an der Rennen um den Heiligen Rock der lhalionmel teilnehmen,
er seinen Abschluss in Medizin machte. Wahrend die Rote Keuche während die anderen Studentinnen der Kirche bei der Sicherung
1018-1019 BF im den Süden des Horasreichs wütete, kam er mit und Vorbereirung zur Hand gehen. Das immer am 10. Rondra
seinem Buntschreier UTMll an die Akademie und kümmen sich stattfindende Rennen wird ohne Watfen und Rüstungen auf ei�
seirdem - so gut es ihm Medikamente und Naturgeister ermögli­ ner fast 16 Meilen langen Strecke um die Stadt ausgetragen und
chen - um die Schülerinnen und ihre Pferde. jedes Jahr gibt es vor und während des Rennens einige listenrei­
J Udora von Firdayoo-Betbana (*1021 BP.kastanienbraune che Versuche Teilnehmer abzulenken, abzudrängen oder gar zu
Haare, klare blaue Augen, kess) hat zwar erst vor kutz.en ihre Ar­ sabotieren.
matur begonnen, wird aber dennoch von vielen als eine der wich­ Als limor die Ausbilderstellen an der Hohen Schule neu beset­
tigsten Personen an der Akademie betrachtet. Die aufgeweckte zen ließ, wurde Pauro Limttti (*975 BF, grauhaarig, Dreitagebart,
Tochrer des führenden Paares des Horasrcichs wurde zur Ausbil­ eingefallen) endasse'n, Seitdem unterrichtet er als Volkslehrer im
dung an dieselbe Schule geschickt, an der sich ihre Eltern kennen­ Arrnenvicncl Fischer- und Schusterkinder und wartet auf seine
lernten und ihren Abschluss machten. Die Ferienpausen im Win­ Gelegenheit der Schule zu schaden.
ter und Sommer verbringt die idealistische Comtcssa üblicherwei­
se im Sangreal und rauscht sich mit dem gleichaltrigen Horas über Werte flir einen Neethaner Krieger finden Sie auf Seite 178.
Lehrer, die Zwölfe oder Vorteile von Fechthaltungen aus.

113
DAs ScHW'ER:fGESELLEnTvm

GESCHiCHf'E DES SCHWEIQ'GESELLEnf'ums


Das Schwertgesellentum in seiner heutigen Form ist eine ver­ da sie nach gängiger horasischer Meinung immer schon das lehrte,
gleichsweise junge Kämpfertradition. Als solche kann es auch nur was inzwischen die Tugenden der Schwengescllcn sind. Als gesi­
auf eine überschaubare Hiscorie zurückblicken. Über den ge.nauen chert anzusehen ist jedoch, dass das Horasreich den Braµch des
Ursprung der Bewegung herrscht jedoch Uneinigkeit. Mittelreichs übernahm, besondere Einzelkämpfer mit dem Grün­
Im Mittdreid:r datiert man die Geburtsstunde des Schwengesel­ dungsrecht einer Schwertschule aus:iustanen. Im Lieblichen Feld
lentums auf den 3. Boron 987 HF. An diesem Tag kämpfte Kaiser dürfen nur der Horas, der Seekönig sowie der Comto Protcctor
Reto zusammen mit zwölf auserwählten Kämpen gegen Harlijin eine derartige Erlaubnis aussprechen. Ansonsten gilt dasselbe wie
l. und dessen Streiter im Thronsaal von Jergan. Zu den Streitern im Mim:lrcich. Zwergische Schwcngesellcn werden in beiden Rei­
Retos gehörte neben Raidri Conchobair, Lutisana von Perricum chen im Rahmen der Lex Zwtrgit1 als gleichgestelk angesehen.
und Heldar von Arpitz auch Krona Adcrsin. Sie erschlug crocz Einen gäntlich anderen Ansatr. des Schwcrrgcsellemums sehen die
zahlreicher Verwundungen zwei der maraskanischen Kämpfer, Tulamiden. Für sie bildet ihre Kultur mit dem jahrhundertealten
was ihr die Anerkennung des Kaisers einbrachte. Als Belohnung System der persönlichen Lehrmeister die Basis des Schwengesd­
für ihre Dienste und Auw:ichnung für ihre Fähigkeiten gewährte lemums. Die Maraskaner hingegen reagieren, je nach Gemüt, mit
Reto ihr das Recht, eine eigene Schweruchule zu gründen mitsamt Kopfschütteln, einem wissenden Lächeln oder Duellfordetungen,
dem Privileg, den Ab.solventen einen Siegelring zu verleihen, der sehen sie doch den wahren Ur.sprung des Schwcngesellentums in
seinem Träger ähnliche Vorrechte wie ein Kriegerbrief einräumt. der Zeit der Buskui;e unter Dajin dem Frommen.
Im laufe der Jahre zeichneten sich weitere Einzelkämpfer aus, die Angesichts der unterschiedlichen Auffassungen ist der Begriff
nach herausragenden Taten oder wegen ihres Könnens von ihren Schwtrtgtstlk sehr weit gefasst. Neben den Abgängern im Mittel­
jeweiligen Landesherren das Recht einer eigenen Schwertschule und Horasreich, die eine mehrjährige Ausbildung an einer Schule
zugesprochen bekamen. Im Mittelreich kann dieses Privileg nur verbracht haben, zählen im Sprachgebrauch auch besonders hoch
durch Kaiser, Könige, Herz.öge oder Fürsten verliehen werden und und individuell ausgebildete .Einiclkimpfer anderer Länder als
von diesem Recht wird (zumeist) nur äußerst sparsam Gebrauch Schwcngesellen. Leatere werden allerdings in keinem der beiden
gemacht. Schwenmeister können bei ihrem Landesherrn darüber Reiche al$ ,wahre' Schwertgesellen anerkannt. Im Allgemeinen be­
hinaus ebenfalls geeignete Kandidaten für eine eigene Schule vor­ sitzen sie keinerlei Privilegien, noch tragen ihre Abgänger einen
schlagen. Siegelring. Somit ist zwischen den Schwmgesellen im engeren
Das Horasrcich hingegen sieht die Akademie der Kriegs- und u­ Sinne (Mittel- und Horasreich) und den Schwertgesellen im wei­
bmskunst zu Vinsalt als Geburtsstätte des Schwengesellcntums an, teren Sinne (übrige} zu unterscheiden.

DiE AvsBiLDVDG zum ScHWERfGESELLEn

Die Ausbildung zum Schwertgeselkn ist wesentlich weniger ein­


DiE AvFnAHmE in DiE
heitlich als die des Kriegers. Bedingt durch die Viehabi der
Schwertgesellcnstile sowie ihrer regionalen Unterschiede gibt die S CHWER.fGE SELLEDSCHVLE
Ausbildung ein höchst unterschiedliches Bild ab. Die meisten vor­ Die Aufnahme in die Schwcrtgesellenschule obliegt alleine den
handenen Gemeinsamkeiten lassen sich bei den Schwertgesellen Schwertmeistern. An vorderster Stelle stehen dabei die geistigen
im engeren Sinne ausmachen, also jenen Stikn, die in den beiden wie körperlichen Eigenschaften, welche die angehenden Gesellen
großen �ichen vertreten sind. Die Ausbildungen der Stile der mitbringen. So müssen je nach Stil bestimmte Voraussetzungen
übrigen Länder lmen kaum noch Gcmc:inqmkei,ten ClbMen, bereits vor dem eigentlichen Ausbildungsstart vorhanden sein,
sieht man einmal davon ab, dass die- meistedk:be Bebcmchung des sonst besteht keinerlei Aussicht auf die erfolgreiche Bewältigung
Zweikamp& a,pgaudirwi.rd. der kommenden Jahre. Die Herkunft wie auch das Geschlecht
sind bei einigen Stilen beinahe ebenso wichtig, während sie bei
anderen so gut wie keine Rolle spielen. Renommierte Schwert­
meister können durchaus sehr wählerisch sein, da es nicht selten
bedeutend mehr Bewerber gibt als die Schule aufnehmen kann.
Jedoch müssen alle Bewerber finanzkräftig genug sein, um sich die
kostspielige Ausbildung leisten zu können.

114
ln die Schwengcscllenschule kommen die Schülerinnen und Gebäuden stattfindet, die weitaus weniger Schutz. vor den l<lima­
Schüler in der Regel zwischen uhn und zwölf Jahren. Dass man­ ti&ehen Einflüssen bieten als die dicken Mauern einer Kriegeraka­
che Schulen ihre Schüler noch später aufnehmen, verdeutliche demie. Wahrend in den wiirmeren Monacen verstärkt die körper­
abermals den Individualismus der Stile. Damit liegt der Ausbil­ lichen Eigenschaften der Schüler verbessert werden, stehen in den
dungsbeginn bis zu zwei Jahren hinter denen der Kriegerakademi­ kälteren Monaten die eher theoretischen Umerweisungcn im Vor­
en, allerdings nehmen Schwenmeister immer dann neue Anwärter dergrund. Selbstverständlich wird auch im Winter weiterhin der
auf, wenn ein Platz frei ist. Zudem ist die Ausbildung angesichts Waffengang geschult, nur der Schwerpunkt verändert sich.
der geringen Größe der Schulen weitaus individueller als an jeder Wahrend des normalen Lehrbetrieb1 finden noch die Abschluss­
Akademie, sodass der verspätete Eintritt kein Hindernis darstellt. prüfungen und die Aufnahme neuer Schüler sratt. Bei den Ab­
Eher ist das Gegenteil der Fall , denn nicht wenige Schwertmeister schlussprüfungen sind üblicherweise die älteren Jahrgänge - oder
erwarten bereits Grundkenntnisse i.n den verschiedensten Gebie­ bei besonders kleinen Schulen gar alle Sc.hüler - anwesend, damit
ten, so dass abermals Zeit in der Ausbildung eingespart und ander­ d.iese aus erster Hand erfahren, was sie selbst einmal am Ende der
weitig verwendet werden kann. eigenen Ausbildung erwarten wird.
Der Tagesablauf richtet sich abermals nach den Vorgaben des
Schwenmeisters. Bei jenen Stilen, die sich am klassischen Krie­
DER_LEHR.fLAn ger- bzw. Rittertum orientieren oder noch darin vcrwunelt sind,
Einen Lehrplan im akademischen Sinne, wie es ihn bei den Krie­ gleicht der Tagesablauf durchaus dem einer Kriegerakademie. An­
ger- oder Magierakademien gibt, isc den Schwcrtgesellenstilen dernom sind es abermals klimatische Voraussetzungen, denn kein
fremd. Da sich die Stile selbst 6nanzieren, sind sie keinem Träger Almadaner oder Tulamide käme auf die Idee, in der heißesten Mit­
Rechenschaf t über die Inhalte der Ausbildung schuldig. Damit die tagshitte den Unterricht zu vollziehen.
regionale Obrigkeit den Sril weiterhin gutheißt und bei Bedarf Nach dem Ende des Unterrichts bleiben die Schülerinnen und
protegiert, sind die Schwertmeister allerdings darum bemüht, de­ Schüler entweder unter sich und bilden über kurz oder lang eine
ren Wohlgefallen zu er- bzw. behalten. Zu diesem Zwecke existie­ verschworene Gemeinschaft oder bekommen Freigang, damit
ren bei jenen Ausrichtungen, die einen besonders engen Kontakt jeder seinen bzw. ihren Interessen nachgehen oder vorhandene
zur heuschenden Schicht pflegen. Übersichten, die einen Über­ Defizite au&rbeiten kllnn. Letztlich ist aber auch hier das einzig
blick über die Inhalte gewähren. Nicht selten werden Wunsche einheitliche die vorherrschende Uneinheitlichkeit der Stile.
der Obrigkeit im Lehrplan berücksichtigt, sofern diese zum Stil Bedingt durch die intensive Zusammenarbeit des Schwertmeis­
passen. Ist der Stil vollkommen autark oder fehlt eine entsprechen­ ters mit den Schületn ist der Alltag der Lehrkräfte von denen der
de Instanz, ist es alleine den Schwenmeistern überlassen, was sie in Schülerschaft kaum zu unterscheiden. Lediglich in den Abend­
welchem Umf.a.ng lehren. srunden oder bei selbstständigen Übungseinheiten der Schüler hat
Anders als bei den Akademien ist der Lehrplan der Schwcnge­ ein Schwertmeister Z.Cit für sich. Selbiges gilt natürlich auch für
selknbewegung nicht vornehmlich statisch, sondern höchst dy­ freie Tage, wie es sie durchaus regelmäßig gibt. Ansonsten leiten
namisch. Auf neue Anforderungen reagieren die Schwertmeiscer die Schwertmeister den Unterricht an und nehmen oftmals aktiv
überraschend schnell.. Kaum eine Neuentwicklung wird von vorn­ daran teil. Nicht selten führen sie mit älteren Schülern, die kurz
herein ausgeschlossen, sondern auf ihre Relevanz und Prakcikabi­ vor der Prüfung stehen, Übungen vor oder bemühen sich darum,
licät sor� überprüft. Selbst wenn sie nicht in den Seil Einzug wirklich jeden möglichst individuell zu fOrdern und fordern.
finden sollte, müssen die Abgänger in Konfliktsituationen darauf
vorbereitetsein. Die so entstehenden Veränderungen oder Ergän­
zungen gilt es zügig in de.n bestehenden Lehrbetrieb zu integrie­ DiE ScHWER.fGESELLEnPR_VFvnG
ren, ohne Bewähncs dabei aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Ende der mehrjährigen Ausbildung markiert die Schwengesel­
Von allen professionellen Kämpfern, die über eine jahrelange Aus­ lenprüfung. Was genau die Schüler in ihrer letzten Prüfung leisten
bildung vcrrugen, ist der Lehrplan der &hwcrtgescllcn daher der müssen, hängt von den Schwertmeistern der jeweiligen Stile ab. Da
modernste, da er stets aktuelle Entwicklungen aufgreift und diese es keinen festen Lehrplan gibt, gibt es auch keine obligatorischen
auf die ein oder andere Art und Weise in die Ausbildung einbin­ Inhalre, die über- bzw. geprüft werden. Dass der Großteil der Ge­
det. Wie gut dies gelingt, hängt lem:lich immer von den Fahigkei­ sellenprüfung aus dem Umgang mit den zuvor erlernten Waffen
cen und den Bemühungen des Schwertmeisters ab. besteht, versteht sich von selbst. Dabei ist es jedem Schwcnmeister
selbst überlassen, ob sich der angehende Schwcrrgeselle mic seinem

fAGES- vnD jAH�SABLAVF


Lehrmeister oder einem bereits fenigcn Schwcngesellen messen
muss. Die Prüfungen der im Mittel- und Horasreich beheimateten
Ein ER.,S CHWER.fGESELLETISCHVLE Stile gleichen noch am ehesten denen der Kriegerakademien. In
Vielfach sind es schlichtweg die zu lernenden Jnhalte, welche den anderen Stilen muss der angehende Geselle micunter eine Aufga­
Alltag der angehenden Schwertgesellen bestimmen. Wann was ge­ be, die zum jeweiligen Stil passt, ühcmehmen und n. u.r bei deren
nau gelehrt wird, hängt dabei wcnige:r von den Launen des Schwert­ erfolgreicher Bewältigung hac er die Prüfung bestanden. Vor allem
meisters ab, sondern bisweilen von den gegebenen Bedingungen. jene Stile, die eine starke Verbindung zur Obrigkeit haben, legen
Längst nicht alle Schwertgesellenschulen vcrrugen über die räum­ auf die Beherrschung der Erikecce Wert, so dass auch der Besuch
lichen Voraussetzungen einer Kriegerakademie, wodurch ein nicht eines Adelshofes oder gesellschaftlichen Anlasses ein Teilbereich
unerheblicher Teil des Unterrichts unter freiem Himmel oder in der Prüfung sein kann.

115
Wie bei jeder Prüfung gibt es bessere und weniger aussichtsreichere zweischneidiges Schwcn. Im besten Falle laufen sie ins leere, da
Kandidaten, doch letztlich lautet das Urteil ,bestanden' oder ,durch­ die Schwertmeiscer durch die Vergabe ihres Ringes auch mit ihrem
gefallen'. Wie oft ein Kand
Kandda i t eine Prüfung wiederholen kann, Namen für die &rtigen Schwertge#llen und deren Fabigkciten ein­
liegt ebenfalls im Ermessen des Schwertmeisters. Üb licherweise stehen. Fühlt sich der Schwertmeister in seiner Ehre gekränkt, 7.i�t
wird einem Anwärter eine zweite Gelegenheit eingeräumt, darüber dies ein Duell mit einem schndlen, aber schmenhaften Ausgang
hinaus gehende Versuch sind höchst unüblich oder erfulgen nach nach sich. Dennoch soll es vorkommen, dass so mancher Schwert·
Eingang einer großzügigen .Spende:'. Bestechungsversuche sind ein meister ab und an den Verlodrungen blinkender Dukaten erli(gt.

DVELL�GELß geschränkt werden. Ohnehin ist das Duell nur Freien, in vielen
Beinahe jede Kultur auf dem aventurischen Kontinent von Thor­ Regionen sogar nur Adligen, gestattet.
wal bis Al'Anfa kennt eine Form des Kampfes, bei dem die eigene Unrondrianisches fechten mit schmutzigen Tricks, Einsatz von
EhFe mit der Klinge in der Hand verteidigt wird. Die Regeln für Zauberei oder das Winseln um Gnade ziehen einen Ehrverlust
diese Elu:eo.hiodel sind so verschieden wie die Kulturen selbst, nach sich. Wenn die Kontrahenten dies wiinschen, erzwingt bei­
meist wacht aber die Rondrakirche über die Einhaltung ihrer Idea­ uiten ein Geweihter der Rondra vor dem Duell einen ehrenhaften
le während dieser Auseinandersetzungen. Zweikämpfe in Thorwal i Macht seiner Göttin. How 66 thematisiert
Zweikampf durch de
werden meist recht spontan im Inneren eines Kreises aus Rund­ die ausgeprägte Duellkultur des Horasrcichs, Herz 40 das Fehdc­
schilden ausgefochten, deren Träger die Kontrahenten immer wie­ recht des Mittelreichs.
der in den Ring zurück schleudern. Ganz anders verhält es sich Im tiefen Süden werden Ehrenhändel nicht selten in einer Gladi­
in Horas- und Mittelreich. Hier verhandeln für gewöhnlich die atorenarena ausgefochten oder Todesurteile in Borons Namen zur
Sekundanten Ort, Zeit und Waffen. Meist spricht der Herausfur­ Unterhaltung der Massen als ungleicher Zweikampf vollstreckt.
derer schon bei der Forderung aus, ob auf das Erste Blut (erste Eine etwas andere Form des Duells ist der Geriditskampf. Die­
Wunde), das Z.wtite Blut (Aufgabe oder Kampfunfahigkeit} oder ser ist jedoch nur im Mittelreich sowie in Aranien und lhorwal
auf das Dritte Blut (Tod) gefochten wird. Letzteres ist aber nur üblich. Im Horasreich sind derartige Kämpfe angesichcs der don
bei gravierenden Eheverletzungen üblich. Die Einteilung stammt verbreiteten Gerichrskultur eine absolute Ausnahme. Sollte bei­
aus dem C(Jdex Duello (827 BF), welcher vom König des Liebli­ spielsweise durch widersprüchliche Tat- oder Leumundszeugen bei
chen Feldes A/b(Jrn ei ngel\ihn wurde, um ständige Adelsfehden schweren Anklagen wie Raub, Mord, Vergewaltigung oder Verrat
nicht ausufern zu lassen. Kindern, Greisen und Geweihten (außer kein klares Urteil erreicht werden, können sich Kläger und Be­
Rondra) wird darin das Recht zugesprochen, FordenJngen ohne klagter auf ein Götterurteil (siehe auch Herz 42) einigen, auf dass
Ehrverlust abweisen zu dürfen. Gleiches gilt für Forderungen von Praios, Rondra oder Swafnir die Wahrheit hervorbringen mögen.
Personen mit deutlich geringerem Status (SO-Differenz 7+). Ausgenommen von diesem Recht sind jedoch wieder Leibeigene,
Das Duellrecht kann je nach Region zu besonderen Anlässen sowie unfreies .oder fahrendes Volk.
{beispielsweise an Hoftagen), zu bestimmten Zeiten (praiosrags) Dabei kämpfen die Kontrahenten nach alter Sitte bis .,einn- stirbt,
oder IUr gewisse Personen (Armeeangehörige in Kriepiten) ein- aufgibt otkr nicht TMhr kann". Der Kmtpf endet ebenfalls, vrenn ein

116
Fechter außtrRand undBand die Schranken des Platzes verlässt, oder In jüngster Zeit hat sich aber auch der Stellvertreterkampf gegen
wenn Praio$ Antlitz sich bei Sonnenuntergang von den Fechtern Gold etabliert. Trotz Vorwürfen des Söldnertums ist ein adliger
abwendet. Letzteres ist jedoch in den letzten einhunden Jahren in Stellvertreter oft die einzige Möglichkeit für nicht satisfaktions­
keinem dokumentierten Fall vorgekommen, da die Gerichakämpfe f.ihige Bürgerliche gegen andere Adlige antreten zu dürfen. Wenn
meist am Vormittag oder zur Praiosstunde beginnen. ln letzterem zwei Gegner allerdings von Stand, körperlicher Unversehrtheit
Fall siegt der Beklagte. Im Mittelreich sorgt ein Kampfnchter mit sei· und Ausbildung an den Waffen als gleichwertig angesehen werden,
ner Stange für die Einhaltung der Regeln. Ein �r die Stmigt schl,a.. gilt es als ehrenrührig, einen Stellvertreter vorzuschicken. Durch
gen gilt als äußem ehrlos. Daneben ist auch oft ein Geweihter oder die Erfolge der Gebrüder Adcrsin auf diesem Gebiet sind Ge­
Akoluth des Praios oder der Rondra zugegen, der vor dem Kampf richtskämpfe für das Leben eines UnschukHgen, auch gegen Gold,
seine Gottheit um einen Segen für die Kontrahenten bittet. gerade bei einigen Schwengesellenstilen sehr beliebt.
Es ist durchaus üblieh, diese Kämpfe bis zu sechs Wochen aufzu­ Ähnlich wie füt viele wandernde Abenteurer bietet sich hier die
schieben, um dem Gegnern Gelegenheit zu geben, ihre Fechtkunst Möglichkeit, für eine gerechte Sache einzustehen und gleichzeitig
bei einem Schwenmeister verbeS$etn zu können. Es kann aber schnelle Münze zu mac:hen. Außerdem stellen die Kämpfe fUr die
auch ein Stellvertreter in die Schrwken treten, wenn dieser von Gesellen eine gute Gelegenheit dar, sich einen Namen als Schwert­
der �tschaffenheit eines Kontrahenten überzeugt ist. Einen fechter zu machen, ohne sich auf die Ebene des niederen Schau­
solchen Ehrendienst erweisen oft treue Vasallen ihren Lehnsherrn. kampfs heral>lassen zu müssen.

DER.._SCHWER.fGESELLE ALS PR.._OFESsion

Der Schwtrtgtg/Je ist - vor allem im Vergleich zum Krügtr - eine


ScuwERtGESELLEn
sehr junge Profession. Dies gilt sowohl fiir die avenrurische Ge­
schichte als auch für die konkrete UmsctzUng im Regelwerk des sinn viELFÄL'fiG
Schwanen Auges. Der vorliegende Abschnitt richtet sich dabei an Kaum eine mundane Proression ist so vielfliltig wie die
. des Schwert­
Sie als Spieler oder Spielerin, die überlegt, einen Schwtrtgtgl/tn gesellen. Seine Bandbreite reicht von der anmutigen Kämpferin i;nit
oder eine Schwn-tgtstllin als Profession wählen zu wollen. Säbel und Kriegsflichcr aus Aranien über den adligen Schwertgesel­
len aus dem Mittelreich mit dem Anderthalbhänder, gefolgt vom
Kavalierstil des Horasreiches in bester Mantel-und·Degen-Manier
Sco:wER.fGESELLEn sinD ADDER.S bis hin zum verschlaguien Fasarer Nahkämpfer, der filr den Einsatz
Auch wenn es sicherlich Überschneidungen mit manch anderer in engen Gassen ausgebildet ist oder den maraskanischen Buskur­
kämpfenden Profession gibt, so sind Schwertgesellen weder Ritter Vertrcter, der im ,Käferpanz.er' durch den Dschungel streift.
noch Krieger oder Söldner. Vor allem die individuellen Auslegungen der Prinzipientreue mit
Der Riickbezug auf das Rittertum dient immer noch der Anknüp­ der Kombination der regionalen Unterschiedlichkeiten der Profes­
fung an die mit den Rittern eng verbundenen Sagen und ihren gu· sionsvarianten ermöglichen das Spielen eines professionell ausgc·
ten Ruf in weiten Teilen des u°ndes. Anders als Ritter und Krieger bildeten Einr.elkämpfen, der letztlich aber einen eigenen Stil pflegt
kämpfen Schwengesellen nicht in ,geschlossener Formation, ihre und verkörpert.
Stärke liegt im Kampf Mann gegen Mann. Schwengesellen aller
Stile sind hochspezialisierte Einzelkämpfer, die einen individuel­
DE1'�ilt EiDED
len Fechtstil beherrschen und damit meist den verschiedensten
Gegnern überlegen sind. Auch wenn ihnen der Vorteil der 11/ta­ SCHWER.fGESELLED ZU SPiELED
dnnischtn Ausbildung gegenüber dem Krieger fehlt, so machen sie Rollenspiele leben vom gezielten Ausspielen und Brechen von
diesen durch ihre zahlreichen Sonderfertigkeiten wieder wett. Klischees. Krieger sind starke und schwer gepanzene Kampfma­
So wenig Schwertgesellen eine Form des Kriegers sind, so wenig schinen, Magier und Geweihte hingegen intelligent und weise.
sind es Söldner. Auch wenn es durchaus Stile gibt, die ihre Fä­ Söldner kämpfen nur für Gold und sind stets um ihren eigenen
higkeiten gegen blinkende Dukaten zur Verfügung stellen, so ist Vorteil bedacht, während Rondrageweihte stets aufrechte Recken
es auch hier wieder die jahrelange Ausbildung rowie die Bindung ihrer Göttin sind. So klingen nur einige der gängigen Vorstellun­
an eherne Prinzipien, die ·einen jeden Schwertgesellen von einem gen über längst etablierte Profemonen.
einfachen Söldner unterscheidet. Selbstverständlich können sich Wer eine Profession bevorzugt, über die es so gut wie keine Kli­
auch Söldner einen eigenen Ehrenkodex auferlegen und diesen schees oder bestehende Stereotypen gibt, ist bei den Schwcn­
befolgen, dennoch erhalten sie eine andere Ausbildung, die sie zu gesellen richtig. Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der Stile in
Handwerkern des Kriegs gemacht hat. Kombination mit ihrer zumeist sehr kurzen Geschichte sind die
Schwertgesellen frei von festgefahrenen Vorstellungen, die unbe­
wusst die Ausgestaltung des Hdden am Spieltisch �infl.wsen
können. Wer den Mut besitzt und die Herausforderung sucht, et·
was Neues auszuprobieren, der wird bei den Schwertgesellen mir
Sicherheit fündig werden.

117
adlige Herkunft in viden Stilen im Mittel· und Horasreich noch
Sinn ScHWEJ\fGESELLEn
eine Gemeinsamkeit darstellt. bildet die Prim:ipientreue neben
nVR..BESSE� S'fu'fzEJ\? den wenetechnischen Unterschieden das zencraJe Unterschei­
Längst nicht jeder Schwertgeselle ist ein Lebemann, wie es ge­ dungsmerkmal Srutzer legen ebenfalls Werr auf den Kampf bzw.
meinhin mit dem Stutzerr:um assoziien wird. Der Stutur als Va­ ,das Raufen mit dem Rapier', letztlich ist es aber der Nervenkitzel
riante des Taugtnitht1 mag sein Handwerk durchaus bei einem oder die Langeweile, die sie dazu antreibt.
Fechtmeister gegen eine horrende Summe von Dukaten erworben Ein Schwertgeselle verpt1ichtet sich zur Einhaltung morali­
haben, ihm fehlt jedoch die Ernsthaftigkeit, die das Schwengesel­ scher Grundsätze, die er in einer mehrjährigen Ausbildung er­
lentum aufweist. Dies mag bei einigen Stilen mehr, bei anderen lernt und vor allem auch verinnerlicht hat. Seine moralischen
ecwas weniger der Fall sein. Grundsätu sind weitaus mehr als nur ein Lippenbekenntnis
Bisweilen sind auch hier zwischen den genannten Professionen eines Stuturs, das bei Nichtgefallen oder in hinderlichen Si­
gewisse Ähnlichkeiten vorhanden, vor allem, wenn man sich die tuationen ebenso schnell wie einfach gebrochen oder abgelegt
Vinsalter �ganttn nach E!11tlio FedtJrinu anschaut. Wahrend die werden kann.

DiE ScHWEl\j'GESELLEnscHvLEn AvEn'tvl\iEns

Die anschließenden Beschreibungen der Schwcngesellenschulen Die schuleigene Ausprägung der Prinzipientreue dient nicht nur
gleichen in vielerlei Hinsicht denell der Kriegerakademien Aven­ als Alleinstellungsmerkmal. Sie verlcörpcn den besonderen Ansatz
turiens. des jeweiligen Stils und hebt ihn von anderen ab.
Jede Beschreibung beginnt mit einem einleitenden Kasten, der Wie die Ansichten als auch das Verhälmis der einzelnen Schwcn­
die Kerndaten der Schule auf einen Blick präsentiert. Hier gibt die gesellenstile zu anderen Schwertgescllcnschulen, Institutionen und
Griße an, wie wtit verbreitet der Stil ist, nicht unbedingt die ge­ gesellschaftlichen Grupperingen (und umgekehrt} sind, verdeut­
naue Zahl (z.B. Ableger) der Schwertgesellen. Neben dem Kasten licht die Rubrik Was denkt [Akademiename} über [ ••• ].
ist das Siegel der jeweiligen Schule abgebildet, das auf dem Siegel­ Der Abschnitt Personen der Schule stdlt eben jene vor. Dazu
ring oder einer Tatowierung abgebildet ist, soweit die berreffende gehört immer der jeweilige Schwertmeister bzw. die betreffende
Schule ein derartiges Zenifikat ausstellt. Schwcrtmcisretin sowie auch deren potentielle Nachfolger, falls
Die Beschreibung startet mit einem aftflturiscbeo Zitat I Quel· vorhanden. Hier finden auch �itere Persönlichkeiten EJ.Wähnung.
leoauszag, der den Charakter der Schule hervorhebt. Im kurun sofern diese für Begegnungen mit den Helden von Bedeutung sind.
Abschnitt der Geschichte finden sich alle wichtigen Daten und Auch hier ist auf konkrete Spielwerte venichtct worden.
Ereignisse, die von Bedeutung sind. Wie bei den Kriegerakademi­ Anregungen zur Ausgestaltung eines Schwertgesellen der Schule er­
en handelt es sich dabei um Spielleiterwissen, da längst nicht a11c halten Sie in .Ein Held aus .„ Selbiges gilt rur Der [Schwengcsel­
Informationen und Zusammenhänge Außenstehenden bekannt lemtil] im Spiel. Während sich der erste Abschnitt auf den Schul­
sind abgänger kon�ntriert, ergänzt der zweite Abschnitt die bisherige
Das Leben an der Schule bietet einen Überblick über die Schule Beschreibung und bettet die Schule in das lebendige Avenrurien ei�.
selbst. Jede Beschreibung enthält Angaben zur Ausbildung der je· Abenteueraufhänger bieten die SzenariOYOrschläge, die aufgrund
weiJigen Lehranstalten. Abgerundet wird dieser Abschnitt durch der erhaltenen Informationen ebenso wie die Geheimnisse der
weitere Informationen zur Schule selbst. Dies kann das Gebäude Schwertschule als Meisterinformationen anzusehen sind.
selbst betreffen, aber auch regionale Besonderheiten, um den je­ Ein (*) bedeutet, dass dieser Handlungsstrang offiziell nicht weiter
weiligen Stil von anderen Abzugrcnun. verfolgt wird und in Ihren meisterlichen Händen liegt.

118
GA�TiSCHER._STiL DER._
fAmiLiE ADERSin
Von.täncligcr Name: Der Adersin-Stil, auch der Garetische Stil Bedeutende Abgingen Ulfbcrth von Moorauen, Fean­
der Gebrüder Adenin wyn Fenwasian, Mitautor am Fechtbuch Enro
Standorte: Gamh, Rommilys, Mcchumis Comantes, Boronja von Sturmfels, nutzt den
Wappen/Symbol: weißer Anderhalbhänder vor Stil im Theaterfechten und gilt daher als
schwanem Turm auf gelbem Grund schwarzes Schaf der Schule, Scanlail ni Ui­
Wablsprudi: Honorprimum, alia dtintk nin, Eroscham Sohn des Erschax, Amene
(Zwrst dit Ehrt, alf.tt andtrt danach) di Yaladan. Kommandantin des Alten &­
Legitimation: Kaiser Reto l von Gartth giments zu .Mcthumis
(987 BF) Größe: gro:ß
.Spezialgebiet: Anderhalbhänder. Har· Beziehungen: groß (durch das hohe An­
nischfechten, Ringen, Rechtskunde, Lehren, sehen der Zöglinge im gam.en Mittelreich)
Etikette Finanzknft: ansehnlich (steigend)
Personen der Historie: Krona Adersin, Autorin des Vademe· Auastattwtg: hinlänglich (steigend)
cums fiir das Waffenhandwerk und Begründerin der Schwert· Besondubeitcn: einziger Stil für den Kampf im
gescllenbewegung (*963 BF), Jost Adersin, Mitbegründer des Harnisch {Leichte Platte}, außerdem befindet sich die Schule
Garetischen Stils (*991 BF) im Besitz eines unveröffundichten Manuskript Krona Adersins

» Wil/it Schwmltuntt du schaum, Kronas Söhne Er/an und]ostentwickelten den Stil mit Einhänder
Sollst links gthtn und rechts haum. und Schild ihrer Mutter weiter und passten ihn auf die Seilmerk­
Und links hawn, wenn gthtn mit RechYm, male an, die rnit neuen Plattenharnischen und Klingenformen
Ist. dass du sta.rlt gerätst im Fechttn. « erforderlich wurden. Daraufhin erklärten die Gebrüder den An­
-Merkvers aus dem Vademecurn filr das Waffunhandwcrk zum derthalbhänder schließlich zur Königin der Waffun. Der zuge­
1hema Beinarbeit hörige Kampfstil zeichnet sich durch viele Stiche in Blößen und
Rüstungsschwächen sowie in kuner Distanz durch Wiirfe, Knauf.
G�SCHiCH'tE und Halbschwemechniken aus. Damit begründeten die Gebrüder
Als Begründerin der Schwcrtgescllenbewegung gilt Krona Atkrsin, Adersin den Garetischen odet auch.Adtrsin-Stil mit dem Zentrum.
die Autorin des Vadtmecums fiir t!a.s Wafftnhandwtrk (siehe Sei· der Schwertgescllenbcwcgung in Garcth. Weiterhin machten sie
te 162). In ihrer im Jahr 987 BF von Kaiser Reto genehmigten während ihrer Jugend durch ihre Fechtkunst in Gerichtskämpfen
Schwertkampfsehule etablierte Krona ihren Unterricht angelehnt von sich reden und damit ihren Stil populär.
an das Vademecum und fiihrte Siegdring und Gesellenbrief an· lm Jahr l027 BF erlag Jost Adersin seinen Verletzungen, die er
statt des Kriegcrbriefes ein, um ihre neue, fortschrittliche Schwert­ sich im Duell mit Alrilt wm Blautann und vom Btrg zugewgen
kämpttrausbildung von den traditionellen Kriegerakademien ab· hatte. Seit diesem Tag filhrt Erlan Adersin, letzter lebender Nach­
zu heben. fahre Krona .Adersins, die Schule.
Der „Kampf nach Lehrbuch• war erst veq>Önt im traditionsbe­ Der Adersin-Stil erfreut sich einer derartigen Beliebtheit, dass in·
wussten Adel, bot jedoch viele neue Möglichkeiten in der Aus­ zwischen unter Eboreus Tttnnhaus und E11DJ Co1n4nte, Schülern
bildung von Spezialisten an der Klinge. Angelehnt wurde das Kro.nas, persönliche Freunde Jost Adersins und erste Verfcch ter
Schwcrtgescllemum von Krona Adersin an wandernde Handwcr­ dessen neuen Stils, weitere Schulen in Rommilys und Methumis
.kerbewegungen, bei welcher der Geselle während einer Walz bei gegründet worden sind.
vielen verschiedenen Meistern lernt, um sich selbst einst Schwert­
meister nennen und eine eigene Schule oder gar einen eigenen Stil
gründen iu dürfen. LEBED AD DE1'.SCHVLE
Diese Form der Ausbildung in Kombination mit einem gedruck­ Die ers.te und größte Schule des Adersin-Stils findet sich im frühe­
ten Lehrbuch, wclches die Techniken von elitärem Geheimnis ren Schuldturm Bardewicks in Gareth. Hier unterrichtete bereits
zu Allgemeinwissen wandelt, führt zu einem großen Erfolg der Krona, die den heruntergekommenen Turm von ihren Erspar­
Schwcrtgescllenbewegung. Diese wird heure nicht nur neben Krie­ nissen erwarb und mit den ersten Lehrgeldern Schritt fiir Schritt
ger- und Rittenum als dritte Säule des rondragefli.lligen Kampfes mühsam sanieren ließ. Protzig ausstattete Fechtsäle anderer Schu­
angesehen, sondern beginne, die älteren Säulen in ihrer Bedeutung len und Kriegcrakademien lenken nach Meinung Erlan Adersins
abzulösen - zumindest in den städtischen Gegenden des Mittcl­ nur vom Wesentlichen ab: der Vollendung des Kampfes mit der
und Horasreichs. Klinge. Daher bieten die düsteren Räume und der graue Wacur-

119
stcin in den Augen des Meisters genau das richtige Ambiente für gesellen in Adersins Turm unterrichtet werden. Dazu kommen
seine Wohn- und L ehrstätte - sehr zum Leidwesen seiner Schü­ nicht mehr als drei Stutzet - spätgeborene Söhne und T<ichter
ler, die die Schule hinter vorgehaltener Hand meist „den Karzer" aus wohlhabenden adligen Familien, die nur die Grundzijge des
nennen. Als Adlige, denn nur solche Schüler nimmt der standes­ Fcchtens erlernen - und zu seltenen Gelegenheiten verdiente Hau­
bewusste Adersin auf, sind die dort lernenden oft einen anderen degen, die ihre Schwertmeisterschaft mit dem Andenhalbhänder
Lebensstil gtWi>hnt. vervollkommnen wollen und von den Schülern äußerst gern gelit­
Die l.öglinge übernachten in kargen Kammern in den oberen ten sind. Im Gegensatz dazu sind Reibereien zwischen vollwerti­
Stockwerken, während sich unten die Zimmer der wenigen Be­ gen, aber oft jüngeren Gesellen und den älteren, aber waffentech­
diensteten und Schreiber, die Waffenkammer, Fechträume und die nisclt weniger versierten Stutzten unvermeidlich.
Wohnstatt Erlans befinden. Sollte ein Adliger sein W1Ssen über den Schwertkampf aufpo­
Wie sonst bei Handwerkern üblich, wohnen und arbeiten Lehr­ lieren wollen, weil ihm beispielsweise ein Gerichtskampf also
linge und Meister unter einem Dach. Dies schweißt die Gemein­ ein rondragcflßliges Götteru.rteil in einem Gcrichtsprouss, be-
schaft zusammen, lässt Ader- vorsteht, werden ebenfalls bis
sins Zöglingen aber auch we- zu sechs Wochen Unterricht
nige Freiheiten. Viele Freund- im Karzer gegen gutes Gold
und Feindschaften aus dieser gewährt. Adersin oder seine
Zeit der Lehre halten noch Verwalterin vermitteln aber
nach Erhalt de!i Siegelrings ein auch Schwertgesellen aus der
Leben lang. Schule als Stellvertreter für
Die Atmosphäre des Turms diese Kämpfe, sofern diese
spiegelt sich auch in den Lehr­ von der Sache ihres Auftrag·
methoden. Adcrsin verlangt gebers überzeugt sind - oder
ei�rne Disnplin und harte durch die horrenden Kosten
Arbeit. Gefochten wird bis der Ausbildung zum Ausfech­
spät in die Nacht oder bis zur ten der Streitigkeiten Anderer
absoluten persönlichen Er­ gezwungen werden.
schöpfung. Techniken werden Das übliche Einuittsalter liegt
immer wieder geübt, bis sie meist bei 14 Götterläufen.
auch in der Extremsituation Wenn sie nicht vorher aufge­
eines tödlichen Zweikampfs ben, erhalten die Absolventen
ohne Überlegung fehlerfrei meist nach 6inf Jahren ihren
abgerufen werden können. Siegelring und den Gesellen­
Dennoch er12ppt man Adcrsin brief, um zu waodern und ihre
selbst oder einen seiner beiden Kunst bei anderen Schwert·
Gesellen niemals dabei, Zög­ meistern zu vervollkommnen,
linge wie auf dem Exerzierplatz oder andere Anstellungen zu
anzubrüllen, denn Contenance suchen. An Ducllgegnern ha­
und ein selbstsicherer Stil sind ben die Gesellen jedenfalls kei­
die Merkmale der Schule und nen Mangel, gelten sie doch als
der Person Adersin. die Besten ihres Faches.
Natürlich wird auch von den Die beiden Ableger des Stils in
l.öglingen ein tadelloses Auf­ Rommilys und Methumis ori·
treten gefordert, worauf der Übungskampf entieren sich stark an der Schule
Meister selbst achtet. Zusiin- in Gareth. Tannhaus' Fechtsaal
lieh übernimmt Ptnnine Gmbtr, .Adersins Verwalterin, auch eine in Rommilys befindet sich in einem Bürgerhaus nahe der Stadtmau­
Erziehung in gutem Benehmen, Geschichts- und Rechtskunde, er, welches das Jahr des Feuers glücklich überstanden hat. Zunächst
Heraldik, Konversacion, und dergleichen mehr. Erlan lässt es sich mit provisorischen Mittdn aufrechterhalten, ist es mittlerweile mit
weiterhin nicht nehmen, den Ehren�dex zu dozieren und vor­ einem Fechtboden aus F.delholz und kostbaren WaffensW1dem ge..
zuleben, welcher den Schutz der Schwachen und Wehrlosen, die schmückt und gibt sich weit VY1:;niger karg als der Karztr in Garcth.
Verpflichtung :iu Mut und Wahrhaftigkeit sowie detaillierte Du­ Mit der ebcn&lls in der Stadt ansässigen Kriegerakademic Fewrlilk
cllregcln umfasst. besteht eine bereits langjährige Fehde und Konkurrenz.
Früher war die glcichi.citige Anwesenheit von nicht mehr als fünf Ein eigens errichtetes Haus im Stadtkern, einem Zunfthaus nicht
Schülern in der Schule üblich. Doch seitdem immer zwei Gesellen unähnlich, :zeugt vom Wohlstand der Schola Dtfrnsori4 in Meth­
aus den Schulen in Methumis uncl Rommilys angestelJt werden, umis. Die Einrichtung im Innern entspricht allerdin&' ganz der
kann inzwischen ein göttc,rgefä.lliges Dur.end angehender Schwcn- Adersin'schen Schlichtheit.

120
DE�S1'iL DE�ADEI�sins fige Ausholbewegungen wird verzieht.et, um den Gegner die eigene
.D<"r Scheicclhau aus der Wacht des Ucuri bri<ht tkn Schelm, merk Absicht nicht anzuz.eigen. Die nötige Kraft für die Angriffe muss
dir das!" daher aus dem Körpereinsatz kommen.
-Erltttn Aderrin zu eintm &hüler nach Anbringen eines Htlmtref­ Adenin sieht im anderthalbhändigen Führen einer Waffe die Kö­
ftrs, neuuidit:h nigsdisz.lplin des Fechcens. Hierbei ersetzt die Leichte Platte den
Schild, w.is das Kontern von gegnerischen Attacken mit riskan­
Dec Stil der Adersins prägt alle Aspekte dec Übungen. F.r ist al­ ten Riposten oder Windmühlen-Manövern amöglidit. Die lmge
les, wa.s einen Sehwutgesellen ausmacht. Dami t ist nicht nur der Waffe ermöglicht zudem ein hanes Zuschlagen zum ÜherwiJl..
Umgang mit der Waffe gemeint, sondern die gesamte Lebensart , den von Rüstungen auf der eni en und eine weite DiSCU1z auf der
Etikette und Auftreten. Mit der Zeit wird sich jeder Schüler von anderen Seite. Dieser Reichweitenvtlrteil wird nach Möglichke it
der Lehre des Meisters emanzipieren und einen eigenen Stil entwi­ nicht aufgegeben. Sollte der Sch�rtgeselle aber doch unterlaufen
ckeln. Hier 7.ählen Individualität wtd Innovation vor den festge­ werden, stehen ihm allerhand Knaufschlllge, Wurfe und Tritte des
fahrenen akademischen Grundsänen des Kriegcnums. Mt1"Mrio-Ringens zur Verfügung. sowie eine Vielzahl von Halb­
Dei: Adenin-Stil zeichnet sich vor allem durch Effizienz aus. Er­ schwerttechniken. Für den ungerüstctcn Kampf wird allerdings
laubt ist, was funktioniert - verschnörkelte horasische Rapier- und ein dc�nsivercr Stil gelehrt. In diesem Fall wird. auf Manöver wie
Linkhandspielereien sind verpönt. Der gelehrte sogenannte Etllt du Gtgmhtilten verzichtet.
Krieg ist a.ufder anderen Seite alles andere als cine grobe Folge von Die Lehre der Manöver folgt der Philosophie einer bürgerlichen
Schlägen. Ec nuw gewundene Techniken aus dem Band Klinge an Handwcrkerlehrc, allcrdings rur den Zweikampf als Handwerk
Klinge. Für Unkundige erscheint der daraw entstehende Kampf � AddJ. Werkz.cug. Talent und Fleiß Khaffen ein Werkmick.
jedoch oft wenig spektak:ul är, da die Techniken schnell und für das Manöver. Diese Lehre verläuft angelehnt an das Vademccum
den Laien kaum nachvollziehbar ausgeführt werden. Auf wcitläu- Krona .Adersins beinahe ritualisiert. Dadurch wird das Geheimnis

AoER.Sin-BosPA�no

Zur klaren Verständigung wihrmd du Fechtübungen und SehUMrltftUi111tr. Ein von einem Samnangriff ei�
zurBcuichnung der Technilccn der Fechttafeln haben sich Ausfall
vmch.iedene Fachbegriffe fllr die Häue (Schlige), Stiche und 'lhmucl'KIH 'Defr#sirK: Gegenhaken
Huttn (Schwertsu.llungen) etabliert. Die ersten dieser Begriffe Wtitknn' Mawr oder �krhnmn Wi� Windmüh­
Stammen aus uaditioncllm Redewendungen des runernun.s knmanöver
und der Spr.achc an Kriegeralcademien (wie die Wmdmühle), Trt111bmtritt: Ausfall mit Finten, ähnlich dem gleichnamigen
während vide andere erstmals mit dem Vademecum eingc­ Stampfcanz
flihn worden sind. Seitdem wird d1csc Sammlung von Begrif. Alwwzniar: ein geschwungener Schlag, der nacheinander bei­
fen von jedem Meister und jedem ntuen Stil ständig erwei­ de Selten konfrontiert
tert, was häufig zu Widerspri\chen und Verwirrung unter den Donnmthlt1g: brachialer Hammerschlag mit dem Gehilz der
Schulen führt. Es folgen cinige typische Begriffe. Waffi:, gerne aus dem Halbscltwcn geführt
J Die Hut.eo Gdflkr. Peiuchenartiger Schlag bd maximaler Distanz mit
�t: klassisch-rondriani.sche Ausgangsstelu
l ng. wobei nur einer Hand
daa Schwert mit anpinkdn:n Armen vor rcduer oder lin­ D"""'ti#l#r Hahn: Manöver zum Entwatlncn, welches sich
w Schulter gchalren wird als Ringen am Schwert in der .Adenin.Schule großer Bdiebc­
W«ht dts Ucuri: Ausgangutellung mit über dem Kopf erho­ hcit erfreue
benem Schwert Win.dm na(h Adnnit: Finte aus einem Bindemanöver um die
Di� ScMl1Mnhut: beinahe beillufige Hut, bei der die Klin­ Klinge des Gegners herum
genspitz.e nach unten weist Awsjüngtr: eine Parade durch rasches gezieltes Ausweichen,
N11nd'llJ: hierbei weist die Kliogenspitzc auf Kopfhöhe nach welches mit einem Schlag in die Blöße kombiniert wird
vorne ü.vmhhtt.: horizontal geschlagene Finte, bekannt geworden
J Hlue, Mcisterbäue und Stiche durch einen Krieger aus der gleichnamigen Stadt
Doppeikr focbschl4g: mystifizierte Technik, die angeblich
nicht parierbar sein soll Im Spiel soll Ihnen diese Liste (ohne jeden Arupruch auf
Orlthn: Wuchtschlag von oben Vollstindigkdt) die Möglkhluh gelxn, den Stil Ihres
Anllt1ft1Jln bzw. Nostriann K,.,,,,,phau.: Fintenschlag von Schwengexllm blumig ausschmücken iu können. Zögern
oben rechts bzw. links Sie nicht, weitere Begriffe für Ihren Schwengexllen zu erfin­
Rommilysn N11ttt.rnbiss: gezielter Stich im Halbschwert gegen den. Die Beschreibung einiger weiterer Manöver finden Sie
eine Schwachstelle der Rüstung des Gegners, basiert aufdem in Horu66.
legendären Ysi/ischtn Wo/fibiss

121
gegenüber Außenstehenden gewahrt und doch beim Erlernen eine
Hilfest.cllung gebot.cn - mit spe ziellen Begriffiichkeiten, die nur
der Eingeweihte versteht.

AvSPJ\JiGVnG DER...PR.tnztPiEntiuvE
Oie Prinzipimtm1e im Adcrsin-Srll lchnt sich noch sehr an kWsi.­
sche Kricgcridcalc an. Loya/itlt gilt hier aber nicht nur dem eigenen
Lehnsherrn, sondern auch dem Schwcmncisrcr des Gescllcn und
dem eigenen Stil fFgCDÜber. Die Ehrmhaftitltnt im Kampfwird je­
doch weniger konventionell gesehen. Zwar wird im Gegensatz w
manchen Schwcngcscllcn der südlichen Stile nach Rondras Idea­
len gefochten, Knaufschläge und Merccnario-Tricks sind aber nicht
ver.schmäht - ganz getreu dem Kredo der Effizienz im Adersin-Stil.
Der Schulz tkr Schwachen wird gern zur Rechtfertigung verwendet,
wenn der Schwertgeselle während eines Gerichtskampfs die Ehre
von Kläger oder Beklagtem vertritt. Daher sollrc auch der Glaube
an dessen �cht.schafknheit, und nicht nur der versprochene Lohn
in Silber zur Motivation des Gesellen f\ir den Kampfdienen.
Dudlregdn finden sich aufSeite 116 dieser Spielhilfe.

Wu dealet ein Schiller da AdeniD-Sdl öhcr ..•

••• Ritter und Kriegen „Klingen Rlr den Krieg; ke i­


ne Schwcrtlcünsclcr wie wir. Einst die Biilte von Rond­
rasKunst, aber beute? Veraltete Au sbildung, kein klares
Komep1, giobcr Stil - bald wmlcn sich nur noch die
Geschichtsbücha an diex vmlicnten, aber eingesuulxen
Haudegen erinnern, viel zu ahmodlsch.
..• •

.„ anclcte Schwcrtmcistcndles ..Es Ist gut zu sehen, wie Erlttn�rsin


die Bewegung immer größere Kreise zieht. Damit �
uns nie die Ducllpartner aus. Die anderen Stile bieten
auch für uns ganz neue Herausforderungen. Allerdings PE�OnEn DER...ADE�in-ScHVL
sollte die Bewegung doch weiterhin ein edles Handwerk
des Adels, nicht des Bürgcrrumg, bleiben. Da sollten ande­ ERJ,An ADERSin. SCHWER.fldEisi'ER.
re Schulen nicht so nachsichdg sein, was den Stand ihrer Erlan (•993 BF, braune, lange Haare, athletische Statur, mächtiger
Bewerber angeht." Schnauzbart, erstaunlich wenig DuclJnarben, bereits einige Falu:n
••• Schaakimpfcn „Wir �hten nicht gegen das Schwen um die Augen) übernahm nach dem Duelltod Joscs im Jahr 1027
des Gegners, sondern gegen den Gegner. Ja, das sieht dann BF alleine die Leitung der Schult. Wahrend er früher die gc.lchä&­
eben nicht so schön aus, dafllr ist es effektiv: lichcn An.gclcgcnheiten sciru:m ältceen Bruder überließ, um sich
ganz der Vervollkommnung seiner Kunst ru widmen, wurde er ge­
Wu cleakt/dcakca ••• iiber clea Adenin.Stil zwungen, aus dem Schatten des .Älteren herauszutreten und seinen
••• Krieger -d Ritten „Kampf nach Lehrbuch? Damit Platz als �prisentanc von Schule sowie Familie einzunehmen.
werden Rondras Geheimnisse venchachen, ohne Tugend Erlan ist inzwischen zur Symbolfigur eines gan:ren Schwertstiles
und Tradition der Lcuin zu wahren! Das ist das Ende von geworden. Er weiß um seinen Nimbus des vollendeten Schwen­
Moral und Anstand!" meisters und wie man diesen Ruf pflegen und nutzen kann, aller­
.„ S61dncr aus Roulmppel: „Dle sind gur, mit denen le­ dings genießt ihn der etwas introvertierte Meister nicht.
gen wir uns nicht an. Zumindest nicht im Duell. Wenn In den Anfangsjahren als Schwcnmeistcr konnte sich Adersin
wir einen allein crwUcbcn, verpassen wir dem arrogmncn vor Ducllforderungcn kaum retten, heuce wagen sich allerdings
adligen Schnösel aber einen Denkzettel!• nur noch die Besten an diese Herausforderung. Umso erfreu­
... aJgac:hJ.-c Roodngewcith a „Ein neuer Weg, ter i st Adersin, wenn ein mutiger Gegner ihm einen würdigen
aber der Göttin nicht waiigcr �g." umpf liefert. Tollkühne Heißsporne verärgern den Meister
mit einer Duellforderung allerdings. Und diese müssen fürch­
ten, vom ihm nicht nur schnell besiegt, sondern regelrecht
bloßgestellt zu werden.
In der Verfeinerung der Schwenkunst verlange er viel von sich und
seinen Schülern. Etwas anderes als der volle geistige und körperli-

122
ehe Einsatt stößt beim Lehrer Adersin auf völliges Unverständnis. J Eozo Comante (*991 BF, Bauchansatz, gemütliche Lebens­
Schnöde Geschäfte. und Buchhalterej überlässt Adersin aber gerne art, trotzdem ein schneller und effizienter Schwertfechter) ist
Permine, seiner Verwalterin. selbst von Adel, es hindert ihn aber kein Standesdünkel, die Zei­
Eine Lut auf seiner Seele lenkt ihn jedoch von seiner Schwertkuns t chen der Zeit zu erkennen. Im Horasrcich gewinnt das Bürger­
ab: der Tod seines Bruders. jOS( Adenin sah sich aufgrund einer Lie­ tum immer mehr Macht. Und reiche Händler und Handwerker
belei des Oberst AJrik vom Blauflznn MM vom &rg (Herz 169) und sind bereit; den Unterricht als Vorbereitung fiir einen Gerichts­
der Edlen And4.nt zu Raulsmark zu einer Dudlfordcrung gezwun­ kampf mit gutem Gold zu bezahlen, oder ihren Söhnen und
gen, nachdem er beide in seinem Schlafzimmer vorfand. Jo&t war Töchtern gar eine Karriere als Schwertgeselle zu ermöglichen.
mit der jungen Dame verheiratet. Wihrend dieses Ehrenhändels auf So öffnet seine Sch<J'4 Dtfonsorill in Methumis ihre Tore nicht
das zweite Blut am 9. Peraine 1027 BF urbrach die Klinge des Ob­ mehr ausschließlich für den Adel. Dem Bürgertum ist die Orga­
risten unglücklich an der Platte des gehörnten Ehemannes, wobei nisation der Bewegung als Handwerk mit wandernden Gesellen,
ein Bruchstück sein Auge ducchbohrrc. Der Leichnam jostS wurde einer Walz und Meisterprüfungen oft vemauter als den meisten
von seinem Bruder eigenhändig zum Borontempcl getragen. Eine adligen Sc:hwenschülern.
Be.schreibung des Duells findet sich in AB 109. Comante versucht, Kontakte zur Universität von Methumis zu
Seitdem herrscht eine Fehde zwischen dem Haus Adersin und dem knüpfen. Er sehnt sich nach wissenschaftlicher Anerkennung sei­
Haus vom Berg, welche sich auch auf die Anhänger beider Parteien ner Kunst. Der Schwertmeister arbeitet zurzeit an einem eigenen
ausdehnt. Erlan gelobte sogar eine besondere Belohnung filr denje­ Fechtbuch, das sich vor allem dem anderthalbhändigen Kampf
nigen seiner Schwertgesellen, der vom Blautann in einem ehrenhaf­ widmen soll, aber auch Ringen am Schwen und Dolchkampf um­
ten Duell töten könne. Gerüchte sprechen davon, es könne sich um f.wt. Er hofft, damit Krona Adersins in die Jahre gekommenes
dabei um das geheime Manöver des Dopptlttnfochschlags handeln. Vademecum als Standardwerk der Schwertfechtkunst ablösen zu
Als alte Freunde von Jost teilen Tannhaus und Comante die Fehde können.
gegen Alrik vom Blautann und vom Berg. Diese Fehde hat auch J Zu den bedeutendsten Schülerinnen dc:s Adersin-Stils gehört
viele Duclle zwischen der Kricgcrschule derer vom Berg in Eslams­ zweifelsfrei Amene di Yaladan (*996 BF, groß, schwarzhaarig,
grund und der Adersin-Schwertgesellen zur Folge. wendig, eisern), die als Kommandamin des Alttn &gimmts zu
Mehr zu Erlan Adenin findet sich in Hen 179. Methumis fii r ihr Können mit der Klinge zu anderthalb Hand
in- und außerhalb der Stadtmauern von Methumis bekannt ist.
WEi'f'EIU PERSODED AVS
DEl11 U11tFLED ERJ..An ADERSins
Permine Gräber (*999 BF, krause dunkelblonde Locken, Ein HELD DES ADER§in.-S'fiLS
leicht rundlich, hübsch} ist die gute Seele des Karzers. Sie küm­ Ein Schwengeselle aus dem Hause Adersin gehön zu den Besten
mert sich nicht nur um das Wohlergehen Erlans, sondern versteht seines Faches, und das weiß er auch. Stets bestrebt, seinem Meister
es auch, ein gutes Wort fii r einen Lehrling einzulegen, wenn dieser keine Schande zu machen, nicht nur im Duell, sondern auch auf
die Erwartungen des Meisters nicht erfiill t. Damit ist sie auch bei höfischem Parkett, sucht er ewig nach Perfektion seines Könnens.
den Schülern sehr gut gelitten. An Gelegenheiten, seine Kunst iu beweisen, mangelt es ihm sel­
Eboreus Tanahaus (*990 BF, fi:üh ergraut, drahtig, rauchige ten. Viele, die ihm seine Grenzen aufzuuigen versuchen, wird er
Stimme, Pfeifenraucher, streng tr:tviaglaubig) verstand es, seine eines Besseren belehren können. Umso herber wird ·die Lektion
Schüler im Jahr dts Ftum während der Belagerung von Rommilys sein, wenn der Held sein cr.stes Duell gegen einen einfachen, bau­
aus der Stadt zu schleusen, beteiligte sich aber selbst am Wider­ ernstämmigen Söldling verlieren sollte.
stand. Ein glücklicher Zufall bewahrte seine Schule i.m Gegensatz Der Schwertgeselle lebt aber nicht nur für den Kampf. sondern
zur konkurrierenden und viel größeren Kriegerakademie vor der ist stets bemüht, auch gesellschaftlich seinen Stil zu pflegen.
Zerstörung. Damit konnte er nach der Befreiung von Rommilys Der Geselle wahrt seinen Ehrenkodex, sei es während einer hö­
den Betrieb gleich wieder aufuehmen und seine alten Standards fischen Konversation, einer Fehde oder einer - natürlich stan­
halten. Daher genießt seine kleine Schule mirtlerweile einen bes­ desgemäßen - Liebschaft. Dabei ergibt sich so manche Gele­
seren Ruf als die Kriegerakademie Ftuerlilie (siehe Seite 78). Diese genheit, seine Kunst im Duell zu beweisen, um die Ehre einer
sah sich mittlerweile gezwungen, auch bürgerliche Schüler auhu­ Dame oder eines Herrn zu verteidigen oder eine Beleidigung
nehmen und den Lehrplan iusammcnzusueichen, um schneller zu sühnen.
Klingen fiir die Wildermark bereitzustellen. Übungskämpfe und Nach Ethalt des Siegelrings mag sich der Adersin-Geselle als
sogar rondrianische Dudle mit '.Zöglingen der Kriegerakadernie Kämpfer fiir Gerichtskämpfe oder in einer Armee verdingen, als
sind gestattet und sogar erwünscht. Wilde Raufereien gelten jedoch Schwertlehrer angestellt werden oder sich auf die Walz begeben,
als verpönt. Bei aller ehrlichen Konkurrenz lassen sich diese aber um bei anderen Meistern zu lernen. Auch die eigene Schule hie.­
nicht immer vermeiden, wenn beispielsweise Gruppen aus beiden tet immer noch Möglichkeiten, neue F ertigkeiten zu erlernen, wie
Schulen in bieneligcr Laune in einer Taverne aufeinandertreffi:n. Rechtskunde oder Halbsc,hwerttcchniken. Viele hoffen, irgend­
Tannhaus ist beim mictelrcichischen Adel nicht immer gut gelit­ wann eine eigene Schule oder gar einen Stil zu gründen und nach
ten, da er auch Kinder von einstigen Answinisten aufuimmt - man einer harten Prüfung schließlich selbst Schwertmeister genannt zu
munkele, er tue dies aus politischer Übeneugung. Der Schwert­ werden.
meister 6.ihn einen meisterlich gefertigten Andenhalbhänder.

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DE1t.ADERSin-S'tiL im SPiEL
Die Schule Adersins und ihre Ableger bieten eine hervorragende SCHWEl\f�vns'f' - :von DElt_
Möglichkeit, beinahe alle relevanten Sonderfertigkeiten ßir den IIIEis'fERSCHAFt zv�PEl\fEIO'ion
Kampf mit dem Anderthalbhänder z. u erlernen. Dies beinhaltet Dieses unveröfef ndichte Manuskript Kro1111 Alknins ist der
auch die mühevolle Arbeit, seine eigene Kainpflcunst unter An­ wertvollste Schatz der Schule des Er/an AJmin. Niemand
leitung zu perfektionieren, um die Waffenmeisterschaft im An­ außer ihm, seiner Mutter und seinem verstorbenen Bruder
derthalbhänder z.u erringen. Allcraings wird Adersin sein Wis­ hat je eioen Blick in die Schrift geworfen. Auf das legen­
sen nur bei einem tadellosen Leumund und gegen gutes Gold d'äre Werk angesprochen, antwortet Adersin meist nur mit
preisgeben. einem wissenden Lächeln. Über de.n Inhalt des Werkes ist
Besonders für Schwertgesellen anderer Stile ist ein Aufenthalt nichts bekannt, es sind·aber zahlreiche Gerüchte im Um­
im „Karzer" als Gründungsstitte der Bewegung ein Muss. Zu­ lauf, die alle nur eins gemeinsam haben: die Schrift bedeu­
dem ist Adersins Hilfe bei Rechtstreitigkeiten, also Götterurtei­ tet die Revolution des Schwertkampfes an sich.
len-, gefragt. Bei Gerichtskämpfen kann er als Sekundant dienen Du 111)'$ti6ziene Werk gibt es tatsächlich, kann aber die
oder einen seiner Gesellen als Stellverueter vermitteln. Er würde hohe Er wanung nicht erflillen. & behandelt vor allem
auch die Gründung einer eigenen Schule in einer anderen Stadt fortgeschrittene Meister"techniken mit dem Anderthalb­
mit Rat und Tat unterstützen - sofern sich der angehende Meis­ bänder, mit deren Hilfe die Gebrüder Adersin ihren Stil
ter als würdig erweist. volleniien konnten. Eine Revolution des Schwertkampfes
Bekennende Freunde von Alrik vom Blauta1111 urul vom &rg, sei­ würde die Schrift aber nicht auslösen können.
nen Löwengardisten oder Krieger aus Eslamsgrund sind bei Ader­ t
Nichtsdestotrotz pfegt Erlan durch sein Sch�igen den
sin nicht gerade gut gelitten und erhalten auch von Adersins Schü­ Kult um das Buch, da er so seine eigenen Fähigkeiten mit
lern bereits wegen Nichtigkeiten eine Duellforderung. der Klinge mit einem Nimbus der UnbesiegbuUit um­
gibt. Sollte Erlan den DopjJellm jochscht.g tatsächlich be­
herrschen, so hat er ihn nicht mit Hilfe dieses Manuskripts
S.zEnAI\iOiDEEn erlernt. WUrde das Werk einem Konkurrenten in die Hän­
J Obgleich Adersin seine Schüler durch Aussprechen einer Be­ de fallen, würde das der Adersin-Schule sicher erheblichen
lohung zu Duellen mit vom Blautann ermuntert, ist ihm doch Schaden zufügen.
insgeheim an nichts mehr gelegen als an der Aufklärung des tra­ J Er/an Admin wnerhält, als einzigen Verstoß gegen
gischen Todesfalls seines Bruders. Wenn er jemandem begegnen seinen Kodex, eine unstandesgemäße Beziehung z.u sei­
würde, der vom Blautanns Veruauen genießt, könnte er versucht ner Verwalterin Ptrmint. Einen Erben möchte er mit ihr
sein, diesen für eine „Doppelagententätigkeit" zu gewinnen, um jedoch nicht zeu�n. Ein Traviabund mit einer Adligen
vom Blautann ein Geständnis über das niedere Motiv der Tat ab­ jedoch würde Permine und ihre unschäabare Mithilfe in
zuringen. der Schule vergraulen - zudem steht die Liebe zu Peri:nine
..J "Ein konkuttierender Sch�rtmeister ist bereit, eine größere einem solchen Bund im Wege. Zumindest zuruit. (*)
Geldsumme einigen Spezialisten zu überl�en, wenn diese ihm .J Adersin verkleidet sich hin und wieder u.nd nimmt da­
das legendäre unvollendete Manuskript der Krona Adenin erbeu­ für auch die professionelle Hilfe von Theaterleuten an, um
ten. "Welches sich im Besitz. Erlan Adersins befindet. Dieses Buch sich überhaupt noch duellieren zu können. (*)
wird dem Auftraggeber, so hofft er, einen erheblichen Zustrom .J Tannhaus erkaqfte sich mit Hilfe des griißten Teils
an neuen wohlhabenden Schülern einbringen, oder ihm gar un­ seines Privatvermi?gelu die Loyalitjt eines Tr11pps der an­
sch1agbare Fertigkeiten im Schwertfechten garantieren, wie das greifenden Söldner, die daraufhin im Jahr dts Ftutn seine
Manöver des Doppelten Jochschlags. Dabei ist noch nicht einmal Schule verteidigten. (*)
sicher, ob die Schrift überhaupt existiert, geschweige denn, wo sie ..J A""'1� zu Rllulnnllrle, ]ostAdersins Witwe, hat sich auf
z.u finden ist. die Zyklopeninsdn abgesetzt, um nicht in die Fehde ihres
Auf der anderen Seite würde Erlan große Summen seines Vermö­ Schwagers hinc:ingez.ogen zu w.:rden, und dort erneut ge­
gens für die Rückerlangung des Buches versprechen, nachdem die­ heira:tet. Eine Gelegenheit, den Adersins oder denen vom
ses gestohlen worden ist. Natürlich verlangt er absolute Verschwie­ Berg zu schaden, wird sie jedoch nicht ausschlagen, da sie
genheit über den Inhalt. beide Parteien für den erllttcnen Verlust von Lebensstil
und Ai.sehen verantwortlich macht. (*)

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DER.JIIA�SK-QiliSCHE BVSIWR:"STiL

Vollständiger Name: keiner Lande); Kharimasab die Beharrliche (*um 770 BF, Buskura
Standort: je nach Wohnsituation des unter Dajin VII., die sich nach dem Verschwinden ihres Her­
Lehrmeisters ren als Schwenmeisterin einen Namen machte); Garamold
Wappen/Symbol: abhängig von den der Glückliche (*930 - � 873 BF, Anführer bei der zweiten
Vorlieben des Lehrmeisters Eroberung ThaJuw); Die Blutzwillinge(* 995 BF, Träger
Mögliche Wahlsprüche: der Enduriumschwerter Antworttr und �rgeikr, geiällen ge­
.J Erltmnt du Schonhtit tkr �lt und dtinm gen Schwertkönigs Raidri Conchobair)
Platz in ihr. Bedeutende Vertreter: Dajin d-cr Dankbare (*970 BF, angeb­
.J Wir müssen dit Schönhtit tkr \%lt nicht b�i­ lich ein herrenloser Buskur des Prinun Denderan von
fon, um sit zu wrt.eidigen. Boran); Brindijian von Boran (•997 BF, ein Söld­
Du hmt nur ditstHine Lthtn Zeit zu kämpfen ner mit bewegter Vergangenheit); Sefirasab und
und zu ltmen. Im nikhsttn wirst du doch wittkr Vegsziber (*1000 BF, Zwillinge, die ihre Schükr
11llts wrgtssm ha�n. stets gemeinsam unterrichten); Azilajid von Usda­
J An tkinen Taten wird man dich messen, wenn Rurs ran (*1001 BF, niedergelassene Schwenmeisterin in
Qschtnle tinst Gror errticht. Al'Anfa)
Trigen die Schweruneister des Buskurs-Stils 6nanzieren sich Größe: unbekannt
meist selbst, weit seltener werden sie von einem Gönner oder Beziehungen: gering
lokalen Machthaber gefürdert Finanzkraft: je nach Stand des Lehrmeisters,
Sper.ialgebiet: Kampf mit Ein- oder Zweihandschwenem; Im meist aber minimal bis hinlänglich
Fokus steht nicht nur die Auabildung an der Waffu, sondern Ausstattwtg: je nach Mitteln des Lehr-
meist auch eine damit verbundene, auf dem Glauben an die meisters
Zwillingsgötter Rl!l und Gror basierende Philosophie Besonderheiten: Es kann nicht von einem Schwengcsellen­
Personen der Historie.: Djershar(deran) der Unbezwungene rum im eigentliche Sinne gesprochen werden. Vielmehr han­
(*unbekannt, legendärer Stammeskrieger der Beni Rurech zu delt es sich beim Buskur-Stil um teils sehr unterschiedliche
Zeiten der Wanderschaft); Garalor (*um 760, legendenumrank­ Ausprägungen der (mehr oder weniger) philosophisch gepräg­
ter Buskur Dajins VII., zieht angeblich noch heute durch die ten Kampfkunst.

N Wir haben niemantkn, der uns leüsst und uns ansch/ieffend ins G� GESCHicH'fE
siebt schliigt. WJr habm ktinen Herrn, fiir den wir zu strt#tn und Die Geschichte des Buskur·Stils ist älter als die aller anderen
vielkicht auch zu stnbtn bertit sind. Und doch iind wir tin Ttil dtr Schwengcscllcnstik, und doch ist es. schwierig, überhaupt von
Schöpfang, ein Ttii des Gtschtnks an Rurs Brudtrschwtsur Gror. Dk einem einheitlichen Stil iu sprechen. Oie Tradition, nach der
Welt ist schön, denn was sollte tin Gtschtnle auch antkrrs stin? Folg· die Schwenmeistcr noch heute den als Buskur-Stil beuichnet-cn
lieh sind wir es auch - schön meint ich - und somit sind wir der Kampfstil lehren, ist ungleich älter als die Besiedlung der Insel
Schönheit der Welt im Bt1ontkrm vtrpflkhtet. Wir soUun unsjedoch Mara.skan im Jahre 274 BF und geht auf die Zeit zurück, als die
nicht anmaßen, übtr sie zu urteilen, tknn ... nun gut, ich sek, ich Beni Rurcch noch im Stammesverband auf dem Festland lebten.
langweile dich, Alryscha. Nimm tkin Schwert, wir zitkn wtittr. " Schon damals erhoben die Stammeshäuptlinge die besten Krie­
-übtrlieftrtnAusspruch Kharimasab tkr Btharrlichtn, um 800 BP gerinnen und Krieger über die anderen, welche ihnen besonders
treue Dienste leisteten.
„Geh hinaus in die �lt und tu gefälligst, was richtig ist! Wohtr soll Rückwirkend wird die Entstehung des Stils häufig auf die Re­
ich denn wissen, was dm ist? Ch'azuui! Habt ich dich denn nichts gierungszeit Dajin VII. (807-812 BF) datiert. Die für den Stil
gelehrt in den vergangenen zwtim11/ lfjtr/ahrrn?" namensgebcnden Buskure wurden durch Kuss und Ohrfeige
-Dajin der Dankbarr zu einem stintr Schüler, ntuuitlich durch den König zu seinen auserwählten Kriegern erhoben.
Zwar kämpften sie für den Monarchen, waren jedoch allein ih­
..Dtr Wellmdiskus ist tine Wajfi, Brudmchwester. Was aber sind wir? rem Gewissen verpflichtet. Und so konnte es auch vorkommen,
Und wk viel mehr können wir sein, wenn wir er:st unsen! wahrr Btstim­ dass eine Buskura sich abwandte und hinaus in die lande zog,
mung erkennen! Eine. Wllffi ist nur S'1 gut. wit dnjtnig.t, der sitfiihrt, oder sich sogar gegen ihren ehemaligen Herren srellte. D a jedoch
sagst dur Was aher sagt uns das dann über die /tqmmetUk Schlacht?" nur der König (heute: die Tetrarchen) Buskure erheben konnte,
-BrinJijian von Boran am Vorabend der Enti'rmung Borans und bei weitem nicht alle es taten, galten andere herausragende
/020BF Kämpfer, die ähnlichen Prinzipien folgten, nicht als solche. Ge-

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Busltur-Due/J

radc sie waren es aber, neben den ehemaligen Buskuren, die den krnt der Zögling den Umgang mit Nachtwind und Tui.akmesser,
Buskur-Stil auf der Insel und darüber hinaus verbreiteten und bis doch auch Übungen mit dem Diskus kommen nicht zu lrun.
heute erhalten ha.ben. Philosophische Unterweisungen über das Wesen der Welt und die
Natur des Kampfes sind an der Tagesordnung. Was ist ein guter
DiE Au-sBiLDvna i111 BvsJQJ�S'l'iL Kampf? Wofür lohnt es sich :ru kämpfen und zu sterben? Wie er­
Im Gegensatz zu den meisten anderen Sch wcrtgesdlen.stilen, kenn t man einen würdigen Gegner und wie überwindet man ei­
wiro der Buskur-Stil stets von Lehrmeister zu Schüler vermittelt. nen schier unbesiegbaren? Diese und andere Fragen sind während
Eine Ausnahme bilden einige niedergelassene Vertreter dieses der Ausbildung nicht ungewöhnlich, und immer wieder muss sich
Stils, die Fechtunterricht eneilen und auch selbst ausbilden. Weit der Schüler mit moralischen Fragen auseinandersetzen, um sein
hlufigcr aber wird man eini.elne Lehrmeister antreffen, die ihre Gewissen zu schulen. Wahrend in der Lehrzeit noch der Meister
Schüler unterrichten oder mit ihnen durch die Lande ziehen. die Vetantwonung für seinen Schüler trigt, wird später allein das
Nur wenige Schwertmeister bilden mehr a4 zwei Schüler aus. Ist Gewissen des fenig ausgebildeten Kämpfers der Maßstab seines
dies jedoch der Fall, ist die Zahl der Schüler meist eine Gerade, Handelns sein.
vorzugsweise zwei odu ein Vielf.iches davon. Hierbei wird seit Allein der Schwertmeister entsehcidet, wann sein Schüler reif
langer Zeit darüber gestritten, ob ein Meister und ein Schüler genug st
i , allein in die Wdt hinaus zu ziehen. Je nach Vorliebe
bereits als Meister mit zwei Schülun
zwei gelten, und ob ein Mei werden auch Abschlussprüfungen gcstellr, die so unterschiedlich
nicht einer bereits einer zu vid ist. Als besonders erstrebenswer­ sein können wie die Lehrmeisa::r selbst. Besonderer Beliebtheit er­
tes Ideal gilt die Lösung, dass zwei Schwertmeister ihre Schüler freuen sich:
gemeinsam ausbilden. Aufgrund des streitbaren Naturells vieler ..J Ein Kampf gegen einen überlegenen Gegner, bei dem es ent­
Maraskaner kommt diese Variante aber weit weniger häufig vor, weder zu gewinnen oder aber die Niederlage einzugestehen gilt.
als anzunehmen ist. J Fragen, welche die Fähigkeiten und moralische Grundfestig­
Die meisten Schwertmeister wählen einen Verwandten als Zögling keit des Schülers prüfen.
oder adoptieren geeigneten Nachwuchs bei Gefallen kurzerhand. ...J Eine Queste, die Aufhänger für ein erstes Abenteuer sein kann.
Es soll auch vorgekommen sein, dass eine geeignete Kandidatin ..J Unlösbare oder völlig sinnfrcie T":itigkeiten oder Rätsel. Ent­
ihren Eltern einfach abgekauft wurde. Dabei muss es sich jedoch scheidend ist nicht die Lösung selbst, sondern der Umgang mit
um Frrnulijis gehandelt haben, denn wohl nicht einmal der slau­ der Aufgabe.
pcllo$C$te Maraskaner würde je seine l(jnder verkaufen. ..J Ein Auftrag der explizit gegen die moralischen Prinripicn des
Der Unterricht ist so verschieden wie die Kenntnisse und Vorlie­ Schülers verstößt. Ablehnung des Auftrag1, deren Erledigung oder
ben der Lehrmeister. Je nachdem, ob es sich dabei um das Mitglied sogar die Abwendung vom Lchnneister können als mögliche Lö­
einer Rtbellemruppe handelt, einen wandernden Schwertmcisrer, sungen gelten.
oder den Kämpfer eines lokalen Machthabers, unterscheidet sich überleben einer Nacht im Dschungel oder Verteidigung eines
der Alltag der Schüler erheblich. Im Laufe der nächsten Jahre er- gc&hrlichen Ortes.

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PJ.tjnziPiEn vnn tvGEnDEn Wu denkt über eine Kimpf�o
.„

Der Glaube an die Zwillingsgötter Rur und Gror und die maras­ im marukanischeo BuskW'.Stil
kaniKhe Philosophie spielen häufig eine besonders starke Rolle in •••das Volk: „Die Bruderschwestern kämpfen, wie die
der Ausbildung eines Kämpfers im Buskur-Stil. Die maraskanische großen Krieger der Vergangenheit. Manche von ihnen run
Kultur, in der die Viel&lt der Dinge als etwas äußerst Schönes gilt, Gutes, andere nicht. Ist eigentlich wie mit Hochzeiupas­
hat unzählige Sekten und philosophiKhe Denkrichtungen hervor­ tecen - man weiß nie so genau, womit sie gefilll t sind."
gebracht, und manch ein Lehrmeister des Stils richtet sich an den ••• eineSdawatgesellin na� Fcderioo: „Beeindruckend,
Idealen mehr oder weniger berühmter Vordenker aus. was manche der Herrschaften mit einer Klinge anstellen.
Besonders die GartenlJtwegung Zendajian des Stillen (713-776 BF, Nicht wenige sind so tödlich wie ihr Ruf, aber alle ein we­
„Die Schönheit der Welt liege in deinem eigenen Garten.") wird nig ••. wirr, will ich meinen. "

gerne von niedergelassenen Schwertmeistern zur Grundlage ihrer „. einMarukao·Veteran: „Die machen dich Wahnsi.ruüg
Philosophie gemacht. Nach der Besatzung dun;h die Erben Borba­ mit ihremGerede von Ehre und Kampf! Foltern kann man
rads finden jedoch in jüngerer Z.Cit auch die radikalen Ansichten sie tagelang. und obwohf sie sonst den ganzen Tag reden,
eines Zaboron von Andalkan (um 600 BF, „Die Schönheit der Welt J«,mmt kein Won über ihre Lippen. Dann stiehlt sich die
ist wandelbar.") immer wieder ihre Anhänger. Manch eine Schwert­ Metze bei Naclit und Nebel davon, steht eine Woche spi­
mei.stcrin lehrt ihre Z.öglinge, dass es in ihrer Hand liegt, die Schön­ ter wieder aUf genau derselben Straße, wo wir sie vorher
heit der Wdt gegen die Ungeschaffenen (Dämonen) zu verteidigen, aufgegriffen haben, und furdert meine Miilner einen nach
eine andere mag diesen Gedankengang als absurd abtun. dem anderen zum Duetl! Irre sind die, allesamt!"
Wie bei anderen Schwertgescllenstilen gilt die Vervollkommnung
der Kampfeskunst als hohes, wenn nicht sogar höchstes Ideal. Wu dellkt ein Buskur Ober •••

Dabei ist den meisten Vertretern des Buskur-Stils jedoch sehr Aufgrund ihrer ih'dividuellen Ausbildung bei unterschied­
wohl bewusst, dass auch in der Niederlage Erfuhrungen zu sam­ lichen Schwertmeistern hac jeder Buskur höchst unter­
meln sind, die diesem Ziel zuträglich sind. Da es aber als äußerst schiedliche Ansichten über das Volk, Einulpenonen und
e.mrcbenswcrt gilt, sich mit stärkeren Gegnern z.u messen, oder Gruppen. Als Orienderung und Inspiration können Ihnen
sogar einer Überzahl entgegenzutreten, werden sie ofr als beson­ die Zitate dcl' Lehrmeister dienen.
ders tollkühn wahrgenommen. Ganz gleich aber, welcher Philo­
sophie ein Lehr�ister und somit seine Schüler, folgen mögen,
ist e.s doch maßgeblich das eigene Gewissen, welches die Schritte die Ausbildung weitgehend im nuras kanischen Dschungel statt,
eines Schwemchülers lenkt. Ein Schwertgeselle des Buskur-Stils verwenden Sie Ihre Talentsteigerungcn vor Spielbeginn auf WUd­
wird meist nach seinen eigenen Moralvorstellungen handeln, die nist4len�. Wurde Ihr Schwengeselle in der Stadt ausgebildet, ver­
je nach Hintergrund stark variieren können. Hier bieten sich auch legen Sie sich auf <Jtg�hizftliche Tlliente. Überlegen Sie, welcher
wunderbareMöglichkeiten, einen eher grauen Helden ins Spiel zu Philosophie Ihr Lehrmeister folge, wie er z.u Fremden im AJlge·
führen. Anleihen und Inspiration flir einen solchen eigenen Eh­ meinen und Schergen der Sch� n Lande im Speziellen steht.
renkodex finden sie bei der Vorstellung der Lehrmeister des Stils. Suchen Sie lhrcm Schwertgesellen ein Steckenpferd, sei es, dass
ersich für die Zubereitung von Rauschgurken interessiert (Pjlan­

Ein Sc11wER.tG:eSELLE zenkuw.k, Kbchen). in Phi/osqph;e bewanden ist, das komplizierte


Brücke von fergan (Brtttspief) zur Kunst erhoben hat oder ein be­
DES BVSI<...VR:"SfiLS ALS HELD gnadeterTaktiker (Kriegskunst) ist.
Kein im Buskur-Stil ausgebildeter Kämpfer gleicht dem anderen,
es sei denn, sie haben beide beim selben Meister gelernt. Lassen Sie Ein ScewER.fGESELLE
sich daher von der Vielfalt der maraskanischen Kultur inspirieren, DES Bvsw�S'fiLS illl SPiEL
die in der Regionalspielhilfe Schattenl ande ab Seite 145 beschrie­ Die Begegnungen mit einem Schwertgesellen des Buskur-Stils
ben ist. Gerade die filr Außenstehenden merkwürdig anmuten­ kann so viel�tig .sein wie die Insel Maraskan selbst. Auch wenn
den Wertevorstellungen machen den Reiz eines maraskanischen viele von ihnen vornehmlich auf der Insel unterwegs sind, so kön­
Schwertgesellen aus. nen Ihre Helden auch auf dem Festland auf einen solchen Kämp­
Bei der Generierung können Sie sich natürlich an die Angaben aus fer treffe n. Insbesondere die Exilantenstädte (Al'An&, Festum,
WdS halten, wenn Sie aber Lust haben, Ihren Schwertgesellen in­ Khunchom) bieten sich filr eine Begegnung an.
dividuell nach seinem Lehrmeister.auszurichten, wollen wir Sie an Im Buskur-Stil ausgebildete Schwertgesellen können beispielswei­
dieser Stelle ausdrücklich darin bestärken. Sprechen Sie mit. Ihrem se als Mietschwener für lokale Machthaber, Untersrützung eines
Meister über Ihren Lehrmeister und überlegen Sie gemeinsam, was Rebellentrupps im Dschungel, Bedeckung von Reisenden oder
für ein Mensch er is.t und wie die Ausbildung Ihres Helden sratt­ auch Fechdehrer im Spiel Verwendung finden. Immer bestrebt
gefi.mden hat. sich mir stärkeren Gegnern zu messen, sind sie Duellen mit kampf­
Erseu.en Sie die je nach Hintergrund unpassenden Schulden erprobten Helden gegenüber recht aufgeschlossen. Aber auch als
(l.500 D entsprechen 15 GP) Ihres Helden beispielsweise durch Handlanger eines Schurken können .Sie Ihren Helden begegnen
Vtrpjlichtungm. seinem Lehrmeister gegenüber oder denken Sie und sind oft gerade aufgrund ihrer (verdrehten) Ehrhafrigkeit in­
sieb einen eigenen Ehrenkodex (Prinzipknmw) filr ihn aus. Fa.nd teressante Gegenspieler.

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DAjin von Am»EGGYD, DE'-DAnKBAU
BEiSPiELHAF'f'E LEHRJJ( EiS'f'El\_ .Dass Kladj über dich kursitrt ist löblich, Rtojin. Du soOtrst dich
DES BVSK._V�S1'iLS jedoch nicht dau vtr!nttn lassen, dich dtswtgtn allzu wichtig zu
nehmen. Auch wenn dtint Kling scharf ist, dtin Verstand wach und
AziLAfiD von USDARAD die Hand, die dtintn Dis.kw fahrt. sicher, es wird immer jtnt gtben,
„Nicht alles von damals ist gut. abtT d4s heißt noch lange nicht, dass über die sit mehr sprechin, und alkin tkint Tattn werdtn ziihkn, so
a/ks, was man sich heute so einfallm lässt, besser wiirt. RMr liebt dit du ihnen gtgrnüber stehst. •
Vielfalt! Wir soUtm uns also auch an Ttchnikm nfrtwn, die sich be­ -Dajin dtr Dankbart zu einem seiner Schükr, neuuitlich
wiihrt habtn. Und wenn Pnjin dtr Furchtsame, dtr ein wahrhaft
begnadeter Kämpfer war, ts fiir klug hielt. einen Eimer auf seinem Man sagt, er könne einen Gegner binnen eines Wimpemschlags
Kopf zu tragen, so tun wir es ihm htutt nach. Wer sind wir dmn, dass in zwei Teik spalten. Er habe sich mit dem legendären Sch"WCnkö­
wir es uns anmaßen, die Welt auf Anhkb zu vtrstehtn?" nig Raidri Conchobair gemes�n und es gelang ihm dereinst, 64
-Arilajid ll()n Ust4zran zu einem ve.rwirrten Fmndiji, 1035 BF Gegner im Zweikampf zu bezwingen - an einem einzigen Tag.
Ein Buskur des letzten rnaraskanischen Prinzen Denderan sei er,
Die zierlich gewachsene Azilajid von Usdaran (*1001 BF, auf der Suche nach seinem Herren, der seit der Schlacht um Boran
strohblonde Zöpfchen&isur, dunkle Augen, vide Lachf21ten, als to.t gelten muss. Diese und zahllose weitere Gerüchte ranken
geschäftstüchtig, historisch interessiert und äußerst traditions­ sich um den wandernden Schwertmeister Dajin den Dankbaren
bewusst) ist eine der wenigen niedergelassenen Schwertmeiste­ ('"970 BF, graue Flechc&isur, asketisch-sehniger Körperbau, schüt­
rinne.n, die den Buskur-Stil lehren. In ihrer kleinen Fechtschule telt häufig den Kopf), und der freundliche alte Mann pflegt den
nahe des Rur-und-Gror-Tempcls in Al'Anfa bildet sie bis zu vier Kladj um seine Person, indem er ihm mit einem Lächeln begegnet
Schwer gleichzeitig in der Kunst des Waffengangs aus. Es ist gän­ und nicht wiederspricht. Wenn er die I<Jingc zieht, benässcn sich
gige Praxis, dass sie ihre Schüler adoptiert, manch einen Zögling selbst gestandene Recken die Beinkleider, so legendär ist sein Ruf.
hat sie auch aus der Sklaverei freigekauft. So sie Azilajids Zeit mit Obwohl er diesem wohl kaum gerecht werden kann, ist er trotz
Gold aufwiegen, bietet sie ihre Dienste auch Nichtmaraskanern seines hohen Alters ein gefiihrlicher Kämpfer. Seine Bewegun­
an. Nimmt ein Frtmdiji jedoch mehr als ein paar Fechtstunden, gen sind geschmeidig und unbenommen ist, dass er sich auf das
bleibt in den meisten Fällen eine Maraskanisierung seines Welt­ Kämpfen versteht wie kaum ein zweiter. Wenn Dajin seine Klinge
bildes nicht aus. Kurioserweise hat Azilajid aufgrund ihrer M«­ zieht, dann nur, um seinem Gegner die eigenen Unzulänglichkei­
resangst noch nie auch nur einen Fuß auf ein Schiff, geschwei­ ten vor Augen zu führen. Er legt besonders großen Wert auf die
ge denn auf die Insel sdbst gesetzt. Sie kennt jedoch zahllose Beobachtung des Gegners und kann diesen oft bereits nach kun.er
Geschichten und nimmt durch den Kladj regen Anteil an den Zeit einschätzen -ein unbezahlbarer Vorteil, sollte es zu einer Aus­
Umwälzungen in ihrer Heimat. einanderscczung kommen.

BJ\in»ifiAn von BoaAn SEFiRJlSAB VDD VEGSziBER.,


• Unser Kontrakt endtt hier und htute. Ich hilbe dir mein Wort .Du musst schtUUer ziehen.•
ge�btn, und das gedtnke ich zu h11lten. In allen andtrtn Belan­ • Und aufinerksamer stin. "
gen habe ich gelogen. Nicht mein Schwert wird ts sein, dass dtin uDas eint bedingt d4s andtrt, �uziber. a

Entk btdtuttt, dit Klingen der F�mdijit wtrtkn tkine Existenz ,,Dem habe ich llUCh nicht witlmprochen, Stfirasab."
auslö1'hen. Aber keine Angst: Ich will zusehen, wie sie dich vom ..Aber du untergriibst mtint Autorit4tr
Angesicht dtr Schöpfung tilgen, und ich werde ihnen dabei nicht .DllS wärt wohl wahrhaft einzigartig. Abtr er ist zu langsam, du hast
liin ger im wtg stehen." recht. "
-Brindijilln von Boran, zu stintm letzten Auftraggeber, l028 BF • Wir haben immer recht!"
-die Zwillinge bti dtr Unterweisung tints &hülm, ntuuitlfrh
Aufgewachsen in den Wirren der mittelreichischen Besatzung
zeigte der junge Brindijian ("997 BF, schwarze geflochtene Zöp­ Sefirasab (*I 000 BF, herbe Erscheinung, schwa!7.C Zöpfchen, Ver­
fe, athletisch wie ein Jagdpardel, minimalistische Mimik, beun­ gesslich, rechthaberisch) und ihr eine Stunde jüngerer Zwillings­
ruhigend zaboronistische Ansichten) bereits früh seine Begabung bruder Vegsziber (*1000 BF, Gutes Gtd4chtnis., geduldig) gehönen
für das Waffenhandwerk und erlernte die Kunst des Schwert­ zur Rebellentruppe Schttitndtr Maran, fuhren ihren Kampf gegen
kampfes als Rebell im direkten Einsatz gegen den Feind. Seither die Fürstkomturei jedoch auch nach ihrer Außösung aus dem Ver­
sind seine Dienste nicht mehr für Geld zu haben, er kämpft nur borgenen weiter. Wahrend ihr Wesen unterschiedlicher nicht sein
noch aus Übcruugung und folgt allein dem Diktat seines Ge­ könnte, gleichen sie sich äußerlich wie ein Ei dem anderen, und
wissens. Brindijian war einer der ersten, der 1033 BF auf den wenn Vegsziber nicht einen Dreitageban stehen lässt, sind sie dank
befef
Mauern des befr reit Borans die Lilien�e hisste, und er ist ein ihrer sackartigen Gewänder nur schwer auseinandenuhalten. Sie
verdienter Kriegsheld. Manchmal aber be�llt ihn tiefe Schwer­ bilden stets gemeinsam aus, wobei sie sich aufgrund ihres unter­
mut und er spricht mit düsterem Blick von einer alten Schuld, schiedlichen Naturells aber häufig wicdersprechcn. Ihie Schüler
die es zu tilgen gilt. sind daher entweder für ihre a�esprochene Geduld bekaßnt, sel­
tener aber auch für ihren heftigen Jähzorn.

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J Der herrenlose Kimpfer: Für die Ergreifung des verräteri­
SzEnARioiDEEn schen Schwenkämpfcrs Brinzilm (*995 BF, athletisch, Augenklap­
J Du au.sweglose Gefecht: Die junge Schwenschülerin pe, zu Zöpfen geflochtener Ban, schimpft wie ein Fuhrkutseher)
lai/4bnhji"4 (*1020 BF, zierlich aber zäh, Haare zu Skorpi­ hat Baruuna Mirjasab (*IOOS BF, füllig, aufwendige Flechtfrisur,
onsstacheln aufgestellt, redet viel zu schnell) bittet die Helden samtene Stimme) ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. In Wahrheit ist
um Hilfe. Ihr Lehrmeister Dajin von AswtUJ11 (*990 BF, bullig, der wortkarge Krieger der Einzige, der die Wahrheit ahnt: Die
schweigsun, Stur wk ein Zwerg) hat sich in umkämpftem Ge­ Baruuna ist eine Hochstaplerin, der es dank ihrer verbliiffi:nd.cn
biet mit einem lokalen Machthaber angelegt. Dessen schwan­ Ahnlichkcit mit der Tochter des rechunißigen Baruuns gelang. ih·
muaskanische Schergen drohen nun mit der Vernichtung der ren Platz:. einnehmen und den Herrscher aus dem Weg räumen. Je
kleinen Siedlung, und nur der alte Schwertmeister steht noch nachdem, wem die Helden Glauben schenlcen, lcönnen sie Brinzi­
zwischen ihnen und der Vernichtung ihres Heimatdorfes, so die ber ausliefern oder sich mit ihm gemeinsam gegen die vermeintli­
Helden sich nicht an seine Seite stellen . che Tochter seines vormaligen Herren stellen.

GEBEl.blUisSE DE�8VS1'.VIU en konnte. Noch heute kommt es vor, dass ihn ehemalige
..J Sdawan aaf Rotz Die Rebellen truppe, der Brindijian Gegner oder Kameraden 'VOM Schlachtfeld wiedererkennen
von Boran angehörte, lief gachlOSRO w den Truppen Bor­ - und 'Yiele 'VOD ihnm wollen ihn 10t .dien.
barada über. Er hinterfngte diese F.ouchcidungnicht weiter, .J Oe&' Wleclerkelu'CDd Zu Zeitai Oajins des Frommen
unten.eichnetc den Konuala mit seinem Blut und nutzte die lebcc e in weithin gaühnuer Schwertmeisttr mit Namen Ga­
Felderf.hrung, um seine Watl'cnk.unst zu erproben und zu ralor. der seine Waffenkunst als Bwkur in den Dienst des
perfektionieren. Als seine Einheit zusehends dcz:.imien wur­ Kanlp stellte. Nach dessen frühmi Tod stürzte er sich in sei­
de, übernahm er das Kommando über die Freischärlertrup­ ne Klinge und seither, so besagt die Legende, wird er ohne
pe, und mit der Verantwortung kamen langsam auch erste Erinnerung an s ein voriges Leben wie dergeboren Was ihm
.

Zweifel an ihrem Handeln. Er sah die heilige Stadt Boran aber über den Tod hinaus erhalten geblieben sein soll, ist das
fallen, musste erleben, wie die maraskanische Priesterschaft Wiaen um seine Kampkskwut. Einige besonders begabte
die Handlanger Borbarads ab U�ne von der Schöp­ Schwenkimpfcr rühmen sich. einer seiner Nachkommen
fung ausschloss und focht unter dem Banner des Dimonen­ oder pr der sageiwmwobene S�nmeimr 1elh« zu sein.
meisters in der Sch1acht an der Trollpfone. Unfähig den ein­ Ob die Legende aus dem Glauben der Maraskantt erwach-
mal gachlosscnen Kontrakt zu bn:chcn, sollte es auch nach sen ist, Ganlor noch heute auf dem Weltendiskus wandelt.
Borbarads Ende noch Jahre dauern, bis er sich schließlich oder es sich sopr um einen Ihrer Helden handelt, sei Ihnen
durch eine List aus seiner un&dwilligen Knechtsehaft befrei- übe rlassen.

129
BRiLLAilTZUTER.._GiSCHE
SCH"WER.fGESELLEil
VolUtindigec Name; Schule der Ehr- und Achtbarkeit an Bedeutende Abgingen Camcax Sohn des
Schwert und Schild zu Angralosch Onnaf ("'950 BF, MeistcrSCbüL:r und neu­
Standort: Simiador, früher Schatodor er Meister des Stils), Ferol Sohn des Ferolom

Wappen/Symbol: keines, aber Glücks-Gravuren auf dem (•961 BF, Weibel der Puniner Grünrödce},
Schwert Ferosch Sohn des Ferolom {*961 BF, Zwil­
Wahlspruch; M<Jsch<Jtrag ka Lorwrga (Zum Schutr. der lingsbruder Ferols)
SchQnhrit} Größe: klein
Legitimation: Bergkönig Orbal Sohn des Orim {994 BF) Beziehungen: gering (ansehnlich unter Brillannwergcn)
Spezialgebiet: Kampf mit Schwert und Schild, zwergi­ Fioamkraft: sehr groß
sches Rin�n Awstattungt hinlänglich (stetig wachsend)
Penonen der Historie: Eroscham Sohn des &­ Bcaooduhdten: Schule wieder im Autbau, Ausbildungsdau�
schax (•876 BF, 1029 BF verscholkn) ec sehr variabel

»D�r siegrriche Drachenkämpfer nuttt illngt Spitßt, schwmÄx� und meister. Dieser gründete offiziell eine Schule in der Zwergenstadt
wuchtigt Hiimmn; um stine Ftinde zu tmhktgtn. Alles 1tndert nutzt Schatodor, um Krona ein Denkmal unrer den Zwergen zu seC7.Cn
tr vitllei cht zum Speign, aber keint.rfalls im Kilmpfo. « und jungen Kavalieren das Handwerkszeug für Brautwerbung und
-Tr<Jmmok S<Jhn des Tm/alt, Leiter der Schule des Drachenluimp.fos, Schutz der holden Weiblichkeit mit auf den Weg zu geben.
N!Mr.titlich Orbals Sohn Omgrasch rorderre nach seiner Krönung die Schule,
um seinen Ruf als Kavalierslcönig damit :z.u fesdgen. Im Jahr 101S
1>D" tkganu Fechttr lässt dU Finger von pl11mpem Mo�g. BP erreichte er unter Berufung auf die Lex Zwcrgia eine Anerken­
S11n.r.itm htdimlsichgraatisbtzlandnTn- Klingmwaffm. Al«h imDu· nung der :z.wcrgi.schcn Schwcr�llcn in den Reichen der Men­
tlt·btnndrudttnur�K11nst dü Dammwtlt. Dickt �I nutzt schen. Damit war die brillamzwergi sche Schule der Schwcrrgesc!..
KAmp. «
tr vielleicht im Bergbttu , abtr lttinesfalls im KAmp lenbewcgung in Mittel- und Horasrcich gleichgestellt. �r heutige
-ErosclNzmSohndes Enchax, mter�krSchwertgtseUt, 994 BF Reichtum der Schule stammt noch aus dieser Zeit.
Nach dem Verlust des Bergkönigreichs Lorgolosch 1021 BF durch
GESCHiCHf'E die Schergen des Borbarad wurde die Schule beinahe ausgelöscht.
Als Eroscham Sohn des Erschttx im Jahr 989 BF in die junge Die Schüler Eroschams befanden sich auf der Flucht und ohne
Schwertschule der Kro111l Adenin eintrat, galt er in seinem Volk Heim at . Eroscham selbst verharrte upfcr in Lorgolosch an der Sei­
bereits als Held und Meister mit dem Breitschwert. Wie so viele te seines Königs Omgrasch, um die Reste der heimatlichen Hallen
seines Volkes war er in die Welt hinawgc20gcn, um das Herzei· Schatodors z.u verteidigen, allerdings ohne wirklich auf Entsatz
ner der seltenen Angroschnax zu erobern. Als er dann endlich die hoffen zu können.
Gunst seiner �beteten durch ruhmreiche Taten und kostbares Der Schwemncistcr beauftragte damals sei nen besten Schüler
Geschmeide errungen hatte, merkte er bereits nach einigen Dut­ CamTllX Sohn tks OnNl/, die Schäa.e der Schule und die Schriften
und Jahren, dass ihm das Werben um die Holde wichtiger war als über das Waffenhandwerk in Sicherheit zu bringen, vor allem aber
deren Gunst selbst. So 1.0g der gutaussehende Angroscho weiter den Stil der zwergischen Kavaliere in Eroschams Namen weiter­
durch die Lande im Namen von Heldenmut und Minne, erschuf zuführen.
seine eigene Legende und wurde bald von einer beachtlichen Zahl Da.s Volk der Brillantzwerge fand eine neue Heimat im R.aschtuls­
Zwergendamen angehimmdt, die von ihren Verehrern verlangten, wa.11: Angra.losch, und der amtierende Bergkönig Cendwisch S(}hn
„so tapfer und galant zu sein wie Eroscham". des Odmar, bestätigre Camrax 1025 BF das Privileg, die Schule
Doch Erosc.ham erwählte seine neue Holde unter dem Voile der weiter führen zu dürfen. Aus dem Nichts, aber mir den Mitteln
Menschen. Es war nicht nur ihre Uncrteichbarkcir, die ihn f.wi. der alten Einrichtung und dem Seil Eroschams baute Camrax die
n ierte . sondern ihre Kunst im Waffenhandwerk, ihre methodische Fechrschule iurzeit in Simiador, der Hauptstadt des jungen Berg­
Aufschlüsselung von Fcchnechnikcn, die den HandW"Crkcr anspra­ königreichs, wieder auf. Keine kichtc Aufgabe, da die meisten
chen, der in jedem Zwergen steckt. Brlllanczwergc mit dem Autbau einer neuen Heimat beschäftigt
Krona nahm den f.i.higcn Schüler auf, ignorierte seine andauernde waren und nur wenigen der Sinn danach stand, stilvolles Fe<:hten
Huldigung ihrer Person, und verlieh dem faltigen Fechrer rasch zu erkrnen. Doch in der jüngsten Zeit besinnen sich viele junge
den Siegelring - nach einer Zeit, die dem Zwerg recht kun vor­ Kavaliere wieder auf die Tu�nden ihres Volkes und w\inS,Chen,
kam. Im Jahr 994 BF ernannte Bergkönig Orfu/, der ohnehin von Erosc hams Lehren zu folgen - diese jungen Zöglin� wollen
menschlichen Konzepten angetan war, Eroscham :ium Schwen- schließlich nicht unvorbereitet in die neue Heldenzeit gehen.

130
LEBEß Aß DEP.._ A�DEJlliE Auch an anderen Waffen als Schwert und Schild werden die Zög­
Angralosch ist das jüngste Bergkönigreich - gegründet 1025 BF linge geschult - so finden auch Unterrichtseinheiten zu Lind­
- und Simiador ist sogar noch einmal drei Jahre jünger Somit • . wurmschläger und Zwergenslaaja statt, und ein weiterer Schwer­
erhielt Camrax die Möglichkeit, seine Räumlichkeiten in der neu punkt liegt auf dem zwergische.n Leihringen. Bei Letzterem strebt
sprießenden Siedlung ganz nach eigenem Geschmack aulZubau­ Camrax eine ritualisierte und in Schriften festgelegte KWtstform
en. Da er wie aUe Zwerge langlebig ist, frönt er auch hier seiner an, und er will auch das zwergischc Ringen in Manuskripten
Schöngeistigkeit und möchte irgendwann eine Villa fertiggestellt festhalten, wie es Krona Adenin mit dem Waffenhandwerk a n
sehen, die in all ihren Aspekten dem entspricht, was er unter Schwert und Schild gelang,
einer modernen Fechtschule, einem angroschgeflilligen Bauwerk Die Ausbildungsdauer- an der Schwcnschule kann stark variieren -
und einem simiageflilligen Kunstwerk versteht. Camrax mangelt bis der Meister einen Schüler tlir reiferachtet, sich um das Herz einer
es nicht an Geld, und auch der König Angraloschs fördert den Angroschna verdient zu machen, können iehn bis dreißig Jahre ver­
Bau, der zwischen dem krista.llklaren See und dem Weinberg ge­ gehen. Das Eintrittsalter unterliegt ähnli� großen Schwankungen
legen ist. - zumeist sind es junge Angrc>Khim, die den Weg zu Camrax finden,
Große Teile der Villa sind bereits fertiggestellt. Dabei ist das doch auch älr.erc Männer, die beispielsweise von ihrer Angebeteten
Hauptgebäude nach brillanrzwergischer Art in einen Hang hinein­ abgewiesen wurden, sttebcn danach, charakterlich, körperlich und
geschlagen, die zwei Flügel der Villa liegen außerhalb. Angenehme in Kampfkunst und Um�gsformen zu reifen - um sich clmn hof..
geräumige Einbettzimmer mit großen Glasfenstern werden für die fentlich vor der Dame ihres Herzens zu bewähren. Dass auch einem
2'.öglinge bereitgestellt. langlebigen Angroscho die .zeit lang und die Sehnsucht groß werden
Ein Unterrichtsraum mit einer Tafel aus teuerstem Schiefer und kann, steht außer Frage - wird seine Dame noch dort sein, wo er sie
ein prächtiger Speisesaal liegen unterirdisch im Fels. Stallungen für verließ? Oder wendet sich ihr Herz einem anderen Mann zu?
die wendigen und schlanken Bcilunkcr Ponys und bereits ein klei­ Auch Angroschnax, Zwerginnen, steht der Weg zur Kavalierin und
nerer Fechtboden im aus dem Gestein herausgebauten Dachstuhl Schwergesellin offen - doch sie mwsen ihre Position stärker be­
sind ebenfalls fertiggestellt. Gearbeitet wird noch am Gesindetrakt haupten, denn Camrax und seine Schüler tendieren dazu, sie zu
und an einem modernsten Linienfechtsaal, dem ein eigener Flügel schonen oder so zuvorkommend zu behandeln, dass ihr Aufent­
der Villa gewidmet wird. halt in der Schwmschule einem Erholungsurlaub gleichkommt.
Im Gatten gibt es eine Bahn, auf der der Schüler an der Arm­ Natürlich werden männliche Schüler an so einer Ausnahmeer­
brust üben kann, und auch der Musik wird, in Ermangelung eines scheinung ihre Umgangsformen erproben und vielleicht gar einen
Musikzimmers, zurzeit in einer beschaulichen Ecke des Gartens ersten Versuch wagen, eine Dame iu minnen.
gefrönt. Daher ist reißiche Überlegung und Prüfung der Anwärterin vot
Zur Übung gereichen den Schülern bislang meist Puppen aus ihrem Eintritt in die Schule uncrlä.ulich, um im Vorfeld zu verhin­
Schilf, an denen Schnitttests und das Zielen mit Schwert und dern, dass eine verwöhnte Dame den ganzen Lehrbetrieb auf den
Acmbrust geübt werden. Attrappen von Drachen und Mons­ Kopf stellt. In der Geschichte der Schule gab es bislang nur eine
cren sucht man in der Schwertschule vergebens, wenn auch die einzige Angroschna, die ihren Dickschädel durchsetzen konnte
Schwachstellen unterschiedlicher Kreaturen in der Theorie gelehrt und das edle Fechten zur Vollendung gebracht hat.
werden.
Der Unterricht ist abwechslungsreich, und es existiert fUr die le­
diglich vier bis höchstens sieben Schüler kein fester Stundenplan. DiE ALtE SCHVLE in SCHA'tODOR..
Vielmehr werden, auch wechselnd nach Jahreszeiten und Aus­ So mancher Zwergenkavalier, der heute auf Wanderschaft
bildungsstand der Schüler, nacheinander venchiedene Themen ist, hat seine Ausbildung in Schatodor begonnen - oder
schwerpunklllrtig behandelt. Lediglich das Fechten mit Schwert sogar dort ahgeschlwsen.
und Schild, die Übungen mit der Armbrust und die Leibesertüch­ Das Gebäude in Schatodor entsprach vollends dem Ide­
tigung dürfen an keinem Tage fehlen. al brillanczwcrgischer Baukunst. Eine impowite, einem
So lernen die jungen Angroschim bei Camrax auch Grundlagen größeren Berg vo�higerte Felsnase war ausgehöhlt und
des Kristallschliffs und der Goldschmiedekunst, das Musizieren mit feinsten �ista.llfenstern vc.rsehen worden. Der Fecht­
auf Harfen und Lauten, den Gesang und die Dichtkunst und na­ saal im Obergeschoss wies sogar k1eisrunde Fenster in der
türlich die Etikette, sowohl die Umgangsformen in der Gegen­ Decke auf, durch die das Licht in Keilen auf den Fecht­
wart der zwergischen Damen als auch die Höflichkeitsformen der boden fiel - zusätzlich zu den kristallverschloßenen Fens­
Tulamiden, Mittelreicher und Horasier. Gesellschaftstanz wird bei teröffnungen. die den Raum einmal ringsherum umgaben.
Zwergen, selbst Kavalieren, nicht gefrönt und wird daher auch Die Zimmer der Schüler wiesen ebenfalls mindestens eine
nicht gelehn. Stattdessen vertreibt man sich die l.eit mit dem aus Front auf, die sich nach draußen öffnete. Das Tal fiel als
Fasar bekannten Kamelspiel. Zudem führe Camrax seine Schü­ blumeng�prenl<eke Wildwiese vor der Schule ab, die Po­
ler :zu Kletterpartien in den Djer Anghravash, um ihre Körper z.u nys konnten frei herumlaufen, da Übungen wie das Arm­
stählen und .Ängste zu bezwingen. Auch teils mehrtägige Ausritte brustschießen in einer langgezogenen natürlichen Senke:
und Wanderungen werden unternommen, die die Schüler aufihr oberhalb der Felsnase stattfanden. Viele Schwerrgescllen
späteres Leben als wandernde Gesellen vorbereiten sollen. Hierzu erinnern sich mit Wehmut a n diese Idylle - und verklären
dient auch der gelegentliche und flir Zwerge ungewöhnliche Reit­ sie sicherlich manchmal bis zur Kitschigkcit.
unterricht mit Hilfe von Ponys.

131
Reisende werden an der Schule willkommen geheißen, besonders
natürlich im Kampf versierte Menschen oder Angroschim, deren Wu denken die brillanttwc:�sdsen Schw�en iher ...

Fähigkeiten und Stile gerne auf Herz und Nieren geprüft werden, .„ Xorloscher Dradaenkimpfa: Im Kam.Rf gegen das Echscn­
doch auch Sänger und Spielleute können das Alltagsleben an der gezüCht darf dieWachsamkeit niemals nachlassen - sie sind Spe­
Kavaliersschule bereichern. zialisten, die ihre Sippe gegen das drachische Verderben �üt­
Der Schwertgesellenring, den der fertige Schwerrgeselle nach ab­ zen. Wir jedoch schütten die holde Weiblichkeit, VOntlg1wcise
schließenden, ausführlichen (manchmal gar monatdangen) Prü­ vor allem möglichen Unbill.
fungen überreicht bekommt, ist eine für den Absolventen persön­ .„ Schwengaeß.en nach Ader$n: ]05t und Erlan Adersin ha­
lich angefertigte Armschiene aus bestem Zwergenstahl, auf der das ben Kronas Erkenntn.bse auf ihre neue Wafef übertragen - <kn
Wappen der Schule eingeprägt ist. Dieses Zeichen ist zumeist au­ Andertbalbhändcr. Ihre leider so menschlich-kur:debige Mutter
ßerhalb Angraloschs nicht bekannt, doch der Schwertgeselle kann war eine gute Freundin unserer Schule, und auch Erlan ist uns
ebe.nfalls Brief und Siegel seines Meisters vorweisen, die seinen frcundSchaftlich verbunden. Doch seine Neuerungen müssen
Stand verdeutlichen. kritisch geprüft werden, denn sie passen augenscheinlich nicht
so recht zu unserern Körperba.u.
DER..S'l'tL DER.. .•. Bergkönig ,Ceodnsch Sohn des Odmar: Ein �öngci.stigcr
BJ\.i.LLAD't!WER..GisCHID I\9'VALiEJ.U: Angroscho, doch die Damenwelt über.zeugt man nicht nur mit
Anders als der traditionelle Zwergenkrieger, der in seiner Rüstung duftenden Blumen, fi:in gearbeitecem Geschmdde und ebenso
ein Bollwerk gegen Feinde bildet, möchte der Schwertgeselle sich wohlgcschmieiieten Worten. I hm würde eine Abenteuerfahrt
mit wohl angepassten, leichten Rüstungste ilen wie einem Fünfla­ nur gut tun.
genharnisch die amrainierte Beweglichkeit erhalten. Auch beim .„ Zwerge von Brogart mut� Dic5e Sippe hat in ihrem Wahn­
Ringen wird weniger aufKörpermasse gesetzt als vielmehr auf teils sinn jeden Stil und jede Anmut vergessen. Die Z.Cit wird kom­
athletische, überraschende Manöver. men, in der wir blutige Rache an ihnen üben werden - sie haben
Sein Stil mit Breitschwen oder Lindwurmschläger und Rund­ nichts anderes verdient.
schild ähnelt sehr der Fechttradition Krona Adersins, settt aber
eher auf wuchtige Hiebe und schnelle Schnitte denn auf Stiche Was denkt ••• ü.ber eile
und wirkt dadurch auch auf einen Beobachter als sehr zwcrgisch. brillantzwerg:ischen Schwengaellem
Dabei wird oft versucht, mit dem Schild engen Kontakt zum Geg­ „. Erlan Adenin: Dass unsere Kunst sich weiterentwkkdt har,
ner aufZubauen, um dann um den Körper des Gegenübers herum ist nur richtig. Steht nun nicht unsere Waffe, der Anderthalb­
nac h Kopf, Rücken oder Beinen zu schlagen. Oder aber der Geg­ händer, im richtigen Verhältnis zu unserer Körper.größe - so
ner wird durch waagerechte Stöße mit dem Schildrand aus dem wie auch das Breiachwert der zwergischen SchWl!rtgesellen in·
Gleichgewicht gebracht und dann überrannt; Ein schnelles Ein­ gutem Verhältnis z.u ihren eher gedrungenen und breiteren Kör­
drehen des eigenen Schilds wird von Fongeschrittenen genutzt, pern steht? Sie sind genau die Richtigen, um das Erbe meiner
um den Schild des Gegenübers zu blockieren und damit eine Mutter weitenuttagcn. leider trifft selten einer von ihnen hier
Blö& zu schatfen, die dann mit dem Schwert attackiert werden in Gareth ein.
kann. Gegen diese ausgefallenen Manöver werden natürlich nicht .„ Krieger ;aus Xorlosch: Anmut! Schönheit! Musik! Fckol!
weniger elaboriem: Konter gelehrt. Menscliliche Fechtkunst! Die Damenwelt! Was davon wird üb­
Oft muss ein zwergischer Geselle gegen größere Gegner bestehen, rigbleiben, wenn wir nicht als Bollwerk zwischen der Welt, wie
was er ausgleicht, indem er unerwartet geschickt nach oben mit sie nun ist, und dem Feuer der Drachen stehen würden?
dem Schild deckt, die lange Waffe des Feindes unterläuft und dann „. Schülerinnen Scanlail oi Uinins:. Sie sind ein bisschen wie
dessen Knie zenrümmen oder Sehnen am Fuß durchtrennt. ein verschrobener Br1.1der, wen.n man nun mal annimmt, dass
Was auch geschehen mag, der Zwergenkavalier wird immer versu­ Krona Adersin unsere gemeinsame Mutter wäre. Aber sie sind
chen, im Kampf ge schick t und würdevoll zu wirken. Man kann ja nicht so verschroben wie der Rest der Zwerge! Und sie sind wah­
nie wissen, ob nic ht zut'allig eine Dame zuschaut. re Kavaliere, solch süße Worte wünscht man sich manchmal aus
dem Mund eines menschlichen Mannes!
AUSPRjiGUllG DI:R..PtVDEiPi:Ent�VE ..• Stadtgardlstm: Neulich mir einer von ihnen diese Arm­
Bei den brillantzwergischen Schwertgesellen gilt der Schutz stets schiene gezeigt. Niemals zuvor gesehen. Ich wollte schon sagen:
der holden Weiblichkeir. Und diese holde Weiblichkeit sehen die Die Armschiene nimm mit rein, eile Waffe �draußen, als
Kavaliere nicht nur in unbewatfneten, damenhaften AngroKhnax, mein Kamerad den Brief fenisgelaen hatte, den der Zwerg un�
sondern sie würden auch einer gestandenen Amazone anbieten, überreicht hat. Ein Schwertgc.!Clle sei das, sagt er z.u mir. Nie­
ihr <las Gepäck zu tragen. mals zuvor gesehen - aber· wenn nochmal einer kommt, weiß
Zugleich ist jedocn seine Ehrmhaftigkeit nicht im rondrianischen ich Bescheid!
Sinne ausgeprägt. Er ist einem Phexensstück, einem Abenteuer, „. Angrosdmu: Solch einer weiß, wie man sich einer Angro­
einer listigen Tat, die auch seinen gewitzten Verstand zeigt, nicht schna gegenüber verhält! Ich leiste mir einen von ihnen als Ge­
abgeneigt. Ehrenhaft bleibt er dabei immer - denn ehren_halt kann sellschafter, wenn mein Mann aUf Reisen ist. Aber sie sind viel
auch der edle Dieb sein, der der Angroschna aus armem Hause zll selten. So mancher Angroscho könnte sich eine Scheibe von
eine gestohlene kristallene Blume zum Beweis seiner Liebe auf das ihnen aruchneiden!
Kopflassen legt, der der Witwe von dem Gold gibt, das er dem

132
reichen Kristallschleifer gestohlen hat. Seine L'1]4/itiit kann unter­ Ein HELD AVS DE'-�YALiE:RSSCHVLE
schied.lieh ausgeprägt sein. Zumeist wird er seinem Lehrmeister Ein zwergischer Schwengeselle ist ein vollendeter Kavalier und
gegenüber loyal sein, seiner Sippe und seinem König. Doch zuvor­ ein begnadeter Fechter. Als solcher kann er sich rasch in einem
der.st sucht der Schwertgeselle nach einer Angroschna, der er seine Kampf wie auch in nobler Gesellschaft behaupten, und nicht nur
Minne und seine Klinge widmen kann. Zwergenfrauen finden an ihm Ge&llen. Höflichkeit und Ehren­
haftigkeit stehen für ihn an oberster Stelle, und er wird niemals
aus Habgier handeln.
PE�OIIEII DES .lWER..GiSCHEII S'fiLS Der Schwengesdle kann jedoch auch aus anderen Gründen als
dem Minnedienst in die Schule Camrax' eingetreten sein - als je­
CArn�x SoHn DES OnnAF mand, der den Menschen nahesteht, mag er sich in der Fechtkunst
Der Zwerg (•950 BF, brauner gepflegter Zopf, kurzer Bart mit schulen wollen oder einfach den Sinn des eigenen Daseins nicht
gczwirbdtem Schnurrban, agil und schlank) ist ein Großcousin im Kampfgegen die Drachen, sondern in der Erlangung von Ehre
des Königs von Angralosch. Er isr ein strebsamer und ehrlicher und Ruhm in Duellen suchen.
Mann, dessen Ambitionen Mit seinen bestandenen Du­
jedoch nicht der Politik und ellen, seinen Abenteuern und
dem Kampf gegen mächtige auch fekolgcfalligen Taten
Bedrohung gelten, sondern schult er Geist und Körper
der Vervollkommnung seiner und wartet zugleich auf .die
Kunst. Er ist ein verständnis­ wahre Liebe und eine Dame,
voller und gerechter, vielleicht die er minnen kann. Nichts
manchmal etwas zu weichher­ liegt ihm ferner als eine un;ge­
ziger Mentor, der die Ansicht bli.hrliche Annäherung an eine
vertritt, dass jeder im Leben in Dame - wenn sie ihm zu ver­
einer Sache zur Meisterschaft stehen gibt, dass sie ihn ,nicht
gelangen kann. in ihrer Nähe wiinscht, wird er
höchstens aus der Feme dafür
WEi1'E:Ri PE:RSODED sorgen, dass ihr kein Leid ge­
..J Gidarscha Tochter der schieht. Doch nicht nur Zwcr­
Gimau (*780 BF, grauhaarig, genfu.uen sind für ihn schüt­
stark kunsichdg, vollendete zenswert - im Zweifel würde er
Manieren) ist die Hausherrin sich sogar zwischen die Ritte­
und nach Camrax' Einstel­ rin und hren
i Todfeind wcrf.en.
lung unerlässliche weibliche Für seine Auserwählte würde
Seele der Villa. Sie liebt form­ er sein Leben opli:m - auch,
vol1endete Manieren und wenn manche Angroschna den
Kätzchen. Trotz ihrer nach­ Schwengescllcn unterstellt,
lassenden Sehkraft erkennt mehr Stil als Substanz zu sein.
sie jeden Schüler an seinem Ein zwergischer Schwercgcselle
Tritt und jede ihrer Zwer­ zieht zumeist herum, um Du­
genkatzen am Maunzen. Die elle und Herausforderungen zu
Kätzchen der Hausherrin sind suchen, doch so mancher mag
eine Mischung aus Firunsbär­ sich dereinst mit der Dame
chen und Al'Anfaner Katzen. seines Herzens niederl assen.
Sie streunen nicht auf dem Ebenfalls nicht unüblich ist es,
Gelände herum, nein, sie dass er eine bereits verheiratete
schreiten, und jeder Schüler Frau, eine Frau in hoher Stel­
muss mit ihrer majestätischen und dennoch liebenswerten Ge­ lung, eine unerreichbare Frau, von Ferne minnt, und dass sie die
genwart leben. Die Zöglinge sind stet_s dazu angehalten, die er­ Gesellschaft des feingeistigcn Kampfers genießt, wenn ihr Ehegatte
lernte Etikette Gidarscha gegenüber zu wahren. Sie gibt jungen abwesend lst - doch auch dabei wird der Schwertgeselle gegen keine
Angroschim durchaus auch ge.rne Ratschläge, was die Damenwelt Regel verstoßen, die sich die Angroschna selbst auktlegt hat.
angeht. Calaman, der die Brillantzwerge nach Lorgolosch fUhrte, gilt den
J Thomosch Sohn des Thromor (*970 BF, feuerrotes wider­ Schwertgesellen als Vorbild. Er ging auf Abenteuerfahrt, bewährte
borstiges Haar, das er mit Öl zu zähmen sucht, stets zu Scherzen seinen Mut zusammen mit einem menschlichen Geweihten des
aufgelegt, trinkt lieber Bier als Wein) befindet sich seit Gründung Phex und vollbrachte eine wahre Heldentat, als er einen Stirnreif
der Schule in der Ausbildung. Er ist nun bereits im zweiundvier­ aus dem Hort Pyrdacors stahl. Dieses Ges(:henk brachte ihm je-­
zigsten Jahr, doch auch Camrax lässt dem Zwerg Zeit, der es sich doch nicht die Gunst seiner angebeteten Aghira, sondern führte
vielleicht an der Schule ein wenig zu gut gehen lässt. gar zum Tag des Zorns und der Spaltung der Zwerge.

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Calamans dreistes Phexensstück ist auch. heute noch, trotz der Streiter aus, die Urkunde zu bergen. Bisher kam niemand von ih­
schrecklichen Konsequeruen, für viele Schwertgesellen das Ideal­ nen zurück. Für Nachrichten über Eroscham verspricht Camrax
bild einer Abenteuerfahrt - doch. Calamans Unglück mit Aghi­ einen hohen Bonus.
ra lässt den Lehnnei$ter Camrax stets daran gemahnen, dass der J Als klassischer Abenceueraufhänger eignet sich der Kavalier, der
Schwertgeselle wählerisch sein soll im Hinblick darauf, wem seine ein begehrtes Kleinod nicht alleine erringen kann, um das Herz
Minne gebührt. Eine Angroschna, vom Schwe�sellen in seinem seiner Geliebten zu erobern. Er isr auf tatlaäföge Hil.6: der Helden
Eifer fals.ch eingeschätzt, kann das Verderben eines jeden auttech­ angewiesen, um den Drachen abiulenken I in den Palast des Sul­
cen Mannes sein. Drum ist der Angroscho angehalten, zu prüfen, tans einzudringen I den Dieb zu verfolgen. Dafür hilft er gern mit
an wen er sich mit den Fasern seines Herzens bindet, um zu ver­ seiner Fechtkunst aus. Aber Geschichte wiederholt sich. Vlelleicht
meiden, dass der vollendete Kavalier von einer Frau an der Nase ist das begehne Kleinod wie im Fall Calamans mic einem Fluch
herum gdthn wird. belege, der Kavalier und Helden noch in arge Bedrängnis bringt.

DiE SCHVLE DER.EH!\:'


vnn AcHfBA.RUit im SPiEL GEHEimnisSE DER...�VALiE�
Da auch menschliche Besucher aller Kulturen gern gesehen sind, .J Eroscham, Gründer der Schule und Vollbringer vie­
bietet die Schwertschule die Gelegenheit, Sonderfertigkeiten für ler Heldentaten, stand treu zu seinem König Omgrasch,
den Kampf mit Schwert und Schild zu erlernen, auch den Schild­ um seine Heimat zu verteidigen. Noch heute sind daher
meisttr. Besonders die ni Uinin-Schwertgesellen sind gerne gese­ viele SchwertgcSellen auch Mitglieder der Gemeinschaft
hen, wenn sie auch sehr selten den Weg hierher finden. Frauen der Freunde Lorgoloschs, die eine Belfeiung des Berg­
werden natürlich. besonders hofiert, und im Duell mit Übungs­ königreichl anstreben. Doch Omgrasch ist längst dem
waffen wird der �valier stets gegen sie verlieren, ob verdient oder Wahn verfallen und will ein dämonisches Königreich un­
nicht. ter dem Berg erscllaffi:n (SchattcnlanCle 221). Er opferte
den treuen Eroscham dem Feurigen Vater, wodurch sich
der Schwertmeister in eine Monstrosität aus Fleisch und
SzEnAR.ioiDEEn Klingen verwandelte und nun in den Räumen seiner al·
v Die alte Schule in Schatodor war inzwischen Schauplaa vie­ ten Schule umgeht '(siehe Sunarioidee). Flnem tapferen
ler Kämpfe gegen die Invasoren aus den Schwanen Landen. Vom Recken könnte es gelingen, seine Seele zu erlösen, da.für
einstigen Glanz ist nichts mehr übrig. Nur noch Wühlsehrate müsste er aber den Klingendämon und Schwenmeister im
schleichen heute über die verwüsteten Fechtböden. Schlimmer ehrenhaften Zweikampfhe2wingen.
noch, ein Dämon aus der Domäne des Agrimoth soll durch die ..J Auch Camrax hat zwielichtige Kontakte: Sein Neffe Si­
Ruinen der Schule streifen, der sich aus den vielen Übungskllngen miax ist als Fekolpriester nicht unschuldig am Reichtum
der Schule zusammengesent hat. der Schule. Den ein oder anderen für nicht allzu wert­
Dabei befindet sich eine Urlwnde, gcuich.net vo.n der Hand des voll erachteten Kunstschatz aus Lorgolosch hat der junge
Reichsbehüters Brin, in den Hallen, die den Status der zwcrgi­ Mondschatten bei Die&esban:den und Hehlern in Fasar zu
schen Schwertgesellen bestätigt. Diese hat einen hohen symbo­ Geld gemacht.
lischen Wert, und Camrax sendet von Zeit zu Zeit wagemutige

134
DiE ALrnADAniscHEn CABALLER_OS

Vollständiger Name: Almadanisc:he Caballeros Bedeutende Abginger:Talfan Honoratio von Jurios,


Standort: Punin, Fürstentum Almada, Mittel­ Begründer der Schule, Schwertmeister (*975 BF),
reich Maquedar Violante von Harmamund, angehender
Wappen/Synabol: ein schwarzA:r aufrechter Schwennieister (*1001 BF)
Geißbock auf silbernem Grund, darunter Größe: klein
zwei gekreuzte Reitersäbel Beziehungen: sehr groß {in Almada, sonst an­
Wahlspruch: Nur wer wahrhaft lebt. kann sehnlich)
11uch aufrtcht kämpfen! Finanzkraft: groß (kostenintensive Ausbil­
Legitimation: Reichsbehüter Brin von Garrth dung, zahlreiche Schenkungen seitens der
(1011 BF) Adelshäuser)
Spezialgebiet: Reitersäbel I R.aufi:legen mit Buckler, almadani­ Awstattung: groß
sche Edlenerz.iehung Besonderheiten: Dom Talfan bildet den Nachwuchs des
Personen der Historie: keine Adels als neue ,Ritter' Almadas aus.

„ Was denkt Ihr, wer Ihr seid? Etwa El'Fenntq? Selbst tkr würde in­ Schüler vergeben zu dürien. Zudem überließ der Monarch dem
DJJischen das Manöver behtmchtn. Wienn Ihr wie ein Fe"4che k.!imp­ neuen Schweraneister ein ansehnliches Anwesen vor-den Toren
fen woilt, dAnn ver'4sst mein Anwesen! Haltet Eure Klinge in einer Punins, in dem die neue Schule ihr Zuhause finden sollte.
vernünftigen Grundhaltung, sonst wirtl Euch der R.agather Hieb nie Bislang ist Dom Talfm der einzige Schwcnmeister des Landes,
gelingtn. Ihr wollt doch Eurr Familia mit Stolz erfo/kn. Nun snmgt der somit aus der großen Anzahl der almadanischen Fechtmeis­
Euch an, sonst säubert Ihr heute Abtnd wieder die Stiiller ter heraussticht. Während der Dom dem Ende seines Wirkens als
-Dom Talfan zu einem Schüler, neuzeitlich Schwertmeister entgegensieht und bereits Pläne für die Z.Cic da­
nach schmiedet, ist sein Meisterschuler nur noch einen kleinen
GEScaicH'fE Schritt davon entfernt, das Erbe seines Lehrmeisters anzutreren.
Der Caballero-Stil entwickelte sich aus dem traditionellen Ritter­
tum, das einst in Almada verbreitet war. Durch die Gründung der
Punier Kriegerakademie und den Lebenswandel des Adels konnte LEBEU An DE�SCHVLE
das Rittertum in seiner ursprünglichen Form nicht bestehen. Oie Schule: Dom Talfans liegt unweit vor den Toren Punins. Auf
Beflügelt durch die Nähe zu den Tulamiden, deren Umgang mit den ersten Blick ist sie als solche nicht zu erkennen, denn es han­
dem Krummsäbel und deren Reitertaktiken sowie dem damit ver­ delt sich um die prächtige HaciendA (Landsitt) eines Magnaten.
bundenen kulturellen Austausch bildete sich über die Jahre der Eine weißgetünchte, rund eine·n Schritt hohe Mauer umgibt das
Caballero-Stil heraus. Dieser isc eine Mischform aus tulamidi­ Anwesen, auf dem Durchgangstor ist das Wappen Dom Talfans
schen Einflüssen und dem Schildkampfder Ritter. Da sich der Stil abgebildet. Zu dem Anwesen gehören noch mehrere Äcker Land,
nicht filr das Schlachtfeld eignet, wurde er von Beginn an nur von auf denen die Pferde des Schwertmeisters leben.
Fechtmeistern unterrichtet, deren Schützlinge sich im direkten Dass das weißgekalkce Anwesen zuvor im Besitz des Kaiserhauses
Duell mit der Klinge me55en wollen. war und dessen Familienmitglieder beherbergen sollte, wird mit
Die horrenden Kosten privater Lehrmeister konnte und kann nur jedem Schritt deutlich: Der gtc>ße Eingangsbereich ist lichtdurch­
der Adel tragen, weshalb sich diese Art des Kampfes nicht im Volk flutet, die Wände sind mit Stuckaturen aus der Geschkhte Afma­
verbreitete un.d nach wie vor dem .Adel vorbehalten ist. Oie Adels­ das verziere. Ein Gemälde BriAs erinnert an die Gnade, die der
häuser Almadas sehen den Stil als ihren eigenen an, da nur sie Reichsbehürer Dom Talfan gewährte. Die übrige Einrichtung ist
ihn beherrschen, wohingegen andere Kampfstile von jedermann nicht minder prachtvoll. Die Zimmer, die einst filr den Hofstaat
erlernt werden könnten. ausgelegt waren, dienen als Unterkünfte der Schüler und Schüle­
Außerhalb der Landesgrem:en machte Talfon Honoratio von furi­ rinnen. Dom Talfan bewohot mit seiner Frau die Gemächer, die
os den Stil bekannt. Sein Umgang mit dem Reitersäbel und dem ursprünglich den Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorbehalten
Buc.kler filhnc dazu, dass er als einer der zwölf Screiter auf Seiten waren.
Almadas und somit filr das Haus Gareth 1011 BF in der Sch/,acht Wie an jeder Lehrcinrichcung gibt Dom Talfan seinen Schütz...
der Zwölft gegen die Answinisren strit.t. In dem Kampf erlitt Dom lingen Regeln vor. Je nach Verstoß müssen die Adelssprösslinge
Talfan schwerste Verlenungen; für seinen Einsatz verlieh ihm mindere Arbeiten vollziehen, wie zum Beispiel das Reinigen der
Reichsbehüter Brin den Titel eines Schwertmeisters und das damit Pferdeställe oder das Waschen des Geschirrs. Wer sich dabei über
verbundene Recht, den Ring der Schwertgesellen an ausgebildete die Bestraften amüsiert, der bekommt dieselbe Strafe auferlegt.

135
Besonders renitente Schüler müsse.n in ein einfach ausgestattetes
Zimmer umziehen, das nur ein schlichtes Holzbett mit Strohmat­ DAS GEs'tv'f' K.J,inGEIISPiEL
ratze und einem Holutt1hl enthält. Dom Talfm sieht dem Ende seiner Zeit als lehrender
Die wichtigste Regel, die für die Ausbildung gilt, ist das eher­ Schwei:tmeister entgegen. Für die Zeit danach plant er
ne Verbot der Teilnahme an allen Formen der almadanischen sc:it längerem den Aufbau eines kleinen Gestüts namens
Querrlla (Fehde): Selbst eine Blutfnndsc�ft ist auf dem Anwe­ Klingmspitl. Um an entsprechende Pferde zu gelangen,
sen des Schwcnmeisters außer Kraft gesetzt. Nur so kann eine akzcptien er seit einiger Zeit, dass Adelslräuser - sofein
möglichst reibungslose Ausbildung im streitfreudigcn Almada diese über ein eigenes renommiertes Gestüt vcrfligen - die
garantiert werden. Während die Oberhäupter der Adelsfamilien Kosten der Ausbildung durch Schenkung eines Pferdes be­
diese Vorgabe längst akzeptiert haben, erliegen vereinzelte Schü­ gleichen. Damit -er auch Tiere berühmter Gestüte erhält,
ler immer noch der Verlockung, obwohl sie damit den sofonigen nahm Dom Talfan in den letzten zwei Durchgängen �gar
Ausschluss aus der Schule riskieten. Söhne und Töchter auf, die cigendkh nicht die notwmdi­
Im täglichen Unterricht lässt Dom Talfan gerne die Mitglieder gen Voraussetzungen 6ir seine Ausbildung aufwiesen und
zerstrittener Familien miteinander üben. Diese Paarung dient die er eigendich abgelehnt hätte. Als Ausgleich 6ir sein
als Ansporn, um seinem Gegenüber eine Niederlage beizußi­ Entgegenkommen kann der Schwenmeiscer nun Tiere aus
gen, und sei es auch nur mit dem Holzsub oder einer stumpfen dem Gestüt Grillmlnuch sein Eigen nennen.
Übungswalfe. Da auch stumpfe Waffen tu lebensgef'ahrlichen
Verletzungen 6ibren können, wacht der Schwertmeister auf­
merksam, so er derartige Paare zusammenstellt. DiE WAFFEillWilS1' DES CABALLER.._ OS
Diese Vorgehensweise birgt die Gefahr in sich, dass vorhandene In der Sch�rtgesellenschule wird der Umgang mit Reitersäbel
Streitigkeiten vertieft und ein Lemn lang fortgeführt werden. und Raufdcgen mit dem Buckler gelehrt. In den ersten beiden Jah·
Allerdings erlangen die jugendlichen Hitzköpfe ebenso oft die ren erlernen die angehenden Schwengescllen die grundlegenden
Einsicht, dass sie Vorverurteilungen erlegen sind und es andere Techniken mit dem Säbel und dem Raufdegen, sowohl alleine,
Möglichkeiten gibt, Stteirigkeiten beizulegen, als durch den Ein­ als auch in Kombination mit dem Buckler. Im dritten Lehrjahr
satz von Klingen. steht die Entscheidung an. auf welche der beiden Waffun man sich
Das Erlernen.der Fecht- und Reitkunst ist Rir einen heranwachsen­ spctlalisieren möchte. Mit selbiger wird for.tan der Großteil des
den Adligen nahezu obligatorisch. Auch wenn das Beherrschen der Unterrichts fongeruhrt.
hohen Fechckunst als Spiegel der Persönlichkeit �lt und man alleine Gemäß dem almadanischen Temperament ist der Caballero-Stil
durch die Klingenhaltung Rtspekt. Gleichgültigkeit oder schiere ein offensiver Stil, der von Schndligkeit und einem eleganten
Verachtung gegenüber dem anderen ausdrücken kann, muss man Wechselspiel aus kraftvollen Hieben und präzisen Stößen lebt.
sich gesellschaftlich zu bewegen wissen. Die almadanische Famili­ Dom Talfan legt großen Wert darauf. dass sich seine Schüt:i.linge
enhierarchie ist zu komplex, als dass man ohne den souveränen Ge­ im Kampf nicht von ihren Gefühlen leiten lassen und leichtsin­
brauch der höfischen Umgangsfunnen in den Addskrci$en bestehen nig werden. Spitze Kommentare und Beleidigungen sind in den
kann. Denn was bringt einem lemlich die beste Fechtkunst, wenn Übungen an der Tagesordnung, um die Schützlinge aus der Re­
man nur über die Manieren eines Bauern verfligt? serve zu locken und ihnen umgehend die Folgen ihres impulsiven
Daher beinhaltet der Unterricht nicht nur das Erlernen eines Handelns zu verdeutlichen. Anderseits lernen die Caballeros sefbst
Waffenhandwerks, sondern auch eine tiefgehende Edlenerzic­ ein umfangreiches Repertoire an Schmähungen, mit denen sie ih­
hung. Zu dieser gehören neben der Etikette noch zwei weitere ren Gegner aus der Fassung bringen sollen.
Bei:ciche: der Wein und die Pferdezucht. Viele Weinberge sind Ge.gnerische Angriffe werden bevorzugt mit dem Buckler abgcfan·
im Besitz der Adelshäuser, und die jährlichen Wnnfosu sind gen, der selbst als Angriffswaffe dient. Schon mehr als ein Gegner
wichtige gesellschaftliche Anlässe, bei denen es um das Sehen war überrascht, als er sich der Schildattacke eines E.dlen ausgesetzt
und Gesehen werden geht. Bei den Ausflügen zu bekannten Win­ sah. Caballeros können nach den strikten Geboten der Rondrakir­
zern erlernen die Schüler, wie man Wein richtig verkostet und che kämpfen, sie sind es aber ebenso gewohnt, den Gegner durch
einschätzt. Einen noch höheren Stellenwert nimmt das Pferd, einen Fußfeger aus dem Gleichgewicht zu bringen oder ihm einen
das heilige Tier Rahjas und Wappentier Almadas, ein: In einem Knaufschlag oder Kopfstoß zu versetzen.
Land, in dem der Wen eines Mannes oder einer Frau am Reit­ Ebenso lehrt Dom Talfan den Kampf vom Pferderücken aus.
tier gemessen wird, ist es für einen Edlen unabdingbar, zumin­ Zum einen, weil sich der almadanische E.dle auf dem Pferd fort·
des.t Grundkenntnisse der Pferdezucht zu besitzen. Praktisches bewegt, rum anderen nutzt der Feind jenseits des Yaquirs Rei­
Wissen erwerben die Schüler des Schwertmeisters im täglichen tertaktiken, auf die man vorbereitet sein muss. Das Erlernen des
Umgang mit den hauseigenen Pferden. Zudem reist Dom Talfan Umgangs mit der Armbrust dient vor allem einem Zweck: als
mit seinen Schützlingen alljährlich zum größten Pferdemarkt Al­ Jagdwaffe des Adels.
madas nach ]assajhtim, damit diese dort mehr über den Handel Statt sich auf schwere Rüstungen zu verlassen, bereitet Dom Talfan
und Umgang mit den edlen Tieren erfahren können. seine SChüttlinge darauf vor, im Kampf ihren Reflexen zu vertrau­
en. Doch mag dies nicht alleine auU(ichen, weshalb die angehen­
den Caballeros schnell den Kürass schätzen lernen, der sie in ihrer
Bewegungsfreihei t nicht behindert und dennoch ein Mindestmaß
an Schutz bietet.

136
SE.LBS'fVEl\S'tÄnDn.is DER....CABALLER...O
. S
Das klassische Rittertum gilt in Almada schon lange als ,rustikal' Was denkt der alamadan�e CabaIIuo über •••

oder ,weidensch'. Auch wenn die Caballeros sich gerne selbst als die ..• du kl�sche Rittertum: „Sie leben von den längst
,neuen Ritter' bezeichnen, so beueht sich das auf den gesellschaft­ vergangenen Taten ihres SJandes. Leider haben sie nic;ht
lichen Aspekt. Die traditionellen Aufgaben auf dem Schlachtfeld begriffen, dass es heute auf andere Dinge ankommt, als es
der schweren Reiterei übernehmen professionelle Kämpfer wie Ritter lernen. Hier in Alamda sind wir die neuen Ritter!"
die ragathischen Schlachtreiter. Wahrend sich der Magnat aus der „. Ktieger aus Punin: „Nützliche Werkzeuge fiir den
KriegsRihrung heraushält oder als Offizier nur in sicherer Distanz Krieg, deren Fähigkeiten nicht zu unterschätzen sind.
zum Schlachtfeld agiert, ist er in der Fehdeflihrung nach wie vor Dennoch ist der Umgang mit der Waffe beileibe nicht
sehr aktiv. alles! Das verstehen sie meist nicht und nennen uns ver·
Das flinke Klingenspiel mit Säbel oder Raufdegen erachten die weichlicht, was nur ihre Engstirnigkeit beweist. "

Caballeros als eleganter und fortschrittlicher als den Umgang mit „. andere ScbwertmeistersdJe: „Es ist wie mit den Pfer­
dem Langschwen oder schwereren Wafen.
f AJs nicht minder rück­ den: Es gibt reinrassige, edle Tierc - :wahre Schönlleiten,
ständig sehen die Caballeros den althergebrachten, langwierigen veller Anmut und Eleganz. Und es gibt die einfächen
Minnedienst des Rittertums an. In einem Land, in dem Rahja eine Gäule ••. "
der beiden wichtigsten Gottheiten darstelle, ist flir den Caballe­
ro von Welt das Beherrschen der Corteutt, dem Erleben seichter Was denkt/denl<en ••.

Liebschaften unter dem Gebrauch routinierter höfischer Um­ über den alamadanische Caballero
gangsformen, entscheidend. „. der almadanische Adel: „Bei Dom Talfan bekommt
unser Nachwuchs das gelehrt, worauf es ankommt. Er ist
AVSPRÄGU'DG DER....PRJn�f PiED'fRJ;VE zwar alles andere als gü'nstig, aber wer will, dass aus sei­
Die Prinzipicntreue gleicht formell noch denen der Krieger, aller­ nem Nachwuchs etwas wird, der greift eben tiefer in den
dings werden die Aspekte recht individuell ausgelegt. Die Loyalität Geldbeutel - es kann sich eben nicht jeder einen echten
gilt dem Schwertmeister, dem eigenen Haus und dem Lehnsherrn Schwertmeister leisten."
- in dieser Reihenfolge. „. Rittu aw Weiden: „Caba-was?"
Die Ehrenhaftigkeit gegenüber einem Gegner gilt nur solange, wie „. Krieger ans Punin: „Leider sind die Caballeros zu
sich dieser in den Augen des Caballeros auch ehrenhaft verhält. arrogant und auf ihren Stand bedacht, als dass man sie
Im Kampf gegen Ungläubige oder Verräter spricht nichts dagegen, wirklich. ernst nehmen kann. Dennoch darf man sie nicht
diese mit der Armbrust niederzuschießen und oder m_it dem Pferd reizen. Auch wenn sie eine flinke Zunge haben, so sind
niederzureiten. Zur eigenen Ehrenhaftigkeit des Caballeros ge­ sie wie alle Almadanis heißblütig und ziehen schnell den
hört auch, d:w er darauf achtet, mit wem er sich im Kampf misst. Reitersäbel - und mit dem wissen sie umzugehen."
Nicht jeder verdient ein anständiges, Duell- fiir Schmähungen des ••• das einfache Vollü „Ich habe Dom Talfan selbst einmal
einfu:hen Volkes oder Betrunkener ist eine schallende Ohrfeige gesehen, ein wahrhaft edler Mann! Nur leider sind seine
Antwort genug. Schüler nicht immer S0 besonnen wie ihr Lehrmeister."
Anders als andere Schwertgesellen verdinge sich ein Caballero nicht
fUr Gdd - der Kampf für Gold ist das Merkmal des Mercenario.
Ebenso wenig lässt man andere fiir sich kämpfen: Duelle sowie Ge­ Einen tiefen Einschnitt im Leben des Schwertmeisters bildet die
richrskämpfc trägt man selbst aus, dies gebietet die Ehre. Entflihrung seines einzigen Sohnes Rondrigo 1026 BF durch
Der Schutt der Schwachen gilt vornehmlich filr Rahjas liebste Ge­ Novadis in der Nähe von Brig-Lo. Trott einer intensiven Suche
schöpfe, die Frauen, und der eigenen Familie. Als F.delmänner von blieb Rondrigo verschwunden, bis es 1028 BF reisende Abenteurer
Weh sehen es die Caballeros als ihr Vorrecht an, Frauen zu beschüt­ schaffien; den Komplott hinter seiner Entführung aufLudecken,
zen und ihre Ehre zu wahren. Nicht anders halten es die Caballeras, ohne den Sohn jedoch selbst zu finden.
nur ,schün:en' sie gerne die Ehre be�ndcn liebensw1:rter Jünglinge. Der Verlust von Rondrigo traf Dom Talfan schwer. Lange Zeit
machte er sich Vorwürfe, verfiel in Depressionen, wodurch er im
täglichen Fechtunterricht immer unkoni.enttierter und abgelenk­
PERSODED DER...SCHVLE ter wirkte. In der schweren Phase übernahm sein Meisterschüler
Maquedar den Großteil seiner Aufgaben. Auch seine Frau,]aumi­
tALFAn Honou'tio von j uRJos, na vom jurios-Culmin g ("992 BF, ehemalige Weinkönigin), traf das
SCHWER.fnuistER.... Verschwinden schwer. Endgültige Gewissheit über den Verbleib
Der Schwertm(istttaus dem Haus Jurios (*975 BF, grüneAugen, drah­ seines Sohnes erfuhr Dom Talfan in der Nacht zum 22. Ingerimm
tig, besonnen, Waffenmeister mit dem RcitersäbeO ist der mitAbstand l 032 BF, als sich der TTllum dtr Tausend&tkn ereignete. Die trös­
berühmteste Fechtlehrer Almadas. Seit frühester Kindheit widmete tenden Worte des Sohnes halfen dem Vater über dessen &ühen
sich Dom Talfan der Vervollkommnung seiner Fechtkunsr, bisweilen Tod hin�g und erlösten ihn aus den Depressionen. Dom Talfan
i,wn Argcrnis seiner Eltem, da er seine übrigen Pfüchten vernachläs­ schöpfte neue Kraft und widmet sich seither wieder gani, der Aus­
sigte. Selbst dem Bestreben, die alte Familienwürde als Landgrafen bildung seiner Schützlinge. Allerdings hat sich der Ausbildungsstil
Caldaias zurückzugewinnen, schenkte Dom Talfan keinerlei Beach­ verändert: Die einstige Nachsicht wich der Strenge. Fehler verzeiht
tung und gilt heute selbst für einen von Jurios a4 unpolitisch. der ergraute Dom Talfui kawn noch, anstelle des Lobs stehe nun

137
Wahrend seiner Ausbildung baute Maquedar eine enge Beziehung
zu Dom Talfan auf, die sich nach der Entführung Rondrigos noch
w:rstärkte. In jener Zeit, als der Schwertmeister mit sich, der Welt
ood den Göttern haderte, übernahm Maquedar einen großen Teil
der Ausbildung. Dabei stellte er fest, dass ihm das Lehren beinahe
ebenso leicht 6d wie der Umgang mit dem Ra.ufdegen. Der Ent­
schluss, die Schwertmeisterschaft anzusuchen, lag daher nur nahe.
Seit sich Dom Talfan wieder im vollen Umfang um die Ausbildung
kümmert, hat Maquedar mehr Zeit 6ir die benötigten Duelle auf
dem Weg zur Schwertmeisterschaft. Das letue Duell hat sich :für
Rillen eigenen Lehrmeister aufgehoben, aus den vorherigen Zwei­
kimpfen gegen andere Fechtlehrer und Fechtmeister ist er stets sicg­
mch hervorgegangen. Privat pflegt Maquedar einen vertrauten, für
manche r;chon fast intimen Um�g mit der gleichaluigen Gerone
wm Berg, der Baronin von Brig-Lo und Tochter de'5 in Ungnade gc­
&llenen ehemaligen Erzmarschalls des Mittelreichs. Einmal im Mo­
nat brmgen die beiden gemeinsame Abende auf dem Anwesen derer
w.m Berg zu, bei denen sie sich gegenseitig Gedichte vortragen.
J Meteua Golara (*1005 BF, gewandt, Pkirenraucherin) ist eine
Schülerin Talfans. Obwohl sie und ihr Meister große Sympachi­
c:n filr einander empfinden, zerstritten sie sich wegen Meinungs­
ft:l'schiedenheiten. Metessa unterrichtet mittlerweile die Kinder
Puniner Stadtadliger und Bürg.er, nutzt jedoch das Florett anstelle
Talfan HonortJtiQ von ]urios der typischen Bewaffnung der Caballeros.

die Kritik an erster Stelle. Die verschärften Bedingungen sollen zu


einer noch besseren Ausbildung führen, denn der Schwcnmeister
will sicherstellen, dass jeder seiner Schüler sich wehren �n, sollte
e.r einmal in eine ähnliche Situation gelangen wie sein Sohn.
Duellforderungen erhält Dom Talfan so gut wie keine mehr, einfa­
che Herausforderungen begegnet er mit einem Lächeln. Lediglich
mit reisenden Schwengesellen, die ;Sich auf dem Weg zur eigenen
Schwertmeisterschaft befinden, mi;SSt sich Dom Talfan noch re­

gelmäßig, um - wie er sage - „nicht zum alten Eisen gezählt zu


werden." Bislang hat er jedoch noch jedes derartige Duell ohne
Schwierigkeiten für sich entscheiden können.

WEi'fER.i PER$0ßEil AVS DEIII VntFELJ)


von 1'ALF An HonoAA1'io von f vR}os
..) Maquedar Vio)ante von Hannamuad: Die Zukunft de� nächs­
ten Sehwutmeister Almadas (*1001 BF, braune Haare, grüne Au­
gen, charismatisch, gebildet, Waffenmeister mit dem Raufdegen)
schien zu Beginn seiner Ausbildung keine aussichtsreiche zu sein.
In den ersten Monaten schien der Junge Mann filr den Waffengang
keinerlei Begabung zu besitun. Vielmehr interessierte ihn das Studi­
um der 7.ahlreichcn Folianten aus der kleinen Bibliothek des jungen
Scbwercmeisters. Erst nach dem eingd1cnden Studium 7.ahkeicher
Heroen und deren GC&Chichce erwuchs in Maquedar der Wunsch, es
ihnen gleichzurun Gemeinsam mit Rondrigo von Jurios, dem Sohn
.

des Schwcnmeisters, absolvierte er seine Ausbildung. Dabei übte


Mettssa Goiara
er mehr als die anderen Schüler die ihm ge:r.eigtcn Techniken und
Bewegungsabläufe. Doch während sich Rondrigo nach der Beendi­
gung dem Leben als Caballero zuwenden wollte, strebte Maquedar
die Waffenmeisterschaft mit dem Ra.ufdegen an.

138
bereits bis zum Schwenmeister vorgedrungen ist. In einem sol­
Ein CABALLER,.._O ALS HELD chen Fall oder wenn es sich um einen Schwcngesellen auf der Wal:i
Ein Caballero ist beim besten Schwertmeister des Landes ausge­ handelt, ist DomTalfan immer für einen Übungskampf zu haben,
bildet - dies ist ihm auch bewusst. Als Mitglied des Adels ist er so er den Kontrahenten als würdig erachtet.
zudem einen hohen Lebensstandard gewöhnt und beugt nicht so Lediglich Novadis besitzen bei DomTalfan angesichts der Entflih­
schnell sein Knie vor einem anderen. Mit anderen Worten: Er be­ rung seines Sohnes durch den Volksstamm keinerlei Aussich_c, in
sitzt jenes Temperament, das man den Almadanis gerne nachsagt. Kampfkünsren unterwiesen zu werden. Tulamidlsche Schwertge­
Ein Caballero ist ebenso Heißsporn wie Schünenjäger und er trägt sdlen werden höflich, aber bestimmt abgewiesen. Sollten sie der
sein Hen auf der Zunge. AuftOrderung nicht nachkommen, dann zeigt DomTalfan, warum
Der ausgebildete Caballero ist seinem Lehrmeister ein Leben lang er immer noch als bester Fechtmeister Almadas gilt.
verbunden, und er Weiß, dass ein schweres Fehlverhalten letztlich auf Im Land des Fehdewcsens ist Dom Talfan nur ein Fechtmeister
seinen Lehrer zurückfallen wird. Selbst dann, wenn die Ausbildung von vielen, der den Caballero-Stil lehn. Neben vielen unbekann­
schon Jahre zurückliegt. Auch wenn Dom Talfut dne beachtenswer­ teren gibt es noch andere namcnhaftc, wie zum Beispiel Dom
te Sdbstbeherrschung besitzt, so fiirchtet doch jeder, von ihm oder Lorrnrinq MonZJJn in Ragath. Allerdings ist Dom Lqrtnzino kein
seinem designiertem Nachfolger zu einem Duell gefurdert zu werden. Schwertmeister (noch ist er ein Waffenmeister). Daher darf er
Gel.egenheiren, die eigene Schwertkunst zu beweisen, gibt es in Alma­ seinen Schülerinnen und Schülern keinen Siegelring verleihen.
da viele. In einem Lmd, in dem der Umgang mit (Reicer-)Säbel und Rcgelcechnisch bedeutet dies, dass seine Abgänger zwar dieselben
Raufdegen nicht nur der körperlichen F.rtüchtigung oder der Lösung Werte wie ein Caballero nach Dom Talfan verwenden, sich aber
von KOnftikten dient, ist die Fechtkunst ein anerkanntes gcsellachaft­ nicht Sehwettgesellen nennen dürfen.
liches Zeremoniell. Bei diesem ist der Adel unter sich, hier kann man
sich miteinander messen, hier ist die Klingenhaltung ebenso eine eige­
ne Spr:K:he wie andemora; die F'achersprache der Damen. Si!EITAIQOiDEE
Nicht wenige Caballeros erhalten nach ihm Ausbildung die Ge­ Anders als Dom Talfan hegt Jazemina vom Jurios-Culming
legenheit, durch das Land zu ziehen, um praktische Er&hrung zu noch immer scille Rachegelüste gegenüber dem einstigen Entfüh­
sammeln und sich die almadanischen Hörner ein wenig ,abzusto­ rer ihres Sohnes. Reisende Abenteurer konnten die Intrige um ei·
ßen', ehe sie wieder in die Politik ihrer Häuser eingebunden werden. nen von der Schule ausgeschlossenen Schüler aus dem Hause Blei­
Caballeros kleiden sich stets standesbewwiti . Besonders beliebt ist der chenwang aufdeckc.n, doch Jazcmina sieht das ganze Haus in der
von Dom Talfan und Maquedar bevorzugte Lzntlslmechmtil Dieser Schuld. Unbemerkt vom Schwertmeister nimmt sie immer wieder
besteht aus lrurun, goldbestickten und kräftig gdii rbten Warnseen die Hilfe reisender Abenteurer in Anspruch, um das Grab ihres
mit ge.schlitzten Ärmeln, dazu an den Knien geschnüne Hosen und Sohnes suchen zu lassen oder um dem Haus Bleichenwang diskret
hohe Srulpenstiefel. Obligatorisch ist der breitkrempige Filzhut, auf viellhltige Art und Weise Schaden zuzufügen.
der Cal"4brrser., in dem standesgemäß eine Pf:menfeder steckt.
Der Reitersäbel oder Raufdegen wird an einem prunkvollen Ban­
delier oder einer Seidenschirpe stets griffbereit getragen. GEHE imnisSE DER,..SCBWE l\.f'SCHU:LE
Die Waffe eines ubaUeros ist immer gepflegt und üblicherweise mit J Insgeheim heißt Dom Talfan die Bmehung Maque­
Edelsteinen verzierr. Der Traum eines jeden Schwercgesellen ist es, dars zu Gerone vom Berg angcsicht5 der novadifreundli­
selbst einmal eine Waffe aus der traditionsreichen Waffenschmiede chen Haltung der vom Bergs nicht gut. Bislang hält er sich
Oz)lif Culforan aus Ragath zu führen, wie es seine beiden Lehrer tun. gegenüber Maquedar z.urüi;k, denn zum einen fürchtet er
den Bruch mit seinem NachfOlger, und zum anderen hoffi
DiE FEcHf'scHVLE Dom fALFAns im SPiEL der SChwenmeister, über seinen :Meisterschüler an einen
Die Fechischule ist die erste Adresse Almadas, wenn es um den Zuchthengst aus dem Gtstüt Dillmant zu gelangen; (")
Umgang mit Reitersäbel oder Raufdegen und dem Buclder geht. J Dom Talfan ist micnichccn so unpolitisch, wie viele sei­
Sowohl Dom Talfan als auch Maqucdar können jeweils alle re­ ner Landsleute glauben. l m Stille n hat er linpr zahlreiche
levanten Sonderfertigkeiten fiir den Umgang mit der jeweiligen Kontakte und Bündnisse geschlossen, mit deren Hilfe er
Waffe vermitteln. Als Lehrmeister sind beide Männer gefr�, nach seiner Zeit als Schwercmeisu;r das Haus Jurios wieder
doch sind ihre Dienste kostspielig, und vor allem Dom Talfan nach vorne bringen will. (*)
sucht sich seine Schüler sehr genau aus, weiß er doch um seinen ...J Maquedar und Gerone- vom Berg sind in der Tar eine

hervorragenden Ruf bei den Adelshäusern des Landes. Liaison eingegangen, doch noch traut sich der jungs,_Mann
Rdsende Abenteurer, die gegen bloße Entlohnung Sonderfertig­ nicht, um ihre Hand anzuhalten. Fast scheint es, als brauche
keiten lernen wollen, bekommen schnell eine Lektion vermittelt: der sonst s0 selbstsichere Maquedar die Hilfe :Außenstehen­
Nämlich die, dass sie in der Fechtschule am falschen Platz sind. der, um sich zu überwinden. Ab und an nimmt er zudem
Um eine Unterweisung zu erhalten, bedarf es der Empfehlung die Hilfe reisender Dichter bei der Formulierung neuer Ge­
einer hochgestellten Persönlichkeit Almadascs sei denn, bei dem dichte fiir seine Angebetete in Anspruch. (*)
Helden handelt es sich 1.Jffi einen anerkannten Recken, dessen Ruf

139
Dom EssALio FEnERinos VinsALTER..
VAGAilTEil
VollstäJidiger Name: Dom .Es.Wi.o ya Federinos Fechtschule zur Bedeutende Abginger: Giavan da Oikaldiki (*998 BF, ers­
Verteidigung von Ehre, Kamp&skunst, Anstand und gutem Be­ ter Meister�hüler, unterrichtet den Vagantenstil heure nahe
nimm zu Virualt (im Volksmund auch liebevoll bis wutentbrannt Neetha); Lavinia Montazzi ('"1006 BF, MeisterschüJeri.n
Vinsalter �ganttn genannt) und berüchtigte Duellantin); Qucdora ya Moco (*1000 BF,
Stand.on: Villa Essalio, Via Khadan 13, Vinsalt; der Meisterschülerin und rechte Hand Dom Federinos);
Unterricht der reisenden Fechtschule findet an wech­ Rondrigue di Badiali ("1010 BF, Dars tell er a n
selnden Orten imganun Horasreich statt der Vinsalter Oper, berühmt f'ur seine spek­
Wappen/Symbol: stilisierte F«h.cwaffe, findet takulären Fechteinlagen); Veruca Galliani
sich aufEssa:lios Siegelring, aber auch auf der (*1004 BF, schwanes Schaf der Schule, lebt
Fehlschärfi: einer Wafef heute als Kriminelle in der Vinsalter Sot­
Wahlspru.di: Ferrum no.n fadt flicfQr (.Dit terranea)
Klingt allein mMht noch leti�n Sieger"}, Größe: klein (3 lehrende, wechselnde Gast­
manche bthiaupten spotthiift es sei AqU1tmfom dozenten, 2-3 Schüler pro Jahrgang, je nach
Vinum intro! (.Raus mit dem WAS>tr. rtin mit Standort bis zu eine Handvoll wechselnde
tkm�in!) Fechtschüler)
Träger: Dom Essalio Federino (aus den Ein­ Beziehungen: groß (Dom Essalio hat weitrei­
nahmen seiner Klienten) chende Kontakte „ .)
Spezialgebiet: Fechtkampf mit Rapier und Link- Finanzkraft: groß (... sowie Klienten und Gönner in bes„
hand, Ehrenduelle, Q:sellschaften, Fechtunterricht seren Kreisen.)
Personen der Historie: Dom Essalio Federino ("987 BF}, Awstattung; wechselnd, je nach derzeitigen Quartier der
Lebemann und Schwertmeister, Gründer der Schule, Nan­ Schule
duele Darando ("942 BF, '1li' 1017 BF, Altfechtmeister Besonderheiten: setzen auf Schnelligktit und Beweglichkeit,
am Hofe König Tolmans, Essalios Mentor und väterlicher sind aus der Defensive besonders gelahrlich und tragen häufig
Freund) keine oder nur sehr leichte Rüstung

„Finito! Awrinllntler! Die IG4nst, deimn Gtgner zu btzwingm, eifor ­ ihres Herrn in den Kampf eingriffen, dem jungen Fechter aber ge­
dert Gtdu/,d, GtsteUani. Wie willst du dtnn zu dntr Ripostt ansetun, lang es, durch das treffsichere Kommentieren der angebrachten Hie­
wenn du dm Anuiffnicht abwanes1?Mir sehdnt, es braumt noch tine be und Stiche und durch das scharfLiingige Ausdeuten der Fehler
Lektion in Sachen Beharrlichkeit; Sipo1'4 Balutetti hat angekündigt. seiner Gegner, die Herzen der Schauh1stigen zu gewinnen. Unter ih­
htutt aufihrem Empfang eint Gtsanudarbktung zum Besten geben zu nen war auch der alternde Hoffechtmeister Nandutk DaT11ndo, der
wollen. Das wiire doch tine gutt Ge�nlmt, nicht wahrr den niedergeschlagenen Combattanten von der Straße holte und
-Dom Essalio Feekrino zu einem zunehmend wrzwnftlnJ drein­ ihm, statt Mitleid zu heucheln, zu seiner Überruc:hung die eigenen
schauenden Schült'f. neuuitlich Defizite vorhielt. Essalios Ehrgeiz war geweckt, und er beschloss,
unter Anleitung seines Mentors eine eigene Schwertschule zu grün­
„Et4th muss ich wohl nicht ernst nehmen, das tut ihr selbst schon mehr den, welche dem Beispiel Krona Adersins folgte - ein Umstand,
als gtnug." den er jedoch selbst niemals einräumen würde. Dank Nandueles
„Schweigt endlfrh!Mein Dtgtn wird Euch durchbohren wie tin Brat­ Fürsprache bei Hofe wurde Essalio Federino durch Königin Amene
sp�ß das Spanftrktl!" gestattet, Adlige wie auch Bürgerliche in die hohe Kunst des eh­
„Und warum, mein Lieber, fuchtelt Ihr dann damit, als hielttt Ihr renhaften Wafrcngan{\$ einzuführen, wobei das Augenmerk deutlich
einen St11ubwedel?" auf der Dudlkultur sowie den hohen gesellschaftlichen Anforde­
-'tthört beim Ehrenduell zwischtn �intm gtbömtm Ehmulnn und rungen ruhte. Im Gegensan zum Raulschen Reich galt eine solche
Lavinia MontAUi, J 034 BF Einrichtung im Horasischen als höchst modern und fOrtschrittlich,
und so sah sich Federino plötzlich nicht nur als Dauergast auf :zahl­
GESCHiCH'tE reichen Bällen und Banketten, er wurde zudem selbst mit dem Ti­
Alles begann m.it einem Ehrenduell auf dem Vorplan des edlen tel eines Edlen durch die Königin bedacht und konnte von seinen
Bordells SchWttnenflF« im Jahre 1009 BF, wo sich der junge Essalio Einnahmen eine schmucke Sta<ltvilla in Vtnsalt beziehen. Als die
Federino, Sohn eines verarmten Vinsalter Edlen, für die Gunsr einer Duellforderungen aber mit der steigenden Zahl seiner Schüler in
dort angestellten Dame mit ihrem wohlhabenden Gönner schlug. ungeahnte Höhen schossen, beschloss er schließlich, die Trad ition
Zwar verlor er den Kampf, da die Beschützer des Adligen zugunsten des reisenden Schwertgcsellenturns zu begrundcn. Seither ziehen die

140
Vuualter Vaganten in bunten Wagen durch die Lande, emc:hcn hier
einen Gutshof oder mieten dort ein Landhaus an, und erlernen so FECH'f'En im VAGAn'f'Ens'f'iL
an unterschiedlichsten Orten die Kunst des Fechtcns von Maestro Seit Jahren schon ist Dom Essalio Federino maßgeblich flir die
E&sal.io und seinen Meisterschülern. Weiterentwicklung des Vinsal.ter Kavalimstils verancwortlich, den
er einst selbst an der Akademie der Kriegs- und Lebenskunst er­
DiE AvsniLDvnG BEi Dobl EssALio lernte. Er gilt als moderner Vordenker, der auch älteren Techniken
Dorn Essalio nimmt meist nur Schüler ab dem 14. Lebensjahr gegenüber aufgeschlossen ist, so sie sich in der Praxis bewährt haben.
auf. die bereits eine gewisse Grundausbildung genossen haben, Er verflicht Tradition und Modeme zu einem schnellen und vor al­
und legt wenig Wert darauf, Rohdiama.nten zu schleifen. Neben lem leichten Kampfstil, der auf guter Verteidigung aufbaut und so,

tadellosem Benimm erwanet dank $Chneller Konter und


der Maestro auch, dass seine schwungvoller Riposcen, be­
Zöglinge bereits erste Fecht­ sonders in Duellen beliebt ist.
stunden absolviert haben Der Schwupunkt der Ausbil­
und mit den grundlegc:ndcn dung im Dom-&sa.li0r-Stil liegt
Übungen vertraut sind. Einen auf dem Kampf mit Rapier und
f.JsCh erlernten Stil kann man Seitenwaffe Hierbei wird oft
in seinen Augen noch immer der �en Linkhand (oder
leichter richten als mangeln­ einem Parierdolch) der Vorzug
de Eignung oder gar Neigung gegeben, so manches Mal aber
auszugleichen. So finden sich auch dem leichten Buckler
unter seinen Schülc:m häu­ oder, in fzmangclung einer
fig waghalsige Duellantinnen Seitenwaffe. dem Mantel. An­
und jugendliche Heißsporne, ders als bei reinen Fcchtwaffi:n
die mehr Zeit auf dem Fecht· wie Degen und Florett ist die
denn auf dem Tanzboden zu­ Klinge eines Rapiers deutlich
gebracht haben. Nur selten weniger biepm, wmvegcn
einmal bildet er bei beson­ auch, wie beim Schwertkampf.
derer Veranlagung noch von Hiebe gesetzt werden können.
der Pike auf selbst aus und Dom Essalio schlitzt diese An­
lehrt die ersten Grifef . Dies lehnung an den Schwcrtkam pf,
überlässt er meist einem sei­ sieht in seinem Stil aber die
ner Meisterschüler, erst später konsequente - und notwendige
kommen die Schüler dann in - Weiterentwicklung des Waf­
den Genuss einer Lehreinheit fengan�. Bei der Ausbildung
des Maestros. Auch gemein­ legt er größten Wert auf eine
schaftliche Aktivitäten wie sichere Defensive, und viele der
der Besuch von Theater oder gelehrten Manöver basieren auf
Oper, eines Spielhauses oder vorbereitenden Mtisterpanzdm
Weinguts gehören, obwohl und/oder Binden-Manövern.
nicht Bestandteil des eigentli· Schwächen in der Vcneidigung
che:n Lehrplans, fest zum All­ Vinsalter Wigantin des Gegners hingegen werden
tag der Vinsalter. Schon früh gezielt aufgezeigt, Möglichkei­
wird hier an die Eigcnvcrancwonlichkeit der Schüler appelliert, die ten zum Kontern und schnelle Riposten immer wieder einstudiert
Notwendigkeit für eine Einbindung ins öffentliche Leben zu sehen, und im Kontrafechten (Fechten mit Gegner) erprobt. Besonderes Au­
selbst wenn dies nicht den persönlichen Neigungen entspricht. genmerk wird während der Unterweisung auf dem Fechtboden auf die
Neben der Ausbildung der angehenden Schwertgesellen werden Beweglichkeit der z.öglinge gelegt, und so kommt es nur selten vor,
auch Adelssprösslinge und Kinder WQhlhabendcr Bürger an der dass ein Vinsalter Vagant in schwerer Rüstung in die Schranken tritt.
Waffe ausgebildet, so die Vaganten in der Gegend gastieren. Dabei Gerade aufgrund des leichten Waffen- und Rüstteugs werfen Neider
wird größter Wert auf eine individuelle und persönliche Förde­ dem Vagantenstil eine zu große Vc:rspielthcit vor. Die Schwertgesellen
rung gelegt, die sich Dom Essalio und seine Meisterschüler aller­ selbst kokettieren gern mit diesem Ruf und beweisen bei passend.er
dings auch entsprechend vergolden lassen. Gelegenheit, dass man sie zu Unrecht unterschätzt bat.
Die Abschl11ssprüfung erfolgt meistens nach 5 Jahren. Höhepunkt Eine klare Stärke der Vaganten liegt auch im Spiel mit der Distanz
nach theoretischen und praktischen Übungen ist stets das Duell zum Gegner. Insbesondere Lavinia Monc�i demonstriert bei ih­
gegen den Maestro, das bisher nur die wenigsten für sich entschei­ ren Unterweisungen im waffenlosen Merc.enario-Stil eindrucksvoll
den konnten. Insbesondere in den fetzten Jahren lässt Dom Essa­ die Einbindung des Terrains sowie den besonderen Nutzen von
lio sich hierbei aber immer häufiger von seinen Meisterschülern Allta�gcgenständen (lmpnviskrtt Waffen wie Kerunständer, Um­
vertreten. hang, Weinkrüge etc.) im Handgemenge.

141
ßimm DiEst imPR.OVisiER:tE WAFFEn im Eins A'h

Gegenstand Talent Pari.ecwa1fe Dl( INI WM l'P BF


Tongut (Bierkrug/
Weinftasche/Blumenvase)* Raufen nein H -1 -'}j- 1W6+1 TP(A) 10
zerbrochene Flasche* Dolche nein H 0 -21- IW6 9
Stuhlbein Hiebwaffen ja HN -1 -11-1 1W6 8
Knüppel Hiebwaffen ja N 0 0/-2 1W6 6
Besen Hiebwaffen nein N -1 0/-2 1W6 7
Fackel** Hiebwaffen ja N -2 -2/-3 1W6 8
Kerzenleuchter Hiebwaffen ja H -1 -2/0 1W6+1 1W6+1
Messer Dolche nein H -2 -21-3 1W6 4
Schürhaken Hiebwaffen nein N -2 0/-2 1W6+2 2
Buch (Ledereinband} Hiebwaffen ja H -1 -3/-1 1W6TP(A) 7
Buch (eisenbeschlagen) Hiebwaffen ja H -2 -3/0 1W6+1 5
Mamel Raufen ja HN 0 0/0 speziell 6
*mit diesen improvisierten Waffen ist kcine PA möglich
**�iterer Feuerschaden nach Meisterentscheid; rallt beim SChaden$WUrfeine 6, erlischt die Fackel

Alle diese G�stände können selbstverständlich auch geworfen wcrde.n. Richten Sie sich bitte nach den An�n über improvisierte
Wurfwaffen in W dS 98. Besonders schwere oder sperrige Ausßihrungen müssen nach Maßgabe des Meisters zweihändig geßihrt werden
und verursachen möglicherweise auch höheren Schaden.

DE�MAn1'EL im K.llmPF auch eigene Formulierungen und nach Emlios Stil ausgerichtete
J Der Mantel dient im Kampf, um Schulter und/oder linken Manöver ersinnen können.
Arm drapiert, zum Ablenken .gegnerischer Schläge und Stiche und A�ndone - ,.Achtung!" auch: "Macht Euch bereit!"', Aufforde­
verleiht einen Bonus von 2 Punkten aufAuswtithen. rung an die Combattanten, ihre Position einzunehmen
...J Offensiver ist der Griff nach der, durch den Stoff erst (an)greif­ Blbße- eine (vermeintlich) ungedeckte Trefferfläche
bar gemachten, gegnerischen Klinge: einfache FF-Probe, bei Ge­ Combllttant - die/der Kämpfen.de
lingen ist ein folgendes Entwaffnen um 2 Punkte erleichtert, bei tkS4rmieren - entwaffnen
Misslingen erleidet. der Combattant 1W6 TP. battiertn - die {1Fgnerische Klinge beiseite schlagen, um Blöße für
.J Das Vorschnellenlassen des Umhanp, um dem Gegner die einen Angriff zu schaffen
Sicht zu nehmen, funktioniert wie e-ine Finte zur Vmui"ung. Finito! - ,.Aus!" auch: ,.Auseinander!", Auffi>rderung. den Kampf
J Manch einer schleudert dem Gegner auch gleich den ganzen einzustellen
Mantel entgegen. Bei Gelingen gerät der Gegner aus dem Tritt, Ein141/ung- Position der Waffe, die zum Angriffaufeine bestimm­
verliert den Sichtkontakt oder muss sich erst umständlich vom te Blöße einladen soll
Stoffbefreien: wahlweise} W6 AU- oder Initiativeverlust, geregelt invium - Einladung geben
wird das Ganze über das waffenlose Manöver Schmutzige Tricks ligie"n - Binekn der gegnerische Klinge durch eine Streichfinte
(Raufen-AT, s. WdS'92). Rip"sta - ein durch eine vorbereitende Meisterparaek eingeleiteter
Gegenangriff'
IQimPFE - VIlD I,U:DE DA.R._VBE� Dar1111dos Klingenschlag - aus der Attacke geßihrter Schlag nach
Das Horasische kennt nicht wenige Fachbegri� für Fechtübun­ der Schwäche der gegnerischen Klinge, um diese abzulenken
gen und Figuren, die ein Vinsalter Vagant in Bezeichnung un.d (Meisterpanule)
Ausführung verinnerlicht haben sollte, bevor er nach bestande­ Ligttck 1111Ch Dom Essalio - Binden mit der Hatq>twaffe; Die gegne­
ner Abschlussprüfung seinen Siegelring überstreifen darf. Wenn rische Klinge wird duoc:h eine sogenannte Streichfinte abgelenkt.
Sie Spaß an einer derartigen Ausgestaltung haben, dürfen sie also Domna EsjiraJ Entziickm - Tot! von Links, Zustechen mit der Sei­
gerne im Spiel Jintitrtn, dmtrmimn, ligierrn, sich ti� Blöße oder tenwaffe
ihrem Gegner Einladung geben. Damit auch Sie am Spieltisch mit Essalios Entkommen - spaßhafte Bezeichnung fiir einen schnellen
Fachwissen auftrumpfen können, legen wir Ihnen die folgende Seitenschritt (Auswtichen) oder Rückzug
Auswahl ans Herz, um ihrem Schwertgesellen nach Federino Le­ Fedninos Führung - das Ablenken einer gegnerischen Attacke
ben einzuhauchen. Mehr über den Waffengang und weitere pas­ durch Umlenkung anstelle von kraftintensivem Blocken; über den
sende Vokabeln finden Sie in der lkgionalspielhilfe Reich des Bo­ Stil hinaus gebräuchliche Formulierung
ras auf den Seiten 65f., nach deren Vorbild Sie selbstverständlich Vinsaltn Vorstoß - ein Gezi#ltet: Stich auf die Halspartie

142
Dass Montazzi mit Lllvinias litrzückung einen geheimen Hau Falls Sie dennoch Lust haben, dieses Manöver in Ihr heimisches
kennt, mit dem es möglich ist, Damen binnen eines Herzschlags Spiel ein:zubinden, beherrscht Montazzi doch einen solchen Trick.
aus ihrem Walbcinkorsett zu befu:ien, muss jedoch ins Reich der Die Grundlage daRir ist ein Gezielter Stich, der nach Maßgabe des
Legenden verwiesen werden. Selbst ein Maestro Essalio mu,ss Rir Meisters erschwert ist.
solcherlei Dinge selbst Hand anlegen.

locker sitzenden Klingen in der Praxis zu erproben, ohne hierbei


Was denkt eine Schwer1gesellfu nadi Dom F.ssalio über , , • allzu große Konsequenzen flin:hten zu mü�n. Riva.litären werden
„. die' Akademie der Kriegs· t.JJJ d Lebenskunst zu Vin· leidenschaftlich gepßegt, wie sie bis zu einetn gewissen Grad auch
salt: „Sicher müssen die Unterrichtsmethoden in Vinsalt vom Lehrkörper geduldet werden. Generell ist der Zusammenhalt
als modern gelten. Aber werden don nicht alle Anwärter in der Schule aber trotz allem recht familiär. da man. häufig auf en­
nach dem gleichen Prinzip geschult? Die Frage, wette gem Raum zusammenlebe und die wechselnden Bez.ugspcnonen
Comtessa, ist aber wohl, wer den Maßstab bestimmt .•. " auf der Reise dazu Rihren, dass sich die meisten Schüler auch über
„. Dom Eualip Feduino: „Der Maestro ist nicht nur ein persönliche Differenzen hinweg miteinander arrangieren. Bei den
Virtuose mit Rapier und Llnkhand, er ist wahrhaftig einer Vaganten geschlossene Freundschaften halten oft ein Leben lang,
von uns! We�her Fechtmeister sonst lebt wohJ seine Ideale und so wird eine Schwertgesellin nach Dom Essalio einem ehema­
wie Dom Essalio?" ligen Kameraden mci$t ohne zu zögern sekundieren.
„. Schwertge$elfen n..ch Adenin: „Ihr geharnischtes Die Unterrichtsmaterialien sind auf Reisen meist auf das Nötigs­
Raufen entbehrt leider jeglicher Eleganz. Aber als Duell­ te beschränkt. Fehlen Übungsklingen oder Weinvorräte, werden
parmer sind sie nicht z,u untcrschäacn - und noch dazu so sie zumeist vor Ort erworben, was die Vaganten insbesondere
leicht zu provoz.icren, da alle von Stand sind." bei lokalen Handwerkern und Händlern recht beliebt macht.
Dennoch sind viele Ortschaften froh, wenn die Vaganten nach
Was denkt „. über eine Sc:hw�in nach Dom F.ssalio einer Weile wciterziehen, den.n häufig bedeutet der Trupp wa­
. „ die Akademie aer Kriegs· und Lebenskunst zu Vin­ gemutiger Frauen und Männer langfristig Ärger. Angefangen
saft (öffentlich): „Selbstredend ist Dom Essalio ein bc· von Wortgefechten, über eine steigende Anzahl von Affären und
gnadeter Fechter, er hat schließlich nicht umsonst bei den Ehrenhändeln bis zu Spielschulden im großen Stil und zur Nei­
Besten gelernt." ge gehender Weinvorräte - die Liste der Verfehlungen einz.elner
„. die Akademie der Kriegs· und Lebenskunst zu Vin· Schüler und der Nachlässigkeiten ihrer Ausbilder ist lang. A l ­
salt (in p rivatim): „Uns nennt er antiquiert? Der Ober­ lein, wenn der gute Ruf der Schule gcfahrdct ist, verlegt sich
mut ist ihm wohl zu Kopf gestiegen! Wem hat er denn Dom Essalio auf eine Entschuldigung oder gar auf eine diskrete
seinen Erfolg erst zu verdanken?" Ausgleichzahlung - die er bei Gelegenheit als Gefli.lligkeit von
„. Horatbio, 7 Jahte, aus Vdiris: „Viel zu tun ist in seinem Schüler wieder einfordert.
der Schänke, seit die Vaganten hier sind. Der mit' Ciem
Schnauzbart hat mir gezeigt, wie man ein Rapier hält, und
PERSOUEß BEi DEß
er hat gesagt, in ein paar Jahren kann ich auch fechten ler­
nen! Aber Mutter ist oft bei ihm, und Vater weint seii:her VinsAL'f'ER...VAGAn'fin
die ganze Nacht, Ich will, dass sie wieder gehen."
EssALio YA F.EDER.ino. ScHWER:l'MEistER....
Dank seiner Begabung Rir das Wafef nhandwerk wurde der
VnfER....W:EGs mi1' DEn VinsAL'fER...VAGAn'fEn
. jüngste Sohn eines Stadtedlen (*987 BF, schlank und sehnig,
Die Tradition in bunten Wagen durclt die Lande zu ziehen war es schulterlanges braunes Haar, erste graue Strähnen, gewinnen­
schließlich, die den Vinsaker Vaganten ihren Namen einbrachte. des Lächeln, geschliffene, aber wenig aufgesetzte Sprache) als
Nur selten bleiben die Schwertgesellen länger als ein Jahr und Tag Stipendiat an der Akademie der Kriegs· und Lebenskunst zu
an einem Ort, viel häuliger kommt es vor, dass sie ein erworbenes Vinsalt aufgenommen und galt dort lange als einer der vidvcr­
Gut oder Landhaus mitsamt Gesinde wieder abstoßen und weiter­ sprechendsten Schüler. Heute aber muss das Verhältnis zwischen
ziehen. Natürlich fehlt es auch unterwegs nicht an Komfort, und die der Akademie und Dom Essa1io im besten Falle als unterkühlt
häufig wohlhabenden oder adligen Schüler müssen nur sdten die bci.eichnet werden, insbesondere, da er wiederhole Angebote aus­
Annehmlichkeiten einer Wegherberge missen. Doch ebenso wie ein schlug, an seiner einstigen Schule zu unterrichten. Dom Essalio
Besuch auf dem Landgut eines mit dem Maestro freundschaftlich aber lässt es sich nicht nehmen, pointiert und fast beiläufig im
verbundenen Adligen gehört auch das gelegentliche Campieren im Gespräch Kommentare über „antiquie.rte Unterrichtsmethoden
Heuschober zum Alltag der angehenden Schwertgesellen. und mangelhafte individuelle Förderung" bei seinen einstigen
Mit dem Alter hat Dom &salios Rastlosigkeit nachgelassen, doch Lehrmeistern einzuflechten. Zum Eklat kam es nach einem Zcr­
noch immer schätzt er die Vorteile der Schola mobile, wie er seine wütfuis mit dem stellvertretenden Akademieleiter, infolge dessen
reisende Schwengescllenschule nennt. Seine Schüler lernen Land Dom Essalio immer wieder offen Kritik gq;en die unstrukturier­
und Leute kennen, und sie erhalten Gelegenheit, ihre geschli� ten Lehrpläne äußerte und Lehrpersonal wie Musterschüler im
nen Umgangsfurmen sowie den Umgang mit ihren häufig recht Fechtunterricht vorfilhne.

143
Nach seinem Abschluss reiste er in der Absicht umher, seine Fecht­ ihrer Schützlinge aufbringen kann. Insbesondere ihre Beratung in
künste bei unterschiedlichen Meistern zu vervollkommnen, doch finanziellen Angelegenheiten ist bei den zu Spiel- und Verschwen­
was tatsächlich folgte, war ein Lotterleben an wechselnden Höfen dungssucht neigenden Vaganten, die ohnehin oft hoch verschuldet
wie in drittklassigen Schänken, geprägt von Duellen, Liebscbafien sind, hochgeschätu. Seit Jahren ist sie unglücklich in ihren ehe­
und übermäßigem Alkoholkonsum. Dass er nicht in der Gosse maligen Kameraden Giavan da Oikaldiki verliebt, der von seinem
geendet ist. verdankt er wohl Glück jedoch nichts ahnt.
jenem schicksalhafien Zu­ .J Lange Zeit war unsicher, ob
sammentreffen mit Nandude Lavinia Montazzl (*1006 BF,
Darando, dem es gelang, dem rote Locken, attraktiver ToU­
mit sich und der Welt unzufrie­ ptitsch, begnadete Boltanspielc­
denen jungen Mann mit der rin, mehrfach gcschiedcn, liebt
Gründung eines eigenen Stils anzügliche WortgefWite) über­
ein klares Ziel zu geben. Heute haupt je den Schwengesellen­
ist die Rastlosigkeit und Unzu­ ring überstreifen würde, denn sie
friedenheit Essalios weitgehend schloss ihren Unterricht erst nach
gewichen, und er widmet sich umlhligen Zusatzst11nden ab.
mit Hingabe seiner Aufgabe angeblich nach Zahlung eines er­
als Sch�rtmeister. Sogar am klecklichen Sümmchens. Dieser
höfischen Leben, das er früher Umstand ist umso verwunder­
häufig spöttisch belächelte, bat licher, da die joviale und scharf­
er wieder Gefallen gefunden, züngigc Rothaarige mit beiden
auch, wenn ihm manchmal Händen gleichermaßen gut zu
noch anzumerken ist, dass er kehren versceht, was iru;geheim
die Zeit seiner Jugend vermisst, als Grund gehandelt wird, wa­
als er noch frei umherreisen rum der Maestro sie überhaupt
konnte, bei fremden Schwert­ ausgebildet bat.
meistern lernte und mit wild­ Für besondere Irritation sorgt
fremden Kämpfern im Duell jedoch ihre ausgesprochene Un­
am Wegesrand seine Stärken geschicklichkeit: So verliert sie
erprobte. Seine kleinen Frei­ ihre Waffe. stolpe1t über die eige-­
heiten erhält er sich bis heute, nen Stiefel oder findet sich beim
indem er sich hin und wieder Vorfechten unversehens auf dem
inkognito duelliert oder seine Allerwertesten wieder, was sie je
ViUa in Vinsalt verlässt, um nach Tagesform gut gelaunt bis
noch selbst mit seinen Vagan­ Essa/io ya !Ydtrino zynisch zu kommentierenpflegt.
ten durch die Lande zu ziehen. Gerade dieser Mangel an Perfek­
Hinter vorgehaltener Hand munkelt man, er wolle so der Ernen­ tion aber lässt sie in der Gunst vieler Vaganten steigen. Auch Essalios
nung zum Comto entkommen, die ihn endgültig an den Hofket­ ursprüngliche An�, dass sie seinen Schülern Vorbild l\ir allzu vid
ten würde. Tatsächlich scheut der Lebemann einen derart hohen Unfug sein könnte, bat sich nicht bewahrheitet, und nur selten sind
Titel aus einem ganz anderen Grund: Es gilt als äußerst unschick­ die &kapaden eines ihrer Lieblingsschüler der Grund l\ir die überhas­
lich, einen Gegner weit unter Stand zu fordern. tete Abreise der Vmsaltcr Vaganten.
Lavinia ist für ihre zahlreichen Liebschaften mit - bevorzugt ver­
DiE Lin� vno otE �CK'f'E gebenen - Männern und Frauen berüchtigt, die nicht selten in ei­
H.Ano D.Es hlAES'f'R..os ner Duellforderung enden. Inzwischen ist sie dazu übergegangen,
J Quedor a ya Moco (•1000 BF, dunkler Pa�nkopf. herbe Ge­ ihre Visicenkanen mit fortlaufenden Nummern zu versehen, da­
sichtszüge, gedrungen, aber wendig, gewissenhaft} konnte sich mit auch jeder in der richtigen Reihenfolge zu seiner Satisfaktion
schon ftüh als wichtige Stütze für Dom Essalio behaupten und gilt gelangt. Trott anderslautender Gerüchte bat Lavinia sich aber nie
bis heute als eine seiner begabtesten Schülerinnen. Umso größer mit Dom Essalio eingelassen, denn der Maestro ist nicht ver geben,
war aber die Freude des Maestros, als er ihr ausgeprägte Orga­ und somit für sie trotz aller Vorzüge vollkommen reizlos.
nisationstalent und ihr Händchen für Geld entdeckte. Bis heute J Dom Essalios Meisterschüler Giavan da Oikaldiki. (*998 BF,
koordiniert Quedora neben dem Fechtunterricht die Ein- und blond und glutäugig, vollendete Manieren, lispelt leicht) hat nach
Ausgaben der Schule, mietet Unterkünfie auf Rtisen, hält Buch einigen Jahren an der Seite des Meister seinen Abschied genommen
über die laufenden Kosten und flihrt die Verhandlungen beim und lehrt den Stil des Maestros auf seinem eigenen Landgut rudte
Erwerb und Verkauf wechselnder Liegenschaften. Bei den Schü­ Neetha. wo er sich mit seiner Ehefrau niedergelassen bat. Im tra­
lern gilt sie als anspruchsvolle Lehrmeisterin mit einer besonderen ditionalistischen Erzhel"l.Dgtum werden seine Bemühungen, den als
Vorliebe f'Ur „repetitive Uncerweisungen" (immer sich wiederho­ modern und unrondrianisch verschrienen Kampfstil zu vermittdn,
lender Unterricht), die aber dennoch Verständnis für die Sorgen jedoch meist nur müde belächelt. So sie durch den Süden reisen,

144
beziehen auch die Vuualtcr Vaganten gerne don Quartier, insbe­ .J Der gehörnte Gatte einer Liebschaft Lavinias enrpuppt sich als
sondere dann, wenn die ersten Tropfen aus dem angcsch1osscnen windiger Advocu, und sie benötigt dringend die Unterstützung
Weingut veck&tigt W"Crdcn können. Aber auch in den kühleren rechtskundiger Recken, als er sie öffcndich der Bigamie anklagt.
Wintcnnona1cn ist das abgelegene Gehöft in den Weinbergen ein Taaächlich stellt sich heratu, dass ihre vorletzte Ehe nicht rechts­
beliebter Zufluchtsort. Lediglich �ora zieht sich in dieser I.eit gültig geschiede n wurde. & gilt nun, das Gericht vom Ableben
häufig iurüdc und meidet den Kontakt ru ihrem ehemaligen Mit­ des Verllossenen iu übca.cugen, es herbeiiuführcn, oder aber seine
schüler und seiner Gattin, wo immer es möglich ist. Zustim mung iur Außöaung der Ehe iu erwirken.
� Die abtrünnige ehemalige Schwertgesellin Vn-uca Galliani hat
einige Schiller Dom Essalios in der Sotterranca gcfangcngesctit.
Ein VinsAL'tER..VAGAn't ALS HELD Der Maestro ist sich nicht zu fein, seine Schurz.befohlenen selbst
Ein Schwcn:gcsclle nach Dom &salio wird sters nach Perfektion zu bdicien, er fürchtet aber zu Recht, dass Veruca ihm eine Fal­
in der Wafrenkunst 1trcben, darüber hinaus aber auch die Freude le stellen wird. Um den Spieß umzudrehen, braucht er dringend
an .den schönen Dingen des Lebens nicht aus den Augen verlieren. Verbündete, am besten mit Kenntnis der Vinsaltcr Unterwelt, und
Dank seines gesunden Selbstbe wu.sscseins und seiner abwechslungs­ auch magische Untentützung ist hochwillkommen.
reichen Ausbildung schreckt er nur vor wenigen Herausfurderungcn
zuriick. E,$ gilt schließlich, sich im Duell wie auf höfischem Parkett
zu beweisen und dem Namen des Meisters Ehre zu machen. Sei GEHEimnlsSE a..vn » vm
es als Fechtlehrer für .Adelssprösslinge und wohlhabende Bürgerli­ DIE Vl nS ALfEJ\...VAGAD'l'En
che, oder aber als Stellvertreter im Ehrenduell oder Gerichtskampf J Dom E.allo weiß za 'ficlr Der w.ahrc Grund, warum
- ein Vinsalter Vagant ist stets bemüht, eine gute Figur zu machen. F.salio f-edcrino sich mit seiner ehemaligen Aushildnnp­
Häufig wird man ihn aber auch in 6nanzielle oder moralüche Ver­ sütte überworfen hat, war die Absicht des stdlvatrmnden
pflichtungen veittricltt finden, auf die das Leben aufder Reise ihn Abdcmidcittn .A""""'1 Cinrmoni. denjungm Mannin die
mdst nur unzureichend vorbereitet hat. Ein Bewusstsein der eige­ Lehmi da geheimen Shinxirlrulrs (siehe Seite 91) cinn•ftih­
�llschafilichen Bedeutung und Verantw0nung ist ecwas, was
nen ren. Dom E.i.llo war allcrdinp rücht gewillt. seine Indivi­
Dom Essalio seinen l.ögUngcn gerne mitgibt - wenn er denkt, dass dualltit einem ICollekdvgedanln untenUordncn und lehn­
sie reifdafür sind Er bestärkt sie darin, den für sie richtigen Weg zu te die Offerte brilsk ab. ObwOOJ er damals sein Ehrenwort
finden - nur ist dieser. anders als bci so mancher Akademie- oder gab, lcein Wort über die Sache m verlieren, sah er sich ins­
Schwert.schule, sehr viel individueller gestaltet. beaondm in Adelslaciacn wiederholt mit Dudlfordcrungen
Manche Schwertgesellen haben die Lektionen ihres Maestros ver­ konfiontiert, hinter wdchen er die Venchwöicr YCJ1Jlutet.
innerlicht und agieren häufig aus der Defensive heraus, bis sie ge­ Ein Grund mehr, warum er gerne unterwegs ist und sich bei
lernt haben, ihren Gcgnci ciniuschäu.cn. Andere wiederum müs­ den Besuchen in Vinsalt zumeist in seiner Villa versclwlzt.
sen sich erst die Hörner abstoßen und lassen sich so z.u Fehlern ver­ J Vetternwirucbaft1 Lavinia Montllzzis Mutter ent­
leiten, die so manches Mal direkt in ein neues Abenteuer führen. stammte einer unehelichen A�rc Nanduele Darandos mit
einer Hofdame und Ist somit - wovon sie aber nicht$ weiß
DiE VinsALfEa..VAGAR'f'En im SPiEL - die Enkelin des ehemaligen F echtmeisters. Dom Essa ­
Sie können Ihre Helden beinahe überall im Horasreich auf die lio hat sie ursprünglich nur aus Dankbarkeit seinem alten
bunten Wagen der Vaganten treffen lassen. Fremde werden dort Lehrer gegenüber ausgebildet, inzwischen überlege er aber
freundlich aufgenommen, so man gewillt ist, sich als Ouellpart­ sogar, sie ttott ihrer Unzul1ngllchkeiten zu seiner Nach­
ner für Waffenübungen zur Verfügung zu stellen und sich auf folgerin zu machen. Aus Rücksicht auf Quedora und aus
einen geselligen (und weinseligen) Ausklang des Abends einlas­ Dankbarkeit für ihren Einsatz konnte er sich jedoch bisher
sen kann. noch nicht dazu durchringen.
Selbstverständlich ist es auch möglich - gegen klingende Münu '-' Du tchwane Sdaafi Bei Fechtübungen verlor Venaca
versteht sich - Fechtsrunden bei einem der Schwertmeister oder Galliani (* 1008 BF, schwane kurze Haare, Augenklappe,
gar Maestro Essalio selbst zu nehmen oder einen der Schwengesd­ zynisch, vcrdtthte Moralwntd.lungcn) durch Laviniu
len als Sekundant oder Stellvenrerer zu einem Duell anzuwerben. Ungachick W1 Auge, �n ihr Dom Essalio deutlich
mehr durchgehen ließ als seinen anderen l.öglinp Als
sie aber Duelle manipuliene und in W1en Wcwkandal
SzEnARioiDEEn verwickdt war. der die vom Thronfi>lgekrieg vereinnahm­
.) R4niero Mtniona (•1014 BF, schwarze Locken, aufbrausend, ten Vinsakcr Salons enchüttene, hatte auch seine Geduld
überschwängliche Gestik) überredet eine Heldin, ihm am nächs­ ein Ende. Um sein Gesicht z.u wahren, entzog Dom &salio
ten Tag bei einem Ehrenduell zu sekundieren. Unglücklicherweise ihr das Re cht, sein Siegel :iu führen. Von jeglichen mo­
taucht er nicht iur verabredeten Zeit auf, und sie muss selbst ge­ ralischen Verpflichtungen befreit, bewegt sie sich seither
gen seinen Gegner antreten. Ocr Schwertgeselle bleibt auch nach hauptskhlich in Vinsalter Unterweltkreisen. In ihrem In­
dem Ehrenhändel verschwunden, seiner Gläubiger aber treten mit neren aber schwelt noch immer die Wut auf Lavinia und
ihren Forderungen nun dteist an die Helden heran. Ist Raniero ihren ehemaligen Ausbilder, und das Bedürfnis nach Ra­
durchgebrannt, oder hat sein Duellgegner ihn etwa vor dem Waf­ che wächst mit jedem verstrichenen Tag.
fengang aus dem Weg räumen lassen?

145
DiE BALAYAn-ScHVLE DER..
ISHAUilAH ALtKiRJ\. VOH ELBVIWM

Vollständiger Name: Balayan-Schule des !ledeuten� Abgiager: Isbannah al'Kira,


Flammenreiherstil der lshannah al'Kira Balayan-Mcistcrin (*995 BF), Fadima Dar-
von Elburum schasunnya, takotierte Schülerin (*1015 BF).
Standort: Elburum, Sultanat Elburum, Aranien Shiladara saba Jcrizane, Konkurrentin von lshannah
Wappen/Symbol: ein Reiher aus kalligraphi­ (*1011 BF), Ajubal ibn Nessim, einer det wenigen
schen Tulamidya-Schrifu;eichen, der den Na­ männlichen Balayan des Stils (*1010 BF)
men der Balayan-Mcisterin abbildet Größe: gering (zwei bis drei Schülerinnen proJahr, eini­
Wahlspruch: Im Kitmpf kann thmso Schönhtit ge Sehülcrinnen bleiben in den Diensten der Meisterin)
litgtn wit im Tanz Beziehungen: ansehnlich (zur Sultana Elburums)
Legitimation: Die Balayan-Meister von Elbu­ Finanzkraft: groß (teure Ausbildung, die Meisterin
rum können ihre Tradition (m it Unterbrechun­ vermietet ihre Schüler an Beyrounas, Emire und rei­
gen) bis zur Zeit des Diamantanen Sultanats che .Aranier)
zurückverfolgen. Ausstattung: ansehnlich (gute und spezielle Waffen.
Spezialgebiet: Kampf mit Amazonensäbel und wie Kric��chcr, eine kleine Residenz in Elburom, in.
Kriegslacher, Dienste als Lcibwii.chtcrinnen, Ein­ der die Schülerinnen ausgebildet werden können)
haltung von Etikette und Stil Bmonderheiten: Traditionell werden fast nur Frauen
Personen der Historie: Oshara al'Kira, Gründerin an der Schule aufgenommen. Nur etwa jeder 7.Chnte
der Schule (um 745 v.BF), Kazana al'Kira, legendäre Schiller ist ein Mann. Di e .Anfuahme von Männern wird
Schwenmeisterin der Dunklen Zeiten (um 300 v.BF) auch nur mit spezieller Erlaubnis der Meisterin gestattet.

,.M.rinjungt, ich bin weit herum geltommtn. Ich habt schon unr.ähli­ Nach einer schweren Krankheit, die Osharas Aussehen entstellte,
ge Ritter au/Turnitrm und im antrrttn verbannte ihr Herr sie von seinem Hof, gewährte ihr aber aus
sthen, habt dit Fechtkunst der alma"4nischen CabailtrQs bewundern Dankbarkeit einen Wunsch.
könnm und matr1Sltansucht Buskurt getroffen, dit sieh Schwertmeis­ Oshara, die ihren Herrn liebte, war tief enttäuscht vom ihm und bat
ter nannttn. Ja, in mtiMr fugtnd hattt ich sogar das Glüclt, Zeugt nur darum, eine Balayan-Schule gründen zu dürren. Ihre Eitdkeit
tines DutUs des kgmdärtn Raidri Conchobair zu sein. &lbstrtdt nd sorgte datUr, dass sie bis zu ihrem Tod !äst nie ohne Schleier auftrat,
tin glanzwiltr Sitgfor den Schwtrtlrönig! da sie mit ihrem vernarbten Gesicht niemandem entgegentreten
Doch gibt es kaum tintn Kriegtr. der ts mit den Balayanim aus Eibu­ wollte. Dieser Umstand fühnc auch zu dem Namen, den die Men­
rum an Ekganz und Anmut aufoehmtn kann. Für sit ist der K4mpf schen Osharas Schule gaben: Die Schule des Schleiers.
tine Kunst, nicht bloß tin Handwn-lt. Und bti jedem ihrer Kiim pft Lange Zeit waren die Schüler des Schleiers angesehene Balayaoim,
UJ()l/en sie tin Mtisttrwerlt voUbringm." doch im laufe der Jahrhundenc wurde die ursprüngliche Schule
-Gespräch zwischen dem darpatischtn SöldMr Rulof Gtringsttin mehrfach verlege: Krieg. Tod der Lehrmeisterinnen und Mi�nst -

und seinem Sohn Hai. 1030 BF all dies sorgte dafür, dass die Schule mehrfach �schl0$$Cn und eini­
ge Zeit später von einer neuen Lehrm eisterin wieder eröffuet wwde.
GESCHiCH'l'E In den Dwiklen Zeiten erlangte Kar.ana al'Kira aus Haranija Be­
Die Schule der berühmten Balayan-Meisterin lshannah a/'Kira rühmtheit. Sie war die erste, die nur Frauen an der Schule zuließ,
kann auf eine lange und ruhmreiche Geschichte zurückblicken, woraufhin der Sultan persönlich sie dazu aufforderte, auch wieder
deren Wurzeln bis in die Zeit des Diamantenen Sultanats zu­ Männer ausbilden zu lassen. Nach ihrer Weigerung forderten acht
rückreichen. Die Gründung der Schult des Schltiers fand im Jah­ der besten Krieger des Sultans sie zum Zweikampf, jedoch besiegte
re 74S v.BF statt und geht auf Oshara al'Kira, die Leibwächterin sie nacheinander alle Herausforderer. So wurde sie zur lebenden
eines Mitglieds der Sulcansfamilie, zurück. Schon zu Lebl.Citen Legende, und der Sultan gab sich geschlagen. Aranische Märchen
war Oshara eine Legende und galt als eine der besten Säbcl­ berichten davon, dass es jedoch dem Sohn des Sultans gelang. sich
kämpferinnen Aventuriens. Allerdings war sie nicht nur eine der verkleidet als Frau in die Schule einzuschleichen und das Herz der
besten Balayan ihrer Zeit, sondern auch gebildet und geübt in Balayan-Meisterin zu gewinnen. Seitdem soll es zumindest bei
höfischer Etikette und gutem Benehmen - Fähigkeiten, die sie herausragender Eignung auch für Männer möglich sein, an der
als Leibwächtcrin am Hofe ihres Herrn unverzichtbar machten. Schule aufgenommen zu werden.

146
Atttntat

Den Fall des Diamantanen Sultanats 17 v.BF konnte die Schleier­


schule durch die von Bosparan gtWihm Unabhängigkeit des Emi­ MÄnDEll_VDD FuvEn AU BALAYAD
rats Oron überstehen, und der Kampfstil der Schule entwickelte In Elburum finden sich nur wenige Männer unter den Ba­
sich bis zu der heute genutttcn Form. layan. Dies liegt daran, dass die Schule in Kaz.ana al'Kiras
Die jetzige Balayan-Meistcrin lshannah hat im Jahre 1020 BF, Tradition steht, die fast ausschließlich nur Frauen ausge­
nach dem Rückzug ihrer Vorgängerin Diamin al'Kira in den Ru­ bildet hat. Diese waren als unauffiillige Leibwächter w�
hestand, die Leitung übernommen. Mit Diamin hielt auch der sentlich besser geeignet als Männer, da die Tulamiden des
Kampfstil des Flammenreihers Einzug in die Schule, der die alten Dia.mantanen Sultanats sehr patriarchalische Ansichten
Bewegungsabläufe mit neuen kombinierte. Seitdem sprechen die hegten und Frauen nur selten als Bedrohung Wahrnah­
Elburumer auch von der Flammenreiherschule. men. Zudem kam �a aus Haranija, einem Reich, wo
Elne schwere Prüfung durchlebte die Schule bei der Übernahme Frauen im höchsten Maß angesel:len waren un<I als den
El.burums durch Dimio114 und die Gründung des Moghulats. Viele Männern überlegen galten.
Schülerinnen, wie auch Ishannah selbst, standen zu diesem Zeitpunkt Nocli heute gilt der Kampfml des Flammenreih,ers als
in den Diensten von Adligen, die sich der oronischen Seite anphlos­ weiblich-ästhetische Kampfkunst, in der es nur das wi::ibli­
sen hatcen. Ishannah entschied, dass die Treueeide eingehalten werden chc Geschlecht zur Perfektion bringen kann. Deshalb lässt
mu.&m:n, a llerdings legte sie jeder Schiilerin, die noch keine Verpflich­ sich lshannah nur selten - entweder durch viele Dinare
tung eingegangen war, nahe, sich nicht auf Seiten Orons zu stellen. oder gute Argumente � überzeugen, einen Mann in ih·
Die Haltung Ishanna:hs während des Krieges tat dem Ansehen der rer Tradition zu unterweisen. Wenn ein Mann sie jedoch
Schule keinen Abbruch, uugcen sie doch von deren Loyalität, und durch eine mutige Heldentat, durch Stil oder außerordent­
heute genießen die Balayan Elburums einen Ruf als die besten Leib­ liehe Begabung im Kampf überzeugt, kann er Ishannah
wächter Araniens - und vor allem als die stilvollsten. Man kann ihnen eventuell überzeugen. In einigen Fällen können aber auch
an den aranischen Adelshöfen ebenso begegnen wie als Leibwächter politische Gründe iu Ishannahs Entscheidung beitragen.
von Händlern oder als Begleitschutz der Karawanen der Mada Basari.

mit Mosaiken gesäumt, ein SpEingbrunnen mit Reihersca:tuen ver­


LEBEß Aß DER_
ziert das Zenuum des Hofes, und die Malereien an den Wanden
FLAMMEII�iHEl\SCHULE der Säulengänge künden von den Balayan-Meisterinilen und ihren
Da.s Haus, welches schon seit einigen Jahrhunderten den Schülern Kämpfen der Vergangenheit. Die Kampfübungen finden entweder
und Balayan-Meisterinnen als Unterrichtsgebäude dient, liegt im mitten im Hof oder auf dem Dach des Gebäudes statt - nichts ist
beschaulichen Stadtviertel Fellakand. Dort leben lsha.nnah, bis zu so wichtig für den Flarnmenreiherstil wie Platz zum Bewegen. Die
zwei weitere Balayanim, etwa drei Schülerinnen und eine Hand­ Übungen Ishannahs sehen allerdings mehr wie Tänze aus. Fließen­
voll Diener, die sich um das Wohl der Bewohner und das Gebäude de Bewegungen, die Nutzung des Kriegsfichers mal als Angriffs-,
kümmerl). Jm Innenhof der Schule befindet sich ein prächtiger mal als Abwehrwaffe und der überraschende Hieb mit dem Säbel
Ganen, der zum Verweilen und Meditieren anregt. Der Boden ist sind die Kernelemente des Flammenreiherstils.

147
Doch wird an der Schule nicht nur gekämpft: Die Tradition legt einem Kampf. Doch nicht nur während einer kriegerischen Aus­
ebenso viel Wert auf gutes Benehmen, Beredsamkeit und bildende einandersetzung soll eine Balayan Stil bewahren. Von einer Schü­
Kiinsre. So gibt es einige Kalligraphen, die die Schülerinnen in die lerin wird erwartet, dass sie sich am Hofe einer Bcyrouna gut z.u
Jahrhunderte alte Kunst einweisen, um sie die notwendige Ruhe benehmen weiß.
und Geduld zu lehren, ebenso Lehnneisrerinnen, die die jungen Eine weitere wichtige Rolle spielt die Einhaltung des Ehmtbaf
Frauen darin schulen, sich am Hof eines Adligen gut z.u benehmen. tm Kampfe. Darunter verstehen die Elburumer Balayanim, ab­
Die Schülerinnen sind in Ishannahs Haus im Gästetrakt unte.rge­ weichend von vielen anderen tularnidischen Kämpfertraditionen,
bracht und genießen ein luxuriösei Leben im Vergleich zu vielen einen Ehrbegriff, der sich sehr nahe an dem mittelländischen ori­
anderen Zöglingen von Akademien. Die Waffen und Rüstungen entiert. Weder greifen sie Unbewaffnete an, noch versuchen sie,
der· Ausbildungen werden von der Meisterin gestellt, auch wenn ihre Kämpfer durch Gift oder andere Tricks zu gewinnen. Auch
die Schüler sie später bez.ahlen müssen. Daz.u gehören außer dem ein Kampf in Übenahl wird als unehrcnhafi: betrachtet, nicht je­
Reitersäbel auch die berühmten Kr:icgsfacher, die von einigen we­ doch ein Angriff von hinten - wenn der Gegner den Angriff nk:ht
nigen Schmieden in der Stadt extra für die Balayan angefertigt rechtzeitig bemerkt, war seine Aufmcrk$amkeit eben schlechter als
werden. Die Tuchrüstung ist ebenfalls eine spezielle Anfertigung, die der Balayan.
die passend für die Zöglinge geschneidert wird. Das Tragen ei­ Auch die Loyalit:iit zum Aufmiguber bildet einen wichtigen Eck­
nes Gesichtsschleiers ist trotz. des alten Namens der Schule keine pfeiler der Prinz.ipien. Wer sich einer Herrin verpflichtet, ver­
Pflicht mehr. Dennoch tragen viele Schülerinnen den Schleier, pflichtet sich ihr voll un
. d ganz. Zwar sind die Balayanim aus EJ­
denn er kann ihre Mimik verbergen. und so z. u einem ungeahnten burum berühmt für die strenge Be6>lgung dieses Prinz.ips, doch
Vorteil im Kampf werden. sorgte dies auch schon für Ärger. Wahrend der oronischen Besat­
Mi11destens fünf Jahre lang dauert eine Ausbildung bei Ishannah zung Elburums folgten viele Schülerinnen Ishannahs auch Bey­
al'Kira. Die Meisterin entscheidet selbst, wann die Schülerin so­ tounas, die sich Dimiona angeschlossen hatten - trotz. Ishannahs
weit ist, um sich der letzten Prüfung zu unterziehen. Diese besreht Bedenken. Dennoch gibt es nur wenige Aranier, die die Balayanim
aus einem Kampf gegen Ishannah al'Kira selbst, bei dem es nicht deswegen verachten, zeigte ihre absolute Loyalität doch auch ihre
darum geht, gegen die Meisterin z.u gewinnen, sondern darum, unerschütterliche Treue gegenüber ihrer Auftraggeberin und somit
sich als würdig z. u erweisen. Stil und Ästhetik sind wichtiger als ausgesprochen ehrenhaftes Verhalten.
der Sieg. aber wer ohne Einsatz. und Wurde kämpfi:, muss sich Der Schutz der Schwachen spielt übrigens bei den Elburumer
nicht wundern, wenn er nicht nur den Kampf verliert, sondern Balayanim keine wichtige Rolle. Ihr Ehrenkodex verpflichtet sie
auch durch die Prüfung fallt. Sollte die Balayan bei der Prüfung nicht, sich um die Belange der einfachen Bevölkerung zu küm­
versagen, kann sie es im folgenden Jahr erneut versuchen. mern oder ihnen im Ernstfall beizustehen. Die Schüler stammen
in den meisten Fällen aus reichen Familien und sind es gewohnt,
dass die einfache Bevölkerung zu ihnen aufsieht.
ßEl\.,FLAmmEnR,J::iHEQ'tiL
Der Kampfstil, den IShannah und ihre Vorgängerin den
Schülerinnen beibringen, ist von den Bewegungen deS< DEl\..BALAYAD-PJnG DEl\.,SCHULE
Flammenreihers inspiriert und deswegen auch so genannt Der elburische Balayan-Ring besteht craditionell aus Sil­
worden. Ofr bewegen sich die Balayanim langsam wie der ber (das Metall der freien Bütg!=r Araniens) oder Gold (für
Reiher während seiner Jagd, nur um dann bliu.schnell mit Kinder von Adligen) und wird von einem stilisierten Rei­
ihrem Säbel hervorzuschießen. Viele Bewegungen sind her geschmückt, der von einem Ring aus kleinem Flammen
Drehungen und bestimmte Schrittfolgen, die daz.u die­ umgeben ist. Die filigranen Gravuren werden von den bes-­
nen, den Gegner zu irritieren. Grundsätzlich muss eine ren Meistern ihrer Zunft in Elburum angefertigt.
Kämpferin, die diesen Stil erlernen will, beide Arme ein­ Der Ring beinhaltet auch den Namen der Schülerin und
sctz.cn können, denn der Kriegsfacher ist ein wesentlicher ihrer Meisterin und wird ihr in einer Zeremonie am Ende
Bestandteil des Scbutz.cs (wird gelegentlich aber auch im der Ausbildung überreicht.
Angriff verwendet).
BALAYAnim UDD SCHWEU'GESELLED
Unterschiede gibt es unter anderem bei dem Weg zur
Meisterschaft. Während die Schwertgesellen die Meister­
AvsPR.iicunc DEl\..PRin�iPiEnfJ.UUE schafi: an den 12 Duellen messen, kommt es bei den Bala­
Die Prinz.ipiemrcue der Flammenreiherschule folgt der tulamidi­ yanim auf den Ruf an.
schcn Tradition und weicht in einigen Punkten erheblich von dem In den meisten Fällen begegnen sich trotz aller Unter­
mittelländischen Verständnis von Ehre und Tugend eines Schwert­ schiede die Balayan-Meim:r und die Schwertmeister der
gesellen ab. Mittelländer mk gegenseitigem Respekt. Wahrend die
Die W4hrung von Stil und ÄJthttilt gilt für alle Handlungen der Schwertmeister höchst.e Achtung vor der uralten Tn.dition
Balayanim. Ein Kampf soll nicht eine Reihe von plumpen Schlä­ der Balayanim haben, sehen die Tulamiden im Schwenge­
gen sein, sondern ein Augenschmaus für den Zuschauer und der scllentum eine zarte Blume, die auf den Grundlagen der
Görtin Rondra würdig. Man sagt den Schülerinnen nicht umsonst eigenen l<!hrcn erblüht.
nach, dass ihr Flammenreiherstil eher einem Tanz gleicht denn

148
Was denken Stbülerinnen
der f1ammenreiherschule über „.

•„ Fer�nu: „Sje sjnd wilde Barl>aren aus den Bergen,


die sich betrinken und herumhuren. Ihr Kampfstil ist von
Einfallslosigkeit und Brutalität geprägt, ihnen fehlt jeder
Sjn°' filr Stil und .Ästhetik. Eine S chande, dass mancher
rdcher Kaufherr sie als Söldner anwirbt."
.„ Oron: „Unsere Ehre verpflichtet u.ns alich Herrinnen
gegenüber loyal sein, deren Ansichten wir nicht teilen.
Haben wir uns entschieden, gibt es kein Zutück. Doch
wir danken den Göttern, dass die Zeit des Moghulats vo­
rüber ist."
.„ Krieger: „Sie dienen Rondra. auf ihre Weise - ihr Klin­
genspiel ist meist nicht sehr schön anzusehen, aber einige
von ihnen sind talentierte Kämpfer."
„. Schwertgesellen: „Sie sind auf einem gutem Weg, doch
ihre Tradition ist nur ein paa.r Jahre alc. Wir können auf die
Erfahrung von Jahrtausenden iutückblicken."
••• Söldner: „Für sie ist der Kampf ein Ha.ndwerk. Für uns
ist er eine Kunst."
•„ Männer: „Rahja und Rondra sind nicht umsonst Göt­
tinnen. Und sind nicht auch die Amazonen Frauen? Die
wahre Kunst des Kampfes kann nur eine Frau erlernen.
Männern fehlt dazu die Anmut."

Was denkt/denken „. iiber die Salayanim aus Elburum


„. das Volk: „Die verschleienen Balayanim sind die bes­
ten Kämpferinnen aufDere! Ihr.e Eleganz und ihre Kampf­
Balayan
kiinste sind einzigartig. Wir sind so stolz auf sie! Sie sind
wahre Töchter der Weißen Stadt!"
„. die-Stadtgardei „Ich bin heilfroh, da.ss die sich zu be­ WEi1'EJU P:u�sonEn im
nehmen wissen. Wurde mich nur ungerne mit einer der VmFELD von isHAnnAH AL'KiAA
Verschleierten anlegen." v Fadima Darscbasunnya {*1015 BF, verschiedenfarbige Aug.m,
·�·die Sultana von Elburum: „,Die Balayartlm der Flam­ jähzornig) ist eine von Ishannahs talentiertesten Schülerinnen. Mitt­
menreiherschule sind der Stadt treu ergeben. Und so soll lerweile hat sie ihren Ring erhalten, dennoch blieb sie an lshannahs
"es auch bleiben." Seite und dient ihr derzeit als „rechte Hand". Im Gegensatz iu ihrer
„. Sii.beltänzer und Majunas: „Graziöser Stil. Zw.u merkr Meisterin ist Fadima aber weniger beherrscht und lässt sich leicht iu
man ihnen an, dass sie Balayanim und keine Sharisadim &hlern provozieren. Um innere Ruhe zu finden. beschäftigte sich
sind, aber unter allen Kriegt;rn sind sie diejenigen, deren Fadima in den letzten Monaten mit Kalligraphie - und hat sich als
Kampfoil die meiste Leidenscltaft WJ:d Sinnlichkeit auf­ ausgesprochen talentiert erwiesen. Der alte Kalligraph Feruuf ver­
weist." sucht sie seitdem zu überzeugen, lieber sein Kunsthandwerk anstdle
des Kampfes zu perfektionieren - ein Umstand, der Ishannah wid
Feruzef iu Konkurrenten um Fadimas Gunst gemacht haben.
...J Shiladara saba Jerizane (" 1011 BF, gutau$5Chende Frau, Meiste­
PERSOITEIT DER_SCHVLE rin der Etikette, goldgierig) gilt als eine der besten Balayanim Aranicns
und wäre für die Nachfolge lshannahs in Frage gekommen, doch an­
isHAnnAH AL.K.iAA scatr ihre Kunst zu vervollkommnen, lässt sie sich wie eine Söldnerin
J Die Meisterin (*995 BF, gcwandr, bewahrt stets Stil und für teures Gold anwerben. Wahrend der oronischen Herrschaft h.at­
Etikette) ist nicht nur in Elburum eine Berühmtheit. Sie ist re sie sich bereitwillig Dimiona angeschlossen, zwar ohne an deren
eine der bekanntesten Balayan-Meistednnen A�ruriens. Dämonenverehrung tcil:tunchmen, wohl aber, um sich zu bereichern
Seit dem Rücktritt der letzten elburischen Lehrmeisterin im und das Gefühl von Macht zu genießen. Ishannah und ihre übrigen
Jahre 1020 BF ist Ishannah in ihre Fußstapfen getreten. Die Schülerinnen strafen sie mit Verachtung, doch Shiladara hat eine �tc
fiir eine Aranierin großgewachsene Frau ist immer noch eine Anstellung im Pf.iucnpalast gefunden - als Leihwächterin der Sultana.
gewandte Kämpferin, der Furcht vor dem Alter und immer .J Auch wenn die Schule bekannt für ihre weiblichen Balayanim
langsamere Reflexe mehr Kopfe.erbrechen bereiten, als sie zu­ ist, so werden manchmal auch Ausnahmen gemacht und Männer
geben will. ausgebildet. Eine jener Ausnahmen ist Ajubal ib:n Nessim (* 1010

149
BF, athletisch, trägt Schminke, liebliche Stimme). Schon als Kind, und huldigen einem Schafsgötzen mit blutigen Riten. In ein�m
nachdem er eine der anmutigen Kriegerinnen gesehen hatte, ihrer Heiligtümer wird eine Widderkappe aufbewahrt, die sie als
träumte er davon den Stil des Flammenreihers zu erlernen. Seine heiliges Anefukt ihres Gott.es anbeten. Gelingt es dem Helden sie
Mutter erfiillte i'hm den Wunsch mittels einer großziigigen Spen­ zu entwenden, wird Ishannah seinem Wunsch zustimmen. Doch
de, und so wurde er von lshannah aufgenommen, nachdem er als kann dies dazu führen, dass die Sippe sich rächen will, wenn sie
Frau verkleidet die Meisterin von seinen Kampfkünsten überzeu­ erfahrt, was mit ihrem heiligen Artefakte pass.iert ist.
gen konnte. Der junge Aranier tanzt anmutig wie eine Sharisad, ..J Eine junge Balayan könnte das Opfer von Missgunst werden.
ist belesen und besitzt hervorragende Manieren. Dennoch wird er Wegen ihres Talents oder ihres Aussehens ist eine andere Schülerin
von den meisten anderen Balayanim nicht ganz ernst. genommen. neidisch und versu1;:ht, ihrer Konkurrentin Steine in den Weg zu
legen: Bei Kampfübungen ist der racher nicht ausklappbar. die
Tuchrüstung ist kurz vor einem wichtigen Auftritt verschmutzt
EinE HELDin AVS DER_ worden, oder ein einfaches Anrempeln während der Kalligraphle­
FLAmmEn�iHERSCHVLE stunde zerstört eine besonders gelungenen Arbeit. Die$C Gehässig­
Wer von Ishannah al'Kira ausgebildet wurde, der kann darauf hof­ keiten können bis zu einer Ducllforderung führen.
fen als Leibwächter einer aranischen Beyrouna, eines .mhanadischen
Emirs oder auch im PEwcnpalast d.et Sultana angestellt zu werden. für fremde Helden
. .•

Die Balayan stehen damit oft mit den Kriegern aus Baburin in Kon­ V Shiladara, die Leibwächterin der Sultana. möchte ein Erin­
kurrenz, was schon manches Mal zu Reibereien gcfiihrt hat. nerungßtück, den Ring ihrer Mutter, wieder haben. Sie hat ihn
In d�r Regel gehen die Balayan einen Vertrag auf Zeit ein und ent­ einst in der Schule zurücklassen müssen, hat aber trotz ihrer Stel­
scheiden nach dessen Ablauf, ob sie weiter in den Diensten ihrer lung ein Verbot von lshannah erhalten, das Gelände jemals wjc­
Herrin stehen wollen oder nicht. Einige Balayan bleiben auch an der zu betreten. Da sie nicht selbst die Gefahr eingehen will in
der Schule, einerseits, um der Meisterin zur Hand zu gehen, ande­ die Schule einzubrechen, wirbt sie Helden an, die ihr den Ring
rerseits, um auf eine Auftraggeberin zu wancn. bringen sollen.
Vidc Balayan zieht es aber auch in die Ferne, da sie ihre Kampf­
künste vervollkommnen und andere Balayan-Meister aufsuchen
wotlen, um dort weitere Fähigkeiten im Kampf zu erlernen. GEHEilllnisSE DER._
fLAl11JIIEDUiHER,5CHVLE
DIE FLAIJIJIIEilR..EiHEl\SCHVLE tJd SPiEL .J Die Gründerin der Schule, Oshara al'Kira, w.u: nicht nur
Ishannah ist fremden KricgeriMen gegenüber sehr aufgeschlossen. die Lcibwächterin des Sultans, sondern auch dessen Gefü�bte.
Männer hingegen werden grundsätzlich zwar höflich behandelt, aber Als eine Krankheit ihr hübsches Äußeres entstellte, wandre
abgewiesen. Wer sich ihr gegenüber respektvoll zu benehmen weiß, der Sut120 sich wn ihr ab. Ihre enttäuschte Liebe fii hrte dazu,
der kann darauf hoffen, eine Zeit lang in ihrem Hawhalt leben und dass sie im Laufe der Jahre einen unbändigen Ha&S auf Män­
lernen zu dürfen. Zwar verrät sie keine Geheimnisse ihres selbstent­ ner entwickelte. Zwar scheute sie vor einem Pakt mit Blakha­
wickdten Stils weiter, doch einige neue Kampftechniken und Knilk raz zuriick, doch tötete sie ihren ehemaligen Geliebten.

Jeher sie gegen eine entsprechende Gebühr auch Fremden. .J Die Beweggründe fiir lsha,nnhas Handeln während
Darüber hinaw sind die Balayan als Leibwächter begehrt, und es der oronischen Hcrrschafr sind keineswegs nur auf ihr
steht auch Helden frei, für zusätzlichen Schutz eine Balayan zu Verständnis der Loyalität gegenüber einem Auftraggeber
bitten, in ihre Dienste zu treten. Mit einer Balayan-Leibwächterin zurückzufiihren. Es wäre ihr leicht möglich gewesen, sich
ist es zudem leichter möglich, in den höheren Gesellschaftsschich­ gegen die Dämonendiener zu stellen, ohne dass jemand
ten Eindruck zu schinden (e!i gilt ein SO-Modifikator von -t 1 in ihr einen Vorwurf gemacht hätte. Allerdings war sie da­
Aranien). Ebenso können sich die Kämpfcrrinncn als Quelle zahl­ mals mit der Tochter der Beli von Rathmos liiert und diese
reicher Informationen entpuppen, schließlich haben sie als Leih­ stand im Dienste Dimiona:5 - einer der Gründe, warum
wächterinnen oft Zugang zu angesehenen Kreisen, allerdi ngs ist Ishannah keine eindeutige Stellung b�g. Nach dem Tod
es sehr schwierig. sie zum Reden zu bringen, da ihre Loyalität sie ihrer Geliebten während der Schlacht von Zorgan bewahrt
meistens zum Schweigen verdammt. sie immer noch deren Liebesbriefe auf - Beweisstücke, die
ihrem Ansehen schaden und sie in Verruf bringen könn­
ten, wenn sie in die falschen Hände gelangen. Dennoch
SzEnApjoiDEEn denkt Ishannah nicht daran, si'C zu verbrennen.
•„ für Balayanim ..1 K'aum jemand zweiftlt wegen Ajubals Verhalten daran,
J Für ein.en männlichen Helden, der sich in der Kampfkunst dass er nur dem eigenen Geschlecht zugetan ist. Offenbar
des Flammenreiherstils ausbilden lassen möchte, ist es wesentli­ hat er an Frauen kein Interesse, redet nur das Notwendigste
cher schwerer, die Meisterin für sich zu gewinnen. lshannah lässt mit ihnen und widmet sich lieber anderen Leidenschaften
sich aber durchaus darauf ein, wenn sie von dem Mut und den wie dem Tanz oder der Kalligraphie. In Wahrheit ist er aber
Fahigkeiten des jungen Mannes überzeugt ist. Als Demonstration nur ein schüchterner Mann, dem es an Mut fehlt, eine Frau
muss es ihm gelingen, eine Trophäe einer Ferkinasippe aus den anzusprechen. Heimlich begehrt er die Sultana von Elbu­
Bergen des Djerim Yaleth zu erlangen. Dort leben. noch immer rum, doch scheint sie .für ihn unerreichbar zu sein. (*)
versprengte Überreste von Dimionas Orden des Gehörnten Gottes

150
MEiSTER._1IIAR._U1Aß SAH.iBS
ScimsHAR:-STiL
Vollstiod.igtt Name: Ma.rwan al'Nazzars Bedeutende Abgingu: Marwan al'Nazzar.
Scimshar-Schule Balayan-Mdscer ('"987 BF), Saifibn Omar,
Standon: Fasar Balayan und F.nulecker ("1010 Bf), Nashjara
Wappen/Symbol: zwei si lberne rulamidische Kurz­ D�kbsunni, Mcister.!Chülerin ("1012 BF)
schwene r, darunter der Name des Ba.layan-Meisrcrs Größe: gering (2-3 Schüler pro Jahrgang, viele B alaya ­
Wahlspruch: Die D1mltelheit ist tkin Fmmtl nim bleiben in den Diensten des Meisters)
Legitimation: Bewahrer der urtulamidischen Beziehungen: ansehnlich (z u den Erhabenen von
Kampfkunst und Bekämpfet aller echsischen Fasar, an sonsten h inlänglich)
Umtriebe Finanzkraft: hinlänglich (Erwerb durch Aufträge,
Spez.ialgebiet: Kampf mit iwei kuricn Klin­ allerdings asketische Lebensweise)
gen. Kampf in beengter Umgebung, �ffenloser Ausstatu t ng; hinlänglich (durch die asketische Le­
Kampf bensweise wird nur wenig benötigt)
PcnoDCD der Historie: Asir al'Kamal (960 Besonderheiten: Die meisten Angchörip die­
BF-1010 Bf, Meuchler und Au.sbildcr Marwan ses Balayan-Sti!s sin d Männer, jedoch werden auch
Sah ib s) Frauen ohne V orurteile a ufgenommen.

„Da- Ttt ist gut. Effmtl;. Sm: dich ruhig, nimm dM TllSSe und mnle Ocr ralemicrteste seiner Schüler war der Straßenjunge Mllrwan.
mit mir. Du IUChst lllso jmu1tulm. Wit war gki(h tkr Namt? Mar­ Aslr verfolgte lange Zeit d essen Karriere als Dieb einer Kinder­
wan Sahib, sa�st du? ja. ich habt schon von ihm gthön. Er soll bande. Dem kleinen Marwan gelang
es sogar, in den Turm eines
s(hnti/ wit ein Gepard �in, so tödli(h wit tint Kobtrt undw u1111uf Erhabenen einzubrechen und einen wertvollen Schatz zu st ehlen,
faUig wie tin Wüstmskorpion. Ein wahrtr Btzitzyan-Meistn: ja 50gar vor Tempeln machte Marwan nicht halt. Asir gelang es
Umi ob er oft in tiuum Ttehaw :r;ufitultn isl. Hitr. an tkr Slelk wo jedoch den Dieb m stdlcn und er machte ihm ein Angebot, das er
ich trr .idt situ, nimmt tram litbstm P'4tz .. .
• nicht ablehnen konnte: F.ntwcder er würde sein Schüler werden,
-Gesprikh zwischtn eintm albtrnischtn Schwtrtgtsellm und tintm oder der Balayan-Mtistcr würde ihn höchstpersönlich gefesselt
iiltertn Mann im F1ZSartr Ttehllu.s Goldener Khunchomer, 1030 BF dem bestohlenen Erhabenen übergeben.
So willigte Marwan ein und entpuppte sich schon bald als Lehr­
GESCHiCH'fE ling mit außergewöhnlicher Begabung, aber auch als eigensinnig
Seit nunmehr erwa 50 Jahren wird in Fasar wieder in der Kunst und vergnügungssüchtig. Oft brach er die Gelübde, die Asir von
d es Scimshar-Stils mit zwei ku rzen Kli ngen unterwiesen, einer ur­ ihm verlangte, und galr lange Zeit als Her umtreiber. Dennoch er­
alten, schon den Urtulamiden vercrautcn Kampfkwut, die gegen warb M acwan in den nächsten Jahren großen Ruhm als Schwcn­
ihre cchsischen Feinde eingcserzt wurde. lcämpfer und Held, und sein Name w.u ebenso gefürc htet wie der
Begründer dieses neuen und doch so alten Kampfstils war Mr seines Meisters.
al'lv111u1 /, der zwischen 97S BF und 988 BF als der gcfahrlichste CmJahr 1010 BF holteAsir seine Vergangenheit wieder ein. Über­
Mcuchler Fasars galt. Er ruhne zahlreiche Morde rur die Erha­ lebende Kultistcn der echsischen Verschwörung . die er vor Jahren
benen von Fasar und andere tubmidischc Herrscher aus, und es bekämpft und scheinbar ausgerottet hatte, nahmen Rache an ihm
gab keinen Auftrag, den er nicht zur vollsten Zufriedenheit seiner und töteten den Balayan-Mciscer in einem unachtsamen Momenr.
Auftraggeber erledigte. Marwan fand seinen toten Meister und ahnte, wer IUr den Mord
Im Jahr 989 BF jedoch verliebte sich Asir in eine Fa&arcr Tsagc­ verantwortlich war. An diesem Tag schwor er, Asirs Mörder zu fin­
wei h te namens Tsartlta u nd schwor ihr zuliebe seinem b lu tige n den und ihrer gerechten Strafe zuzuA:ihren. Aus tiefer Achtung vor
Handwerk ab. Er ahnte jedoch nichc, dass Tsareka einem alr.en seinem väterlichen Freund gab er sein lasterhaftes Leben auf und
cchsischcn Kult angehö rte, der durch menschliche Todesopfer die nahm seinen Platt an Ste ll e des Mcisr.ers ein.
Wiedergeburt verstorbener Echscnhcrrschcr beabsichtigte. Als Ts­ Jahre vergingen und M arwan wurde zu einem angesehenen B21a­
arclca von dem KuJtfiihrer als Opfe r auserkoren wurde, versuchte yan-Meister, dessen Rufsich weit über die Grenzen von Fasar aus­
Asir sie zu retten, scheiterte jedoch im letzten Moment. & nahm breitete. Er benannte seine Schule nach der typischen Bewaffiiung
Rache an den Kulriscen und schW<lr sich, sein Leben dafür einzu­ seiner Balayanim und t2ufcc si (: Scimsh4r-Schuk.
setzen, alle echsischen Umtriebe zu bekämpfen. Na.eh dem Tod Als sich im Jahre 1024 BF in den Eduensilmp.fen wieder die Ge­
seiner großen Liebe schwo r er Frauen und anderen weltlichen schuppten regten und Kalif MalkiUah lll zu den Waffen rief, da
Genüssen ab. Fo rtan nannte er sich selbst &layan-Meister und folgte auch der zwölfgöcrergläubige M arwan mitsamt einigen sei­
b e gann mit der Ausbildung von Schülern, die ihm bei dem Kampf ner Balayan dem Ruf, glaubte er doch , � der große Sturm der
gegen die Echscnwesen helfen sollten. Feinde kun bCV1>r stand . Trotz des Sieges des novadischcn Heers

151
Ein &layan im Einsatz

über die Echsenmenschen glaubte Marwan, dass dies nur die


Spitze des Eisberges war und veniefte sich wieder in die Studien rn.annEJ\.,V:IlD F�VEB
über Echsen. So nahm er Kontakt zu den Magiern und Echsen­ ALS SCBÜ'LER....MAR.._WADS
forschern RJJkorium Munttigonus und Hilbert von Pusperrileen auf, Unter Asir al'Kamal wurden nur Männer ausgebildet. Zu
ebenso wie zu den Zwergen Fasars und der Drachenei-Akademie groß waren seiner Meinung nach die Versuchungen, wenn
von Khunchom. beide Geschlechter unter seinem Dach wohnen würden.
Es war jedoch der Hadjinim..Orden der Al'Drakorhim, der 1034 Sein Meisterschüler Marwan hingegen hat sich von diesc:m
BF Marwan Gerüchte über eine Pforte nach k.e Iha überbrachte. Verbot verabschjedet. Ein größerer Teil von Matwan Sa­
Seitdem schickt der alte Meister wieder vermehn Balayanlm und hibs SGhülern sind zwar immer noch Männer, doch hegt'-et
Abenteurer aus, um mehr über diesen Zugang in der I<Mmwüste gegen Frauen keine Vorurteile. Auch sie 7.ählcn mittlerwei-
zu erfuhren. Denn in seinen Augen gilt es, eine Rückkehr der alten le zu seinen Schülern. Allerdings achtet er in seinem Haus
Menschenfeinde nach Aventuricn unter allen Umständen zu ver­ auf die Einhaltung des asketischen Lebensstils und lässt
hindern. sie in getrennten Räumen .schlafen. Bei Vergehen müssen
die Betroffenen ofi: Strafarbeiren wie putten, fasten, oder
Wachdienste verrk:hren, die zwar körperlich nicht sonder·
LEBETI Aß DE�ScimSHAR.:-SCHVLE lich anstrengend sind, dafür aber die Schüler demütiges
Schüler Marwan Sahibs kann nur derjenige werden, der von dem Verhalten lehren sollen.
Meister dafür ausgewählt wird. Entweder begibt sich Marwan
Sahib selbst auf die Suche nach einem Straßenjungen oder einer
talentierten Diebin, oder einer seiner Balayanim schlägt einen Giftdorn&llen gesichert, und die Fasarer munkeln, dass Marwan Sa­
aussichtsreichen Kandidaten vor. Marwan suche den potenzidlen hib auch magische Sicherung num, um sich vor Einbrüchen oder
Schüler anschließend auf und lädt ihn zu einem Tee ein, prüft die Artentätern zu schützen. Die Wohnräume sind anspruchslos einge­
Reflexe des Schülers (indem er eine Tasse aus �neben fallen lässt), richtet, denn der Verzicht aufLuxus ist eine der Lehren der Balayan­
und entscheidet nach diesem Treffen, ob er den Lehrling bei sich Schule, persönliche Gegenstände sind den Balay.ui aber durchaus
aufuimmt. erlaubt. Die kleine Bibliothek ist hingegen gut sortiert, und man
Ausgebildet wird der Schüler aufMarwans Anwesen. Das unschein· findet sogar einige wertvolle und sdtcne Werke. Die Folianten und
bare, graue Haus aus Lehm, das von außen nicht den Eindruck Schriftrollen beinhalten vor allem das Fachwissen, auf das Meister
macht, als wohne hier der größte Schwertmeister Fasars, ist umge­ Marwan Wert legt: Bücher übet Sternkunde und Philosophie, ana­
ben von engen, finsteren Gassen im Fasarer Stadtteil S4rjabll11S1l7rli. tomische Studien und Geschichtswerke über die großen f.chsenbc­
Das rechteckige Gebäude besitzt zahlreiche kleine Räume, die kämpfer Raschtul al'Sheik und seinem Sohn Bastrabun.
mit schmalen Gängen miteinander verbunden sind und sich ideal Üblich.erweise unterrichtet Marwan nur einen oder zwei Schüler
tlir Kamptlibungen in beengter Umgebung eignen. Die Fenster gleiclu.citig. Dennoch befinden sich auch ausgebildete Balayanim
sind die meiste Zeit gt>$Chlossen, und so herrscht nur dämmriges in seinem Haus, die hier angeworben werden können, und die
Licht, hervorgerufen durch Kerzen und Öllampen, die überall in zwischenzeitlich dem Meister bei der Ausbildung zur Hand geh.:n.
de!) Zimmern zu finden sind. Die Zugänge zum Haus sind durch Die Übun�stunden finden zunächst völlig überraschend mitten

152
im Haus statt. Marwan attackiert seine Schüler unvorbereitet,
zeigt ihnen mi.t seinen hölzernen Übungsschwertern, was sie falsch DER.._BALAYAn-R;.nG DE�SCHVLE
gemacht haben, und gibt ihnen wertvolle Hinweise, wie sie die Im Gegensatz zu vielen anderen Schwcrtkämpferp verber­
Balance bewahren und auch die Umgebung zu ihrem Vorteil nut­ gen die Schüler Marwan Sahibs gerne ihr SratussymboL
zen können. um nicht zu sehr aufzufallen. Ihr Balayan-Ring ist aus
Taglkhe Übung ist der Schattenkampf - Kampfbewegungen, die einfachem Kupfer, weist aber auf der Innenseite zwei ver­
beinahe rituellen Charaktet haben, und normalerweise von den schnörkelte, tulamidische Buchstaben auE Der erste Buch­
Novadis praktiziert werden. Marwan sieht darin aber alte tulami­ stabe steht f\ir den Vornamen des Meisters, der zweite für
dische Techniken, die sich bei den Rastullahanhängern bis heute den des Trägen. Ofi tragen die Balayanim den Ring nicht
erhalten h�. bei den übrigen Tulamiden aber in Vergessenheit am Finger, sondetn an einer Kene um den Hals.
geraten sind. Über diese Bewegungsabläufe stärkt der Meister Während man die Balayanim aus Fasar in 4en übri�n Tl,l­
nicht; nur die Reftexe der l..dirlinge, sondern übt sie damit auch im lainidenlanden als meisterliche Kämpfer anerkennt, hegen
waffenlosen Kampf: Dazu kommen auch noch Zielübungen mit mittelländische Schwertmeister und -gesellen nur 'M!nig
Wurfdolchen und kleinen Metallsternen, die zwar selten tödlich Achtung für die FIWlFtT Mtw:hkr. Zu seht unterscheidet
sind, aber Gegner aufhalten und ablenken können. sich die Vorstellung von Ehre des Marwan Sahib von je­
Doch unterweist Marwan seine Lehrlinge nicht nur im Kampf, er ner der Mittelländer. Dennoch gelten sie als geflhrliche
misst auch anderen tularnidischcn Künsten große Bedeutung bei. Kämpfer, die man nicht unterschät7.ell dlirf.
So werden seine Schüler in der Astrologie ebenso unterrichtet wie
in der Kalligraphie und der Sternkunde.
Wenn Marwan nicht mit der Ausbildung der Schüler beschäftigt
ist, studiert oder meditiert er in seinem Atbeitsz.immer. Noch öfter Wu denken Schüler Marwan Sahibs über •••

kann man ihn aber in den letzten Jahren in dem Teehaus Goldmer ••• die Erhabenen: „Schon oft haben sie unsere Dienste in
Khunchomtr finden, wo er stundenlang mit anderen alten Män­ Anspruch genommen. Die Götter haben sie zum Befeh­
nern das Kamelspiel spielt, Wasserpfeife raucht, oder sich bei einer len erschaffen, uns hingegen, um zu dienen. So lange sie
Tasse Tee die Sorgen der Fasarer anhört. Vor einigen Jahren kaufte unsere Dienste würdigen, 'llW!rden wir auch weiterhin ihr
er gar das Teehaus da der alte Besitter in Geldnöte geraten war.
.• Leben schüu.en. "
Im Laufe der Jahre stellt Marwan seine Schüler vor immer neue , , , Echseowaen:· .Sie waren die ersten Feinde der Söhne
Herausforderungen: Sie müssen ihm heimlich eine Münze ent­ und Töchter Zulhamids und Zulhamins. Habt ihr nicht
wenden, eine streunende Katze einfangen, oder eine Nacht in der die Gerüchte über ihre verborgenen Königreiche gehört?
Nekropole von Al'Uruch verbringen. Der alte Feind regt sich wieder, doch wir werden ihn er­
warten und vernichten."
„. Krieger ud Söldner: „Zu langsam, zu laut, zu unbe­
DER..Sei msKA�S'fiL weglich."
Der Kampfstil Meister Marwan Sahibs ist geprägt durch „. Schwertgeselle n: „Sie müssen noch viel lernen. Aber
seinen Ursptung: das Meuchlerhandwcrk. Die Balaya­ wenigstens sind sie bereit dazu."
nim lernen, sich Jautlos zu bewegen, sich zu verstecken, .„ Meudderorpllisationen: ..Auch die Mitglieder -der
blitzschnell zuzuschlagen und in einer beengten Umge­ Hand und des Fingers sind talentiert, doch ibt Weg ist der
bung möglichst effektiv zu kämpfen. Außerdem ist ihr des Giftes, unserer ist der der Klinge."
Kamp&til auf den Einsatz von z-wei Waffen awgelegt. Die
Schüler Marwans gelten als wahre Meister des beidhändi­ Was denkt/denken über die Schüler Mannn sahibt
•••

Wafen
gen Kampfes. Ihre bevorzugten Waff sind tulamidische „.du Volk: „Sie sind lautlos wie Katzen und geP.ihrlich
KW'.Z$Ch"WCrter, die �ich sowohl in den Palästen der Erhabe­ wie Khoramsbesrien. Meister Marwan soll, wie auch schon
nen wie ,uch den engen Gassen Fasars ohne Probleme ein­ sein Lehrmeister, ein Mcuchler sein. Doch wenn die Er­
setun •n. Doch auch Wurfilolch und -stern kommen habenen ihnen vertrauen, wie könnte ein einfacher Mann
zum Einsatz. können di� Waffen doch in einer i;iffenbar wie ich da noch an ihnen zweifeln?"
ausweglosen Sit11ation die letzte Rettung sein. ••• ein Erhabener: „Sie sind flihige Leibwächter, aber kann
man ihnen vollends trauen? Bislang haben sich Marwans
Schüle, nichts Z\I Schulden kommen •n. Der von Ta­
AvsP!Vicvno DER....PR.inziPiEn't:tu:VE riq ibn Rashman angeworbene Balayan hat sich sogar vor
Die Philosophie Meister Marwans hat auch seine Schüler stark be­ seinen Herrn geworfen, um dessen Leben zu schützen."
einflusst. Keine andere Balayan- oder Schwertgesellen-Schule hat , •• 1homegAtherioo: „Würde ich Leibwächter benötigen,
eine derart strenge Ausprägung der Loyalitii.t gegmülxr tkm Auf fiele meine Wahl auf die �yanim von Marwan Sahib."
traggelxr. Wo andere Kämpfer Biehen oder aufgeben würden, wird --· Schwertgesellen: .Hmmm, sie sind gute Kämpfer,
ein Balayan aus Fasar sein eigenes Leben ohne zu zögern opfern. fürwahr! Aber sie achren nicht auf die Gebote Rondras.
Sie betrachten es als Ehre, ihr Leben zu geben, um das ihres Auf­ Im Gegenteil. Manchmal -verdingen sie sich als gemeine
traggebers zu schützen. Dabei gehen sie aber keineswegs leichtfer­ Meuchler. Nein, :von Ehre wissen sie nichts."
tig mic ihrem Eigenen um.

153
Der «hsisclx Umtrkbe spidt eine nicht unwesentliche große Gefahr auhiehen - eine echsische Gefahr, für die er ge­
Rolle für Marwan Sahib. Wo immer seine Schüler auf eine Ver- wappnet sein will Immer wieder sendet er Balayanim und Aben­
1eh\1\Örung der Echsenwcsen stoßen, haben sie die Verpftichtung, teurer aus, um jeden noch so kleinen Hinweis über die Echsen zu
d� zum Schutz aller Menschen zu bekämpfen. Steht ihnen hierbei $aMmeln.
das Prin?.ip der Loyalität zum .Aufttaf,geber im Weg, so können sie
unter diesen Umständen auch davon ablas.9en- denn die Bekämp­ WEi'l'EIU PEJ\SODEn hn
fung der Echsen wird als wichtiger bet13chtet. VlllfELD MAR._WAD SAHiBS
Die Askese umfasst sowohl �ckhaltung bei Wein und anderem J Nasbjara Dscbdebsunnl ('"1012 BP, geschmeidige Bewegun­
Alkohol wie auch den Verzkht des Konsums von Rausc:hkräutern gen, katzenhafte Augen, flucht häufig) wutde- wie einst Marwan
und Enthaltsamkeit. Marwan betrachtet Versuchungen als Ablen­ - in den Gossen der Stadt geboren und gehörte einer Kinderbande
kungen. Und Ablenkungen filhren schnell zum Tod eines Balayan an, bis der Meister sie unter seine Fittiche n3hm. Zwar ist sie aus­
und sind somit verboten. Wer sich nicht daran bfilt, bestraft sich gesprochen talentiert im Umgang mit Waffen. doch hält sie sich
in der Regel nach seinem Vergehen selbst, meist durch tagelange nicht an die Gebote Marwans. Ihr werden zahlreich_e Liebschaften
Mediration an einem abgelegenen Ort in der Wildnis oder in einem nachgesagt (selbst mit Auftraggebern), und auch sonst ist Nashjara
Klosrer (meist von Marbo, Boron, T.sa oder Peraine). kein Kind von Traurigkeit. Da Marwan in ihr sein junges Selbst
Dass sich Marwan selbst nicht immer an das Gebot hält, nehmen sieht, übt sich der Meister bislang in Geduld und deckt einige der
ihm die Schüler nicht übel- ein Meister hat gelernt, mit den Ver­ Vergehen seiner Lieblingsschülerin, damit keine zu große Unruhe
suchungen umzugehen, .sie selbst allerdings noch nicht. bei den anderen Balayanim entsteht.
In einem Kampf ist für Marwan fast jedes Mittd recht, das zum J Saif ibn Omar (*1010 BF, athletisch, blumige Sptache, ge­
Erfolg fühn. Seine Schüler greifen durchaus auch aus dem Hinter­ schickte Hände) hingegen hält sich strikt an die Gebote seines
halt, mit überlegenen Waffen, oder in Überzahl an. Übedegenheit Meisters. Er ist pflichtbewusst und talentiert. hat bereits mehreren
im Kampf wird als Tugend betrachtet, unvorsichtiges Vorgehen Fasarer Erhabenen gedient und sich einen guten Rufaufgebaut.
oftmals als tödlicher Fehler. Man fühlt sich eher Feqz als Rondra Neben der Vervollkommnung seiner Fähigkeiten ha-
verpflichtet, verschont aber Unschuldige, soweit dies ben ihn die Mysterien von AJTacht in seinen Bann
machbar ist. gewgeh. .Alleine: oder mit anderen Entdeckern hat
er sich schon oft in den Fasarer Untergrund aufge-
macht und i.ahlreicbe Geheimnisse gelüftet.
PER.SOilEil DER..._
DromosCh Sohn da Drogo.ch (*990 BF,
ScimsHAR:"SCHVLE weißer Bart, pummdig. watschelnder Schritt),
ein Brilliantzwcrg aus dem Gefolge König Cen­
lllAR._WAll AL'IlAHAR._ draschs und der Matriarchin lngrascha, ist seit ein
Der Balayan-Meister (*987 BF, bewegt sich paar Jahren der Hauptlieferant für
lautlos und geschickt, guter Geschichten­ Marwans Klingen, seitdem sich Mar­
erzähler, kichert oft in Gesellschaft) ist wan mit den Fasarer Erzzwer gen wegen
eine unauffiillige Gestalt, hinter der zu hoher Schmiedekosten :zersuitten hat.
man nie den gewandtesten Kämpfer Beide verbindet der Hass auf alles Echsische,
von ganz Fasar vermuten würde. Oft sodass der Schmied oft ru Gast in Marwans Haus
findet man den Meister schweigend ist. Legendär sind die Kamelspielpartien zwischen den
vor einer Tasse Tee im Goldenen Khun­ beiden, die der Zwerg zwar schon meist in den ersten
chomtr. Sein täglicher Schattenkampf hält Zügen verliert, die dennoch scundenlang andauern.
ihn jung und geschmeidig, doch bereitet v Der ehemalige Schüler Marwans namens Gafim der
ihm der Kampf schon lange keine solche Geier (*999 BF, groß und hager, stechender Blick, redet
Freude mehr wie in seiner Jugend. Er sehr leise) hat sich von allen Prinzipien des
grübelt oft über die Zukunft nach Meist�rs losgesagt und ist zu einem der
und sieht über den Ländern erfolgreichsten und vor allem gefürch•
der Tulamiden eine tetsten Meuchler Fasats geworden.
Gegenüber Marwan empfindet er nur
Verachtung, sieht er doch in dessen
Lebensphilosophie eine Schwäche. Sein er­
klärtes Ziel ist es, irgendw.i.nn Marwan auszuschalten und
dessen Rolle als bester Kämpfer der Stadt einrunehmen.

Balayan

154
für &emde Hdden
Ein HELD AVS
•••

J Eine Heldengruppe, die bereits ein wenig Ansehen genießt,


DE]\_SCi)ll SKAR:-SCllVLE wird von Meister Marwan angeworben, um den Verbleib seiner
Die .Ausbildung bei Meister Marwan hat nur sehr wenig mit der Lieblingsschülerin Nashjara iu klären. Er selbst kann keinen seiner
eines minelländischen Kriegers oder Schwenpllen zu tun. Zwar Balayan schicken, denn dann würde vermutlich herauskommen,
hängt ihnen oft der Ruf eines. Meuchlers an, doch sind die Balayan welchen Lebenmil sie pßegt. Die Balayan ist in Schwierigkeiten
in erster Unie Leibwiichtcr, die ihren .Auftraggeber bis zum bitte­ geraten, als sie sich mit dem Ehemann der aranischen Gesand­
ren· Ende schüa:cn würden. En solcher .Aufirag kann einen Balayan ten am Hof des Fürsten eingelassen hat. Die betrogene Ehefrau
auch in eine andere Stadt, oder gar in ein anderes Land führen. Auch hat ihre Gefolgsleute auf Nashjara gehetzt, und sie musste verletzt
sendet Marwan immer wieder einige seiner ehemaligen Schüler aus, nach Yul-lfaitim 6iehen und versteckt sich dort zwischen Schutt­
um die Geheimnisse Fasars zu erforschen, oder mehr Informationen haufen. Ohne Hilfe wird sie gegen die Übermacht nicht bestehen
übc;r den alten Feind - die .Echsenmenschen - zu sammeln. können, und die Schergen der Aranierin werden nicht aufgeben,
bis sie den Kopf der Balayan ihrer Herrin bringen können.
DiE ScimsKAR:"SCHVLE im SPiEL
Meister al'Nazzar eignet sich herv-0rrag-end als Ansprcchpanner
für Geheimnisse über cchsische Umtriebe und Fasarer Meuchler. GEREimnissE DER....ScimsH.Q.R:"SCHVLE
Fremden Abenteurern gegenüber ist er aufgrund seiner Vergan­ J Auch wenn schon viele Jahre vergangen Sind, so ist Mar­
genheit relativ aufgeschlossen, unterrichtet sie aber nur in wenigen wan immer noch auf der Suche nach dem Mörder seines
seiner Techniken, wenn sie sich des Venrauens des Meisters als Meisters Asir. Und ohne es zu wissen, lebt dieser immer noch
würdig erweisen. Und auch dann unrerweist er sie niemals in alle in Fa&ar. Der Priester des echsischen Kultt.s, den Asir einst
Mysterien seines Kampfstils. vemichtccc, war <ler Achaz-Kristalloma nt His'Rah. Nach dem
Die Balayanim sind einerseits hervorragende Leibwächter, viel­ Untergang seines Kliltt.s tauchte er unter, indem er miaels ei­
leicht die besten, die man in Fasar finden kann. Doch man darf ner SEELENWANDERUNG dch Körper eines Fakirs über·
sich nicht nur eines unauffalligen Schutzes erfreuen: Die Schü­ nahm. Ober vieleJahre hinweg baute er einen neuen Kult auf,
ler Marwan Sahibs lassen sich auch flir Aufträge anwerben, die der sich dieses Mal aus Beidem, Tagelöhnern und anderen
Lautlosigkeit und phexgeflilli ges Verhalten erfordern. Ja, selbst bei anncn Fasarem zusammensetzt, denen er einen neuen An­
Racheakten stehen sie zur Verfügung, wenn ihr .Auftraggeber sie &ng verspricht, auftp:baut auf den Trümmern der Tünne der
von der Schuld seines Feindes überzeugen kann. Meuchler sind Erhabenen. Die Ermordung Asirs übernahm er persönlich,
sie jedoch keine, sie töten nicht wahllos Menschen� Gold, wohl rechnete jedoch nicht damit, dw sein Schüler Marwan ihn
aber Mörder, Schurken und Kultisten, wenn diese sicli gegen die verfulgen würde. Er plant auch Marwans Tod, doch bülang
Gesett.e der Götter gestellt haben. gab es keine günstige Gelegenheit.
MarWan selbst waß noch nichts wn His 'Rah, aber er hat
Spuren und Hlnwdse gefunden, die auf einen cchsischen­
SzEnARjoiDEEn Kult scliließen lassen, der sich irgendwo im Fasarcr Stadtteil
Ghulabad herumtreiben muss •

..• fiir Balayanim ...J Die magischen Fallen in Marwans Haus sind Geschenke der
J Omar ibn Saif und andere Balayanim sind von dem Erhabenen Bannakademie. Asir entiteckte zusammen mit seinem Schü1er
Tarif/ ibn Rashman (siehe Ente Sonne 100) als Leibwächter flir die Zauberschule und schloss mit der dortigen Spelaabilität
eine Feier in de�cn Wohnturm angeworben worden. Als plötzlich Freundschaft. Da beide Seiten sich gegenseitig Hilfe zugcsi­
eine seltsame, echsenähnliche Kreatur durch den Boden bricht chcn haben, wnaubcm gelegentlich die Bannmagier Marwans
und die feiernden angreift, ist es die Aufgabe der Balayanim, Tariq Zu� mit allerlei Zaubersprüchen (z.B. HORRIPHOBUS­
und die Gäste zu schützen. Der Durchgang führt in das unterir­ Türkiinken, PARAIYSIS-Fussbodcnplatren). Im Gegenzug
dische Fasar, wo die Kreaturen eines Chimärologen ausgebrochen untersrüt:zcn Balayanim die &pcdiri�n der Magier.
sind und ihren Meister getötet haben. J Als Kind bestahl Marwan einst den Vater des Erhabenen
..) Zwerge werden alt und vergessen nicht so schnell. Dies muss Ma1111th tn GJom (siehe Ente Sonne 98). Manach entdeckte
auch Marwan Sahib fuststellen. Der erzzwergische Schmied Land­ damals den kleinen Dieb und"WOllte ihn festhalten, wurde:
rox Sohn des Kulm11rox fertigte schon flir Asir Klingen an. Doch aber von Marwan verletze und gedemütigt. D� Schmach
nach einer neuerlichen Erhöhung seiner Preise geriet er mit Mar­ hat er bis heute nicht vergessen.
wan aneinander, und sie trennten sich im Streit. Seitdem schmie­ Hin und wieder wirbt er dennoch Balayanim der Scimshar­
den die BrUliantzwerge in Fasar die Waffen der Balayanim. Da Schule an, nur um ihnen unang"Cnehme � zuzuteilen
Landrox auf die Ennahmen nicht verzichten will und seinen Vet­ und sie bei jcder Gclcgenheir zu verspotten. Marwan denkt
tern aus Lorgolo.Kh diese Aufiräge missgönnt, macht .er mit Gafim oft darüber nach, Manach eine �ktion zu encilen und ecwas
dem Geier gemeinsame Sache, der mit seinen Schergen Dromoschs aus seinem Burj iu stehlen, doch lcann er es sich nicht leis-­
Frau entführt hat. Der Brilliantzwerg hat daraufhin die Aufuäge cen, dass man diesen Diebstahl zu ihm zuriiclMrfu,lgen kann.
für Marwan abgesagt, doch der Balayan-Mtistcr ahnt, dass mehr Wenn jetloch einige Glücksritter dazu bereit wären , dieses
als eine Laune hinter Dromoschs Verhalten steckt. Also schickt er Phexenssrilck abzuliefmt • . . C-)
einen Balayan los, der die Zwergin finden und retten soll.

155
�Firn AL-ßALAilS
�STVLLAHGEFÄLLiGE KJ,inGEil

Vollständiger Nam:et Ra6m al-Halans mstullahgetallige Klingen Beziehungen: groß (im Kalifat und unter Aramyas in Almada)
Standort: Landgut nahe Amhalla, Ableger in Mherwed, wird Finanzkraft: ansehnlich (wenig Barvermögen, die Schule un­
in ähnlicher Fonn in Neetha als: Amazonen-Stil .gelehrt (ohne terhält jedoch eine eigene Pferdezucht)
religiösen Hintergrund, besonders, aber nicht ausschließlich für �tattungt pcädttige Pferde, hervorragende Übungswaffen,
Frauen) karge und auf das Wesentliche reduzierte Unterbringung
Wapp�/Symbo1: einer der 99 Namen des Eingottes als ver­ Besondechciten: Rafim al-Ha:lan bildet ausschließlich Män­
schlungene Kalligraphie ner aus
Wahlspruch: Dit St4rke dtsAU-Einen sti dir Klingt, drr Gllluk
dein Schild.
Träger: Rafim al-Halan, gefürden durch den Emir von Amha­
lassih
Spezialgebiet: berittener Kampf mic Säbel und Reiterschild
Personen der Historie: Rafim al-Halan, almadanisclutämmi­
ger Konvenit und Kriegsheld, Gründer der Schule {*963 BF)
Bedeutende Abgänger: Dscherid ben Gaftar, Meisterschüler
mit eigener Fechtschule in Mherwed (*989 BF), Hamar ben
Ali, Achmad'sunni, vermutlich einzige je ausgebildete Frau
(*1006 BF), Yussufsal Rafun, Volksheld, als as-Saffah, der Blut­
vcrgießer, auch screnggläubiger Auftragsmörder (*995 BF)
Größe: mittel (9 Schüler in Amhalassih und Mherwed, bis z.u
20 Lehrlinge in Ncctha)

„DH kiimpftt wie ein Ongaiobuller GESCHiCHf'E


• �r dasjett:.t ein Kompliment oikr eine Btleidigungr Die Geschichce der Schwtrtsc.hule ist untrennbar mit dem wechsel­
-<in unbekannter Abtnteul't!r im Dutil mit einem wrschldtrttn haften Werdegang des jungen Mannes verknüpft, der einst als Perainio
Schüf.tr Rafim al-Halans, nntui tlich YMitez in Then das Licht der Welt erblickte. Nachdem er die Kunst zu
kämpfen am Kriegcrseminac zu Punin erlernt hane, wg der jlDlge Al­
„Du solltest dich was Khömen, ihn achdos tintn al�n Mann zu madaner auf der Suche nach Veniollkommnung seiner Waffenkunst
schimpfen.'AufSeiten des Kalifen, gtiobt fti ftin Namt!,focht er ttt p­ durch die Lande. F.s folgten Oiensrzeiten in wechselnden Einheiten
ftr. bis ihn die Klingen der riJw./jgtn Al'Anfanerfotlten wit eint über­ der leichten Kavallerie und Grenzscharmiitteln mit den Novadis. Auf
reife DlltttlJ;abnt. Doch nicht die giftbestrlchtTUn Waffen des Feindts Turnieren tat sich der heißblütige Kämpfer besonders im Buhwt her­
töteten Perainio Ytlnt� ts war das Fiehtr. wtkhts wn im Btsitz er­ vor. Schließlich aber wg er durch das wilde Transbosquirien, über den
griff. Ntun Tagt wütt'tt es in seinem Kßrptr. wie dit schlimmste Glut Blutpass gen Fasar, um sich in der Mutter aller Städte bei denTulami­
der KhOm. Und als tr trwachte, war Ptrainio .tanuz nicht mthr. Ge­ dischen Rcitem zu verdingen. Doch aucll die legendäre Reiterarmee
schwiicht, doch ungtbrochtn sein Wille, erhob tr sich von seiner Lie­ des Fasarer Fürsten konnte ihn nur einige Jahre an sich binden, bevor
gestatt und sagte, er habe die Gnade des All-Einen erkannt. Als Rafim ihn wieder die alte Rastlosigkeit überkam. Perainio wg weiter nach
al-Halan kthrtt er zurikk aufdas Schlachtfld und ritt an der Stitto Süden und unterstüttte den Aufstieg eines jungen Erben der Beni
stin'er neugewonnenen Brüdergegen un Feind Und jetzt überlegt dir Shadif, Mustaf.i. von Unau, des späteren Kalifen Malkillah III., und
gut, Hassan btn Alrik, ob du noch einmal schlecht über tkn Ohtim geriet so in die Wirren des Khomkriegs. Als der Löwe und der Rabe
daberrrden macrf" über die religiöse Vorherrmft und das SchiclGal der Tu,lamidenlande
-nne aufgebrachte Mutt er zu. ihrem Sohn, gehört aufdem &Isar zu stritten, wurde er 1008 BF bei einem Scharmüttel im Shadif schwer
Eslamabad, 1035 BF verwundet. Das Wundfieber töt� den Almadaner Perainio Yantez,
doch er kehrte, wie durch ein 'Wltnder genesen und stark in seinem
• �nntut aufRAstui!ah, doch binde zuerst dein Pford an!" neugewonnenen Glauben an den Eingott Rasrullah, als Rahm al­
-Rafim al-Ha!an zu einem stintr Schii/.er, ntu.uitlich Halan unrer die Lebenden rurück. Geschwächt vom Fieber konnte er
sich nur eingeschränkt an der Rückeroberung der an die Al'Anf.mer

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getäll enen Scädre bereiligen. Rafim jedoch nutzte die Zeit auf dem halten, den Jüngeren zur Hand zu gehen, und auch nach Abschluss
Krankenlager und bcschäfügte sich ausführlich mit religiösen Scluif­ der Lehncit beuih
c nen sie einander noch häufig als Bruder.
ten. Er kommentierte und übersetzte Also spntch &zstulf.ah in seine Als Ausgleih
c für die kö.rperlichen Entbehrungen, die er seinen Zög­
Murcmprache, und er widmete sich dem Studium von Krona Ader­ lingen so manches Mal abverlangt. unterrichtet Rafim al-Halan sie
sins Vademmunfor dllJ Wajfmhtmtlwerlt, dessen l.duen er ins TuWni­ außerdem je nach Neigung in Philosophie oder Geographie. Er �r­
dßche übertrug. Als der Kriegvoriiberwar, eröffnete er 1011 BF,252 minelt ihnen die GrundJagen der Herrschaft des Kalifats (St44tskunst),
Jahre nach der Offenbarung Rastullalu, mit dem Segen de.s Kalifun lehrt sie taktisches Gea:hick in einer Panie Rote--unrl-Wriße-KAmek,
seine eigene Schwertschule, die rastullahgefa11igen Klingen de.s Rafim oder regt dazu an, die Be7.iehung mit den ihnen anven.rauten Tieren
al-Halan. Gelegen an den Hängen des Amhallassih, im Schmdzciegd zu Vttdefen. Selbst vor theoretischen Unterweisungm über Zauberei
almadanischer, horasischer und schreckt der erf.ihrene Veteran
novadischer KuJrur, unterrichtet nicht zurück, legt aber stets gro­
er seither ausgewählte Uglinge ßen Wert darauf, seine Schüler zu
in der Kunst des rastuflah�fül­ ermahnen, den Umgang damit
ligen Lebens und Kämpfens. gemäß der Lehren des All-Einen
Insbesondere die letzten Jahre zu meiden und gegebenenfalls
sind geprägt von der fieberhaf­ 50f?C zu bdWnpfen.
ten Suche nach einem fah.igen Ein wichtiger Bestandteil des All­
Nachfolger, weiß der bereits über taw; ist neben dem sicheren Sitz
Siebzigjährige doch nur zu gut, auf dem Pferderücken und der
dass seine Zeit sich langsun dem Ausbildung an der Watre das ge­
Ende zuneigt. meinsame Morgen- und Abend­
gebet, zu dem sich die Schükr
Di.E A USBiLDVIlG im Innenhof versammeln. Ge­
BEi �Firn AL-ffALAil meinsam lesen sie im Ans:hl�
Seit Gründung seiner Schu­ aus religiösen Schriften und dis­
le bildet Rafim al-Halan nur lrutieren Awlegungen mit dem
männliche Zöglinge in der Meister. Der Glaube an den Ein­
Kampfeskunst aus, die zumeist gott Rastullah ist übrigens ent­
im Alter von neun, seltener auch gegen anderslautender Gerüchte
einmal mit 13 Jahren in seine nicht veipftichtend, vielmehr
Obhut gegeben werden. Dank bildet der Schwertmeister auch
sei11er Freundschaft zum Emir Ungläubige an Pferd und Wa:lfe
von Amhallassih finden sich aus. Bisher ist es jedoch noch nie
unter den angehenden Schwert­ wrgeko.nunen, dass ein Ungläu­
gesellen auch häufig Söhne aus biger auch die Abschlu�prüfung
besserem Hause oder sogar der bestanden hat. Entweder er kon­
ein oder andere Sprössling aus vertierte während der 1.eit seiner
dem Harem des Emirs. Der Unterweisungen, oder aber er
Sahib ist als äußerst barmher- &iter gegm Fußkämpfer scheiterte an den Prüfungsauf­
zig bekannt und lässt einmal im gaben, deren Lösungen tief im
Gottesnamen großzügige Almosen in den umliegenden Siedlungen den Lehren des All-Einen verankert sind. Besreht ein Zögling neben
verteilen. Dennoch sind die Kosten ffi.r eine Ausbildung bei Ra­ den abschließenden Kämpfen auch das letzte Zwiegespräch mit sei­
fim al-Halan hoch, finanziert er doch sein Gestüt mit edlen Shadif nem Meister, sticht dieser ihm mit ruhiger Hand die Thtowierung
und Tulamid.en aus dem Erlös seiner Schule, um den Schülern die auf Handrücken oder Unterarm, die in verschlungener Kalligraphie
bestmöglkhste Ausbildung zu Pferd zukommen zu lassen. Er gibt einen der 99 Namen Rascullahs. den Namen des Schülers und den
zudem, anders als viele andere Schwenmeister, nur äußerst selren seines Meisters verbindet.
Unterricht außerhalb des regulären Lehrbetriebs. Kann die Familie
eines besonders begabten Schülers die gefordene Summe nicht auf­
�S'l'ULLAHGEFÄLLiGE
bringen, besteht aber die Möglichkeit, die Lehrzeit durch Mittel des
Emirs von Amhallass:ih zu finanzieren, oder aber die Summe nach f E CH1'K..Uil S't
Ende der Ausbildung bei Rafim al-Halan zu begleichen. Der Meister (tulatnU/isch: Sahib) vcrminek in seinen Unterweisun­
Die Jungen sind bereits vom ersten Tag an sdbst für die tägiichen gen die K.ampk:skunSf mit Säbel und Schild, wie er sie einst erlerme
Verrichtungen auf dem Landgut nahe AmhallaMih verantwortlich. und in zahllosen Schlachten erprobte. Dabei vC'l'Suchr er stets nicht
Die den Schülern zugewiesenen Pferde werden selbsttätig versorgt, nur Waffenlehrer zu sein, sondern ist bemüht, seinen Schülern auch
Ställe gemistet sowie Sättd und Zaumzeug gepflegt. Besond.en durch die Lehren seines Gottes nahezubringen, die er als grundlegend fiir
den gemein.wnen Alltag ist der 2.usammenhalt unter den Schülern seine An zu kämpfen erachtet. Eine Philosophie der Demut und
groß. Die .Älteren (tulamitlmh: abi - älterer Bruder) sind dazu ange- Stärke priigt das rastullahgefüllige Spiel mit den Klingen. Der Glau-

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be wird hierbei stets als Wehr und Schild des Kämpkrs gesehen und tigen Innenhof, in dem zwischen Dattelpalmen und Wassel'$piel
soll Grundlage sein fUr seine moralische Veipflichtung dem Gott, zum gemeinsamen Gebet gerufen wird.
den Rechtgläubigen und sich selbst gegenüber. Ra6m al-Halan legt Im Innern findet sich keinerlei unnötiger Luxus. Die Räum­
dabei jedoch großen Wert darauf, dass seine Schüler auch andere lichkeiten sind �chlicht gehalten, die Teppiche am Boden �nig
Glaubensrichtungen tolerieren und hält allzu ausgeprägte Formen versch�ndcrisch, und bis auf die mit religiösen Kalligraphien
von reUgiösem Fanatismus flir kurzsichtig und gefahrlich. umrahmten Rundbogenfenster zum Innenhof finden sich kaum
Der Großteil der Ausbildung aber konzentriert sich auf körper­ Verz.ierungen. Einz.ig das kleine, von einer nahen Quelle gespeiste
liche Übungen, Im waffenlosen Kampf werden die angehenden Hamam zeugt vom Wohlstand des vormaligen Besitzers, und hier
Schwengesellen geschult, und so lernen sie, schon bevor sie sich finden sich die Schüler gerne zum Bad iusammen, um die Mühen
das erste Mal mit scharfen Klingen messen dürfen, die Siebenund­ des Alltags flir einen Augenblick hinter sich zu lassen.
zwanzig erillubtm Griffe von U1Utu, die Grundlagen Rir viele weite­ Auch die Quartiere, in denen sich meist drei Schüler ein Zimmer
re waffenlosen Übungen darstellen. Um weiterhin die Einheit von teilen, sind einfach, aber gemütlich eingerichtet. Bis auf den Koch,
Körper und Geist zu schulen, unterrichtet Rafim al-Halan zusätz.. den Rittmeister, der sich um die kleine Pferdezucht der Schule
lieh im Haidamal, dem tulamidischen Schattenkamp( kümmert, und einen alten Hausdiener beschäftigt Rafim al-Halan
Besonderes Augenmerk wird auch auf die gemeinsame Ausbildung kein Personal und legt größten Wen darauf. dass auch der Sohn
zu Pferde gdegt. Schndligkeit, sowie das Verschmelzen zu einer Ein­ eines Sultans sich in Demut den alltäglichen Aufgaben widmet.
heit im Kampf, werden durch das enge Zusammenleben gcrordert Waffenübungen finden meist außerhalb des Gebludes auf einer
und immer wieder in oft halsbrecherischen Ritten geübt. Tüchtig­ der ungenutzten Weiden oder im Schatten der umstehenden Pi­
keit&iibungcn, die Ross und Reiter aufs äußerste f9rdern, sind kei­ nien statt. Zu Awritten dringen die Schüler in kleinen Gruppen
ne Seltenheit. Besonders beliebt bei den Schükm ist Sindaqa, das manchmal bis weit in die Berge vor, oder reiten bis hinunter an die
Schlangcnstechen, bei dem im Vorbeireiten eine auf den Boden sprudelnden Ufer des Yaquir.
pichnete Schlange mit dem Messer getroffen werden muss - aus

vollem Galopp versteht sich. Hier entstehen häufig Freundschaften


fürs Leben und nicht selten kommt es vor, dass einer der Schüler den
Mcister bittet, den vierbeinigen Gef.ihrten der Lehrjahre auslösen Was denkt ein Sch.iilu Ra:fim at„ßalsm$ über •••

und gemeinsam mit ihm die Schule verlassen ru dürfen. .„ sabib Rafim al-Halan: .Er hat uns die Augen geötfnet
und uns für die Fährnisse dieser Welt gestählt. Wir sind die
Stütze des Kilifats, die Klingen, bereit gegen jede Bedro­
WER...fE vnD TvGEnDEn hung. Das alles verdanken -wir seiner Weitsicht. Rastullah
Neben .einer weltoffenen .Auslegung der 99 Gtsetu, i.nsbesondere sei Dank, dass er den wahren Glauben erkannt har."
was den Umgang mit Ungläubigen und die Tolera.nz gegenüber .„ die Reconquista: „Es ist nicht leicht, jemandem mit
anderen Glaubensrichtungen angeh.t, werden die Schülern Rafim Besonnenheit zu begegnen, der einem die re�htmäßige
al-Halans stets dazu anplten, den Menschen ein Vorbild an Heimat nehmen will. Doch la:sst sie wissen: Wir verstehen
Tugendhafögkcit zu sein. Wie im novadischen Kulturkreis üb­ eine Klinge zu führen, die schneller ist und tiefenlringt als
lich, nimmt ist die Verteidigung der Ehre von großer Wichtigkeit, jedes falsche Wort der Ungläubigen."
sei es die des Meisters, der Mittöglinge, der eigenen Familie oder ••• andere Schwenpelleoatile: ;.Eine solche Verschwen­
des Reittieres. Hierbei schätzt Rafim al-Halan Torheiten jedoch dung von Rastullahs Gaben. Es mag sein, dass sie zu
nicht sonderlich, stattdessen predigt er immer wieder bedachtes kämpfen vcrsrehen, doch erst unser Glaube isr es, der Geist
Handeln und Nachhaltigkeit. Hierbei weicht er an einer Stelle und Körper wahrhaft stählt."
besonders deutUch von einer weitverbreiteten Lehrmeinung ab,
die aber durchaus als Grundstein seiner toleranten Glaubensausle­ Wo denkt ••• über einen Schüler :Rafun al-Halans
gung gelten kann: Rastullah verteidi'gt seine Ehre selbst und Rafim ••• der Mawdli von Amhallassih: „Erstaunlkh weitsichtig
al-Halan sieht es als Anmaßung. in seinem Namen zu handeln. für die Schüler eines Mannes, der &üher einmal die Na­
Neben dem Schutz der Schwachen gilt die besondere Sorge der men der Götzen im Munde flihne. Sie sind eine wichtige
Zöglinge außerdem dem Gedeihen des Kalifats, dessen Tradition Stütze für unser Volk und fcirdern die Werte, die un der
sich der Meister als Anhänger Malkillahs IIL verpflichtet sieht. All-Ei_ne mit auf den Weg gab."
Den Schwenschülern wird eingebläut, die Gesecz.e der Gast­ • •• ein zwölfgöttugläubiger Alma"daner. „ Von Pferden
&eundschaft zu achten, die unter den Novadis besondere Achtung mögen 'Sie ja was verstehen, aber sie 'werden von einem
genießen, und auf deren Einhaltung Rafim al-Halan insbesondere Mann unterweisen, der seine eigene Herkunft verleugnet
innerhalb seiner eigenen Mauem größten Wert legt. und sidi von den Zwölfen abgewandt hat. Die Wüsten­
sonne hat ihm wohl das Hirn verbrannt .„ "
ein Schwertgeselle nach Adenin: nDas Kuriose ist ja,
in OED HVGELß DES A.mKALLASSiH
•••

dass Rafim al-Halan sich auf die �hren von Krona Ader­
Unweit der Stadt Amhallah liegt das kleine Landgut des Sch�rc­ sin beruft. Er hat das Werk StOgar eigenhändig kommen­
meisters, das er mitsamt der dort ansässigen Pferdezucht zur Grün­ tien, und das gar nicht mal dumm, will ich meinen."
dung seiner Schule erwarb. Die beiden großzügig bemessenen,
weiß gekalkten Flachdachbauten gruppieren sich um einen schat-

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Rafim al-Halan hm wiederholt die Freiheit geschenkt hatte. Er ist
�firn AL-HALAD, i

ein leidenschaftlicher, aber mäßig begabter Koch mit einer Vorliebe


SCHWEa.fJllEi S'tER_ für scharf gewürzte, tulamidische Gerichte. Mit seinen Cressos, sü­
Der in Würde gealterte Schwenmcister
. Rahm al-Halan ("963 BF, ßen alrnadanischen Schmahkringeln, ist es ihm aber bisher gclU:n­
ergrautes Haar, suahlend blaue Augen, sparsame Gestik, benutzt gen, das Herz eines jeden Schülers zu erobern. Dass er auch nach 20
oft Gleichnisse) hat ein bewegtes Leben hinter sich. Als junger Al­ Jahren in den Diensten Rafims am Zwölfgötterglauben &sthä,lt, ist
madaner ausgezogen, seine Kampfkunst zu perfektionieren, war wohl nur seiner ausgeprägten Sturheit zu verdanken.
Perainio Yantez auf dem Höhepunkt angelangt. Er war er mit den ..J Hausdiener Jheredi (*1000 BF, glattrasiert, zurückhaltend, or­
Tulamidischen Reitern in i.ahllose Schlachten gezogen und hatte dendkh) und Stallmeister Q.umar ben Ghulsav (*1006 BF, bärtig.
sich die Gunst des späteren Kalifen erkämpft, als er schließlich im blumige Redeweise, draufgängerisch) sind seit einigen Jahten in Ra­
Shadif elend an einem Fieber z u finu DiensteD. nachdem er sieh
krepieren drohte. Ausgerechnet selbst neben dem Unterricht
der in dieser Situation entdeckte nicht mehr in vollem Umfung
Glaube an Rascullah .rettete den um Pferdezucht und Haushalt
Mann, der zuvor nur Lippen­ kümmern konnte. Die beiden
bekenntnisse an seine Götter Brüder sin'd unterschiedlich wie
geleistet hatte. Über7.eugt, nur Tag und Nacht. Wahrend der
dank dem All-Einen zurück ins wagemutige Quma.r von vielen
Leben gefunden zu haben, stellte Schülern aufgrund seiner ge­
er sein Leben und Wirken und wagten Reitmanöver und 11ächt­
auch seine Kampfeskunst in den lichen Ausritten als Held verehrt
Dienst des Gottes, um gcucu sei­ wird, wird Jhcrcch wegen will­
ner Lehren nach Vervollkomm­ kürlich veneilten Strafarbeiten
nung zu streben. Seine Weitsicht und seines exzellenten Gehörs
ist bei seinen Freunden geschätzt für Dinge, die er nicht hören
und wird von seinen Feinden sollte, geradezu abergläubisch
gefürchtet. Ganz so unpolitisch, gefürchtet.
wie er sich gerne gibt, ist Ra­ J Dscherid beo Gaftar ('"989
fim al-Halan allerdings nicht. BF, pechschwarzes Haar und
Im Unterrichten seiner Schüler Voilbart, fehlender kleiner Fin­
sieht er seinen Beitrag zum Ka­ ger an der linke11 Hand, jähzor­
lifu.t, dessen glühenderAnhängu nig) lebt mit seinen beiden Frau­
er mit den Jahren -geworden ist. en und sechs Kindern in Mhrr­
Mit der Zeit hat er sich mächtige wed und unterrichtet dort seit
Feinde gcschatfen, denn nicht rund zehn Jahren den Stil seines
alle sehen in ihm den glücklich Meisters in einer eigenen Schu­
Bekehrten und neiden ihm seine le. Ursprünglich hatte er gehofft.
Freundschaft zu den Mächtigen, die Nachfolge seines Meisters
wie dem einflussreichen Emir amteten zu können, doch seine
von Amhallamh. Rafim ai-Haian zunehmend ablehnende Hal-
Inzwischen spiin er seine alten tung gegenüber Ungläubigen
Knochen und er muss immer häufiger zur Cheriacha-Pfeife grei­ und seine ausgesprochene Hitiköpfigkeit fühnen Khließlich zum
fen. um die Schmerzen zu lindem. Mit zunehmendem Alter treibt Zerwürfnis mit Rafim al-Halan. Seither haben die beiden kein Wort
ihn die Sorge um einen Na:chfulger, der sein Vermächtnis fonfilhren miteinander gewechselt, lediglich leidenschaftliche Briefe zeugen
kann, doch bisher erfüflt keiner seiner Schüler die hohen Erwartun­ noch immer von der Kluft zwischen den beiden Männern, die ein­
gen. Noch ist er nicht bereit, Dscherid zurückrufen, der inzwischen ander ehemals liebten wie Vater und Sohn.
. gegründet hat, fürchtet er doch, dass sein
in Mherwed eine Familie
ehemaliger Schüler nicht die nötige Toleranz für Andersgläubige
mitbringt, die es braucht die Schule in seinem Sinne fortzuführen.
Ein ScHVLER.
�Firn AL-HALADS ALS HELD
WEif'ER.i PE.l\SOßEß Es kann besonders reizvoll sein, einen jungen rastullahgläubigen
J Ra6ms Koch Alrik (*990 BF, schütteres Haar, untersetzt, kaut Schwertgesellen ins Spiel zu führen, weil er sich durch seine religi­
ständig Minzblätter) hörte einst auf den Namen Alricio und war bei öse und kulcurelle Prägung sehr vom Bild des modernen Schwert­
einem Überfall novadischer Wegelagerer erbeutet und in die Sklave­ gesellen abhebt. Anders als viele Novadis, wird er Ungläubigen
rei verschleppt worden. Der Schwertmeister kaufte den ehemaligen meist mit größerer Offenheit begegnen. �rade der jugendliche
Landsmann auf dem Sklavenm.arkt, und seither wich ihm der auf­ Ungestüm kann jedoch dazu filhren, dass er Kameraden .gerne sei­
geweckte Wirtssohn nicht mehr von der Seite, auch nicht, nachdem ne (vermeintliche) Überlegenheit unter Beweis stellt.

159
Wann immer möglich, wird er vcnuchen, seinen hohen morali­ J Yu.u"f sa/ Rafim (*995 BF, Adlernase, zahlreiche Kampfuar­
schen Anforderungen gerecht zu werden und nicht gegen die Gebo­ ben, strenggläubig aber hochmütig, unruhiger Blick) wird i m
te seines Gottes :iu verstoßen - eine schier unlösbaJ'e Aufgabe, an der Shadif als Volksheld verehrt, oSeit e r den Harem eines einfluss­
er lctztcnclUch, wie auch an den Herausforderungen und Kimpfcn reichen Beys im Alleingang aus Räuberhand errettete. Seit einer
eines Heldenlebens, wachsen wird. Sein Ziel ist stets die Perfektion Pilgerreise nach Keft ist seine Weltoffenheit jedoch kalter Ver­
seiner Kampfeskunst, und er wird keine Möglichkeit ungenutit las­ achtung gewichen, und er missbraucht seine Fähigkeiten, um
sen, sich zu messen, sei es an Gegnern oder Heldencaren. sich in wechsdnden Städten als Auftragsmörder zu verdingen,
Das Schwerrgesellcntum selbst ist bei den Novadis in seiner mo­ bevorzugt gegen ungläubige Ziele. Haben die Helden sich mäch­
dernen Form nur wenig bekannt, und dementsprechend fehlt den tige Feinde gemacht, ist es möglich, dass er auf sie angesetzt wird.
Absolventen von Rafim al-HaJan dieses Selbstverständnis. Es ist Sie können Yussuf aber auch als Handlanger eines Schurken ein­
aber nicht ungewöhnlich, sich auf einen berühmten Lehrer zu be­ setzen, der sich die religiöse Verblendung des jungen Mannes
rufen. In vielen Fällen wird man ihn aber mit großer Wahrschein­ zunutz.e macht.
lichkeit filr einen Krieger, Söldner oder gar einen der legendären
Hadjinim halten. Die Achtung (oder Missachtung), die Schwert­
gesellen in anderen Ländern entgegengebracht wird, wird ihn
wahrscheinlich anf!.inglich verwirren und kann am Spieltisch fUr G EHEilllDi SSE
unterhaltsame Missvcrständnissc sorgen. ...J Der Verlorene Sohn: Rafim al-Halan hat trotz diverser
Angebote nie eine Frau genommen, denn auch wenn er
mit seinem alten Leben als Perainio Yantei abgeschlosßen
DiE SCHVLE�
hat, so plag= ihn so manches Mal die Geister der Vergan­
�Firn AL-HAL.A.ns im SPiEL genheit. Als junger Mann zeugte er einen Sohn mit einer
Sollten ihre Helden die Schwertschule in den Bergen des Am­ puniner Tochter aus adligem Hause. Um nicht da Gesicht
hallassih aufsuchen, überraschen Sie sie mir überbordender Gas­ zu verlieren, folgre die Eheschließung, die Verbindung
ficundschaft und begegnen Sie ihnen trotz. der Abgelcgenheit mit jedoch war wenig glücklich, da aus ra:hjageOOliger aber
großer Weltoffi:nheit. Nicht alle Schüler Rafim al-Halans folgen flüchtiger Leidendiäft gebo�n. So verließ er schon bald
dieser Philosophie, zumindest in den Mauern der Schule aber, ist seine junge Familie, sehr rum Ärger seiner Ahgetrauren,
das Wort des Meisters Gesetz. die sich im Sich gClassen wähnte. Seine Frau ist inzwischen
Häufig finden sie sich als Leibwache oder bezahlte Bedeckung als verstorben, und was aus seinem Sohn geworden ist, darü­
Begleitung einer Karawane. Auf �isen können Sie Ihre Helden bet kann der in Abgcschkdenhcit lebende Schwertmeister
mit einem jugendlichen Heißsporn konfrontieren, dem erst seine nur spckuliere1L
Grenzen aufgezeigt werden müssen, oder aber Sie bieten einen er­ _, R.econqui•a!: Seit einiger Zeit gibt es im Grenz.gebiet
fahrenen Schüler IWims als Weggdahrten, willigen Duellpartner immer hiufiger Arger mit Anhängern der Reconquista.
oder Lehrmeister an. welche die ehcmaIS Almada zugehörigen Gebiete nicht
länger in unter der Herrschaft der Novadis sehen wol­
len. Dass Ra6m in einer denrcibenden Krafte hinter den
SlEDAJ.tiOiDEED OberF.illen auf novadisch besiedelte Gebiete südlich des
.J Einige von Rafim al-Halans Schülern haben sich zu einem Yaquirs ausgerechnet seinen Enkel AJ,matieo die Madfani
nächtlichen Ausflug über den Yaquir hinreißen lassen und sind (*1018 BF, strahlend blaue Augen, aufbrausendes Tem­
in Schwierigkeiten geraten. Die Helden werden gebeten, sich auf perament, hasst Novadis) erkennen musste, schmerzt den
die Suche nach den Z.Oglingen zu machen, oder Sie konfrontieren alten Schwertmeister sehr. In seinem Inneren hofft er auf
sie mit den Folgen dieser Torheit. Die Bewohner des kleinen Al­ eine Ausmhnung mit dem wütenden jungen Mann, der
madanischen Fischerdörfchens sind wenig erbaut über die nächt­ bislier weder um seine Herkunft noch das wahre Schicksal
lichen Unruhestifter. Es liegt an den Helden, ob die Ausreißer heil seines Großvaters weiß.
zu ihrem Meister zurückkehren können, oder die aufgebrachten
Almadaner an den verschreckten Jungen ein F.xempel statuieren.

160
ScAnLAiL :ni Vinins ALBER..IIiSCHES
�UFEII
Vollständiger Name: Scanwl n.i Uinins Bedeutende Abgänger: Der Dicke R.adulf, berühmter
AJbemisches Raufen Kaperkämpfer, Swafgard Eiriksdottir, die elegan -

Standorte: Havena, Bethana, Elen­ te lhorwalerin, Corazon Efferdanez, bildet in


vina,AlA
' nfa ' nfa aus ("1004 BF)
AlA
Wappeo/Symbol: silberner Sä­ Größe: groß (durch Ableger, die einzelnen
bel und Buckler gekreuzt über Schulen eher hinlänglich)
silberner Wellenlinie vor blauem Bedehungen: groß (viele adlige Abgänger)
Grund Finanzkrafü ansehnlich
Wahlspruch: Aitior Advmis (Über Ausstattung: ansehnlich (schwimmende Fecht­
Widrigkeiun erhaben} plattform, wercvolles Exemplar des Vademecums
Legitimation: Fünt CU4nu ui Bm­ fiir das Wajfmhand.wtrk mit zahlreichen handschrift­
nain (1011 BF) lichenAnmerkungen der Autorin und ihrer Schülerin Scanlail)
Spet.ialgebiet: Säbel, Kurischwert, Buckler, Kampf zur See und Besonderheiten: Scanlail ni Uinin legt besonderes Augenmerk
im Wasser darauf, den Umgang mit unsicheren Kampfbedingungen zu
Personen der Historie: KronaAdersin (•963 BF) meistem

„Ni Uinin-Schüler wissen, d4ss wahre Schwertmtiskrschtt/t nicht nur Nächstliegende tun und die Lücke Aillen, sondern ihren eigenen
in Turnitrtn und Duelkn errungen wertkn /!ann. Tumit:rt sindfor Stil gründen. Sie konnte auch den „ausst;:hweifi:ndenAnderthalb­
das wahre Gfecht nicht zu gtbrauchen. Dort kennt ihr Ort, Zeit, händer-Ex:perimenten" der Söhne Kronas nichts abgewinnen, sah
Rrgrln, euren GgMr, und tJ gibt tkrt sogar eintn Schiedsrich�r. der darin sogar beinahe einen Treuebruch am Stil der alten Freundin.
über diese Regeln wttcht. Turniere !ind Weakämpfe, kei'!e Kiimpfe. Daher gründete sie 1011 BF kurzerhand eine eigene Schule in
Wir lernen hier kämpfen, nicht spklen ! ihrer HeimatAlbemia.
Hier lernt ihr den Umgang mit tkr Unsic!Hrlxit. Ihr mür;t euch an­ Das Recht dafür verlieh Fürst CU4nu ui Btnnain nur zu gern, war
passen können. aufein schwankentks Schi.ffoleck, einen •mthre.nhaf ihm doch an derAusbildung von alberniacreuen Kämpfern 1.u den
ten Ggntr, ei.nt urbrochme Waffe. unruhigen Zeiren des Orlrensturms und der Answin/e,W sehr gelegen.
Ihr wtrdet eine Philosophie der Unsicher!Hit verinnerlichen, und ihr Ni Uinin lehrt heute in ihrer Kamp&chule in Havena einen Stll,
werdet üben, dieselben Schritte, Häue und Paratkn immer und im­ der sich stark an KronaAdersins Vademecum for das Waffenhand­
mer wieder üben, bis ihr auch dk Unsicherheit meistern könnt. Ihr werk (siehe Seite 162) orientiert. Die albernische Schwertmeisterin
wertkt erst handeln, dann denken. Allts andtrt liegt nicht in tkr Na­ ließ dabei auch Elemente ·aus ihren Wanderjahren einfüeßen, die
tur des Menschen. und wenn es die Hetindejünge:r noeh so oft behaup­ sie vor allem auf Sch,iffen der Flotten des Mittelreichs und sogar
ten„ Ihr werdet also lernen, eurem Instinkt zu vertrauen. Ihr werde.t auf einem Drachenboot ihrer thorwalschen Vorfahren erlernt
aber auch a/a,eptitren, dass ihr keinen Anspruch daraufhabt, aufder hacre. Damit entwickelte sie Kronas Stil weiter, wobei sie mehr
Gtwinnerstitt zu stehen. Pfade werden sich wrschlit/{en, und ihr wer­ Augenmerk auf den Kampf mit dem Faustschild als mit sperrige­
det ruhig bleiben und tinen andtrtn Weg wählen. Denn dies ist der ren Schilden legte. Dazu favorisiert sie den Säbel und interpretien
Weg Rondras. Dies ist der Wi>g de1 guten Kiimpfm. Schildschläge mit thorwalschen Rundschilden für den schnelleren
Vewsst, nicht: Seine PLine auszuspmhm ist tkr sieben� Weg; Jje Göt­ Buckler um. All dies trägt dem Kampf in beengter Umgebung mit
ter lachen zu Mrrn. Also bejmt euren Geist, und ltrnt zu kämpfen!" uhlreichen Hindernissen Rechnung. wie er auf einem Schiffsdeck
-Scanlai/ ni Uinin vor tkr ersten Fe(htstunde neuer Zöglinge, neu­ ausgetragen wird.
zeitlich Die ersten Schwertmeiscer des Albernischen R4t-{ens gründeten Ab­
leger in Elenvina und Bethana. Im Zuge des Konfliktes zwischen
GESCHiCH1'E den Nordmarken undAlbernia kam es in jüngster Zeit immer wie·
Scan'4il ni Uinin war die erste und gleichzeitig letzte Schülerin der iu Duellen zwischen Gesellinnen aus beiden Provinzen. Kvalor
Kmna Adersins. Mit dem Siegelring in der Tasche und nach lan­ von Klippag, der Meister der Niederlassung in Elenvina, ließ sich
gen Jahren der Wanderung kehrte Scanwl zu Krona Adersins daraufhin sogar zu abfiilligen Bemerkungen gegenüber den Ein­
Schule zurück, um dort ihre Meisterprüfung abzulegen, kurz be­ wohnern Albernias hi.nreißen. Nach einem klärenden Duell mit
vor. sich Krona aufgrund einer Verlecwng zurückziehen musste. seiner ehemaligen Meisterin wahren beide Schulen aber inzwi­
Daraufhin wurde Scanwl mit Segen Brins von Gareth angeboten, schen wieder Neutralität.
die Schule zu übernehmen, bis Kronas Söhne selbst ihre Schwert­ In Kusl.ik und Drol ist Scanlails Kampfkunst als Schildsch/irige -Stil
meisterschaft erlangt hatten. Doch dieAlbernierin wollte nicht das bekannt, wird dort aber nur von wandernden Schwcrtgtsdlinnen

161
weitergegeben und besitz.t keine eigene Niederlassu ng. Im Jahre Der Fechtstil hat nicht nur Zulauf aus Albernia, auch andere See­
1030 BF sorgte die Eröffnung eines weiteren Ablegers des Alber­ fahrernationen haben den Wen von geschulten Einu:lkämpfem
nischen Raufens auf den Straßen Havcnas für Aufsehen. Corazon als Teil ihrer Schiffibesatzungen erkannt. Dadurch gewann das
Efferdanez, eine Abgängerin des Schule, eröffnete in Al'Anfa eine Albcrnische Raufen auch im Horasreich und in Meridiana an Po­
unli:r.ensiene Niederlassung. Au�et in der Pestbcule des Sü­ pularität.
dens wird nun der heimatliche Stil gelehrt - ein Skandal für stol­ Die Fechtschule ist in einem Stadthaus am Ufer des Großen FlllS �s
u: Albemier. Doch aller Protest � vergebens, hat das Recht des untergebracht. Neben dem eigentlichen Fechtsaal dienen noch ein
Mittelreichs doch keine Gültigkeit im tiefen Süden. Allen leeren Sandplatz., eine Schlammgrube, das Meer sowie dessen Küste, ein
Drohungen zum Trott floriert Etferdanez.' Schule ungestört durch kleines Waldstück und sogar eine schwimmende Plattform am Kai
den Zulauf aus den Reihen der wohlhabenden Fanas und Granden als Übunpt.ätte.
gleichermaßen. Meisterin Scanlail schweigt sich zu dem Vorfall Die Zöglinge werden während der Fechtübungen mit äußerster
aus, was ihr hinter vorgehaltener Hand geäußerte Kritik einbringt. Strenge unterrichtet. Abseits davon genießen sie aber große Frei­
heiten, wohnen meist als Kinder wohlhabender Eltern in Zimmern
im Stadtkern und sind durchaU:s angehalten, ihre Umgangsformen
LEBED Aß DER..SCHVLE im Stadtleben zu erproben. Dies gilt aber nur zu den Gelegenhei­
Viele Adlige am Großen Fluss sehen z.war immer noch das klas­ ten, an denen Scanlail in ihrem Anwesen in Havena unterrichtet.
sische Knappentum für ihre Stammhalter als Ideal, gerade für Die Schwertmeisterin zieht mit ihren Schülerinnen oft tagelang
ihre zweit- oder drittgeborenen SptöS$linge erscheint jedoch eine durch Albernia, um sie Kameradschaft zu lehren und vor allem,
mooerne SchwcrtgescllenausbUdung als gute Gewährleistung ei­ um sie in ständig neue Situation zu bringen, mit denen die Gesel­
nes eigenen und doch standesgemäßen Auskommens durch das linnen zurechtkommen müssen.
Waffenhandwerk. Wegen ihrer höfc
ü hen und kameradschaftlichen Art gelten die Ge­
Scanlails Schule in der stolzen Stadt Havena öffnet jedoch ihre sellinnen gerade bei den als ehrenhafte Konkurrenz angesehenen
Tore nicht nur für Adlige des alten Schlags - auch wohlhabende Akademiclaiegern und Adersin-Schülem als gern gesehene Part­
Bürger erhalten hier die Möglichkeit, ihren Kindern eine ruhmrei­ ner in freundschaftlichen Auseinandersetzungen, seien sie mit ge­
che Zukunft zu sichern. schliffener Rhetorik oder mit dem Schwert ausgefuchten. Gerade

DAS VADEntECVnt FVR..DAS WAFFEllHAilDWERJ<._


»Mtrltt, dies ist dit trstt Lthrt tks Schwmts; fach zu erlernen. Viele Bilder und Beschreibungen sind absicht­
Dass du dit Häw von btitkn Stiten lernrt hawn, lich vage oder doppeldeutig gehalten, um die Geheimnisse der
Dass du stark und gt'"ht willstfochten Schwertmeister nicht offen an Konkurrenten Preis zu geben.
Gleich &ndrtU Geist und &ndras K/aum. Damit ist d� Vademecum eigentlich kein eigenständiges Lehr­
buch, sondern eher Übungs· und Erinnerungshilfe für Zöglin­
Wtr vor Häutnjlitht, darfkkintr Kuns1 sichftn«n; ge der Schwenschule.
Finde Hutfor Hau, du "4rfit "4s Band nicht schtuen Das Werk Kronas -für viele Schüler fortan unentbehrlich - wurde
FaO im WJr aus, nicht schwach unJ nicht mild, jedoch angefeindet, die Verfasserin gar des Hochverrats wegen Wei­
Krin Strtich btugnet so4ann tkinnn Schild. terpbe von Geheimwissen des Kriegerstands bezichtige. Die oben
angesprochene, nur Kundigen mögliche Entschlüsselung v<>n Vers
Hau nicht zum Schwtrtt, und Bild konnte diese Vorwürfe jedoch entkräften. Nichtsdesto­
Sondtrn sttti zur Blößt, trotz. hat die Schwcngescllenbewcgung immer noch mit der Kritik
Zum &pfund zum Ltibt. zu kämpfen, lange gehütete Geheimnisse zu verraten - trotzdem
Was Du hauen willst, oder vielleicht gerade deshalb erscheint der rasante Aufstieg dieses
hau aus tks ganun Körpm WuchL « Wegs der Kämpferausbildung umso beeindruckender.
-A�g aus Krona Mmins Vademecum Krona Adersin legte in ihrem Buch nur geringe Gewichtung auf
für das Wa'.ffenhandwerk, 985 BF den Ahderthalbhänder, im Gcgcnsaa zu ihren Söhnen - sie er­
probte und dokumentierte vor allen l)ingen den Kampf mit lang­
Mit dieser Schrift schuf Krona Adersin, wenn auch in der Fecht­ schwen und Schild, teilweise auch Buckler.
kunst begnadeter als in der Dichtkunst, einen Leitfaden für ihre Ein Künstler, dessen Name bereits vergessen ist, schuf die Illust­
Sehüler, um sich Techniken besser einprägen und nachschlagen zu rationen, auf denen meist Fechter zu erkennen sind, welche ohne
können. Ursprünglich angefertigt wurde das Buch in handschriftli­ Harnisch kämpfen - in edle Tuniken. gekleidete Adlige, in einfa­
cher Ausgabe für eine Tochter des Barons von Tannwirk, später aber ches Leinen gcwandete Gerichtskämpfer oder Duellanten in den
wurde es zur weiteren Verwendung gedruckt und vervieIBiltigc. Wappenröckcn der Rondrageweihten.
Neben der reichen Bebilderung erleichtert die Formulierung Eine um allerhand Anderthalbhändertcchniken erweiterte Aus9-
des Textes in Merkversen das Reproduzieren der Manöver. bc der Gebrüder Adersin ist ebenfalls seit. Kurz:em erhältlich.
Troudem sind nicht alle Techniken aus dem Vademecum ein- Spielwerte für das Werk finden sich in Geographia 218.

162
Fechtt4fol

der Umgang mit den Kriegern aus der Akademie RU11"4s Ehr ist im Ansarz gestört, um dem Gegenüber die Sichcrhcir und Initiati­
seit dem Konflikt gegen die Nordmarken eher freundschaftlich. ve zu nehmen, zu kontern, ihn aus seinem Rhythmus zu bringen.
Man demonscrien Geschlossenheir. Der Buckler schützt in der Hut stets die gefiihrdete Schwerthand.
Trott der vereinbarten Neutralität streiten ni Uinins Abgängerin­ Ansonsten wird er sehr aktiv gefilhn und dient dem Aufrechf.er­
nen zuweilen mit der Klinge in der Hand mit ihren Pendants vom halcen der KonUQlle der gegnerischen Klinge. Mit der Hilfe des
Nordmärker Ableger der Schule um den richtigen Standpunkt. Faustschilds kann die eigene Klinge aus dem Band mit der Waffe
Die Anzahl der unglücklichen Todesfälle bei solchen Auseinander­ des Gegners befreit werden, wodurch die Schwertgesellin selbst
setzungen nimmt aber seit dem Ende des Albernia·Nordmarken­ stechen oder zuschlagen kann. Hierbei sind sicher auszuführende
KonBikts immer weiter ab. Hiebtechniken mit Kraft aus der Körperdrehung allerdings weit
Auch wenn das Verhältnis zu anderen Akademien und Schwert· verbreiteter als die modernen Stiche des Adersin-Stils, da aufSec
meisterstilen meist neutral oder gar freundschaftlich ist, haben seltener mit schweren Rüstungen gerechnet werden muss, deren
wonreiche Beleidigungen seitens der Albernicrinnen während Schwachstellen durchstoßen werden müssen. Es wird nicht ge­
ernsthafter Duelle - ein Bruch des ansonsten höfüchen und res­ gen die Kraft des Gegners gearbeitet, sondern diese wird genutzt
pektvollen Benehmens - schon zu so manch persönlicher Fehde oder umgelenkt, ergänzt durch präzise Beinarbeit, Schwung aus
einzelner Abgängerinnen gefilhn. dem Oberkörper, Mtrrmario-Technikcn in kurz.er Distanz, nied­
rige Tritte gegen die Beine des Gegenübers und vor allem durch
ALBERJiiSCKES l\ilVFEß Schildschläge, was den BegriffRaufen prägte.
Säbel, Kuslikcr Säbel ·und Ku.rzschwert sind filr diesen Stil her­
„ Wmn sich dit Klingen zu lertuzm beginnen, vtrgis1 tltinm P'4n. " vorragend geeignet. Mit dem Säbel wird hiufig klassisch defensiv
-Scan/4il ni Uinin als &zt an tinerz St:hültr vor stintm trsttn Du­ gcfuchten, wäluend der offensive Kurzschwertkampf in kurzer Di­
el� neuuitich
l stanz erst kürzlich Einzug in den Lehrplan gehalten hat. Auch der
Kampf mit dem thorwalschen Rundschild wird in Grundzügen
Der Stil propagiere das überwänden der Unsicherheit. Am Mee­ gelchn, um sich vor Pfeilbeschuss zu schützen. Wurfspeer oder -
resufer, im Seekampf, in beengter Umgebung, in Dunkelheit - rnesser decken Konfrontationen kurz vor dem Entern ab. Der Stil
all dies sind Situationen, mit denen speziell die Gesellin des ni verzichtet vollkommen auf schwere Rüstungen, die viele Hand­
Uinin-Stils konfrontiert wird und die sie meistem muss. Dies lunp>ptionen vereiteln würden - gerade auf See.
gelingt durch die Kampftugenden Druck, Geschwindigkeit und AJbernias lange Tradition des Bardentums und die Macht des ge­
Kontrolle. Ein sicherer Stand und das Abwarten des rechten Mo­ sprochenen Wortes sind auch den Schwertgesellinnen wohl bewusst:
ments sind wichtiger ab eine unbedachte Offi:nsive. Dabei werden geiielte Schmähungen und Provokationen stellen eine weitere typi­
immer wieder die Huren gewechselt, um Aktionen des Gegners scheWaffe imArsenal des Aibtrrzischtn Rllufau dar. Nichtsdestotrotz
frühzeitig zu unterbinden. Dies erscheint von außen wie ein ge­ schärft Scanlail ihren Zöglingen ein, ihren albemischen Stolz herun­
gen.seitiges Belauern. Sobald der rechte Moment aber da ist, wütet rerzuschlucken und stets Respekt vor dem Gegner zu haben.
der Kampf geradezu. Sowohl Klingen als auch Faustschilde befin­ Respekt und Höflichkeit zeichnen auch das Benehmen der Zöglin­
den sich oft in Kontakt miteinander. Jede Aktion des Gegners wird ge außerhalb eines Duells aus. Die Tugend Höflichkeit wird aber

163
in der Tat nur in Situationen geachtet, in denen keine Klingen im
Spiel sind. Allerdings wirkt das Bewusstsein, mit allen Situationen PERSODED DER._SCHULE
auf irgendeine Weise klarkommen zu können, nach Außen oft
überheblich und arrogant. SCAIILAiL ni Uinin, SCHWER:fJllEiS'f'EJtjn
Die Albemierin (*973 BF, 181 Halbfinger, schwarze Haare mit
A. VSPRÄGVnG DER_PJtjnziPiEn'fiu:vE grauen Strähnen, zäh, wendig trotz des hohen Alters) ist das drit­
Als tteue Schülerin Krona Adersins gibt Scanlail ihre Prinzipientrtue te Kind einer angesehenen Junkersfamilie in Albernia. Sie sollte
dergestalt an ihre Zöglinge weiter, d� sie den Prinr.ipien des Ader­ dem W illen ihrer Eltern nach eine Weihe anstreben, doch das
sin-Stils sehr ähnelt (siehe dort). Allerdings bedeutet hier lo}'llitiit Mädchen schien von keiner Kirche berufi:n. Scanlails Vater gab
vor allem die Loyalität gegenüber dem Kapitän des Schiffes, auf dem dem familientypischen Starrsinn seiner Tochter bald nach. Er
die Gesellin dient, und den Kameraden der Mannschaft gegenüber. sah in der neuen Schule einer jungen Wafef ngdahrtin, die er erst
Auch wird eine Schülerin Scanlails Stets die Treue ihrer Meisterin kürzlich während eines Feldzugs auf dem verfluchten Eiland Ma­
gegenüber wahren und immer bemüht sein, ihr keine Schande zu l'llSkan kennen und schätzen gelernt hatte, eine neue Möglichkeit
machen durch Feigheit oder Dummheit. für seine widerspenstige Tochter. Zwar war ihm Krona Adersins
&speltt tritt an die Stelle der Ehrenhaftigkeit. Zwu ist Fechten nach neuartiger Weg einer Ausbildung für Handwerker am Schwert
rondrianischen Tugenden immer noch ein theoretisches Ideal, gilt suspekt, er hane aber bei einem dritten, und zudem sehr wider­
aber in Lehre und Praxis als überholt. Gerade im schmutzigen spenstigen Kind nicht viel zu verlieren. Das teure Lehrgeld hätte
Nahkampf auf oder unter Deck wird nur durch das Ausnutzen sonst in eine Mitgift der ungehorsamen Tochter investiert werden
jeder Schwäche des Gegners der Sieg errungen. Nichtsdestotrotz müssen. Scanlail enttäuschte weder Vater noch Meisterin. Sie sah
zollt die Gesellin des Albernischcn Raufens ihrem Gegenüber Res­ in der Ausbildung eine Möglichkeit, die Tugenden ihrer thorwal­
pekt, sei dies der Gegner im Kampfoder der einfache Matrose bei schen Ahnen im Enrerkampf wieder zu beleben und gründete
seiner Arbeit. Dadurch erscheint der Stil alles andere als ehrlos.

Was dcobn die Schüler des ni Uinin-Stil1 über-,,,


„. Turnierkämpfer: .Bekitnnter Ort, rechte Z.Cit, eine
Verbeugung, bevor es los geht, und sogar ein Richter, der
über die Regeln wacht. Das ist eher Spiel als Kampf. Der
siegreiche Fechter meistert beides. Aber der echte Kampf
isr so viel bedeutender."
•„ den Ahlegu in Elcn'Vioa: .Sie sind u.ns beinahe eben­
bürtig - doch Rondra sieht es sicher nicht gerne, dass sie
dem grausamen }llli t die Treue hielten. Daher schenkt sie
meist uns den Sieg."
„, einfadie Matrosen: ,.Achte den Schiffsjungen. der das
Deck wischt, auf dem d.J.t sicher stehen sollst! Auch ein See­
mann ist wenvoll, mit einem schlichten Entermesser, der
dir zur Seite steht."
•••Gegner im Duell: „Sicherlich hast du nicht erwartet,
dass ich auch das kommen sehe. Aber �o geht es bei uns
zu: Sca.nlail nimmt den auf, der von allem das Beste kann.
Der Rest sammelt sich ohnehin bei euch an der Akademie.
Und jetzt willst du's wissen? Ich kitnn noch sprechen, wäh­
rend du nur schnaufst!"

Was 4enktldenken „. ü.ber die Schüler des ni Uinin-Stil


„. V9lke.1 Stimme in Albemia: „Immer höflich, iiie feinen
Feclner, aber trotzdem selllsames Volk. Der Borwyn von
nebenan hat sie letztens alle wie die Hühner auf der Stange
einbeinig aufFä' ssern turnen sehen. Völlig verrückt."
.„ 5'eofliziere: „Dieses Albernische Raufen ist im Enter­
kampf unschlagbar. Wenn ich für meine Besatzung einen
Wunsch frei hätte, nehme ich einen Schiffsmagier wäh�
rend eines Sturms, aber eine Scbwengesellin während ei­
nes Enterkampfs."
•„ Gegner im Duell: .Diese ständigen Beleidigungen sind
weder höflich noch ehrenhaft."

164
nach vielen Jahren der Lehre ihre eigene Schule. Heute t.ählt sie
sich selbst zum „alten Eisen", gilt aber als W
Waf
affenmeister des Ein HELD DES ni Vinin-S1'iLs
Säbels. Diesen führt sie immer noch unschlagbar zusammen mit Die Schwertgesellinnen des Albemischen Raufens sind darauf
dem Buckler, oder seltener im beidhändigen Kampf zusammen vorbereitet, in einem Kampf überrascht zu werden, unbekannte
mit einem Kuruchwert. Scanlail stellt dies jedoch selten unter Situationen meistern zu müss.en und den Fähigkeiten ihrer Gegner
Beweis, da sie außerhalb ihres Unterrichts so gut wie nie fleht und Respekt zu wllen. Zudem wi�n sie, wie man Unwägbarkeiten
auf dem Standpunkt steht, da� „Turniere und derlei Unsinn" den überwindet und den Kampf trotzdem gewinnt.
Geist fUr wahre Kämpfe abstumpfen. Meisterin Scanlail ist sehr Um sich gar nicht erst an Regeln im Kampfzu gewöhnen, sind die
daraufbedacht, ihren Schülerinnen eine strenge, aber umfassende Gesellinnen angehalten, nicht an Turnieren teilzunehmen - Eh­
Vorbereitung auf alle Gefahren des Kampfes mit auf den Weg zu renduelle und Probekämpfe natürlich ausgcschloaen.
geben. Oie An des Kampfseils spiegelt immer auch die Persön­ 0b sich die Schwengesellin nach Erha.lt ihres Siegelrings allerdings
lichkeit ei.nes Fechtenden wider. Demnach ist Scanlail ni Uinin an die.se Empfehlung hält, hängt nicht zuletzt von ihrer Persön­
entschlossen, unterS(:hätzt ihre Gegner nicht und wdß um ihre lichkeit ab.
Stärken und Schwächen. Scanlails Zöglinge sind für ihr respektvolles und höfliches Verlu:l­
ten bekannt, die ständigen schmählichen Kommentare während
WEif'EIU: PE.l\SODEn iln eines Kampfes scheinen mic diesem Voruneil allerdings zu bre·
VmFELD von ScAnLAiL ni Vinin chen.
..) Corazon E�tdan.ez (*1004 BF, dunkle Locken, sehr zierlich Im Gegensan zu denAlmadanern sind diese aber weniger leiden­
für eine Kämpferin, ihre ansonsten makellose Schönheit wird von schaftlich und impulsiv, als vielmehr subtil und berechnend. letz­
einer Wangennarb e entstellt) träge ihre Fechtnarbe mit Stolz und teres haben vor allem Efferdanez' Schülerinnen iur Kunst erhoben.
unverhüllt, da sich die feingliedrige Schönheit, die sich eher rahja­ Aufgrund der bardischen Tradition in Albernia streben Scanlails
als rondragerulig kkidet; ansonsten nicht als Kämpferin tespek­ Gesellinnen ebenfalls danach, ihre Taten in Liedern zu verewigen.
tien glaubt. Bescheidenheit gehört also wahrlich nicht zu ihren Stärken. Ob­
Obwohl sie eine eigene Schule in Al'Anfa führt, ist Corazon kei­ wohl Magie auf See so manche Havarie verhindern kann, haben
ne anerkannte Schwercmeisterin im Sinne der Schulen des Mit­ nur Abgängerinnen aus Bethana ein eher offenes Verhältnis zur
telreichs, gilt gar als schwarzes Schaf des Albcrnischen Raufens. Magie, Schüler aus Havena und Elenvina teilen ofc das traditio­
Mit dem Gesellenring am Finger brachte die äußerst talentierre nelle Misstrauen ihrer Städte.
Effi::rdanez ihre Walz durch die geforderten zwölf Kämpfe mit
anerkannten Schwertmeistern in nur sechs Jahren hinter sich DAs ALBERJTfscHE �VFEn im SPiEL
und bat Scanlail ni Uinin, ihre Schwertmeisterin, um die Meis­ Scanlails Stadthaus, ebenso wie die Ableger der Schule, ist nicht
terprüfung. Das albernische Königshaus verweigerte der jungen nur eine .Anlaufscelle fiir Schwertgesellen anderer Stile, sondern
Al'Anfanerin allerdings die Erlaubnis, diese letzte Prüfung ab­ auch für Offiziere zur See, die sich mit den speziellen Erforder­
solvieren zu dürfen. Diese Entscheidung wurde mit Eferdanez'
f nissen des Fechcens Matrose gegen Matrosin venraut machen
Jugend begründet, die Schwertgesellin sah aber eine politische oder weiterbilden wollen. Für FCchter, die nach Perfektion ih­
Motivation aufgrund ihrer Herkunft aus der Pestbeule des Sü­ rer Kunst streben, ist es gegen gutes Gold möglich, den Weg
dens als wahre Begründung an. zur eigenen Waffenmeisterschaft in Säbel oder Knsliker Säbel
Daraufhin eröffnete sie in ihrer Heimat, wo sich fast jedes Hin­ gewiesen zu bekommen. InAl' A nfa hingegen wird ein Erlangen
dernis mit Gold beseitigen lässc, mit ihrem auf der Walz erlang­ der Waffenmeisterschaft in der Handhabung des Kurzsehwerts
ten kleinen Vermögen eine eigene, nichclii.ensierte Fechtschule. gelehrt.
Ihr Stil baut eher auf kul'l.C Distanz und das schnelle Kurzschwen Meisterin ni Uinin und ihren Zöglingen kann man überall in
als auf den Säbel. Eff erdanez gilt ebenfalls als hervorragend in der Albernia an vielen auch ungewöhnlichen Orten begegnen. Die
Kunst der subtilen Beleidigung. Sie macht hierdurch den blinden Zöglinge sollen schließlich in allerhand Umgebungen zurecht­
Jähzorn oder die Verunsicherung des Gegners zu ihren mächtigen kommen, auch in schmierigen Spelunken oder im hüfthohen
Verbündeten. Flusswasser.
.J Kvalor von Klippag (*995 BF, Kurzhaarschnitt, hinkt leicht
nach einer Verletzung) absolvierre als FreundAlbernias die Meis­
terprüfung. In den Jahren des Krieges wurde er aber in der Heimat SzEnARioiDEEn
immer mehr vom Nordmärker Adel beeinflusst und entwickelte ..J Scanlail bittet die Helden, einen ihrer ehemaligen Schüler aus­
eine Abneigung gegen alles Albernische. Nur der Respekt seiner findig zu machen. Dieser zerstritt sich mit seiner Meisterin gleich
Meisterin gegenüber hindert ihn daran, dies auch offen an seine nach der Gesellenprüfung. Ni Ulnin hofft, sich mit dem talentier­
Schülerinnen weiterzugeben. ten jungen Schwertgesellen wieder zu versöhnen, da sie ihn für
..J Lutea della Ledclicl (*998 BF, Pagenschnitt, früh ergraut, einen geeigneten Kandidaten für die Übernahme ihrer Schule hält.
strenges Äußeres) steht weiterhin treµ zu ihrer Meisterin. Sie Sie ist langsam in einemAlter, in dem sie die Klinge ruhen lassen
brachte die Volkndung des Fechtens zur See von Havena ins Ho­ will und hat keine leiblichen Erben. Es wird nicht leicht werden,
rasreich, wo es sich großer Beliebtheit erfreue. Traditionell lässt sie den Gewehten überhaupt erst zu finde9, und danach werden die
einen Sänger im vierjährlichen Bardentrdfen .in Bethana die Taten Helden wenig erfreut sein zu erfahren, dass Ghulwic (siehe unten)
ihrer Abgängerinnen rühmen und wirbt so für ihre Schule. Scanlails Bastard ist und nicht daran denkt, zu seiner „tyr.anni-

165
sehen und unzufriedenen Mutter" zurückzukehren. Im offiziellen
Aventurien wird davon ausgegangen, dass sich Ghaelwic innerhalb GEHEimnissE DE�SCÄDLAiL-SCHVLE
der oächsten fUnf Jwe einen Namen als Schwertkämpfer machen J Ctm1rm1 Ejfm11111n: eröffnete ihre Schule mit dem Se­
wird, sich mit seiner Mutter versöhnt, von ihr anerkannt wird, �n Sc11nlail ni Uinins, die Sc:hwenperfuktion über Politik
ihren Namen ui Uinin an- und die Schule übernimmt. stellt und daher nicht J.'.\lit der Entscheidung des Köni�­
...J Einer von Kvalor von Küppags Ueblingsschülem strebt auf hauscs einversranden war. Im Geheimen absolvierte Co­
der Walz eine Prüfung in Scanlails Schule an. Dort jedoch be­ razon so�r erfolgreich eine Meisterprüfung bei ihrer alten
gegnet er einer erfahreneren Schwertgesellin, die ihm nicht nur Schwenmcisterin. Wenn sie den Skandal berücksichtigt,
ein hlaues Auge, sondern gleich mehrere Narben und ein ange­ den die Eroftilung der Schule in Al'Anf.l bereits ausgelöst
knackstes Ego verpasst. Beide steigern sich in ihrer Fehde in die hat, ist ni Uinin nur zu sehr daran gelegen, dass niemand
alte Feindschaft zwischen Albernia und den Nordmarken hinein, von dieser Prüfung erf!ihn. Darauf ange.spr.ochen, stünde
so dass es, obgleich die Schwcnmeister selbst Neutralität gelobt zwat Aussage gegen Aussage, aber Scanlail will sich nicht
haben, beinahe zu einer tiefen Spaltung der Gesellen kommt. auch noch der Lüge schuldig machen. (*)
Dies kann nur verhindert werden, wenn die beiden Konkurren­ J Vor EroffDung ihrer Schule empfing Scanlail einen
ten mit Hilfe der Helden erkennen, dass sie Rivalität, Eifersucht unehelichen Sohn von einem 1horwaler Piraten. Um ihre
und Heimtücke nicht nur im Sinne des gelobten Friedens ver­ Meisterprüfung nicht zu gd!ihrden, hic:lt sie die Schwan­
gessen sollten, sondern auch, weil Rabja ein spöttisch blitzendes gerschaft geheim und ließ ihn:n Sohn Ghatlwil: Hdkleon ­
Auge auf sie geworfen hat. son wenige Besuche im Jahr ausgenommen - von einer
-

,J Scanlail benötigt immer wieder Helfer, um ihren Schülern Amme heranziehen. Nichtsdestouott nahm sie ihn ats
eine neue unbekannte Gefahr zu bieten. Vielleicht muss ein Un­ Schüler in ihrer Schule auf, als er in das entsprechende Al­
getüm, wie etwa ein Oger. lebendig beschafft, ein Überfall auf ter kam. Sie braeh mit ihrem Grundsatz, alle adligen und
der Straße fingien oder ein Spießrutcnlauferdacht und durch die bürgerlichen Zöglinge mit gleicher Strenge zu behandeln
Helden realisiert werden? und forderte ihren Sohn über die Maßen, sollte er doch
einst die Schwertschule übernehmen. Ghaelwic befindet
.sich zur Zeit auf seiner Walz, denki: aber trotz herausragen­
den Talents nicht daran, die Meisterprüfung anzusaeben
oder gar die Schule seiner Mutter zu übernehmen, sondern
�n�t Aves' und Rahjas Freiheiten. (*)

166
WEiTE� SCHW'ERfGESELLEIISCHULEil

IlEI\iDA SHil\inHAS SCHVLE DER...fECHf1'..vns't zv KllvncHom

Vollständiger Name: Nerida Shirinhas Schule der Fechtkunst ("'987 BF). Abu ibn Alrik erfahrencc Abcn­
zuKhunchom ta1rer, Ziehsohn des Anef.aktmagiers Rhuban.
Standort: außerhalb Khunchoms an den Ufern Al'Riftah ("'988 BF), Yali ibn Jawid, aufstreben­
des Grünen Mhanadi der Diamantgardist im Palast des Großflirsten
Wappen/Symbol: zwei gekreuzte Khunchomer, (*1006 BF), Jamal ibn Nadrash, Hauptmann
häufig mit Kalligraphien umrankt oder unterlegt der Khuncl»mer Stadtgarde, Fechtunterrichc
Wahlspruch: Achte tmdschütu! ("'1008BF)
Träger: ehemals Dexter von der Schanz, heure För­ Größe: je nac:h Jahrgangs.närke zwischen 35
derung durch den Großfürsten und 50 Schüler, drei Lehrmeister
Spezialgeb iet: Kampf mit dem Khuchomer und Baiehwagen: groß (in Khunchom, fieund­
Doppelkhunchomcr schaftliche Beziebungen zur Kriegs-Fakultät der
Personen der Historie: Nerida Shirinha, Schwert­ Universität Al'Anf.i.)
meisterin und Inhaberin der Fechtschule ("'978 BF), Finuukr.Et: groß
Dexter von der Schanz, Neridas Ehemann, Stifter Ausstattung: venchwenderisch
der Schule (*952 BF, W 1025 BF) Besonderbei�n: neben dem vollendeten
Bedeutende Abginge.r: Dhamara al Fahd, Kampf mit Khunchomer und Doppelkhunchomer ist die
Haupt&au der Ritttr Ms imTMrwährmden Schule besonders für die Vermittlung culamidischer Werte
Kampfes, Ausbildung abgebrochen und Kultur bekannt

„Deine FeinM im Vorbrigehm in zwei Teile spalkn, ihr Herz tiurch­ In der Nacht Mr Drachtntriiu me 1033 BF geriet das Schulge­
bohrtn noch bevor ihr abgtschlagtnes Haupt iUn Bodtn berührt? Den bäude trotz seiner Entfernung vom Stadtzentrum in Brand; das
großen Doppellthunchomerfohrtn, als wärt tr eine Ftder una titlbei mutige Eingreifen einiger Schüler konnte aber Schlimmeres ver­
elegant tänzelnd deint Feindi verspotten? nqz ist dir hold an ditsem hindern.
Ta� Effendi! Wai Min Herz auch beg:thn, in Ntritla ShirinhaJ Ftcht­
sch"le kannst du es lernen! Meist.erin NtridA Shirinhas lässt keinen DiE AvssiLDVnG BEi IlEJÜDA SHiR!nHA
dtiner Wünscht unnfollt-for nurfonftehn Marawedi im Mona ... " Auch wenn viele wohlhabende Eltern von nah und fern sich eine
�inAusrufer aufdtm Khunchomer Basar. 1035 BF solche Ausbildung für· ihren Spross wünschen, nimmt Nerida
Shirinha jedes Jahr nur die zehn vielversprechendsten Talente an
Die Schwengesellenschule wurde 1004 BF vom nordmärkischen ihrer Schule auf. Einzig für langjährige Freunde, von denen sie
Edlen Dexter von der Schanz gegründet, um seiner jungen Frau in der Khunchomer Oberschicht einige ihr eigen nennt, mac:ht
Nerida Shirinha eine Freude zu mac:hen. Sein Zid war, ihr die Z.Cit sie eine Ausnahme und reserviert einen Platt, doch auch dann
seiner Abwesenheit zu versüßen, doch Nerida störte sich wenig da­ muss sich der Nachwuchs zumindest passabel anstellen, fürch­
ran, dass ihr Mann häufig unteawegs war, um lukrative Kontrakte tet sie doch zu sehr um ihren guten Ruf. Und natürlich muss
für seine Familie auszuhandeln. Zuerst von vielen müde belächelt, das horrende Schuldgeld von 30 Dukaten im Mond aufgebracht
festigr.e sie ihren Rufals wahreKampfvirtuosin, als sie während der werden. Glücklicherweise ebnet aber auch eine abgebrochcn_e
Feierlichkeiten zu einer SchiffStaufe 1005 BF einen Anschlag auf Ausbildung inKhunchom den Weg in prestigeträchtige Positio­
Großfürst IstavKulibin verhinderte und eigenhändig ein halbes nen, sei es als Seesöldner, in Stade- oder Hafengarde, oder aber in
Dua.end Angreifer abwehrte. Die Förderung durch das GroßfUrs­ der Diamantgarde, die für die Sicherheit der Großfürstenfamilie
tenhaus vuschatfte Neridas Fechtschule regen Zulauf und bereits sorgt. Und auch Fechtstunden bei der Meisterin selbst sind eine
1009 BF konnte die fösch ernannte Schwertmeisterin den ersten Ausuichnung. die niemand unerwähnt lässt, so er für eine An­
Absolventen zum Abschluss gratulieren. stellung vorspricht.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1025 BF zog Nerida sich für Nur etwa drei bis fünf Schüler bestehen nach der fünfjährigen
ein Jahr der Trauer zurück und überließ die Leitung der Schule Ausbildung die Abschlussprüfung. Der Rest scheidet vorher aus,
ihren Meisterschülern Mesut und Farhah. Erst für die Abschluss­ meist weil er den hohen Ansprüchen der Meisterin nicht genü:gt.
prüfung ihres Sohnes kehne sie z.uriick. Die Herkunft ihrer Schüler ist für sie kaum von Bedeutung, so-

167
lange sie sich zu benehmen wissen. Vielversprechende Kandidaten
bringt sie auch schon einmal von einem Besuch des Al'Anfaner Wu clcnkt eine Schülerin Nerida Shirinhas über •„

Sklavenmarktes mit. Nerida fördert außerdem besonders gerne .„ andue Schwengaellemtlle: „Unsere Schule mag
junge Frauen. Anch vor ihrer Ehe mit einem Nordländer war sie noch nicht auf eine so lange Tradition herabblicken, doch
äußerst selbstständig, und nichts verachtet sie mehr, als wenn va­ die Erfolge unserer Abgänger sprechen Air sich. Und sollte
ter ihren Töchtern, bei entsprechender Neigung, eine Ausbildung jemand von ihnen a n uns Zweifeln, sind wir gern bereit,
an der Waffe vetwehren. sie mit der Klinge eines Besseren zu belehren."
03$ kleine umfriedete Landhaus außerhalb der Stadtmauern biecet ••. Nerida Shirinha: „In den letzten Jahren macht sie sich
geradezu dekadenten Komfort. Die Zimmer mit bequemen Diwa­ rar, doch es sind ihre Lehren, die wir beherzigen. Wie sie
nen und weichen Teppichen ausgestattet, der Innenhof lädt mit zu kämpfen, so djinllengleich und anmutig, ist das, wo­
seinen Wasserspielen und der gepflegten Begriinung zum entspan­ nach wir sc,ebcn."
nen ein. Nerida Shirinha selbst lebt jedoch, wie auch Zöglinge ••• mittelreichische Kriegerakadcanien: „Sie bilden fä­
aus einigen wohlhabenden Khunchomer Familien, nicht auf dem hige: Männer und Frauen aus, fi.ir ihre Kampfspiele qder
Anwesen, sondern in ihrem Stadthaus. die großen Kriege. Auch wir verstehen durchaus etwas
Die Waffenübungen mit Khunchomer und dem schweren Dop­ von Taktik, doch zugleich wissen wir w viel mehr vom
pelkhunchomer finden im Schatten der Dattelpalmen auf dem äu­ Leben. In den �renden Gassen unserer Heimatstadt
ßeren Hof oder an den Ufern des grünen Mhanadi statt. Theore­ vermögen wohl �glich ihre Kl�n und Rlistungen zu
tische Unterweisungen sowie Unterricht in Benimm und klassisch glä nzen" „.

tulamidischen Werten finden meist in einem der verschwenderisch


e ingerichtecen Salons statt. Schon seit einigen Jahren erfolgen die
eingeri Was denkt über eine Schiilerin Nerida Shirinhas
„.

Unterweisungen hauptsächlich durch Neridas Meisterschüler, die ein Kb.U11chomer: „Nur die Besten lernen bei Nerida
•• ,

Schwenmeisterin selbst kommt inzwischen fast ausschließlich für Shirinha und von Fasat bis Rashdul werdet ihr wohl keine
die Fechtstunden aus der Stadt angereist. Den Schülern bleibt ne­ fahigeren Kämpfer finden. Effendi. Die Meiucrin selbst
ben den regulären Unterrichtseinheiten so viel Zeit zum Selbststu­ ist eine hochgeachtete Frau, die den Tanz mit der Klinge
dium und zum üben miteinander. beherrscht, als sei sie dazu gtboren."
••• ein Rubdaler Sibelfechter: „Ungläubige, die von ei­
nem fahigen, aber anmaßenden Weib ausgebildet werden.
PERSOnEn AD DER.iDA Und sie tragen diesen Um.stand auch noch in die Welt hi­
SHiR.inaAs FEca'f'scHvLE naus, stolz wie ein Pfau."
.„ der Khuncbomer Palasrwain „Der Großfi.irst und
IlEJtiDA SHiitinHA seine Familie wissen es sehr z.u schäuen. dass ihre hoch­
Die Schwenmeisrerin (*978 BF, silbergraue Strähnen im dunklen gachättte Freundin Neri� Shirinha sich dieserart um die
Haar, kholumrandetc Augen, liebt ausgefallene Turbane, vollen­ Förderung der Kampfeskunst verdient macht. Selbstver:-.
dete Manieren, tänurische Bewegungen, besonnen) hat sich mit ständlic:h unterstÜat der Palast auch dieses Jahr wieder die
der Leitung der Schule einen Lebenstraum erfüllt. Schon als junge Bereitstellung eines Stipendiums unter der Schirurr�
Frau nahm sie, sehr zum Ärger ihres traditionellen Vaters, Fecht.­ schah des jungen Primen Sheranbil und stellt bei Eigriung
unterricht bei unterschiedlichen Meistern und schien nur glück­ eine Position in der großßirsdichen Diamantgarde in Aus­
lich, wenn sie eine Waffe in der Hand hielt. Durch die Liebesheirat sicht."
mit dem nordmärkischen Edlen Dexter von der Schanz konnce sie
den Zwängen ihrer Familie entfliehen, und zu ihrem Glück reihe
ihr vielgereister Gatte ihre Liebe zum Wafe
f nhandwerk, wenn­
gleich er auch nicht annähernd über ihre namrliche Begabung WEi'fEJU PER$0BEll DER.AAADEllliE
vcrfligce. Gemeinsam bauten sie die Fechtschule auf, und nach­ J Kemal Shlrinha (* l003 BF, hochgewachsen, braunes Haar
dem Nerida Shirinha ihr Leben filr Großfürst Istav Kulibin in die und Bart, leuchtend blaue Augen, abenteuerlustig, ehrgeizig aber
Waagschale geworfen hatte, war die Nachfrage plötzlich so groß, nicht verbissen), Neridas und Dexters einziger Sohn, ist heutzuta­
dass Nerida erste Absagen erteilen musste. Die Schwertmeisterin ge nur noch sporadisch an der Schule anzutreffen, denn um einst
ist viel in der höheren Gesellschaft Khunchoms unterwegs und die Nachfolge seiner Mutter antreten zu können, muss er sich in
unterrichtet ihre Schüler inzwischen nur noch selten selbst. Seit zwölf Duellen beweisen. Seit seiner Prüfung reist er daher viel,
dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren hat sie sich jedoch auch um wahrhaft würdige Gegner auszuma�en und den hohen An­
zunehmend aus der Öffentlichkeit zuriickgerogen und ist erst zur sprüchen seiner Mutter gerecht zu werden. Die seltenen Unter­
Abschlussprüfung ihres Sohnes wieder an die Schule zurückgeehrt. weisungen des ehrgeizigen Kämpfers sind dank seiner zahlreichen
Die Bewegungen Neridas haben trotz ihres Alters kaum an tänu­ Anekdoten aus der Fremde sehr beliebt ai:i der Schule. Zu seinem
rischer Eleganz eingebüßt, und immer häu6ger zieht sie sich ru Leidwesen muss er in Abschlussprüfungen häu6g als Gegner her­
meditativen Waffenübungen zurück, während sie die Ausbildung halten. Er hat es bisher jedoch nur selten übers Herz gebracht,
ihrer Zöglinge zunehmend ihren Meisterschülern überlässt. seiner Mutter diesen Wunsch abzuschlagen.

168
.J Die beiden Meisterschüler Mesut ibn Hassan (* 1006 BF, glat· ..> Humbcrt Lausingu (*1007 BF, klein und untersetzt, bärtig,
crasiert, Adlernase, drahtig, kaum aus der Ruhe zu bringen) und dienstbeflissen bis übereifrig) trägt den klangvollen T itel eines We­
Farbah Dhachmani (*996 BF, hennarot geflirbres Haar, füllig, sirs, auch wenn er sich selbst gerne bescheiden als Haushofmeister
aber beweglich, tcmperamencvoll, ausgesprochen eitel) kümmern bezeichnet. Er selbst wurde in Khunchom geboren, nachdem sein
sich in Abwesenheit Neridas um die Unterweisung der Schüler. inzwischen verstorbener Vater seinem Dienstherren Dexrer von
Mesur legt besonderen Wen auf eine fundierte theoretische Aus­ der Schanz in den Süden gefolgt war Obwohl er inzwischen mit
.

bildung und widmet sich häufig noch in den späten Abendstunden einer Tulamidin verheiratet ist, zudem Vater dreier entzückender
einzelnen Schülern. Seine besondere Liebe gilt dem Kamelspiel, Töchter, hat Humbert sich eine gewisse Steifheit im Umgang mit
anhand dessen er gerne taktische Situationen erläutert. Besonders Schülern und Gesinde bewahrt. Mit einer Genauigkeit die Ihres­
berüchtigt ist er auch für seine Ausdauerläufe im Kettenhemd gleichen suche, kümmert er sich um die VerSQrgung des Haushalts
mit den schweren Doppclkhunchomcrn auf dem Rücken, dessen und seiner Bewohner und gerät dabei hiuttg mit Meisterschülerin
Führung er die Zöglinge lehrt. Während Mesut bei Übungen viel Fahrah Dhachmani aneinander, die �nzlich andere Vorstellungen
Verständnis für die kleinen Unzulänglichkeiten der Schüler auf­ vom Wtctschaften hat.
bringt, kennt Fahrah solcherlei Gnade nicht, und selbst während
der Mittagshitze schickt sie die Schüler zu Übungen auf den Hof.
Ein ScHVLER..
Während sie selbst im Schatten .Arangensaft schlürft, müssen die
älteren Jahrgänge als Vorfechter vor den Augen ihrer Kameraden ßER.iDA SHiRinHAS ALS HELD
schwitzen. Ihr Organisationstalent und ihre Beredtheit haben die Obwohl die Schule eine vergleichsweise junge Tradition hat, sEnd
Großnichte des berühmten Rieslandfahrers in der Achtung Ne· Neridas Schüler stolz auf die reiche Geschichte der Tulamidenlande
ridas stetig steigen lassen, und so venritt die Tochter eines Hof­ und sehen sich in der Tradition jahrhundenealter Kampfeskunst.
beamten die Schwenmeisterin in ihrer Abwesenheit. Auch wenn Sie begegQen Herausforderungen mit einer gewissen Leichtigkeit
man es aufgrund ihrer weiblichen Erscheinung und dem ein oder und haben, nicht �tzt aufgrund der hohen Ansprüche ihrer
anderen Wohlstandspolter nicht annehmen mag, isr Fahrah eine Meisterin, gelernt, sich auch von Niederlagen nicht entmutigen zu

gelihrliche Kämpferin, die sich mit der Anmut einer Sharisad zu lasse n. Es gibt viele Gründe für einen Abgänger, ein unstetes Hel-
bewegen versteht - wenn sie .es für nötig hält. denleben einer sicheren Position bei Hore oder dem Dienst
bei einem reichen Handelsherren vorzuziehen, und sei es nur,
dass sie selbst nach dem Schwenmeisr.enum streben und in die Welt
ausziehen, ihre iwölfDuelle (siehe Szeuarioicleen) zu bestreiten.

Ein ScHVLER...IlERiDA SaiRinHAS im SPiEL


Die meisten Absolventen werden nach ihrer Prüfung in einffuss­
reiche Positionen aufsteigen und so können Ihre Helden einer von
Neridas ehemaligen Schülerinnen als Leihwächterin, Komman­
dantin der Hafen- oder Diamantgarde oder als Beschützerin eines
reichen Potentaten begegnen. Auf Reisen bieten sich Begegnun­
gen mit reisenden Schwengescllen an, die sich mit fremden Geg·
nern messen wollen, oder die ein Auftrag in die Fremde gcfühn
hat. Insbesondere Abgänger aus weniger wohlhabenden Familien
bieten ihre Dienste häufig gegen Entgelt an, um ihre horrenden
Schulden begleichen zu können.

GEHEhnnisSE
DER...f<lV
l DCHOMER....SCHVLE
..J Neridas beherztes Eingreifen bei dem Mordanschlag
auf den Vater des heutigen Großfürsten läs.st ihre Familie
bis heute hoch in der Gunst der Herrscher stehen, :Erst
Jahre später fand sie heraus, dass auch ihr Mann in jene
Verschwörung verwickelt war, die Istav Kulibin das Leben
�ätte kosten sollen. Obwohl Nerida ihren Mann bis zu sei·
nem Tod innig liebte, war die Enttäuschung zu groß. Seit·
her klaffte ein tiefer Riss in der Ehe, und nicht zuletzt aus
diesem Grund haben die beiden keine wi:iteren Kinder.
Bis heute versucht sie jedoch, Dexters Mittätersehaft zu

vcrschldern, um sein Andenken und das ihrer Fechtschule


nicht zu beschmutzen.
Tulamidische Kriegerin

169
J Ende gut. alles gut: Eine Abschlussprüfung der besonderen Art
SzEnAR}OiDEEn hat sich der Vater des jungen K4rim (•1017 BF, dunkler Oberlip­
J ZwölfGegner: Nerida Shirinha. ist eine der wenigen Schwert­ penbart, zurückhaltend) für sein.en Sohn gewünscht. Auf einer seiner
meister, welche die Sonderfertigkeit Kingmtänur
l beherrschen, Feiern soll ein Attentat stattfinden und niemand geringeres als der
sie wählt jedoch mit Bedacht diejenigen aus, an die sie diese Fä­ ßhige aber noch etwas unsichere Karirn soll es verhindern. Ahu ibn
higkeit weitergibt. Wer nicht willens ist, die horrende Summe Jhek/(*980 BF, Wohlstandsbauch, starker Raucher, spricht gern wn
von 666 Dukaten zu zahlen, der muss damit rechnen, dass er sich sich in der dritten Person) beauftragt die Helden entweder mit der
zuerst in ihren Augen beweisen muss. Nicht weniger als zwölf l11S1.enierung des Attentau, oder aber er bittet sie wn heimliche Un­
Duelle gegen angesehene Gegner muss er vor glaubhaften Zeu­ tersriitzung für seinen Sohn. Möglich ist auch, dass einer von A bus
gen gewonnen haben, um in den Augen der Schwertmeisterin Konkurrenten die Gunst der Stunde nutzt und den Attentäter aw­

würdig zu sein. tauscht oder sogar heimlich einen zweiten Auftrag.mtörder anwirbt.

�SHij BEii SVRJ(J\.IIS SCHVLE DER._


HOHEII fvLAmioiscHEII Kl\.mPF1'._VIISt

Vollstilldiger Name: Rashij ben Surkans Schule der Hohen Tu­ Bedeutende Abgänger: Harayan ben Hasrabal, vierter
lamidischen Kampfkunst im Land der ersten Sonne zu Rashdul Sohn Hasrabals, oberster Heerführer Rashduls, Emir von
Standort: Rashdul, gegenüber dem Alabasterpalast Chalukistan, Teilnehmer des 76. Donnersturmrennens (*985
Wappeo/Symbol: Khunchomer über dem kalligraphicrten Na­ BF), Chadim ben Yakuban, Veteran der Zweiten Schlacht
men des Schulgründers b�i urfoi, Schwenmeister in Hayabeth (*983 BF), Marhan
Wahlspruch: Abd'har! (tul4midiseh: Erhebt al'Fayron, Akademievorsteher für 99 Tage (*994 BF). Mordai
euch!} ben Shochan, Enkel Sultan Hasrabals (* 1005 BF), Zaynah
Triger: Stammesfiirsten der Beni Avad, heu­ bint-el-Sulef, Spionin
te: Sultan Hasrabal von Gorien am Hof des Kalifen
Spedalgebiet: Kampf mit dem Khunchomer (*1010 BF)
und Doppelkhunchomer, Lan:zenreiten Größe: groß (bis zu 54
Personen der Historie: Rashij ben Surkan, Sc.hülcr)
General Malkillahs ll„ Sultan von Rashdul, Bedehuogeo: ansehnlich im Kalifat, groß im
Stifter der Schule {*um 850 BF), Said ben Einflussbereich Sultan Hasrabals
Said, listiger Leibwächter Sultan Rashijs, erster Finanz.kraft: ansehnlich (direkte Förderung durch die in Rash-.
Akademieleiter (*862 BF), Asw al-Sali, Held dul beheimateten Beni Avad)
der Glaubenskriege<• 929 BF), Imran ben Ausstattung: ansehnlich
Assiref, Held der Schlacht von O/bris, erobene Chorhop an der Besooderheiten: Die Akademie wurde bis zum Aufkommen
Seite von KalifChamallah al-Gaftar (918-967 BF), Mazhar al-As­ der ersten Schwertgesellenschulen im Mittelreich lange den
wad, Gründer der Schwanen Klingen, entfühne die Tochter des Kriegerakademien zugeordner. Sie gilt aufgrund ihrer Lage
Kalifen (.., 942-1009 BF), Rashij ben Surkan, Ur-Ur-Enkel in Rashdul und der langen Tradition als tulamidischste aller
des Akademiegründers und langjähriger leitet (950-1034 BF) Schulen.

»Wie Dschadir der KühN wollte er stin, tin Draehentöter. t.kr "4s • Lauf, Ali! lauft Dit Reiter t.ks Sultans kommen!"
neunmal verfluchte Echsmgtziieht das Fürchten lehrt und eine kib­ -letztt �rtt t.ks R4uberhauptmanns 54/i al-Sahen. neuzeitlich
haftigt Djlnni snm Frrundin rufon darf Also ging er hin zum priich­
tigm Palast t.ks Zaubersultans, eks mächtigen Hasrabal ibn Yaltuban, .Ich brauche einen Mann, t.kr zu tun bmit ist, was die Hände un­
und schlug dreimal an die Pforte. Ein Krieger öjfntte ihm, und Karim seres Htmn nicht zu tun vermögen. /(ein Fehl "4ifan ihnen srin,
wrgaß, weswegen er gtkommtn war; so gtfangtn war tr vom Anblick kdn- Makel sit befleclun! Bist du ein solcher Mann, Achmed? Einer,
des Kämpfers, der in gkißtndtr Rüst:ung vor ihm stand. Aueh wenn der willens ist, seinen Vatmlllm en abzukgen, dass seiner Sippe keiner
er sich ob duser Torhtit vnfluchtt, g11ft ts "'1ch, stinm Gastgeber von Rach� schwört, und ihn tiefim Sand t.kr Wüste zu wrgmben? Dann
seinen Fähigkeiten und der guten Vtn:znlagung zu überuugtn. I<Arim schwäru deine Klinge in dit�m hwr, mein Sohn, wul erquiclu
nahm all seinen Mut zusammen, ffehte den AU-Einm um Verxrbung deinen Geist mit dem Wissen, Jass die�s Reich aflfdeinen Schultern
an unä trat ihm kriiftig gegen das Sc!Nnkin. " .T'flht. Ah�r übe dich in D�ut- denn danken wird man es uns nicht!"
-Märrhen wn I<Arim tkm Tollkühnen, gehört""/tkm BllSar wn -Mat:har al-AswaJzu dnem uiner Schüler. J005 BF
Rashdul. neuuitlich

170
GESCHiCH'l'E DiE AvsBiLDvnc An DEJl.SCHVLE DEil.
898 BF gelangt General &zshij ben Surlum durch einen Putsch HoHED fvLAmiDiscaEn Kß.mPF�vns'f
in Rashdul an die Macht und erobene den Fürstenthron filr den Die Traditionsschule ist gemeinsam mit den Rashduler Reitern
Stamm der Beni Avad. Im gleichen Jahr befiehlt er die Gtilndung in einem rostroten, nur wenig verzierten Wehrbau zu Füßen des
der Akademie, um den Nachschub an &higcn Kämpfern zu si­ prächtigen Alabasterpalastes untergebracht. Die Beuehungen zwi.
chern. Er ernennt $Ci.Den ehemaligen Leibwächter Said btn Said sehen Akademie und der berühmten Söldnereinheit sind hervorra­
zum ersten Leiter. Noch heute erinnen det Wahlspruch der Schule gend, und nicht selten hat ein Hauptmann einst innerhalb dieser
an den Umsturz. Mauern zum ersten Mal eine Klinge getUhrt.
Nach der Eroberung Chorhops 961 BF wird der Kriegsheld Im­ Die .Ausbildung bepnnt meist nach der ersten �ifeprüfung. und
ran ben Assiref zum neuen Akademieleiter ernannt. Der Sultan nur sehr selten werden Zöglinge aufgenommen, die jünger als 14
der Beni Avad ist wenig erfreut über die Ernennung eines Stam­ Jahre sind. Die meisten sind männlichen Geschlechts und stammen
mesfremden, verheiratet ihn jedocb kurzerhand mit seiner ältes­ aus einflussreichen novadischen Familien. Bei 00onderer Eignung
ten Tochter, um den Einfluss auf die Akademie nicht zu verlieren. mag die Schule aber auch für wenig begütene ein Stipendium verge­
Kurz nach der Geburt des ersten Sohnes stirbt Imran an einer ben, oder sogar ein besonders begabtes Mädchen aufnehmen. Entge­
Vergiftung. In den nächsten Jahren wechselt der Posten des Aka­ gen allen Annahmen ist der Glaube an den Eingon Rastu14h nicht
demieleiters mehrfach. verpflichtend, um zur Ausbildung zuge\assen zu werden. Es ist je­
978 BF stürzt Hasraba,l ben Yakuban seinen Vater und schwingt doch sehr wahrscheinlich, dass ein Schüler diesen Glauben während
sich mit Unterstützung einiger Rashduler Abgänger zum Sultan seiner Ausbildung annimmt oder zumindest ein tieferes Verständnis
von Gorien auf. Seither fordert er die Akademie, manchmal rur diesen entwickelt. Die in Rashdul vorherrschende, gemäßigte
auch indirekt über Sultan Kasim ben Rahyad, und rekrutiert .Auslegung der Lehre macht Schülern den Zugang leicht. Die Venni­
seine Leibgarde fast ausschließlich aus den Jahrgangsbesten der schung mit dem Ahnenkult um Raschtul, der .2aubetmystik eines
Schule. Hasrabals von Gorien und EinHüssen der Rondrave�ng, häufig
995 BF endthren Handlanger Hasrabals die Kalifenrochter Nedi­ auch in ihrer männlichen Form als Rahandra, ergeben eine inter­
me, um ihren Vater Abu Dhelrumun zum Überfä.11 auf Aranien zu e�te Mischung. die auch in Unterrichtseinheiten immer wieder
zwingen. Die Mitglieder der erfulgreichen Einheit unter Mazhar Gegenstand philosophischer Diskussionen ist.
al-Asw4d werden zu den ersten Schwarzen Klingen. Obwohl die Schule über erheblkhe Mittel verfügt und sogar einige
Im Kh6mkrieg (1008-1010 BF) wird der Lehrbetrieb weitgehend Sklaven ihr Eigen nennt, leben die Schüler in winzigen, karg ein­
ausgeserzt. Einige Schüler werden freigestellt, um ihre Stammes­ gerichteten Kammern, die sie zu dritt be"Wohnen. Allein Schüle­
verbände zu unterstün:.en, während andere freiwillig in den Krieg rinnen können ob ihrer Seltenheit allein oder zu zweit ein Zimmer
gegen die Al'Anfaner ziehen. beziehen. Mahheiten werden zwischen den Unter�isungen ge­
1021 BF reißt die Dämonenbeschwörerin Belizeth Dschelefsunni meinsam eingenommen und sind einfach gehalten. Die Übungs­
die Herrschaft über R.ashdul an sich. Da die Akademie sich ent­ kämpfe finden meist auf dem Hof statt, wo die Schüler mit Säbeln
schlossen gegen die neue Herrscherin stellt, lässt sie ein Exempel und den schweren Doppelkhunchomern gegeneinander antreten.
statuieren. Die Schule wird nach der Nacht dn-Flammm geschlos­ Die Übungen zu Pferde finden außerhalb der Stadt statt und um­
sen, nur ein Drittel der Schüler überlebt. Akademieleiter R.ashij fassen neben der tulamidischen Reiterlanze (Dschlldra) je nach Be­
ben Surkan verliert sein Augenlicht. gabung und Neigung auch Übungen mit Bogen oder Wurfspeer.
1021 BF besiegt Sultan Hasrabal von Gorien die Usurpatorin im Auf einen schürzenden Schild verzichtet man beim Rashduler Stil
magischen Duell und befreit die Sta,ch. Durch die· Hochzeit mit und verlässt sich ganz auf die Kraft der Offensive.
Shanja Eshila von R.ashdul wird er zum Herrscher von Rashdul Der Alltag ist geprägt von Askese und regelmäßigen körperlichen
und setzt seinen Sohn Shochlln btn Hasrabal als Wesir ein, dessen wie geistigen Übungen. Besonders der Haidamal, der ricuelle
Sohn zu dieser Zeit an der Akademie ausgebildet winl. Für die Schattenkampf wild häufig erprobt, und die Schüler sind dazu
nächsten Jahre leidet die Schule n oc h stark unter den Folgen der aufgerufen, sich in Meditation oder Gebet zu üben. Allein am
Nachtder Flammen. neunten Tag dürfen die Zöglinge ruhen und haben Ausgang, um
Als sich .Aränien und Oron im 35-Tagt-Kritg bekämpfen, zie­ ihre Familien zu besuchen. Am Abend aber finden sich alle im
hen die Abgänger der Schule fast geschlossen nach Norden und großen Saal ein, wo dann reichlich aufgetischt wird. Wasserpfeifen
erobern gemeinsam mit Hasrahals Truppen 1028 BF Obergo­ stehen bereit, Schüler wtd Leb:rcr tafeln gemeiiuam auf weichen
rien sowie Chalukistan. Beeindruckt durch den Einsatz, lässt Diwanen, und so manches Mal spielen Musiker auf, eine Sharisad
Heerruhrer Harayan ben Hasrabal die Mittel der Schule auf­ wiegt sich im Takt der Flöten, oder ein ehrwürdiger Haimamud
stocken. versüßt den Abend mit einer Geschichte.
1034 BF entschläft der greise Nachfahre des Akademiegründers, Die Konkurrenz unter den Schülern ist hoch, denn es sind nicht
Rashij ben Surkan, friedlich. Sein Mündel Marhan al'Fayron fiihn nur die Söhne einflussreicher Männer unter ihnen, es gilt auch,
die Schule nach seinem Tod weiter, ·wird aber nach nur 99 Tagen sich während der Ausbildung für einflwsrejche Posten zu quali­
im Amt überraschend durch Harayan ben Hasrabal abgelöst. Der fizieren und zum Beispiel eine Position bei Hofe als Mitglied der
Emir von Chalukand und Befehlshaber der R.ashduler Truppen Sultansgarde, als taktischer Ber.tter oder als Offizier zu ergattern.
kann sein Amt jedoch nur selten ausrollen und setzt Marhan um­ Im Gegensatz zum Mittelreich gilt es auch nicht als ehrenrührig,
gehend als seinen Stellvertreter wieder ein. sich einer der angesehenen Söldnereinheiten anzuschließen, und
so darf der Jahrgangsbeste seine Dschadra bereits die Jemen drei

171
Jahre seiner Ausbildung mit den bunten Bändern der Rashduler
�iter schmücken. Zum Ende der AU5bildung finden am 2. � Was denkt ein Zögling der: Sdiule der
tullahellah (18. Peraine), dem Tag ·der Treue, Kämpfe gegen die llOhen Tulamidbc:hen Kampfkunst (iber „.

Lehrmeister sratt. Im Anschluss werden vor den Toren der Stadt, •••Khunchomer Sibelfec:hter: „Im Kampf, Mann gegen
gemeinsam mit den Rashduler Reitern, bunte Reiterspiele veran­ Mann, gilt es, den Gegner m besiep, nicht aber, ihn mit
staltet, bei denen die Zöglinge sich beweisen müssen. Sinnesfreuden zu verwirren."
„. Sultan Hlllll'aba1: Das Schicksal des ZaubersulWlS,

Ehre seinem Namen, ist mit dem unserer Schule eng ver­
DtE SCBWAR,lErJ K.&.inGEn woben. Wir stärken seiner Herrschaft den Rücken, und dass
•WmnduddM Lbkr wktieröffiust, wintdu dk �km# llTllk­ seine militärlsqien Erfulge aus u�rer Stärke erwachsen,
Trn A..gm sehm! � g/tuJJst du, htzt wohlNe�. die Tochter erfUllt uns mit Stolz!"
des lGtlifm h/Jfohtt, dnn liistnlk.hm TarHonalt ein E1itk 'bnri­ ••• Krieger am dem Miudreicb: Viele von ihnen achten un­

ttt undFünt Ras Kiz.ran tJ()n 1hal1M11 aus dm Fängen Dofguniks sere GCRVJ: nicht und veriadlcn unseren Glauben. Was sind
des SchlJJf/nm emttet ? ÖffN deineAugm. und.skbt dnN mfr schon eine blanl<polierte Rüstung und ein Stück Papier gegen
Wahrheit unter all den Liigm. die dirfortan � wtrrlen: echten Heldenmut? Erst wenn ße sich gegen uw im Kampf
F.in Mllnn bn, kh nicht; ll1flidoch bin kh a, dk dir btjithlt.. • bewiesen haben, können wir ihnen aufAuge@iöhe begegnen."
-A,,.W 11/-Aswtld tu tinnn neuen Rtltruunfor dit &bwar­
un Klingtn, ntraritlich W• denkt .„ über dne11 Ugling der
Schule der Hohen Tulamidilc:hen Kamptku.mt
Auch wenn Ehre und Ansehen eine entsChcidende Rolle •,• dn Rasbduler Stadtbnmbner: ..SCit der Sultan seine
im Leben der Schüler spielen, wird geeigneten Kandidaten schütt.ende Hand über sie hält, verstärken viele der Silähdar
unter Umständen eine crwciterte Ausbildung zuteil Die die Truppen der Stadt oder tun Dienst im Heer. Es ist gut,
Schwanen Klingen sind Hasrabals seheimc Garde, und sie zum Schutu der Stadt hier zu wissen, aueh wenn die
obwohl jeder ihren Namen kennt, würde es kaum jemand Herrsch:ffi der Ifiitim gcbrodien isc,"
wagen, ihn auch laut ausZU1prechen. Aus ihr rekrutiert der „. eines Kbwicbomer Sihel&cbten: ,.Eine Herausfur­
Sultan nicht nur Teile seiner persönlichen Leibwache, ihnen derung, besonders da sie ähnlich kämpfen wie wir. Leider
wertten Endllhrunsen. politbche Morde und al!erlei ande­ wissen sie kaum etwas wn <len Freuden, die das Leben zu
re Dinge nachgesagt, mit denen der Hemchcr, der den Ruf bieten hat."
eines Wohltärers und guten Landesvaters genießt, sich die • ,• Kriegerin aus Baburin1 „Von jahrtawendealttr Hochkul­
Hände ni,tht beflecken will. Mitglieder legen ihren Vaterna­ tUr kann keine Rede sein! Obwohl sie lange Jahre unter der
men ab, um keine Schande aufilire Sippe zu laden und dem Herrschaft ihrCr Shanja gelebt haben und es ihnen gut ergan­
Vetbreiteten Brauch der Blutrache zu entgehen. Sie stellen ihr gen ist, bringen sie Frauen nur wenig �kt encgcgm."
Leben und Wirken furcan ganz in den Dienst des Sultans.
Es ist übrigens nicht bekannt, wie viele Mitglieder die
Schwarzen Klingen :zählen. Sicher is.t nur, dass es mehr al s die Leirung der Schule übernahm. Doch nach nur 99 Tagen wur­
13 sind, aber weniger als 99. de die eherne Geduld des enthaltsam lebenden Kriegerphilosophen
Wenn Sie Lust haben, eine Figur mit einer solchen Zusat­ auf eine harte Probe gestellt. Mit der Begründung, Marhan sei kein
zausbildung ins Spiel zu fUhrCn, verwenden Sie die Stei­ geborener Beni Avad, wurde der viengeborenc Sohn des Sultans,
gerungen vor Spielbeginn beispielsweise auf Talente wie der erfolgreiche Heerführer Harayan ben Hasrabal, zum Leirer der
Schl.ekhm, Sich Vmteckm, Gassenwisstn oder Magitkundt, Schule bestimmt. Auch die Blutsbrüdel'JiChaft Marhans mit seinem
um Ihren Helden entsprechend Ihren Wünschen auszuge­ Ziehvater vermochte den Wesit: von Rashdul nicht eines Besseren
stalten. Vtrpjliclnungm oder, falls es sich um ein flüchtiges zu belehren. Gegen Harayan, der ihn ob seiner häufigen .Abwesen­
Mitglied handelt, GmKht II (kkine Gruppe, die den Tod heit als Stellvertreter eingesetzt hat, hegt Marhan zwar keinen Groll,
des Helden will) bi(ttn sich als zusätzliche Nachteile an. doch seine bis dahin ungebrochene Loyalität zur Herrscherfamilie
ist ins Wanken geraten. Die Enttiuschung darüber merkt man ihm
jedoch nur selten an, lediglich die schar&iingige Ayshe al-Awad
PER,.SOilEil Aß DER_SCHVLE schafft es hin und wieder, ihn aw der Reserve zu locken. Insgeheim

DER_ff OHEß fvLAJniDiSCHEß sympathisiert er jedoch seither mit den Zielen der Shanja und will
ihr helfen, wieder mehr Einfluss in „ihrer" Stadt zu erlangen.
KilrnPFK..._VßS'f'
Wd1'EIU PERSOnEn DER.SCHVLE
MARJIAß AL'fAYR.Oß J Aysbe al-Awad (tuktmU/isch: die Schwane. •99g BF, dunkel­
Da der in der Nacht Mr Flammnz erblindere Rashij ben Surkan sich häutig, durchdringender Blicl<, zynisch, tiefverschleiert, trägt im­
in hohem Alter zunehmc1,1d aus dem Alltagsgeschäft rurüclaog, mer Handschuhe) sieht man ihr Waldmenschenerbe deutlich an,
wunderte es niemanden, dass sein Ziehsohn Marban aPFayron doch nur wenige haben die hochgewachsene schlanke Frau je ohne
(*994 BF, schwarzer Vollbart, ausrasierter Nacken, muskdbepackt den schützenden Gesichtsschleier gesehen. Zwar lebt sie an der
und sehnig, in sich ruhend, begnadeter Ringer) nach seinem Tod Akademie, mischt sich jedoch nur selr.cn in den laufenden Lehr-

172
betrieb ein. Seit der vormalige Großmeister bei einem Einsatz ver­ offenbar, die Herrschaft durch Shanja Eshila wieder henustellen.
schollen ist, leitet sie auf Geheiß des Sultans die Schwanen Klin­ Tat.sächlich handelt es sich dabei lediglich um ein (erschreckend
gen mit eiserner Hand und bildet vielversprechenden Nachwuchs echtes) Gedankenspiel des stellvertretenden Akademieleiters, mit
als Vollsuecker von Hasrabals Willen aus. Gleichgestellten und dem er seine Wut zu besänftigen sucht. Zumindest bisher ist er
Untergebenen begegnet sie mit einer gewissen Arroganz, jedoch noch nicht auf die Idee gekommen, diesen Plan ucsächlich um­
weiß sie um ihre privilegierte Stellung und würde diese niemals zusetzen, und auch die erwähnten Kontaktleute und die ShanJa
wissentlich gefahrden. wissen von nichts.
..J Said ben Melekh (*992 BF, dunkle Locken, schwaner Schnurr­ ..J Die Klinge in der Dunkelheit1 Die Helden wurden angewor­
ban, begeisterte r fager) unterrichtet die Schüler im Bogenschiess­ ben, um einem skrupellosen Sklavenhändler das Handwerk zu le­
en und ist dabei nie um eine Anekdote verlegen. Besonders gern gen, als sie sich unvermitr.elt mit einigen Mitgliedern der Schwar­
erzählt er aus von der Zeit. in der er an der Seite Harayan ben zen Klingen konfrontiert sehen. TaJsächlich haben die Handlanger
Ha.srabals am 76. Donnersturmrennen teilnahm tJnd den Konti­ Hasrabals einen ähnlichen Auftrag: Sie wollen den Mann entfüh­
nent bereiste'. Inzwischen ist er glücklich mit Sulibeth (*1011 BF, ren, um seine Geschäfte vorerst zu unrerbinden, nicht Jedoch
glu cäugig, leidenschaftliche Köchin und Geschichtenerzählerin) töten. Je nach Auftrag der Helden kann dieses Zusammentreffen
ver.heiratet und Vater der lebhaften Zwillingsbuben Karim und blutig enden, oder aber dazu flihren, dass beide Parteien zusam­
Omar (*1032 BF). menarbeiten, als sie erkennen, dass die Zielperson ihnen eine töd­
liche Falle gestellt hat.
Ein ABSOLVED'f DER.
HOHED fvLAntiDiSCHED
GEHEfmntssE DER...SCllVLE
Kt\ntPF1'.,VDSf' ALS HELD J Die Hetndaaft der Dimoncnbuble: Nur wenig wird
Ein .Abgänger der Schule kann sich meist vor Angeboten kaum über die verhängnisvolle Niirht dn Flammen gesprochen,
retten: Rashduler Reiter, Hasrabals Garden und andere Söldne­ als Belizeth Dscheld'sunni die Tore der Akademie schliess­
reinheiten buhlen um die Gunst der Jahrgangsbesten, und auch en ließ und einen AzZitai in seinem Innern wüten ließ.
der Akademieleiter Harayan ben Hasrabal sucht an seiner alten Allein Ayshas Eingreifen ist es wohl zu verdanken, dass die
Ausbildungsstätte immer wieder fahigen Nachwuchs für das zu­ Akademie nicht zur Gänze ein Raub der Flammen wur­
rückeroberte Chalukistan. Andere Abgänger sehen sich in der Tra­ de. Sie war es auch, die iiberlebende Schüler und Lehr­
dition Dschadir des Kühnen und ziehen aus, sich in der Welt zu meister durch einen unterirdischen Geheimpng aus dem
beweisen und ebepso Teil der Geschichten der Haimamu.dim zu Gebäude fühne. Oie schweren Verbrennungen, die sie a.n
werden wie einst der legendäre Drachentötet. Händen und Gesicht erlitt, verbirgt sie heute meist unter
ftießencl.en GeWindern. :A:ysha war es auch. die mit ihren
Ein ABSOLVEn't DER.HOHED Schwarzen Klingen während der Usurpation für Hasrabal
fvLAmioiscHEn �mPPK.vns't im SPiEL in Rashdul spionierte und so letztlich den Weg für den Fall
Die Helden können Abgängern der Schule überall in den Tulami­ der Magierin bereitete.
denlanden und manchmal auch darüber hinaus begegnen. Wäh­ J Hasrabals Rinke: Ayahäs Treue zu Hasrabal ist un­
rend viele der exzellent ausgebildeten Einzelkämpfer nach Ämtern erschütterlich, denn seine Männer waren es, die sie in
und Wurden streben und sich in Herr oder Söldnereinheiten ver­ dt:n Wirren des Khömkrieges aus der Gefangenschaft der
dient machen, können sie auch als Leibwächter oder Beschützer Al'Anfaner befreiten. Man erkannte das Talent der jungen
eine Anstellung finden. Andere ziehen durch die Lande, um sich Sklavin, ließ sie in Rashdul ausbilden und den Schwanen
mit stärkeren Gegnern zu messen, oder befinden sich auf diplo­ Klingen zuführen. Trott. ihn:r Verdienste gehört sie noch
matischer Mission für ihren Stamm oder eine der einflussreichen immer der Akademie, denn der Zaubersultan sie nie frei­
Rashduler Familien. gelaS1Cn. Tatsächlich sieht ·Ayshe ihre äußerste Erfüllung
Besonders Mitglieder der Schwaru:n Klingen eignen sich auch im Dienst an der Akademie und würde ihren Einfluss
hervorragend als Schurken einer Geschichte. Die Helden können niemals gegen die Unsicherheiten der Freiheit taU(Chen.
an der Akademie oder außerhalb auf ihre Existenz aufmerksam Ihre kleinen pers§nlichen Freiheiten erlaubt sie sich im
werden und, je nachdem, wie sie politisch zu Hasrabal scehen, ih­ Umgang mit ihren �krutcn, die nichts von ihrer niederen
ren Umtrieben ein Ende bereiten oder mic den Vollstreckern zu­ Herkunft ahnen, denn nur wenige bekommen Je das Skla­
sammenarbeiten. venmal JU Gesicht, das sie·noch immer im Nacken tragt.
.J Vision mit Folgen: S'tliti ben Melekh :wurde während
des Donnersturmrennens Z.Cuge de11 Erscheinung des Hei­
S�EDARiOiDEED ligen Leomar und versucht .seither, die Lehren Rondras mir
J Verl�e Gefühle: Nichts hat Marhan al'Fayron tiefer getrof· seinem Glauben an Rastullah zu vereinbaren. Mit interes­
als dass ihm der Sultan die Akademieleitung versagte und ihm sierten oder zwölfgöttergläubigen Schülern wie Schulfrem­
noch dazu seinen ständig abwesenden Sohn vor die Nase setzte. den tauscht er sich gerne über diese Erfahrung aus und
Die Helden entdecken in seinen Unterlagen detaillierte Au&.eich­ lässt seine neugewonnenen religiösen Oberu:ugungen bis­
nungen für einen Putsch, den Marhan plant, ofenbar
f unter Ein­ weilen au�h in seinen Unterricht einfließen.
betiehung eines Offiziers der Rashduler Reiter. Sein Ziel ist es

173
DE�WEG lVR_
SeHw-ERtmEiSTEl\SCHAFT

>Hinfor HJ allenthalben fturultgellZn "4sz in <km ganun Reiche ausgetragen ist, kann der Gegner dem Prätendenten ein Zeugnis
sich nyem11nd ein Meister des Schwerts nennen oder ein Schul halten über den gefUhrten Kampf ausstellen. Oft geschieht dies auch in
noeh ums Gold lehren soll, awur er sey zuvor von tkn Meistern tks Rücksprache mit dem Kampfrichter der in den zwölfgöttlichen
Schwerts in seiner KunJt geprüft und zugelllSsen. • landen fast immer ein Diener der Rondra ist. So kann es auch
--,aus dem Erlass über die Schwertmeisterschaft, angeordnet von passieren, dass ein Duellant einem Wandergesellen seine Fähig­
Kaiser Reto 1. von Gareth im Jahre 987 nach Bosporans Fall keiten besiegelt, obwohl dieser das gemeinsame Gefecht nicht
gewinnen konnte. Einern Anwärter bei einer eigenen Niederlage
Mit dem Ablegen seiner letzten Prüfung und der feierlichen Über­ einen solchen Brief zu verweigern, gib als ausgesprochen ehren­
gabe des silbernen Siegels durch seinen Meister beginnt ein neuer rührig. Sollte der Gegner beim Duell versterben, obliegt es dem
Lebensabschnitt im Leben eines Schwertschülers: der des Schwert­ aufsehenden Kampfrichter und der Rondrakirche, ob der Gesel­
gesellen. Viele träumen davon, auch diese Zeit des Ltrnens einmal le dieses bei seinem Meister geltend machen kann. Bei Ebotns
hinter sich zu lassen, den Titel eines Schwertmeisters zu erhalten Tannhaus wurden auch stau zweier Ehrenduelle das Erschlagen
und vielleicht sogar einen eigenen Seil zu begründen. Bevor es al­ eines untoten Trolls und eines daimoniden Schreckens in den
lerdings dazu kommen kann, begibt sich det Schwertgeselle, ganz Schwal'7.Cn landen als Beweis seinet herausragenden Waffenf:i­
ähnlich einem Handwerksgesellen, auf die Walz, um seine Fähig­ higkeiten gewürdigt.
keiten bei anderen Meistem zu erweitern und bisher Gelerntes auf Welche Duelle letztendlich die Zulassung zu einer Meisterprüfung
die Probe zu stellen. gewähren, liegt im Ermessen und den persönlichen Ansichten des
Während dieser Zeit soll er mindestens ein götterge&lliges Dut­ prüfenden Schwertmeisters. So heißt es, dass zum Btispiel Ta(fan
zend (Ehren-)Duelle bestreiten, in denen der Kämpe gegen an­ vonfurios reine Ehrenduelle gegen Tulamiden nicht beachtet, getö­
gemessene Gegner ficht. Als würdige Gegner kommen hier unter tete Novadis allerdings mit besonderem Wohlwolkn wahrnimmt.
anderem berühmte Helden, Schwertmeister, namhafte Geweih­ Diese Willkür mag auch einer der Gründe sein, warum die wenigs­
te der göttlichen Löwin und ihres blutigen Sohns oder Ange­ ten Gesellen mit nur genau zwölfSiegeln wieder an der Stäne ihrer
hörige kämpfender Orden und berühmter Einheiten in Frage. Ausbildung vorstellig werden. Es ist jedem Schwengcsellen auch
Nachdem ein solches Duell, oft a.uch unter großem Aufsehen, &eigestellt bei einem anderen Meister um die

Schwertgese/len-Due/J

174
Sobald man einen Meister davon überzeugen konnte, würdig zu
sein, fehlt zumindest in Mittd- und Horasrcich noch die Zu­ DiE ZWÖLF EHJU:llDVELLE
stimmung eines Hochadligen, der dem neuen Schwertmeister das ALS ABEDf'EVEAAVFHÄDGE�
Recht gewähren, würde in seinem Namen eine Schule zu gründen. Das Bestreben eines Spider-Schwengesellen. sich eines
Diese politische Hürde kann filr jemanden, der sein Leben der Tages als würdig zu erweisen und eine Mei$terprüfung ab­
Fechtkunst gewidmet, erst mal unüberwindbar scheinen. Je nach zulegen, kann immer wieder einen schönen Anlass biewo,
Landesherr muss der Anwärter mehr als nur einen Ruf und die Helden in Abenteuer zu verwickeln. So werden die meis­
Empfehlung seines alten Meiscers vorweisen. Von Wllipurga von Lö­ ten Schwertmeister oder dekorierten Helden nicht für ei­
wtnhaupt heißt es, dass sie erst auf einen Meister der Ochsenhcrde nen Kampf gegen jeden dahergelaufenen Schwertschwin­
wartet, bevor sie das Privileg des ersten weidenschen Schwertmeis­ ger bereitstehen, und der Anwärter muss sich erst einmal
ters vergeben möchte. Andererseits gilt es als offenes Geheimnis, den Respekt des zukünfiige'1 Duellanten ve!dienen.
dass Damian von Shoy'Rina bereit war jeden möglichen litel gegen Allein da& Auffinden eines pas$Cbden Gegners kann auch
eine ausreichend große Menge Dublonen zu verleihen. Wenn dies manche Komplikation mitbringen, wenn dieser sich ge­
geklärt ist, darf man seine Prüfung zum Schwertmeister ablegen rac:le auf einer Queste be6n� oder sich gar im Alter in
und beweisen, dass man entweder den Stil des Lehrers gemeistert die Einsiedelei zurückgezogen hat. Solange der eigene
oder seinen eigenen entwickelt hat. Schwertmeisters es nieht als spielerische Narretei abtut,
Die .Axt der Meisterprüfung kann dabei so vielflaltig ausfallen wie kann auch die Teilnahme i_ln einem der großen Turniere
die Schwenmeiste,r selbst. Da der Schwertmeister filr seinen Zög­ der Reiche eine Möglichkeit darstellen, die I<Jingen mit
ling mit seinem Namen in der der Öffentlichkeit und vor allem würdigen Gegnern zu kreuzen.
vor seinem Förderer grade stehen muss, ist es nur in den seltensten Außerdem kann ein Hdd vet$Uchen, sich eine geleistete
Fällen ein reines Duell In der Meisterprüfung gilt es neben seinem Heldentat als Beweis seiner Fähigkeiten anerkennen zu
Können mit der Klinge vor allem auch seine charakterliche Eig­ la.ssre n. Dazu bedarf es neben venrauenswürdipn l.eiigcn
nung unter Beweis zu stelJeo, so dass die Prüfung auch von, Schüler natürlich auch eines wohlwollcnden G�ihten oder Adli­
zu Schüler angepasst werden kann. gen, der dem Heklen seine Taten und seine damit cinher­
Von Mtidtr Eroscham weiß man, dass er seinen Schülern nicht gdxadc lk&igung bc:lclu:inigt.
nur jedes kämpferische Geschick in einem letzt.eo Duell abverlang­
te, oSondem auch, dass seine Zöglinge, um das brilJiannwergische
Erbe der Schule zu ehren, diesen Kampf mit selbst geschmiedetem
Schwert und Prunkschild antteten mussten. Manch lästerliches
Schandmaul behauptet auch, dass Matstro Ftdorino es als Teil der
Meisterschaft seines Kavalierstils sieht, dass man in der Lage ist,
eine Duellforderung auf einem Hofball tu provozieren ohne dabei
die Etikette zu vcrlea.en.

175
IliE GR_VDDUilG EillER_
EißEilEil SCHUTER.fGESELLEilSCHULE

Ist der Tirel des Schwenmeisters ersc einmal errungen, isr also Neben den Schwertmeistern gibt es auch in vielen großen Stäclren
ein Förderer gefunden und die Prüfung des alten Meisters erfolg­ r.ahlreiche Fechtschulen, die gegen ein kleines Entgelt Reisenden
reich bestanden, würde so manch frisch Gekürter gern wgleich oder Kindern reicher Eltern die Grundkenntnisse des bewaffne­
mk dem Unrerricht beginnen. Bis die V ielfalt der avenrurischen ten Kampfes vermitteln. Eine solche kann auch ein erfahrener
Sc;hwengcsellcn um eine weitere Facette erweitert wird, mil&scn. Schwertgeselle relativ unkomplizien eröffuen, ohne eine Meister­
noch einige rein materielle Hürden genommen werden. Es muss prüfung zu bestehen.
ein passendes Anwesen gefunden we rden, in dem nicht nur die
zukünftigen Schüler und eine angemessene Anzahl an Bediens�
ten tergebracht werden können,
un so ndern auch Unterricht und
Fechtstunden möglich sind. Fähige Angestellte müssen gefunden
werden, und wenn der Meister nicht dem ganzen Tag mit scinco
Schüler verbringen will, muss er weitere Lehrer einstellen.

PEcvniA non oLEf -


SCHWEl\fGEH:LLED VDD DAS LiEBE GELD
Wenn die Schule erst mal besteht, muss sie auch weiterhin unrer­
halten "1Wrden, was regelmäßig ein kleines Vermögen verschlingt.
Das Schulgebäude muss Instand gehalten oder ausgebaut und Per­
sonal will bez.ahlt werden. Den Kirchen steht ihr Z'.ehnt z u und
die Kaiserin oder der Horas fordern regelmäßig Steuern ein. Lehr­
bücher, Übungswaffen und Rüstungen können zwar einigt: Jahn:
eingesetzt werden, .nutzen sich aber dennoch ab, sodass ein Aus·
causch notwendig wird. Wenn der Schwenmeister sich gar aufden
berittenen Kampf spezialisiert hat, müssen neben den Stallungen
auch die Pferde versorgt werden.
Je nach Stil der Schule und dem Stand der Sprösslinge muss der
Scliwercmeister auch filr passende Unterhaltung in Form von
Gauklern, Spielleuten oder Vergleichbarem sorgen.
Dem gegenüber stehen die Einnahmen der Schule, die $ich vor
allem aus Zuschüssen und Unterstützung des Trägers ulld dem
Schulgeld zusammensetzen. Dieses benigt bei den meisten Schu­
len um die l 0 Dukaten monatlich und wird üblicherweise ein Jahr
im Voraus gez.ahlt. Mancher Lehrmeister erhält auch immer wie­
der Spenden ehemaliger Abgänger oder einzelner dankbarct Bür­
ger die sich filr die Ausbildung ihrer Kinder oder eine Hilfe in der
Not revanchieren möchten.

Größe der Schule sehr klein klein mittelgroß groß sehr groß
&M� W W � � 120
Lehrer 3 S 10 1S 20+
Bedienstete* 811 15/3 40/5 80/10 125/15
Gäste** 3 5 IQ. 15 25
*Einfache Bedienstete wie Mägde, Köche, Gardisten I Leitende Bedienstete wie Haushofmeister, Medici, Sekretäre
** Quartiere filr Besucher wie Gastlehrer, Gastschüler, Reisende oder Bitcsrdler

176
Oft reicht daRir ein großcc Saal oder eine Wie.se ·auf der die Lekti­ h.alb einer Stadt zu tragen oder an ritterlichen Turnieren teilzuneh­
onen vermittelt werden können, d� hier keine allgemeine Ausbil­ men. Ast Orten, an denen ein echter Schwertmeister unterrichtet,
dung stattfindet und auch üblicherweise keine Schiller oder Gäste wird es ein Fechtlehrer ohne bedeutenden Ruf aber schwer haben,
übernachten. Ein Fechtschüler erhält natürlich keinen Siegelring da diese oft auch Einzellektionen anbieten.
oder Kriegerbrief. und somit auch nicht die Rechte Waffen inner-

ScBwEIQ'DiEnst'E J Zuerst sollte sie die Prottssion auf der Basis des allge­
Nachfu!gend finden Sie eine ungeSihrc Angabe für Preise von meinen Schwert�llenprofils ('WdH 108) und des Profes­
Dienstleistungen bei einem Schwertgesellen. Die Preise stel­ sionsbaukastens (WdH 303) erstellen.
len das untere Mirumum dar: Orientieren sie sich dazu, an dem Werten des ausbilden­
Fechtunterricht bei Gesellen den Schwertmeisters, wobej dieser selbstverständlich auch
benötigte AP x 14 H
(Lehrmeister bis Ta W 14) andere Schwerpunkte setzen, kann, also solche die seinen
Fechtstunden beim Meister benötigte AP x 25 H Lebenswandel wietlerspiegeln.
Zwcikampfvercrerung durch Gesellen ab 50 D J Der Schwertmeister muss die SOnderferdgkeit Waffm­
Zweikampfvertretung durch Meister ab 200 D meisür für die primär gelehrte Waffe des Stils besit7.e.n.
Lehrmeister Rir Sonderfeniglreiten 30 bis 50 D v Sein Lehrcn-TaW sollte nündestens 12 betragen, in
allen T"8lemen, ..SpraChen und Schriften die er seinen
Neben den materielien und folitischen Stolpersteinen die Schülern vermitteln will, ist- ein Wert von mindestens
es zu überwinden gilt, sollten auch folgende regeltecbn.i­ 9 angemessen.
sche Voraussetzungen erfüllt sein bevor sich ein Spieler als <J Alle Sondcrfenigkeiten, we den Schülern vermittdt
Schwertmeister niiderlässt: werden sollen, müssen natürlich auch beherrscht wenlen.

177
IlEVE PR,..OFEssionEn

Handwerk:-
Die vollständigen Werte eines Abgängers der Bali hoher Aka­ Ourch den Besuch von Wahlpflichtveranstaltungen können
demie (als Ergänzung zu WdH) auf 4 bis 8 Talente der folgenden Liste 12 Talentpunkte bis zu
Zusätzliche Voraussetzung: KK 13 einem Maximum von+4 verteilt werden; Rechnen oder Stern­
Kampf: Hiebwaffen +4, Kettenwaffen+4, Lanzenreiten +7, Rau­ kunde muss dabei sein: Heilkunde Wunden, Heilkunde Seele,
fen + 1, Ringen -1, Schwerter +6, Zweihandschwerter/-säbel +4 Heilkunde Gift, Heilkunde Krankheiten, Rechnen, Sternkunde,
Körper: Reiten +2, Selbstbeherrschung -2, Sinnenschärfe -1, Staatskunst, Rechtskunde, Seefahrt, Anatomie, Musizieren,
Zechen +3 Singen, Malen/Zeichnen, Tierkunde, Pflanzenkunde, Alchi­
Natur: Orientierung+ 1, Fährtensuchen +1,Wildnisleben +2 mie, Hauswirtschaft, Handel, Phllosophle, Mechanik, Spra­
Wissen: Geschichtswissen -1, Götter/Kulte +1, Heraldik +1, chenkunde, Maglekunde
Kriegskunst + 1, Sagen/Legenden +3 Sonderfertigkelten: statt Schildkampf 1 auch Parlerwaffen 1
Handwerk: Abrichten +1, Heilkunde Wunden -1, Lederarbei­ wählbar
ten +1
Sonderfertigkeiten: Reiterkampf, Turnierreiterei, kein Der Festumer Krieger der Kavalliersschule (26 GP)
Schildkampf 1 Übliche Kultur: Bomland
Verbilligte Sonderfertigkeiten: Kriegsreiterei, Niederwer­ Kampf: Raufen+ 1, eins aus der folgenden Uste +6, ein weite­
fen, Schildkampf I, Turnierreiterei. Wuchtschlag res. +4: Schwerter, Säbel, Hiebwaffen; Anderthalbhänder +3;
Lanzenreiten +5
Birkholter Krieger (25 GP) Körper: Körperbeherrschung+ 1, Reiten +2
Übliche Kultur: Bornland Gesellschaftlich: Etikette+2, Überreden +2
Modifikationen: AuP+2 Natur: Orientierung+ 1, Wildnisleben+ 1
Kampf: Raufen+ 1, Schwerter oder Hiebwaffen+ 7, das ande­ Wissen: Kriegskunst +3, Staatskunst +2, Tierkunde +3, G e ­
re +5, ein Talent der folgenden Liste +2, eins +1: Anderthalb­ schlcht$wissen+ 1
händer, Säbel, Zweihandschwerter; Lanzenreiten+ l Sprachen: Lesen/Schreiben [Kusliker Zeichen) +4, Sprachen
Körper: Körperbeherrschung+3, Klettern+2, Reiten -2 kennen [Tulamldya] +4, Sprachen kennen [Alaani) +4
Gesellschaftlich: Etikette -1 Handwerk:-
Natur: Orientierung+4, Wildnisleben+3, Fährtensuchen +2 Sonderfertlgkelten: Reiterkampf
Wissen: Magiekunde+2, Kriegskunst +2 Verbilligte Sonderfertigkeit: Spezialisierung Staatskunst
Sprachen: Sprachen kennen [Bosparano] +4, Lesen/Schrei­ (Diplomatie), Kriegsreiterei
ben [Kusliker Zeichen]+3
Handwerk: Schneidern + 3, Hauswirtschaft oder Holzbearbei­ Oie Neethaner Kriegerin (24 GP·)
tung+ 2, das andere+ 1, ein Talent der folgenden Liste+3, ein Übliche Kultur: Horasreich
weiteres+ 2, zwei weitere+1:Tierkunde, Pflanzenkunde, Leder­ Voraussetzungen: Adlige Abstammung
arbeiten, Wettervorhersage, Kochen, Heilkunde Wunden Vorteile: Besonderer Besitz 1 (eigenes Pferd)
Verbilligte Sonderfertigkeiten: Schildkampf II Modifikationen: SO 9-12, LeP: +1 statt +2
KC\lmpf: Säbel oder Hiebwaffen +6, das andere+3, Dolche+ 1,
Der Methumiser Krieger (24 GP) Lanzenreiten oder Zweihandschwerter +3
Übliche Kultur: Horasreich Körper: Reiten +2, Schwimmen +3, Selbstbeherrschung -1,
Kampf: Raufen + 1, eins aus der folgenden Liste+6, ein weite­ Tanzen +2
(eS +4, zwei weitere+3: Anderthalbhänder, Schwerter, Säbel, Gesellschaft: Etikette+1, Menschenkenntnis +2
Fechtwaffen, Zweihandschwerter. lnfanteriewaffen Wissen: Kriegskunst -1, Tierkunde +4
Körper: Körperbeherrschung+2 Sprachen: Sprachen kennen [Mohisch] oder Sprachen ken­
Gesellschaftlich: Lehren +2, Geschichtswissen+ 1 nen [Tulamidya)+3
Natur: Orientierung+ 1 Handwerk: Abrichten+S, Heilkunde Wunden -1
Wissen: Kriegskunst +3 Sonderfertigkeiten: Rüstungsgewöhnung 1 (Tuchrüstung
Sprachen: Lesen/Schreiben [Kusllker Zeichen] +4, Sprachen oder Kettenweste), Reiterkampf
kennen [Tulamldya]+4, Sprachen kennen [Bosparano] +5

178
MED'iEnHinw-EisE FÜ-R..DAS SPiEL rniT
�EGEIQI UITD SCHW"ERfGESELLEil

ffiVSiKYORSCHLÄGE
Zur Untermalung von Kämpfen empfehlen sich die Soundtracks
BE LLE'f� s'ti 1'. von Gladiator bis 300.
Joe Abcrcrombie: Best Served Cold, The Heroes (Kriegswesen Zudem von Erdcnstern: Into the Red
und Schlachten)
Isabel Allende: Zorro
Bemard Comwell: Das lett.te Könjgreicb (und die Folgeromane
FiLntE vno
um Uhcred, einen frühmittelalterlichen Krieger)
George R.R. Martin: Das llecl von Eis und Feuer fERJISEHP1'_oovR:ti onEn
Arruro Perez-Reverce: Alatriste Alatriste (2006) - aufwändige spanische Produkrion mit realisci­
Arturo Perez-Reverce: Der Fechtmeister (ein alter Fechtmeister schen Kampf- und Schlachtszenen
und sein einziges Streben, endlich den unparierbaren Meisterstoß Du B. Krieger (1999) - zur Inspiration für thorwalsche Krieger
zu entdecken, z. Zt. nur antiquarisch erhältlich) Der Mano mit der Eisernen Maske (1998)
Tamora Pierc:e: Ala.noa (Jugendbuchreihe an einer nKriegcrakade­ Die dn:i Musketiere (1961) - Mantel und Degcnkampf wie im
mie-ähnlichen" Schule) Horasreich
Eiji Yoshikawa: Musasbi (Historischer Roman, der die Wander­ Die Maske des Zorro (1998) und Die Legende des Zorro (2005)
schaft und den Au&tieg eines jungen „Schwertgesellen" zum größ­ - die unterschiedlichen Zorro-Ver6lmungcn geben nach wie vor
ten Schwermieister Japans darstellt. Vorlage für das tulamidische ein schönes Bild der almadanis<:hen Caballeros ab
Schwertgesellentum) (z. Zc. nur an tiquarsch erhältlich)
i Die Samurai Trilogie {1954-1956) - oscarprämierte Filmreihe
über den Aufuieg Miyamoto Musashis
SACHBVCHER., Duell der Degen (l 997)
Die Men at Arms-Reihe von Osprey Pub lishing behandelt irdi­ Im Zeichen des Zorro (1940)
sche Bewaffnung und Armeen im Laufe der Zeiten - detailliert Last Samurai (2003) - das Leben nach einem Ehrenkodex, das
beschrieben und reich bebildert stete Sueben nach Perfektion
Thomas Laible: Das Schwert - Mythos und Wirklichkeit Rob Roy (1995)- ein furioses Alles-oder-Nichrs-Duell im Finale
Herben Schmidt: Scbwerdwnpf Teil 1 (der Kampf mit dem Tristan und lsolde (2006) - insbesondere die Wettkämpfe in der
Langen Schwert} & SchwertkampfTeil 2 ( der Kampf mit dem Arena lohnen sich
ku1"7.Cn Schwert und Buckler) Troja (2004) - der Kampf mit Schwert und Schild nach antikem
Andre Schulze: Mittdalterlicbe Kampfesweisen - Das Lange Vorbild
Schwert (weitere Bände über Kriegshammu, Schild und Kolben Sinbad- Der Herr der Sieben Meere (2003) - schmissiger Ani­
sowie Scheibendolch uod Stediscbild mit Derails über Fechtbü­ mationsfilm
cher Schmiedekunst und historische Gerichtskämpfe)
, Sharpe - die Sc:harfsc:hü12c11 (TV-Serie 1992 - 2010) - obgleich
Johannes Graf zu Königsc gg-Aulendorf u. Andr e Schulze (Hrsg.}: die Zeit der Klingenwaffen sich. bereits dem Ende zuneigt, zeigt die
Der Königseggu Coda (bildreiche irdische Vorlage zum Vade­ Serie den Alltag eines. jahrelangen Krieges
mccum der Krona Adersin)
Yagyu Munenori: Der Weg des Samurai: Anleitung ;tum strate­ 001'.VJllED1'A1'ionEn
gisdien Hancleln (Schwertkampf und dazugehörige Geisteshal­ Agilitas TV: Insbesondere die DVDs „Langes Schwert 1 & 2" und
tungen) „Schwert und Schild" zeigen anschaulich die Rekonstruktion eu­
Miyamoto Musashi : Das Buch der fünf Ringe (Kriegssrrategie, ropäischer Schwertkunst
Kampfu:c:hniken und Philosophie, irdische Vorlagt- für „Der Weg Redaimiog the milde (2009) - Dokumentarfilm über europäi­
des vollendeten Schwertkampfes" des Salim al-Jeref) schen Schwertkampf

179
DSA-PUBLiAA'fiODED
�um SPiEL mi1" KltiEGERJI vno ScHWER...'fGESELLEn

QyELLEßBÄDDE
Aventurisches Arsenal - ein Kompendium aventuriscber Waf­ Jochen Hahn, Karsten Kaeb: Löwin und Mantiko.r (2009)
fen und llii.ttungen (2008) lna Kramer: Die Löwin von Neetha & lha.lionmels Opfer
Krieger, Krämer und Kulti,sren (2012) - Meisterpersonenband (1995) Die Rondraheiligc IH:ginnt ihre Laufbahn als Kriegerin
-

mit Kurzgeschichten inNeetha


Judith Vogt: Im Schatten de.r Else (201l) & Im Feuer de.r �e
DSA-R9ntADE (2012) - Handlungsträger sind ein darpatischer Schwcn:gcselle
Bernard Craw: Der Isenbom-liyklus (2010) - das Leben zwi­ und eine Waffenschmiedin
schen Krieg und Tod wird im Zyldw treffiicher geschildert Hadmar von Wieser: Der Schwertkönig (1998) & Der Dämo­
Bemard Craw et al.: Die T'lirme von Taladur (201112012) - nenmeister (1999) - Raidri Conchobairs Leben - „der" große
Mantel- und Degen-Flair in Almada aventurischc Krieger

180

lnDEX
12 Duelle 148 Balayan-Schult 146, 149,152 Des Fe.indes Diene.r und deren Bekämpfung 101
BanquiriK.he Turney i n Arinlcen 43 Dexcer von der Schanz. 167-169
Bard Cheannard 46,47 Dhamara al Fabd 167
A Ba.shia 21-25 Diamantanes Sultanat 146, 147
Adelsmarschall 105, 106 Ba.nrabun 52 Diamin al'Kira 147
Adersin 35,44,81, 110,114, 117, 119ff Bdi2.cth Dschelefsunni 171,173 Oimiona von Zorgan 21,22, 147-150
Agrimoth 134 Belktld 25 Dirimeth.os 51
Alsha Hamedsunya 54 Beni.l\:vad 170-172 Djerim Yaleth 1 50
Aiyyan al-Mubares 43 Beyroun/Beyrouna 22,146,148,150 Donnerstui:ni 21,22
Ajubal ibn Nessim 146, 150 Bibernell von Henpfurd 22 Donnet$tur:mrennen 21,24, 33
Al'Drakorhim 152 Blakhuaz 150 Dorcu EJ.udwina von Leihenhof 31
Al'Tacht 154 Bh.itfeindschafc 136 Dorio vom Berg 39
Alaya el-Sulchaman 21, 24, 25 Bluczwißinge 125 Drachenei-Akademie von Khunchom 152
Albernia-Nordmarken-Konftikt 31, 163 Boronja von Scurmfds 119 Drachenfeuer 99,101-103
Albemisc:hes Raufun 161, 163. 165 Bosparan 6, 31, 75, 88,90,92, 147 D1achenfrieden l 03
Aldarener 89 Bosparan-Herold 90 Drachenhatz 104
Albanier �I BosparaniK.hes Blan 90 Drachenluicg. Zweiter 99, 100
Almadeo die Mailjani 72. 77.160 Bragane Leuinsfold 33 DrachenzU.Dge 46, 49
Alricio Mercarori 110, 111 Bragon Fenwasian 98 D1agosch Barduron von Mersingen j.H 44
Alrik vom Blauiann Braziaco.s a Njthartll8 54 Dramosch Sohn des Dc:rebor 83
und vom Berg 41,119, 123, 124 Brig-Lo 37, 137,138 Dl)'2de 54, 96
Alrik von Haruteen 41,44 Brin von Ga.reth 35 Dscherid ben Gafw 156, 1 59
Alrilc von Zweifdsfels 36 Brilldijia.n von Boran 12;, 128,129 Duatdo Capcnse 110
Also sprach Rascullah 157 Brogars Blut 132 Dunkle Zeiten 32, 35, 46, 78, 146
Alt--Baburin 22 Bund von Land und Meer 51 Dylli Sienna 54, 55
Alt-Bospuan 90 Busku.r 114,117,125ff
Alcer Ugdalf 83
Alc-Gareth 41,42 E
Amaldo Geremoni 3S. 91, 93, 145 c Eboreus Tannhaus 81. 119, 123
Amazonen 73, 74, 77, 149 Calarnan 133, 134 Eboreus von Drauhag 89
Amazonen-Stil 156 Caldabrescr 139 Effurdaioldes der Gewaltige 51
Amelthona Ptaiadne
. ll. 88 Caldaia 137 El'Fenn� 135
Amelthona VIII. 93 Camrax Sohn des Onnaf 130, 131, 133, 134 Eldgrimm der Lange Orikksson 66
Amene di Yaladan 119,123 Cacsernissa dylli Pala.iros 54 Elfwidd Rinnfolddiaus von Waldenldamm 28
Ancarion 99 Casa Fondari 20, 88, 91 Emir/Emin 22, 25, 58, 72, 73, 147,
Andane zu R.aulsmark 123, 124 Cavalliere 91 150, 156, 157, 159
Angfold der Alte 26 Cap Culfaran 139 Envini 31
Angram 101, 103 Cendrasch 130, 132, 154 .Enzo Comantes 109, 110, 117
Ang;roschim/Angroscho 99ff',130ff Chadim ben Yakuban 170 Eotheus 51
Answin von R.abenmund 36,47 Chamallah al-Gaftar 171 Erhabene 151, 153, 155
Answinkrise 73, 161 Cherim ibn Turek 56, 59, 60 Erlan Adersin 119,122-124, 132
Aramyas 156 Connetabl.ia Criminalis C"t>ii:ale 88 Erlan Sirensceen von lrendor 88.
Arenaios 57 Coruon Efferdanez 161, 162, 165, 166 Eroscham Sohn des Erschax 119.130
Aresiane a Oplo 51.53 Conesia 90 Eslamiden 36, 73
Arrainswerth 26.. 27,29 Coneu.a 137 Esmal Ankhbesi 56
Arvid von Geesewinddcoje 106 Crumold 32 Essalio ya Fedorino 88, 91, 118, 140,145
.Aryanne diCosalli 35 Cuano u i Bennain 13, 48, 50, 94
Ashan. 25 Cuil ui Mulr 97
Asir- al'Kamal 151,152 Curthan Piccinio 91 F
&&ad ihn Merkan 25 Fadima Dandwunnya 146, 149
Assaf al..Sali 170 Fakulräc rar Kriep und Weh�unst 108,109
As-Satfah 156 D Farhah Dhachmani 169
Asraran 21 Dajin der Dankbare 125,128 Farindelwald 94, 96
Athax Stahlauge 99 Dajin VII. 125 Fasuada Keipsteyn 34
Aurdat 91 DämoQenschlachc, Dritte 44.105 Feanwyn Fenwasian 1 19
Aves 166 Dämonenschlacht, Ente 46,72 Feenreicen zu Abagund 42
Ayano 1. 7.U Gareth 41 Dämonenschlacht, Zweite 6,46, 73 Fetdolcer Fümencurnlcr 43
Ayla von Schauengrund 105 Danja Timpski 108 Fc:rdolcer lamerinnen 33,43
Ayihe al-Aswad 172 Daradion Sonnenu-eu 88 Ferkina 25, 149,150
Azilajid von Usdaran 125, 128 Daria Gerbelsrein 56, 59 Ferol Sohn des Ferolom 130
Darkara Ishanunni 21,24, 25 Ferosch Sohn des Fetolom 130
Dmcha Alchiri 56.59,60 Ferra Tochter der Engra 99
B OBA 93,102 Feruzef 1-49
Balayanim /Balayan 23, 146ff Deoldasin a Rethis 51 Femnland 43,104,106
Balayan-Meisw 21, 23, 146ff Der Dicke R.adulf 161 Festenländisches Gestedi in Rivilauken 43
Balayan-Ring 148, 153 Dcrjan Huntericke 106,108 Fescina ya Prosperi 1l0

181
Festung der Tapferen 21 Haranija 146,147 Jurga Trondadottir 84, 86
Fianna Condi:obait 46,98 Harayan ben Hasrabal 170-173 Jurge Swafuirsgrehd 69
Fin.mar Ncidenstcin 'VOR Wildenberg 31 Harbosc:h Sohn des Harbim 99
Finsterkamm 26 HardredBjamison 83
Finsu:rmaik 26 Hanuwal vom Großen Fluss 34 K.._
Firdayon-Drache 88 &ulf Th9rgaaon 66,67 Kadiz ihn Sulchaman 21, 24
Flammenreihc1$chule 147-I 50 Harvard 66 Kaiserdnchc 99
Flammenreiherstil 146-148, 150 lhsrabal (bcn Yakuban) von Gorien 170.ff .Kaiserrurnier in Gartdt 42
Folnor Sirell$teen von ln:ndor 112 Haus Bennain 46,48, 50 Kaiser·Ugdalf-Edikt 6,88,100
Folnoresci 88 Haus Conchobair 94,96, 98 Kälber 66. 69. 70
Fredegar von H:uthals 31,33,35 Hall$ Fenwasian 94 Kaleos 60
Frieda Jurgesdottir 85 Haus Firdayoo 88.90 Kalif 16,151,157, 159
Frühjahmumier zu Eslaimgrund 43 Haus vom Berg 36-38, 123 Kamdspicl 131, 153, 154
Für$tln Mygdonia lll. 21 Haus vom Großen FIUS$ 31,34,43 Kanzleivi'crtd 32
Hddar vonArpiiz 28,114 Kasim ben Rahyad 171
Hddenbühne 41 Kazana al'Kira 146, 147
G Hengist Traviarnund Pratz 31 �al Hashinnah 21-23, 25
Garalor 125, 129 Heptardtie 100 Khadan Pirdayon 118
Garamold der Glückliche 125 Herzog Eolan IV.Btrllnghan 109 Khadan-Horas 13, 17,43, 89
Gar.unc»ch Sohn des Gandrim 99 Herzogtnturney 2u Trallop 43 Kharimasab die Beharrliche 125
Garamo.schs Gesdlen 99 Herzogtnturniec in ElenvJna 43 Khomfeldzug 88
Gac.ether Criminalkammer 41, 45 Herzog-Eolan-Universitäc 108,113 Khllmkrieg 56, 58,60, 156
Gai.:ther Frühlingnurnicr 42,43 Herzögliches Hofcurnier zu Methumis 43 Khunch.omer Kodex 58.90
Garhdt 66 HC$indiarte Gilindor 111 Kirla 97
Ganvir Bokjolm 69 Hc:tfrau 66,84 Kladj 128
Gartenbewegung 127 Hilbert von Puspettiken 152 Klausen Witzkason 83
Gddor von Eberswnm-Mersingen 28 Hiluud von Gringelbaum 26 König 1bcrmg;ar 91
Ger'bald von Mersiogen 46 His'Rah 155 Königsturnier vonArivor 17, 43
Gerbald. Kaiser 88 Hjalda Svalasdottir 85 Konnar vom Berg 38
Gcr<)nBcrllnghan von Ttkalen 88 Hjallca Oddasdottir 66 Kriegtrbrief S-7,12-lS, 18, 23, 29, 33,41,
Geron den
. Einhändigen 17, 20, 91, 113 Hjallander 85 53. 57, 58, 68, 73. 74, 77, 84,
Gerone vom Berg 1-38, 139 Hjalskari 13,84 90-92, 95, 101, 104.114, 119
Gcrtigunde vom Großen AuH 31 Hochkönig 100 Kriegergilde. l06,l 07
Gestüt Grillenbusch 136 Holzalrik 42, 74 KronaAdtrsin 114,ll9,121, 123,124,
Gesrut Kliogcn.spiel 136 Hora.sadler 88 130-132,140, 157, 158, 161, 162, 164
Ghadwic Hakkonson 166 Horuproklamarion 16 Kunilde von Nordhag 26, 30
Ghulabad 155 Hranngat 87 Ku.nsr der Ehrenwerten Tauschung 90
Gi.anotla 58 Humbcrt Lausinger 169 K!ulikcr Kaiserturnier 43
Gidarscha Tochter der Gimaxa 133 Hundert Tage von Kuslik 94 Kucorix Sohn des Kurilmox 102
Gilde der Söldner 56-59 Hyggelik 51 Kvalorvon Klippag 161, 165, 166
Gilia Curnabar 46-49 Hylailer Seesöldner 51,55
Gladiator 56, 57, 116
Glowia 41. 8,6 L
Goldene Lanze vonBomed 42 i Lamea 89,113
Goldener Khunchomer 151. 153 lmran benAssiref 170,171 Lamifaar 55
Grabuni von Dargeiin 106 Ingrascha 154 Landeskanzler 106
Gr.afenturnier vom Reidlsforst 42 Invasion der Verdammten. 100 LandroxSohn des Kulmarox 155
Grafen1W1ticr vonBethana 43 Ishannah al'Kira 59, 145-150 I.egio Victrix 26
Gräß.iches Turnier zu Rodebrandt 42 ldeifThoramsson 69. 71 Leomar vom Berg 36-38
Grande 57-59,162 lsora von Elc:nvina 47, 94 Leumara Karfendc 4i
Grandezza 90 Lex Zwcrgia 6, 100, 114, 130
Granhlld Ifungund \'On Lbandrc>val Liebling von Tegyon cer Vero
j
29 31
Gregax Sohn des Grom 85 Lioba Praiodora vonBilgraten zur Graufurt 31
Großemir 5 6.ff Jahdinge 68, 74,84 Lischan von der Mark 106
Gr.o.ß" Turnier des Kosch 43 Jakain Eisenfaun 83, 86 Loreru.ino Monzon 139
Gunelde von Baliho 47,48 Jalar dai Menach. 56 Lorgolosch 100,130,133,134, 150
GylCluria 89 Jamal ib.n Nadrash 167 Lossprechung 47, 53
Gylvana von Belhanka 90 Janain de Algmarcach 97 Lovisa Enismeria von Arivor 91
Gymitasion 54, lll Janisa saba Khalida 21 Lubrurm.e Tochcer der Olburrnc: 102
Jarlin von Prmuhjolmr 66 Luminoff & Morcalino 91
Jarwen Gornathair 97,98 Lutea dd!a Leddici 165
H Juemina vom Jurios-Culming 137, 139
Hadjinim 160 Jedwinja Turjdeff 104-106
Hadjinim-Otden 152 Jehodan al'Pyr ihn Chadim 56, 58 m
tfain der Könige 55 Jelenvinia 31 MadaBasari 147
Halman von Gan:th 41 Jel-Horu 31,72 Magierkriege 46. 78,100, 101
Halmar von Sehellenberg 31 Joe& Drexdius 49, SO Magnat 72. 74. 75,135.137
Harnar benAli 156 Jora Langmähnt 67 Majuna 149
Hmscha sabal Hasenchil 25 JO$t Adenin 119,123, t 24 Malkillah III. 151,156
Haran 21,22,24 Juclio von Dallenthin und Persanz.ig 104,106 Malqis 25

182
Manach ter Goom 155 Perscio von Arivor IlO, 111 Scanlail nl Uinins 132, t61lf
Mandros Phrypionos 54 Pfauenpalast 149,150 Schatodor 130, 131, 134
Maquedar Vlolante von H armamund 1.35, 138 Phec:adien 88 Schattcnk:unpf 153,154,158
Marada Hjaldarsdottir 66,67 Pjotr Wladimir Kariljew von Krieben 106 Scheijan 108
Maman al'Fayron 170-173 Posan von Nc:ersand 6lff Schildknappen5Chaft 41
M atwamir von Revcnnis 21,24 Ptaetorianer 93 Schildschläger-Stil 161
M atwan al'Naz:r.ar siehe Marwltn Sahib Praiodane von Falkensrein 26 Schlacht auf den Blut f ddern 41
M arwan dai Zulipan 56,59,60 Praioslob von Sdem 88 Schlacht auf den Myduadsfddem 44
Marwan S,ahib 151-155 Premer Seesöldner 66,70,85 Schlacht auf den S ilkwi esen 41
Mazhar al-Aswad 170, 171 Priesterlca.iser 16, 51, 72,73,78, 88 Schlacht b eiTarl'ui, Zweite 170
Meisterin des Bundes 22,23 Prinzipicnaeue 18,24, 28,.33,.38,44, 48,53,58. Schlacht der drei Kaiser 41
Melanike Phrygaionos 54 68, 75, 80, 84, 96,102,105,107, Schlacht der Zwölfe 74,135
Memrydion II. 51 110, 112,122, 132, 137, 148,153.164 Schlachtin denWolken 41,45
Memel, Kaiser 21 Pruden:r.a 90 Sdilachc von Olbris l7Q
Meramario 121,122,137,141,163 Purpurwurm 99 Schlacht von Zorgan 21,1!50
Me.edin Quent 49,50 Pyrdacor 99.103.133 Schola Defensoria 108,110,120,123
Merisa von Elburum 21,24 Schule des Schleiers 146
Merymakoc 51 Schwane Allianz 56
Mesut lbn Hassan
Mhaharanyac
169
21,23
Q.._
Querdia 72,76,136
Sdtwanc Garden
Sc:hwarza Krieg
59
90
Minotaur 54,55 Sdiwenge$dlentum 48,88,144ff
Mlralay 21,23,24 Sdiwertkl>nig 26,94, 96, 97, 125,128,146
M iron os von �this 51 R... Schweruneister 23,27,29,33,88,98,ll4ff
Moghulac 21, 147, 149 R.abenschnahcl 56-60 Scimshar-Scbule 151, 152,154, 155
Mordai ben Shodian 170 Rabenschnabdli:ricger 57-59 Scimshar-Stil 151,153,155
Möndritter 48, 95, 96,98 Rabenschnabcl5Chule 56-60 5«schlacht von Phrygaios 56, 5 9
Muraltianer 110 R.adiula von Zwerch 36 Severius da Malapia 91
Myr midonen 35,.93 Ra.firn al-Halan 156-160 Shaha 23, 25
Raidri Conchobair 26, 50f.. 94, 114,125,128,145 Shanja .Eshila von Ra.shdul 171
R.akorium Muntagonus 152 Shiladara saba_Jcrizane 146, 149
n Ra5Chfar ibn Meru5Ch vott- Shaha 25 Shinxir 31. 35,9 3
Nacht de s brennenden Himmels 41 Raschtul al'Sheik 152 Shochan ben Hasrabal 171
Nasbjara Dschelebsunni 151,154 Rashduler Reiter 171-17.3 Siebenstreich 26
NatterndorferFehde 44 Ra.shij ben Surka I67ff Siebenundzwanng erlaubten Grifie von Unau 158
Nc.belschlacht von Yd 91 Radimos 150 SilVllllt von Garlisdigrötz -89, 91
Nekropole von Al' Uruch 153 Refano ya Totcesti 92,93 Simiador 130,131
Nerida Shirinha 167-170 Regiment Nebachot 23, 25 Sindaqa 158
Niamad Bcnnain 46 Regi$ter der rond.cagefilligen Recken 43 Sj ujescha von Sch.ossko 6lff
Nobiles-Geschlechc 31 Reichsbehücer 134,135 Skorpiongarde 21
Nonria-Feld:tug 66 Reichsstraße 32 Sonnenmarschall 88,93

1
Novadis 60, 66,72-74,76,78,111,112, Rdtker 67,69,85 Sonerana 90,92193
137,139,151,153,156-160 Reo Concho bai.r 94,96,98 Spide :tu Sdaque 43
Reochaid 46, 49 Sprenatun 90
Reto, Kmer 21, 28, 38, 42,73, 114, 119 Sc. Bosper 91
0 Rhazza:tor 99 Staaa-Marschall Granduc:o 88
Od ila vonWeiden 26 Rhianna Conchobair 94 Starlcad Stornsson 66
Okeandros Tsinsirios 54 Rhodenstein 110 Staryun Loriano 92
Olportsteine 66, 87 Rhonwia,n Cumin 94, 96 Scorko vo.n Nordhag 26
Omegailierion 22 R.icheza Amazerti 39 Sullllna 21, 73,146, 147,149, 150
Ommdablabad 21 Riddari 84 Swaf� Eiriksdonir 161
Orbal Sohn des Orim 130 Ritterturniere in Noscria und Andergut 42 Swafndda Maradasdonir 66, 67, 69
Orden d er Drachencöter 99,101 Roderich von Krudenburg 29 Swafnild Thorfinnsdottir 66
Orden der Org:ana 99,100 Rogolan 99, 101
Orddl des Gehörnten Gones 150 Rohal 10, 25, 45. 73. 88,91
Ordhan.a von Havena 47 Rondrigo von Jurios 138
Organa Tochter des Ordamon 99-101 Rondrina ay Bakrachal 21, 24 Tabari 68
Orkensturm 26, 28,41,49,50, 73, 96,97, 161 Ronnar 21 Tag des Zorns 99, 100, 133
Oron 21,147,149 Rothdm-Otca 66, 67, 69 Taifado 42, 8 8
Orschin Baerensen 105 Rulof Geringmin 146 Talfan Honorario von Jurios 135. 137, 138
Oshara al'Klra 146,150 Targuin Conchobair 94
Ouajasko 67, 68,86 Tariq ibn Ra.shman 153, 155
s Tegyon tc r VCl'O 31, .34, 35, 61
Slibel�nzer 149 lhemlrloo vom Berg 36
p Sadrak Whassoi 28 Therub 99, 102. 103
Palarnydas 51,53 Said ben Said 170,171 1heruka-&hildlinp 103
PcUeas von Pailos 51 Saif ihn. Ornar 151,154 1hesla von llmensteln 6lff
Pel'.lÜnio Yantez 156, 159, 160 Salia tc Ghune 44,45 1heugar C.olhlthol von Trallo p 29
Perishan 54 Saporarus 91 1hieuon &. Grupp .85
Perldrache 99 Satjabansarai 152 ThinW!i 84
Pennine Griber 120, 123 Sauapengarde 21. 24 Thomeg Atherion 153

183
Thomosch Sohn des Thromor 66,133 Wultjtw Meskinskc 106
Thora Thurbold$<fonir 66 Wurm von Tuzak "
Thoram B.randuon 71' 83, 85-87 Vademecum Rlr das Waffcnharulwerk 119,157,
Thorle!fAagard10n 69 161,16.2
Thorra 21 66
Thorwal-Krieg 91 Vegsr.iber 125,128 Xermox Sohn d es Xilrbosch 99, 100
Throndwig Raut Hetman 46 Verlorene Legion 93 Xorl()l$ch 14, 98ff, lj:l
ThronfoJgekrieg 16,20, 51,74, 89, 90, 109, 145 Yestissja Bornski 6Uf
Timoristen 89 Vilburia Tannenfried 39
Tiwtiwn 103 Vinsalter Drachen 91
TjalfJurgesson 69 Yirion von Stn:iuig 39 Yala.i.ad 24, 25
Transbosquirien 1S6 Visitator 92 Yali ibn Jawid 167
Traum der Tausend Seelen 137 Voltan von Rommilys 41 YaqWrl>tudi. 74, 88
Trivium IQ9, 111 Yoltan von Stunnfds 39 Yasmina saba Demeya ay Nasirabad 21, 24
Trornmo Sohn des Tralak 100, 102, 130 Yassula Wolfstein 108
Tronde Torbensson 84 Yaswada lskirsdottir 70
Truuburg-Lled 66 w Yennin lkrderch
i 45
Tsa.reka 151 Wagenschlacht von Baliho 26,28,29 Yol-lfriitim 155
Turnier der Eiserilen Kette zu Bdhanka 43 Wahnfried von Aak 61 Yuuuf sal IUfun 156,160
Tur.nier von Gmtenfds 0 Wahrer der Ordnung 92
Tychodates SI Waldemar von Löwenhaupt 26
Warunkei 81,102 l
Warunker 32 Zandor von Nervuk 88
V Weg des Erzes 101, 103 Zandoresci 88
Ugdalf, Kaiser 6,41,42,45,83,85 Weldmar von Arpitz der Junge 28 Zaynah bint-el-Sulcf 1.70
Ugdal&kronir 83, 85-87 Weldmar von Arpitz 28 Zinkirn Sohn des Zinlczag 102
Ugdal&paik 41,42,45 Widdedcappe 150 Zwergenstahl 103,132
Ugo Damian von Eschenfurt 106 Widderorden 6lff Zwölfgöttertjoste zu Perticum 43
Ullbenh von Moorauen 119 Wildermark 28, 78, 80-82, 103, 123 Zyathach 21
Ungolf vom Berg 41 Willima.i Calomeni 89 Ztt. Tha 152
Usim Marvallo 91, 93 Wüh.lschme 134

184

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