Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Internet
(WiBiLex)
Chronologie, archäologische
Detlef Jericke
Detlef Jericke
→ Archäologie Palästinas
1. Allgemein
Eine auf archäologische Perioden bezogene chronologische Gliederung wurde
durch die Verbreitung der Feld- bzw. Grabungsarchäologie als einem
vergleichsweise jungen Zweig der Altertumsforschung ab dem 19. Jahrhundert
notwendig. Dabei ist zwischen der relativen Chronologie, d.h. der Abfolge der
archäologisch erkennbaren Zeitalter, und der absoluten Chronologie, welche
diese Zeitalter in Beziehung zu datierbaren geschichtlichen Ereignissen setzt, zu
unterscheiden.
Mit der Einführung der Epochengliederung in Stein-, Bronze- und Eisenzeit für die
archäologische Erforschung der Levante hat sich gleichzeitig eine weitere
Untergliederung der einzelnen Zeitalter bewährt, die zunächst relative
Altersangaben („Alt“ bzw. „Jung“ oder „Früh“, „Mittel“ und „Spät“), bei der weiteren
Unterteilung dann nacheinander römische Zi ern, lateinische Großbuchstaben
und arabische Ziffern verwendet (s. Tab. 1-3). Auf diese Weise werden Altsteinzeit
(Paläolithikum), Mittelsteinzeit (Mesolithikum) und Jungsteinzeit (Neolithikum)
bzw. Früh-, Mittel- und Spätbronzezeit sowie Eisenzeit I und Eisenzeit II begri ich
voneinander abgesetzt. Lediglich bei Übergangsperioden wird die systematische
Kennzeichnung nicht konsequent eingehalten, wenn man etwa die Zeitspanne
zwischen Jungsteinzeit und Bronzezeit als Kupfersteinzeit (Chalkolithikum)
bezeichnet.
Schwierig gestaltet sich nach wie vor die Korrelation von Ergebnissen der
archäologischen Erforschung der Levante mit solchen aus dem östlichen
Bis zum Ende des 4. Jh.s v. Chr. gab es im Vorderen Orient keine einheitliche
Jahreszählung. Aus Ägypten und aus dem Zweistromland liegen zwar für die Zeit
seit dem 3. Jahrtausend v. Chr., aus Syrien-Palästina für das 1. Jahrtausend v. Chr.
Listen von Herrschenden oder Dynastien vor, die versuchen, eine geordnete
chronologische Gliederung längerer Zeiträume zu erstellen; die in diesen
Dokumenten angegebenen Daten lassen sich jedoch nur näherungsweise auf das
heute standardisierte chronologische Modell, das auf dem erschlossenen Jahr
von Christi Geburt basiert, übertragen. So dient eine in assyrischen Dokumenten
erwähnte Sonnen nsternis, die auf das Jahr 763 v. Chr. datiert wird, nach wie vor
als einziger zuverlässiger Fixpunkt, von dem aus die absoluten Daten von
Ereignissen, Herrschern und Dynastien aus dem vorhellenistischen Vorderen
Orient errechnet werden (Löhnert 2012, 239; vgl. Grayson 1992, 735). Die Daten
der ägyptischen Pharaonen basieren weitgehend auf den Aufzeichnungen des
Priesters → Manetho aus dem 3. Jh. v. Chr. Aus den genannten Gründen
verwundert es nicht, dass in der Ägyptologie und teilweise auch in der
Altorientalistik drei divergierende Chronologien Verwendung nden („lange“,
„mittlere“, „kurze“). Dies hat auf die absolute Datierung archäologischer Epochen
insofern Ein uss, als etwa der Beginn bzw. das Ende der verschiedenen Phasen
der Bronzezeit in der Levante (s.u. 2.1.) gern mit Dynastiewechseln in Ägypten
korreliert werden.
Darüber hinaus ist es bei der Interpretation archäologischer Befunde nur selten
möglich, einzelne Siedlungs- bzw. Zerstörungsschichten bestimmten historischen
„Die randscharfen Abgrenzungen der älteren Modelle basierten meist auf der
Korrelation archäologischer Befunde (z.B. ‚Zerstörungsschichten‛) mit
datierbaren, aus historischen Quellen bekannten Ereignissen. Auch heute bleibt
das Bemühen um derartige Korrelationen für die kulturhistorische Arbeit
unverzichtbar. Aber wenn Zerstörungen zwar in der Tat Eroberungen, u.U. auch
Machtwechsel indizieren können und neue Herrschaftsverhältnisse meist
deutliche Auswirkungen auch auf die materielle Kultur einer Region haben, so ist
doch die Umstellung einer Kultur auf neue Dominanten stets ein gradueller, Jahre
und Jahrzehnte dauernder Prozeß. Ein Wechsel in den politischen
Machtverhältnissen markiert einen Einschnitt in der Geschichte einer Region;
deren materielle Kultur wird dadurch stets neue Anstöße empfangen, das bisher
Übliche aber nicht sofort verwerfen, sondern sich schrittweise an die neuen
Verhältnisse adaptieren“ (Keel / Uehlinger 2001, 15; Hervorhebungen dort).
Lediglich bei wenigen Ereignissen wie der Zerstörung der Stadt → Lachisch durch
assyrische Verbände im Jahr 701 v. Chr. und der → Einnahme Jerusalems durch
babylonische Truppen im Jahr 587 v. Chr. lässt sich das historische Geschehen
eindeutig einer archäologisch fassbaren Zerstörungsschicht zuordnen (s.u.
2.2.2.). Dagegen zeigt sich, dass gerade in den Epochen ab der Mitte des 1.
Jahrtausends v. Chr. (persisch, hellenistisch, römisch, byzantinisch; s.u. 2.3.), für
die in größerer Anzahl historische Daten zur Verfügung stehen,
Ereignisgeschichte und archäologische Befunde nicht zur Deckung zu bringen
sind. Meist treten die Phänomene der materiellen Kultur, die „hellenistisch“,
„römisch“ usw. genannt werden, deutlich nach den Ereignissen auf, die nach der
herkömmlichen Geschichtsschreibung den Beginn der entsprechenden Epoche
markieren. Hier wird deutlich, dass sich die unterschiedlichen historischen
Betrachtungsweisen, die in sozialwissenschaftlichen Modellen mit „histoire
événementielle“ („Ereignisgeschichte“) und „histoire de la longue durée“
(„Geschichte über einen langen Zeitraum“, etwas freier „Sozialgeschichte“)
bezeichnet werden, hinsichtlich ihrer Quellenbasis unterscheiden. Literarische
Quellen erschließen die Ereignisgeschichte, archäologische Befunde die
Sozialgeschichte. Dennoch wird in der Archäologie zur Levante an
chronologischen Modellen festgehalten, welche die einzelnen Epochen nach
Eckdaten der Ereignisgeschichte abgrenzen. Dieses Beharren, das erhebliche
Unschärfen für die Beschreibung archäologischer Fundgruppen mit sich bringt,
basiert mehr oder weniger auf Forschungskonventionen, die mangels
angemessenerer Modelle zur archäologischen Chronologie beibehalten werden.
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war insbesondere die vergleichende
Keramikanalyse Grundlage der relativen und der absoluten Chronologie in der
2.1. Bron z ez ei t
2.1.1. Frühbronzezeit
Die Frühbronzezeit ist die erste archäologisch fassbare Epoche urbaner Kultur in
der Levante. Stadtanlagen mit Mauern, Stadttoren und einer innerstädtischen
Infrastruktur (Wasserversorgung, Heiligtümer) wurden insbesondere in den
Bergländern östlich und westlich des Jordan errichtet (Überblick bei Weippert
1988, 147 Abb. 3.1; vgl. Steiner / Killebrew 2014, 269-366).
2.1.2. Mittelbronzezeit
2.1.3. Spätbronzezeit
Der Beginn der Spätbronzezeit wird mit der 18. Dynastie in Ägypten korreliert,
die den Anfang des „Neues Reichs“ markiert. Der erste Herrscher der 18.
Dynastie war Ahmose, der ‒ je nach Präferenz „langer“ oder „kurzer“
Chronologien ‒ in das ausgehende 17. Jh. v. Chr. (bei Korrelation von literarisch
überlieferten Ereignissen der Zeit des Ahmose mit dem Ausbruch des Vulkans
Thera; vgl. Ritner / Moeller 2014) oder um die Mitte bzw. in die zweite Hälfte des
16. Jh.s v. Chr. datiert wird. Unter der Herrschaft Ahmoses erfolgten die ersten
militärischen Übergri e nach Palästina, die insbesondere unter → Thutmosis III.
(15. Jh. v. Chr.) ausgeweitet wurden (→ Neues Reich, 2.1.). Die südliche Levante
und Teile der nördlichen Levante umfassten die ägyptische Provinz „Kanaan“
(kn‘n [‘]), die von Gaza (ägyptisch [p3]-kn‘n „[Stadt] Kanaan“) aus verwaltet wurde.
Im 14. Jh. v. Chr. unter → Amenophis IV. / Echnaton gab es allerdings verbreitet
Unruhen unter den levantinischen Lokalfürsten, die vergeblich um die Hilfe der
ägyptischen Schutzmacht baten. Davon zeugen die → „Amarnabriefe“, in denen
sich diese Lokalfürsten an Amenophis IV. wandten, der in Mittelägypten, in
Achetaton (Tell el-‘Amārna [Koordinaten: N 27° 38' 42'', E 30° 53' 50'']) eine neue
Residenz eingerichtet hatte (zur Geschichte der 18. Dynastie → Neues Reich, 2.3.
und HTAT, 84-147). Die Pharaonen der 19. und 20. Dynastie („Ramessiden“)
versuchten zwar, die Herrschaft über die Provinz Kanaan wieder zu festigen. Sie
waren jedoch in militärische Auseinandersetzungen zunächst mit dem vom
nördlichen Zweistromland nach Süden vordrängenden Mitanni-Reich und mit
den sich von Kleinasien ausbreitenden Hethitern, ab dem 12. Jh. v. Chr. auch mit
den sogenannten „Seevölkern“, den biblischen → „Philistern“, verwickelt, so dass
sie die Provinz Kanaan aufgeben mussten (→ Neues Reich 2.4.-2.7.). Das Ende der
ägyptischen Herrschaft und das Erstarken der Philister im Südwesten Palästinas
markiert das Ende der Spätbronzezeit in der Levante. In der älteren Literatur wird
dieses Enddatum relativ genau festgelegt mit den Kämpfen zwischen Ramses III.
und den Seevölkern um 1180 v. Chr. Heute geht man davon aus, dass sich der
Übergang von der Spätbronzezeit zur Eisenzeit I über einen längeren Zeitraum
2.2. Ei sen z ei t
2.2.1. Eisenzeit I
Die materielle Kultur der Eisenzeit I wird gern als Dorfkultur im Gegensatz zur
urbanen Kultur der Mittel- und Spätbronzezeit beschrieben (Weippert 1988, 393-
412; Zwingenberger 2001). Für die semiariden Randzonen (vgl. Jericke 1997) und
die Bergländer Palästinas, in denen sich später die Kleinkönigtümer Israel und
Juda formierten, trifft die Charakterisierung zu. Hier verfielen die bronzezeitlichen
Städte im Verlauf des Rückzugs der ägyptischen Schutzmacht weitgehend. An
ihre Stelle traten kleine o ene Siedlungen mit Drei- oder Vierraum-Häusern (→
Eisenzeit I, 4.3. mit Abb. 2). Die Keramik, die dort gefunden wurde, entspricht in
der Formgebung teilweise spätbronzezeitlichen Typen. Allerdings fehlen
ausgesuchte Formen und v.a. Dekorationen. Lange galten große Vorratsgefäße
mit einem „Kragenrand“ bzw. „Halswulst“ („collared rim jars“) als typisch für die
Bergland-Siedlungen der Eisenzeit I und als Spezi kum der (proto)-israelitischen
Gruppen, die sich dort niederließen (noch Finkelstein 1988; → Eisenzeit I, 4.3. mit
Abb. 3). Da solche Gefäße jedoch auch in Kontexten der Eisenzeit II gefunden
wurden, kann diese Annahme nicht aufrechterhalten werden. Der Verfall der
Städte und das Aufkommen der ländlichen o enen Siedlungen verlief zeitlich
parallel über einen längeren Zeitraum vom ausgehenden 13. bis zum frühen 11.
In den Küstenregionen der Levante und im nördlichen Syrien konnte sich die
Stadtkultur teilweise behaupten (Weippert 1988, 383-386; Steiner / Killebrew
2014, 595-675), obwohl die Handelsverbindungen nach Ägypten, in die Ägäis
und nach Mesopotamien emp ndlich gestört waren (vgl. die Erzählung des Wen-
Amūn aus dem 11. Jh. v. Chr.; HTAT, 214-223). Bemerkenswert ist dabei die
„philistäische“ Kultur in der südwestlichen Küstenebene Palästinas, die geprägt ist
von einer dekorierten, an mykenischen Mustern orientierten Töpferware
(Weippert 1988 363-382; Killebrew / Lehmann 2013). Im Hinterland der
Küstenebene zum semiariden Negev hin standen Stadt- und Dorfkultur in einem
produktiven Austausch (Niemann / Lehmann 2010; Niemann 2013).
2.2.2. Eisenzeit II
Über die Fragen der absoluten Datierung der Eisenzeit II wird im entsprechenden
Artikel ausführlich gehandelt, ebenso über die stark divergierenden Versuche, die
Eisenzeit II in verschiedene Subphasen zu unterteilen (→ Eisenzeit II, 2.1.-2.3.; vgl.
Tab. 1-3). Der Übergang von der Eisenzeit I zur Eisenzeit II erfolgte regional
unterschiedlich in einem Zeitraum, der sich vom 10. bis in das 9. Jh. v. Chr.
erstreckte (s. auch 2.2.1.). Nach wie vor ist in Fragen der inneren Di erenzierung
der Eisenzeit II kein konsensfähiges Modell zu erkennen. Allenfalls ist darauf zu
verweisen, dass die von Vertretern der kurzen Chronologie („low chronology“)
vorgeschlagene Unterteilung der Frühphase der Eisenzeit II („Eisenzeit IIA“) in eine
frühere („Early Iron IIA“ bzw. „Eisenzeit IIA1“, Ende 10. bis frühes 9. Jh. v. Chr.)
und eine spätere Periode („Late Iron IIA“ bzw. „Eisenzeit IIA2“, frühes 9. bis frühes
8. Jh. v. Chr.) eine vergleichsweise breite Zustimmung erfahren hat (vgl. Herzog /
Singer-Avitz 2011 und Tab. 3). Nach wie vor kontrovers diskutiert wird dagegen
das Datum eines vermeintlichen Übergangs von der Eisenzeit IIB zur Eisenzeit IIC.
Dieses wird abwechselnd um die Mitte des 9. Jh.s v. Chr. (Ende der omridischen
Herrschaft in Israel; → Omri; → Ahab), um 800 v. Chr. oder am Ende des 8. Jh.s v.
Chr. nach der Einnahme Samarias durch assyrische Verbände gesehen (s. Tab. 1
und 2; → Assyrer). Mitunter wird auch das Jahr 700 v. Chr. genannt. Letzteres
Datum erscheint am ehesten zur Grenzziehung zwischen zwei Subphasen der
Eisenzeit II geeignet, wenn man die Ereignisse um die Einnahme der Stadt →
Lachisch im Jahr 701 v. Chr. und die entsprechenden Auswirkungen auf die
Interpretation des archäologischen Befunds berücksichtigt (s.u.).
Hinsichtlich des Endes der Eisenzeit II erscheint es sinnvoll, die von 587 bis 539
v. Chr. reichende Epoche der babylonischen Suprematie (→ Babylonier) im
Vorderen Orient mit in die Eisenzeit II einzubeziehen, da für diesen Zeitraum
keine materielle Kultur dokumentiert ist, die ein eigenes Pro l gegenüber
derjenigen des 7. und frühen 6. Jh.s v. Chr. aufweist (→ Eisenzeit II, 2.2.).
Demzufolge ist die in der älteren Literatur häu g vorgenommene zeitliche
Grenzziehung mit dem Jahr 587 v. Chr. (Weippert 1988, 559-681; Mazar 1990;
aber auch noch Gertz 2016, 605), dem Datum der Einnahme Jerusalems durch
Das zweite Fixdatum ist die teilweise Zerstörung und die anschließende
Kulturell ist die persische Zeit (→ Perser) geprägt durch die verbreitete
Durchsetzung des Aramäischen als Verwaltungssprache (→ Aramäisch 2.2.2.-
2.2.3.), durch die vermehrte Verwendung einer Töpferware, die sich an der
attischen Ware (rot- oder schwarzgrundig mit komplementärer Bemalung)
orientiert (Stern 2001; Lehmann 2014), und durch die sukzessive Einführung der
Münzprägung (→ Münze, 2. und 3.).
Die materielle Kultur der römischen Zeit in der Levante ist im Grunde eine leicht
modi zierte Weiterführung der hellenistischen Kultur. Daher werden in
Handbüchern zur Archäologie mitunter beide Epochen zusammengefasst (vgl.
Kuhnen 1990). Zunächst bleibt trotz römischer Besatzung Griechisch weiterhin
die Sprache der kulturellen Eliten und der Verwaltung. So sind auch die
neutestamentlichen Schriften und die Werke des jüdischen Historikers → Flavius
Josephus aus der zweiten Hälfte des 1. Jh.s und aus dem frühen 2. Jh. n. Chr. auf
Griechisch verfasst. Erst ab der mittleren römischen Kaiserzeit lassen sich
vermehrt lateinische Inschriften in Syrien und Palästina nachweisen. Auch die
Architektur folgt weiterhin hellenistischen Mustern. Dies betri t insbesondere
den Bau von Städten in den levantinischen Binnenländern und in den
Randgebieten zu den großen Wüsten, durch den die weitverzweigten
Handelswege gesichert werden sollten. Prägnante Beispiele sind Gerasa (Ǧaraš ,
Koordinaten: N 32° 16' 52'', E 35° 53' 28''; Vieweger 2012, 314-324) im
Ostjordanland oder Palmyra im Osten Syriens (→ Palmyra / Tadmor). Neben der
Keramik der provinzialrömischen Ware kennt die Palästinaarchäologie auch
zeitlich und regional begrenzte Sonderformen wie etwa die sehr fein und
dünnwandig gearbeitete, kunstvoll bemalte Nabatäerware (Wenning 1987).
Als byzantinische Zeit wird die Epoche verstanden, in der sich das Christentum
als o zielle Religion etablierte. Demzufolge sind in der Architektur vermehrt
Kirchen- und Klosterbauten zu nden. Eines der bekanntesten Bauwerke ist die
Grabeskirche in Jerusalem, deren Anfänge auf die frühe Zeit der Alleinherrschaft
Konstantins zurückgehen. Da auch semiaride Wüsten- und Wüstenrandgebiete
erschlossen und besiedelt wurden, war Palästina in dieser Zeit so dicht besiedelt
wie nie zuvor oder danach (→ Negev, 3.11.). Neben der bereits aus hellenistisch-
römischer Zeit bekannten urbanen Hochkultur etablierten sich viele kleine
Die genannte zeitliche Eingrenzung der byzantinischen Epoche von 324 bis 638
n. Chr. betri t lediglich die archäologische Chronologie für die Levante. Bezogen
auf die territorialen Restbestände des sog. oströmischen Reichs ab dem 7. Jh. n.
Chr. (Kleinasien und Südosteuropa) wird in der allgemeinen
Geschichtsschreibung, insbesondere in der Kirchengeschichtsschreibung, noch
die Zeitspanne bis zur Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 n. Chr. als
„byzantinisch“ angesehen.
Literaturverzeichnis
1. Lexi kon arti kel
Berlin, A. , 1997, Between Large Forces: Palestine in the Hellenistic Period, Biblical
Archaeologist 60, 2-57
Bienkowski, P., 2014, Edom during the Iron Age II Period, in: M.L. Steiner / A.E. Killebrew,
(Hgg.), The Oxford Handbook of the Archaeology of the Levant, c.8000-332 BCE, Oxford
2014, 782-794
Coldstream, N. / Mazar, A., 2003, Greek Pottery from Tel Reḥov and Iron Age
Chronology, IEJ 53, 29-48
Dever, W.G., 1992, The Chronology of Syria-Palestine in the Second Millennium B.C.E.: A
Review of Current Issues, BASOR 288, 1-25
Fantalkin, A. / Finkelstein, I., 2006, The Sheshonq I Campaign and the 8th-Century BCE
Earthquake. More on the Archaeology and History of the South in the Iron I-IIA, Tel Aviv
33, 18-42
Fantalkin, A. / Finkelstein, I. / Piasetzky, E., 2015, Late Helladic to Middle Geometric
Aegean and Contemporary Cypriot Chronologies: A Radiocarbon View from the Levant,
BASOR 373, 25-48
Finkelstein, I., 1988, The Archaeology of the Israelite Settlement, Jerusalem
Finkelstein, I., 2002, The Campaign of Shoshenq I to Palestine. A Guide to the 10th
Century BCE Polity, ZDPV 118, 109-135
Finkelstein, I. / Weiner, S. / Boaretto, E. (Hgg.), 2015, The Iron Age in Israel: The Exact and
Life Sciences Perspectives, Radiocarbon 57/2
(https://journals.uair.arizona.edu/index.php/radiocarbon/issue/view/1221)
Frevel, C., 2016, Geschichte Israels (Kohlhammer Studienbücher Theologie), Stuttgart
Gertz, J.C. (Hg.)., 2016, Grundinformation Altes Testament, 5. Aufl., Göttingen
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Die frühbronzezeitliche Stadt Arad. © public domain (Foto: Klaus Koenen, 2010)
Abb. 2 Das mittelbronzezeitliche Stadttor aus Lehmziegeln in Dan. © public domain
(Foto: Klaus Koenen, 2010)
Abb. 3 Die rekonstruierte Toranlage der Eisenzeit II in Tel Dan. © public domain (Foto:
Klaus Koenen, 2010)
Abb. 4 Die assyrische Darstellung der Eroberung Lachischs mit Hilfe einer Rampe
(Reliefdetail, Palast Sanheribs in Ninive, nach 700 v. Chr.). Aus: A.H. Layard, A Second
Series of Monuments of Nineveh, London 1853, Pl. 21
Herausgeber:
Alttestamentlicher Teil
Prof. Dr. Michaela Bauks
Prof. Dr. Klaus Koenen
Neutestamentlicher Teil
Prof. Dr. Stefan Alkier
Deutsche Bibelgesellschaft
Balinger Straße 31 A
70567 Stuttgart
Deutschland
www.bibelwissenschaft.de