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von 380-kV-Leitungen
aus Sicht der Belange
von Natur und Landschaft
Kompaktmast - Standardmast
Gutachter: Auftraggeber:
04.06.2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 2
Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung.......................................................................................................4
2 Methodik ....................................................................................................................5
2.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt...............................................................................5
2.1.2 Boden...................................................................................................................................6
2.1.3 Landschaft ...........................................................................................................................6
3 380-kV-Höchstspannungfreileitungen......................................................................12
3.1 Beschreibung Kompaktmast ...........................................................................12
3.2 Beschreibung Standardmast ...........................................................................15
4 Bewertung der Beeinträchtigungen in einem Landschaftsausschnitt.......................18
4.1 380-kV-Leitung mit Kompaktmast ...................................................................18
4.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt.............................................................................18
4.1.2 Boden.................................................................................................................................18
4.1.3 Landschaft .........................................................................................................................20
4.2 380 kV-Leitung mit Standardmast ...................................................................22
4.2.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt.............................................................................22
4.2.2 Boden.................................................................................................................................23
4.2.3 Landschaft .........................................................................................................................24
4.3 Gegenüberstellung Kompaktmast – Standardmast .........................................27
5 Literatur ...................................................................................................................29
Anhang:
Karte 1: Landschaftsbild (Kompaktmast) 1 : 25.000
Karte 2: Landschaftsbild (Standardmast) 1 : 25.000
1 Aufgabenstellung
Durch die Firma Europoles GmbH in Neumarkt wurde ein Kompaktmast für
Höchstspannungsfreileitungen entwickelt. Um eine vergleichende Bewertung der neuen
Kompaktmasten mit den bisher i. d. R. eingesetzten Standard-Donaumasten bzw.
Einebenenmasten hinsichtlich der Wirkungen auf Natur und Landschaft durchzuführen,
beauftragte Europoles die Firma Kriedemann Ing.-Büro für Umweltplanung mit der
vorliegenden Studie.
Anhand eines 10 km langen Trassenabschnittes sollen die Möglichkeiten der
Trassenoptimierung und die verbleibenden Eingriffe in den Naturhaushalt bewertet und
zwischen den Masttypen verglichen werden. Der betrachtete Landschaftsausschnitt
wurde so gewählt, dass dieser ein möglichst repräsentatives Abbild einer
Kulturlandschaft darstellt und ein breites Spektrum von unterschiedlich strukturierten
landschaftsbildwirksamen Raumeinheiten (Wald, Offenland und Gewässer) aufweist.
Bei der angenommenen Trassenlänge von 10 km ist ein guter Vergleich zwischen den
eintretenden Beeinträchtigungen der herkömmlichen Masttypen und den
Kompaktmasten möglich.
Nachfolgend werden die verwendeten Methoden beschrieben, für die unterschiedlichen
Masttypen eine überschlägige Eingriffsbewertung für die relevanten Schutzgüter
innerhalb des fiktiven Landschaftsausschnittes erstellt und ein Vergleich dieser
Ergebnisse durchgeführt.
2 Methodik
2.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
Mögliche Beeinträchtigungen von Biotopen beschränken sich auf den Schutzstreifen
der Leitung bzw. die Lagerflächen und Zuwegungen im Umfeld. Dabei kann es
baubedingt zu folgenden Wirkungen kommen:
o zeitweilige Beseitigung oder Schädigung von krautiger Vegetation im Bereich der
Arbeitsflächen, Zuwegungen und Lagerflächen,
o langfristige bzw. dauerhafte Beseitigung von Gehölzen bei der Anlage der
Schneisen in Wäldern, Entnahme einzelner Bäume Gehölze oder von
Gehölzbeständen innerhalb linearer oder flächiger Gehölzelemente,
o Bodenentnahme und Bodenverdichtung an den Maststandorten, Arbeitsflächen,
Zuwegungen und Lagerflächen sowie
o zeitweilige und kleinräumige Veränderung des Grundwasserstandes durch ggf.
notwendige Wasserhaltungsmaßnahmen.
Die folgenden Faktoren können anlage- und betriebsbedingt wirken:
o dauerhafte Flächeninanspruchnahme durch die Mastfundamente,
o Aufwuchsbeschränkungen im Schutzstreifen (auch in Wäldern) und
o Zerschneidung von Teillebensräumen (Waldgebiete, Nahrungsräume von Zug-
und Rastvögeln, Brutgebiete von empfindlichen Vogelarten und Vogelflugrouten).
Die Bewertung der mit der Errichtung der Hochspannungsfreileitung verbundenen
Beeinträchtigungen erfolgt entsprechend der Maßgaben der „Hinweise zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999).
2.1.2 Boden
Bei der Errichtung von Freileitungen bleiben Eingriffe in das Schutzgut Boden im
Wesentlichen auf die Maststandorte und temporär auf die Nebenflächen begrenzt.
Die Beeinträchtigungen werden entsprechend der Maßgaben der „Hinweise zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999) ermittelt.
2.1.3 Landschaft
Als erhebliche dauerhafte Beeinträchtigungen der Landschaft durch die Errichtung einer
Hochspannungsfreileitung sind
der Verlust erlebniswirksamer Landschaftselemente und
visuelle Störungen und die Überprägung des Landschaftsbildes sowie
Zerschneidungseffekte
zu nennen.
Die Intensität der Landschaftsbildbeeinträchtigungen ist insbesondere abhängig von der
Sichtbarkeit der Freileitung und der Wahrnehmbarkeit, die sich mit zunehmender
Entfernung vom Objekt verringert.
Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Landschaft werden entsprechend den
„Hinweisen zur Eingriffsbewertung und Kompensationsplanung für Windkraftanlagen,
Antennenträger und vergleichbare Vertikalstrukturen“ (LUNG 2006) ermittelt.
Im Einzelnen werden hierbei die folgenden fünf Verfahrensschritte durchgeführt:
Abgrenzung der visuellen Wirkzone in Abhängigkeit von der Höhe der Masten
Anhand von Erfahrungswerten hinsichtlich der tatsächlich gegebenen erheblichen
Wahrnehmbarkeit von vertikalen Landschaftsbildelementen in typischen norddeutschen
Landschaften wurden für unterschiedliche Bauhöhen Wirkzonen festgelegt. Aus den
Zahlenpaaren (Höhe/Wirkzonenradius [Wr]) wurde über eine Regressionsanalyse eine
Funktionsgleichung ermittelt, mit der für jede beliebige Bauwerkshöhe der
Wirkzonenradius bestimmt werden kann (s. Tab.1).
Wr = Wirkzonenradius in m
h = höchste Masthöhe in m pro Landschaftsbildraum (LB)
1
Wr = -5
[9 x 10 + (0,011 0,952h)]
Tab. 2: Zu- und Abschläge aufgrund der Lage der Wirkzone in landschaftlichen
Freiräumen unterschiedlicher Qualität.
Flächengröße Einstufung Zu- und Abschläge
Wirkzone von Zerschneidungsachsen, Stufe 0 Kein Zuschlag
Siedlungen u. bebauungs-
ähnlichen Flächen
< 5,9 km² Stufe 1 Kein Zuschlag
6 – 11,9 km² Stufe 2 Kein Zuschlag
12 – 23,9 km² Stufe 3 Kein Zuschlag
> 24 km² Stufe 4 + 20 %
Sichtverstellt sind alle Flächen, aus denen heraus die visuelle Fernwirkung der
Hochspannungsleitung nicht wahrgenommen werden kann.
Im vorliegenden Beispiel wird der Anteil der sichtverstellten und verschatteten Bereiche
pro Landschaftsbildraum entsprechend den Erfahrungswerten geschätzt.
B = (0,09 x H) x (0,1/mE)
B = Beeinträchtigungsgrad
H = höchste Masthöhe innerhalb des LB
Um die Bündelung mit bestehenden Vorbelastungen zu würdigen wird je nach Art der
Vorlast im Verhältnis zur Neulast ein Korrekturfaktor zum Beeinträchtigungsgrad (B)
berücksichtigt. Als Vorlast wird eine bereits vorhandene visuelle Beeinträchtigung (z. B.
bestehende Hochspannungsfreileitung, Windpark etc.) verstanden. Die Neulast ist die
hinzukommende Beeinträchtigung durch die geplante Hochspannungsfreileitung.
1
in außerhalb der Trasse gelegenen LB wird die höchste Masthöhe im angrenzenden LB zugrunde
gelegt.
K=FxSxB
K = Kompensationsflächenbedarf
F = sichtbeeinträchtigte Fläche [ha]
S = Schutzwürdigkeitsgrad des Landschaftsbildes
B = Beeinträchtigungsgrad
Der Kompensationsflächenbedarf (K) wird für jeden innerhalb der visuellen Wirkzone
gelegenen LB getrennt ermittelt. Die ermittelten Werte sind dann zu addieren und
ergeben den Kompensationsbedarf für das Schutzgut Landschaftsbild.
3 380-kV-Höchstspannungfreileitungen
3.1 Beschreibung Kompaktmast
Gegenstand der Betrachtungen ist eine 380-kV-Leitung mit Kompaktmasten die eine
Standardmasthöhe von 51 m (C1) aufweisen (Abb. 3). Die Höhe der Masten kann
vegetationsbedingt, durch topographische Gegebenheiten und die Spannfeldlänge nach
oben und unten von der Standardhöhe abweichen (in Schritten von jeweils 2,5 m). Bei
den Masten handelt es sich um geschlossene Bauweisen (Stahl-, Schleuderbeton- oder
Hybridbauweisen). Die Traversenausladung beträgt gemessen von der Mastmitte ca.
10,5 m. Die Winkel-Abspannmaste (C2) bestehen aus zwei miteinander verbundenen
Vollwand-Masten, die je nach notwendigem Winkel mit einem unterschiedlichen
Abstand zueinander stehen (Abb. 4).
In Abhängigkeit vom Untergrund und der Mastart wird die Gründung der Maste mit
einem Plattenfundament durchgeführt. Ein Plattenfundament benötigt eine Fläche
zwischen ca. 50 m² und 206 m². Der größte Flächenanteil des Fundamentes wird
wieder mit Boden überdeckt.
Der Abstand der Masten und damit die Spannfeldlänge beträgt im Normalfall ca. 400 m.
Von den Mastabständen ist der erforderliche Schutzstreifen durch die windbedingten
Schwingungen der Leiterseile abhängig. Der Schutzstreifen ergibt sich aus der größten
durch den Wind verursachten seitlichen Ausschwingung und einem Sicherheitsabstand,
der durch die Spannungsebene bestimmt wird. In diesem Bereich sind Bautätigkeiten
eingeschränkt. Für einen Abstand der Masten von 400 m bedeutet das einen
Schutzstreifen von ca. 36 m – 39 m Trassenbreite insgesamt, d. h. 18 m – 19,5 m auf
beiden Seiten der Leitungsachse. Hier ist mit Bau- und Wirtschaftsbeschränkungen in
Waldflächen zu rechnen.
Abb. 3: Kompaktmast (C1) mit einer Höhe von ca. 51,0 m (T1+0).
4.1.2 Boden
Als Gründung für die Kompaktmasten wurden ausschließlich Plattenfundamente
angenommen. Grundsätzlich sind jedoch je nach Baugrund auch Pfahl- und
Rammrohrgründungen möglich, die eine Minimierung der Bodenversiegelung bewirken
würden. Bei den Plattenfundamtenten ergibt sich eine Vollversiegelung auf einer Fläche
von 3 m² – 5 m² pro Tragmast (C1) bzw. von 11 – 15 m² pro Winkelmast (C2). Mit
Boden überdeckte und in Teilfunktionen beeinträchtigte Flächen ergeben sich auf einer
Fläche von 47 m² – 95 m² pro Tragmast (C1) bzw. 110 m² - 193 m² pro Winkelmast.
Durch Arbeitsflächen um die Masten (40 m x 40 m) wird eine Fläche von jeweils
1.600 m² beansprucht, so dass sich bei 33 Masten eine Gesamtfläche von 52.800 m²
ergibt. Diese sind nur temporär notwendig und werden nach Abschluss der Arbeiten
zurückgebaut.
Tab. 5: Bilanzierung des Eingriffs auf das Schutzgut Boden (nach LUNG 1999) für
10 km Trassenlänge.
F bw fr k z w FÄ
Korrektur-
Flächengröße (m²) faktor
Ist-Zustand für den Nachher-Zustand
flächenäquivalent
trächtigungsgrad
Funktionsverlust
Kompensations-
Kompensations-
Werteinstufung
Wirkungsfaktor
Freiraumbeein-
(Bedarf in Pkt.)
Biotopstruktur
Versiegelung
erfordernis
+ Zuschlag
Biotoptyp
Fundamente sichtbar
148 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,5
(25 Masten)
1,0 278
Hochstaudenflur Fundamente sichtbar
8
(RHU)
2 1,25 3,5 0,5
(2 Masten)
1,0 40
Kiefernwald Fundamente sichtbar
48
(WK)
3 1,25 6,0 0,5
(6 Masten)
1,0 390
Fundamente mit Boden
2.108 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,2
überdeckt (25 Masten)
1,0 3.162
Hochstaudenflur Fundamente mit Boden
162
(RHU)
2 1,25 3,5 0,2
überdeckt (2 Masten)
1,0 749
Kiefernwald Fundamente mit Boden
685
(WK)
3 1,25 6,0 0,2
überdeckt (6 Masten)
1,0 5.409
40.000 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0 Arbeitsflächen 0,5 25.000
Hochstaudenflur
3.200
(RHU)
2 1,25 3,5 0 Arbeitsflächen 0,5 7.000
Kiefernwald
9.600
(WK)
3 1,25 6,0 0 Arbeitsflächen 0,5 36.000
204 55.755 Gesamtkompensation 78.028
4.1.3 Landschaft
Die Maststandorte mit der Zuordnung zu den jeweiligen LB mit der Angabe der
Wertigkeit finden sich in Tab. 6. Die jeweils höchsten Maste innerhalb einer LB
bestimmen die Größe der Wirkzone.
Tab. 7: Ermittlung des Beeinträchtigungsgrads (B) anhand der Höhe (H), der
Anzahl der Masten und der mittleren Entfernung (mE) zur Trasse.
B = (0,09 x H – 0,2) x (0,1/mE)
Bn = B + [ (B/100) x n]
B Beeinträchtigungsgrad
Bn Beeinträchtigungsgrad für n-Masten
n Anzahl der Masten
H Gesamthöhe der Masten
mE Mittlere Entfernung des
Landschaftsbildraumes
4.2.2 Boden
Es ergibt sich bei den geplanten Maststandorten eine Vollversiegelung auf einer Fläche
von 5 m² pro Mast durch die vier Eckstiele der Fundamentpfähle. Die weitere Fläche
unter den Masten bleibt unversiegelt. Dabei werden 19 Tragmasten (T) auf Acker, drei
im Kiefernwald und zwei auf einer Ruderalflur errichtet. Mit Boden überdeckte und in
Teilfunktionen beeinträchtigte Flächen ergeben sich auf einer Fläche von 95 m² pro
Winkelmast. Von den insgesamt 9 Winkelmasten (WA) sind sechs auf Acker und drei in
Kiefernwald geplant.
Durch Arbeitsflächen um die Masten (40 m x 40 m) wird eine Fläche von jeweils
1.600 m² beansprucht, so dass sich bei 33 Masten eine Gesamtfläche von 52.800 m²
ergibt. Diese sind nur temporär notwendig und werden nach Abschluss der Arbeiten
zurückgebaut.
Die Bilanzierung wird entsprechend den Hinweisen zur Eingriffsregelung Mecklenburg-
Vorpommern (LUNG 1999) vorgenommen (s. Tab. 9).
Tab. 9: Bilanzierung des Eingriffs auf das Schutzgut Boden (nach LUNG 1999) für
10 km Trassenlänge.
F bw fr k z w FÄ
Korrektur-
Flächengröße (m²) faktor
Ist-Zustand für den Nachher-Zustand
flächenäquivalent
trächtigungsgrad
Funktionsverlust
Kompensations-
Kompensations-
Werteinstufung
Wirkungsfaktor
Freiraumbeein-
(Bedarf in Pkt.)
Biotopstruktur
Versiegelung
erfordernis
+ Zuschlag
Biotoptyp
Fundamente sichtbar
125 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,5
(25 Masten)
1,0 234
Hochstaudenflur Fundamente sichtbar
10
(RHU)
2 1,25 3,5 0,5
(2 Masten)
1,0 50
Kiefernwald Fundamente sichtbar
30
(WK)
3 1,25 6,0 0,5
(6 Masten)
1,0 244
Fundamente mit Boden
570 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,2
überdeckt (6 Masten)
1,0 855
Kiefernwald Fundamente mit Boden
285
(WK)
3 1,25 6,0 0,2
überdeckt (3 Masten)
1,0 2.209
40.000 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0 Arbeitsflächen 0,5 25.000
Hochstaudenflur
3.200
(RHU)
2 1,25 3,5 0 Arbeitsflächen 0,5 7.000
Kiefernwald
9.600
(WK)
3 1,25 6,0 0 Arbeitsflächen 0,5 36.000
165 53.655 Gesamtkompensation 71.592
4.2.3 Landschaft
Die Maststandorte mit der Zuordnung zu den jeweiligen LB mit der Angabe der
Wertigkeit finden sich in Tab. 10. Die jeweils höchsten Maste innerhalb einer LB
bestimmen die Größe der Wirkzone.
dem sich die Maststandorte befinden und somit die vorhabensbedingte Betroffenheit am
stärksten wirkt.
Der Beeinträchtigungsgrad ist neben der Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes die
zweite Bewertungseinheit für die Ermittlung des notwendigen Kompensationsbedarfs.
Der Beeinträchtigungsgrad (B) richtet sich nach der Bauhöhe der geplanten Masten
sowie dem Abstand zwischen der Trasse und dem Landschaftsbildraum (s. Tab. 3).
LB 1: geringste Entfernung zur Trasse = 750 m
größte Entfernung zu Trasse = 900 m
mittlere Entfernung mE = 825 m B = 0,00051
LB 2: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.000 m
mittlere Entfernung mE = 1.000 m B = 0,00069
LB 3: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.100 m
mittlere Entfernung mE = 1.050 m B = 0,00046
LB 4: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 900 m
mittlere Entfernung mE = 450 m B = 0,00098
LB 5: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 600 m
mittlere Entfernung mE = 300 m B = 0,00073
Aufgrund des Parallelverlaufes (Abstand < 2,5 H) mit einer 110-kV-
Hochspannungsfreileitung mit Einebenenmasten zwischen Mast Nr. 1 bis 2 (Neulast
etwa gleich wirksam wie Bestand) und zwischen Mast Nr. 15 und 22 (Neulast wirkt
stärker als Bestand) wird ein Abschlag auf den Beeinträchtigungsgrad berücksichtigt
(s. Tab. 10). Da in der betrachteten LB 5 nur drei der fünf Masten einen Abstand von
< 2,5 H einhalten, wird der Abschlag auf B nicht mit 20 % sondern nur mit 10 %
angenommen.
transparente Fernwirkung. NOHL (1993) hält bei Freileitungen aus ästhetischer Sicht
Rohrmasten vor allem in weiten, ausgeräumten Agrarlandschaften für angebracht.
In Tab. 13 sind die zur Kompensation der Beeinträchtigungen notwendigen
Maßnahmen mit den entstehenden Kosten für beide Masttypen gegenübergestellt. Die
Flächenäquivalente errechnen sich nach den Vorgaben aus den „Hinweisen zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999). Dabei ergibt sich ein Vorteil für die Kompaktmasten,
da die Eingriffe in Waldflächen und damit auch die Kompensationsmaßnahmen in
einem deutlich geringeren Umfang notwendig werden.
Landschaftsbild
Hochstammpflanzung 200 €/Stk. 400 Stk. 80.000,00 400 Stk. 80.000,00
(25 m²/HSt. x 2,5 x 1,0) (2,5 ha) (2,5 ha)
Feldgehölzpflanzung 25.000 €/ha 1,2 ha 30.000,00 0,95 ha 23.750,00
(Fläche x 2,5 x 1,0) (3,0 ha) (2,375 ha)
5 Literatur
FRANKE, U. (2008): Thema Landschaftsbild - Landschaft lesen. Impulse zur
Landschaftsästhetik, Naturwahrnehmung und Landschaftsbildbewertung für die
norddeutsche Kulturlandschaft. InK_Landschaft – Institut norddeutsche
Kulturlandschaft, Lübeck.
HAAS, D., NIPKOW, M., FIEDLER, G., SCHNEIDER, R., HAAS, W. & SCHÜRENBERG, B. (2003):
Vogelschutz an Freileitungen. Tödliche Risiken für Vögel und was dagegen zu
tun ist: ein internationales Kompendium. Im Auftrag des Naturschutzbundes
Deutschland e. V.
HOERSCHELMANN, H; HAACK, A.; WOHLGEMUTH, F. (1988): Verluste und Verhalten von
Vögeln an einer 380-kV-Freileitung. Ökol. Vögel (Ecol. Birds) 10: 85-103. In:
Naturschutz in Recht und Praxis, Heft 1, 2002.
IWU - INGENIEURBÜRO WASSER UND UMWELT (1995): Landesweite Analyse und
Bewertung der Landschaftsbildpotentiale in Mecklenburg-Vorpommern, Studie im
Auftrag des Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommern, unveröffentlicht;
Schwerin.
LUNG - LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE MECKLENBURG-
VORPOMMERN (1999): Hinweise zur Eingriffsregelung. Schriftenreihe, 1999 /
Heft 3, Gülzow.
LUNG – LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE MECKLENBURG-
VORPOMMERN (2006): Hinweise zur Eingriffsbewertung und
Kompensationsplanung für Windkraftanlagen, Antennenträger und vergleichbare
Vertikalstrukturen.
NOHL, W. (1993): Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch mastenartige
Eingriffe. Materialien für die naturschutzfachliche Bewertung und
Kompensationsermittlung. Gutachten erstellt im Auftrag des Ministeriums für
Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Kirchheim.
UTHER, D. & SCHILDGE, P.: (1997): Berücksichtigung des Vogelschutzes bei Planung und
Betrieb von Hochspannungsleitungen. Vogel und Umwelt, Sonderheft: Vögel und
Freileitungen, Hessisches Ministerium des Inneren und für Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz, Wiesbaden.