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Vergleichende Bewertung

von 380-kV-Leitungen
aus Sicht der Belange
von Natur und Landschaft
Kompaktmast - Standardmast

Gutachter: Auftraggeber:

Europoles GmbH & Co. KG


Ingolstädter Straße 51
92318 Neumarkt

bearbeitet: Dipl.-Ing. Jürgen Friedrich


Dipl.-Kfm. Matthias Palm
geprüft: Dipl.-Ing. Karsten Kriedemann

04.06.2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 2

Kriedemann Ing.-Büro für Umweltplanung


VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 3

Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung.......................................................................................................4
2 Methodik ....................................................................................................................5
2.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt...............................................................................5
2.1.2 Boden...................................................................................................................................6
2.1.3 Landschaft ...........................................................................................................................6
3 380-kV-Höchstspannungfreileitungen......................................................................12
3.1 Beschreibung Kompaktmast ...........................................................................12
3.2 Beschreibung Standardmast ...........................................................................15
4 Bewertung der Beeinträchtigungen in einem Landschaftsausschnitt.......................18
4.1 380-kV-Leitung mit Kompaktmast ...................................................................18
4.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt.............................................................................18
4.1.2 Boden.................................................................................................................................18
4.1.3 Landschaft .........................................................................................................................20
4.2 380 kV-Leitung mit Standardmast ...................................................................22
4.2.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt.............................................................................22
4.2.2 Boden.................................................................................................................................23
4.2.3 Landschaft .........................................................................................................................24
4.3 Gegenüberstellung Kompaktmast – Standardmast .........................................27
5 Literatur ...................................................................................................................29

Anhang:
Karte 1: Landschaftsbild (Kompaktmast) 1 : 25.000
Karte 2: Landschaftsbild (Standardmast) 1 : 25.000

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 4

1 Aufgabenstellung
Durch die Firma Europoles GmbH in Neumarkt wurde ein Kompaktmast für
Höchstspannungsfreileitungen entwickelt. Um eine vergleichende Bewertung der neuen
Kompaktmasten mit den bisher i. d. R. eingesetzten Standard-Donaumasten bzw.
Einebenenmasten hinsichtlich der Wirkungen auf Natur und Landschaft durchzuführen,
beauftragte Europoles die Firma Kriedemann Ing.-Büro für Umweltplanung mit der
vorliegenden Studie.
Anhand eines 10 km langen Trassenabschnittes sollen die Möglichkeiten der
Trassenoptimierung und die verbleibenden Eingriffe in den Naturhaushalt bewertet und
zwischen den Masttypen verglichen werden. Der betrachtete Landschaftsausschnitt
wurde so gewählt, dass dieser ein möglichst repräsentatives Abbild einer
Kulturlandschaft darstellt und ein breites Spektrum von unterschiedlich strukturierten
landschaftsbildwirksamen Raumeinheiten (Wald, Offenland und Gewässer) aufweist.
Bei der angenommenen Trassenlänge von 10 km ist ein guter Vergleich zwischen den
eintretenden Beeinträchtigungen der herkömmlichen Masttypen und den
Kompaktmasten möglich.
Nachfolgend werden die verwendeten Methoden beschrieben, für die unterschiedlichen
Masttypen eine überschlägige Eingriffsbewertung für die relevanten Schutzgüter
innerhalb des fiktiven Landschaftsausschnittes erstellt und ein Vergleich dieser
Ergebnisse durchgeführt.

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2 Methodik
2.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
Mögliche Beeinträchtigungen von Biotopen beschränken sich auf den Schutzstreifen
der Leitung bzw. die Lagerflächen und Zuwegungen im Umfeld. Dabei kann es
baubedingt zu folgenden Wirkungen kommen:
o zeitweilige Beseitigung oder Schädigung von krautiger Vegetation im Bereich der
Arbeitsflächen, Zuwegungen und Lagerflächen,
o langfristige bzw. dauerhafte Beseitigung von Gehölzen bei der Anlage der
Schneisen in Wäldern, Entnahme einzelner Bäume Gehölze oder von
Gehölzbeständen innerhalb linearer oder flächiger Gehölzelemente,
o Bodenentnahme und Bodenverdichtung an den Maststandorten, Arbeitsflächen,
Zuwegungen und Lagerflächen sowie
o zeitweilige und kleinräumige Veränderung des Grundwasserstandes durch ggf.
notwendige Wasserhaltungsmaßnahmen.
Die folgenden Faktoren können anlage- und betriebsbedingt wirken:
o dauerhafte Flächeninanspruchnahme durch die Mastfundamente,
o Aufwuchsbeschränkungen im Schutzstreifen (auch in Wäldern) und
o Zerschneidung von Teillebensräumen (Waldgebiete, Nahrungsräume von Zug-
und Rastvögeln, Brutgebiete von empfindlichen Vogelarten und Vogelflugrouten).
Die Bewertung der mit der Errichtung der Hochspannungsfreileitung verbundenen
Beeinträchtigungen erfolgt entsprechend der Maßgaben der „Hinweise zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999).

Abb. 1: Beispiel für temporäre und dauerhafte Flächenbeanspruchungen im


Mastbereich; unabhängig vom Masttyp.

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2.1.2 Boden
Bei der Errichtung von Freileitungen bleiben Eingriffe in das Schutzgut Boden im
Wesentlichen auf die Maststandorte und temporär auf die Nebenflächen begrenzt.
Die Beeinträchtigungen werden entsprechend der Maßgaben der „Hinweise zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999) ermittelt.

2.1.3 Landschaft
Als erhebliche dauerhafte Beeinträchtigungen der Landschaft durch die Errichtung einer
Hochspannungsfreileitung sind
 der Verlust erlebniswirksamer Landschaftselemente und
 visuelle Störungen und die Überprägung des Landschaftsbildes sowie
Zerschneidungseffekte
zu nennen.
Die Intensität der Landschaftsbildbeeinträchtigungen ist insbesondere abhängig von der
Sichtbarkeit der Freileitung und der Wahrnehmbarkeit, die sich mit zunehmender
Entfernung vom Objekt verringert.
Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Landschaft werden entsprechend den
„Hinweisen zur Eingriffsbewertung und Kompensationsplanung für Windkraftanlagen,
Antennenträger und vergleichbare Vertikalstrukturen“ (LUNG 2006) ermittelt.
Im Einzelnen werden hierbei die folgenden fünf Verfahrensschritte durchgeführt:

 Abgrenzung der visuellen Wirkzone in Abhängigkeit von der Höhe der Masten
Anhand von Erfahrungswerten hinsichtlich der tatsächlich gegebenen erheblichen
Wahrnehmbarkeit von vertikalen Landschaftsbildelementen in typischen norddeutschen
Landschaften wurden für unterschiedliche Bauhöhen Wirkzonen festgelegt. Aus den
Zahlenpaaren (Höhe/Wirkzonenradius [Wr]) wurde über eine Regressionsanalyse eine
Funktionsgleichung ermittelt, mit der für jede beliebige Bauwerkshöhe der
Wirkzonenradius bestimmt werden kann (s. Tab.1).
Wr = Wirkzonenradius in m
h = höchste Masthöhe in m pro Landschaftsbildraum (LB)

1
Wr = -5
[9 x 10 + (0,011  0,952h)]

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Tab. 1: Beispiele für verschiedene Masthöhen und daraus


abzuleitende Wirkzonen.
Masthöhe (Masttyp Wirkzone
Einebenenmast) (auf die nächsten 100 m gerundet)
29,70 m (T1-2,5) 384 m (400 m)
32,20 m (T1+0) 422 m (500 m)
34,70 m (T1+2,5) 486 m (500 m)
37,20 m (T1+5) 534 m (600 m)
39,70 m (T1+7,5) 614 m (700 m)
44,70 m (T1+12,5) 774 m (800 m)
47,20 m (T1+15) 848 m (900 m)
Masthöhe (Masttyp Wirkzone
Donaumast D16) (auf die nächsten 100 m gerundet)
50,20 m (T1+0) 971 m (1.000 m)
55,20 m (T1+5) 1.212 m (1.300 m)
60,20 m (T1+10) 1.504 m (1.600 m)
62,70 m (T1+12,5) 1.706 m (1.800 m)
67,70 m (T1+17,5) 2.093 m (2.100 m)

Die Wirkzone wird jeweils anhand der größten Masthöhe im zu untersuchenden LB


berechnet.

 Abgrenzung und Bewertung homogener Landschaftsbildräume (LB) innerhalb


der visuelle Wirkzone
Als einheitlicher und flächendeckend für das gesamte Bundesland Mecklenburg-
Vorpommern verfügbarer Bewertungsmaßstab für das Landschaftsbild liegt die
Landschaftsbildpotenzialanalyse (IWU Stralsund 1995) zur Ermittlung der
Eingriffsempfindlichkeit vor. Die Bewertung der Schutzwürdigkeit der LB wurde hierbei
über die Faktoren Vielfalt, Naturnähe und Schönheit als lokaler Wert und Eigenart als
repräsentativer Wert ermittelt.
In dem fiktiv gewählten Landschaftsausschnitt wurde zur Bewertung analog der
Landschaftsbildpotenzialanalyse eine fünfstufige Skala zugrunde gelegt.
Die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch die Hochspannungsfreileitung
haben auch Auswirkungen auf die Landschaftlichen Freiräume. Landschaftliche
Freiräume sind definiert als „Bereiche der Landschaft, die nicht überbaut (versiegelt)
und durch qualifizierte Straßen, Wege und Bahnen zerschnitten sind“ (LUNG 2001).
Befindet sich die Freileitung in einem landschaftlichen Freiraum > 24 km² (Stufe 4) wird
ein Korrekturfaktor in Ansatz gebracht (s. Tab. 2). Berücksichtigt wird der Raum in dem
sich die Maststandorte befinden und somit die vorhabensbedingte Betroffenheit am
stärksten wirkt.

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Tab. 2: Zu- und Abschläge aufgrund der Lage der Wirkzone in landschaftlichen
Freiräumen unterschiedlicher Qualität.
Flächengröße Einstufung Zu- und Abschläge
Wirkzone von Zerschneidungsachsen, Stufe 0 Kein Zuschlag
Siedlungen u. bebauungs-
ähnlichen Flächen
< 5,9 km² Stufe 1 Kein Zuschlag
6 – 11,9 km² Stufe 2 Kein Zuschlag
12 – 23,9 km² Stufe 3 Kein Zuschlag
> 24 km² Stufe 4 + 20 %

 Ermittlung der sichtbeeinträchtigten Fläche (F) anhand einer Abschätzung für


die einzelnen Landschaftsbildräume
Eine Sichtverschattung ergibt sich durch die „Unterbindung bzw. Unterbrechung der
ästhetischen Fernwirkung eines Gegenstandes durch andere Gegenstände in der
Landschaft“ (NOHL 1993). Dieses ist der Fall bei Alleen, Baumreihen, Feldhecken,
Waldrändern und Hochbauten oder zusammenhängend bebauten Gebieten (s. Abb. 2).
Innerhalb der als sichtverstellt und -verschattet dargestellten Räume ist eine
Wahrnehmung der 380-kV-Leitung jedoch nicht zwangsläufig ausgeschlossen, da es
sich um einen modellhaften Ansatz handelt. Die Wahrnehmung wird jedoch zumindest
durch die vorhandenen Strukturen abgeschwächt und im Idealfall abgedeckt. Die Tiefe
der verschatteten Bereiche ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Entscheidend
sind die Höhen der Masten sowie des verschattenden Objektes (z. B. Waldfläche oder
Hecke), die Entfernung zum Eingriff sowie das Relief innerhalb der Wirkzone.
In Tab. 3 sind die anzunehmenden Schattentiefen hinter einem Landschaftsbildelement
mit einer Höhe von 20 m bei unterschiedlichen Distanzen zu einem 40 m hohen Mast
dargestellt. Die Schattentiefe reduziert sich je größer die Differenz zwischen der
Geländehöhe des Maststandortes und der des Landschaftsbildelementes ist. Steht der
Mast z. B. auf einer Geländehöhe, die 20 m höher als der Standort des Betrachters
liegt, wird sich die Schattentiefe gegenüber einem ebenen Gelände halbieren.

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Tab. 3: Ermittlung der Schattentiefe in Abhängigkeit von Entfernung und


Topografie.
Distanz Schattentiefe Schattentiefe
[zwischen Mast und einem [bei einer Masthöhe [bei einer Masthöhe
Landschaftsbildelement mit von 40 m und +/- von 40 m auf
20 m Höhe] ebenem Gelände] mindestens 20 m
höherem Gelände]
250 m 250 m 125 m
500 m 500 m 250 m
750 m 750 m 375 m
1 000 m 1.000 m 500 m
1 250 m 1.250 m 625 m
2 000 m 2.000 m 1.000 m

Sichtverstellt sind alle Flächen, aus denen heraus die visuelle Fernwirkung der
Hochspannungsleitung nicht wahrgenommen werden kann.
Im vorliegenden Beispiel wird der Anteil der sichtverstellten und verschatteten Bereiche
pro Landschaftsbildraum entsprechend den Erfahrungswerten geschätzt.

Abb. 2: Prinzipskizze für die Sichtverstellung und –verschattung an einer


Hochspannungsfreileitung (nach NOHL 1993, verändert).

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 10

 Ermittlung des Beeinträchtigungsgrades (B)

Der Beeinträchtigungsgrad (B) berücksichtigt, dass sich die Wahrnehmbarkeit einer


Landschaftsbildbeeinträchtigung mit zunehmender Entfernung zum Standort des
Eingriffs exponential verringert. Um dies zu beachten, wird der Faktor „mE“ = mittlere
Entfernung bei der Ermittlung des Beeinträchtigungsgrades eingeführt. Dazu wird als
mE jeweils der Mittelwert aus der kürzesten und weitesten Entfernung zur Freileitung
innerhalb des betrachteten LB herangezogen.

Beispiel: kürzeste Entfernung 740 m


weiteste Entfernung 900 m
mittlere Entfernung (mE) 1 640 m / 2 = 820 m

Der Beeinträchtigungsgrad ist abhängig von der höchsten Masthöhe im jeweiligen


LB1 und der Entfernung vom jeweiligen Eingriffsobjekt, hier berücksichtigt über die
mittlere Entfernung des jeweils betroffenen LB.
Liegt ein LB im Nahbereich der Leitung, ergibt sich somit ein größerer
Kompensationsbedarf als bei einer Lage am Rande der Wirkzone. Der
Beeinträchtigungsgrad erhöht sich ebenfalls mit zunehmender Höhe der Masten.

B = (0,09 x H) x (0,1/mE)
B = Beeinträchtigungsgrad
H = höchste Masthöhe innerhalb des LB

Um die Bündelung mit bestehenden Vorbelastungen zu würdigen wird je nach Art der
Vorlast im Verhältnis zur Neulast ein Korrekturfaktor zum Beeinträchtigungsgrad (B)
berücksichtigt. Als Vorlast wird eine bereits vorhandene visuelle Beeinträchtigung (z. B.
bestehende Hochspannungsfreileitung, Windpark etc.) verstanden. Die Neulast ist die
hinzukommende Beeinträchtigung durch die geplante Hochspannungsfreileitung.

Tab. 4: Ermittlung der Abschläge zum Beeinträchtigungsgrad.


Bündelung mit Vorbelastungen Abschläge auf B
(Abstand < 2,5 H)
Neulast wirkt stärker als Vorlast - 10 %
Neulast ist ähnlich Vorlast - 20 %
Neulast wirkt geringer als Vorlast - 30 %

1
in außerhalb der Trasse gelegenen LB wird die höchste Masthöhe im angrenzenden LB zugrunde
gelegt.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 11

 Ermittlung des Kompensationsbedarfs (K)

Der Kompensationsflächenbedarf (K) errechnet sich anhand der Formel:

K=FxSxB

K = Kompensationsflächenbedarf
F = sichtbeeinträchtigte Fläche [ha]
S = Schutzwürdigkeitsgrad des Landschaftsbildes
B = Beeinträchtigungsgrad

Der Kompensationsflächenbedarf (K) wird für jeden innerhalb der visuellen Wirkzone
gelegenen LB getrennt ermittelt. Die ermittelten Werte sind dann zu addieren und
ergeben den Kompensationsbedarf für das Schutzgut Landschaftsbild.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 12

3 380-kV-Höchstspannungfreileitungen
3.1 Beschreibung Kompaktmast

Gegenstand der Betrachtungen ist eine 380-kV-Leitung mit Kompaktmasten die eine
Standardmasthöhe von 51 m (C1) aufweisen (Abb. 3). Die Höhe der Masten kann
vegetationsbedingt, durch topographische Gegebenheiten und die Spannfeldlänge nach
oben und unten von der Standardhöhe abweichen (in Schritten von jeweils 2,5 m). Bei
den Masten handelt es sich um geschlossene Bauweisen (Stahl-, Schleuderbeton- oder
Hybridbauweisen). Die Traversenausladung beträgt gemessen von der Mastmitte ca.
10,5 m. Die Winkel-Abspannmaste (C2) bestehen aus zwei miteinander verbundenen
Vollwand-Masten, die je nach notwendigem Winkel mit einem unterschiedlichen
Abstand zueinander stehen (Abb. 4).
In Abhängigkeit vom Untergrund und der Mastart wird die Gründung der Maste mit
einem Plattenfundament durchgeführt. Ein Plattenfundament benötigt eine Fläche
zwischen ca. 50 m² und 206 m². Der größte Flächenanteil des Fundamentes wird
wieder mit Boden überdeckt.
Der Abstand der Masten und damit die Spannfeldlänge beträgt im Normalfall ca. 400 m.
Von den Mastabständen ist der erforderliche Schutzstreifen durch die windbedingten
Schwingungen der Leiterseile abhängig. Der Schutzstreifen ergibt sich aus der größten
durch den Wind verursachten seitlichen Ausschwingung und einem Sicherheitsabstand,
der durch die Spannungsebene bestimmt wird. In diesem Bereich sind Bautätigkeiten
eingeschränkt. Für einen Abstand der Masten von 400 m bedeutet das einen
Schutzstreifen von ca. 36 m – 39 m Trassenbreite insgesamt, d. h. 18 m – 19,5 m auf
beiden Seiten der Leitungsachse. Hier ist mit Bau- und Wirtschaftsbeschränkungen in
Waldflächen zu rechnen.

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Abb. 3: Kompaktmast (C1) mit einer Höhe von ca. 51,0 m (T1+0).

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Abb. 4: Winkel-Abspannmast (C2) mit einer Höhe von 50,90 m.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 15

3.2 Beschreibung Standardmast


Gegenstand der Betrachtungen ist eine 380-kV-Leitung mit dem Standard-Donaumast
und der Standardmasthöhe von 50 m (D16) (Abb. 5). Die Höhe der Masten kann
vegetationsbedingt, durch topographische Gegebenheiten und die Spannfeldlänge nach
oben und unten von der Standardhöhe abweichen (in Schritten von jeweils 2,5 m). Die
Masten bestehen aus einer feuerverzinkten und werksbeschichteten
Stahlgitterkonstruktion. Die Traversenausladung beträgt gemessen von der Mastmitte
ca. 16 m. In einem Teilabschnitt wird beispielhaft aufgrund eines angenommenen
hohen Konfliktpotenzial (Avifauna und Landschaftsbild) ein Einebenenmast mit einer
Standardmasthöhe von 32 m eingesetzt (D71) (Abb. 6).
In Abhängigkeit vom Untergrund und der Mastart wird die Gründung der Maste mit vier
Eckstiel-Einzelfundamenten, z. B. Stahlrammpfählen oder einem Plattenfundament
durchgeführt. Ein Plattenfundament benötigt eine Fläche von ca. 36 m² - 170 m² für
Winkelabspann- bzw. Winkelendmaste. Nach der Fertigstellung der Maste verbleibt an
der Erdoberfläche nur ein geringer sichtbarer Teil des Fundamentes jeweils an den
Eckstielen, da der größte Flächenanteil wieder mit Boden überdeckt wird.
Der Abstand der Masten und damit die Spannfeldlänge beträgt im Normalfall ca. 400 m.
Von den Mastabständen ist der erforderliche Schutzstreifen durch die windbedingten
Schwingungen der Leiterseile abhängig. Der Schutzstreifen ergibt sich aus der größten
durch den Wind verursachten seitlichen Ausschwingung und einem Sicherheitsabstand,
der durch die Spannungsebene bestimmt wird. In diesem Bereich sind Bautätigkeiten
eingeschränkt. Für einen Abstand der Donaumasten von 400 m bedeutet das einen
Schutzstreifen von i. d. R. 72 m Trassenbreite insgesamt, d. h. 36 m auf beiden Seiten
der Leitungsachse. Bei den Einebenenmasten vergrößert sich der Schutzstreifen
aufgrund der breiteren Traversen (2 x 19 m) und der größeren seitlichen
Ausschwingung in Abhängigkeit mit der Baumhöhe auf bis zu 120 m.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 16

Abb. 5: Donaumast D 16 mit einer Standardhöhe von 50,2 m (T1+0).

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Abb. 6: Einebenenmast D 71 mit einer Standardhöhe von 32,2 m (T1+0).

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 18

4 Bewertung der Beeinträchtigungen in einem


Landschaftsausschnitt
4.1 380-kV-Leitung mit Kompaktmast
4.1.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
Hinsichtlich von Beeinträchtigungen der Avifauna bei Verwendung von Kompaktmasten
liegen zzt. noch keine Erkenntnisse vor. Grundsätzlich besteht in Gebieten mit einem
hohen Aufkommen von Zug- und Rastvögel bzw. bei in der Nähe der Leitung liegenden
Bruthabitaten von gegenüber Leitungsanflug stärker bedrohten Vogelarten (nachtaktiv,
weniger wendige Flugweise etc.) eine potenzielle Gefährdung für die Vögel infolge des
Anpralls an Leiterseile oder das Erdseil zu verunglücken und zu Tode zu kommen. Die
Leiterseile sind in drei Ebenen angeordnet; darüber befindet sich an der Spitze der
Masten ein Erdseil (bei Winkel-Abspannmasten zwei Erdseile). Aufgrund der relativ
kompakten Anordnung der Seile besteht die Möglichkeit, dass diese von den Vögeln
besser wahrgenommen werden können. Bei schlechten Sichtbedingungen (Nebel,
nachts) wird hierdurch die Gefährdung möglicherweise jedoch erhöht. Eine Markierung
des Erdseils in sensiblen Gebieten wird jedoch als notwendig erachtet.
In Waldflächen ist im Schutzstreifen i. d. R. die Anlage einer Schneise notwendig, die in
Abhängigkeit von der Endwuchshöhe des Gehölzbestandes und der Lage zu den
Masten eine Breite zwischen 36 m und 39 m aufweist. Eine Wiederbewaldung ist durch
Sukzession oder Bepflanzung möglich, jedoch besteht im Schutzstreifen eine
Aufwuchsbeschränkung bezüglich der Endwuchshöhe, da die Baumwipfel nicht in den
Schutzbereich der Leiterseile hinein ragen dürfen. Die Entwicklung von Hochwald ist
daher im Schutzstreifen nicht möglich. Stattdessen verbleibt der Bestand durch die
regelmäßige Trassenpflege oder die nachfolgende forstliche Nutzung in einem relativ
jungen Sukzessionsstadium bzw. es werden niederwaldähnliche Strukturen entwickelt.
Insgesamt muss Wald auf einer Fläche von 4,70 ha gefällt werden, da er im
Schutzstreifen der 380-kV-Leitung liegt. Bei einem angenommenen
Kompensationsverhältnis von 1 : 2 ergibt sich für den 10 km langen
Trassenabschnitt ein Bedarf an waldbaulichen Maßnahmen auf 9,40 ha.

4.1.2 Boden
Als Gründung für die Kompaktmasten wurden ausschließlich Plattenfundamente
angenommen. Grundsätzlich sind jedoch je nach Baugrund auch Pfahl- und
Rammrohrgründungen möglich, die eine Minimierung der Bodenversiegelung bewirken
würden. Bei den Plattenfundamtenten ergibt sich eine Vollversiegelung auf einer Fläche
von 3 m² – 5 m² pro Tragmast (C1) bzw. von 11 – 15 m² pro Winkelmast (C2). Mit
Boden überdeckte und in Teilfunktionen beeinträchtigte Flächen ergeben sich auf einer
Fläche von 47 m² – 95 m² pro Tragmast (C1) bzw. 110 m² - 193 m² pro Winkelmast.
Durch Arbeitsflächen um die Masten (40 m x 40 m) wird eine Fläche von jeweils
1.600 m² beansprucht, so dass sich bei 33 Masten eine Gesamtfläche von 52.800 m²
ergibt. Diese sind nur temporär notwendig und werden nach Abschluss der Arbeiten
zurückgebaut.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 19

Die Bilanzierung wird entsprechend den Hinweisen zur Eingriffsregelung Mecklenburg-


Vorpommern (LUNG 1999) vorgenommen (s. Tab. 5).

Tab. 5: Bilanzierung des Eingriffs auf das Schutzgut Boden (nach LUNG 1999) für
10 km Trassenlänge.
F bw fr k z w FÄ
Korrektur-
Flächengröße (m²) faktor
Ist-Zustand für den Nachher-Zustand

flächenäquivalent
trächtigungsgrad
Funktionsverlust

Kompensations-

Kompensations-
Werteinstufung

Wirkungsfaktor
Freiraumbeein-

(Bedarf in Pkt.)
Biotopstruktur
Versiegelung

erfordernis

+ Zuschlag
Biotoptyp

Fundamente sichtbar
148 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,5
(25 Masten)
1,0 278
Hochstaudenflur Fundamente sichtbar
8
(RHU)
2 1,25 3,5 0,5
(2 Masten)
1,0 40
Kiefernwald Fundamente sichtbar
48
(WK)
3 1,25 6,0 0,5
(6 Masten)
1,0 390
Fundamente mit Boden
2.108 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,2
überdeckt (25 Masten)
1,0 3.162
Hochstaudenflur Fundamente mit Boden
162
(RHU)
2 1,25 3,5 0,2
überdeckt (2 Masten)
1,0 749
Kiefernwald Fundamente mit Boden
685
(WK)
3 1,25 6,0 0,2
überdeckt (6 Masten)
1,0 5.409
40.000 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0 Arbeitsflächen 0,5 25.000
Hochstaudenflur
3.200
(RHU)
2 1,25 3,5 0 Arbeitsflächen 0,5 7.000
Kiefernwald
9.600
(WK)
3 1,25 6,0 0 Arbeitsflächen 0,5 36.000
 204 55.755 Gesamtkompensation 78.028

Für den 10 km langen Trassenabschnitt ergibt sich ein Kompensationsbedarf für


die Beeinträchtigungen des Bodens von 78.028 Pkt.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 20

4.1.3 Landschaft
Die Maststandorte mit der Zuordnung zu den jeweiligen LB mit der Angabe der
Wertigkeit finden sich in Tab. 6. Die jeweils höchsten Maste innerhalb einer LB
bestimmen die Größe der Wirkzone.

Tab. 6: Mastliste für den 10 km langen Landschaftsausschnitt.


Mast-Nr. Mast-Typ Höhe [m] Bewertung LB Wirkzone [m]
1 C2 WA3+5 52,90
2 C1 T1+0 51,00
3 C1 T1-2,5 48,50
4 C2 WA3+7,5 55,40 5 (LB 5) 1.300
5 C1 T1+12,5 63,50
6 C1 T1+7,5 58,50
7 C1 T1-2,5 48,50
8 C1 T1+15 66,00 4 (LB 4) 2.000
9 C1 T1+2,5 53,50
10 C2 WA2+7,5 55,40
11 C1 T1+0 51,00
12 C1 T1+0 51,00
13 C1 T1+5 56,00
14 C2 WA3+0 47,90 5 (LB 5) 900
15 C2 WA3+0 47,90
16 C1 T1+0 51,00 2 (LB 2) 1.100
17 C1 T1+7,5 58,50 3 (LB 3) 1.500
18 C1 T1+0 51,00
19 C1 T1+5 56,00
20 C2 WA1+7,5 55,40
21 C2 WA2+0 47,90
22 C1 T1+2,5 53,50
23 C1 T1+2,5 53,50
24 C1 T1+2,5 53,50
25 C2 WA1+0 47,90
26 C1 T1+2,5 53,50
27 C1 T1+2,5 53,50
28 C2 WA1+0 47,90
29 C1 T1+7,5 58,50
30 C1 T1+5 59,00
31 C1 T1+12,5 63,50
32 C1 T1+17,5 68,50 2 (LB 2) 2.200
33 C1 T1+5 56,00

Die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch die Hochspannungsleitung können


auch Auswirkungen auf die Landschaftlichen Freiräume haben. Die Masten Nr. 4 bis 13
befinden sich in einem landschaftlichen Freiraum > 24 km² (Stufe 4), so dass ein
Korrekturfaktor in Ansatz gebracht wird (s. Tab. 8). Berücksichtigt wird der Raum in dem

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sich die Maststandorte befinden und somit die vorhabensbedingte Betroffenheit am


stärksten wirkt.
Der Beeinträchtigungsgrad ist neben der Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes die
zweite Bewertungseinheit für die Ermittlung des notwendigen Kompensationsbedarfs.
Der Beeinträchtigungsgrad (B) richtet sich nach der Bauhöhe der geplanten Masten
sowie dem Abstand zwischen der Trasse und dem Landschaftsbildraum (s. Tab. 7).

Tab. 7: Ermittlung des Beeinträchtigungsgrads (B) anhand der Höhe (H), der
Anzahl der Masten und der mittleren Entfernung (mE) zur Trasse.
B = (0,09 x H – 0,2) x (0,1/mE)
Bn = B + [ (B/100) x n]

B Beeinträchtigungsgrad
Bn Beeinträchtigungsgrad für n-Masten
n Anzahl der Masten
H Gesamthöhe der Masten
mE Mittlere Entfernung des
Landschaftsbildraumes

LB 1: geringste Entfernung zur Trasse = 750 m


größte Entfernung zu Trasse = 2.000 m
mittlere Entfernung mE = 1.375 m  B = 0,00042
LB 2: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.100 m
mittlere Entfernung mE = 1.050 m  B = 0,00066
LB 3: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.200 m
mittlere Entfernung mE = 1.100 m  B = 0,00044
LB 4: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 1.900 m
mittlere Entfernung mE = 950 m  B = 0,00046
LB 5: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.000 m
mittlere Entfernung mE = 1.000 m  B = 0,00033
Aufgrund des Parallelverlaufes (Abstand < 2,5 H) mit einer 110-kV-
Hochspannungsfreileitung mit Einebenenmasten zwischen Mast Nr. 1 bis 2 (Neulast
wirkt stärker als Bestand) und zwischen Mast Nr. 15 und 22 (Neulast wirkt stärker als
Bestand) wird ein Abschlag auf den Beeinträchtigungsgrad berücksichtigt (s. Tab. 8).
Da in der betrachteten LB 5 nur zwei der fünf Masten einen Abstand von < 2,5 H
einhalten, wird der Abschlag auf B nicht mit 10 % sondern nur mit 5 % angenommen.

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Tab. 8: Ermittlung des Kompensationsumfangs für die einzelnen


Landschaftsbildräume.
Landschaftsbildraum 1 2 3 4 5 Summe
Schutzwürdigkeitsgrad 1 2 3 4 5
Berücksichtigung der Landschaftlichen
Freiräume (Tab. 2) +- 0 % +- 0 % +- 0 % +- 20 % +- 0 %
Korrigierte Schutzwürdigkeit (S) 1 2 3 4,8 5
Höchster Mast in LB [m] (66,00) 68,50 58,50 66,00 55,40
Anzahl Masten in LB [n] 0 16 3 9 5
geringste Entfernung [m] 750 0 0 0 0
größte Entfernung [m] 2.000 2.100 2.200 1.900 2.000
mittlerer Entfernung [m] 1.375 1.050 1.100 950 1.000
Beeinträchtigungsgrad 0,00042 0,00066 0,00048 0,00066 0,00051
Zu-/Abschlag auf B (Tab. 4) +- 0 % +- 0 % - 10 % +- 0 % -5%
korrigierter Beeinträchtigungsgrad (B) 0,00042 0,00066 0,00043 0,00066 0,00048
Größe LB [ha] 104 2.641 453 641 1.321 5.160
2)
sichtverstellte/verschattete Fläche [%] 95 30 20 20 70
sichtverstellte/verschattete Fläche [ha] 2) 98,8 792 90,6 128 924 2.033,4
Sichtbeeinträchtigte Fläche (F) [ha]
mind. 20 % des Landschaftsbildraumes3) 20,8 1.849 362 513 397 3.124,8
Kompensationsflächenbedarf (K) [ha] 0,0087 2,4407 0,4670 1,6252 0,9528 5,4944

Für den 10 km langen Trassenabschnitt ergibt sich ein Kompensationsbedarf für


die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes von 5,4944 ha.
2) Schätzung des sichtverstellten und verschatteten Bereiche pro Landschaftsbildraum.
3) Ein Anteil von mind. 20 % des Landschaftsbildraums sind als sichtbeeinträchtigt zu berücksichtigen. Bei der LB 1
wurde deshalb der tatsächliche Flächenanteil erhöht.

4.2 380 kV-Leitung mit Standardmast


4.2.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
Grundsätzlich besteht in Gebieten mit einem hohen Aufkommen von Zug- und
Rastvögel bzw. bei in der Nähe der Leitung liegenden Bruthabitaten von gegenüber
Leitungsanflug stärker bedrohten Vogelarten (nachtaktiv, weniger wendige Flugweise
etc.) eine potenzielle Gefährdung für die Vögel infolge des Anpralls an Leiterseile oder
das Erdseil zu verunglücken und zu Tode zu kommen. Die Leiterseile sind in bei
Donaumasten in zwei Ebenen angeordnet; darüber befindet sich an der Spitze der
Masten ein Erdseil. Einebenenmasten sind aufgrund der Anordnung der Seile
vorteilhaft, da sie das Anflugrisiko minimieren können. Eine Markierung des Erdseils in
sensiblen Gebieten wird jedoch ebenfalls als notwendig erachtet.
In Waldflächen ist im Schutzstreifen i. d. R. die Anlage einer Schneise notwendig, die in
Abhängigkeit von der Endwuchshöhe des Gehölzbestandes und der Lage zu den
Masten eine Breite zwischen 50 m und 120 m aufweist. Wald muss auf einer Fläche
von 9,41 ha gefällt werden, da er im Schutzstreifen der 380-kV-Leitung liegt.

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Bei einem angenommenen Kompensationsverhältnis von 1 : 2 ergibt sich für den


10 km langen Trassenabschnitt ein Bedarf an waldbaulichen Maßnahmen auf
18,82 ha.

4.2.2 Boden
Es ergibt sich bei den geplanten Maststandorten eine Vollversiegelung auf einer Fläche
von 5 m² pro Mast durch die vier Eckstiele der Fundamentpfähle. Die weitere Fläche
unter den Masten bleibt unversiegelt. Dabei werden 19 Tragmasten (T) auf Acker, drei
im Kiefernwald und zwei auf einer Ruderalflur errichtet. Mit Boden überdeckte und in
Teilfunktionen beeinträchtigte Flächen ergeben sich auf einer Fläche von 95 m² pro
Winkelmast. Von den insgesamt 9 Winkelmasten (WA) sind sechs auf Acker und drei in
Kiefernwald geplant.
Durch Arbeitsflächen um die Masten (40 m x 40 m) wird eine Fläche von jeweils
1.600 m² beansprucht, so dass sich bei 33 Masten eine Gesamtfläche von 52.800 m²
ergibt. Diese sind nur temporär notwendig und werden nach Abschluss der Arbeiten
zurückgebaut.
Die Bilanzierung wird entsprechend den Hinweisen zur Eingriffsregelung Mecklenburg-
Vorpommern (LUNG 1999) vorgenommen (s. Tab. 9).

Tab. 9: Bilanzierung des Eingriffs auf das Schutzgut Boden (nach LUNG 1999) für
10 km Trassenlänge.
F bw fr k z w FÄ
Korrektur-
Flächengröße (m²) faktor
Ist-Zustand für den Nachher-Zustand

flächenäquivalent
trächtigungsgrad
Funktionsverlust

Kompensations-

Kompensations-
Werteinstufung

Wirkungsfaktor
Freiraumbeein-

(Bedarf in Pkt.)
Biotopstruktur
Versiegelung

erfordernis

+ Zuschlag
Biotoptyp

Fundamente sichtbar
125 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,5
(25 Masten)
1,0 234
Hochstaudenflur Fundamente sichtbar
10
(RHU)
2 1,25 3,5 0,5
(2 Masten)
1,0 50
Kiefernwald Fundamente sichtbar
30
(WK)
3 1,25 6,0 0,5
(6 Masten)
1,0 244
Fundamente mit Boden
570 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0,2
überdeckt (6 Masten)
1,0 855
Kiefernwald Fundamente mit Boden
285
(WK)
3 1,25 6,0 0,2
überdeckt (3 Masten)
1,0 2.209
40.000 Acker (AC) 1 1,25 1,0 0 Arbeitsflächen 0,5 25.000
Hochstaudenflur
3.200
(RHU)
2 1,25 3,5 0 Arbeitsflächen 0,5 7.000
Kiefernwald
9.600
(WK)
3 1,25 6,0 0 Arbeitsflächen 0,5 36.000
 165 53.655 Gesamtkompensation 71.592

Für den 10 km langen Trassenabschnitt ergibt sich ein Kompensationsbedarf für


die Beeinträchtigungen des Bodens von 71.592 Pkt.

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4.2.3 Landschaft
Die Maststandorte mit der Zuordnung zu den jeweiligen LB mit der Angabe der
Wertigkeit finden sich in Tab. 10. Die jeweils höchsten Maste innerhalb einer LB
bestimmen die Größe der Wirkzone.

Tab. 10: Mastliste für den 10 km langen Landschaftsausschnitt.


Mast-Nr. Mast-Typ Höhe [m] Bewertung LB Wirkzone [m]
1 D71 WA3+5 34,00
2 D71 T1+0 32,20
3 D71 T1-2,5 29,70
4 D71 WA3+7,5 36,50 5 (LB 5) 600
5 D71 T1+12,5 44,70
6 D71 T1+7,5 39,70
7 D71 T1-2,5 29,70
8 D71 T1+15 47,20 4 (LB 4) 900
9 D71 T1+2,5 34,70
10 D71 WA2+7,5 36,50
11 D71 T1+0 32,20
12 D71 T1+0 32,20
13 D71 T1+5 37,20
14 D71 WA3+0 29,00
15 D71 WA3+0 29,00 5 (LB 5) 400
16 D71 T1+0 32,20
17 D71 T1+7,5 39,70 2 (LB 2) 700
18 D71 T1+0 32,20
19 D71 T1+5 37,20
20 D16DE WA1+7,5 53,50 3 (LB 3) 1.200
21 D16 WA2+0 46,75
22 D16 T1+2,5 52,50
23 D16 T1+2,5 52,50
24 D16 T1+2,5 52,50
25 D16 WA1+0 46,75
26 D16 T1+2,5 52,50
27 D16 T1+2,5 52,50
28 D16 WA1+0 46,75
29 D16 T1+7,5 57,70
30 D16 T1+5 55,20
31 D16 T1+12,5 62,70
32 D16 T1+17,5 67,70 2 (LB 2) 2.100
33 D16 T1+5 55,20

Die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch die Höchstspannungsleitung


können auch Auswirkungen auf die Landschaftlichen Freiräume haben. Die Masten Nr.
4 bis 13 befinden sich in einem landschaftlichen Freiraum > 24 km² (Stufe 4), so dass
ein Korrekturfaktor in Ansatz gebracht wird (s. Tab. 11). Berücksichtigt wird der Raum in

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dem sich die Maststandorte befinden und somit die vorhabensbedingte Betroffenheit am
stärksten wirkt.
Der Beeinträchtigungsgrad ist neben der Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes die
zweite Bewertungseinheit für die Ermittlung des notwendigen Kompensationsbedarfs.
Der Beeinträchtigungsgrad (B) richtet sich nach der Bauhöhe der geplanten Masten
sowie dem Abstand zwischen der Trasse und dem Landschaftsbildraum (s. Tab. 3).
LB 1: geringste Entfernung zur Trasse = 750 m
größte Entfernung zu Trasse = 900 m
mittlere Entfernung mE = 825 m  B = 0,00051
LB 2: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.000 m
mittlere Entfernung mE = 1.000 m  B = 0,00069
LB 3: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 2.100 m
mittlere Entfernung mE = 1.050 m  B = 0,00046
LB 4: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 900 m
mittlere Entfernung mE = 450 m  B = 0,00098
LB 5: geringste Entfernung zur Trasse = 0 m
größte Entfernung zu Trasse = 600 m
mittlere Entfernung mE = 300 m  B = 0,00073
Aufgrund des Parallelverlaufes (Abstand < 2,5 H) mit einer 110-kV-
Hochspannungsfreileitung mit Einebenenmasten zwischen Mast Nr. 1 bis 2 (Neulast
etwa gleich wirksam wie Bestand) und zwischen Mast Nr. 15 und 22 (Neulast wirkt
stärker als Bestand) wird ein Abschlag auf den Beeinträchtigungsgrad berücksichtigt
(s. Tab. 10). Da in der betrachteten LB 5 nur drei der fünf Masten einen Abstand von
< 2,5 H einhalten, wird der Abschlag auf B nicht mit 20 % sondern nur mit 10 %
angenommen.

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Tab. 11: Ermittlung des Kompensationsumfangs für die einzelnen


Landschaftsbildräume.
Landschaftsbildraum 1 2 3 4 5 Summe
Schutzwürdigkeitsgrad 1 2 3 4 5
Berücksichtigung der Landschaftlichen
Freiräume (Tab. 2) +- 0 % +- 0 % +- 0 % +- 20 % +- 0 %
Korrigierte Schutzwürdigkeit (S) 1 2 3 4,8 5
Höchster Mast in LB [m] (47,20) 67,70 53,50 47,20 36,50
Anzahl Masten in LB [n] 0 16 3 9 5
geringste Entfernung [m] 750 0 0 0 0
größte Entfernung [m] 900 2.000 2.100 900 900
mittlerer Entfernung [m] 825 1.000 1.050 450 450
Beeinträchtigungsgrad 0,00049 0,00069 0,00046 0,00098 0,0073
Zu-/Abschlag auf B (Tab. 4) +- 0 % +- 0 % - 10 % +- 0 % - 10 %
korrigierter Beeinträchtigungsgrad (B) 0,00049 0,00069 0,00041 0,00098 0,00066
Größe LB [ha] 7 2.499 427 432 412 3.777
2)
sichtverstellte/verschattete Fläche [%] 95 30 20 20 70
sichtverstellte/verschattete Fläche [ha] 2) 6,7 750 85 86 288 1.215,7
Sichtbeeinträchtigte Fläche (F) [ha]
mind. 20 % des Landschaftsbildraumes3) 1,4 1.749 342 346 124 2.562,4
Kompensationsflächenbedarf (K) [ha] 0,0007 2,4136 0,4207 1,6276 0,4092 4,8718

Für den 10 km langen Trassenabschnitt ergibt sich ein Kompensationsbedarf für


die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes von 4,8718 ha.
2) Schätzung des sichtverstellten und verschatteten Bereiche pro Landschaftsbildraum.
3) Ein Anteil von mind. 20 % des Landschaftsbildraums sind als sichtbeeinträchtigt zu berücksichtigen. Bei der LB 1
wurde deshalb der tatsächliche Flächenanteil erhöht.

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4.3 Gegenüberstellung Kompaktmast – Standardmast


In der nachfolgenden Tab. 12 ist der ermittelte Kompensationsumfang für beide
Masttypen gegenübergestellt. Dabei ist die Variante mit Standardmasten (Donau- bzw.
Einebenenmasten) jeweils als 100 % gesetzt.

Tab. 12: Zusammenstellung des Kompensationsumfangs für die einzelnen


Schutzgüter in einem 10 km langen Trassenabschnitt.
Masttyp Biotope (Wald) Boden Landschaftsbild
Kompaktmast 9,40 ha 50 % 78.028 Pkt. 109 % 5,4944 ha 113 %
Standardmast 18,82 ha 100 % 71.592 Pkt. 100 % 4,8719 ha 100 %

Bei den auszugleichenden Beeinträchtigungen der Biotope ist der Kompaktmast


deutlich günstiger zu bewerten. Der beanspruchte Schutzstreifen in dem
Gehölzfällungen durchgeführt werden müssen, ist aufgrund der deutlich schmaleren
Traverse der Kompaktmaste deutlich geringer als bei Standardmasten. Entsprechend
ergibt sich im Beispiel ein um 50 % geringerer Bedarf von 9,40 ha gegenüber 18,82 ha.
In waldreicheren Trassenabschnitten würde sich ein noch deutlicherer Vorteil der
Kompaktmasten gegenüber den Standardmasten ergeben. Im Beispiel befinden sich
auf dem 10 km langen Trassenabschnitt von insgesamt 33 Masten sechs in Wäldern.
Beim Boden liegt der Kompensationsumfang aufgrund der größeren Fundamente bei
den Kompaktmasten um 9 % leicht über dem der Standardmasten. Pro km Trasse
ergeben sich im Mittel 7.800 Punkte bei den Kompaktmasten gegenüber 7.160 Pkt. bei
den Standardmasten.
Auch beim Landschaftsbild schneidet im Vergleich der beiden Masttypen die Variante
mit Standardmasten etwas besser ab. Dies resultiert insbesondere aufgrund der
niedrigeren Masthöhen bei den Einebenenmasten zwischen Mast-Nr. 1 und Mast-Nr.
19. Der Kompensationsumfang wurde entsprechend den „Hinweisen zur
Eingriffsbewertung und Kompensationsplanung für Windkraftanlagen, Antennenträger
und vergleichbare Vertikalstrukturen“ (LUNG 2006) ermittelt. Dabei fließen jedoch bei
Hochspannungsfreileitungen keine Konstruktionsmerkmale in die Bewertung ein.
Entsprechend spiegelt sich die gegenüber den Donaumasten geringere Traversenbreite
bei ähnlicher Höhe der Kompaktmasten nicht in der Berechnung wieder. Die
insbesondere im Nahbereich eher höheren Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes
der niedrigeren Einebenenmasten, die aber eine deutlich breitere Traverse (38 m
gegenüber 21 m bei den Kompaktmasten) besitzen, werden ebenfalls nicht
berücksichtigt, z. B. durch Zuschläge zum Beeinträchtigungsgrad. Pro km Trasse ergibt
sich im Mittel ein Kompensationsbedarf von 0,55 ha bei den Kompaktmasten
gegenüber 0,49 ha bei den Standardmasten. Bei ausschließlicher Verwendung von
Donaumasten würde sich hinsichtlich der Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes in
der Bewertung gegenüber Kompaktmasten kein wesentlicher Vorteil einstellen.
Aufgrund der weniger voluminösen Erscheinung schätzt NOHL (1993) die ästhetische
Erheblichkeit von Beton- und Stahlrohrmasten im Vergleich zu Gittermasten eher als
geringer ein. Dagegen besitzen Stahlgittermaste häufig eine ästhetisch verträglichere

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transparente Fernwirkung. NOHL (1993) hält bei Freileitungen aus ästhetischer Sicht
Rohrmasten vor allem in weiten, ausgeräumten Agrarlandschaften für angebracht.
In Tab. 13 sind die zur Kompensation der Beeinträchtigungen notwendigen
Maßnahmen mit den entstehenden Kosten für beide Masttypen gegenübergestellt. Die
Flächenäquivalente errechnen sich nach den Vorgaben aus den „Hinweisen zur
Eingriffsregelung“ (LUNG 1999). Dabei ergibt sich ein Vorteil für die Kompaktmasten,
da die Eingriffe in Waldflächen und damit auch die Kompensationsmaßnahmen in
einem deutlich geringeren Umfang notwendig werden.

Tab. 13: Kostenschätzung für Kompensationsmaßnahmen (netto).


Kompaktmast Standardmast

Kompensationsmaßnahme Einheits- Flächengröße Gesamt in € Flächengröße Gesamt in €


preis (anrechenb. (anrechenb.
Fläche) Fläche)
Biotope

Aufforstung *) 20.000 €/ha 4,7 ha 94.000,00 9,41 ha 188.200,00

Waldumbau und Waldrandgestaltung 8.000 €/ha 4,7 ha 37.600,00 9,41 ha 75.280,00

9,4 ha 131.600,00 18,82 ha 263.480,00


Boden
Entsiegelung und Überlassung zur 10 €/m² 5.000 m² 50.000,00 5.000 m² 50.000,00
Sukzession (12.500 Pkt.) (12.500 Pkt.)
(Fläche x (2,0 + 0,5) x 1,0)
Umwandlung von Acker in Sukzession mit 1,00 €/m² 32.764 m² 32.764,00 28.546 m² 28.546,00
langjähriger Aushagerung (65.528 Pkt.) (59.092 Pkt.)
(Fläche x 2,0 x 1,0)
(78.028 Pkt.) 82.764,00 (71.592 Pkt.) 78.546,00

Landschaftsbild
Hochstammpflanzung 200 €/Stk. 400 Stk. 80.000,00 400 Stk. 80.000,00
(25 m²/HSt. x 2,5 x 1,0) (2,5 ha) (2,5 ha)
Feldgehölzpflanzung 25.000 €/ha 1,2 ha 30.000,00 0,95 ha 23.750,00
(Fläche x 2,5 x 1,0) (3,0 ha) (2,375 ha)

(5,5 ha) 110.000,00 (4,875 ha) 103.750,00

Gesamtsumme: 324.364,00 445.576,00


73 % 100 %
*) Zur Ermittlung der Kosten wurde angenommen, dass der im Schutzstreifen zu fällende Wald in einem
Verhältnis von 1:1 mit einer Aufforstung und die restliche Fläche durch Waldumbau und
Waldrandgestaltung kompensiert wird.

Insgesamt wird die Verwendung von Kompaktmasten als vorteilhaft angesehen.


Insbesondere in waldreichen Landschaften ergeben sich deutliche Vorteile
aufgrund der geringeren Schutzstreifenbreiten und der damit verbundenen
minimierten Eingriffe in Waldbiotope. Vorteile ergeben sich auch hinsichtlich der
daraus resultierenden geringeren Kosten für Kompensationsmaßnahmen, die im
vorliegenden Beispiel nur 73 % der Kosten bei Verwendung von Standardmasten
betragen.

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VERGLEICHENDE BEWERTUNG ZWISCHEN KOMPAKT- UND STANDARDMASTEN 29

5 Literatur
FRANKE, U. (2008): Thema Landschaftsbild - Landschaft lesen. Impulse zur
Landschaftsästhetik, Naturwahrnehmung und Landschaftsbildbewertung für die
norddeutsche Kulturlandschaft. InK_Landschaft – Institut norddeutsche
Kulturlandschaft, Lübeck.
HAAS, D., NIPKOW, M., FIEDLER, G., SCHNEIDER, R., HAAS, W. & SCHÜRENBERG, B. (2003):
Vogelschutz an Freileitungen. Tödliche Risiken für Vögel und was dagegen zu
tun ist: ein internationales Kompendium. Im Auftrag des Naturschutzbundes
Deutschland e. V.
HOERSCHELMANN, H; HAACK, A.; WOHLGEMUTH, F. (1988): Verluste und Verhalten von
Vögeln an einer 380-kV-Freileitung. Ökol. Vögel (Ecol. Birds) 10: 85-103. In:
Naturschutz in Recht und Praxis, Heft 1, 2002.
IWU - INGENIEURBÜRO WASSER UND UMWELT (1995): Landesweite Analyse und
Bewertung der Landschaftsbildpotentiale in Mecklenburg-Vorpommern, Studie im
Auftrag des Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommern, unveröffentlicht;
Schwerin.
LUNG - LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE MECKLENBURG-
VORPOMMERN (1999): Hinweise zur Eingriffsregelung. Schriftenreihe, 1999 /
Heft 3, Gülzow.
LUNG – LANDESAMT FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND GEOLOGIE MECKLENBURG-
VORPOMMERN (2006): Hinweise zur Eingriffsbewertung und
Kompensationsplanung für Windkraftanlagen, Antennenträger und vergleichbare
Vertikalstrukturen.
NOHL, W. (1993): Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch mastenartige
Eingriffe. Materialien für die naturschutzfachliche Bewertung und
Kompensationsermittlung. Gutachten erstellt im Auftrag des Ministeriums für
Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Kirchheim.
UTHER, D. & SCHILDGE, P.: (1997): Berücksichtigung des Vogelschutzes bei Planung und
Betrieb von Hochspannungsleitungen. Vogel und Umwelt, Sonderheft: Vögel und
Freileitungen, Hessisches Ministerium des Inneren und für Landwirtschaft,
Forsten und Naturschutz, Wiesbaden.

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