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zur Förderung
schwerstbehinderter
Schülerinnen und Schülern
Sie können nicht sagen:“ Mir ist kalt.“ Sie müssen warten, bis jemand sieht, dass sie
zittern.
Sie können nicht sagen:“ Mir ist schlecht.“ Sie müssen warten, bis einer ihren Blässe
sieht oder sie erbrochen haben.“
Manchmal haben sie Leibschmerzen; die Windeln sind nass und voll Kot, das brennt.
Sie müssen warten, bis einer es riecht und sie säubert.
Vielleicht können sie die Menschen in ihrer Umgebung anschauen und sie mit den
Augen rufen, aber sie können nicht sicher sein, dass diese Menschen die Fähigkeit
besitzen, in ihren Augen zu lesen.
Wir sprechen von den „ ganz schwachen Kindern“, aber in Wirklichkeit sind sie die
ganz starken Kinder!
Sie müssen immer warten, dass der andere auf sie zugeht. Warten, dass andere ihre
einfachsten Bedürfnisse befriedigen – von Wünschen und Erfüllungen wird wohl
selten die Rede sein.
1.1 Definition
1.2 Personenkreis
2. Schwerstbehindertenförderung
2.1 Unterricht
2.2. Spezielle Förderangebote
2.3. Therapie
2.1. Unterricht
2.1.1. Elternarbeit
2.1.2. Förderplanung
2.1.3. Individueller Tagesablauf
2.1.4. Einzel- und Kleingruppenförderung
2.1.5. Personelle Bedingungen
2.1.6. Räumliche Bedingungen
2.1.7. Klassenraum/ Differenzierungsraum
2.1.8. Fach-Räume zur Förderung
Fach-Raum Snoezelen
Fach-Raum Bällchenbad
Fach-Raum Matschraum
2.1.9. Weitere Förderorte
2.1.10. Psychomotorik-Raum
2.1.11. Raumnutzung Lichthof
2.1.12. Sanitär- und Pflegeräume
2.2.Spezielle Förderangebote
2.2.2. AG Schwerstbehindertenförderung
2.3.Therapie
4. Anhang:
1.2.Personenkreis
An der Gustav Heinemann Schule werden zurzeit 50 schwerstbehinderte
Schülerinnen und Schüler beschult. Sie bedürfen weitgehend individueller Förderung
in den motorischen, sensorischen, emotional/sozialen, kommunikativen und
kognitiven Entwicklungsbereichen. Sie sind in erheblichem Umfang pflege- und
betreuungsbedürftig. Die ganzheitliche und umfassende Förderung unserer
schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler lässt sich in drei Bereiche gliedern:
2.Schwerstbehindertenförderung
2.1.1.Elternarbeit
Ausgangspunkt einer guten Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus ist das
persönliche Gespräch. Gelegenheiten dazu bieten sich zu den halbjährlichen
Förderplangesprächen, bei individuell vereinbarten Elterngesprächen und in
informeller Runde bei Klassenfeiern. Insbesondere bei den Förderplangesprächen
geht es darum, individuelle Förderbereiche zu erläutern und schulische und
häusliche Vorgehensweisen beispielsweise im Bereich der Pflege aufeinander
abzustimmen. In der Schule initiierte Förderung z.B. im Bereich der unterstützten
Kommunikation kann hier vorgestellt und für die häusliche Umsetzung angeleitet
werden. Umgekehrt können zu Hause oder in der Therapie gemachte Erfahrungen in
den Unterricht einfließen.
2.1.2.Förderplanung
Grundlage zur Erstellung eines individuellen Förderplanes ist die Ermittlung der
Lernausgangslage. Die schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler an der GHS
haben vielfältigen Förderbedarf in allen Entwicklungsbereichen. Schwerpunktmäßig
lassen sich folgenden Bereiche nennen:
In der Einzel- und Kleingruppenförderung werden ein bis maximal vier Kinder
gefördert.
Der Raum oder Ort richtet sich nach den speziellen Bedürfnissen und
Förderansätzen des Schülers.
Mögliche Orte der Einzel- und Gruppenförderung sind daher überall! Gerade in
Hinblick der alltäglichen Selbständigkeit wie z.B. Ankleiden, Waschen, Einkaufen,
Kochen usw..
Zu jedem Förderbedarf gibt es entsprechenden Differenzierungsräume, z.B.
Sensomotorische Förderung im Bällchen-bad, Matschraum oder Snoezelen Raum,
psychomotorische Förderung im Psychomotorik Raum.
Der zeitliche Rahmen richtet sich nach der Leistungskapazität und dem jeweiligen
Förderziel.
Genaue und intensive Beobachtung des einzelnen Schülers, so dass der Ist-
Stand und das Förderziel überprüft werden kann.
Die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Schüler können vom Lehrer
genauer wahrgenommen und berücksichtigt werden.
Die Interessen der Schüler können berücksichtigt und aufgegriffen werden,
Interessengemeinschaften können sich bilden.
Es können Beziehungen innerhalb der Gruppe, als auch zwischen den des
Lehrers und Schülers intensiviert werden.
2.1.5.Personelle Bedingungen
Jede Klasse ist mit ca. 58 Lehrerstunden pro Woche besetzt. Hinzukommen natürlich
Integrations- und Klassenhelfer. Das bedeutet, dass die Schüler/innen mit 3-4
Bezugspersonen im Unterrichtsalltag zusammentreffen.
2.1.7.Klassenraum / Differenzierungsräume
Ausstattung
Zielsetzung
Durch die Renovierung unserer Schule im letzten Schuljahr konnten Fach-Räume zur
Förderung von schwerstbehinderten Schüler/ -innen mit unterschiedlicher
Schwerpunktsetzung konzeptioniert und eingerichtet werden. Die Gustav Heinemann
Schule verfügt über Fachräume zum Basalen Lernen, zur Wahrnehmungsschulung
und zur Förderpflege.
o Fach-Raum Bällchen-bad
o Fach-Raum Snoezelen
o Fach-Raum Matschraum
Zur Standartausstattung der Fach-Räume gehört die Informationsmappe, enthalten
sind:
o Einweisungsdokumentation/ Raumverantwortlichkeit
o Belegungsplan
o Anwesenheitsdokumentation
o Reinigungsplan
o Ausstattung/ Inventarliste
o Handlungsfelder / Förderansätze / Zielsetzungen
o Praxisbeispiele / Ideenkiste
Fach-Raum Bällchen-bad
Informationen
Eiweisungsformular Schuljahr …………………….
Raumverantwortliche/r……………………………...
Allgemeine Personalhygiene:
Datum: Raumverantwortliche(r):
Ausstattung/ Inventarliste
Bodenmatten
- Prallschutzfunktion
- Antibakteriell, antiallergisch, geruchlos, abwaschbar
- Durch Reiskornprägung der Oberfläche absolut rutschfest
Wandung
- Stabiler Schaumstoffkern
- Abwaschbarer Polyesterbezug
Wandmatten
- Prellschutz
- Dämpfungseigenschaft durch Mattenschaumstoffkern
- Abwaschbarer Kunstlederbezug
Bälle
Teilpolsterung; Bodenmatten
Himmel
- 1 Traumschleier
Schränke/Regale
- 3 Stück
Hängematte
Therapiekreisel
Lerngeräte
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem
Förderbedarf im sensomotorischen Bereich. Der Schwerpunkt ist hier das basale
Lernen.
- Gelenkstellungen wahrnehmen
- …..
- ….
- Körpergrenzen wahrnehmen
Praxisbeispiele
Nach K.Balster:
Auditive Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Lautstärke wahrnehmen/ - Stille wahrnehmen
unterscheiden - Lautstärke (Klopfen auf Material wie z. B.
Joghurtbecher, Tische…)wahrnehmen,
unterscheiden, nachmachen, in eine
Reihenfolge bringen…
-Körpereigene Geräusche, Tiergeräusche,
Alltagsmaterialien…
-Geräusche-Memory
- Tonhöhen wahrnehmen/ -Tonhöhen (Triangel, Klanghölzer…)
Unterscheiden wahrnehmen, unterscheiden, nachmachen,
in eine Reihenfolge bringen…
- Körpereigene Geräusche, Instrumente…
- Geräusche wahrnehmen/ -Geräusche (Rassel, Steine, Pappe,
unterscheiden Dosen….)wahrnehmen, unterscheiden,
nachmachen, zuordnen, in eine Reihenfolge
bringen,
-Geräusche erzeugen, lokalisieren, erraten,
folgen, suchen…..
- Figur- Grund- Differenzierung -Akustische Einzelzeichen (Trommel,
Schlüsselgeräusche..) heraushören, folgen….
- Konstanz -Gleiche akustische Eigenschaft (Holzstäbe,
Papprollen..)wahrnehmen, zuordnen….
- Richtung -Richtungen akustischer Zeichen (Trommel,
Triangel, Hände klatschen,
Fingerschnippen…)wahrnehmen,
unterscheiden, folgen….
- Reihenfolge -Reihenfolge akustischer Zeichen (Tamburin,
Hände klatschen, Papprollen…)
wahrnehmen, einhalten, gestalten…..
- Zeit- Raum- Differenzierung Akustische Zeichen (Trommelschläge,
Klatschen…) in Zeit und Raum wahrnehmen
Anzahl heraushören, folgen….
- Synthetisieren Akustische Zeichen (Trommeln, Rasseln,
körpereigenen Klanggesten…) zu
Handlungsfolgen zusammenziehen,
Rhythmus erzeugen….
Taktile Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Objektgröße -Objektgrößen wahrnehmen, unterscheiden,
ordnen, in eine Reihenfolge bringen…
- Objektform -Objektformen wahrnehmen, unterscheiden,
benennen, ordnen….
- Objektoberfläche -Oberflächenbeschaffenheiten von Objekten
wahrnehmen, unterscheiden, zuordnen…
- Temperatur -Temperaturen(Wasser, Metall, Holz….)
wahrnehmen, unterscheiden, in eine
Reihenfolge bringen…
- Empfinden Hautberührungen und Druck empfinden und
deuten (Rücken malen; Massagen…)
- Unterscheidungen -Vielfältige Eigenschaften von Objekten
unterscheiden, benennen, ordnen…
-Materialien (Stoff, Papier, Schaumstoff,
Naturmaterialien…..) wahrnehmen,
unterscheiden..
- Objekt Grund Differenzierung -Gezielte Informationen von Objekten
unterscheiden (Glattes/raues Papier;
Dreieck/Kreis; ….)
- Konstanz -Gleiche Eigenschaft wahrnehmen,
benennen, zuordnen, in eine Reihenfolge
bringen…(Material-Memory; Bälle gr/kl.;…)
- Gewicht -Gewichte von Objekten wahrnehmen,
unterscheiden, zuordnen, in eine
Reihenfolge bringen…(Bälle, Steine, Stoffe…)
- Festigkeit -Härte und Elastizität von Objekten
wahrnehmen, unterscheiden, zuordnen
(Bälle, Ringe…)
Kinästhetische Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Muskelspannung -Muskelspannung auf- und abbauen (Pedalo
fahren, Faust ballen…)
- Gelenkstellung -Gelenkstellungen wahrnehmen;
Bewegungen ausführen; Material auflegen
(Sandsäckchen, Bierdeckel…)
- Körperraumlage -Körperraumlage halten und verändern
(Bewegungsspiele: Roboter u Schlappmann;
Maschinenmenschen; Zeitlupenmenschen…)
- Kraftregulation -Krafteisätze dosieren und regulieren (Ball
mit Schläger hochhalten, Luftballon
hochhalten, Ball in einen Kasten werfen…)
Inhalte/Lernziel Methode
- Haltungssicherheit Körperhaltung sichern:
-im Stand
-auf stabilen Untergrund (Kasten; Bank..)
-auf labilen Untergrund(Schaumstoff;
Matte..)
-auf Balanciergeräten (Rollbrett;
Skateboard..)
- Orientierung Orientierung von Kopf und Körper im Raum
sichern
-Bewegung waagerecht (um Hütchen
fahren..
-Bewegung senkrecht (von Kästen springen..
-Drehbewegung, Karusselbewegung,
Rollbewegung (Rollbrett, schiefe
Ebene,Wippe…)
- Beschleunigung -Auf Beschleunigungen einstellen (Laufen,
Gehen, Schaukeln Fahren…)
- Lageveränderung -Auf veränderte Körper- Haltungslagen
einstellen
(Lauf- u Fangspiele; Ballspiele; Fahrgeräte..)
- Blickregulation Blicke regulieren
-Nicht bewegte Objekte (liegende Bälle,
Ringe…)
-Bewegte Objekte (Bälle rollen, werfen…
- Statische Haltungsregulation Statische Haltungen bei großen
Körperschwerpunktveränderungen und nach
Bewegungsstopps regulieren
- Dynamische Haltungsregulation Dynamische Haltung regulieren
-Bei langsamen Bewegungen: in Zeitlupe
gehen; auf verschiedenen Linien gehen;
-Bei schnellen Bewegungen: Autorennen-
schnell/schneller gehen…
-Auf stabilem Untergrund: auf Bank od.
Balken gehen…
-Auf labilen Untergrund: auf Wackelbretter
od. Wackelbrücken gehen…
- Objektsicherheit Objekte sicher balancieren
Unbewegliche Objekte im Stand: z.B.
Joghurtbecher, Bierdeckel auf dem Kopf;
Unbewegliche Objekte in der Bewegung: z.B.
Schaumstoffteile, Bohnensäckchen auf der
Schulter….
Visuelle Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Helligkeit wahrnehmen/ Helligkeit wahrnehmen und unterscheiden;
unterscheiden Augenbinden mit unterschiedlicher
Lichtdurchlässigkeit vergleichen; sich durch
selbstgebaute Höhlen bewegen,
Taschenlampenlichter vergleichen;
- Größe wahrnehmen/ unterscheiden Objektgrößen wahrnehmen und
unterscheiden: kl. u. gr. Teppichfliesen,
Bälle…ordnen
- Form Objektformen und –Muster wahrnehmen u.
unterscheiden: runde Tennisringe, eckige
Bierdeckel ordnen; Formen auslegen,
Formen mit einem Seil nachlegen;
- Farbe Farben erkennen und unterscheiden: an
unterschiedliche Materialien Farben
erkennen, benennen, zuordnen;
Farbensuchspiel; Pappfarbtafeln nachlegen
- Unterscheidungen Vielfältige Eigenschaften von Objekten
unterscheiden und benennen (Bälle,
Kartons, Tücher….)
- Blickregulation Blicke regulieren zur Verfolgung von
Objekten: Bälle zurollen, werfen…
- Auge-Hand/Fuß- Koordination Auge-Hand/Fuß-Bewegungen koordinieren:
greifen loslassen; kegeln; Tore schießen, Ball
prellen auf aufgeklebten Punkt……
- Figur- Grund- Differenzierung Wichtige von unwichtigen optischen Zeichen
unterscheiden
Einzelzeichen (rotes Tuch) wiedererkennen
(mehrere hintereinander zeigen; in einem
Haufen zusammengelegt; in der entfernten
Raumseite hingelegt
Optischen Zeichen folgen
- Formkonstanz -Objekte unabhängig von Eigenschaften
erkennen (Bälle, Tücher, Kartons,
Ringe….alle Tücher herausfinden
-Objekte in der Entfernung erkennen
-Formen in Bewegung übertragen
(Teppichfliese zeigen Rechteck gehen)
-Formen gehen dabei Form erraten
- Raum-lage Raum-lage zu Objekten wahrnehmen:
Raum-lage mit dem Körper wahrnehmen
(hinter, neben dem Kasten gehen…)
Raum-lage durch Gegenstände wahrnehmen
(ein Tuch vor, hinter den Kasten legen)
Raum-lage mit bewegten Geräten
wahrnehmen (mit Rollbrett hinter den
Kasten fahren)
…
- Räumliche Beziehungen Räumliche Beziehungen zwischen mehreren
Objekten und zu Objekten wahrnehmen
(einen kurzen oder langen Weg zum Objekt
laufen, kriechen…)
Olfaktorische Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Empfindungen Gerüche empfinden, deuten u benennen
Gerüche in eine Reihenfolge bringen
(duftend, stark duftend…)
Gerüche Memory
…
Gustatorische Wahrnehmung
Inhalte/Lernziel Methode
- Empfindungen Geschmacksrichtungen empfinden u deuten
benennen (süß, sauer..)
Geschmacksrichtungen in eine Reihenfolge
bringen (süß, sehr süß…
Geschmacksrichtung wiederfinden
(Brotsorten schmecken, vergleichen…)
Fach-Raum Snoezelen
Informationen
Eiweisungsformular Schuljahr …………………….
Raumverantwortliche/r……………………………...
Allgemeine Personalhygiene:
Datum: Raumverantwortliche(r):
Ausstattung
o Nach dem niederländischen Snoezelenkonzept (Hulsegge/ Verheul) als „weißer
Raum“ eingerichtet; zur Hervorhebung der Lichteffekte
o Weiße Bodenmatten, Bett, Teppich, Decken und Kissen
o Stoffhimmel
o Sitzsack
o Schaukel
o Lichtdusche
o Wooferboard
o Zwei Wassersäulen
o Motivprojektor
o Spiegelkugel
o Discospot mit Farbscheibe
o Musikanlage
Anzahl Artikel
7 Stofftiere
8 Igelbälle
3 Entspannungs CD´s
5 Duftöle
o Entspannung
o Gezielte Wahrnehmungsförderung auf basaler Ebene
Praxisbeispiele
Fachliteratur im Snoezelne-Raum:
Informationen
Eiweisungsformular Schuljahr …………………….
Raumverantwortliche/r……………………………...
Anzahl Artikel
4 Eimer
2 Gießkannen
2 Zeitlupenball
5 Trichter
2 Sieb
8 Wasserspritztiere
9 Stapelbecher
2 Sand- Wassermühle
2 Sand und Wasserspielset
1 Big Water – Play Niagara
1 Angelspiel (6 Enten, 2
Angeln)
6 Kindermalpinsel
4,5 kg Kunststoff- Granultat
6 Kindermalfarben (gelb, rot,
blau, violett, grün, orange)
5 Kleine Schaumstoff-
Softbälle
Wird weiter bearbeitet....
Praxisbeispiele / Ideenkiste
2.1.9.Weitere Förderorte
Der Fach-Raum Psychomotorik wird von externen Mitarbeitern im Rahmen von ärztlich
verordneter ergotherapeutischer Förderung genutzt. Der kompensatorische Sportunterricht
in der GHS findet ebenfalls einmal wöchentlich in einer Kleingruppe im Psychomotorik-raum
statt.
Der Sportunterricht an der GHS ist so differenziert ausgerichtet, dass alle Schüler und
Schülerinnen entsprechend ihres Entwicklungsstandes gefördert werden können. Somit
ermöglicht der Psychomotorik-raum für Schülerinnen und Schüler eine entsprechende
räumliche Differenzierung, und es kann eine Förderung stattfinden, die dem jeweiligen
Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler entspricht.
Für alle Kolleginnen und Kollegen sind der Raum sowie die vorhandenen Materialien frei
zugänglich und können für folgende Übungseinheiten mit Kleingruppen genutzt werden:
Ausstattung
2.1.11Raumnutzung Lichthof
Der Lichthof bietet hauptsächlich für unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler
ausreichende Bewegungsmöglichkeiten. Im Fahrzeugraum befinden sich verschiedene
Fahrzeuge wie Fahrräder, Roller, Dreiräder, Bobycar etc., die von den Schülerinnen und
Schülern zu bestimmten Zeiten genutzt werden können. Vor allem während der
Regenpausen, der gestalteten Freizeit, der Bauspielzeit, nach längeren Arbeitsphasen und
besonders auch im Nachmittagsbereich werden hier Bewegungsspiele, das Fahren von
Fahrzeugen, ein Therapiekreisel oder das Bauen mit Bauklötzen und Riesenlego
angeboten.
Ausstattung:
2.1.12.Sanitär- Pflege-Räume
Ausstattung
o Therapie-/Wickeltisch
o Fußbank
o Handwaschbecken, Seifenspender, Einmalpapierhandtücher
o Windeleimer
o Rollstuhlgerechtes WC (separater Raum)
o Großflächiger Duschbereich
o Abschließbarer Schrank für Pflegematerialien/ Erste Hilfe Materialien / Hygiene-
/ Reinigungsmittel
Zielsetzung
2.2.1.Fachbereiche
2.2.2.AG – Schwerbehindertenförderung
Der Arbeitsweise in der Wahrnehmungs-AG liegt die Annahme zu Grunde, dass das
Spielverhalten und die Spielentwicklung von Schüler/innen mit einer schweren
geistigen Behinderung sich nicht grundsätzlich von Kindern ohne Behinderung
unterscheiden.
Spielentwicklungsphase Angebot
Orales Erkunden Spielzeug und Alltagsgegenstände mit
unterschiedlicher Oberfläche
Manuelles Erkunden Spielzeuge mit beweglichen
Elementen: z.B. Motorikschleife,
Spielzeuge mit unterschiedlichen
Oberflächen: Squeezer –Tiere,
Linsenbad, Tastscheiben, Fußparcour
Visuelles Erkunden Spielzeuge mit visuellen Effekten:
Glitzerstab, Entchenball
Mittel zum Zweck Rasseln, Linsenbad, diverse
Gegenstände des tägl. Gebrauchs
Spiel mit Objektpermanenz Tücher, Linsenbad
Spiel mit räumlichen
Charakteristika
Inhalt Behälter-Spiel Stapelbecher, Schubladen, Kisten mit
verschiedenen Inhalten, Linsenbad,
vertikales Bauen Stapelbecher, Bauklötze
horizontales Bauen Stapelbecher, Bauklötze
vertikal-horizontales Bauen Bauklötze
Spielverhalten mit Symbolcharakter
funktionelles Spiel Angebot je nach Interesse,
nachahmen einer Handlung Autos, Alltagsgegenstände, Behälter
repräsentatives Spiel Kuscheltiere, Puppen,
Nachahmen einer Handlung mit
einer anderen Person, später einer
Puppe
sequentielles Spiel „„
ganze Handlungsabläufe werden
nachgespielt
symbolisches Spiel „„
Gegenstände erhalten eine an der
Bedeutung
Rollenspiel
Einbezug von anderen Personen „„
Der Beginn und das Ende der AG werden jeweils durch ein stets gleichbleibendes
Lied bzw. einen Abschiedsgruß gekennzeichnet.
2.2.3.Schülerfirma- Berufsvorbereitung: Manuelle Fertigung im Schwebi-
Trainingsraum
Um unsere Schwerstbehinderten gezielter auf die Zeit der Arbeitsaufnahme in einer Werkstatt
vorzubereiten, ist die Einrichtung eines Trainingsraumes geplant. Dieser Förderort befindet sich im
Differenzierungsraum in der Roten Etage. Hier befindet sich das nötige Material. Der Raum kann zu
festen Zeiten von unseren Schwebis mit ihren Integrationskräften benutzt werden.
Die Schülerfirma „Holz“ hat zu diesem Zweck eine große Anzahl Trainingskisten hergestellt, die mit
unterschiedlichsten Materialien gefüllt sind und viele Arbeitsmöglichkeiten für die Schüler bieten.
Durch den wiederholten Umgang mit den Trainingskisten sollen unterschiedliche Fähig- und
Fertigkeiten geübt werden wie
- Hand-und Fingergeschick
- Ausdauer, Konzentration, Durchhaltevermögen
- Wahrnehmung
- Genauigkeit
Darüber hinaus können die Schüler Materialien (u.a. unterschiedliche Metallhülsen, Dichtungsringe
und passende Lochbretter zum Einsortieren, Metallwinkel mit Schrauben, Klebeetiketten), die uns
die Werkstätten zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt haben, kennenlernen und zielgerichtet
damit arbeiten.
Seit einigen Wochen werden die Trainingskisten und die Werkstattmaterialien freitags in der
Schülerfirma („Manuelle Fertigung“) eingesetzt und mit viel Engagement von den Schülern
angenommen. Ein positiver Übungseffekt ( Arbeitsmenge / Arbeitszeit ) ist deutlich sichtbar.
2.3.Therapie
2.3.1.Medikamentöse Versorgung
Die regelmäßige Gabe von Medikamenten ist innerhalb der Klassenteams geregelt,
Vertretungen erfahren die Gabe des Medikaments über die Schülergastkarten und
den Vertretungs-Verteilerplan der Klassen. Für Notfallmedikamente hängen in den
Klassen und im Lehrerzimmer außerdem Hinweise über die entsprechenden
Schüler/innen aus.
2.3.2.Externe Anbieter
3.Weiterführende Literatur
Fördern Planen; Flott-Tönjes, Oberlack, Boelhauve, Schumacher, Thamm, Widlak, Witt Verband
Sonderpädagogik NRW; 2005
4.Anhang
§ 10 Schwerstbehinderung
Die Antragsstellungen
Wie wird eine Schülerin, ein Schüler der Gruppe der Schwerstbehinderten nach
§10 zugerechnet?
Vereinbarungen an der Gustav Heinemann Schule auf Basis der Vorgaben der
Schulaufsicht (Das Anlageschreiben ist zu beachten!)
4. Die Anträge werden für das jeweils folgende Schuljahr in der Schule
gesammelt und über die Schulleitung an die untere Schulaufsicht gesendet.
6. In der Regel werden die Anträge im Falle der Bewilligung für drei Jahre
genehmigt.
8. Auf den Förderplänen wird die Antragstellung vermerkt und innerhalb einer
Beschreibung unter der Förderplanung eine Begründung gegeben, warum für diese
Schülerin, diesen Schüler ein Antrag gestellt wird bzw. warum diese Schülerin, dieser
Schüler der Gruppe der Schwerstbehinderten nach § 10 zugerechnet werden soll.
9. Die genehmigten Anträge – und auch die abgelehnten – werden von der
unteren Schulaufsicht an die Schule zurückgegeben.
10. Im Falle der Genehmigung wird die Schülerin, der Schüler im Datenbestand
der Schule entsprechend gekennzeichnet.
11. Des Weiteren wird eine Excel-Tabelle mit den entsprechenden als
schwerstbehindert geführten Schülerinnen und Schüler von der Schulleitung geführt
und als Anlage an die gesammelten Anträge für das kommende Schuljahr an die
Schulaufsicht weitergeleitet.
13. Den Klassenteams obliegt die Verantwortung für Schülerinnen und Schüler mit
schweren Behinderungen nach §10 den Antrag zu stellen und die ggf. notwendige
Folgeantragstellung vorzunehmen.
14. Die Anzahl der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler an einer Schule
entscheidet mit über die Personalausstattung.
Leitfaden zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises
Der Antrag wird beim gemeinsamen Versorgungsamt der Städte Dortmund, Bochum und
Hagen, Untere Brinkstraße 80, 44141 Dortmund
Den Antrag bekommt man im Bürgeramt in Hagen, im Versorgungsamt, auf der Internetseite
www.domap.de (unter Schwerbehindertenausweis), auf der homepage des Versorgungs-
amtes (download) oder bei den Ärzten.
Grundlage für die Feststellung des Grades der Behinderung bzw. des Grades der
Schädigungsfolgen ist die Versorgungsmedizinische Verordnung (VersMedV). Sie findet man
beispielsweise unter
http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/k710-anhaltspunkte-fuer-die-aerztliche-
gutachtertaetigkeit.html
Dauer: Zeitnah nach der Antragstellung bekommen die Ärzte eine Aufforderung vom
Versorgungsamt zu einer gutachterlichen Stellungnahme. (Falls nicht schon mit eingereicht).
Nach etwa zwei Monaten kann man beim Versorgungsamt mal nachfragen, wie weit der
Verlauf des Verfahrens ist. Ein persönlicher Besuch ist dann sinnvoll.
Beratung zum Ausfüllen: Man kann mit dem vorausgefüllten Antrag (alle Punkte bei denen
man sich sicher ist beispielsweise Angaben zur Person, Krankenkasse, Ärzte) während der
Öffnungszeiten zum Versorgungsamt gehen und unklare Punkte gemeinsam mit einem
zuständigen Sachbearbeiter ausfüllen. Der Sachbearbeiter wird nach dem ersten
Buchstaben des Nachnamens zugeordnet.
Öffnungszeiten
Mo – Fr 8.00 – 12.00 Uhr
Mo/Di 13.00 – 15.00 Uhr
Do 13.00 – 17.00 Uhr
Mittwochnachmittags geschlossen
Verlängerungen des Ausweises können auch in Hagen erfolgen. Das Amt nimmt dann ggf.
Kontakt zu dem zuständigen Sachbearbeiter in Dortmund auf:
Eine darüber hinausgehende Beratung darf nur außerhalb eines Antragverfahrens erfolgen.
Wenn ein Antrag abgelehnt wurde, kann man einen Veränderungsantrag stellen.