Sie sind auf Seite 1von 3

Merkblatt zur Ladungssicherung

• DIN EN 12195 Ladungssicherung beim Transport (Hilfsmittel)


• DIN EN 12640 Ladungssicherung beim Transport (Transportmittel)
• DIN EN 12642 Ladungssicherung beim Transport (Transportmittel)

1. Allgemein
Mit dem Begriff Ladungssicherung bezeichnet man das Sichern von Ladegut u.a. im Strassenverkehr
gegen die beim Transport auftretenden physikalischen Kräfte. Ungenügend oder falsch angebrachte
sowie fehlende Ladungssicherung führt oft zu einer Ladungsverschiebung und kann dadurch zu einer
gefährlichen Situation für Mensch und Umwelt werden. Unterschiedliche Lasten müssen mit individu-
ell angepassten Massnahmen der Ladungssicherung gesichert werden.
Beim Gütertransport sind Gefährdungen für alle Verkehrsteilnehmer auszuschliessen und Schäden
an Ladung, Fahrzeugen und Verkehrswegen zu vermeiden.

2. Gesetzliche Bestimmungen
Die Ladung ist so zu sichern, dass sie niemanden gefährdet oder belästigt und nicht herunterfallen
kann. (Art. 30 Abs. 2 Strassenverkehrsgesetz)
Der Fahrzeugführer hat dafür zu sorgen, dass er weder durch die Ladung noch auf andere Weise be-
hindert wird (Art. 31 Abs. 3 Strassenverkehrsgesetz)
Bestandteile, Arbeitsgeräte oder Ladungsstücke, die bei Zusammenstössen gefährlich werden könn-
ten, namentlich wegen Spitzen, Schneiden oder Kanten, müssen mit Schutzvorrichtungen versehen
werden. (Art. 58 Abs. 1 Verkehrsregelverordnung)

3. Hilfsmittel zur Ladungssicherung


• Zurrgurte
• Kantenschutzmaterial
• Anti-Rutschmatten
• ….
Im Falle von defekten oder verschlissenen Hilfsmitteln von Seiten des Verladers, können korrekte
Hilfsmittel seitens MTE ausgehändigt werden, diese werden aber dem Verlader in Rechnung gestellt
werden.

In diesem Kontext, muss ein MTE-Transportauftrag in Zukunft den folgenden Text enthalten:
• Wichtig! Bitte halten Sie sich an die Vorgaben der DIN EN 12642. Wir behalten uns vor, die
Sicherung der bei uns abgeholten Ware zu kontrollieren. Sollte Ihr Ladungssicherungsmaterial
fehlerhaft oder defekt sein, können wir Ihnen gegen Rechnung einen adäquaten Ersatz zur Ver-
fügung stellen.
Folgekosten für verspätete Lieferungen aufgrund der Nichteinhaltung von diesen oder anderen
gesetzlichen Regelungen (z.B. SVG, VRV) können Ihnen in Rechnung gestellt werden

4. Verfahren der Ladungssicherung


• Formschlüssige Ladungssicherung [4.1]
• Niederzurren [4.2]
• Direktzurren [4.3]
• Kombinierte Ladungssicherung [4.4]

Merkblatt Ladungssicherung_R01 08.2019


4.1 Formschlüssige Ladungssicherung
Formschlüssige Ladungssicherung bedeutet, dass sämtliche Ladungsteile nach allen Seiten lückenlos
verstaut werden

Keile und andere Konstruktionen Formschluss zur Stirnwand_01 Formschluss zur Stirnwand_02

4.2 Niederzurren
Das Grundprinzip des Niederzurrens besteht darin, dass durch Aufbringen einer zusätzlichen Nieder-
zurrkraft nach unten, die Reibkraft so weit erhöht wird, bis die benötigte Sicherungskraft erreicht wird.

Wirksame Kraft ohne Kantengleiter Wirksame Kraft mit Kantengleiter

Wirksame Vorspannkraft des Zurrmittels in Abhängigkeit zum


Winkel α
Winkel α Wirksame Vorspannkraft
90° 100%
80° 98%
70° 94%
60° 87%
50° 77%
40° 64%
30° 50%
20° 34%
10° 17%

4.3 Direktzurren
Beim Direktzurren werden die auf die Ladung wirkenden Kräfte direkt durch die Zurrmittel aufgenom-
men. Die Reibkraft zwischen Ladung und Ladefläche übernimmt je nach Materialpaarung einen mehr
oder weniger grossen Anteil der total aufzubringenden Sicherungskräfte.

Schrägzurren Diagonalzurren Kopfschlingenzurren

Umreifungszurren

Merkblatt Ladungssicherung_R01 Page 2/3


Kräfte in Abhängigkeit der Winkel α und β
Winkel β
10° 30° 40° 50°
20° 93% 81% 72% 60%

Winkel α
30° 85% 75% 66% 56%
45° 70% 61% 54% 45%
65° 42% 37% 32% 27%

4.4 Kombinierte Ladungssicherung


Bei der kombinierten Ladungssicherung, werden die verschiedenen Zurrmethoden miteinander kom-
biniert.

Formschluss mit Niederzurren Direktzurren mit Niederzurren

Merkblatt Ladungssicherung_R01 Page 3/3

Das könnte Ihnen auch gefallen