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Quelle: 978-3-623-29070-6 TERRA Geographie für Sachsen, Oberstufe, Schülerbuch, S.

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Wellenlängenbereich der
Globalstrahlung: 0,29 bis
4 ,0 μm
Davon entfallen:
– 7 % auf den Bereich
0,29 μm – 0,40 μm
(Ultraviolettstrahlung),
– 42 % auf den Bereich
0,40 μm – 0,73 μm
(Sichtbare Strahlung),
– 49 % auf den Bereich
0,73 μm – 4,00 μm
(Infrarotstrahlung).

& Globale Jahresmittel der Energiebilanz in Prozent der einfallenden extraterrestrischen Strahlung
In jeder Ebene ergeben die Summen der Werte Null; es herrscht also ein energetisches Gleichgewicht.

Nach Heinz Fortak: Meteorologie. Berlin: Reimer 1982, S. 21

Strahlungshaushalt der Erde


Albedowerte verschiedener Die Sonnenstrahlung trifft als extraterrestrische Von der Energieeinnahme des Systems Erde-
natürlicher Oberflächen Strahlung auf den Rand der Erdatmosphäre und Atmosphäre muss die effektive Ausstrahlung
(kurzwellige Albedo in %) wird auf dem Weg durch die Atmosphäre abge- (AE) abgezogen werden. Diese ergibt sich aus
Neuschnee 75 – 95 schwächt. Die gesamte Einstrahlung auf eine der Differenz zwischen der Ausstrahlung der
Wolken (hoch) 90 horizontale Fläche wird als Globalstrahlung Erdoberfläche (AO) und der Gegenstrahlung der
Wolken (tief) 60 (QG) bezeichnet. Sie setzt sich aus der direkten Atmosphäre (AG). Der langwelligen Ausstrah-
Gletschereis 30 – 45 Sonnenstrahlung, welche die Erdoberfläche nur lung der Erdoberfläche wirkt ein Strahlungs-
Dünensand 30 – 60 bei wolkenfreiem Himmel erreicht und der dif- strom entgegen, der aus der Atmosphäre zur
Ackerboden 7 – 17 fusen Himmelstrahlung, das ist die durch Gase, Erdoberfläche gerichtet ist und deshalb Ge-
Wasserflächen bei Staub und Wolken gestreute Sonnenstrahlung, genstrahlung genannt wird. Diese Gegenstrah-
– Sonnenhöhe >10° 3 – 10 zusammen. lung wird hauptsächlich von Wasserdampf und
– Sonnenhöhe <10° 80 Sonnenstrahlen werden beim Auftreffen an Kohlenstoffdioxid sowie anderen Spurengasen
Regenwald 10 – 12 der Erdoberfläche zu einem Teil reflektiert und verursacht. Die Fähigkeit der Atmosphäre, einen
Laubwald 15 – 20 absorbiert, das heißt in langwellige Wärme- Teil der langwelligen Strahlung zur Erde zurück
Nadelwald 5 – 12 strahlung umgewandelt. Das Verhältnis von zu strahlen wird als natürlicher Treibhauseffekt
Wiesen 12 – 30 reflektierter zu einfallender Strahlung wird als bezeichnet. Gäbe es diesen Effekt nicht, dann
Siedlungen 15 – 20 Albedo (a) der Oberfläche bezeichnet. Flächen würde die globale Mitteltemperatur nicht 15 °C
mit großer Albedo besitzen ein kleines Absorp- sondern – 18 °C betragen.
tionsvermögen und umgekehrt. Aus der Diffe- Aus der Differenz zwischen absorbierter Global-
renz zwischen Globalstrahlung und reflektierter strahlung und effektiver Ausstrahlung ergibt sich
Strahlung (aQG) ergibt sich die absorbierte Glo- die Nettostrahlung (R) oder die Strahlungsbilanz
balstrahlung (QG – aQG), im Strahlungshaushalt der Erde. Die Energiegewinne oder Energiever-
die Energieeinnahme. luste an der Erdoberfläche verursachen sowohl
in der Atmosphäre als auch auf den Wasser- und
Festlandsflächen Wärmeströme.
Quelle: 978-3-623-29070-6 TERRA Geographie für Sachsen, Oberstufe, Schülerbuch, S. 48/49

2.1 Strahlungs- und Wärmehaushalt der Erde

Streuung: Veränderung und


Abschwächung der Strah-
lung durch Luftmoleküle
sowie feste und flüssige Be-
standteile der Atmosphäre.

Reflexion: (von lat. reflexio


= zurückbeugen) Das Zu-
rückwerfen von Strahlung
durch eine Oberfläche.

Fühlbare Wärme: Die mit


dem Thermometer mess-
bare und mit den Sinnen
fühlbare Wärme, die von
der Erdoberfläche durch
Wärmeleitung und Wärme-
abstrahlung sowie durch
turbulente Luftbewegun-
gen (Konvektion) abgeführt
' Mittlere jährliche Gesamtstrahlungsbilanz auf der Erde in kcal/cm² wird.

Latente Wärme: (von lat.


) Beitrag zum natürlichen Treibhauseffekt latere = verborgen) Die bei
der Verdunstung des in der
absolut °C Anteil in %
Luft enthaltenen Wasser-
Wasserdampf 20,6 62,4
dampfes verbrauchte Ener-
Kohlenstoffdioxid 7,2 22 gie. Bei der Kondensation
erfolgt eine Umwandlung
Ozon (bodennah) 2,4 7,2
in fühlbare Wärme
Distickstoffoxid 1,4 4

Methan 0,8 2,4


( Tagesgang der verschiedenen Strahlungsströme über
FCKW 0,7 2
einem Wiesenboden an einem wolkenlosen Sommer-
tag in Hamburg
Q = Strahlungsbilanz (Nettostrahlung), I = direkte Sonnenstrah- 3 Erklären Sie die unterschiedlichen Werte der
lung, H = diffuses Himmelslicht, R = reflektierte Sonnenstahlung,
E = Ausstrahlung der Erdoberfläche, A = atmosphärische Gegen- Strahlungshaushaltselemente im Tagesgang der
strahlung; kw = kurzwellig, lw = langwellig
(verändert nach Dirmhirn 1964 aus Kraus 2001)
Station Hamburg (Diagramm 6).
Hans Gebhardt/Rüdiger Glaser u.a.: Geographie. Heidelberg: Else- 4 Beschreiben Sie mithilfe der Karte 5 räumliche
vier, Spektrum Akad. Verlag, 2007, S. 202
Nettostrahlungsunterschiede auf der Erde und
begründen Sie diese.
1 Beschreiben Sie den Aufbau der Atmosphäre und 5 Begründen Sie die höhere Nettostrahlung der
begründen Sie den unterschiedlichen Tempera- Südhalbkugel gegenüber der Nordhalbkugel
turverlauf innerhalb der einzelnen Stockwerke. der Erde.
2 Erläutern Sie mithilfe der Strahlungshaushalts- 6 Erklären Sie Zusammenhänge zwischen dem
gleichung R = QG(1–a) – AE von welchen Faktoren Strahlungshaushalt der Erde und dem Aufbau
die Größe der Nettostrahlung bestimmt wird. sowie der Zusammensetzung der Atmosphäre.
Quelle: 978-3-623-27850-6 TERRA GWG 5/6 Geographie Wirtschaft, Ausgabe für Gymnasien in Baden-Württemberg, Schülerbuch, S. 111

Energiedefizit und Energieüberschussgebiete nach Breitenkreisen

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