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Datum: 05.09.2018
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von: P. Schönfeld, Funktionsgruppe: FED-S, Telefon: 3393


C. Niehaus PED-M-IBN
an: SD Diktatzeichen:
Betreff: Service-Info Umstellung Farbwerksantriebe auf Lexium 32i
Verteiler:
PED-M IBN
SD-IDZ
D. Peschel, PED-E

Zusammenfassung:

Zum Miraflex‘‘-Release 12/18 werden die Farbwerksverstellantriebe von der Konfig18


mit dem Motor BMH1002 auf den Lexium 32i, ein Antrieb von der Fa. Schneider mit
integriertem Umrichter umgestellt. Die Novoflex‘‘ wird mit den ersten Prototypen mit
diesem Antrieb ausgestattet.

Grund der Umstellung:

Die bisherige Lösung I902s, ein Sonderprodukt der Fa. Schneider für den GBD, wird
zeitnah abgekündigt.

Ablage der Dokumente:

Diese Service-Info und alle Dokumente zum Antrieb werden zusätzlich unter folgen-
dem Pfad abgelegt:

Z:\20_Archiv\2003_SWARCHIV_PB1\KOM_UNAB\SPS_SYSTEM\02_BERGER\Lexi
um32i\Doku

Zugehörige SPS-Projekte:

Miraflex‘‘: Fw_posi.mlx + Fw_posi.red


Novoflex‘‘: Fw_posi.nol + Fw_posi.red

Hardware-Änderungen elektrisch:

- Die Antriebe werden über einen PROFINET-Bus angesteuert, nicht mehr via
CAN. Hierzu ist eine Schnittstellenkarte IF10E1-1 in der Hauptsteuerung ver-
baut. PROFINET basiert, wie auch Powerlink, physikalisch auf Ethernet, ist al-
so genauso zu verdrahten, und benötigt keine Abschlusswiderstände. Das ro-
te Blinken der BF-LED an der IF10E1-1 zeigt keinen Fehler an, sondern ist ein
normaler Betriebszustand.
- Die Hauptsteuerung Fw_posi (F31.D02) ist eine X20CP3585 statt einer
X20CP3583.
- Die Farbwerksantriebe sind pro Farbwerk mit einem Motorschutzschalter ab-
gesichert. Die Motorschutzschalter werden einzeln auf der Hauptsteuerung
überwacht. Hierüber muss auch der Reset durchgeführt werden.

U:\00_Farbwerksverstellung\Lexium32i\ServiceInfoLx32i.docx
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Aufbau des Lexium 32i:

Der Lexium32i ist ein modular aufgebautes Produkt, sodass die Kommunikationsart
(PROFINET, EtherCAT etc.) theoretisch beliebig mit dem Antrieb kombiniert werden
kann. Zudem ist die Position der Anschlussbaugruppen veränderbar. Mit Schneider
Electric wurde vereinbart, dass die Antriebe entsprechend unserer Anforderungen
montiert bei W&H angeliefert werden. Im Fehler- oder Austauschfall kann es jedoch
dennoch notwendig sein, die Module des Antriebs auseinanderzubauen. defekte
Bauteile können immer einzeln getauscht werden, sodass bei einem defekten An-
schlussmodul nicht der komplette Antrieb vor Ort abgebaut und ausgetauscht werden
muss. Im Handbuch gibt es dazu genaue Erläuterungen, hier sei nur kurz der Aufbau
gezeigt:

Die grüne Abdeckung wird für W&H durch eine weiße, lösemittelbeständige Kappe
ersetzt. Die Position von IO-Modul (6) und Power-Anschluss (5) kann auch je nach
mechanischer Einbaulage dort liegen, wo der Bremswiderstand (2) eingezeichnet ist.
Es ist aufgrund geringer aufzunehmender Bremsenergie kein Bremswiderstand (2)
notwendig, und dieser wird somit durch eine Abdeckung ersetzt, um Bauraum zu
sparen. Bei W&H werden die folgenden Montagevarianten, wie erläutert ohne
Bremswiderstand (rot) eingesetzt:

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Anschlussbelegung:

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Knotennummerneinstellung:

Mittels der Knotennummernschalter wird das Bussystem konfiguriert, und der Motor
identifiziert. Die Knotennummer muss vor Inbetriebnahme des Motors immer einge-
stellt werden, gleiches gilt für die Buskonfiguration.

Der erste Teil der DIP-Schalter gibt die Konfiguration des Bussystems vor (immer auf
010).

Der zweite Teil stellt die Konfiguration der IP-Vergabe ein (immer auf 11).

Der dritte Teil stellt die Knotennummer des Antriebs (siehe CO-Liste) ein.

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Bedeutung der Diagnose-LEDs:

Wird die Abdeckung, unter der sich auch die Knotennummernschalter befinden, ab-
genommen, so sind die Diagnose-LEDs sichtbar. Im Folgenden ist aufgelistet, wel-
che Bedeutung die LEDs haben.

no activity: Bus ist physikalisch nicht verbunden


Internal error detected: Fehlerhistorie im Procontrol prüfen, Antrieb resetten
No communication with IO controller: Verdrahtung prüfen

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General communication error: Fehlerhistorie im Procontrol prüfen, Antrieb resetten


Double IP address: Knotennummern prüfen

Der Status des Antriebs ist jederzeit über die Serviceseite 337 auslesbar, außer der
Antrieb ist nicht verbunden. In diesem Fall kann der Antriebsstatus auch über die
LED STS ausgelesen werden.

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Bitte beachten: Bei einem Reset eines Farbwerks wird auch die Kommunikation zu
den weiteren Farbwerken unterbrochen. Vor einem Reset sollte auf der Seite 320 der
Motor ausgeschaltet werden, oder die Steuerspannung ausgeschaltet werden.

Bedeutung des Antriebsstatus:

1 Start: Warten, bis Initialisierung beendet

2 Not Ready To Switch on: Antrieb resetten

3 Switch On Disabled: Antrieb aus aus hardwareseitigen Gründen nicht eingeschal-


tet werden, Verdrahtung und Pegel des STO prüfen (siehe Anschlussbelegung),
Spannungsversorgung prüfen

4 Ready to Switch On: Antrieb wurde softwareseitig ausgeschaltet, Gründe sind z.B.
fehlende Steuerspannung, Schutztüren oder „Motor aus“ auf Seite 320.

5 Switch on: Warten, bis Einschaltvorgang beendet

6 Operation enabled: Antrieb ist in Betrieb

7 Quick Stop active: Antrieb ist im Stopvorgang

8 Fault Reaction active: Fehlerreaktion in Gang, Bewegung wird abgebrochen

9 Fault: Fehlerhistorie prüfen, Fehlercodes siehe Betriebsanleitung, gleich wie bei


Konfig 18

In neueren Versionen sind die Bedeutungen auch in der Bildhilfe 337 zu finden.

Klebestellendurchlauf:

Der Klebestellendurchlauf wird von der Abwicklung an den Farbwerksrechner nicht


mehr über ein elektrisches Signal (früher direkt auf I902s), sondern via CAN gesen-
det.

Redundanzsteuerung:

Zur Überwachung der Nullposition für das Einschalten des Weiterlaufs bei offenen
Türen wird eine redundante Überprüfung der Motorpositionen benötigt. Diese Über-
prüfung findet in der Redundanz-Steuerung F31.D102 (X20CP3583) statt. Diese
Steuerung hat keine Verbindung zum Ethernet der Maschine, und benötigt keine INI-

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Datei. Es müssen keine Updates für diese Steuerung vorgenommen werden. Die
Steuerung wird bei der Modulinbetriebnahme des Druckwerks in Betrieb genommen.
Die Redundanz-Steuerung liest die Motorpositionen über den PROFINET-Bus aus,
und wird somit gleich verdrahtet. Das Projekt für diese Steuerung heißt Fw_posi.red
und ist auf dem SW-Archiv abgelegt. Es kann nur eine CF-Karte für die Steuerung
erstellt werden, ein Online-Update ist nicht möglich. Eine entsprechende Installati-
ons-CD liegt jeder Maschine bei.

Bitte beachten: Nach einem Warmstart der Redundanzsteuerung müssen alle An-
triebe mittels Leistungsschalter Q00-E31A (Schalttafel E01) neugestartet werden.
Hiervor bitte via Serviceseite 320 die Motoren ausschalten, oder die Steuerspannung
ausschalten.

Netzwerktopologie:

Das PROFINET-Netzwerk ist wie folgt aufgebaut, zur Überbrückung von ausgefalle-
nen Farbwerken wird es zeitnah eine weitere Service-Info geben:

Der innerste der drei Ringe an der Antriebsseite stellt das Seitenregister dar, der
mittlere den Formatzylinder, außen die Rasterwalze. Analog ist dies auch auf der
Bedienseite dargestellt. Der IP-Adressbereich ist 10.11.49.100 bis 10.11.49.162.

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STO-Topologie:

Miraflex‘‘:

Die Freigabe der Endstufen durch die Schutztüren erfolgt über den in vier Linien
(Druckwerk Aussenseite AS + BS, Druckwerk Innenseite AS + BS) verdrahteten STO
(Safe Torque Off, +24V). Das Seitenregister wird bei der Miraflex mittels des L+1
freigegeben.

Novoflex‘‘:

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Vorgehensweise bei Ausfall eines Motors:

Im unwahrscheinlichen Fall, dass das Kommunikationsmodul eines Motors komplett


ausfällt (bspw. durch einen längeren Wegfall der Versorgungsspannung), sind die im
PROFINET-Strang dahinterliegenden Motoren für die Steuerung nicht mehr erreich-
bar. Hierfür werden dem Kunden Buchse-Buchse-Kabel (Kennzeichen XXXX) zur
Verfügung gestellt, welche am vorgesehenen Standort in der Nähe des Kalibrierslee-
ves zu lagern sind. Der Standort des Kabels ist der folgende:
Fällt ein Motor aus, können die Stecker des PROFINETs an diesem Motor mittels
des erwähnten Kabels zusammengesteckt werden. Somit ist der Bus wieder durch-
gängig, und an den anderen Farbwerken kann weiterhin produziert werden.

Erläuterungen zu auftretenden Drivefehlern

Drivefehler werden in der Oberfläche in dez. angezeigt, im Handbuch in hex.

E1300 (hex), 4864 (dez)

Power Removal, die Endstufenfreigabe (STO) wurde abgeschaltet bevor die Steue-
rung erkannt hat, dass die Schutztüren geöffnet wurden, und die Endstufe stromlos
schalten konnte. Das Zeitrelais, welches das Abschalten des STO verzögert, ist nicht
korrekt eingestellt (siehe Schaltpläne)

E1301 (hex), 4865 (dez)

Die beiden Pegel des STO sind unterschiedlich. hier liegt ein Verdrahtungsfehler an
einem der Relais vor.

E1A04 (hex), 6660 (dez.)

DIP-Schalter nicht eindeutig eingestellt, bitte kontrollieren.

E3100 (hex), 12544 (dez.)

Phasenfehler, bitte Verdrahtung prüfen

E5400 (hex) – E54FF (hex), 21504 – 21759 (dez.)

Speicherfehler, Antrieb resetten. Sollte der Fehler erneut auftreten, Antrieb tauschen.

EB104 (hex), 45316 (dez.)

Netzwerkverbindung unterbrochen, Bus prüfen

EB109 (hex), 45321 (dez.)

Interner Fehler des Motors, Motor resetten

U:\00_Farbwerksverstellung\Lexium32i\ServiceInfoLx32i.docx

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