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CNC-Technik I Autor: Dr.

Stefan Staiger

CNC-Technik
Zur Herstellung komplizierter Werkstücke (siehe Bild:
Turbinenrad) werden heute Werkzeugmaschinen mit
CNC-Steuerung eingesetzt.

CNC = Computerized Numerical Control


CNC steht für die computerunterstützte Steuerung von
Maschinen mithilfe von Zahlenausdrücken. Herkömmli-
che Werkzeugmaschinen werden von Hand mithilfe von
Handrädern, Kurbeln und Schaltern gesteuert.
Bei CNC-Maschinen erfolgt die Steuerung durch ein
CNC-Programm, das alle Informationen über Geomet-
rie des Werkstücks, technologische Daten (Vorschub,
Drehzahlen) und Schaltbefehle (z. B. Kühlmittel an/aus) Bildquelle: Software „Lektor CNC-Technik“ von
enthält. tm-online: www.tm-online.de)

Achsrichtungen
Zur Programmierung müssen die Koordinaten der Geometriepunkte des
Werkstücks angegeben werden. Dazu verwendet
man i.d.R. ein kartesisches Koordinatensystem.
Als Anhaltspunkt dient die Rechte-Hand-Regel:
Die Finger der rechten Hand stehen für die Achsen
X (Daumen), Y (Zeigefinger) und Z (Mittelfinger).

Bezugspunkte

Maschinen-Nullpunkt: wird vom Hersteller festgelegt und kann nicht verändert


werden.

Maschinen-Referenzpunkt: wird vom Hersteller festgelegt und dient als Ausgangs-


punkt für die Steuerung.

Werkstück-Nullpunkt: wird vom Programmierer festgelegt. Alle Maße im CNC-


Programm beziehen sich dann auf den Werkstück-Nullpunkt. Dadurch sind keine
Umrechnungen auf den Maschinen-Referenzpunkt durch den Bediener notwendig.

Programm-Startpunkt / Werkzeugwechselpunkt: wird vom Programmierer außer-


halb des Werkstücks gewählt, damit das Werkstück ein- und ausgespannt werden
kann, ohne dass das Werkzeug im Weg ist

Regelkreise an Werkzeugmaschinen
CNC-Werkzeugmaschinen erlauben eine Fertigung mit einer Genauigkeit von mindestens 1 Mik-
rometer (0,001mm). Um diese Genauigkeit zu erreichen, verfügen die Maschinen über Regelkrei-
se, die eine sehr genaue Positionierung der Achsen ermöglichen.
Das Regelsystem der Maschine liest aus dem CNC-Programm einen Sollwert ab, der in einer Ach-
se angefahren werden soll. Dieser Sollwert wird mit einem Istwert (der momentanen Position der
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CNC-Technik I Autor: Dr. Stefan Staiger
Achse) verglichen. Falls die Werte nicht übereinstimmen, gibt die Maschine ein Signal an den An-
triebsmotor der Achse, der über eine Spindel z.B. den Schlitten antreibt, auf dem das Werkstück
aufgespannt ist. Ein Wegmesssystem misst die momentane Position des Schlittens und meldet
diesen Istwert an das Regelsystem. Dieser Regelkreis sorgt dafür, dass der Schlitten solange über
den Motor bewegt wird, bis er exakt auf der gewünschten Position steht.

Sollwert Regel-
Istwert
system

Maschinen- Wegmess-
Motor schlitten mit system
Werkstück

Steuerungsarten

Punktsteuerung
Diese Steuerung wird für Werkstücke angewendet, bei
denen nur an bestimmten Stellen (Punkte) Arbeitsvor-
gänge stattfinden, z. B. beim Bohren oder Punkt-
schweißen.

Streckensteuerung
Werkstücke ohne Kurven und Schrägen, die nur achs-
parallele Konturen enthalten, können mit dieser Steue-
rung gefertigt werden (z. B. für Drehmaschinen, einfa-
che Fräsmaschinen).

Bahnsteuerung

Diese Steuerung erlaubt die Fertigung auch kompli-


zierter Kurven und Schrägen (z. B. für Dreh- und Fräs-
maschinen).

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