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Samsung SDI Akku 36 V: SDI-3610B

Batterie-Management Platine

BatterieMinus 0V Power Minus 0V

Charge Minus

4V
...
Spannungsabgriff
...
36 V

Temperaturfühler

Batterie Plus 40V Power Plus 40V

Von oben
Prophete 7S_10S BMS
Rev.: X004 2012.10.23

Power Minus
Batterie Minus

Charge Minus

Spannungsabgriff

Temperaturfühler

Batterie Plus Power Plus

von unten (gespiegelt, d.h. Ansicht von oben durch die Platine hindurch)
Unklar ist, auf welche Weise Batterie Plus mit Power Plus verbunden ist. D1 scheint damit etwas zu
tun zu haben.

Schaltschema der Leistungselektronik


(ohne Prozessor und dessen Entourage)

Leistungselektronik-Bauelemente:
• 2 MOSFETs, Q1 und Q3, zum Abschalten des Stromes bei leerem Akku, STB140NF75
• 1 MOSFET, Q2, zum Abschalten der Aufladung, wenn eine einzelne Zelle sonst überladen
würde, IRFR540Z
• D1 (Diode?), unbekannte Funktion, Aufschrift B47...68A
Die einzig sinnvolle Funktion von D1, die mir in den Sinn kommt, wäre eine Sicherung, die
bei 68A abschaltet und durch eine Leiterbahn in der Mitte der Platine mit B+ verbunden ist.
• 2 mutmassliche Shunts, SR1 und SR2 zur Strommessung
• XLR-Steckbuchse, Minus links, Plus rechts, Mittelanschluss nicht verbunden)

Datenblätter gibts bei http://www.datenblatt-pdf.com/


Q1, Q2 und Q3 erwärmen sich kaum, weil sie nicht dauernd ein- und ausgeschaltet werden und
einen sehr kleinen On-Widerstand haben. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sie kaputt gehen. Von
S nach D lassen sie den Strom immer durch wegen der eingebauten Zenerdiode.

Funktionsbeschreibung:
Lithium Polymer (vermutlich)
kein Driften, daher kein Balancieren notwendig (hoffentlich)
Kontrolle jeder einzelnen Zellenspannung via "Spannungsabgriff" zwecks verhindern von
Überladung und Tiefentladung.

Der Mikroprozessor, wird immer mit Strom versorgt. Die Transistorschalter Q1, Q2 und Q3 sind
normalerweise immer eingeschaltet, das Steuerbeinchen G wird mit 13.7 V Spannung versorgt.
Deswegen liegen an den Steckkontakten ca. 40 V Spannung an und bei eingeschaltetem
Schlüsselschalter kann am Voltmeter die Spannung abgelesen werden.
Ausserdem könnte auch an der XLR-Steckbuchse Strom bezogen bzw. die genaue Akkuspannung
gemessen werden.
Wenn man am Steuerbeinchen G 13 bis 14 V misst (gegen S), aber keine Spannung bei P- (gegen
P+), dann sind mit Sicherheit die beiden Transitorschalter Q1 und Q3 defekt.

Fällt nun die Spannung einer einzelnen Zellen während des Betriebs (Entladung) unter 3V, dann
werden für eine gewisse Weile alle Transitorschalter abgeschaltet (Spannung G nach S = 0V) Das
Voltmeter zeigt nichts mehr an. Ein angeschlossenes Ladegerät könnte den Akku nicht laden, weil
Q2 ausgeschaltet ist.
Wenn sich alle Zellen soweit erholt haben, dass deren Spannung wieder über 3V liegt, werden alle
Transitorschalter wieder eingeschaltet. Das Voltmeter zeigt dann O% (rot) an. Ein angeschlossenes
Ladegerät würde zu laden beginnen. Man könnte noch ein paar hundert Meter fahren, bis der Akku
wieder vom Motor getrennt würde.
Hat eine Zelle dauerhaft eine Spannung unter 3V, dann bleiben (vermutlich) alle Transitorschalter
dauerhaft ausgeschaltet. Auf diese Weise teilt der Prozessor der Aussenwelt mit, dass ein Service
fällig ist.
Beim Laden fliesst der Strom umgekehrt, Q1 und Q3 müssten nicht eingeschaltet sein (sie sind es
aber), Q2 aber sehr wohl. Der Ladestrom fliesst solange, bis eine Zelle eine gefährliche
Überspannung (grösser 4.2V) erreicht. Dann schaltet der Prozessor Q2 ab und das Ladegerät in
Folge auch (Ventilator stoppt). Normalerweise, wenn die Zellen gut ausgeglichen (balanciert) sind,
passiert das nicht und das Ladegerät schaltet vor dem Prozessor ab bei 42V Gesamtspannung.
Würde das Ladegerät anzeigen, wer zuerst abgeschaltet hat, dann wüsste man, ob die Zellen gut
ausgeglichen sind. Soviel Rafinesse von Seiten des Ladegerätes ist vielleicht gar nicht nötig, weil es
sowieso sicher ist, dass sich die Zellen automatisch angleichen.

Wird der Mikroprozessor vom Akku für mindestens eine Minute getrennt, dann bleiben die
Transistorschalter Q1, Q3 und Q2 auch nach dem Wiederanschliessen des Akkus ausgeschaltet. Erst
durch Anschliessen eines Ladegerätes und Überbrücken von einem der drei Transitorschalter kann
der Mikroprozessor dazu gebracht werden, die Transitorschalter einzuschalten. Beim Überbrücken
gibt es einen kleinen Kontaktfunken, so als würde ein Kondensator aufgeladen! Wo sich dieser
befindet, ist allerdings unklar. Vielleicht ist er im Prozessorgehäuse integriert.
("Überbrücken" bedeutet Source S mit Drain D verbinden, S ist das rechte Beinchen, D das mittlere
bzw. der metallene Kühlkörper, welcher mit P- verbunden ist, man kann auch einfach B- mit P-
verbinden)
Der Mikroprozessor kann auch aus anderen Gründen beschliessen, alle drei Transitorschalter
auszuschalten, obwohl der Akku in Ordnung ist. Bei mir war das so und bei andern auch. Er ist
einfach so programmiert und offensichtlich können nur eingeweihte Servicetechniker ihn dazu
überreden, die Transistorschalter wieder zu öffen. Das scheint eine gewollte Sicherheitsmassnahme
des Herstellers zu sein.

Schutzlack
Die Platine ist beidseitig durch einen Überzug vor Feuchtigkeit geschützt. Hat die Feuchtigkeit
einen Angriffpunkt gefunden, dann unterwandert sie diesen Überzug. Kriechströme wären die
Folge, welche z.B. die Messung der Zellenspannung verfälschen könnten.

Der unterwanderte Überzug kann mit Azeton weich gemacht werden und lässt sich dann mit einer
Druckluftpistole wegblasen. Anschliessend kann die Korrosion beseitigt und ein neuer Schutzlack
aufgebracht werden.

Es gibt zwei Sorten von Schutzlacken, solche, die bei Korrosion abblättern und solche, die bei
Korrosion unterwandert werden. Das Problematische bei den zweitgenannten ist, dass eine
allfällige Korrosion viel schwerer erkennbar ist.
Wenn der Akku sich dauernd im Freien befindet, also den täglichen und jahreszeitlichen
Temperatur- und Feuchteschwankungen ausgesetzt ist, dann kann Feuchtigkeit kondensieren und
wieder verdampfen. Korrosion kann auftreten, auch wenn das Akkugehäuse spritzwasserdicht ist.

Der Schlüsselschalter ist nicht wasserdicht und tragischerweise tront er über der BMS-Platine.

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